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  • 5 Sterne

    15 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja B., 31.10.2016

    Inhalt: Das Warten hat ein Ende: Nach Der eiserne Sommer folgt mit diesem Band endlich der nächste Fall für Kommissär Reitmeyer. Im Jahre 1920 ist der Kommissär aus dem Krieg zurückgekehrt, versucht die dort erlittenen Traumata vor seiner Umgebung zu verbergen und dämpft aufkommende Panikattacken mit Geigenspiel. Dabei hat die Polizei alle Hände voll zu tun: Nahrungsmangel und Geldentwertung haben dazu geführt, dass die Stadt von einer regelrechten »Diebstahlseuche« heimgesucht wird und Schieber und Schleichhändler dicke Geschäfte machen. Da wird die junge Cilly Ortlieb, Kleindarstellerin in schlüpfrigen Produktionen des Münchner Filmkonzerns Emelka, tot im Keller einer Gastwirtschaft gefunden. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, entpuppt sich als Mord mit einer großen Menge Morphium.

    Ein spannender Kriminalroman, der mir viele interessante Lesestunden beschert hat. Jedem Krimifan kann ich dieses Buch weiterempfehlen.
    Aufmerksam auf das Buch wurde ich durch das Cover, es wirkt ein wenig düster und irgendwie auch nostalgisch auf mich.
    Ein Krimi, der mit historischen Hintergründen verknüpft ist, z.B. die Rückkehr aus dem Krieg.
    Alles in allem ein gutes Buch, das mich gut unterhalten hat.

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  • 5 Sterne

    11 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Amena25, 01.11.2016 bei bewertet

    Wem kann man vertrauen?

    Endlich mal ein Cover, das wirklich zur Handlung des Buches passt und sowohl den Inhalt als auch die Atmosphäre abbildet.
    Der Kriminalroman spielt in München im Jahre 1920. Kommissär Reitmeyer, traumatisiert aus dem ersten Weltkrieg heimgekehrt, muss den Tod einer jungen Frau untersuchen, die im Keller einer Gastwirtschaft gefunden wurde. Die Tote, Cilly Ortlieb, war offenbar ,,Schauspielerin“ in dubiosen Produktionen des Münchner Filmkonzerns Emelka. Bald stellt sich heraus, dass ihr Tod kein Unfall war, sondern Mord mit einer größeren Menge Morphium – und kurz darauf wird eine zweite junge Frau tot aufgefunden. Kommissär Reitmeyer ermittelt in zwielichtigen Bars, Spielclubs und privaten Bordellen. Dabei wird er von seinen Vorgesetzten wenig bis gar nicht unterstützt. Es zeichnet sich allmählich ab, dass ihm von ganz oben eher noch Steine in den Weg gelegt werden. Wen wollen seine Vorgesetzten schützen? Bei seinen Ermittlungen lernt er die Studentin Gerti Blumfeld kennen, die sich auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester in das halbseidene Milieu begibt und sich damit selbst in tödliche Gefahr bringt.
    Die Atmosphäre der 20er Jahre mit dem Elend und der Not auf der einen Seite, aber auch der Genusssucht und dem Luxus auf der anderen Seite, wird in dem Kriminalroman auf jeder Seite spürbar. Schieber, Schleichhändler, Geschäfte unter der Hand sind ebenso allgegenwärtig wie der teils offen ausgelebte Antisemitismus, die politisch aufgeheizte Stimmung zwischen Rechten und Linken und die zunehmende Gewaltbereitschaft rechter Gruppierungen wie z. B. der Einwohnerwehr.
    Anschaulich wird das umfassende Misstrauen vermittelt. Wem kann man in diesen Zeiten vertrauen? Wer denunziert, wer deckt wen, wer nutzt die Situation, um sich selbst zu bereichern? Selbst im privaten Bereich bleibt niemand davon verschont.
    Die Figuren des Romans sind glaubwürdig gezeichnet, der historische Hintergrund wird sehr authentisch und bis ins letzte Detail stimmig dargestellt.
    Für Freunde des historische Kriminalromans eine unbedingte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    15 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra B., 13.11.2016 bei bewertet

    Der zweite Fall für Reitmeyer

    Kommissär Reitmeyer ist 1920 aus dem Krieg zurückgekehrt und versucht die erlittenen Traumata zu verarbeiten und vor allem vor seiner Umwelt zu verbergen. Die Polizei hat in dieser Zeit schon mit dem Nahrungsmangel und den Folgen der Geldentwertung viel zu tun als auch noch Cilly Ortlieb tot im Keller einer Gastwirtschaft gefunden wird. Zunächst sieht alles nach einem Unfall aus, doch es war Mord. Kommissär Reitmeyer beginnt zu ermitteln und sucht nach einem mehrfachen Frauenmörder.

    Das Cover ist schlicht und stimmig gestaltet und hat mich neugierig gemacht auf das Buch. Die handelnden Personen sind sehr gut beschrieben und ich konnte mir von ihnen und von den Handlungsorten und der damaligen Zeit ein gutes Bild machen.
    Der Schreibstil von Angelika Felenda hat mich gleich angesprochen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Der historische Hintergrund des Buches spielt, wie schon im ersten Teil, wieder eine große Rolle und das macht es zusätzlich sehr lesenswert.
    Für mich ein sehr lesenswerter historischer Krimi.

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  • 5 Sterne

    15 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 13.11.2016

    Angelika Felenda studierte Geschichte und Germanistik. Das merkt man ihrem Roman durchaus an. Ich empfand den zweiten Kriminalfall für Kommissär Reitmeyer als hervorragend beschriebene und recherchierte Zeitreise in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts. Den ersten Teil habe ich noch nicht gelesen.
    Die Autorin läßt uns teilhaben an den Zuständen, wie sie nach dem ersten Weltkrieg in München waren. Sie beschreibt sie beeindruckend in klaren, gut gewählten Worten.
    Die Zeiten sind nicht leicht. Es herrschen chaotische, anarchistische Zustände. Der Mangel ist überall. Es fehlt an allem: Lebensmittel, Bekleidung, Heizmaterial,menschenwürdige Wohnungen, Geld. Die Eigentumsdelikte nehmen zu. Die Menschen hungern und frieren, aber es gibt auch andere Orte, an denen davon nichts zu spüren ist.

    Die junge Gerti Blumenfeld befindet sich in einem zwielichtigen Lokal und wartet auf ihre Freundin Cilly. Sie benötigt dringend ihre Hilfe, da sie auf der bisher ergebnislosen Suche nach ihrer verschwundenen Schwester, ihre Unterkunft nicht mehr bezahlen kann. Aber Cilly kommt nicht. Stattdessen wird sie von einer Unbekannten angesprochen, die der jungen Frau eine Mappe mit Unterlagen wiedergeben möchte. Plötzlich ist die fremde junge Frau verschwunden. Was sind das für Papiere, die nun Gerti in den Händen hält? Bergen sie brisantes Material? Und wo bleibt Cilly?...
    Kommissar Reitmeyer mit seinen kriegsversehrten Mitarbeitern wird unterdessen an einen Tatort gerufen. Eine junge Frau stürzte im Gasthof zum Roten Adler eine steile Kellertreppe hinunter. Was hatte sie dort zu suchen? War es ein tragischer Unfall? Oder war es sogar Mord?...

    Konzentriert blieb ich dran, wie der sympathische Kommissär Sebastian Reitmeyer gemeinsam mit seinem ebenfalls angenehmen Kollegen Steiger und dem übereifrigen, ungestümen Polizeischüler Rattler die Spuren des mittlerweile zweifachen Frauenmörders verfolgte. Ich habe Seite um Seite verschlungen. Es kamen im Verlauf immer mehr zweifelhafte, kriminelle, undurchsichtige Personen und Fakten dazu.
    Berührend war für mich zu lesen, wie der Kommissär versucht mit seinem erlittenen Kriegstrauma fertig zu werden. Die Panikattacken erfassen ihn immer wieder in unpassenden Momenten. Schön das Ende des Buches, wo er sich gegenüber der von ihm sehr verehrten Caroline von Dohmberg offenbart: „Ich bin ein Kriegszitterer.“ Vielleicht werden sie in einer Fortsetzung endlich ein Liebespaar?

    Fazit:
    Angelika Felenda versteht es in atmosphärischer Dichte die Kriminalgeschichte mit dem tatsächlichen Verlauf der historischen Ereignisse zu verflechten. Sie beschreibt eindrucksvoll die politische Stimmung im München der Anfang 20er Jahre. Wie ein gewisser Adolf Hitler als Redner mit Angriffen gegen die Juden, gegen die feige korrupte Regierung, gegen die Presse, die nichts als Lügen verbreitet, starke Emotionen bei seinen Zuhörern wecken konnte.
    Da drängen sich zur gegenwärtigen Lage Parallelen auf. Wehret den Anfängen!

    Das Cover vermittelt die allgemeine Stimmung sehr gut und unterstützt den Titel des Buches.

    Von mir fünf Sterne, da Zeitgeschichte interessant verpackt beschrieben wird!

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  • 4 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Pedi, 16.01.2017

    Der hier vorliegende zweite und mittlere Teil von Angelika Felendas zwischen 1914 und 1933 angesiedelter Krimireihe nimmt das Jahr 1920 ins Visier. Es ist die Zeit der Freicorps und Einwohnerwehren, des erstarkenden Nationalsozialismus, der Dolchstoßlegende, der Putschversuche und großen materiellen Not in weiten Teilen der Bevölkerung.

    Cilly Ortlieb und Marie Zaumgiebel, zwei jungen Statistinnen aus Rosenheim, die davon träumten, in München Schauspielerinnen zu werden, verdienten ihr Geld schließlich auf anderem Wege und schreckten auch vor der ein oder anderen Erpressung ihrer „Herrenbekanntschaften“ nicht zurück. Ein leichtsinniges Unterfangen, denn beide werden eines Tages ermordet aufgefunden.
    Kommissar Sebastian Reitmeyer ermittelt, soll aber, als bald die Spur zu rechtsgerichteten Kreisen und der Einwohnerwehr führt, möglichst nicht zu tief graben. Dabei begegnet er der Berliner Studentin Gerti Blumfeld, die auf der Suche nach ihrer verschollenen Schwester ist und alsbald auch ins Zentrum der Ereignisse gerät.

    Der Autorin gelingt die atmosphärische Schilderung ganz ausgezeichnet, auch sprachlich ist der Roman sehr solide. Gegen Ende nimmt die eher beschauliche Ermittlung ein wenig zu sehr Fahrt auf, da knirscht es auch ein wenig in der Handlung und wird das ein oder andere ein wenig unplausibel und unwahrscheinlich. Aber da sich die Leserin bis dahin gut und durchaus klug unterhalten gefühlt hat, lässt sich darüber hinwegsehen.

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  • 4 Sterne

    4 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Herbert M., 02.01.2017 bei bewertet

    Im Winter 1920 werden kurz hintereinander zwei junge Frauen ermordet, die sich in zwielichtigen Lokalen bewegt haben. Beide Todesfälle sehen zuerst wie Unglücksfälle aus, erst bei genauerem Hinsehen wird klar, dass beide Frauen getötet wurden und zwar mittels Heroinspritzen. Kommissär Reitmeyer beginnt zu ermitteln, doch es werden ihm von höchster Stelle alle erdenklichen Hindernisse in den Weg gelegt. Im Zuge seiner Ermittlungen kreuzt die junge Gerti Blumfeld seinen Weg, die auf der Suche nach ihrer Schwester durch zwielichtige Lokale zieht und angibt, Eindrücke für ihr Sozioligiestudium zu sammeln. Gerti bringt Reitmeyer einigermassen aus dem Konzept – erst hält er sie für eine Geheimprostituierte, später erkennt er seinen Irrtum und muss sogar erkennen, dass sie eventuell das nächste Opfer sein könnte.
    Der Roman ist als Krimi unspektakulär, als Milieustudie ganz nett. Ob seinerzeit tatsächlich auf diese Art und Weise ermittelt wurde, kann man bestenfalls vermuten. Offensichtlich beschäftigen sich in letzter Zeit mehrere Autoren mit diesem Thema und mit dieser Zeit. Es ist in jedem Fall eine nicht unangenehme Abwechslung sich darauf zu besinnen, dass es mal Zeiten ohne Computer, schnelle Autos und Handy gab, und dass man sich auf Dinge wie Menschenkenntnis und Gespür verlassen musste und auch konnte. So gesehen hat mir dieses Buch sehr gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 29.10.2016 bei bewertet

    Der zweite Fall für Kommissär Reitmeyer. Mord und Krimi-Noir im München der zwanziger Jahre. Ein Sturm zieht über München auf, in der Ferne grollte Donner, und über der Isar zuckten Blitze. Ein Wintergewitter. Das war selten. Kommissär Reitmeyer trat in die Pedale, um noch vor Ausbruch des Unwetters die Polizeidienststelle in der Ettstraße zu erreichen. Das Stadtbild ist gezeichnet von Arbeiteraufständen und Straßenkämpfen, die Menschen hungern und frieren. Der Überlebenskampf ist hart, selbst für die Polizei. Reitmeyer erlebt eine Stadt im Rausch. Kokain, illegale Nachtclubs, politische Straßenschlachten – ein Tanz auf dem Vulkan. Da wird die junge Cilly Ortlieb, Kleindarstellerin in schlüpfrigen Produktionen des Münchner Filmkonzerns Emelka, tot im Keller einer Gastwirtschaft gefunden. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, entpuppt sich als Mord mit einer großen Menge Morphium. Während die rechte Einwohnerwehr durch die Straßen Münchens marschiert, sucht Kommissär Reitmeyer, der die erlittenen Kriegs-Traumata und die immer wieder aufkommenden Panikattacken vor seiner Umgebung zu verbergen versucht – von seinen Vorgesetzten argwöhnisch beäugt – in illegalen Spielclubs, Bars und Geheimbordellen nach einem zweifachen Frauenmörder. Dabei begegnet er Gerti Blumfeld, die auf der Suche nach ihrer abgetauchten Schwester eines der Mordopfer kennengelernt hat und bald selbst auf die Todesliste des Täters gerät. Schon bald nimmt der Fall ungeahnte Ausmaße an.… Vor diesem authentisch und detailreich geschilderten Hintergrund entsteht ein spannender und sehr solider Krimi. Die mögliche Ausführung des Mordes ist raffiniert und steuert auf ein unerwartetes Finale hin. Angelika Felendas Kriminalroman erzählt vom bitter kalten Winter 1920, und zwar so realistisch, dass Sie den Frostbeulen näher sind als der Gänsehaut. Ihre Beschreibungen einer Zeit mit starken Kontrasten - Armut und Luxus, Krieg und Vergnügungssucht, Krankheit und Irrsinn, in denen sie sich provokant mit der Gesellschaft und der jüngsten Vergangenheit, dem Ersten Weltkrieg, auseinandersetzt, erregen Bewunderung und Abscheu, lassen aber niemanden kalt. Sie führt uns in die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten und Milieus und beschreibt sie ausgesprochen lebhaft und bildreich, so dass man wirklich meint, in diese Zeit eingetaucht zu sein. Was diesen Krimi auszeichnet, ist der sorgfältig recherchierte, bis ins Detail stimmige historische Background und die authentische Atmosphäre. Die Autorin verquickt die historischen Tatsachen sehr geschickt mit ihrem Fall und hat damit einen sehr lesenswerten Krimi geschaffen. Neben dem klassischen Krimi-Plot, der überaus raffiniert konstruiert wird, erleben wir einiges von den Sorgen und Problemen der Münchner Bevölkerung mit. Die Lebensumstände der Menschen werden einem sehr nahe gebracht, ganz nebenbei. Gerade dadurch zeichnet sich dieser Krimi aus: Reitmeyer kann nicht einfach schnell von A nach B fahren, um seine Ermittlungen voran zu bringen, sondern muss sich mühsam durchkämpfen. Mordermittlung vor ca. 90 Jahren, ohne die Hilfe digitaler Medien oder anderer Technischer Unterstützung! Und das klappt! Fröstelnde Spannung bis zur letzten Seite, man schlottert mit! Ebenso präzise recherchiert wie unprätentiös formuliert, vor allem aber gut ausgedacht, macht Angelika Felendas Roman um Kommissär Reitmeyer Lust auf mehr. Ein wirklicher Geheimtip, für jeden, der Spaß an klassischen Krimis hat! Authentizität und gute Recherche, toll geschrieben spannender Krimi bestens zu empfehlen. Ein tolles Buch, weil es nicht nur ein guter Krimi ist, sondern auch einen Einblick in die deutsche Geschichte und das München der 20er Jahre gibt. Auch für Nicht-Krimifans, die sich einfach für diese Zeit interessieren. Ein höchst lesenswertes Stück deutscher Kriminalliteratur.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Manuela B., 22.11.2016

    Wintergewitter ist der zweite Fall von Kommissar Reitmeyer aus der Feder der Autorin Angelika Felenda. Er führt die Leser zurück ins Jahr 1920 nach München. Die Folgen des Krieges sind noch überall spürbar und es ist November. Reitmeyer ermittelt wegen einer Einbruchsserie und wird dann noch mit zwei getöteten jungen Frauen konfrontiert.

    Die Autorin fängt die damalige Zeit und Verhältnisse gut ein und lässt vor den Augen der Leser diese Zeit plastisch entstehen. Reitmeyer ist gezeichnet von seinen Kriegserlebnissen und kämpft mit Panikattacken. Schafft es aber dennoch ohne neueste technische Hilfsmittel seinen Weg zu finden. Wer einen Krimi mit viel Dramatik sucht wird eher enttäuscht sein. Ich habe einen Krimi erlebt der mehr von den leiseren Tönen und der gesamten Handlung lebt und nicht vom spektakulären Moment. Die Charaktere sind gut getroffen und das Buch in sich geschlossen, so das man Band eins nicht kennen muss um der Geschichte folgen zu können.

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  • 5 Sterne

    8 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra B., 13.11.2016

    Der zweite Fall für Reitmeyer

    Kommissär Reitmeyer ist 1920 aus dem Krieg zurückgekehrt und versucht die erlittenen Traumata zu verarbeiten und vor allem vor seiner Umwelt zu verbergen. Die Polizei hat in dieser Zeit schon mit dem Nahrungsmangel und den Folgen der Geldentwertung viel zu tun als auch noch Cilly Ortlieb tot im Keller einer Gastwirtschaft gefunden wird. Zunächst sieht alles nach einem Unfall aus, doch es war Mord. Kommissär Reitmeyer beginnt zu ermitteln und sucht nach einem mehrfachen Frauenmörder.

    Das Cover ist schlicht und stimmig gestaltet und hat mich neugierig gemacht auf das Buch. Die handelnden Personen sind sehr gut beschrieben und ich konnte mir von ihnen und von den Handlungsorten und der damaligen Zeit ein gutes Bild machen.
    Der Schreibstil von Angelika Felenda hat mich gleich angesprochen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Der historische Hintergrund des Buches spielt, wie schon im ersten Teil, wieder eine große Rolle und das macht es zusätzlich sehr lesenswert.
    Für mich ein sehr lesenswerter historischer Krimi.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    büchernarr, 20.11.2016 bei bewertet

    Der Roman von Angelika Felenda war eine angenehme Überraschung für mich. Dicht geschrieben, informativ mit der Atmosphäre der Nachkriegszeit und den Problemen der Bürger, der Armut, der nichtvorhandenen soziallen Unterstützung, alles dies wird sehr bildreich von der Autorin beschrieben und parallel nimmt auch der Krimi seinen Lauf. Eine tote junge Frau wird im Keller eines Wirtshauses gefunden und sehr bald stellt sich heraus, dass es sich hierbei um Mord handelt. Kommissär Reitmeyer ermittelt in seinem zweiten Fall und hat nicht nur Freunde und Kollegen, die ihm helfen sondern auch Schwierigkeiten, mit denen er kämfen muss um den Fall zu lösen. Der zweite Mord lässt nicht mit sich warten und trotz seiner persönlichen Dämonen und Sorgen wird die Aufklärung seine höchste Priorität.
    Passend zum Thema ist auch das Cover des Buches, in melancholischen Blautönen, gestaltet. Ein realer Krimi, ohne viel Schnik Schnak aber mit ebenso fesselnder und spannender Unterhaltung.

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  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Herbert M., 12.01.2017

    Im Winter 1920 werden kurz hintereinander zwei junge Frauen ermordet, die sich in zwielichtigen Lokalen bewegt haben. Beide Todesfälle sehen zuerst wie Unglücksfälle aus, erst bei genauerem Hinsehen wird klar, dass beide Frauen getötet wurden und zwar mittels Heroinspritzen. Kommissär Reitmeyer beginnt zu ermitteln, doch es werden ihm von höchster Stelle alle erdenklichen Hindernisse in den Weg gelegt. Im Zuge seiner Ermittlungen kreuzt die junge Gerti Blumfeld seinen Weg, die auf der Suche nach ihrer Schwester durch zwielichtige Lokale zieht und angibt, Eindrücke für ihr Sozioligiestudium zu sammeln. Gerti bringt Reitmeyer einigermassen aus dem Konzept – erst hält er sie für eine Geheimprostituierte, später erkennt er seinen Irrtum und muss sogar erkennen, dass sie eventuell das nächste Opfer sein könnte.
    Der Roman ist als Krimi unspektakulär, als Milieustudie ganz nett. Ob seinerzeit tatsächlich auf diese Art und Weise ermittelt wurde, kann man bestenfalls vermuten. Offensichtlich beschäftigen sich in letzter Zeit mehrere Autoren mit diesem Thema und mit dieser Zeit. Es ist in jedem Fall eine nicht unangenehme Abwechslung sich darauf zu besinnen, dass es mal Zeiten ohne Computer, schnelle Autos und Handy gab, und dass man sich auf Dinge wie Menschenkenntnis und Gespür verlassen musste und auch konnte. So gesehen hat mir dieses Buch sehr gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesetante, 18.12.2016

    München 1920 ist nicht die Stadt die leuchtet, sondern eher die Stadt die die finsteren Vorboten der kommenden dunklen und unrühmlichen Jahre des Nationalsozialismus aufzeigt.
    Kommissar Reitmeyer traumatisierter Soldat des ersten Weltkrieges schlägt sich mehr oder eher weniger gut durch sein Leben als Beamter der Polizei der bayrischen Hauptstadt.
    Aufzuklären gibt es zuerst einen, dann einen zweiten Mord an zwei jungen Frauen, die sich in der Halbwelt der Münchner Filmindustrie als Komparsen, aber auch mit anderen eher unmoralischen Tätigkeiten ihren Lebensunterhalt verdienten.
    Doch Reitmeyer findet schnell heraus, dass sich in einer neu gebildeten Nachkriegsgesellschaft von Neureichen und anderen fragwürdigen Individuen mit teils militärischer Vergangenheit eine kriminelle Vereinigung bildet, die ohne Rücksichten auf Moral oder Individuen ihre Interessen durchsetzt.
    Ausgebremst von seinen Vorgesetzten versucht er mit seinen z.T. geheimen Ermittlungen mit Hilfe seiner treuen und vertrauenswürdigen Mitarbeiter beide Fälle zu lösen. Dabei begegnet ihm immer wieder eine jungen Frau, Gertie Blumfeld aus Berlin, die seit Monaten ihre in München verschwundene Schwester sucht. Beide bewegen sich im selben Bekanntenkreis, was sich jedoch erst im Laufe der Ermittlungen herausstellt. Zu Anfang begegnen sie sich sehr misstrauisch, da beide voneinander nicht wissen, dass sie im selben Milieu recherchieren, um sowohl die Morde zu lösen als auch die vermisste Schwester wieder zu finden.
    Dieses Buch ist für mich nicht nur Krimi sondern auch historischer Roman zugleich. Die Autorin Angelika Felenda versteht es hervorragend die Stimmung der Stadt als auch die Verzweiflung der Menschen im Deutschland der Nachkriegsjahre zu schildern, die so gar nicht golden waren. Deutschland liegt am Boden nach dem selbst angezettelten ersten Weltkrieg und leidet an den Reparationszahlungen die es an die benachbarten Länder zu entrichten hat. Es fehlt der breiten Bevölkerung an allem. Auch die Situation der Kriegsheimkehrer denen es, sowohl in vielen Fällen körperlich versehrt als auch psychisch schwer belastet, oft nicht gelingt wieder ein normales Leben zu führen. Armut zeichnet diese Gesellschaft hauptsächlich aus. Jedoch gibt es wie immer eine Schicht die sich mit Geld, z. T. aus dubiosen Quellen, alles leisten kann. Das bewirkt gesellschaftliche Spannungen die den Boden für die spätere Machtergreifung Hitlers vorbereiten.
    Ein in mehrfacher Hinsicht spannender Kriminalroman. Mein Fazit: Sehr empfehlenswert!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hardy K., 25.11.2016 bei bewertet

    München befindet sich 1920 zwischen den Kriegen. Der erste gerade vorbei, entsteht bereits wieder ein verstärktes Nationalbürgertum. Bürgerwehren wollen das Gesetz selbst in die Hand nehmen, nicht-deutsch ist andersartig. Hier nimmt das Buch einen feinfühligen Bezug zur Gegenwart, ob gewollt oder nicht. In dieser heiklen Situation scheint der Tod eines "leichten Mädchens" oder wie es angenehmer heißt "Schauspielerin" eigentlich gar nicht auf. Dass diese Frauen in den harten Zeiten einfach nur ums Überleben kämpfen, will niemand so richtig wahr haben. Doch die Frau in einem Keller eines schmierigen Lokales wurde ermordet. Mit einer Überdosis Heroin. Kommissär Reitmeyer versucht mit seinem Team dem Geheimnis des Todes auf die Schliche zu kommen, allerdings fällt das Mangels aussagekräftigen Zeugen und fehlender Mitarbeit schwer. Als ein zweiter Mord passiert, wird Reitmeyer selber zur Zielscheibe. Wagt er es doch in den Kreisen der besseren Gesellschaft zu kratzen, die in getarnten Bordellen den neuen Zeitgeist feiert. Schnell wird dort ein Bauernopfer ausgesucht, denn bis in Polizeikreise zieht sich die schmutzige Spur. Spielt Reitmeyer das böse Spiel mit? Oder ermittelt er raffiniert weiter um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen?
    Durch Sprache und Stil gelingt es der Autorin vortrefflich, ein authentisches Bild der gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit zu erzeugen. Sei es der einfache Bürger, der mit der Zukunftsangst kämpft oder der feine Herr, der seinen Gelüsten in zweckentfremdeten Gesellschaftshäusern nachkommt, alles ist stimmig verwoben und macht es dem Leser leicht, sich in die dunkel-wabernde Stimmung der Geschichte zu verlieren. Wohltuend ohne Blutorgien auskommen erzeugt das Buch langsam eine subtile Spannung, läßt den Leser an der üblichen Ungerechtigkeit der Umstände teilhaben und man hofft inständig, dass Reitmeyer zum geschickt geführten Schlag gegen die Täter ausholt, die sich unantastbar fühlen. Die Personen sind absolut glaubhaft, aber nicht zwingend sympathisch angelegt. Auch hier gibt es den Polizeigehilfen, der durch tolpatschige Schläue die Ermittlungen vorantreibt und ebenso den mürrischen Kommissär, der sich erst noch von den Neuerungen des Lebens ( Kino) überzeugen lassen muss. Guter Krimi mit gesellschaftskritischer Note, der unterhält und stimmig geschrieben ist. Was will man mehr?

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    KH, 11.12.2016

    München befindet sich 1920 zwischen den Kriegen. Der erste gerade vorbei, entsteht bereits wieder ein verstärktes Nationalbürgertum. Bürgerwehren wollen das Gesetz selbst in die Hand nehmen, nicht-deutsch ist andersartig. Hier nimmt das Buch einen feinfühligen Bezug zur Gegenwart, ob gewollt oder nicht. In dieser heiklen Situation scheint der Tod eines "leichten Mädchens" oder wie es angenehmer heißt "Schauspielerin" eigentlich gar nicht auf. Dass diese Frauen in den harten Zeiten einfach nur ums Überleben kämpfen, will niemand so richtig wahr haben. Doch die Frau in einem Keller eines schmierigen Lokales wurde ermordet. Mit einer Überdosis Heroin. Kommissär Reitmeyer versucht mit seinem Team dem Geheimnis des Todes auf die Schliche zu kommen, allerdings fällt das Mangels aussagekräftigen Zeugen und fehlender Mitarbeit schwer. Als ein zweiter Mord passiert, wird Reitmeyer selber zur Zielscheibe. Wagt er es doch in den Kreisen der besseren Gesellschaft zu kratzen, die in getarnten Bordellen den neuen Zeitgeist feiert. Schnell wird dort ein Bauernopfer ausgesucht, denn bis in Polizeikreise zieht sich die schmutzige Spur. Spielt Reitmeyer das böse Spiel mit? Oder ermittelt er raffiniert weiter um der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen?
    Durch Sprache und Stil gelingt es der Autorin vortrefflich, ein authentisches Bild der gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit zu erzeugen. Sei es der einfache Bürger, der mit der Zukunftsangst kämpft oder der feine Herr, der seinen Gelüsten in zweckentfremdeten Gesellschaftshäusern nachkommt, alles ist stimmig verwoben und macht es dem Leser leicht, sich in die dunkel-wabernde Stimmung der Geschichte zu verlieren. Wohltuend ohne Blutorgien auskommen erzeugt das Buch langsam eine subtile Spannung, läßt den Leser an der üblichen Ungerechtigkeit der Umstände teilhaben und man hofft inständig, dass Reitmeyer zum geschickt geführten Schlag gegen die Täter ausholt, die sich unantastbar fühlen. Die Personen sind absolut glaubhaft, aber nicht zwingend sympathisch angelegt. Auch hier gibt es den Polizeigehilfen, der durch tolpatschige Schläue die Ermittlungen vorantreibt und ebenso den mürrischen Kommissär, der sich erst noch von den Neuerungen des Lebens ( Kino) überzeugen lassen muss. Guter Krimi mit gesellschaftskritischer Note, der unterhält und stimmig geschrieben ist. Was will man mehr?

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    raschke64, 08.11.2016

    München 1920. Der I. Weltkrieg ist gerade vorbei und die Bevölkerung hungert und kommt kaum über die Runden. Da wird eine Frauenleiche gefunden, kurz danach eine zweite. Sie arbeiteten als „Schauspielerinnen“, allerdings in eher anrüchigen Clubs. Kommissär Reitmeyer ermittelt. Allerdings wird er stark ausgebremst auch durch seine Vorgesetzten. Dabei hat er genug eigene gesundheitliche Probleme als Nachwirkung des Krieges …

    „Wintergewitter“ ist der 2. Teil um Kommissär Reitmeyer. Während ich den ersten Teil regelrecht verschlungen habe, hatte ich bei diesem Buch Schwierigkeiten. Bis etwa zur Hälfte des Buches musste ich mich regelrecht durchkämpfen. Die historischen Hintergründe waren interessant, allerdings ging damit für mich jegliche Spannung verloren. So habe ich bei der Hälfte mit dem Lesen aufgehört und ein völlig anderes Buch gelesen. Danach ging der Einstieg dann besser und der 2. Teil von „Wintergewitter“ hat mich dann wieder überzeugt. Die Handlung war wesentlich flotter. Gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Lebensumstände der Menschen in dieser Zeit. Passend dazu das Cover in den Grautönen. Der Fall selbst gerät ein wenig in den Hintergrund. Trotzdem spreche ich insgesamt eine Leseempfehlung aus.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesetante, 01.12.2016 bei bewertet

    München 1920 ist nicht die Stadt die leuchtet, sondern eher die Stadt die die finsteren Vorboten der kommenden dunklen und unrühmlichen Jahre des Nationalsozialismus aufzeigt.
    Kommissar Reitmeyer traumatisierter Soldat des ersten Weltkrieges schlägt sich mehr oder eher weniger gut durch sein Leben als Beamter der Polizei der bayrischen Hauptstadt.
    Aufzuklären gibt es zuerst einen, dann einen zweiten Mord an zwei jungen Frauen, die sich in der Halbwelt der Münchner Filmindustrie als Komparsen, aber auch mit anderen eher unmoralischen Tätigkeiten ihren Lebensunterhalt verdienten.
    Doch Reitmeyer findet schnell heraus, dass sich in einer neu gebildeten Nachkriegsgesellschaft von Neureichen und anderen fragwürdigen Individuen mit teils militärischer Vergangenheit eine kriminelle Vereinigung bildet, die ohne Rücksichten auf Moral oder Individuen ihre Interessen durchsetzt.
    Ausgebremst von seinen Vorgesetzten versucht er mit seinen z.T. geheimen Ermittlungen mit Hilfe seiner treuen und vertrauenswürdigen Mitarbeiter beide Fälle zu lösen. Dabei begegnet ihm immer wieder eine jungen Frau, Gertie Blumfeld aus Berlin, die seit Monaten ihre in München verschwundene Schwester sucht. Beide bewegen sich im selben Bekanntenkreis, was sich jedoch erst im Laufe der Ermittlungen herausstellt. Zu Anfang begegnen sie sich sehr misstrauisch, da beide voneinander nicht wissen, dass sie im selben Milieu recherchieren, um sowohl die Morde zu lösen als auch die vermisste Schwester wieder zu finden.
    Dieses Buch ist für mich nicht nur Krimi sondern auch historischer Roman zugleich. Die Autorin Angelika Felenda versteht es hervorragend die Stimmung der Stadt als auch die Verzweiflung der Menschen im Deutschland der Nachkriegsjahre zu schildern, die so gar nicht golden waren. Deutschland liegt am Boden nach dem selbst angezettelten ersten Weltkrieg und leidet an den Reparationszahlungen die es an die benachbarten Länder zu entrichten hat. Es fehlt der breiten Bevölkerung an allem. Auch die Situation der Kriegsheimkehrer denen es, sowohl in vielen Fällen körperlich versehrt als auch psychisch schwer belastet, oft nicht gelingt wieder ein normales Leben zu führen. Armut zeichnet diese Gesellschaft hauptsächlich aus. Jedoch gibt es wie immer eine Schicht die sich mit Geld, z. T. aus dubiosen Quellen, alles leisten kann. Das bewirkt gesellschaftliche Spannungen die den Boden für die spätere Machtergreifung Hitlers vorbereiten.
    Ein in mehrfacher Hinsicht spannender Kriminalroman. Mein Fazit: Sehr empfehlenswert!

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia R., 06.11.2016

    Schwarze Wolken am Münchner Novemberhimmel

    Eine Reihe von Einbrüchen hält Kommissär Sebastian Reitmeyer in den kalten Novembertagen des Jahres 1920 in Atem. Die Menschen haben sich vom Krieg und seinen Folgen noch nicht erholt- Hunger, Geldentwertung, Schwarzhandel auf der einen Seite, illegale Spielclubs, Bars, geheime Bordelle auf der anderen Seite. Als wenn die Einbruchserie nicht schon genug wäre, stößt Reitmeyer in seinem neuen Fall auf zwei tote junge Frauen, die scheinbar versuchten, ihr großes Glück im aufstrebenden Filmgeschäft zu suchen. Zur gleichen Zeit sucht Gerti Blumfeld – eine junge Studentin aus Berlin- ihre Schwester im München. Bald werden sich auch ihre Wege mit den Ermittlungen von Reitmeyer kreuzen.
    Der Autorin gelingt es, historische Ereignisse- wie die veränderten politischen Verhältnisse zu Beginn der 20er Jahre mit dem schon spürbaren Rechtsruck in der Gesellschafft und dem bereits überall spürbaren Antisemitismus, in die Krimihandlung einzuflechten. Nicht nur am Münchener Himmel ziehen schwarze Gewitterwolken auf, sondern überall im Land.
    Es ist ein Buch der leisen Töne, keine reißerischen Szenen erhalten die Spannung, jedoch ist diese von Anfang an vorhanden und lebt durch die Gestaltung der Figuren. Reitmeyer in seinen Dreißigern, ist körperlich und seelisch schwer angeschlagen aus dem Krieg zurückgekommen. So plagen ihn Panikattacken, die er mit aller Macht vor seiner Umgebung versucht zu verbergen. Konzentriert und zielstrebig geht er an die Lösung des Falles heran. Er ist sehr mitfühlend, was sich darin zeigt, wie er versucht, einem schwerverletzen Zeugen und seiner Familie zu helfen, die in furchtbaren Verhältnissen leben müssen. Mit gleicher Hartnäckigkeit tritt er aber auch gegen seine Vorgesetzten auf, von denen mehr und mehr sich auch politisch rechts orientieren.
    Beeindruckend ist, wie Reitmeyer und seine Kollegen in Zeiten ohne forensisches Labor, DNA-Analyse und Profiler ihre Fälle durch kriminalistischen Instinkt und hohen Einsatzbereitschaft lösen.
    Am Ende hätte ich mir noch etwas mehr Tiefgründigkeit gewünscht, so bleiben die Lebenswege mancher Figuren offen. In der Fortführung der Reihe ist der Leser schon gespannt, wie es der Autorin gelingt, ihre Figuren weiterzuentwickeln und die weiteren gesellschaftspolitischen Ereignisse der kommenden Goldenen Zwanziger und der frühen dreißiger Jahre in ihre Krimis einfügen wird.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    büchernarr, 20.11.2016

    Der Roman von Angelika Felenda war eine angenehme Überraschung für mich. Dicht geschrieben, informativ mit der Atmosphäre der Nachkriegszeit und den Problemen der Bürger, der Armut, der nichtvorhandenen soziallen Unterstützung, alles dies wird sehr bildreich von der Autorin beschrieben und parallel nimmt auch der Krimi seinen Lauf. Eine tote junge Frau wird im Keller eines Wirtshauses gefunden und sehr bald stellt sich heraus, dass es sich hierbei um Mord handelt. Kommissär Reitmeyer ermittelt in seinem zweiten Fall und hat nicht nur Freunde und Kollegen, die ihm helfen sondern auch Schwierigkeiten, mit denen er kämfen muss um den Fall zu lösen. Der zweite Mord lässt nicht mit sich warten und trotz seiner persönlichen Dämonen und Sorgen wird die Aufklärung seine höchste Priorität.
    Passend zum Thema ist auch das Cover des Buches, in melancholischen Blautönen, gestaltet. Ein realer Krimi, ohne viel Schnik Schnak aber mit ebenso fesselnder und spannender Unterhaltung.

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  • 4 Sterne

    Xirxe, 09.11.2016 bei bewertet

    Es sind keine guten Zeiten, die in München (und auch dem Rest Deutschlands) im Jahre 1920 herrschen. Zwar ist der Krieg vorüber, doch Vielen fehlt das Notwendigste zum Leben: Essen, Kleidung, Heizmaterial, ein Dach über dem Kopf. Und während die Einen versuchen, mit den Folgen des Krieges klarzukommen, sind Andere schon wieder dabei, Waffen zu horden und zu Mord und Totschlag aufzurufen. Inmitten dieser verworrenen Zustände muss Kommissär Reitmeyer den Mörder zweier Frauen finden, die beide kurz nacheinander ermordet aufgefunden wurden. Nicht ganz einfach für den angeschlagenen Polizeibeamten, dem Panikattacken immer wieder zu schaffen machen und der von seinen Vorgesetzten keine Hilfe erwarten kann - im Gegenteil.
    Die Geschichte selbst teilt sich im Gegensatz zum ersten Band in zwei Erzählstränge: Während Kommissär Reitmeyer versucht den Mörder zu finden, ist die junge Doktorandin Gerti aus Berlin auf der Suche nach ihrer jüngeren Schwester. Dabei freundet sie sich mit einem der Mordopfer an und gerät offenbar ins Visier des Täters. Leider finde ich diese Entscheidung eines zweiten Erzählstranges nicht so gelungen, denn für meinen Geschmack beginnt das Ganze damit ziemlich auseinanderzudriften. Da gibt es Missbrauch von Minderjährigen in einem Bordell, Waffenschmuggel, Produktion von Pornos (oder auch nicht ;-)), Überfälle mit schwerer Körperverletzung - doch aufgeklärt wird am Ende nur ein kleiner Teil. Wobei diese Lösung so knapp und nebenbei vermittelt wird, dass ich mir noch immer nicht ganz sicher bin, ob ich sie richtig verstanden habe. Trotzdem, es ist ein gut erzählter historischer Krimi, mit dessen Hilfe ich einiges Neues über Münchens Vergangenheit erfahren habe.
    Denn wie bereits im ersten Teil 'Der eiserne Sommer: Reitmeyers erster Fall' ist der historische Hintergrund nicht nur schmückendes Beiwerk eines Kriminalfalles, sondern spielt eine wesentliche Rolle bei der Aufklärung der Morde. Die Autorin, die unter anderem auch Geschichte studiert hat, vermittelt sehr anschaulich und überzeugend die Stimmung, die in der bayrischen Landeshauptstadt damals vermutlich herrschte. Die bittere Armut in weiten Teilen der Bevölkerung ist ebenso erschreckend wie die Darstellung der erstarkenden Einwohnerwehren, die zunehmend ein Sammelbecken von völkischen und rechtsnationalen Extremisten wurden und ihnen missliebige Personen brutal zusammenschlugen, wenn nicht gar umbrachten.

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  • 4 Sterne

    yellowdog, 26.10.2016 bei bewertet

    Kommissär Reitmeyer und die Soziologin

    Suhrkamp Nova macht keine Abstriche bei der üblich hohen Qualität des Verlags, auch wenn es sich bei Wintergewitter nur um einen Kriminalroman handelt. Er ist dennoch sorgfältig geschrieben und gründlich durchdacht. Standort und Zeitpunkt sorgen für viel Atmosphäre.

    Dass der Prolog in einem anrüchigen Club handelt, leitet ein Gefühl der Gefahr und Verruchtheit ein, was sich im folgenden fortsetzt.

    Beim ersten Teil um Kommissär Reitmeyer „Der eiserne Sommer“ war ich noch zwiegespalten, doch Wintergewitter vermag es zu überzeugen.
    Obwohl Der eiserne Sommer und Wintergewitter die ersten Romane von Angelika Felenda sind, machen sie nie den Eindruck, von einer Anfängerin verfasst zu sein. Die Autorin profitiert vermutlich von ihren langjährigen Erfahrungen als literarische Übersetzerin
    Ich mag Reitmeyers Souveränität und mit Steiger und Rattler hat er gute Leute. Eine Tote wurde aufgefunden. Sie war im Filmgeschäft der anrüchigen Art.

    Eine zweiten Handlungsstrang gibt es mit Gerti Blumfeld, die auch eine interessante Figur ist. Sie stammt aus Berlin und will in München angeblich ihre Dissertation schreiben. Außerdem hat sie anscheinend noch ein Geheimnis. (Verrate ich an dieser Stelle mal lieber nicht). Sie und Reitmeyer führt das Verschwinden ihrer Freundin Cilliy zusammen. Es ist die Tote.
    Ganz originell finde ich, dass Reitmeyer und Gerti anfangs wie Gegner sind. Erst spät im Buch stehen sie auf der gleichen Seite.
    Manchmal ist Gerti etwas konfus, die Szenen mit ihr sprunghaft.

    Die Abschnitte mit Gerti haben mir trotzdem besser gefallen als die mit Reitmeyer, da es dort relativ viele und lange Verhöre gibt, die mich langweilten.

    Die bisher überwiegend lobenden Worte von mir muss ich aber noch einordnen. Angelika Felendas Krimi hat Grenzen. Sowohl in der Plotgestaltung als auch sprachlich gibt es Beschränkungen. Den direkten Vergleich mit den ähnlichen Stoffen in Volker Kutscher-Romanen oder der Leo Berlin-Reihe von Susanne Goga verliert sie. Schlimm ist das nicht, man muss das Buch nur richtig einordnen und die Erwartungshaltung anpassen. Dann passt es!

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