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  • 3 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Pedi, 01.03.2019

    Als Buch bewertet

    Schwierig fand ich die Lektüre von Taneja Pretis indischem Familienroman. An Shakespeares "König Lear" angelehnt, erzählt er ein modernes Märchen von einem mächtigen Industriemagnaten und seinen drei Töchtern im heutigen Indien. Intrigen, Ränke, Eifersüchteleien - manchmal etwas ausufernd, häufig drastisch, oft fremd, ist es doch eine interessante Geschichte, die die Autorin da ausbreitet. Was sie allerdings phasenweise unlesbar macht, sind nicht die vielen, vielen Anspielungen, literarischen Verweise und nicht erläuterten Hintergründe - das kann man überlesen oder nachschlagen. Störend empfand ich den inflationären Gebrauch von Hindi-Wörtern und kompletten Absätzen auf Hindi. Zudem ist dem Buch die Art Glossar angefügt, die mich beim Lesen wahnsinnig macht: von zehn verwendeten Wörtern findet man maximal zwei. Die Umsetzung des Shakespeare-Dramas fand ich allerdings sehr gelungen. Im Endeffekt war aber der Ärger größer als das Vergnügen.

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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 24.02.2019

    Als eBook bewertet

    Übermäßig durchkomponiert

    Der bei C.H.Beck erschienene, umfangreiche Roman „Wir, die wir jung“ sind gibt aus der Sicht eines Heimkehrers einen tiefen Einblick in Indien und seine Kultur. Jivan kommt nach Jahren des Studiums in den USA zurück und hofft auf eine Position im Familienunternehmen The Company.
    Zunächst ist Jivan orientierungslos, fühlt sich sich mit westlicher und östlicher Prägung zwischen allen Stühlen. Mit seinen alten Freunden Sita oder Gargi versteht er sich aber noch gut.

    In den folgenden Teilen wechseln die Figuren, die im Blickpunkt stehen, aber alle stehen sie im Zusammenhang mit dem Unternehmen und der Familie. Es sind insgesamt Jivan – Gargi – Radha – Jeet – Sita.
    Durch diese Erzählmethode erhält der Leser einen guten Überblick.
    Leider empfinde ich die Figuren nach gutem Anfang mit der Zeit nicht unbedingt als sympathisch, aber das soll kein wertendes Urteil sein. Dennoch hapert es nach meinem Empfinden an der Figurenentwicklung.

    Sprachlich ist das Buch nicht schlecht gemacht. Manchmal sind aber auch verunglückte Sätez dabei, wobei ich nicht soweit gehen will, von schiefen Bildern zu sprechen. Dennoch ...

    Preti Taneja spinnt diese Familiengeschichte kühl durchkalkuliert und auf komplexe Art. Sie ist an König Lear angelehnt, was man meiner Meinung nach nicht unbedingt wissen muss. Ein wenig stört es, dass vom Verlag und sogar von der Autorin damit geprotzt wird.
    Wenn man als Shakespeare-unkundiger Leser einige Anspielungen nicht versteht? So what!

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  • 4 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tara, 16.02.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Intensiv, brisant, anders

    „Wir, die wir jung sind“ ist das Debüt der Autorin Preti Taneja.

    Sie beschreibt auf eine beeindruckende und fesselnde Weise Indien, wie es mir noch nie zuvor untergekommen ist. Dabei verwendet sie eine sehr bildhafte Sprache, die auf imposante Weise Bilder, Gefühle und Gerüche vermittelt, so dass ich wirklich tief in die Ereignisse der Handlung eingetaucht bin.

    Obwohl mir Indien und der indische Lebensstil bisher eher fremd waren, konnte ich mir alles gut vorstellen und fand ihre Beschreibungen authentisch und überzeugend. Auch ihre Charaktere wirken überzeugend und sind vielschichtig. Der Streit zwischen den Geschwistern, der Kampf um die Macht ist fesselnd, dramatisch und die Beschreibungen so intensiv, das man fast das Gefühl hat dabei zu sein.

    Mich hat diese Familiengeschichte total in ihren Bann gezogen. Sie ist anders, als alles, was ich bisher gelesen habe und ich habe einiges Wissenswertes über Indien und die indische Kultur erfahren.

    Insgesamt ist es ein farbefroher und zugleich düsterer Roman über Indien und ein Leseerlebnis, dass sich lohnt. Ich empfehle den Roman gerne an Leser, die mal etwas Anderes lesen möchten und an ungewöhnlichen Familiengeschichten interessiert sind.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nele33, 21.02.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wir,die wir jung sind, ist der Debutroman der Autorin Preti Taneja.

    Nachdem mich die Leseprobe sehr gefangen genommen hat, war ich sehr gespannt auf dieses Werk.
    Das Cover ist sehr farbenfroh gestaltet und hat mich mit den Farben an Indien erinnert.

    Das Buch beinhaltet die Geschichte eines alten Inhabers eines Mischkonzern in Indien, der sein Erbe aufteilen möchte. Dies entfacht unter den drei Töchtern und den Söhnen seines Beraters einen Kampf den Preti Taneja sehr detailliert beschreibt.

    Der Anfang lässt sich unkompliziert und schnell lesen. Ich habe viel über die Kultur und Denkweise in Indien kennengelernt, manche Dinge haben mich auch sehr erschüttert, wie z:B. das Gift im Anbau. Ab der Mitte wird das Buch jedoch teilweise etwas zäh und langatmig, so dass ich es ersteinmal auf Seite legen musste. anschließend kam ich besser damit klar. Die einzelnen Charaktere wurden vielseitig dargestellt, jedoch konnte ich mich mit keinen so richtig identifizieren, alle hatten für mich sowohl was symphatisches als auch was total unsymphatisches im Verlauf der Geschichte.
    Sehr gut fand ich die Worterklärungen zu den indischen Wörtern im Anhang, wobei es hier auch sehr viele waren, mir aber halfen besser mit dem Text klar zu kommen.

    Wer bereit ist, sich auf ein komplexes Buch einzulassen, dem die Kultur Indiens schon etwas vertraut ist, wird an diesem Buch Freude haben.

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  • 3 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brina88, 07.03.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    "The Company" ist ein indischer Mischkonzern. Devraj ist der Chef des Unternehmens. Er möchte die Firma an seine Kinder weitergeben. Er hat drei Töchter. Sein Teilhaber Ranjit Singh hat zwei Söhne. Diese sollen ebenfalls Teile des Erbes erhalten. Spannend also, wer sich durchsetzen wird.
    Mir hat das Buch von Preti Taneja ganz gut gefallen. Leider muss ich aber sagen, dass sich die ganze Geschichte doch sehr gezogen hat und man diese auch etwas kürzer halten gekonnt hätte. Das Thema an sich finde ich sehr spannend und interessant.
    Der Schreibstil hat mir gut gefallen und das Buch hat sich angenehm und unkompliziert lesen lassen. Was allerdings etwas gestört hat, sind die vielen indischen Namen gewesen. Man ist dadurch oftmals beim Lesen hängen geblieben.
    Das Cover sieht toll aus. Sehr farbenfroh, genau eines der Dinge, die ich mit Indien verbinde.
    Alles in allem ein gutes Buch.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 01.03.2019

    Als Buch bewertet

    Ein Hauch von indischem Duft... Eine literarische Entdeckungsreise durch Indien, gepaart mit einer dramatischen Familiengeschichte, die zugleich die Geschichte eines Firmenimperiums und eines Landes, die brutale, letztlich scheiternde Machtübergabe von den Alten zu den Jungen darstellt, von den Männern zu den Frauen. Das erzählt Preti Taneja in ihrem preisgekrönten, spannenden und gewaltigen Debütroman. Breiter und kenntnisreicher Roman über die indische Gesellschaft. Vor dem geduldigen Leser breitet sich ein farbenprächtiges Panorama aus Schicksalen die die dunklen Seiten Indiens betreffend so lebendig werden lassen, aus. Devraj ist in Napurthala geboren, einem Königreich ganz in der Nähe. Als Sohn eines Maharajas und seiner fünfzehnjährigen Braut. Als sie fünfundzwanzig war, starb der Maharaja bei einem Jagdunfall. Devraj war zehn Jahre alt, der kleine Prinz seiner Mutter, und wuchs im Schatten zweier Imperien auf. Demjenigen der Moguln und dem der Briten. Seine verwitwete Mutter war streng. 1957 kam er zum ersten Mal nach Srinagar – als flotter junger Maharaja voller Verlangen nach dem Leben. Durch den Anschluss wurde Napurthala ihrem neuen, unabhängigen Indien geschenkt, und Devraj besaß keine Stadt und kein Land mehr. Srinagar ist es ebenso ergangen. Er war ein König ohne Königreich, gierig danach, sich einen Namen zu machen. Zu Devraj's Glück lebte hier ein reicher Mann, ein Kashmiri-Pandit der herrschenden Klasse mit besten Manieren, ein Hindu im besten Sinne. Die passende Gesellschaft für einen König. Seine Tochter war jung, und seine Geschäfte gingen schlecht, weil er es gewohnt war, sich mit seinen Shi’a Angestellten zu verbrüdern, als seien sie seine eigene Familie. Er hatte nicht verstanden, dass es in der modernen Welt darum ging, nur die eigenen Leute zu favorisieren. Devraj sehnte sich nach diesem Haus, nach den Geheimnissen der Schultertuchproduktion, die dort verborgen lagen. Der alte Devraj, ehemaliger Maharadscha und Chef eines mächtigen indischen Mischkonzerns, der nur ehrfürchtig "The Company" genannt wird, ist nun alt geworden und will sein Erbe verteilen. Er hat drei Töchter, Ranjit Singh, sein Berater, Teilhaber und Wegbegleiter, hat zwei Söhne, die ebenfalls mit bedacht werden sollen. Wer wird sich durchsetzen in diesem umfassenden Machtkampf, der auch ein Geschlechterkampf ist? Ein denkwürdiges Bild vom Indien der Gegenwart... Taneja, die sinnlich und anschaulich schreibt, schildert eindrucksvoll das Dilemma der Frauen - eine erschreckende Warnung. Die Wirkung hat etwas Zwingendes und Erhebendes... Brillant... kunstvoll konstruiert... Preti Taneja hat uns etwas besonders Seltenes gegeben, einen Pageturner, der zugleich unerschrocken politisch ist. Sie verbindet Zorn mit Poesie... Die Autorin schreibt so vielschichtig, dass sie unsere schlichte Vorstellungskraft, die wir sonst gewöhnt sind, übersteigt... ein glänzendes Werk. Ein denkwürdiges, nationales Epos. Unwiderstehlich, für mich einer der besten und originellsten Romane des Jahres werden. Absolut fesselnd, sehr intelligent, sehr bewegend, sehr subtil, wunderbar ambitioniert und höchst originell. Ein fantastisches Buch, welches Leser und Leserin in ein weit entferntes Indien entführt und nicht mehr loslässt. Hinzu kommt eine wunderbare indische Familiengeschichte, mit vielen fröhlichen Momenten, harten Schicksalsschlägen und einer großen Prise Indien. Herrlich zum Träumen, unmöglich aus der Hand zu legen dieses Buch.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mathildis S., 26.02.2019

    Als Buch bewertet

    Jivan kehrt nach vielen Jahren in den USA nach Indien zurück und wird sofort in eine dramatische Familiengeschichte gezogen.
    Er ist der uneheliche Sohn eines engen Mitarbeiters der "Company", eines großen indischen Konzerns, der von Beton bis Lifestyle alles vermarktet und beherrscht. Eigentümer des Konzerns ist der alte Devraj Bapuji, der sein Lebenswerk nun an seine drei Töchter und die Söhne seines Mitarbeiters übergeben will, zu denen auch Jivan gehört. Devrajs Töchter waren immer heimlich in Jivan verliebt.
    Doch dann artet die ganze Sache aus. Devraj verschwindet und zieht als Wanderprediger durch die Lande, um gegen seine Töchter zu wettern, seine jüngste Tochter will ganz anders leben, Jivans Halbbruder ist ebenfalls unauffindbar. Ales geht de Bach runter, Menschenleben zählen nicht mehr.
    Laut Klappentext soll das Buch an "König Lear" erinnern, aber bei einigen Gemetzeln dachte ich eher an "Macbeth".
    Anfangs kam ich ganz gut in das Buch hinein, aber nach etwa 300 Seiten fiel mit das Lesen immer schwerer. Die zahlreichen Namen, die vielen indischen Worte, die zum größten Teil im Anhang nicht erklärt werden, der sehr detailreiche Erzählstil, das fand ich sehr anstrengend.
    Ich hatte bisher sehr wenige Bücher über Indien gelesen, deshalb interessierte mich dieses Buch, denn ich wollte in eine fremde Welt eintauchen. Das ist nur bedingt gelungen, weil sich die Seiten irgendwann nur noch zogen. Schade!
    Preti Tenaja hat sicherlich Potential, denn ihr Schreibstil ist sehr ausgefeilt, aber leider konnte ich persönlich mit diesem Buch wenig anfangen.
    Das Cover ist übrigens sehr spektakulär, sieht aus wie einem Holi-Festival entsprungen.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nele33, 21.02.2019

    Als Buch bewertet

    Wir,die wir jung sind, ist der Debutroman der Autorin Preti Taneja.

    Nachdem mich die Leseprobe sehr gefangen genommen hat, war ich sehr gespannt auf dieses Werk.
    Das Cover ist sehr farbenfroh gestaltet und hat mich mit den Farben an Indien erinnert.

    Das Buch beinhaltet die Geschichte eines alten Inhabers eines Mischkonzern in Indien, der sein Erbe aufteilen möchte. Dies entfacht unter den drei Töchtern und den Söhnen seines Beraters einen Kampf den Preti Taneja sehr detailliert beschreibt.

    Der Anfang lässt sich unkompliziert und schnell lesen. Ich habe viel über die Kultur und Denkweise in Indien kennengelernt, manche Dinge haben mich auch sehr erschüttert, wie z:B. das Gift im Anbau. Ab der Mitte wird das Buch jedoch teilweise etwas zäh und langatmig, so dass ich es ersteinmal auf Seite legen musste. anschließend kam ich besser damit klar. Die einzelnen Charaktere wurden vielseitig dargestellt, jedoch konnte ich mich mit keinen so richtig identifizieren, alle hatten für mich sowohl was symphatisches als auch was total unsymphatisches im Verlauf der Geschichte.
    Sehr gut fand ich die Worterklärungen zu den indischen Wörtern im Anhang, wobei es hier auch sehr viele waren, mir aber halfen besser mit dem Text klar zu kommen.

    Wer bereit ist, sich auf ein komplexes Buch einzulassen, dem die Kultur Indiens schon etwas vertraut ist, wird an diesem Buch Freude haben.

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  • 4 Sterne

    AnnaMagareta, 16.02.2019

    Als Buch bewertet

    Intensiv, brisant, anders

    „Wir, die wir jung sind“ ist das Debüt der Autorin Preti Taneja.

    Sie beschreibt auf eine beeindruckende und fesselnde Weise Indien, wie es mir noch nie zuvor untergekommen ist. Dabei verwendet sie eine sehr bildhafte Sprache, die auf imposante Weise Bilder, Gefühle und Gerüche vermittelt, so dass ich wirklich tief in die Ereignisse der Handlung eingetaucht bin.

    Obwohl mir Indien und der indische Lebensstil bisher eher fremd waren, konnte ich mir alles gut vorstellen und fand ihre Beschreibungen authentisch und überzeugend. Auch ihre Charaktere wirken überzeugend und sind vielschichtig. Der Streit zwischen den Geschwistern, der Kampf um die Macht ist fesselnd, dramatisch und die Beschreibungen so intensiv, das man fast das Gefühl hat dabei zu sein.

    Mich hat diese Familiengeschichte total in ihren Bann gezogen. Sie ist anders, als alles, was ich bisher gelesen habe und ich habe einiges Wissenswertes über Indien und die indische Kultur erfahren.

    Insgesamt ist es ein farbefroher und zugleich düsterer Roman über Indien und ein Leseerlebnis, dass sich lohnt. Ich empfehle den Roman gerne an Leser, die mal etwas Anderes lesen möchten und an ungewöhnlichen Familiengeschichten interessiert sind.

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  • 4 Sterne

    Frank Z., 21.03.2019

    Als Buch bewertet

    "ZURÜCK NACH INDIEN"

    Ganz nah an den Menschen erzählt die Autorin ihre
    Geschichte. Indien, ein gewaltiges Land mit einer gewaltigen
    Bevölkerung. Ein Pulsschlag und Okzident für sich und
    für uns Europäer oft nicht zu verstehen.
    Viele junge Inder studieren in den USA oder in Europa.
    Viele von ihnen kehren in das Land ihrer Ahnen zurück,
    um dort ihre Arbeit einzubringen. Jivan ist in Indien
    aufgewachsen und der Halbbruder von Jeet. Er lebte
    und arbeitete in den USA und hatte dort auch eine Frau
    namens Iris. Er bricht seine Zelte in den Staaten einfach
    ab, denn der alte Devraj hat alle seine Schäfchen zusammen
    gerufen, um sein gewaltiges Universalerbe zu verteilen.

    Und dabei werden auch viele alte Erinnerungen beleuchtet.
    Die Zeit zieht auch am Leser noch einmal wie der Ganges
    vorbei. Jivan gewöhnt sich sehr schnell wieder an den
    indischen Kosmos.

    Eine interessante Lektüre, nicht nur für Indien-Fans oder
    Menschen, die dieses asiatische Land einmal besuchen möchten.

    Eine Empfehlung für Indien-Globetrotter.

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  • 3 Sterne

    buchverrückt, 28.03.2019

    Als Buch bewertet

    Auf das Buch „Wir die wir jung sind“ von Preti Taneja habe ich mich sehr gefreut. Das Cover ist dank der rauen Schrift auch ein haptisches Erlebnis.
    Zu Beginn des Buches kehrt Jivan Singh nach dem Tod seiner Mutter nach Indien zurück, weil sein Vater, der Chef eines riesigen Imperiums, seine Nachfolge klären möchte. Bereits auf den ersten Seiten spürt man, wie groß und mächtig die Company sein muss. Der Roman ist stark angelehnt an Shakespeares King Lear, eine großartige Idee diese Geschichte auf das Indien im 21. Jahrhundert zu übertragen. Die Machtfrage erfolgreicher Patriarchen ist heute aktueller denn je.
    Dieses Buch nimmt einen mit auf die Reise ins ferne Indien, deren Charaktere und Kultur man Stück für Stück näher gebracht bekommt. Die Kindheitserinnerungen der Familienmitglieder komplettieren die Beschreibung der Hauptfiguren. Am Anfang hat man noch ein wenig Schwierigkeiten, mit den fremd klingenden Namen und ihrer Zuordnung, dies legt sich aber nach einigen Seiten.
    Das Buch beschreibt auf eine sehr gute Art und Weise die Vermischung der alten Traditionen mit neuen Lebensweisen und Ansichten. Die Kapitel werden aus der Erzählperspektive unterschiedlicher Personen erzählt, sodass man eine gute Orientierung erlangt und verschiedene Sichtweisen kennen lernt. Der Roman ist voller spannender, kontroverser Themen wie das indische Kastensystem, die Rolle der Frau, Machtverhältnisse innerhalb der Familie, Zwangsheirat und Drogenkonsum.
    Alle Familienmitglieder führen ein Leben voller Regeln und Vorschriften, man fragt sich wie lebenswert solch ein Leben sein kann? Oder ist diese Lebensweise normal, wenn man es nicht anders kennt. Der Ausbruch Sitas macht deutlich, wie streng die Vorschriften innerhalb der Familie sind. Diese Familie hat Macht und kann trotz aller Regeln tun und machen, was sie möchte. Taneja beschreibt eindrucksvoll, wie jedes Familienmitglied anders mit dieser Macht und seinem vorbestimmten Leben umgeht. Sie verschafft uns einen ehrlichen, uneingeschränkten Blick auf die indische Gesellschaft und ihre Sitten und ist dabei sehr kritisch und mutig.
    Diese fremde Welt fasziniert, ekelt aber auch gleichermaßen an. Man taucht völlig ein in die tiefen Machenschaften der indischen Wirtschaft und vergisst, dass man sich mit seinem Buch in Deutschland auf dem Sofa befindet und nicht in Indien. Als Frau waren mir einige Passagen doch etwas zu heftig, man ist entrüstet und muss sich klar machen, dass es sich um eine völlig andere Kultur handelt. Das Buch ist voller Intrigen innerhalb und außerhalb der Familie. Eine Gesellschaft voller Regeln, an die sich im Endeffekt doch keiner hält, sodass Brutalität, Mord, Totschlag und Korruption dem Alltag entsprechen.
    Der Einblick in diese Familiengeschichte ist einzigartig und die Autorin schafft es, dass man tief in diese Welt eintaucht und die ganze Bandbreite an Emotionen erlebt. Dieses Buch bringt den Geist zum Arbeiten.

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  • 3 Sterne

    Buchliebe4, 15.02.2019

    Als Buch bewertet

    Buntes Indien mit einem Machtkampf
    Das Cover des Buches hat mich vom ersten Moment magisch angezogen. Es erinnerte mich vom weiten schon an das indische hinduistische Frühlingsfest Fest der Farben " Holi". Wenn man dann das Buch in den Händen hält denkt man wirklich, dass das Buch frisch aus einem Holi Festival kommt, denn es fühlt sich auch so an, als wenn die gelbe Farbe auf dem vorderen Buchcover draufgesprenkelt worden ist. Der Klappentext dazu hat mich dann noch mehr angesprochen, da ich mich sehr für die indische Kultur interessiere und ich schon viele indische Romane oder Bücher über Indien gelesen habe. Das Buch handelt von dem alten Devraj Bapuji, der sich nun langsam zur Ruhe setzen will und sein größes wirtschaftliches Imperum, sein vielfaches Erbe verteilen will. Devraj ist scherreich und wird geradezu verehrt und diese Macht und diesen Einfluss nutzt er auch eiskalt aus. Devraj hat drei Töchter, Gargi, Radha und Sita. Sein engster Berater, Ranjit Singh hat zwei Söhne, Jeet und Jiwan und diese sollen auch bedacht werden. Jiwan ist deswegen nach 15 aus der USA wieder nach Indien zurückgekehrt, wohin er und seiner Mutter verbannt worden sind. Mittlerweile ist seine Mutter verstorben. Um das Buch zu lesen, welches über 600 Seite hat, braucht man viel Lesezeit aber auch viel Geduld, denn es ist nicht einfach zu lesen. Zum einen liegt es an den vielen indischen Namen die verwendet werden und zum anderen liegt es auch daran, wie es geschrieben worden ist. Am Ende des Buches befindet sich ein Glossar, wo ein Teil der Indischen Begriffe auch benannt werden, aber leider nicht alle. Was ich sehr gut finde, das vieles erwähnt und auch thematisiert wird, wie das Kastensystem in Indien, die vielen Religionen oder auch die schwere Rolle der Frau in Indien. Aber ebenso wird der krasse Unterschied vom Arm und Reich hervorgehoben. Wer sich für die indische Kultur und Lebensweise interessiert, wird der erste Abschnltt des Buches sehr gefallen. Den Anfang der Geschichte fand ich deswegen sehr gut gelungen und es hat mir gut gefallen. Ebenso wie die einzelnen Protagonisten gut dargestellt worden sind. Aber irgendwann, so ab der Mitte des Buches, fand ich es nur noch schwere Kost zu lesen. Jeder sponn Intrigen und ich wusste gar nicht mehr, wer war gut und wer war böse, bzw gab es überhaupt einen Guten von den ganzen Protagonisten? Es drehte sich nur noch um das Haupthema Geld und es artete völlig aus mit dem einen oder anderen Toten. Die Handlungen waren irgendwie auf mich völlig unsinnig wirkend und verwirrend, was ich sehr schade fand. Ebenso war das Ende für mich persönlich sehr gewöhnungsbedürftig und merkwürdig. Das Buch war leider nur bis zur Mitte mein Fall und danach leider nicht mehr. Dabei hatte der Roman echt sehr gut angefangen.

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  • 3 Sterne

    SofieW, 15.03.2019

    Als Buch bewertet

    Ein zerrissenes Indien zwischen Tradition und modernem Heute

    Jivan, der uneheliche Sohn des engsten Vertrauten und Teilhaber des großen Devraj Bapu, Ranjit Singh, kommt, nachdem er seine Jugend- und Ausbildungsjahre in den USA verbracht hat, zurück 'nach Hause', nachdem seine Mutter, einst nach Amerika abgeschoben und mit einem Onkel des Familienclans verheiratet, gestorben ist. Dort soll er seinen Platz im Geschäftsgefüge der Familie finden, der Company. Als er eintrifft, ist die Macht- und Kompetenzstruktur gerade im Umbruch, denn der alte Firmenchef will seine Nachfolge regeln und das riesige Imperium zwischen seinen eigenen drei Töchtern und den zwei Söhnen seines Kompagnons aufteilen.
    Und diese Situation bringt das fragile Gefüge der Familie zum Beben. Kämpfe zwischen dem immer noch machtvollen und machtwilligen großen Devraj Bapu und seinen Töchtern, von denen jede das Sagen für ihre ganz eigenen Ziele erlangen will, gehen einher mit Umtrieben zwischen den weiblichen und männlichen Nachkommen, irgendwo zwischen den alten indischen Traditionen und der modernen westlich geprägten Geschäftswelt. Dazu kommen unterdrückte sexuelle Tendenzen und tatsächliche Handlungen und das alles eingebettet in die gesellschaftlichen Strukturen zwischen der ausgebeuteter armer Landbevölkerung und der High Society dieses Landes mit seiner Korruption und denselben kriminellen Machenschaften, wie überall auf der Welt.
    Ein monumentales Romanwerk wird uns hier vorgestellt, gleich diesem großen Land im Aufbruch, durchaus verbunden mit einer ungeahnten Brutalität, die so in ihrer Notwendigkeit nicht ganz nachvollziehbar ist. Aber es ist nun mal Mittel der Wahl der jungen Autorin, die selbst in England lebt und indische Wurzeln hat und so natürlich eine ganz andere Herangehensweise und ein ganz anderes einprägendes Fühlen für diese doch irgendwie auch sehr exotische Lebenswelt aufbringt. Ein Roman, der tiefe Einblicke gewährt, bei der die einzelne Person eher eine Stellvertreterrolle einnimmt und zwar präsent, aber emotional nicht wirklich eingebunden, in den Handlungsrahmen aufgenommen ist. Das Buch ist lang, teilweise etwas langatmig und die Hoffnung auf ein das alles aufwiegende Schlussintermezzo bleibt, je nach Sicht der Dinge, eher aus. Aber genau so wollte die Autorin zum Ausdruck bringen, wo dieses Land heute steht, bereit für eine unwägsame, offene Zukunft. Für Erkunder der indischen Mentalität und Lebensart ein großes Werk, für alle Anderen ein Buch, das mal etwas ganz anderes zu bieten hat.

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  • 3 Sterne

    schokoflocke, 14.02.2019

    Als Buch bewertet

    Die Company ist Indiens größtes wirtschaftlisches Imperium und weil Geld auch Macht bedeutet sind Devraj ,der Gründer und Inhaber von Company und Ranjit,seine rechte Hand sehr bedeutsame Persönlichkeiten,vorallem Devraj wird in Indien wie ein Gott geehrt.Skurpelllos nutzt Devraj seine Macht aus und kontroliert und manipuliert seine Umgebung,besonders seine Töchter,die zukunftige Erbinnen von Company.Als die jüngste Tochter Sita sich dem Vaters Willen wiedersetzt,eskaliert die Situation und aus einem Familienstreit wird schnell ein Machtkampf,der irgendwie alle betrift.Auch Jivan,der unehliche Sohn von Ranjit,der nach 15 Jahren Verbannung in die USA endlich nach Hause darf,wird in die Intrigen hineingezogen.
    Dieses Buch ist mein erstes Versuch mit der indischen Literatur und wird wahrscheinlich lange Zeit mein einziges bleiben.Dabei hat mir die Geschichte anfangs gut gefallen.Zwar fand ich es nicht leicht zum lesen,da die Sprache ziemlich kompliziert ist und dazu oft indische Ausdrücke benutzt werden,aber inhaltlich fand ich es interessant.Die einzigartige Dynamik einer reichen indischen Familie,Einfluss der Kultur und Tradition auf Verhaltungsmuster-für mich war das neu und unbekannt,deswegen fand ich die Geschichte informativ und lesenswert.Leider im Laufe des Geschehens wurde die Geschichte immer merkwürdiger und teatralischer,irgendwie nicht mehr realistisch.Die unerwartete Wendungen,die die Handlung vorantreiben wirkten sehr künstlich und ausgedacht,die Reaktionen von den Protagonisten manchmal so übertrieben brutal,dass es schon grotesk war-die Geschichte hat immer mehr an Glaubwürdigkeit verloren.Am Schlimmsten fand ich aber,dass je mehr ich las,desto unklarer das Gesamtbild war.Am Schluss wusste ich nicht mehr was ich von den Charakteren halten soll,wer der Gute und wer der Böse war,gabt es überhaupt die Guten in diesem Spiel? Haben alle nur aus Gier gehandelt oder ging es doch um die Gerechtigkeit? Anfangs hatte ich da eine klare Meinung,aber die Geschichte war so verwirrend und die Protagonisten in dem Handeln so wiedersprüchlich,dass ich am Ende keine Ahnung habe...So gesehen haben mir die über 600 mühsam gelesene Seiten nicht viel gebracht,auch wenn der Anfang vielversprechend war.

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  • 3 Sterne

    Inge H., 05.03.2019

    Als Buch bewertet

    Familienepos
    Die Autorin Preti Taneja erzählt in dem Roman „Wir, die wir jung sind“ einen großen Familienroman.
    Der Roman wurde von Claudia Wenner übersetzt.
    Jivan hat in der USA studiert, seine Mutter war von der Familie verstoßen worden und ist gestorben. Er kommt nach Indien zurück. Durch seine westlichen Erfahrungen, hat er es schwer in die indische Art zurückzufinden.
    Sein Vater ist Teilhaber eines Firmenimperiums, er hat zwei Söhne und der Inhaber drei Töchter. Es ergibt sich ein Kampf ums Erbe.
    Die Alten sind ziemlich skrupellos . Die Geschichte der weiteren Personen ist teilweise interessant.

    Ich hatte Probleme in diese indische reiche Kultur einzutauchen.
    Die Autorin schreibt ganz gut über alte und neue Machtstrukturen. Alles in allem ein imposantes Familienepos.

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  • 3 Sterne

    Inge H., 05.03.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Familienepos
    Die Autorin Preti Taneja erzählt in dem Roman „Wir, die wir jung sind“ einen großen Familienroman.
    Der Roman wurde von Claudia Wenner übersetzt.
    Jivan hat in der USA studiert, seine Mutter war von der Familie verstoßen worden und ist gestorben. Er kommt nach Indien zurück. Durch seine westlichen Erfahrungen, hat er es schwer in die indische Art zurückzufinden.
    Sein Vater ist Teilhaber eines Firmenimperiums, er hat zwei Söhne und der Inhaber drei Töchter. Es ergibt sich ein Kampf ums Erbe.
    Die Alten sind ziemlich skrupellos . Die Geschichte der weiteren Personen ist teilweise interessant.

    Ich hatte Probleme in diese indische reiche Kultur einzutauchen.
    Die Autorin schreibt ganz gut über alte und neue Machtstrukturen. Alles in allem ein imposantes Familienepos.

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  • 2 Sterne

    dj79, 18.03.2019

    Als Buch bewertet

    Zu viel der Worte

    Devraj Bapuji ist ein ehemaliger Maharadscha, der in seiner Wahrnehmung quasi aus dem Nichts - in meinen Augen durch kluge Heirat zu Beginn seiner Karriere - einen allumfassenden Mischkonzern aufgebaut hat. Um den Erfolg seiner Projekte zu gewährleisten, ist Devraj jedes Mittel recht. Korruption und Abzweigung von staatlichen Investitionsmitteln sind noch die bescheideneren Beispiele. Im hohen Alter angekommen, möchte er nun seinen Konzern „The Company“ an seine drei Töchter übergeben. Gargi, Radha und Sita sollen den Konzern in seinem Sinne weiterführen, hat Devraj sie doch streng und vorbereitend darauf erzogen. Regelmäßig mussten die Mädchen beim Vater Rapport halten. Dennoch entwickelt jede Tochter eigene Ziele, ein schmutziger Machtkampf ist die Folge.

    Im Rahmen der König Lear ähnlichen Geschichte erfährt der Leser eine Menge über Indien und seine Kultur. Für mich war es ein regelrechter Kulturschock. Dass in Indien die Schere zwischen arm und reich im Sinne von bettelarm und unverschämt reich noch weiter auseinander geht als wir es aus Europa kennen, konnte ich mir auch vor der Lektüre so ungefähr vorstellen. Erschreckt hat mich die Heiratspolitik von Devraj. Liebe ist dafür nicht erforderlich. Entscheidender sind Beziehungsgeflechte in Richtung Politik, die dadurch generiert werden. Angewidert bin ich von den Machtdemonstrationen der Familie, insbesondere der männlichen Charaktere, als würden sämtliche Regeln und Gesetze für alle, nur für sie nicht gelten. Beispielsweise schlägt Devraj einen Diener fast tot einfach aus einem wütenden Zustand heraus. Damit dies sich nicht negativ in der Presse niederschlägt, zahlt Gargi für ihn ein Schweigegeld. Widerlich ebenso der sexuelle Missbrauch, dem Radha ausgesetzt ist. Der engste Berater und Freund von Devraj darf sie ungestraft nehmen. Perfide dabei ist, dass er ihr gegenüber beteuert, sie sei ihm die Liebste von Devrajs Töchtern. Auch die Ehemänner scheinen ihre Frauen mehr zu vergewaltigen als liebevollen Sex mit ihnen zu haben. Ein Unrechtsempfinden besitzt niemand von ihnen. Dazu muss ich unbedingt noch anmerken, dass wir hier nicht von irgendwelchen „menschlichen Abschaum“ lesen, sondern von hoch angesehenen indischen Persönlichkeiten. So verwundert es auch nicht, das in diesen Kreisen Alkoholsucht und Drogenmissbrauch an der Tagesordnung sind. Irritiert von all den Machenschaften, hatte ich keinen Bedarf, irgendeinem Charakter nahe zu kommen.

    Der Schreibstil von Preti Taneja war mir persönlich zu aufwendig und umfangreich. Wenn man bedenkt, wie viel Geschichte wirklich erzählt wird, hätten dem Roman 150 bis 200 Seiten weniger gut getan. Die Bilder, die sie mit Worten zeichnet, waren zwar teilweise schön, z. B. als Jeet als Rudra unter dem Neembaum sitzt, aber aus meiner Sicht zu sehr in die Länge gezogen. So erhält er Roman eine Langatmigkeit, die für mich ermüdend war.

    Eine Empfehlung kann ich leider nicht aussprechen.

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  • 2 Sterne

    dj79, 20.03.2019

    Als Buch bewertet

    Devraj Bapuji ist ein ehemaliger Maharadscha, der in seiner Wahrnehmung quasi aus dem Nichts - in meinen Augen durch kluge Heirat zu Beginn seiner Karriere - einen allumfassenden Mischkonzern aufgebaut hat. Um den Erfolg seiner Projekte zu gewährleisten, ist Devraj jedes Mittel recht. Korruption und Abzweigung von staatlichen Investitionsmitteln sind noch die bescheideneren Beispiele. Im hohen Alter angekommen, möchte er nun seinen Konzern „The Company“ an seine drei Töchter übergeben. Gargi, Radha und Sita sollen den Konzern in seinem Sinne weiterführen, hat Devraj sie doch streng und vorbereitend darauf erzogen. Regelmäßig mussten die Mädchen beim Vater Rapport halten. Dennoch entwickelt jede Tochter eigene Ziele, ein schmutziger Machtkampf ist die Folge.

    Im Rahmen der König Lear ähnlichen Geschichte erfährt der Leser eine Menge über Indien und seine Kultur. Für mich war es ein regelrechter Kulturschock. Dass in Indien die Schere zwischen arm und reich im Sinne von bettelarm und unverschämt reich noch weiter auseinander geht als wir es aus Europa kennen, konnte ich mir auch vor der Lektüre so ungefähr vorstellen. Erschreckt hat mich die Heiratspolitik von Devraj. Liebe ist dafür nicht erforderlich. Entscheidender sind Beziehungsgeflechte in Richtung Politik, die dadurch generiert werden. Angewidert bin ich von den Machtdemonstrationen der Familie, insbesondere der männlichen Charaktere, als würden sämtliche Regeln und Gesetze für alle, nur für sie nicht gelten. Beispielsweise schlägt Devraj einen Diener fast tot einfach aus einem wütenden Zustand heraus. Damit dies sich nicht negativ in der Presse niederschlägt, zahlt Gargi für ihn ein Schweigegeld. Widerlich ebenso der sexuelle Missbrauch, dem Radha ausgesetzt ist. Der engste Berater und Freund von Devraj darf sie ungestraft nehmen. Perfide dabei ist, dass er ihr gegenüber beteuert, sie sei ihm die Liebste von Devrajs Töchtern. Auch die Ehemänner scheinen ihre Frauen mehr zu vergewaltigen als liebevollen Sex mit ihnen zu haben. Ein Unrechtsempfinden besitzt niemand von ihnen. Dazu muss ich unbedingt noch anmerken, dass wir hier nicht von irgendwelchen „menschlichen Abschaum“ lesen, sondern von hoch angesehenen indischen Persönlichkeiten. So verwundert es auch nicht, das in diesen Kreisen Alkoholsucht und Drogenmissbrauch an der Tagesordnung sind. Irritiert von all den Machenschaften, hatte ich keinen Bedarf, irgendeinem Charakter nahe zu kommen.

    Der Schreibstil von Preti Taneja war mir persönlich zu aufwendig und umfangreich. Wenn man bedenkt, wie viel Geschichte wirklich erzählt wird, hätten dem Roman 150 bis 200 Seiten weniger gut getan. Die Bilder, die sie mit Worten zeichnet, waren zwar teilweise schön, z. B. als Jeet als Rudra unter dem Neembaum sitzt, aber aus meiner Sicht zu sehr in die Länge gezogen. So erhält er Roman eine Langatmigkeit, die für mich ermüdend war.

    Eine Empfehlung kann ich leider nicht aussprechen.

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  • 2 Sterne

    dj79, 20.03.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Devraj Bapuji ist ein ehemaliger Maharadscha, der in seiner Wahrnehmung quasi aus dem Nichts - in meinen Augen durch kluge Heirat zu Beginn seiner Karriere - einen allumfassenden Mischkonzern aufgebaut hat. Um den Erfolg seiner Projekte zu gewährleisten, ist Devraj jedes Mittel recht. Korruption und Abzweigung von staatlichen Investitionsmitteln sind noch die bescheideneren Beispiele. Im hohen Alter angekommen, möchte er nun seinen Konzern „The Company“ an seine drei Töchter übergeben. Gargi, Radha und Sita sollen den Konzern in seinem Sinne weiterführen, hat Devraj sie doch streng und vorbereitend darauf erzogen. Regelmäßig mussten die Mädchen beim Vater Rapport halten. Dennoch entwickelt jede Tochter eigene Ziele, ein schmutziger Machtkampf ist die Folge.

    Im Rahmen der König Lear ähnlichen Geschichte erfährt der Leser eine Menge über Indien und seine Kultur. Für mich war es ein regelrechter Kulturschock. Dass in Indien die Schere zwischen arm und reich im Sinne von bettelarm und unverschämt reich noch weiter auseinander geht als wir es aus Europa kennen, konnte ich mir auch vor der Lektüre so ungefähr vorstellen. Erschreckt hat mich die Heiratspolitik von Devraj. Liebe ist dafür nicht erforderlich. Entscheidender sind Beziehungsgeflechte in Richtung Politik, die dadurch generiert werden. Angewidert bin ich von den Machtdemonstrationen der Familie, insbesondere der männlichen Charaktere, als würden sämtliche Regeln und Gesetze für alle, nur für sie nicht gelten. Beispielsweise schlägt Devraj einen Diener fast tot einfach aus einem wütenden Zustand heraus. Damit dies sich nicht negativ in der Presse niederschlägt, zahlt Gargi für ihn ein Schweigegeld. Widerlich ebenso der sexuelle Missbrauch, dem Radha ausgesetzt ist. Der engste Berater und Freund von Devraj darf sie ungestraft nehmen. Perfide dabei ist, dass er ihr gegenüber beteuert, sie sei ihm die Liebste von Devrajs Töchtern. Auch die Ehemänner scheinen ihre Frauen mehr zu vergewaltigen als liebevollen Sex mit ihnen zu haben. Ein Unrechtsempfinden besitzt niemand von ihnen. Dazu muss ich unbedingt noch anmerken, dass wir hier nicht von irgendwelchen „menschlichen Abschaum“ lesen, sondern von hoch angesehenen indischen Persönlichkeiten. So verwundert es auch nicht, das in diesen Kreisen Alkoholsucht und Drogenmissbrauch an der Tagesordnung sind. Irritiert von all den Machenschaften, hatte ich keinen Bedarf, irgendeinem Charakter nahe zu kommen.

    Der Schreibstil von Preti Taneja war mir persönlich zu aufwendig und umfangreich. Wenn man bedenkt, wie viel Geschichte wirklich erzählt wird, hätten dem Roman 150 bis 200 Seiten weniger gut getan. Die Bilder, die sie mit Worten zeichnet, waren zwar teilweise schön, z. B. als Jeet als Rudra unter dem Neembaum sitzt, aber aus meiner Sicht zu sehr in die Länge gezogen. So erhält er Roman eine Langatmigkeit, die für mich ermüdend war.

    Eine Empfehlung kann ich leider nicht aussprechen.

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  • 2 Sterne

    Michael B., 22.04.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ambitioniert...
    Da ich mehr Leser bin als Literaturkritiker steht mir eine Gesamtbewertung des ambitionierten 630-Seiters "Wir die wir jung sind" von der jungen indischen Autorin Preti Taneja, in Großbritannien geboren und aufgewachsen, nicht zu. Die Idee ihres Erstlings ist hervorragend, nämlich den Leser*innen die indische Kultur in all ihren Gegensätzen und Spannungsfeldern näher zu bringen. Es geht zum Einen um das gesellschaftliche Spannungsfeld zwischen Traditionalismus und Moderne, zwischen der Familie als sozialer Gemeinschaft im historischen Wandel und zum Anderen um den machtvollen Einfluss des Kapitalismus, sowie um die Gegensätze zwischen arm und reich, Abhängigkeit und Unabhängigkeit. Diese Spannungsfelder vermag die Autorin auch gut in die Familie des Patriarchen Devraj, Besitzer eines Firmenimperiums, hineinzuverlegen, dabei gelingt es durchaus, die langsame Auflösung der klassischen Mann-Frau-Rollen und des Kastensystems zu beleuchten. Der anstehende gesellschaftliche Wandlungsprozess Indiens spiegelt sich als Handlung wider in der Übergabe des Firmenimperiums an die nachfolgende Generation, die ihre sehr eigenen Vorstellungen hat, sich auch entzieht und verweigert, nach neuen Lebensmöglichkeiten sucht. Soweit - sogut; ein fantastischer Stoff - eigentlich...
    Aber: Nach einem recht interessanten Beginn wird das Buch mit seiner Handlung zunehmend zähflüssig wegen zu vieler Details, abschweifenden Erzählens, zu vieler Namen und ganzen Sätzen in Hindi ohne eine Übersetzung; auch bleiben die Figuren relativ blass. Dabei hätten dieWidersprüche einer Gesellschaft in einem derart umfassenden Wandlungsprozess sich wunderbar in innerseelischen Konflikten der Protagonisten widerspiegeln und ihnen so mehr Tiefe geben können. Passagenweise wird das Lesen sehr anstrengend. Literarischer Anspruch und gute Lesbarkeit sollten sich nicht ausschließen!

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