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  • 4 Sterne

    marina w., 31.10.2018

    Als Buch bewertet

    In John Banvilles alias Benjamin Blacks neuestem "Historischen (Kriminal)Roman" "Alchimie einer Mordnacht" kommt der junge Christian Stern, Bastardsohn eines Regensburger Kirchenfürsten, 1599 in das winterliche Prag und findet nachts in einer dunklen Gasse die Leiche einer jungen Frau. Es stellt sich rasch heraus, dass sie ermordet wurde, Magdalena hieß, die Tochter des ansässigen Arztes Doktor Kroll war - und die Geliebte des als exzentrisch verrufenen Habsburger Kaisers Rudolf II. Und dieser beauftragt ausgerechnet Stern mit der schnellstmöglichen Aufklärung des Verbrechens.
    Das Coverbild, der Schreibstil und der Buchtitel passen zum erzählten Geschehen. Während des Lesens hatte ich stets den Eindruck, dass diesem Buch eine gründliche Recherche voraus ging und sich alles tatsächlich so oder so ähnlich abgespielt haben könnte. Überhaupt erschien mir die Mischung von Fakten und Fiktion sehr gelungen. Ein Nachwort rundet die Geschichte ab.

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  • 4 Sterne

    brauneye29, 03.10.2018

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:

    Christian Stern, junger gelehrter und Alchemist, kommt im Winter 1599 nach Prag, um dort sein Glück zu machen. Als er gleich in der ersten Nacht eine Leiche eines Mädchens findet, wird er zum Ermittler wider Willen. 

    Meine Meinung:

    Mir hat das Buch gut gefallen. Krimis in historisches Ambiente zu legen und dann auch noch die ein oder andere historische Figur einzubauen, hat schon ein gewissen Reiz. Was mir bei diesem Buch besonders gefallen hat, war ganz eindeutig der Schreibstil. An die Zeit angepasst mit entsprechenden Begrifflichkeiten und eben sehr gut lesbar. Die Story fand ich ganz okay, nicht überragend oder gar überraschend aber ganz gut. Die Protagonisten waren gut ausgearbeitet und entsprechend ihrer Funktion mal sympathisch, mal auch unsympathisch. Insgesamt ein lesenswertes Buch. 

    Fazit:

    Nicht überragend, aber gute Unterhaltung.

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  • 3 Sterne

    Rabentochter, 07.10.2018

    Als Buch bewertet

    Viel Figur, wenig Handlung

    Der junge Alchemist Christian Stern kommt nach Prag und wird direkt des Mordes an einer jungen Frau verdächtigt. Nachdem er als unschuldig angesehen ist, erhält er auch gleichzeitig den Auftrag, den wahren Mörder zu finden. Dabei verstrickt sich Christian sehr schnell in den Fallstricken des Ränkespiels um Macht und die Gunst Rudolfs II. Bald sieht er sogar sein Leben bedroht.
    Richtige, echte Handlung ist in diesem knapp 400 Seiten langen Buch eher rar. Es wird mehr Wert darauf gelegt Figuren zu charakterisieren und das sehr facettenreich. Ganze Lebensläufe werden vor dem Leser ausgebreite. Gerade zu Beginn häuft sich diese Figurenvorstellung, was ich nicht mochte, da viel vorweggenommen wird. Besser wäre es gewesen, die Figuren mit all ihren negativen Seiten nach und nach vorzustellen. So, wie der Protagonist sie auch kennenlernt. Dieses enorme Vorwissen, dass und die Hauptfigur von Anfang an zukommen lässt, war mir viel zu viel. Zudem werden am laufenden Band Bemerkungen fallen gelassen wie: Aber das sollte ich erst im Nachhinein merken. Oder: Erst später wurde mir die wahre Bedeutung seiner Worte klar. Ich mag es mehr, wenn der Leser selbst solche Schlüsse ziehen kann und nicht bei wirklich jeder Gelegenheit darauf gestoßen wird. Ich fühlte mich hier als Leser stark bevormundet, was mir etwas das Lesevergnügen verleidete. Ansonsten war der Schreibstil gut zu lesen und wer detaillierte Charakterstudien zu den einzelnen Figuren mag, der ist hier auch am richtigen Buch. Das Ränkespiel des Hofes ist sehr geschickt und undurchsichtig aufgebaut. Man sieht nicht sofort dahinter, was es spannend zu lesen macht. Es klärt sich erst gegen Ende auf, wenn die Verbindungen klarer werden und auch die Hauptfigur versteht, was da eigentlich gespielt wird.
    Fazit: Für mich lag der Fokus zu sehr auf den Figuren und zu wenig auf der Handlung.

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  • 3 Sterne

    Batyr, 21.10.2018

    Als Buch bewertet

    Behaglich und beschaulich
    Sorry, Benjamin Black: die ‘Alchimie einer Mordnacht‘ als Kriminalroman zu bezeichnen, halte ich für einen Etikettenschwindel!
    Gewiss, zwei Leichen verzeichnet gleich der Beginn des Handlungsverlaufs; zugegeben, allerlei Ränke werden geschmiedet; ja, wer auf der Seite der Guten, der Bösen, wird dem Leser nicht immer gleich deutlich.
    Doch insgesamt gesehen ist die Stimmung so behaglich und beschaulich, wie sie ein historischer Roman nur zu schaffen vermag. Das liegt in erster Linie am Ehrgeiz des Autors, die Epoche vor dem Dreißigjährigen Krieg vor den Augen des Lesers so recht lebendig werden zu lassen. Insbesondere die Figur des Kaisers vermittelt ein prägnantes Bild von Müdigkeit und Weltabgewandtheit, so versponnen, wie er in seine Spekulationen und Träume ist. Dazu kommt der Schauplatz der Stadt Prag, dessen Zauber selbst der heutige Besucher sich kaum zu erwehren vermag.
    Ein In der Literatur häufig verwendetes Konstruktionsprinzip tut ein Übriges, echte Spannung nicht wirklich entstehen zu lassen: wenn der Erzähler aus der Perspektive eines alten Mannes von den Ereignissen der Vergangenheit berichtet, liegt es auf der Hand, dass alle Abenteuer für IHN glimpflich abgelaufen sind, der Leser also seine Lektüre in entspannter Atmosphäre genießen kann.

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  • 3 Sterne

    Tine G., 05.10.2018

    Als Buch bewertet

    Alchimie einer Mordnacht von John Banville alias Benjamin Black ist ein historischer Roman durch das düstere Prag der Jahre 1599/1600.

    Christian Stern, unehelicher Sohn des Bischofs von Regensburg, kommt nach Prag um Kariere am Hofe Rudolf II zu machen. Gleich in seiner ersten Nacht stolpert er volltrunken über die Leiche eines jungen Mädchens. Wie sich heraus stellte ist dies die Tochter des Hofarztes Dr.Kroll und heimliche Geliebte von Rudolf II. Stein wird zunächst verdächtigt, nach einem Verhör im Palast jedoch mit der Aufklärung des Mordes beauftragt. Stern taucht nun ungewollt in die Intrigen des Hofes ein.

    Die Geschichte ist in der Ich-Form von Christian Stern geschrieben. Mir hat der elegante Schreibstil gut gefallen, hatte aber doch ab und zu Schwierigkeiten mir der Wortwahl. Die Geschichte begann mit Spannung, wurde aber von Seite zu Seite zähflüssiger und hat mit einem Krimi leider wenig zu tun. Die verschiedenen Protagonisten waren verständlich.
    Leider ist mir der Schluss zu oberflächlich und es bleiben viele Fragen offen, vielleicht hat der Autor eine Fortsetzung geplant.

    Alles in Allem hatte ich mir mehr erhofft und habe mich teilweise durch das Buch gequält, deswegen leider nur 3 von 5 Sternen.

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  • 3 Sterne

    E., 14.11.2018

    Als Buch bewertet

    Das Buch erzählt die Geschichte des jungen Chrstian Stern, der 1599 nach Prag kommt. Dort findet er die Leiche einer jungen Frau und gerät bald selbst unter Verdacht. Stern macht sich auf, um in eigener Sache zu ermitteln, bevor er für den Tod verantwortlich gemacht wird. Auch der Kaiser wird auf ihn aufmerksam, herrschen doch an seinem Palast dunkle Geheimnisse.
    Das Buch machte auf mich einen durchweg düsteren Eindruck. Besonders die Stadt Prag als sonst schillernden Metropole und "goldene Stadt" wirkt dunkel und zwielichtig, ebenso die Charaktere. Leider hat mir das stellenweise die Lust am Lesen genommen.
    Auch die Figur des Christian fand ich selten sympathisch. Dennoch war "Alchimie einer Mordnacht" ein lesenswerter, weil detailreicher historischer Krimi.

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  • 2 Sterne

    raschke64, 08.10.2018

    Als Buch bewertet

    Christian Stern ist ein junger Wissenschaftler und kommt Ende 1599 nach Prag. Am ersten Abend trinkt er im Wirtshaus zu viel und auf dem Heimweg stolpert er über die Leiche einer jungen Frau. Erst wird er als Mörder verhaftet, doch durch wundersame Umstände steigt er in der Gunst des Kaisers ganz hoch und wird mit der Aufklärung des Mordes beauftragt. Und es bleibt nicht bei dem einen Mord...

    Ich mag Krimis. Ich mag historische Romane. Ich liebe Prag. Also freute ich mich sehr auf diese Verbindung und das Buch. Doch es wurde eine große Enttäuschung. Es hat sich furchtbar zäh gelesen und ich musste mich jeden Moment zum Weiterlesen zwingen. Alles wurde ausführlich breitgetreten und beschrieben. Doch mit einem Krimi und entsprechenden Ermittlungen hatte es gar nichts zu tun. Stattdessen viele philosophische Ausführungen, Bettszenen, ganz wenig Prag und ein so langweiliger Stil, dass ich nach 2/3 quergelesen habe, um überhaupt bis zum Ende zu kommen. Das war definitiv nicht mein Buch.

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  • 2 Sterne

    Gabriele M., 17.10.2018

    Als Buch bewertet

    In "Alchemie einer Mordnacht" trifft Christian Stern im Jahre 1599 in Prag ein.
    Kurz darauf findet er die Leiche einer jungen Frau. Es stellt sich heraus, dass es sich um die Geliebte des König Rudolph II. Christian wird erst verdächtigt der Mörder zu sein. Sehr bald allerding bekommt er den Auftrag den Mord aufzuklären.
    Dabei kommen allerlei finstere Gesellen dazu. Zum Beispiel ein Zwerg
    Namens Jeppe Schenkel, sowie ein Kammerherr.
    So ganz verstehen wie Christian den Mord aufklären will kann ich nicht. Auch
    von Alchemie habe ich nichts gefunden.
    Mir ist das Buch zu ausschweifend erzählt. Ich mag es lieber kurz und knackig.
    Es liest sich sehr zäh.
    Habe mir einfach mehr von der Erzählung versprochen.

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  • 1 Sterne

    kunde, 01.01.2019

    Als Buch bewertet

    Christian Stern ist der uneheliche Sohn des Bischofs von Regensburg. Er geht nach Prag mit dem Ziel, am Hofe Rudolf II. Karriere zu machen. Als er Nachts betrunken die Leiche eines Mädchen findet, alarmiert er die Wachen. Bei der Toten handelt es sich um die Tochter des Hofarztes, die die Geliebte von Rudolf II. war. Christian gerät in Verdacht, wird dann aber mit der Aufklärung des Mordes betraut.

    Leider hat mich dieses Buch enttäuscht. Zwar konnte ich mich an die Erzählperspektive aus Sicht von Christian Stern schnell gewöhnen, warm wurde ich mit ihr jedoch nicht. Denn der Schreibstil ist vor allem eines: anstrengend zu lesen. Die Handlung beginnt sehr spannrnd, kann diese aber leider nicht halten, so daß man sich fast schon durch das Buch kämpfen muß.

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  • 3 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anett H., 01.10.2018

    Als eBook bewertet

    Alchimie einer Mordnacht von Benjamin Black, vom Verlag Kiepenheuer & Witsch, hat 295 ebook-Seiten, die in 27 Kapitel eingeteilt sind. Zum Schluss gibt es Informationen zum Autor.
    Ich-Erzähler Christian Stern erzählt seine Geschichte rückblickend als alter Mann. Er ist ein unehelicher Sohn des Bischofs, war ein schlaues Kind und hat sogar studiert. Nach seinem Studium macht er sich auf den Weg nach Prag. Gleich am ersten Abend, dem 1. Dezember 1599, einer kalten Winternacht, findet er die Leiche eines Mädchens auf der Straße. Ihr wurde die Kehle durchgeschnitten. Von einem Wachmann erfährt er dann, wen er eigentlich gefunden hatte. Er ahnt nichts Gutes, als er nachts von mehreren Wachmännern mitgenommen wird.
    Er lernt Dr. Kroll, den Vater der toten Magdalena, und Hofarzt des Kaisers kennen. Außerdem noch den unheimlichen Felix Wenzel, Hofmeister Seiner Majestät des Kaisers Rudolf und noch einige andere Höflinge. Da der Kaiser einen Traum und eine enge Beziehung zur Toten hatte, wird Christian von ihm persönlich aufgefordert, den Mord aufzuklären.
    Davon ist er nicht begeistert. Was passiert, wenn er den Mörder nicht findet? Ein Motiv ist auch lange nicht erkennbar.
    In nur wenigen Wochen steigt er zu einem Vertrauten des Kaisers auf, was nicht allen am Hofe gefällt. Jeder warnt ihn vor den Machenschaften der Anderen und er weiß nicht mehr, wem er trauen kann und wem nicht. Jeder verfolgt seine eigenen Ziele und benutzt ihn für seine Zwecke, was letztlich für ihn sehr gefährlich wird.
    Die Geschichte ist an sich gut, aber mir eindeutig zu langatmig und zäh erzählt. Der Mord tritt bald in den Hintergrund und es ist auch nicht erkennbar, was Stern zur Aufklärung unternimmt. Erst gegen Ende des Buches wird es etwas spannender und vom Erzählstil her rasanter. Auch weiß ich nicht, was die Alchimie mit dem Buch zu tun hatte. Das war nicht wirklich ein Thema.
    Die Beschreibungen von Personen und Orten war teilweise zu detailliert beschrieben.
    Das Cover fand ich sehr schön.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anyways, 16.10.2018

    Als Buch bewertet

    Von anyways
    Der Gelehrte Stern schreibt an seinen Memoiren. Von seiner Kinder- und Jugendzeit als unehelicher Sohn des Bischofs von Regensburg. Seine Studienzeit in Würzburg schneidet er nur kurz an, sein größtes Abenteuer ist 1599 die Reise nach Prag. Ein Erlebnis, das ihn am Ende seines Lebens immer noch sehr präsent ist. Nach dem Tod seines Erzeugers erbt er ein wenig Geld um sich einen lang ersehnten Wunsch zu erfüllen. Er möchte nach Prag, die damalige Hochburg der Alchimisten, reisen um die Gunst des Kaisers Rudolf II zu erlangen und als Wissenschaftler in seinem Hofstaat zu arbeiten. Dieser hat eine Vorliebe für Alchemisten und da die Naturphilosophie, die Stern unter anderem studiert hat, auch ein Teil der Alchemie ist träumt er von einer Anstellung als Gelehrte am Hofe des habsburgischen Kaisers in Prag. Doch in der ersten Nacht findet er die Leiche einer jungen, wahrscheinlich wohlhabenden Frau und wider Erwarten wird er für den Schuldigen gehalten. Seine Träume scheinen sich in Luft aufzulösen…



    Cover und Buchgestaltung

    Ich bin immer ganz entzückt, wenn ich ein Hardcover in den Händen halte das neben einem ansprechenden Cover über einen Schutzumschlag und ein Lesebändchen verfügt. Es lag diesem Buch auch noch ein Lesezeichen von einem Reiseveranstalter bei. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Prag ist immer eine Reise wert! All die historischen Orte in der Prager Altstadt, die in diesem Buch vorkommen, kann man auch heutzutage noch besuchen. Das „Goldene Gässchen“ (Arbeitsstätte der am Hofe, unter Rudolf II, eingestellten Alchimisten, die neben dem „Stein der Weisen“ auch künstliches Gold erzeugen sollten) darf dabei unbedingt auf dem Reiseplan stehen.


    Schreibstil

    Benjamin Black verfügt über einen scharfsinnigen, leicht schelmischen Schreibstil. Ungemein flüssig und spannend zu lesen.


    Inhalt


    Ein Kriminalfall in einer der schönsten Städte Europas, auch zu Zeiten des Protagonisten Christian Stern. Ein sympathischer Akteur, der leider hoffnungslos, bedingt auch durch seine eigene Selbstverliebtheit in den Strudel kaiserlicher und höflicher Intrigen gerät. Die politische Situation, die am Ende des 16. Jahrhunderts im Heiligen römischen Reich deutscher Nation herrschte, weiß der Autor geschickt einzubauen. Besonders gut gelingt ihm auch die Charakterisierung der historischen Persönlichkeiten.


    Fazit:

    Maskierung, Schein und Dekadenz bestimmen das Leben im kaiserlichen Dunstkreis der Prager Burg und man begibt sich mit Benjamin Black nur zu gerne hinein.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tinkerfee, 16.10.2018

    Als Buch bewertet

    Ein Kriminalroman im historischen Prag 1599
    Alchimie einer Mordnacht erschien im Oktober 2018 im Kiepenheuer & Witsch Verlag. Es stammt von John Banville alias Benjamin Black und wurde aus dem Englischen übersetzt. Bei dem Roman handelt es sich um einen historischen Kriminalroman welcher 1599 in Prag spielt. Protagonist ist Christian Stern ein junger Gelehrter und Alchimist sowie unehelicher Sohn des Bischofs von Regensburg.
    Christian Stern will, nachdem er im Winter 1599 nach Prag kommt, am Hof des paranoiden und unberechenbaren Habsburgers Rudolf II Karriere machen. Doch schon in der ersten Nacht findet er die Leiche einer jungen Frau, Magdalena, gerade erst 16 Jahre alt, in einer Gasse gleich neben dem Schloss. Ihr wurde die Kehle durchgeschnitten, sie trägt ein Samtkleid und ein goldenes Medaillon und ist ganz offenbar von edler Herkunft. Christian gerät in Verdacht – und in den Bannkreis skrupelloser Höflinge, die durch finstere Machenschaften versuchen, sich Vorteile zu verschaffen. Bald zieht Christian die Aufmerksamkeit des Kaisers selbst auf sich. Doch mit der kaiserlichen Gunst wächst die Furcht, dass es in diesem Ränkespiel auch um sein eigenes Leben gehen könnte.
    Das Cover des Buches zeigt die historische Stadt Prag auf die eine dunkel gekleidete Frau zugeht. Das Cover passt gut zum Inhalt des Buches und gibt den Leser einen ersten Eindruck, in welcher Zeit der Roman spielt.
    Der Schreibstil bzw. die gewählte Sprache war für mich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Passt aber wunderbar zu der Zeit, indem der Kriminalroman spielt. Durch die gewählte Sprache fühlt man sich ziemlich gut in die Zeit hineinversetzt.
    Der Roman beginnt mit der Entdeckung der Leiche des Mordopfers. Christan Stern gerät in Verdacht und versucht den Fall zu lösen. Leider gelingt es dem Autor nicht immer, die Spannung während der Ermittlungen aufrecht zu halten. Zwischendrin wird es leider etwas langatmig und der Mordfall rückt immer wieder in den Hintergrund, denn Christian kommt an den Hof des Kaisers Rudolf II und gerät da zwischen die Fronten.
    Zusammengefasst kann ich sagen, dass mir die historische Seite des Buches gefallen hat, leider kam der Krimi zu kurz und die Spannung war nicht durchgehend da. Von mir gibt es deshalb nur drei Sterne.

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  • 3 Sterne

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    Gisela E., 05.10.2018

    Als Buch bewertet

    Geheimnisse und Intrigen im historischen Prag

    Christian Stern kommt im Winter 1599 nach Prag, um dort sein Glück zu machen. Doch der junge Gelehrte und Alchimist findet gleich am ersten Abend die Leiche einer jungen Frau auf der Straße und gerät in das von Intrigen verseuchte Umfeld des Kaisers Rudolf. Zunächst steht er im Verdacht, die junge Frau ermordet zu haben, dann erhält er den Auftrag, ihren Mörder zu finden. Gar nicht einfach, wenn man nicht weiß, wem man überhaupt vertrauen kann…

    Düster und kalt ist dieses Prag, das der Autor John Banville alias Benjamin Black heraufbeschwört. Von größter Anerkennung und Ruhm für Christian Stern ist der Weg aber auch nicht weit weg von Tod und Verderben, jederzeit kann das wackelige Glück umschlagen und Gefahr heraufbeschwören. Eine interessante Ausgangslage, und der Autor lässt seinen Protagonisten selbst erzählen, was sich daraus ergeben hat. Der Sprachstil ist an vergangene Zeiten angelehnt, das fand ich anfangs ganz nett, aber immer eher schwierig zu lesen. Dabei allerdings fehlte mir dann die Geduld, mich mit den vielerlei Intrigen am Hof des Kaisers auseinanderzusetzen, so dass ich irgendwann gar keine Lust mehr dazu hatte. Ich muss gestehen, das Buch geriet für mich so langatmig, dass ich überlegte, es abzubrechen. Meiner Meinung nach ist das Buch eher historischer Roman denn Kriminalroman, denn der Mordfall selbst und seine Lösung stehen irgendwann nur noch unter „Ferner liefen“. Auch Stern scheint gar nicht richtig den Ehrgeiz dazu zu haben, weitere Erkenntnisse herauszuarbeiten.

    Insgesamt hat das Buch mich eher enttäuscht, wirklich weiter empfehlen mag ich es gar nicht. Möglicherweise ist es eher etwas für Menschen, die sich für das historische Prag interessieren, aber auch das kann ich nicht ehrlich beurteilen.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 24.11.2018

    Als Buch bewertet

    „...Natürlich sollte eine Zeit kommen, da ich gezwungen sein würde, reumütig zuzugeben, dass sie klug waren, wo ich dumm war, denn hätte ich aufmerksamer darauf geachtet, was vor sich ging […], ich hätte mir eine Menge Schwierigkeiten und Kummer erspart....“

    Christian Stern ist gerade in Prag angekommen, als er eine tote junge Frau findet. Er begibt sich zur Festung, um die Wächter zu bewegen, ihn zur Toten zu begleiten. Die aber erschrecken, denn die Tote ist die Tochter der kaiserlichen Arztes Dr. Kroll und außerdem die neueste Mätresse des Kaisers. Felix Wenzel lässt Christian als möglichen Täter verhaften. Nach der Intervention von Philipp Lang kommt er frei. Er erhält sogar vom Kaiser den Auftrag, den Mörder zu finden.
    Der Autor hat eine imposanten Zeitgemälde vom Leben am Hofe Kaiser Rudolfs geschrieben. Die Krimihandlung geht dabei aber fast unter.
    Der Autor verwendet einen gehobenen Schriftstil. Er lässt Christian Stein sein Erleben selbst erzählen. Das Eingangszitat fällt nach der ersten Begegnung mit wichtigen Männern am Hofe.
    Das Buch zeichnet sich durch eine sehr detaillierte Beschreibung von Personen und Orten aus. Kaiser Rudolf erscheint als eine widersprüchliche Persönlichkeit. Er verleiht schnell sein Gunst, lässt aber Menschen genauso schnell fallen. Christian lernt seine exotische Sammlung kennen. Von Alchimie und Astrologie lässt sich der Kaiser begeistern und verführen. Die folgenden Sätze stammen aus einem Gespräch,dass der Kaiser mit Christian führt:

    „...Wir haben weder in Menschen noch in Gott auch nur das geringste Vertrauen. Die Welt besteht nur aus Schlechtigkeit und Narretei, und Himmel und Hölle sind nichts als eine Lüge, um uns zu beruhigen oder uns Angst einzujagen...“

    Es gibt weitere Gespräche zwischen beiden, die vor allem ein Schlaglicht auf den Charakter des Kaisers und seine Lebenseinstellungen werfen. Christian selbst hat sich von der Alchimie verabschiedet und beschäftigt sich mit Naturphilosophie.
    Am Hofe lernt er Kepler kennen. Dabei spürt er auch die Spannungen, die zwischen diesen und Brahe bestehen. Kepler ist sehr scharfzüngig. Er weiß um seine Fähigkeiten und ist gewillt, seine Ziele zu erreichen. Der Dialog von Stern und Kepler unterscheidet sich schon durch seine Tiefe von den eher oberflächlichen Gesprächen mit dem Kaiser.
    Es braucht Zeit, bis Christian die Verhältnisse am Hof durchschaut. Freund und Feind auseinanderzuhalten ist schwierig, ja fast unmöglich, denn die Beziehungen sind nicht statisch. Jeder versucht, Christian für seine Zwecke einzuspannen. Die Frauen machen dabei keine Ausnahme. Die Moral am kaiserlichen Hof ist eher als leicht zu bezeichnen. Kepler warnt ihn deutlich:

    „...Mein Freund, glaubt Ihr denn, an diesem Hof gibt es irgendwelche Geheimnisse?...“

    Bei des Kaisers Geliebten klingt das so:

    „...Das Leben am Hof, wie Ihr es nennt, ist der Unsittlichkeit recht förderlich. Sie ist alles, was wir haben, um den Überdruss abzuwenden, die Monotonie, die Langeweile des Ganzen hier...“

    Bei all den Aktivitäten bleibt Christian kaum Zeit, sich um den Mord zu kümmern. Sein erster Verdächtiger wird alsbald schon als Leiche gefunden. Dadurch ist das Buch für mich auch eher ein historischer Roman als ein Krimi. Zwar werden die Morde am Ende aufgeklärt, aber ohne irgendwelche relevanten Ermittlungen.
    Ein informativer Anhang trennt Realität von Fiktion.
    Die Anzahl der Sterne erhält das Buch vor allem wegen seines ausgereiften Schriftstils.

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  • 4 Sterne

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    Gertie G., 13.10.2018

    Als Buch bewertet

    Prag im Winter 1599. Der junge Gelehrte Christian Stern trifft in der Goldenen Stadt ein. Sein Ziel ist es, an Kaiser Rudolfs Hof aufgenommen zu werden. Rudolf gilt als Freund der Wissenschaften und scheut auch nicht davor zurück möglichen Scharlatanen Audienzen zu gewähren.
    Doch bevor es zur Begegnung mit Rudolf kommt, stolpert Stern gleich an seinem ersten Abend betrunken über die Leiche der Magdalena Kroll, Tochter des angesehenen Arztes. Zunächst selbst als Verdächtiger in das Gefängnis gesteckt, wird Christian Stern vom Kaiser persönlich mit der Mordermittlung beauftragt. Die gestaltet sich für Stern denkbar schwierig. Nicht nur, dass er ja fremd in der Stadt ist, macht man ihm seine Herkunft zum Vorwurf: Christian Stern ist der uneheliche Sohn des Erzbischofs von Regensburg.
    Zu Beginn bemüht sich der junge Gelehrte Licht ins Dunkel zu bringen. Doch als der potentielle Täter, Magdalenas möglicher Liebhaber, tot aufgefunden wird, steht er ziemlich ratlos da.
    Unversehens verstrickt sich Christian Stern in diversen Palastintrigen. Wer zieht hier die Fäden? Wird er die Morde aufklären können?

    Meine Meinung:

    Das Buch ist eher ein historischer Roman als ein Krimi. Ermittlungstechnische Ansätze kommen einfach zu kurz. Das stört mich allerdings gar nicht. Interessanter finde ich die Beschreibung von Kaiser Rudolf und seinem Spleen mit der „Wunderkammer“. Rudolf gilt ja als hochgebildet, ist aber dennoch nicht für das Regieren geschaffen. Lieber vergräbt er sich in die Wissenschaft, oder was man damals dafürhält. Die häufig wechselnden Launen, die Sprunghaftigkeit und die Menschenscheu deuten auf eine Geisteskrankheit hin.
    Gut gefällt mir, dass mehrere neben dem Kaiser andere historische Persönlichkeiten ihren Auftritt haben. So darf Christian Stern mit Tycho Brahe und Johannes Kepler diskutieren. Er soll Edward Kelley, das Medium des Alchimisten John Dee aus dem Gefängnis in Most holen.
    Gut gelungen finde ich die Beschreibung des Zwiespalts in dem die Gesellschaft am Beginn des 17. Jahrhunderts befunden hat. Herrschaft von Gottes Gnaden, Auseinandersetzung um die Religionen und Aberglaube quer durch alle Bevölkerungsschichten.

    Die Vettern- und Günstlingswirtschaft wird ebenso thematisiert, wie die Zügellosigkeit der Mächtigen.
    Wahrscheinlich nicht von allen Lesern gerne gesehen ist die antiquierte Sprache, die dem Original nachempfunden ist. Manchmal ist der ausschweifende, opulente Schreibstil ermüdend. Die Charaktere sind bis ins kleinste Detail beschrieben, was die eigene Fantasie ein wenig an die Kette legt. Gemeinsam mit Christian Stern können die Leser Prag durchstreifen. Die Beschreibung der Stadt mit ihren stinkenden Gassen ist sehr anschaulich und detailreich dargestellt. Allerdings wäre für mein Dafürhalten ein wenig Zurückhaltung besser gewesen.
    Die Erzählperspektive aus der Sicht des alten Christian Stern, der sich an ein reiches Leben erinnert ist gut gelungen.

    Fazit:

    Das Buch zeichnet die komplexen Zustände an Rudolfs Kaiserhof in Prag sehr gut nach. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

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