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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte61, 07.03.2019

    Als Buch bewertet

    Schöner Rückblick in die Anfangszeit der DDR

    Klappentext:
    Eine junge Architektin und ihr Traum von der größten Prachtstraße der DDR

    Berlin in den Nachkriegsjahren: Die Stadt liegt in Trümmern, doch die Lebenslust der Menschen erwacht. Die junge Architektin Ilse hat eine Vision. Sie will die Stadt wiederaufbauen und Wohnungen auch für die einfachen Arbeiter schaffen. Der Wettbewerb für den Bau der Arbeiterpaläste in der Karl-Marx-Allee in Ostberlin ist ihre große Chance. Als einzige Frau will sie sich gegen ihre männlichen Kollegen durchsetzen. Und ihre Pläne werden tatsächlich ausgewählt. Aber ihr Ehemann erpresst Ilse und gibt die Entwürfe als seine eigenen aus. Ilse soll den Architekten nur zuarbeiten. Enttäuscht fasst sie einen Entschluss: Sie wird diese Ungerechtigkeit nicht hinnehmen, sondern um ein freies Leben und den richtigen Mann an ihrer Seite kämpfen.

    Fazit:

    Ich habe mich für dieses Buch entschieden, weil ich mehr über die Anfangszeit der DDR erfahren wollte. Diesem Anspruch konnte das Buch gerecht werden. Viele Fakten, die wir in der Schule lernen mussten, wurde hier auf andere Art erzählt. Vom Größenwahn der Politiker, über die Not der Arbeiter bis hin zur Misswirtschaft, fanden Eingang. An manchen Stellen musste ich erst mal innerhalten, um nicht von der Masse der Informationen erschlagen zu werden. Sehr gut recherchiert.

    Auch wenn ich mich nicht so in die Protagonisten einfühlen konnte, wie in anderen Romanen, hat mir Ilse imponiert. Sie hatte ihren Traum und hat alles getan, was in ihrer Macht stand, um ihn zu verwirklichen. Die anderen Protagonisten waren mir teilweise sehr unsympathisch in ihrer Art, sich mit aller Macht nach oben zu dienen. Die Machtrangeleien der Architekten waren mir teilweise dann doch zu viel, da wäre eventuell weniger mehr gewesen.

    Es gab für mich auch weitere interessante Gesichtspunkte, die durch dieses Buch wieder in mein Bewusstsein gelangten. So zum Beispiel der Umgang mit Schwulen und Lesben in dieser Zeit. Auch in der DDR wurden sie noch verfolgt und mussten mit Ausgrenzung leben. Mir war nicht mehr so klar, dass solche Ausgrenzungen auch nach der Nazi-Zeit noch galten. Auch dieser Teil war gut recherchiert und passte in die Handlung.

    Der geschichtliche Hintergrund hat mir sehr gut gefallen, da er sehr bildhaft in das Geschehen integriert war. Allerdings benötigte ich durch die vielen Fakten auch meine Zeit, um das Buch zu lesen, da ich manches erst nachlesen und sacken lassen wollte.

    Alles in Allem ein lesenswertes Buch, ohne reißerischen Anspruch, dass diese Zeit sehr gut näher bringt.

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  • 4 Sterne

    Lea-Sophie H., 25.01.2019

    Als Buch bewertet

    Eine tolle Geschichte mit Liebe zum Detail
    Das Cover hat mir irgendwie auf den ersten Blick zugesagt, es gefällt mir von der Farbgebung und der Kulisse her aber auch die Frau darauf finde ich gut gewählt. Generell hat mich aber der Titel in Verbindung mit dem Klappentext sehr neugierig gemacht.
    Der Schreibstil war auf jeden Fall besonders, Emotionen wurden sehr anschaulich und in großem Maße beschrieben, wodurch ich zeitweise das Gefühl hatte, man möchte krampfhaft Länge gewinnen, kann aber auch nur so wirken, denn das hat die Geschichte nicht nötig. Hier wird zu jeder Zeit das richtige Wort gefunden und besonders bildlich beschrieben. Genauso wie auch die Charaktere toll Ion Szene gesetzt werden.
    Die Protagonistin Ilse wurde natürlich am umfassendsten beschrieben und hat für meinen Geschmack eine ganz tolle Entwicklung durchgemacht. Irgendwie hatte ich das Gefühl ich muss sie einfach mögen, sie ist sehr authentisch und sympathisch beschrieben. So jemanden hat jeder gerne zur Freundin und möchte Abenteuer mit ihr erleben! Hier und da hätte ich mir noch ein wenig mehr Tiefgang gewünscht zumindest was die Charaktereigenschaften angeht aber ansonsten kann ich mich da nicht beschweren.
    Der Historische Hintergrund war für meinen Geschmack sehr gut auf die Geschichte abgestimmt, es war nicht zu viel und auch nicht zu wenig. Es wirkte realistisch und vor allem interessant, was für mich immer die Hauptsache ist!
    Die Dialoge fand ich unterhaltsam und hatte auch das Gefühl, dass hier das Gleichgewicht zwischen Erzählung und Dialog gut gewesen ist.

    Fazit:
    Für mich eine tolle Geschichte über Neuanfang und es verbietet Aufbruchsstimmung! Ich mochte sowohl die Handlung als auch die Charaktere und kann dieses Buch mit bestem Gewissen weiter empfehlen. Ich bin froh es gelesen zu haben!

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  • 4 Sterne

    E., 26.02.2019

    Als Buch bewertet

    "Allee unserer Träume" erzählt die Geschichte der jungen Ilse, die in der frühen Nachkriegszeit in Berlin lebt.
    Der Krieg ist gerade erst zu Ende, das Grauen noch in den Köpfen der Menschen, aber die Stadt muss wieder aufgebaut werden und Ilse bewirbt sich um die Neubebauung der Karl-Marx-Allee und wird mit ihren Plänen ausgewählt. Daraus ergeben sich aber für sie neue Probleme: Durch den jähen Erfolg Ilses fühlt ihr Ehemann sich bedroht und in einer für seinen Stand nicht angemessenen Konkurrenzrolle. Er verbietet Ilse die Arbeit an den Aufbauten.
    Insgesamt hat mich das Thema und die Handlung des Buches durchaus angesprochen. So fand ich als Berlinerin natürlich grade die Schauplätze interessant und fand durch den historischen Hintergrund auch gut in die Geschichte hinein. Ilse hat mich in ihrem Kampf um Anerkennung und Selbstbestimmung durchaus imponiert und inspiriert. Als Leser kann man gut nachempfinden, wie schwierig es noch in den 50er Jahren (selbst in einer Stadt wie Berlin) war, als Frau Erfolg zu haben.
    Darüber hinaus muss man aber eingestehen, dass das Buch eher in die Schublade "Unterhaltungsliteratur" gehört. Im Großen und Ganzen finden wir hier stereotype Figuren, die entweder nicht oder besonders plakativ aus ihren Rollen fallen, was das Buch am Ende doch sehr vorhersehbar macht. Auch fand ich die Motive der Handlung nicht bahnbrechend neu und innovativ.
    Dennoch kann man dieses Buch wunderbar an einem Sonntagnachmittag auf dem Balkon genießen, es ist unterhaltsam und mit kleinem Erkenntnisgewinn. Wer nicht zu viel erwartet, kann dieses Buch ohne Reuhe genießen, auch als Nichtberliner!

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 29.01.2019

    Als Buch bewertet

    Ilse Schellhaas ist ein Scheidungskind, dass aber viel Kontakt zum Vater hat und ihn vergöttert. Daher ist schon früh für sie klar, was sie später werden will: Architektin! In den fünfziger Jahren soll in Ost-Berlin eine Allee gebaut werden und sie bekommt die Chance, ihren Entwurf einzureichen. Das macht sie aber nicht unter ihrer eigenen Identität. Kann das mit der falschen Identität gutgehen? Ihr Mann gibt die Entwürfe als seine aus und will Ilse kleinhalten.
    Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und sehr authentisch. Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt und gerät zwischendurch auch mal etwas langatmig. Erzählt wird das Ganze aus der Perspektive von Ilse.
    In der Nachkriegszeit wurden Frauen gebraucht, um die Trümmer aufzuräumen, doch kaum geht es wieder bergauf, sind auch die alten Rollenbilder wieder da. Eine Frau als Architektin wird im Job nicht ernst genommen. Ilse versucht das mit dem Identitätswechsel zu vermeiden, hat die Sache aber nicht zu Ende gedacht. Ihr eigener Mann nutzt das aus. Aber diese Ungerechtigkeit will Ilse nicht hinnehmen.
    Die Charaktere sind gut und authentisch ausgearbeitet. Ich mochte Ilse, die für ihre Träume und ihre Freiheit kämpft. Die Rolle der Frau ist weitestgehend auf Küche und Kinder festgelegt und es ist schwer, sich als Frau aus dem Rollenschema zu befreien. Immer wieder trifft sie auf Schwierigkeiten, die sie einfallsreich und mutig beiseiteschafft. Sehr unsympathisch war mir ihr Mann, der egoistisch ist und Ilse ausnutzt. Auch wenn sie des Öfteren nachgibt, ihr Ziel verliert sie nicht aus den Augen.
    Mir hat die Geschichte gut gefallen.

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  • 4 Sterne

    Sigrid C., 03.02.2019

    Als Buch bewertet

    Ulrike Gerold und Wolfram Hänel, den beiden Autoren dieses Romans ist es sehr gut gelungen, Wahres und Erdachtes zusammenzumischen.
    Die Geschichte um Ilse Schellhaas, die Architektin, ihr Leben als Kind geschiedener Eltern, ihre Jugend, der Krieg und seine unendlichen Grausamkeiten und Wirren, all das erlebt man als Leser dieses Romans mit, als stünde man mittendrin.
    Das östliche Nachkriegsdeutschland, Berlin, die immer noch so steife Haltung zum Leben, das Verdrängen, die Angst vor Bespitzelung und Verrat haben auch in der Geschichte die Menschen geprägt.
    All das kommt im Roman sehr lebensnah durch.
    Ilse Schellhaas hat viel riskiert, um dorthin zu kommen, an die Spitze der Architektenelite, sie hat aber später auch erkannt, was sie , und nicht nur sie, falsch gemacht hat. Ihre Tochter (im Buch) hat dazu beigetragen, das zumindest architektonisch zu mildern.
    In der Wirklichkeit hatte Ilse Schellhaas einen Sohn, nämlich den Autor Wolfram Hänel, der, zusammen mit seiner Partnerin Ulrike Gerold diese Lebensgeschichte seiner Mutter mit viel Liebe und künstlerischer Freiheit niedergeschrieben hat.
    Sehr schön auch das Cover, das genau einen Teil dieses, nach Stalins Tod in Karl Marx-Allee umbenannten Strassenzuges zeigt.
    Auf der Innenseite des Umschlages findet man eine Kopie des Reisepasses von Ilse Schellhaas.
    Absolut lesenswert.

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  • 4 Sterne

    büchernarr, 04.02.2019

    Als Buch bewertet

    50er Jahre im aufstrebenden Berlin. Ilse Schellhaas will in die Fussstapfen ihres Vaters treten und auch wie er Architektin werden. Und das schafft sie auch, mit viel Mühe und Fleiß. Als sie eine Chance bekommt inmitten renomierter Architekten für das Projekt „Stalinallee“ im Ost-Berlin der Nachkriegszeit mitzuarbeiten und den Entwurf zu gestalten, sieht sie ihre Chance. Doch als Frau gewährt ihr nicht die Seriosität, die sie sich erhofft. Nur mit einem Identitätsschwindel sieht sie sich imstande ihren grössten Traum erfüllen zu können. Denn Ihr Mann gibt die Entwürfe als seine aus und will Ilse kleinhalten indem er sie erpresst. wird sie es schaffen aus diesem Schwindel heil rauszukommen und ihre wahren Talente nach aussen bringen zu können?
    Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und sehr authentisch. Erzählt wird dιe Geschichte aus der Perspektive von Ilse. Obwohl mich die Handlung oftmlas sehr aufgeregt hat, wegen des unglaublichen Verhaltens ihres unsympatischen, egoistischen und egpyentrischen Mannes, hat mir der Emazipationskampf von Ilse sehr gut gefallen, auch wenn ich manchmal einige Stellen als langatmig empfand.

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  • 3 Sterne

    Anja R., 09.02.2019

    Als Buch bewertet

    Ich hatte mir etwas mehr erhofft!

    Berlin in der Nachkriegszeit: Die Stadt liegt in Trümmern und die Regierung der DDR hat den Bau einer Prachtstraße beschlossen. Deshalb sind unterschiedliche Architekten dazu aufgefordert worden, sich mit ihren Entwürfen an der Planung zu beteiligen. Der jungen Architektin Ilse Schellhaas gelingt es ebenfalls, ihre Pläne vorzustellen. Am Bau dieser Straße mitzuwirken, ist Ilses großer Traum. Denn sie möchte Wohnungen für die einfachen Leute bauen und ihnen damit das Leben leichter und ein wenig komfortabler machen. Zu Ilses großer Überraschung findet die Regierung Gefallen an ihren Plänen. Doch die anderen Mitbewerber, die ausschließlich männlich sind, zweifeln Ilses Ideen und ihr Können an. Und als dann noch ein Architekt den Raum betritt, den Ilse aus ihrem früheren Leben kennt, droht ihr Traum zu platzen, bevor er überhaupt begonnen hat. Denn dieser Mann kennt ein Geheimnis aus Ilses Vergangenheit, das sie um jeden Preis wahren möchte.

    Im Zentrum dieser fiktiven Geschichte, in die allerdings historische Begebenheiten in die Handlung eingeflochten werden, steht die junge Architektin Ilse Schellhaas. Das Buch startet 1932. Im Prolog erlebt man einige Szenen aus Ilses Kindheit. Die eigentliche Handlung startet dann allerdings 1950, wobei es immer wieder Rückblicke in Ilses Vergangenheit gibt. Die Erzählung ist in einzelne Kapitel unterteilt, die mit dem entsprechenden Handlungsort und der Jahreszahl gekennzeichnet sind. Dadurch fällt es leicht, den Überblick zu behalten. Außerdem gibt es am Anfang des jeweiligen Kapitels immer eine knappe Zusammenfassung von den Ereignissen, die nun erzählt werden. Diese kurze Vorschau soll sicher neugierig machen, wirkt allerdings manchmal auch recht störend, da sie nicht nur den Lesefluss hemmt, sondern bereits einiges verrät, das man lieber selbst, ohne diese Vorkenntnisse, entdeckt hätte.

    Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und dadurch erwacht die Vergangenheit zum Leben. Manchmal meint man sogar fast, den Staub, der auf den Trümmern liegt oder auf der Baustelle verursacht wird, zu spüren und kann deshalb gut in diese Geschichte eintauchen.

    Ilse ist eine sympathische Protagonistin, die ihren Weg geht und für ihre Träume und Ideale einsteht. Das macht sie allerdings nicht überall beliebt, wie sie schon bald feststellen muss. Die Handlung ist durchgehend interessant und deshalb verfolgt man gerne, was das Schicksal für Ilse vorgesehen hat. Durch die kleine Vorschau am Anfang der Kapitel und einige ziemlich detaillierte Ausführungen, wirkt die interessante Erzählung allerdings stellenweise etwas langatmig, aber durchaus lesenswert.

    Im Großen und Ganzen habe ich mich beim Lesen dieser fiktiven Geschichte gut unterhalten. Nicht weniger - aber leider auch nicht mehr! Die kurzen Zusammenfassungen vor den einzelnen Kapiteln haben meinen Lesefluss gehemmt und mir ein wenig die Vorfreude auf den kommenden Abschnitt genommen, da man dann schon grob wusste, was nun passieren wird. Obwohl mir Ilse sehr sympathisch war, blieben die anderen Charaktere für mich eher blass, sodass ich sie eher distanziert betrachtet habe. Dennoch fand ich die Erzählung durchaus interessant und lesenswert. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb drei von fünf möglichen Sternchen.

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  • 3 Sterne

    anushka, 22.02.2019

    Als Buch bewertet

    Nett zu lesen, aber für mich nicht immer ganz überzeugend

    Ilse Schellhaas kann sich schon als Kind für die architektonischen Zeichnungen ihres Vaters begeistern und begleitet ihn häufig ins Büro. Jahre später, der Zweite Weltkrieg ist bereits vorbei, taucht Ilse wieder auf, nämlich bei einer Architektenrunde, die mit dem Entwurf eines Vorzeigeprojekts der DDR befasst ist. Es soll eine Prachtstraße mit Wohnungen für Arbeiter entstehen. Ganz im sozialistischen Sinne träumt Ilse davon, Wohnkomfort auch für Arbeiter erschwinglich zu machen. Doch als Frau hat sie es nicht leicht in einer Runde aus Männern mit großen Egos, die alle ihre eigenen Vorstellungen in dem Projekt unterbringen und sich somit unsterblich machen wollen. Und dann hat Ilse da auch noch ein Geheimnis, dessen Entdeckung sie ihren großen Traum kosten könnte. Denn ausgerechnet in der Architektenrunde taucht jemand aus ihrer Vergangenheit auf, der sie entlarven könnte ...

    Mich hat vor allem angesprochen, dass dieser Roman von einer Prachtstraße handelt, die es heute - allerdings bei weitem nicht mehr so prachtvoll - gibt. Besonders pikant: gerade diese erschwinglichen Wohnungen für Arbeiter sind derzeit prominent in der Presse vertreten, weil sie von Spekulanten aufgekauft werden sollen, die für ihre massiven Mieterhöhungen und schlechte Behandlung ihrer Mieter bekannt sind. Aber das nur am Rande; zurück zur Geschichte um Ilse und der Zeit, als diese in Berlin durchaus noch sehr bekannte Straße zur Entstehung kam. Während Ilse schon von den Bauten träumt, liegen links und rechts der Wege noch die Trümmer des Krieges, die vor allem von Frauen beseitigt werden. Hier haben wir also das erste große Thema: Trümmerfrauen. Doch die Autoren haben sich noch viel mehr große Themen vorgenommen: die Vergangenheit jedes einzelnen unter den Nazis, die Einschränkung der freien Meinungsäußerung in der DDR, die Rolle der Frau in den 1950ern, geheime Clubs und Vergnügungen, Demenz, Homosexualität als Verbrechen, soziale Unruhen, etc. Es hätte dem Buch meiner Meinung nach gut getan, sich auf weniger Themen zu beschränken und sie dafür noch weiter auszubauen und spannend zu gestalten. Denn für mich schleppte sich die Geschichte über etliche Teile einfach nur dahin, ohne dass es wirklich spannend war. Und gerade die Bedrohung, die der Klappentext andeutet, verpufft auf einmal irgendwie sang- und klanglos.
    Insgesamt war die Geschichte nett, aber eben nicht mehr. Und auch wenn sie (teilweise) auf wahren Begebenheiten beruht, waren mir einige Entwicklungen zu konstruiert, besonders das einschneidende Erlebnis, dass die Beziehungen der zentralen Figuren untereinander zerstört. Ilse ist mir nie wirklich nahe gekommen und ich konnte keine emotionale Bindung zu ihr aufbauen. Im Nachhinein habe ich auch noch ein Interview mit den Autoren gelesen, die von den Schwierigkeiten erzählten, diese Geschichte rund zu machen und welche harte Arbeit das mitunter war. Und leider ist das genau das, was ich beim Lesen manchmal empfunden habe. Als wäre die Geschichte mitunter harte Arbeit gewesen.

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  • 4 Sterne

    Pandabär, 31.01.2019

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte beginnt mit einer Episode aus Ilses Kindheit. Flüssig und gut zu lesen wird erzählt, wie sie mit geschiedenen Eltern aufwächst, was für diese Zeit sehr ungewöhnlich ist. Das gute Verhältnis zu ihrem Vater und die interessante Verbindung zu ihrem Cousin Hans machen Lust, mehr zu erfahren.
    In der Handlung werden einige wenige Personen dargestellt, so dass dies sehr übersichtlich und gut zu verfolgen ist.
    Der Rückblick in die Vergangenheit ist sehr informativ und beschreibt klar und gut den Lebenslauf von Ilse und ihren Wegbegleitern. Besonders nachvollziehen kann man Ilses Kampf als einzige Frau im Team, vor allem zur damaligen Zeit.
    Zeitweise ziehen sich die Geschenisse in die Länge und es wird ein wenig langatmig. Trotz allem, gerade wenn man sich für dieses Thema rund um die ehemalige DDR interessiert, ist der Roman gut zu lesen.

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  • 4 Sterne

    Brigitte S., 02.03.2019

    Als Buch bewertet

    Der Lebensweg von Ilse spielt vorwiegend in Ostberlin. Ilse wurde im Mühlhausen geboren und als Tochter eines Architekten möchte sie auch in dessen Fußstapfen treten. Doch dann kommt der Krieg. Später nach dem Krieg beteiligt sie sich in Berlin am Aufbau der Stalinallee, dann Karl-Marx-Allee. Ihre Entwürfe werden allerdings unter den Namen ihres Ehemannes veröffentlicht. Doch diese Ungerechtigkeit will Ilse nicht hinnehmen. Die Rolle der Frau ist weitestgehend auf Kinder, Familie und Haushalt gerichtet.
    Ilses Mann ist mir sehr unsympatisch.
    Es gab in dem Roman viele Zeitsprünge, aber man wußte immer in welchen Jahr man war.
    Der Roman las sich fließend. Aber bei den Personen fehlte es an Tiefgang. Deshalb gibt es nur 4 Sterne.

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  • 3 Sterne

    Siglinde H., 10.02.2019

    Als Buch bewertet

    Unerfüllte Träume aus Stein
    Ilse Schellhaas wird in Thüringen vor dem 2. Weltkrieg geboren. Sie teilt von Kindheit an die Begeisterung für Architektur mit ihrem Vater. Gegen anfängliche Widerstände studiert sie Architektur in Weimar. Ihr Traum ist es, Häuser zu bauen, vor denen sich die Wolken verneigen. Als 1950 das DDR-Regime in Berlin eine Prachtallee bauen will, sieht Ilse ihre Chance gekommen. Sie fährt nach Berlin, um ihre Entwürfe vorzustellen. Da sie im Dritten Reich eine Kriegsehe mit einem SS-Angehörigen eingegangen war, hat sie die Identität ihrer verstorbenen Schwester Marga, die eine überzeugte Kommunistin war, angenommen. In Berlin trifft Ilse Helmut, den Ehemann ihrer Schwester. Helmut verspricht, Ilse nicht zu verraten. Im Gegenzug gibt er ihre Entwürfe als seine aus. Für Ilse scheint sich ihr Traum zu erfüllen, als der Bau der Häuser beginnt. Um den Bau voran zu treiben, der unter dem ständigen Mangel an Baumaterial leidet, werden immer wieder die Arbeitsnormen erhöht. Es kommt zum Aufstand vom 17. Juni. Ilse flieht mit dem Koch Paule nach West-Berlin. Als die Mauer 1989 fällt, will Ilse unbedingt nach Ostberlin. Sie will endlich ihre Stein gewordenen Träume von damals sehen.

    Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, weil die Inhaltsangabe die Geschichte einer starken Frau versprach, die zudem in einer für uns wichtigen und interessanten Zeit spielt. Die Lebensgeschichte, auf der der Roman basiert, fand ich spannend. Das Buch konnte mich leider dennoch nicht wirklich berühren. Ilse blieb mir fremd und ich konnte mich nicht mit ihr oder einer der anderen Figuren identifizieren. Der Grund dafür ist die in meinen Augen oberflächliche Erzählweise. Es werden Ereignisse aneinander gereiht, ohne sie zum Leben zu erwecken. Ich fühlte mich nicht auf der Gefühlsebene angesprochen. Zum Beispiel ließ mich die Episode, in der Ilse mitten zwischen die Aufständischen gerät und um ihr Leben fürchten muss, kalt. Ich habe auch nicht verstanden, warum das Verhältnis der beiden Schwestern so hasserfüllt war. Ilse übernimmt Margas Identität. Von Marga erfährt man nicht viel mehr, als dass sie mit Helmut verheiratet war und in Russland ums Leben kam. Das Buch bietet viele Gelegenheiten, die handelnden Personen mit mehr Tiefe auszustatten. Leider lässt das Autorenduo diese ungenutzt verstreichen. Für das Buch spricht, dass man erkennen kann, dass ein interessantes Leben darauf wartet, ausführlicher erzählt zu werden und der Schreibstil angenehm zu lesen war.

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  • 3 Sterne

    Gisela E., 23.04.2019

    Als Buch bewertet

    Visionen einer jungen Architektin

    Schon als Kind war Ilse gerne im Architekturbüro ihres Vaters. Nun, als junge Frau, erhält sie die einmalige Chance, an der Berliner Prachtstraße der DDR zu bauen. Dafür allerdings benötigte sie die Identität ihrer Schwester und macht nun zwangsläufig gemeinsame Sache mit ihrem Schwager. Als Frau muss sie in den Nachkriegsjahren um die Umsetzung ihrer Träume kämpfen. Doch dann ist sie mittendrin in der Riege der Architekten, die die Stalinallee entwerfen und ihre Ideen für die neue Arbeiterklasse einbringen.

    Mit dieser Geschichte ehrt das Autorenduo Wolfram Hänel und Ulrike Gerold die Mutter des Autoren selbst, Ilse Schellhaas, die als junge Frau im Architekturbüro ihres Vaters mitgeholfen hat. Ihre Tagebücher und ihre Biografie geben den Hintergrund für diese Geschichte ab. Dennoch verweisen die Autoren darauf, dass es sich hierbei um einen fiktiven Roman und keine Dokumentation der Ereignisse handelt, das hilft schon mal, die Erzählung richtig einzuordnen.

    Gut gelungen ist die historische Einbettung der Geschehnisse in die Geschichtsschreibung der jungen sowie der späteren DDR. So erlebt der Leser die Ereignisse aus Ilses Sicht. Sie ist eine starke Frau, die ihre eigenen Visionen zur Architektur schon lange mit sich herumträgt. Und dennoch bleibt sie im emotionalen Bereich eher blass für mich, so richtig kann ich ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen. Überhaupt wirken manche Geschehnisse eher unglaubwürdig, so dass ich mich schwer tat mit dem Verlauf der Geschichte. Die Zeitsprünge der Erzählung haben das noch erschwert. Ganz unpassend fand ich die Zusammenfassung der Erzählung zu Beginn jedes Kapitels, da stellte ich mir die Frage, wozu ich die einzelnen Seiten noch lesen sollte.

    So richtig überzeugen konnte mich der Roman nicht wirklich. Letztendlich habe ich das Buch weggelegt und ein paar Takte zu den geschilderten Ereignissen gegoogelt, die Lektüre hat mich zumindest neugierig gemacht über das, was der Roman erzählt. Mehr als drei von fünf Sternen kann ich abschließend jedoch nicht vergeben.

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  • 3 Sterne

    Lacastra, 29.01.2019

    Als Buch bewertet

    Allee meine Erwartungen erfüllt? (Sorry, schlechtes Wortspiel)

    Normalerweise sind sind Romane solcher Art eigentlich so gar nicht mein Genre, die DDR an sich interessiert mich wenig (obwohl ich grad noch so in ihr geboren wurde) und mit Berlin an sich verbinde ich auch nichts...alles in allem nicht gerade der perfekte Ausgangspunkt um an "Alle unserer Träume" wirklich Spaß zu haben...und doch, ganz so übel war es dann doch nicht!

    Berlin in der Nachkriegszeit, eine junge Architektin mit großen Plänen, die jedoch von ihren Ehemann erpresst wird und so bewusst klein gehalten, denn sie ist es, die eigentlich hinter den tollen Entwürfen steckt...
    Geschrieben aus Ilses Sicht (das ist besagte Architektin) und verpackt in einen flüssigen Schreibstil nimmt uns das Autorenduo nun mit in das Berlin der Nachkriegszeit, natürlich geht es neben den Themen der Zeit (für mich als geschichts-uninteressierten Menschen zumindest gut verständlich und nachvollziehbar beschrieben) vor allem auch um Ilses Selbstbestimmung als emanzipierte Frau und natürlich um das Suchen und Finden der Liebe.
    Wirklich fesseln konnte mich die Geschichte allerdings zu keinem Zeitpunkt, sodass ich das Buch doch das ein oder andere mal beiseite legen musste.
    Für mich lag zuviel Fokus auf Ilse und der betitelten Allee, allgemein hätte ich mir dann doch ein etwas breiteres Spektrum gewünscht und eventuell wäre dann auch in meinem Fall ein größeres Interesse am weiterlesen vorhanden gewesen.

    Für Fans der Epoche, Freunde eher unaufgeregter Romane und Menschen die diese Zeit eventuell selbst miterlebt haben ist "Allee unserer Träume" auf jeden Fall einen Blick wert, denn es ist definitiv kein schlechtes Buch, nur meinen persönlichen Geschmack hat es nicht zu 100 Prozent getroffen.
    Aber zumindest bin ich nun diesem Genre im Allgemeinen nicht mehr so abgeneigt wie zuvor.

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  • 3 Sterne

    raschke64, 25.02.2019

    Als Buch bewertet

    Ilse, geboren in Mühlhausen, als Tochter eines Architekten möchte ebenfalls Architektin werden. Doch es kommt der Krieg dazwischen. Danach beteiligt sie sich in Berlin am Aufbau der damaligen Stalinallee, später Karl-Marx-Allee. Dafür muss sie allerdings sehr viel aufgeben. Ihre Entwürfe werden unter dem Namen ihres Mannes veröffentlicht, sie selbst übernimmt am Ende die Bauleitung…

    Anfangs hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist wunderbar gut lesbar, Unterhaltung und Geschichte in einem. Doch mit Fortschreiten der Geschichte wurde es immer unglaubwürdiger. Es wird die Geschichte, in großen Teilen allerdings fiktional, der Mutter des Autos beschrieben. Ob aus dem Nichtvorhandensein von Fakten oder dem Schützen der Familie – ist werden große Löcher in der Geschichte sichtbar. So ist es nicht wirklich verständlich, warum die junge Frau den Namen ihrer Schwester annehmen muss, um nicht Probleme mit der sowjetischen Besatzungsmacht zu bekommen. Eine einfache Heirat und eine 14-tägige Ehe erscheinen mir keine ausreichenden Gründe dafür zu sein. Auch merkt man der Geschichte leider sehr deutlich an, dass sie aus Sicht von Westdeutschen geschrieben wurde. Die Beschreibungen Ost und West sind sehr schwarz-weiß gehalten. Auch in Westberlin gab es selbst zu Wende noch Mietskasernen, die genauso grau wie in Ostberlin waren. Aber die Hauptfigur landet ja am reichen Wannsee.
    Außerdem ganz furchtbar für mich waren die kurzen Sätze am Beginn eines jeden Kapitels, die den Inhalt darstellten. Das mag bei Büchern in den fünfziger Jahren so üblich gewesen sein und sicher hat sich das Autorenpaar daran orientiert, aber es nahm jegliche Spannung vorweg und ich fand es völlig unnötig und sehr störend. Alles in allem ist das Buch am Ende für mich gute Unterhaltung, allerdings dann nur Durchschnitt.

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  • 3 Sterne

    Feelina06, 18.02.2019

    Als Buch bewertet

    Berlin, Anfang der 50er Jahre. Die Stadt ist vom Krieg noch schwer gezeichnet, doch die Lebenslust der Menschen erwacht. Die junge Architektin Ilse hat einen Traum, sie will die Stadt wieder neu aufbauen und so will sie am Wettbewerb zum Bau der Karl-Marx-Allee in Ostberlin teilnehmen. Ihre Pläne werden auch tatsächlich ausgewählt, aber ihr Mann erpresst sie mit einem Geheimnis aus ihrer Vergangenheit und gibt ihre Pläne für seine aus. Schwer enttäuscht fasst Ilse einen Entschluss und kämpft für ein freies Leben und den richtigen Mann an ihrer Seite.

    „Allee unserer Träume“ von Ulrike Gerold und Wolfram Hänel ist eine gelungene Mischung aus Zeitgeschichte und Unterhaltung.
    Ilse wächst wohlbehütet auf und ist die Tochter eines Architekten, weshalb sie schon in jungen Jahren die Liebe zu diesem Beruf entdeckt und trotz Krieg und aller Widerstände wird Ilse dann auch tatsächlich Architektin.
    Der Roman hat einen flüssigen und einfachen Schreibstil und man kommt recht zügig durch die Geschichte, die in mehrere Zeitabschnitte unterteilt ist.
    Der Spannungsbogen ist stets konstant und es fällt schwer das Buch aus der Hand zu legen.
    Die einzelnen Charaktere sind authentisch dargestellt, allerdings fiel es schwer sich in die Personen richtig reinzuversetzen, die Beschreibungen sind mir persönlich einfach nicht tief genug gewesen. Zudem hatte ich das Gefühl, das der Schluss dann doch sehr abrupt kam, als hätten die Autoren alles erzählt und nun müsste schnell ein Ende her.

    Trotz allem ist es eine tolle Geschichte, mit spannendem geschichtlichen Hintergrund, die fesselt und gut erzählt ist.

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  • 3 Sterne

    Michael B., 07.04.2019

    Als Buch bewertet

    Gute Unterhaltung mit historischem Bezug.
    Dem Autorenpaar Ulrike Gerold und Wolfram Hänel – beide Jahrgang 1956 – ist ein guter Unterhaltungsroman mit biographischem und historischem Bezug gelungen. Man kann das Buch lesen als die Geschichte einer Berliner Straße, als Architekturgeschichte, als geschichtlicher Exkurs von der Zeit kurz vor dem Dritten Reich bis hin in die Zeit nach der Wiedervereinigung, als Familiengeschichte und auch als eine Emazipationsgeschichte. Das über 500-seitige Werk ist schnell gelesen, der Leser muss nicht viel rätseln (psychologische Hintergründe) sondern bekommt alles erklärt – was aber gerade die Leichtigkeit dieses Werkes ausmacht. Eine schöne Lehrstunde über die systemimmanenten Widersprüche der ehemaligen DDR sind die Szenen und Beschreibungen mit und über Walter Ulbricht. Es gibt einige für meinen Geschmack überzeichnete Passagen (Ausflug über die Grenze nach Westberlin in einen Club) – die aber gleichwohl gut unterhalten. Am Ende nimmt der Roman ein allzu großes Tempo auf, sind doch die Zeitsprünge etwas groß; es macht ein wenig den Eindruck, als wenn die Autoren das ihnen wichtige erzählt hätten, und die Geschichte dann alsbald hätten abschließen wollen. Meine Lieblingsszene ist die Beschreibung der Grenzkontrolle inklusive Zwangsumtausch im Jahre 1978; wer also eigene Erinnerungen an diese Zeit hat, dem sei das wirklich sehr gut unterhaltende Buch wärmstens empfohlen.

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  • 3 Sterne

    Gabriele S., 30.01.2019

    Als Buch bewertet

    Ein Leben

    Ilse, Jahrgang 1922, wuchs als Kind geschiedener Eltern in Thüringen auf. Obwohl sie bei der Mutter lebte, liebte sie ihren Vater, der sie oft mit in seine Baufirma nahm und in ihr den Wunsch aufkommen ließ, Architektur zu studieren. Auch wenn es ihr die politischen Ereignisse nicht leicht machten, realisierte ihren Wunsch.

    Im ersten Teil des Buches wechseln die Kapitel zwischen Ilses Jugend und dem Beginn der DDR. Schon hier fielen mir die vielen Nebenschauplätze auf. Sicher ist es interessant zu lesen, welche Hürden das Leben Ilse in den Weg legte, doch die Vielzahl führte mich zu oft vom eigentlichen Thema weg.

    Im zweiten Teil beschreiben die Autoren, wie sie sich den Bau der Ostberliner Prachtstraße Anfang der sechziger Jahre vorstellen. Einige Abschnitte lassen sich gut lesen, aber auch hier sind so viele Nebenschauplätze eingearbeitet, dass mir die Geschichte wie ein Rundumschlag vorkommt. Die kürzeren Abschnitten zum Schluss des Buches runden die Story allerdings gut ab und gefielen mir besser als die weitschweifigen Erzählstränge.

    Sicher ist jedes Leben voll gepackt mit vielen verschiedenen Erlebnissen – guten und schlechten. So war es wohl auch im Leben der Mutter des Autors. Denn sie soll das Vorbild für diesen Roman gewesen sein. Als Biografie hätte ich diese Anhäufung von Ereignissen sicherlich gerne gelesen. Doch für einen Roman war mir das Buch viel zu voll gepackt.

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  • 3 Sterne

    gagamaus, 25.02.2019

    Als Buch bewertet

    Der Bau der Karl-Marx-Allee im Osten Berlins in den 50ger Jahren des 20.ten Jahrhunderts, das ist das Kernelement der Geschichte „Allee unserer Träume“. Hier sollten Wohnungen für die einfachen Arbeiter entstehen. Der Architekt wurde wie üblich bei einem ausgeschriebenen Wettbewerb gesucht und die junge idealistische träumt davon, mit diesem Auftrag in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten, dessen Konstruktionen sie schon als Kind bewundert hatte. Aber die Männerwelt sieht es nicht so gerne, dass eine Frau so erfolgreich ist und legt ihr viele Steine in den Weg.

    Ein Roman über die Anfänge der DDR und über die Anfänge der Emanzipation. Ilse ist eine Frau ihrer Zeit, die mit ihrem Ehrgeiz und ihrem Mut dennoch etwas aus der Masse der Frauen herausragt. Das Buch war interessant aber die Figuren und die vor allem der Plot konnten mich nicht durchweg fesseln. Einiges war vorhersehbar, es gab nur einen wirklich dramatischen Höhepunkt in Ilses Biografie. Die Geschichte beruht, glaube ich, auf wahren Begebenheiten und die kann man natürlich nicht willkürlich verändern. Das Buch erinnerte mich in seiner Struktur ein bisschen an Romane von Ulrike Renk, die ja auch reale Personen in ihren Büchern zum Leben erweckt.

    Interessant aber nur mäßig spannend.

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  • 3 Sterne

    Sabine M., 10.02.2019

    Als Buch bewertet

    Auf das Buch war ich sehr gespannt, denn mich faszinieren Geschichten, die sich mit unserer jüngeren Vergangenheit beschäftigen. Die beiden Autoren, die auch unter dem Pseudonym "Freda Wolff" zusammen Kriminalromane schreiben, haben mir schon gezeigt, dass sie in ihrem Schreibstil durchaus miteinander harmonieren können. Hier merkt man davon leider wenig. Der Roman liest sich seltsam hölzern und in großen Strecken sehr langatmig. Normalerweise kann ein Buch für mich nicht dick genug sein, aber hier hätte ich mir deutlich weniger Seiten gewünscht. Dabei hätte der Plot durchaus Potential. Das Thema ist sehr spannend und gerade jetzt zum Jubiläum der Frauenbewegung höchst aktuell. Aber ein Lesefluss mag sich nicht so recht einstellen. Das mag zum einen an den blass bleibenden Protagonisten liegen, aber auch an den zu ausführlich behandelten Themenbereichen, die einerseits Unruhe bringen, aber an vielen Stellen auch eine gewisse Erschöpfung beim Leser hervorrufen. Das Buch hat mich einfach nicht gepackt, was ich sehr schade finde, denn eigentlich beherrschen die beiden Autoren ihr Metier.

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  • 3 Sterne

    wusl, 28.01.2019

    Als Buch bewertet

    Ilse vergöttert als ihren Vater und alles was er tut. Das ist sicher einer der Gründe, warum sie auch Architektin werden will. Auch nach der Trennung der Eltern hat sie engen Kontakt zu ihm. Das Mädchen ist klug und aufgeweckt und als junge Frau beginnt sie, gegen die Konventionen und Vorurteile der Männer aufzubegehren. Sie möchte als Architektin geschätzt werden und Erfolg haben. Auch ihr überheblicher Ehemann kann sie nicht aufhalten.

    Eine spannende Zeit und eine mutige junge Frau - genau mein Beuteschema. Der Erzählstil ist angenehm und ich mochte Ilses rationale und energische Art. Auch ihre Entwicklung war nachvollziehbar und spiegelt sicher die Anfänge der Emanzipation wieder.

    Ich kann nicht genau festmachen, warum die Geschichte mich dennoch nicht ganz packte. Irgendwie war manches etwas holprig. Es fehlte die richtige Spannung und die meisten Nebendarsteller blieben blass und langweilig. Ich kann leider nur drei Sterne vergeben.

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