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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mariola P., 17.09.2023

    Als Buch bewertet

    Edith und Annie zwei Freundinnen - sie haben über der Krieg zusammengehalten in der Hoffnung nach dem Krieg alles wird wie es vorher war, leider die Hoffnungen gehen nicht in Erfüllung, die Freundinnen verlieren sich an alter Aberglaube , Annie , gehetzt durch die andere , meint dass Edith eine Hexe ist und sie ist Schuld für das ganze Unglück ....

    Sehr atmosphärisch und sehr packend erzählt die Autorin über die zwei Frauen und die harten Nachkriegszeiten, sie schreibt über die Hoffnung und Sehnsucht nach besseren Leben, über die technische Vorsprung, Emanzipation und gleichzeitig über der Aberglaube, Hexen, Zauber und magischen Kräften, die Kontraste sind deutlich dargestellt und besonders gut die kommen ins Licht bei Annie und Edith.

    Der Schreibstil ist einfach , flüssig zum lesen mit viel bildhaften Szenen und alten Legenden aus der Moor, die Atmosphäre ist schwer und sehr düster und die Düsterkeit tragen auch in sich die Personen . Der schwere Alltag ist authentisch und realistisch dargestellt , die verschiedene Charaktere lebendig und glaubwürdig und die Autorin ist perfekt gelungen der Leser in der Vergangenheit zu versetzen.

    Ein sehr lesenswertes Buch !

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Liane, 25.09.2023

    Als Buch bewertet

    Der Roman von Helga Bürster “Als wir an Wunder glaubten”, hat mich zutiefst berührt und emotional ergriffen.
    Er spielt in Unnenmoor in Ostfriesland in den Nachkriegsjahren. In diesen schweren Zeiten haben die Menschen des Dorfes zusammen gehalten und insbesondere die beiden Frauen Annie und Edith haben sich gegenseitig Mut zugesprochen, einander geholfen und darauf gehofft und vertraut, dass ihre Männer aus dem Krieg zurückkehren mögen.
    Eines Tages kehrt nun auch Josef zurück, ohne Gedächtnis und ohne Beine. Doch Annie erkennt ihn als ihren Mann sofort und hegt und pflegt ihn. Josef jedoch beginnt das Trinken. Sei es aus Verdruss oder um die Erinnerungen des Krieges zu betäuben. Zudem hat er nur Augen für Edith, die er vor dem Krieg schon seiner eigenen Frau vorgezogen hat.
    Annie beginnt nun Edith und ihre Tochter Betty zu meiden.
    Betty ist ein ungewöhnliches Mädchen, was sich viel in der Natur aufhält und im Moor unheimliche Erscheinungen wahrgenommen hat. Und als eines Tages das Moor trockengelegt werden soll, passieren Dinge, die den Aberglauben der Dorfbewohner noch schüren.
    “ Als wir an Wunder glaubten” ist ein Roman, der so viel Zwischenmenschliches beschreibt, dass man sich inmitten der Geschehnisse wähnt und mit den Hauptfiguren fiebert und fühlt.
    Voller Gefühl, mit großer Spannung und ebenso leisen Zwischentönen ist der Autorin ein unglaublich berührendes Buch gelungen. Ich konnte es kaum aus den Händen legen und bin sehr erfüllt von diesem Roman.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alais, 17.09.2023

    Als Buch bewertet

    Zwischen Verzweiflung und Hoffnung – ein einfühlsamer Roman über die Nachkriegszeit und ihre Herausforderungen

    Helga Bürsters feinfühlig erzählter Roman spielt in einem kleinen Dorf kurz nach dem Ende des selbstverschuldeten Zweiten Weltkriegs, als die Lage für die Menschen in Deutschland in vielerlei Hinsicht schwierig war. Zur oft finanziellen Not und der schwelenden Schuld kommen Orientierungslosigkeit, die selbst erlittenen Verletzungen und Traumen der Diktatur- und Kriegszeit. Die Autorin beleuchtet diese Zeit in dem kleinen, im Moor gelegenen Ort mit Herzensgüte, sehr viel Tiefe und Emotionalität, aber auch oft kritischem Blick.
    Nachdem ich bereits ihren ersten Roman „Luzies Erbe“ sehr mochte, konnte sie mich auch in diesem Roman wieder mit ihrem Schreibstil begeistern. Sie schreibt einfach wunderbare Sätze! Sie erzählt auf eine atmosphärische und intensive Weise, sodass ich das Gefühl hatte, alles hautnah miterleben zu können. Auch gelingt es ihr, etwas Humor und menschliche Wärme in eine Romanwelt einfließen zu lassen, die eigentlich entsetzlich ist, von emotionaler Kälte, schwerer Schuld und roher Gewalt gegenüber Mensch und Tier geprägt. Viele Menschen sind in ihrem Unglück gefangen und traumatisiert. Hilfe, beispielsweise für Kriegsversehrte und ihre Familien, gibt es, wenn überhaupt, nur unzureichend. Interessant fand ich unter anderem den Aspekt, dass Ärzte, die sich im Nazireich auf schreckliche Weise schuldig gemacht hatten, zumindest in dieser Erzählung nicht länger das allgemeine Vertrauen der Menschen genießen. Doch gerade das lässt die in dieser Zeit oft tief verzweifelten Menschen leider zur leichten Beute von Heilsversprechern werden …
    Die abgeschiedene Dorfwelt wirkte auf mich manchmal regelrecht mittelalterlich. Mehr als in anderen Romanen, die in diesen Nachkriegsjahren spielen, merkte ich hier, wie viel Zeit tatsächlich seitdem vergangen ist, was sicher daran liegt, dass die wenigsten Romane, die ich zu dieser Zeit bisher gelesen habe, einen Blick auf das damalige Landleben werfen, sondern eher in größeren Städten handeln. Gleichzeitig kommen Themen vor, die geradezu beängstigend modern sind, zum Beispiel: Hetzen und seine schrecklichen Folgen.
    Trotz all dieser Düsternis und den unglaublich schweren Herausforderungen, vor denen die Menschen in diesem Roman stehen, gelingt es der Autorin aber auch immer wieder das Wunderbare darzustellen – ob im Menschen oder in der Natur – und Momente der Hoffnung einzubauen. Die verschiedenen Handlungsfiguren, von denen es auch neben den Hauptfiguren eine ganze Reihe weiterer Charaktere gibt, die besonders berühren bzw. aufwühlen, werden vielschichtig und einfühlsam geschildert. Überhaupt schreibt Helga Bürster sehr angenehm differenziert. So steht die Moorwelt für das "Alte" mit der Faszination seiner überlieferten Märchen und Sagen, aber auch den schlimmen Verbrechen der nicht allzu fernen Vergangenheit. Gleichzeitig naht der Fortschritt als strahlender, aber möglicherweise zerstörerischer Hoffnungsbringer ...
    Mich packte die Erzählung so sehr, dass ich das Buch wie in einem Rausch las – auf der einen Seite diese tiefberührenden Schicksale, die es ja mit Sicherheit im echten Leben zu dieser Zeit in unfassbar hoher Zahl gegeben haben muss, und auf der anderen Seite dieser ansprechende, bildhafte Schreibstil, durch den das Lesen zum Genuss wird.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anna G., 22.09.2023

    Als Buch bewertet

    Intensiv gut
    Mich hat als erstes das Cover angezogen, da seine schlichte aber kunstvolle Gestaltung etwas Geheimnisvolles in sich barg, ganz ähnlich wie der Inhalt des Buches. Der Schreibstil ist sehr angenehm und man wurde sofort in die Handlung hineingesogen. Das lag nicht nur an der Stringenz sondern auch an der Vielschichtigkeit der Figuren. Anfangs hatte ich etwas Probleme mit dem Norddeutschen Dialekt, aber mit der Zeit gewöhnte man sich daran, die wenigen Passagen sicher zu entziffern. Auch wenns ungewohnt war, waren es doch diese kleinen Details, die die Geschichte immer wieder so lebendig machten. Für alle die einen Mix aus Nachkriegszeit, Magie und Natur mögen ist das Buch wärmstens zu empfehlen, aber Achtung: Manchmal ist man so mitgerissen, dass man am liebsten einige der Figuren schütteln möchte, weil man es fast nicht aushält!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kwinsu, 14.09.2023

    Als Buch bewertet

    Der Weltuntergang, der nicht kam
    "In den Nachbardörfern ist die Welt auch schon untergegangen, aber keiner hat's gemerkt." (S. 13)

    1949: Es ist eine Welt zwischen den Welten - in Unnenmoor tickt die Zeit noch anders. Es gibt kaum Strom, überall herrscht Armut und das einzige Telefon ist im Dorfwirtshaus zu finden. Die Menschen leben fest mit dem Moor verbunden, weit verbreitet ist der Glaube an Hexerei und die Moorgeister. Stetes Misstrauen beherrscht das Denken der Dorfbewohner/innen. Das bekommt auch Edith zu spüren, die mit ihren roten Haaren prädestiniert dazu ist, als Hexe verunglimpft zu werden. Besonders Fritz, der Dorfquaksalber, hat es auf sie abgesehen und hetzt ihre ehemals beste Freundin, Anni, und deren vom Krieg stark gezeichneten Mann Josef, aufs Übelste gegen sie auf. Doch Edith glaubt an das Gute und kämpft mutig - gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Theo und ihrer jugendlichen Tochter Betty - gegen die gesponnenen Intrigen an.

    Helga Bürster entführt uns in "Als wir an Wunder glaubten" in einen mystischen Mikrokosmos der Nachkriegszeit in der Peripherie, der gleichermaßen brutal wie auch liebenswert ist. Ihren Schreibstil empfand ich als kühl, hart und distanziert, gleichzeitig schaffte sie es aber auch, mich durch die doch vorhandene Herzlichkeit und Wärme einzufangen. Stilistisch erinnerte mich "Als wir an Wunder glaubten" ob der besonderen Atmosphäre an den Schwedischen Schriftsteller Torgny Lindgren. Das Buch liest sich wie ein zeitgeschichtliches Märchen, die Protagonist/innen sind einfach, aber doch komplex gestrickt, die Moral steht stetig als verhandelbare Instanz an der Seite. Der Wahn, der manchen der Figuren innenwohnt, ist greif- und, aufgrund der dunklen Vergangenheit und den damit verbundenen schrecklichen Erlebnissen, nachvollziehbar. Die Natur hat im Roman einen ganz speziellen Stellenwert - das Moor scheint für die Menschen im Dorf eine besondere, magische und zugleich schöne wie auch schreckliche Macht zu sein, die aber letztendlich durch den Fortschritt in ihrer Existenz bedroht ist. Kontinuierlich wird die Vergangenheit und die Zukunft des Dorfes verhandelt, vermutlich um die Gegenwart zu verdrängen. Über allen Charakteren steht die Schuld, die sie im Nationalsozialismus durch aktive Teilnahme oder passive Ignoranz auf ihre Schultern geladen haben - doch gesprochen wird darüber nicht. Die Atmosphäre des Romans ist getragen von Negativität, dem Bösen und dem Unerklärlichen, die durchbrochen werden von dem Glauben an die Zukunft. Die Protagonist/innen sprechen oft in Plattdeutsch, was unübersetzt bleibt, aber so eingebaut wurde, dass es verständlich bleibt. Das spezielle Stil hat es mir anfänglich sehr schwer gemacht, in die Geschichte hineinzufinden, doch je weiter sie voran schreitet, desto fesselnder wurde sie. So schmerzlich es auch ist, die Ungerechtigkeit, die sich die Menschen selbst aufbürden, auszuhalten, so schön und bereichernd ist es, die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu begleiten.

    Mein Fazit: ein absolut lesenswerter Roman, der etwas Zeit braucht um zugänglich zu werden. Getragen wird er durch eine mystische, düstere Stimmung, über der aber immer Hoffnung schwebt. "Als wir an Wunder glaubten" ist keine Lektüre wenn sich der oder die Leser/in nach einem heiteren, kurzweiligen Roman sehnt, aber umso lohnenswerter, wenn einer/m nach Literatur mit Anspruch zu mute ist.

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  • 5 Sterne

    Buchreisender, 28.09.2023

    Als Buch bewertet

    In „Als wir an Wunder glaubten“ nimmt Helga Bürster den Leser mit in die ostfriesische Moorlandschaft zwischen Oldenburg und Leer. Eine dunkle und mystische Landschaft, so realistisch und düster beschrieben, dass man beim Lesen manchmal denkt das Moor zu riechen und das schwanken des Bodens zu fühlen. Ich hatte zu mindestens dieses Gefühl. Dies mag wohl auch daran liegen, dass ich in den Genuss kam eine Moorlandschaft selbst erleben zu dürfen. Auch war mir die Mystik und der Aberglaube rund um dieses einzigartige Stück Natur bekannt, ja als Kind sie nicht auch geängstigt.

    Völlig klar und doch gefühlvoll erleben wir die Bewohner des kleinen Moordorfes Unnemoor auf ihrem Weg in eine neue Zeit. Eine Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Geprägt von der Macht der Mythen des Moores, Hexenaberglauben und Verschwörungstheorien, aber auch von der Last des Lebens, die Rückkehr in ein Leben mit den Folgen des Krieges und den Start in die Zukunft.
    Helga Bürster gelingt es die Gefühle von Anni, Betty, Edith und Josef glasklar zu spiegeln und die Mystik, die Schuld rundum Guste lebendig werden zu lassen. Emotional und doch abgrundtief schockierend erfahren wir von Josef, der im Krieg seine Beine verloren hat seinen Weg zurück zu Anni findet. Aber auch die Härte von eben jener Anni, die doch eigentlich die beste Freundin von Edith ist. Ja, erfahren viel über die Protagonisten, aber niemals wirkt es überladen oder an den Haaren herbei gezogen. Ein Hauch von Hoffnung und Liebe gibt es auch für Edith und ihrer Tochter Betty nachdem sie die Verschwörungstheorien gegen sich ‚ausgesessen‘ haben. Für Edith ist es auch ein Hauch von Hoffnung auf Liebe und Glück mit Theo.

    Eine gewisse Leichtigkeit bekommt „Als wir an Wunder glaubten“ immer dann wenn es Helga Bürster die Bewohner Unnemoores in ihrem eigenen und typischen Plattdeutsch sprechen lässt. Okay, hier könnte es für viele schwer werden, aber auch mit meinen eher schwachen Kenntnissen habe jedes Wort verstanden und irgendwie auch ‚gehört‘
    Für mich ist „Als wir an Wunder glaubten“ ein ganz wunderbarer Buch-Schatz, der jede Sekunde Lesezeit wert waren und absolut zu empfehlen ist.

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  • 5 Sterne

    Leser100, 11.10.2023

    Als Buch bewertet

    Der Roman handelt im Jahr 1949 in einer norddeutschen Moorlandschaft. Der 2. Weltkrieg ist seit vier Jahren vorbei. Alles ist zerstört. Die Menschen führen ein entbehrungsreiches Leben.
    Edith und Anni warten auf ihre Männer, die vor neun Jahren in den Krieg gezogen sind und seither nicht zurückkehrten. Während Edith als liebende Mutter erscheint, wirkt Anni eher verbittert. Betty, die elfjährige Tochter Ediths hat wie jedes Kind ihres Alters Flausen im Kopf, was nicht immer gut für sie endet. Joseph kehrt aus dem Krieg in Russland zurück, als Krüppel und ohne Erinnerung, versucht er sein altes Leben wiederzufinden.
    Durchsetzt mit einem leisten Humor und einer Unbeschwertheit - die aber nicht Fehl am Platz wirkt - erzählt die Autorin die Schrecken des Nachwirkens des Krieges. Trotz aller Beschwerlichkeiten geht der Alltag und das ganz normale Leben weiter. Jeder im Dorf hat seine eigenen Schwierigkeiten. Und wie zu allen Zeiten halten sich die Vorurteile mancher hartnäckig und machen vor allem Edith und ihrer Tochter das Leben schwer. Doch das Land befindet sich am Anfangspunkt eines Wandels was die Autorin sehr schön und wie nebenbei beschreibt, angefangen von der Trockenlegung des Moores bis hin zur modernen Kati, die zwar als Hausiererin erscheint, aber dennoch so weltgewandt und weitgereist, dass sie fast aus der Zeit gefallen scheint.
    Das Cover mit dem Hahn passt zum Inhalt des Buches. Das schwarze Gefieder vermittelt für mich die triste Atmosphäre der Zeit, doch kann man in der eher modernen Aquarellzeichnung auch den Wandel erkennen.
    Insgesamt ein kurzweiliges Buch, dass den Zeitgeist der frühen Nachkriegsjahre sehr gut vermittelt. Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Bisher habe ich von dieser Autorin noch nicht gelesen, nach diesem Buch würde es sich aber sicher lohnen auch noch andere Werke von Helga Bürster zu lesen.

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  • 5 Sterne

    kunde, 14.09.2023

    Als Buch bewertet

    Edith und Annie leben in einem kleinen Dorf mitten im norddeutschen Moor. Sie waren schon immer Freundinnen und als ihre Männer in den Krieg mußten, sind sie gemeinsam durch dick und dünn gegangen. Am Kriegsende hoffen nun beide Frauen, daß ihre Männer gesund nach Hause kommen. Aber nur Annies Mann Josef kommt zurück. Er ist schwer verwundet und hat sein Gedächtnis verloren. Josef ist fest davon überzeugt, daß Edith seine Frau ist und will von Annie nichts wissen. Annie tut alles für ihn, aber obwohl die Erinnerung langsam zurückkommt, fühlt Josef sich zu Edith hingezogen. Da erinnert Annie sich an einen alten Aberglauben, der schon seit Jahrhunderten im Dorf herumgeistert. Sie ist davon überzeugt, daß Edith ihren Mann verhext hat. Sie steigert sich immer tiefer in ihren Wahn und merkt nicht, daß sie unaufhaltsam in eine Katastrophe schlittert.

    Das Buch "Als wir an Wunder glaubten" verbreitet eine düstere Stimmung. Helga Bürster beschreibt darin die Trostlosigkeit eines kleinen Dorfes mitten im Moor. Die Menschen leiden noch sehr unter den Folgen des Krieges. Man spürt ganz deutlich ihre Stimmungen. Die einen wollen den Fortschritt um jeden Preis und damit den Krieg vergessen, die Anderen stecken in ihren Erinnerungen fest und haben Schuldgefühle. Die Geschichte zeigt auch, wie sehr die Menschen ein Ventil für ihre Gefühle brauchen. Das finden sie in ihren alten Bräuchen, die auf einem fest verwurzelten Aberglauben beruhen. Helga Bürster erzählt sehr realistisch, was daraus entstehen kann, wenn die Menschen dem blinden Haß verfallen. Die Handlung geht unter die Haut. Es wäre viel zu einfach, die Menschen zu belächeln, denn die Lage ihres Dorfes mitten im Moor trägt bestimmt auch zu ihrem alten Aberglauben bei. Das Buch zeigt, wozu Menschen fähig sind, wenn sie einen Sündenbock brauchen.

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  • 5 Sterne

    Sophie H., 15.09.2023

    Als Buch bewertet

    Moderne und Aberglauben
    Unnenmoor im Jahre 1949: Der Krieg ist vorbei, hat aber große und schlimme Narben hinterlassen. Annie und Edith haben Einiges gemeinsam: Sie mussten ihre Kinder alleine durch den Krieg bringen, weil ihre Männer eingezogen wurden. Und nun warten beide darauf, dass ihre Männer heimkommen. Doch nur einer kommt: Josef, der Mann von Annie. Doch bis Josef weiß, dass er der Mann von Annie ist und wo er hingehört, vergehen Jahre. Er hat im Krieg nicht nur beide Beine verloren, sondern auch sein Gedächtnis. Jetzt ist er wieder zuhause und kämpft sich mühsam in seinen Alltag zurück. Sein bester Freund ist dabei der Alkohol. So wird das Leben von Annie schlimmer statt besser. Was liegt da näher, als dass sie und ihr Hof verflucht sind? Von einer Hexe? Von den Glöhnigen aus dem Moor? Ist Edith vielleicht diese Hexe? Und so sind die beiden Freundinnen von einst plötzlich bittere Feindinnen. Während der Fortschritt Einzug in Unnenmoor in Form von Strom und einem Mammut hält, verweilen die Alten noch in den Erinnerungen und Denkmustern von früher.

    Helga Bürster ist es wunderbar gelungen, in ihrem Buch die Menschen aus dem Oldenburger Land zu charakterisieren. Ich lebe selber in der Ecke und habe Viele/s wiedererkannt. Ich sehe meine Oma mit ihren großen Augen direkt vor mir. Aufgewachsen im Moor hat auch sie an böse Geister geglaubt. Und Wäsche hängt man hier bis heute nicht zwischen den Jahren auf. Sehr gut gefallen haben mir auch die plattdeutschen Phrasen, die immer wieder eingestreut werden. Das verleiht den Protagonisten eine besondere Stimme und lesbar bleibt der Text trotzdem. Insgesamt lässt sich das Buch flott und gut lesen. Ich konnte es kaum beiseitelegen. Eine volle Leseempfehlung für alle, die etwas über einen Ort wissen wollen, der sonst kaum Beachtung findet.

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  • 5 Sterne

    Mahir i., 26.10.2023

    Als Buch bewertet

    Der Roman "Als wir an Wunder glaubten" von Helga Bürster ist ein beeindruckendes Werk, das die Leserinnen und Leser in die Nachkriegszeit eines kleinen norddeutschen Dorfes entführt. Die Autorin schafft es, die Atmosphäre dieser Zeit und des Ortes mit eindringlichen Beschreibungen lebendig werden zu lassen. Man fühlt sich mitten in das Geschehen hineinversetzt und erlebt die Entbehrungen, die Unsicherheiten und den Aberglauben der Dorfbewohner hautnah mit.

    Besonders faszinierend fand ich die Entwicklung der Figuren, insbesondere der Frauen Annie und Edith. Die beiden sind starke, vielschichtige Charaktere, die mit den Herausforderungen der Nachkriegszeit auf unterschiedliche Weisen umgehen. Ihre Freundschaft, die in der Kriegszeit eng war, wird auf dramatische Weise auf die Probe gestellt. Das Buch zeigt auf eindrückliche Weise, wie Menschen in Zeiten der Not nach Erklärungen für ihr Leid suchen und wie leicht Aberglauben und Hexenverfolgung entstehen können.

    Der Schreibstil von Helga Bürster ist flüssig und zugleich atmosphärisch dicht. Die Verwendung des Norddeutschen Dialekts verleiht der Geschichte Authentizität, auch wenn es anfangs gewöhnungsbedürftig sein kann. Doch gerade diese Details machen die Handlung und die Figuren lebendig und greifbar.

    Insgesamt hat mich "Als wir an Wunder glaubten" tief berührt und emotional ergriffen. Die Geschichte ist eine Mischung aus historischem Drama, mystischer Atmosphäre und zwischenmenschlichen Konflikten. Sie zeigt auf eindringliche Weise, wie Menschen in Zeiten des Umbruchs und der Unsicherheit nach Hoffnung und Erlösung suchen. Das Buch ist ein lesenswertes Werk, das noch lange nachwirkt und zum Nachdenken anregt.

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  • 5 Sterne

    chuckipop, 04.10.2023

    Als Buch bewertet

    Beklemmende Nachkriegsjahre in düsterem Moordorf - authentisch und überzeugend!

    "Als wir an Wunder glaubten" von Helga Bürster ist als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag beim Insel Verlag erschienen und umfasst 285 Seiten.

    Das Dorfleben in Unnenmoor, einem ostfriesischen Dorf, ist in den Nachkriegsjahren Ende der 1940er Jahre geprägt von düsterer Resignation und Verlorenheit, die Menschen sind noch wie betäubt, die Männer teilweise noch nicht heimgekehrt.
    Aber auch ganz alter, tief verwurzelter Aberglaube spielt eine große Rolle, und dieser sorgt permanent für eine unterschwellige Gänsehaut und macht den Roman ausgesprochen authentisch.

    Die Schicksale der Menschen werden der Leserschaft ganz nahe gebracht und ein wenig konnte ich ihren Drang, die auftauchenden Wunderheiler aufzusuchen und an Teufel, Hexen und allerlei andere normalerweise eher dem Mittelalter zugeschriebene Gestalten zu glauben, sogar verstehen.

    Die bevorstehende Trockenlegung des Moors hingegen steht für Fortschritt und Hoffnung - bleibt zu hoffen, dass das nicht für einige Dorfbewohner zu spät kommt...

    Die Charaktere fand ich überzeugend und realistisch, besonders Bettys Bedrängnis wird beklemmend realitätsnah herübergebracht.

    Sowohl der Schreibstil als auch der Fortgang der Handlung sind eher gemächlich, es ist das, was darunter brodelt und schwelt, und zwar in jeder Zeile, was dieses Buch ausmacht.

    Ein ungemein lesenswerter Nachkriegsroman, der in die ganz andere Richtung geht als die zumeist üblichen Wirtschaftswunder-Erzählungen...

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  • 5 Sterne

    Elisabeth U., 09.09.2023

    Als Buch bewertet

    Ein kleiner Ort im Moor Ende der 40iger Jahre. Annie und Edith helfen zusammen, ihre Männer sind im Krieg. Annie hat einen geistig behinderten Sohn und Edith ihre Tochter Betty. Betty hält sich viel bei der alten Guste auf, einem alten Kräuterweiblein, das in einer alten Moorhütte lebt. Sie weiß so viele schöne Geschichten über Geister und arme Seelen, die über das Moor wandern. Doch dann kommt Josef, Annies Mann vom Krieg zurück, das Gedächtnis teilweise verloren und ohne Beine, ein Krüppel. Und Josef verzehrt sich nach der rothaarigen Edith, er trinkt und kommt mit seiner Behinderung nicht klar. Da hört Annie auf dem Geisterheiler, er bezichtigt Edith als Hexe und für seine Hexendienste kommt die Familie um Haus und Hof. Ediths Mann bleibt im Krieg verschollen, doch sie hat sich dem dem Zeitungsschreiber Theo zusammengetan. Ein wunderbares Buch über einfache Menschen. Sie leben recht karg und von dem, was Wald und Wiese hergeben. Und als dann das Moor trockengelegt werden soll und die Menschen in schöne Wohnungen ziehen sollen, trauern sie den Moorbehausungen nach. Die Autorin versteht es mit ihrer Geschichte, den Leser gefangen zu nehmen. Sie beschreibt die Natur und das Wettergeschehen mit derart ergreifenden Worten, die Schicksale und vor allem der Aberglaube geht einem sehr nahe. Der Einband hat es mir besonders angetan, es zeigt einen schwarz Hahn in Aquaraltechnik. Man meint, hier eine Novelle zu lesen.

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  • 5 Sterne

    Frau M. aus M., 16.09.2023

    Als Buch bewertet

    Ein eigener Kosmos
    Das Cover des Buches finde ich klasse. Die wenigen Pinselstriche, die das Gehirn als einen Hahn interpretiert, sind wie ein Symbol für die karge Szenerie im Buch. Die Geschichte nimmt den Leser mit in das kleine Dorf Unnenmoor, wo am Ende des Zweiten Weltkriegs immernoch mittelalterliche Zustände vorherrschen. Weit ab von der Zivilisation gibt es noch keinen Strom und kein fließendes Wasser. Nun hat das Dorf auch noch mit den Folgen des Krieges zu kämpfen. Es gibt kaum etwas zu essen und auch sonst mangelt es an vielen Dingen. Die Freundinnen Anni und Edith, deren Männer noch nicht aus dem Kriegs zurückgekehrt sind, stehen sich gegenseitig bei. Die Kinder Willi und Betty wachsen fast wie Geschister auf. Mitten in den alten Hexen- und Geisterglauben bricht nun die neue Zeit mit technischem Fortschritt aber auch neuen Spökenkiekern und Quacksalbern. Die beiden Familien driften auseinander. Nicht alle Leute profitieren von den modernen Entwicklungen. Manche gehen den unlauteren Kameraden auf den Leim und kommen unter die Räder.
    Alle im Roman agierenden Figuren sind sehr schön gestaltet. Die Geschichte hat mich sofort an Ort und Zeit mitgenommen. Ich gebe gern eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Yvonne S., 17.09.2023

    Als Buch bewertet

    Es geht immer irgendwie weiter

    Das Buch „Als wir an Wunder glaubten“ von Helga Bürster hat mir sehr gut gefallen. Der Roman spielt in der Nachkriegszeit des zweiten Weltkrieges. Schauplatz ist ein Moordorf im Norden Deutschlands. Das Dorf muss einiges ertragen. Viele Männer sind aus dem Krieg nicht zurück gekehrt oder schwer entstellt. Die Frauen des Ortes müssen sich um alles allein kümmern, Hunger und Kälte erschweren alles zusätzlich. Jeder ist von Armut bedroht. Alter Aberglaube und Wanderprediger bestimmen den Alltag und die Phantasie der Menschen.

    Nur sehr langsam erholt sich das Dorf und die Menschen von den schweren Kriegsjahren. Manchen gelingt es nie und sie gehen an ihren schweren Kummer zugrunde.

    Ein sehr schönes Buch mit einer spannenden Story und interessanten Charakteren. Allein die ganzen alten Sagen und Geschichten sind mir neu gewesen und auch, das allerlei Scharlatane nach dem Krieg durch die Lande gezogen sind um die Menschen zu blenden.

    Eine klare Empfehlung für dieses Buch über mutige und tapfere Frauen und den Gedanken, das es immer irgendwie weiter geht.

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  • 5 Sterne

    Paul S., 22.09.2023

    Als Buch bewertet

    Ein Zwei-Tage-Buch

    Als wir an Wunder glaubten? Es sieht eher so aus, als ob die Personen im Roman eher an Teufel, Hexen und Wunderheiler glauben. In den 1940er Jahren nach dem Krieg spielt der Roman. Ort der Handlung ein kleines Dorf am Moor. Das Moor ist es auch, was das Leben und die Gedankenwelt der Dörfler bestimmt. Wenn jemandem ein Unglück oder eine Krankheit widerfährt, sucht man einen Grund dafür. Angefeuert durch einen durchtriebenen Wunderheiler ist man nur zu gern bereit, die Ursache nicht bei sich selbst zu suchen, sondern als Grund einen Fluch durch eine Hexe anzunehmen. Der Wunderheiler Fritz im Roman nutzt die Leichtgläubigkeit skrupellos aus. Wir denken heute, dass wir diese Dinge überwunden haben. Aber liest man nicht auch heute oft, dass Kranke die Behandlung durch Ärzte verweigern und lieber ihr Heil bei sogenannten Wunderheilern suchen?

    Das Buch gehört bei mir zu den "Zwei-Tage-Büchern". Das bedeutet, es ist so interessant und gut zu lesen, dass ich es kaum zur Seite legen konnte und deshalb in zwei Tagen durchgelesen hatte. Toller Roman.

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  • 5 Sterne

    Heike R., 30.10.2023

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch ist eines meiner Highlights des Jahres.

    Helga Bürster schreibt über Unnenmoor, ein kleines Dorf im ostfriesischen Moor.
    Während in anderen Romanen oft die Nachkriegszeit in Großstädten ein Thema ist, ist hier der Schauplatz eine winzige Gemeinde im Moor.

    Fernab der Zivilisation ist dort immernoch sehr viel Aberglaube verbreitet, dieser steht im absoluten Kontrast zur einsetzenden Modernisierung, wie der Trockenlegung des Moores.
    Auch wird deutlich, wie schnell patente, selbstbewusste und selbständige Frauen als Töversche verschrien werden und was dieses für Auswirkungen in solch einer kleinen, abgeschlossenen Gemeinde hat.

    Dieses Buch ist rundum gelungen. Es ist sehr atmosphärisch, es hat sehr interessante und authentische Charaktere, die deutsche Geschichte wird sehr eindrucksvoll dargestellt, auch das Grauen des Nationalsozialismus, das in diesem Dorf nicht fern war, sondern mitten vor Augen der Dorfbewohner geschah.


    Auch das Ende, der runde Abschluss, die Verbindung zur Gegenwart gefällt mir sehr gut.

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  • 5 Sterne

    Rieta G., 10.09.2023

    Als Buch bewertet

    Bewegende Rückblende, ein Leben nach dem Krieg
    Das Buch ist für mich ein Highlight. Von den ersten Seiten an fesselt es den Leser. Ein kleines Dorf im Moor. Arme Menschen, vor allem Frauen mit ihren Kindern, deren Männer noch nicht nach dem Krieg nach Hause gekommen sind. Das Buch führt uns zu Edith mit ihrer Tochter Betty. Ediths Freundin Anni mit dem Sohn Willi, der Tiere liebt und nicht spricht. Betty freundet sich mit einer geheimnisvollen alten Frau an und lauscht den alten Sagen und Geschichten, die das Moor hervorgebracht hat.
    Ein Mann, der nicht genau weiß, wer er ist, kommt als Krüppel aus dem Krieg zurück ins Dorf. Ist es Ediths oder Annis Mann. Aberglaube, Hexerei es wird richtig spannend und die Figuren in diesem Buch sind so gut beschrieben , dass ich sie bildhaft erkenne, wie in einem Film.
    Ein sehr interessanter, bewegender Roman. Ein Stück Zeitgeschichte.
    Das Cover suggeriert ein Leben auf dem Bauernhof. Ja, auch die Tiere sind ein Thema in diesem Buch.
    Einfach - sehr gelungen, danke, Frau Bürster.

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  • 5 Sterne

    Beatrix R., 21.09.2023

    Als Buch bewertet

    Ein  kleines,  abgelegenens Dorf in Ostfriesland.  Das Leben ist hart,  von allem gibt es zu wenig . Der Krieg hat deutliche Spurten hinterlassen und jeder der Dorfbewohner versucht irgendwie klar zu kommen.

    Anni und Edith,  einst gute Freundinnen, werden zu Feindinnen, weil Anni glaubt,  dass Edith eine Hexe ist. Als der kriegsversehrte Mann von Anni nach Hause zurück kehrt,  spitzt sich die Situation noch zu.

    Dann gibt es es noch die alte Guste,  die gerne Geschichten erzählt und nicht will, dass das in Jahrtausenden gewachsene Moor dem Fortschritt weichen muss. Es soll eine neue Siedlung entstehen, wo einst das Moor war und die alten Häuser müssen einer neuen Straße weichen.

    Und Theo möchte sich mit Edith und ihrer Tochter Betty in dieser neuen Siedlung ein besseres Leben aufbauen.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen,  ich mag den Schreibstil und die authentischen Figuren. Danke für ein wunderschönes Buch.
    Auch das Cover gefällt mir sehr gut.

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  • 5 Sterne

    Christine K., 16.09.2023

    Als Buch bewertet

    Tolles Buch, für mich ein Jahreshighlight

    Dies ist bereits mein zweites Buch von Helga Bürster. Mit „Eine andere Zeit“ konnte mich die Autorin im letzten Jahr schon begeistern. Und so war ich auf ihr neuestes Werk mehr als gespannt.

    Wir befinden uns in Norddeutschland, sehr ländlich und abgeschieden, in den Nachkriegsjahren. Das Leben in der dortigen Moorlandschaft ist hart und ärmlich. Dem Moor muss alles mühsam abgetrotzt werden. Die Vergangenheit lastet schwer auf den Lebenden, es herrscht Misstrauen und Aberglauben in Unnenmoor.

    Das Buch vermittelt eine düstere Stimmung, die für mich sehr gut rüber kam. Es war für mich auch eine interessante historische Reise. Allein die Beschreibung der Weltuntergangs-Prediger, die damals von Dorf zu Dorf gereist sind, fand ich spannend und gleichzeitig unglaublich. Die Autorin hat mich richtiggehend in die Vergangenheit katapultiert, wie eine kleine Zeitreise.

    Definitiv ein Jahreshighlight, 5 Sterne de luxe.

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  • 5 Sterne

    Laura W., 27.09.2023

    Als Buch bewertet

    Ein Stück Zeitgeschichte
    Der neue Roman „Als wir an Wunder glaubten“, der freiberuflichen Autorin Helga Bürster kommt mit einem schlichten Cover daher, welches den einen mehr, den anderen weniger ansprechen wird. Ich persönlich finde es sehr ansprechend. Der Hintergrund in weiß gehalten und im Vordergrund ein in schwarz/rot-gehaltener Hahn.
    Die Rahmenhandlung spielt sich zeitgeschichtlich in der Nachkriegszeit in dem kleinen Dorf Unnenmoor ab. Mitfühlend wird beschrieben, wie die Menschen mit den Gegebenheiten nach den Schreckensjahren umgehen. Wie reagiert eine Gemeinde auf plötzliche und unverhoffte Rückkehrer? Wie geht man miteinander um und wie verdrehen sich vorher bestandene Beziehungen. Diese Verstrickungen werden wunderbar und auch in steter Verbindung mit dem alltäglichen Dorfleben beschrieben.
    Eine insgesamt eher düstere und mystische Atmosphäre, welche den Charakter der Geschichte unterstreicht, zieht sich durch das gesamte Werk.

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