GRATIS¹ Geschenk für Sie!
Gleich Code kopieren:

 
 
%
Merken
%
Merken
 
 
sofort als Download lieferbar

Bestellnummer: 140570003

Printausgabe 23.70 €
eBook (ePub) -16% 19.99
Download bestellen
Verschenken
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lisa, 11.05.2022

    Als Buch bewertet

    Ausbruch ins Landleben – Ruhiger Roman mit vielfältigen Themen

    Leicht fällt mir die Bewertung von „An der Grasnarbe“ der Autorin Mirjam Wittig nicht. Denn dieser Roman hat so seine Stärken, aber auch Schwächen. Gut gefallen hat mir das gelungen dargestellte Setting. Das Landleben wird hier in allen Facetten wiedergegeben, dabei wird nichts beschönigt, sondern die harte Arbeit und das entbehrungsreiche Leben deutlich hervorgehoben. Aber auch die schönen und idyllischen Seiten des Aussteigertraums werden gezeigt. So entstehen nach und nach, auch durch die ruhige und detaillierte Erzählweise, vielfältige Einblicke in das Leben auf einem landwirtschaftlichen Hof, wo Vieles durch Handarbeit geschieht.

    Obwohl der Klappentext die Gewichtung anders vermuten lässt, steht der Klimawandel hingegen nicht im Mittelpunkt der Handlung. Die Protagonistin Noa beobachtet vielmehr ihre Umgebung und die Natur sehr genau, dadurch nimmt sie die Folgen des Klimawandels deutlich wahr. Direkt angesprochen oder in die Gedanken der Charaktere einbezogen wird dieser allerdings nicht. So bleibt er eher subtil, aber dennoch stets im Hintergrund präsent. Darüber hinaus werden viele weitere Themen angeschnitten, dann aber nicht mehr weiterverfolgt. So bleiben am Ende jede Menge ungeklärter Fragen. Wer keine offenen Enden mag, wird hier eher enttäuscht werden. Auch für mich ist dies definitiv ein großer Kritikpunkt. Gerade da die Geschichte in meinen Augen großes Potenzial hatte, war ich mit der Umsetzung nicht ganz zufrieden. Zu oft war ich mir unsicher was die Autorin uns denn nun mit ihrem Werk sagen möchte. Auch wenn ich diese Frage für mich nicht voll umfänglich klären konnte, bleibt „An der Grasnarbe“ dennoch eine lehrreiche Lektüre. Auch sprachlich punktete der Roman bei mir. Während ich zu Beginn noch Probleme mit dem anspruchsvollen Schreibstil hatte, gefiel mir dieser im Verlauf der Handlung immer besser. Auch deshalb vergebe ich im Gesamten immer noch gute 4 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Elaine L., 04.05.2022

    Als Buch bewertet

    Mit "An der Grasnarbe" liegt ein Buch vor, dass unter die Haut geht und die Leser_innen so schnell nicht wieder loslässt. Im Mittelpunkt steht die junge Noa, die aus dem Leben in der Großstadt ausbricht, um auf einen kleinen Hof in Frankreich zur Ruhe zu kommen und für sich herauszufinden, wo ihr Leben weiter hin verlaufen soll. Je mehr sie sich auf diese neue Welt einlässt, desto mehr wird sie Stück für Stück Teil der Natur, kann nach und nach ihre Traumata bewältigen und in der "Einfachheit" und Abgeschiedenheit ihr zuhause finden. Dabei erlebt Noa auch die gefährlichen Seiten der Natur und lernt, sich darauf einzuschwingen.
    Der Autorin Mirjam Wittig gelingt mit diesem Werk ein Buch, das nicht nur durch sein Thema, sondern vor allem die gewählte Sprache überzeugen kann. Im Fokus steht nicht so sehr, das wieso / weshalb / warum etwas geschehen ist, sondern vielmehr die Entwicklung nach vorne. So bleiben viele Fragen nach der Vergangenheit unbeantwortet, mensch bekommt als Leser_in aber schnell ein Gefühl für dem heutigen Menschen Noa.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    SofieW, 09.05.2022

    Als Buch bewertet

    Den inneren Aufruhr nimmt man an jeden Ort mit und trotzdem eine interessante Lebensepisode

    Die junge Noa hat mit Ängsten und Panikattacken zu kämpfen, die so gravierend sind, dass sie in ihrem Leben nur noch schwer funktionieren kann. Ihre Hoffunung setzt sie auf einen zeitweisen Wechsel von umtriebiger lauter Stadt aufs Land. Und so versucht sie sich als freiwillige Helferin auf einem abgelegenen Gehöft im Süden Frankreichs. Dort bauen Ella und Gregor, die ebenfalls Deutsche sind, vorwiegend Gemüse an und halten Schafe. Es sind vergleichsweise einfache Verhältnisse, in denen die beiden zusammen mit ihrer 11-jährigen Tochter Jade leben, viel Arbeit mit bescheidenem Ertrag und der Klimawandel hat auch hier bereits zu Veränderungen geführt, die das Ergebnis ihrer Schufterei weiter schmälern. Hier also sucht Noa Ruhe und Linderung für ihre psychischen Probleme. Sie ist zögerlich, ängstlich in der neuen Umgebung, aber wird herzlich willkommen geheißen und man gibt ihr den Raum, den sie braucht. Sie fügt sich schnell in die Arbeitsabläufe ein und die erfrischend direkte und fordernde Tochter sorgt in ihrer leicht verzogenen Art dann auch für etwas Lebendigkeit, die Noa ganz gut tut.
    Die Geschichte ist sehr ruhig und etwas 'niedergedrückt' erzählt, sozusagen angepasst an Noas Person, die, durch die ständige Fokussierung auf das jeweils nächste, was sie tut und die Art, ihre Umwelt zu beobachten, versucht, alles beherrschbar zu halten und so auch mit der nächsten Panikattacke fertig zu werden, wenn sie denn dann über sie hinwegzurollen droht. Ihre Person ist zwar nicht das alleinige Thema dieses Romans, da gibt es sehr viele Dinge, die Erwähnung finden und lebens- und umweltaktuell auch bei jedem von uns Einzug gehalten haben, aber bei keinem dieser Bereiche bleibt der Roman wirklich stehen, um ihn näher zu beleuchten. Also denkt man, Noa, sie ist es, die wir jetzt wirklich kennenlernen, sie verstehen, das Warum, eine Entwicklung zu einem Wohin. Aber auch das bleibt weitgehend aus. Und so entschließt man sich, sie einfach hinzunehmen, diese auf so besondere, literarisch anspruchsvolle Weise erzählte Geschichte, als Sequenz eines Lebens, in die die Protagonisten, mit Noa vorneweg, eintreten und dann am Ende einfach weitergehen, zum nächsten Versuch auf, vielleicht Erfüllung, Glück?
    Mich hat dieses kleine besondere Werk schon sehr positiv 'mitgenommen' und dann zurückgelassen, mit vielen Fragen und der Möglichkeit, die eigenen Gedanken weiterzuspinnen.
    Wobei, ein Fazit hat diese Geschichte, ganz konkret, doch für uns parat. Vor sich selbst davonzulaufen, funktioniert nie!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Lena, 01.05.2022

    Als Buch bewertet

    Nach mehreren Panikattacken, die es Noa kaum noch ermöglichen die U-Bahn zu nutzen, entschließt sie sich für eine Auszeit auf dem Land in Südfrankreich. Sie zieht zu einem Ehepaar mit einer elfjährigen Tochter und unterstützt sie als freiwillige Helferin bei der Arbeit auf dem Hof. Sie hütet Schafe, pflanzt Tomaten und Salat an, repariert Zäune oder erledigt die Feldarbeit.
    Doch auch in der freien Natur und der Abgeschiedenheit des Hofes holen Noa ihre Ängste ein. Zudem sorgen sie die anhaltende Trockenheit, die das Leben auf dem Land und die Selbstversorgung zunehmend erschweren.

    Noa ist eine junge Frau, die als Archäologin in einem Museum arbeitet. Ihre Angst vor bärtigen Männern, vor allein stehendem Gepäck und lauten Geräuschen, die sie an Explosionen erinnern, schränkt sie so weit ein, dass sie sich alleine kaum fortbewegen kann. Die Auszeit bei dem deutschen Ehepaar Ella und Gregor in Südfrankreich ist eine Flucht aufs Land, um ihren Problemen auszuweichen, aber keine dauerhafte Lösung. Auch in der vermeintlichen Idylle und dem einfachen Leben ist Noa nicht lange ohne Angst.

    Der Roman beschreibt ausführlich Noas Tätigkeiten und wie sie sich bei der Kleinfamilie mit ihrem Tieren, die selbst vor Jahren die Flucht aus dem Alltag ergriffen haben, integriert. Die Arbeit an der frischen Lust ist eine Ablenkung, aber keine Lösung ihres Problems. Zaghaft schließt sie Vertrauen und versucht sich, Ella und Gregor gegenüber zu öffnen, um sich von ihrer schweren Last der für Außenstehende übertriebenen oder unerklärlichen Ängsten zu befreien.

    Das Buch ist mit knapp 200 Seiten vergleichsweise kurz und verspricht eine Geschichte über die Beschäftigung einer Großstädterin mit ihren Ängsten, verbunden mit dem besorgniserregenden Klimawandel, der alle angeht.
    Die Geschichte wird ruhig erzählt. Im Fokus stehen das Ankommen Noas in Südfrankreich und die Tagesabläufe als freiwillige Helferin, an die sie sich schnell gewöhnt. Die Beschreibungen der Natur und das Zusammenleben mit den Tieren sind anschaulich und schaffen eine idyllische Atmosphäre, bis der Regen auf sich warten lässt.

    Eine eingehende Auseinandersetzung Noas mit ihren Ängsten und Panikattacken findet nicht statt. Es bleibt unklar, seit wann sie dies hat und was die Ursache ist. Ihr Problem erscheint damit nicht individuell, sondern universell und übertragbar. Der Aufenthalt auf dem Land dient mehr der Verdrängung als einer Therapie.
    Der in der Buchbeschreibung erwähnte Klimawandel, der dem Roman mehr Dramatik hätte verleihen können, wird erst spät problematisiert.
    Mir blieb der Roman damit etwas zu unschlüssig und vage. Er beschreibt die Sehnsucht des Menschen nach einem einfachen Leben und ist für den Leser wie ein Urlaub auf dem Bauernhof. Eine Reflexion der großen und kleinen Probleme bleibt aus, weshalb die Geschichte meine Erwartungen am Ende nicht erfüllen konnte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    nicigirl85, 05.05.2022

    Als Buch bewertet

    Titel: Die Enge in deiner Brust...

    Ich wollte diesen Roman so gern lesen, um mehr über Panikattacken zu erfahren und wie man gegen diese und Angst vorgehen kann. Leider bekam ich dazu wenig.

    In der Geschichte geht es um Noa, die sich in der Großstadt schon lange nicht mehr wohlfühlt. In den südfranzösischen Bergen hofft sie Ruhe und einen Weg raus aus ihren Ängsten zu finden. Wird ihr dies gelingen?

    Der Roman kommt mit sehr leisen Tönen daher und ist düster von der Stimmung, da der Großteil der Protagonisten offenbar mit enormen Problemen zu kämpfen hat.

    Gut gefallen hat mir wie die Autorin ganz nebenbei aufzeigt wo die Natur angegriffen ist und wie Klimawandel aussehen kann. Dafür findet man viele Beispiele im Buch, die nicht nur Dürre oder Hochwasser heißen.

    Die Figuren, allen voran Noa, blieben mir leider enorm fremd. Man lernt sie nur an der Oberfläche kennen, richtig eintauchen kann man leider nicht. Die Einzige, deren Emotionen ich verstehen und mit der ich mitfühlen konnte war Jade. Trotz der kargen Umgebung ist sie ein typischer Teenager mit allen Problemen, die das mit sich bringt.

    Während mich der Roman bis zur Mitte noch fesseln konnte, nimmt das im Verlauf immer mehr ab. Ich hatte das Gefühl, dass Frau Wittig sich mit der Zeit an der Vielzahl der Themen, die angeschnitten, aber nicht vollendet werden, verloren hat.

    Generell bleibe ich nach der Lektüre eher ratlos zurück, da ich so viele Fragen im Kopf habe und nicht eine davon beantwortet worden ist. Einzig klar macht der Roman, das Weglaufen und Flüchten eben keine Lösungen sind und schon gar nicht für psychische Probleme.

    Fazit: Spannende Grundidee, die sich auf den wenigen Seiten nicht richtig entfalten konnte. Von mir gibt es daher nur bedingt eine Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein