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  • 5 Sterne

    31 von 44 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 27.03.2021

    Als Buch bewertet

    "In einer Welt, in der du alles sein kannst: Sei freundlich!" (Anne Barns)
    Christina hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht und ist als ausgebildete Konditorin die Besitzerin eines gut besuchten Cafés in Hanau. Sie steckt mitten in der Scheidung von ihrem Ehemann, und nebenbei unterstützt sie ihre Mutter bei der Versorgung ihres schwer an Alzheimer erkrankten Vaters, der immer wieder aus seiner Pflegeeinrichtung ausbüchst. Früher hat er noch gemalt, doch er erinnert sich immer weniger, so bleiben Christina einige wunderbare Gemälde, die in ihrem Café einen Ausstellungsort gefunden haben. In einem seiner lichten Momente bittet ihr Vater Christina, ihm seine Malsachen mitzubringen. Als sich Christina in seinem Arbeitszimmer auf die Suche macht, findet sie eine Mappe mit wunderschönen Bildern, unter anderem ein Ölbild der Kreidefelsen von Rügen, das mit CS signiert ist. Christina denkt im ersten Moment daran, dass es von ihrem Vater stammt. Doch schon bald findet Christina Hinweise, die sie anhand Spuren ihrer Familiengeschichte auf die Insel Rügen führen…
    Anne Barns hat mit „Bernsteinsommer“ wieder einmal einen wunderschönen Unterhaltungsroman vorgelegt, der nicht nur stimmungsvolle Landschaftsbilder einfängt, sondern neben Gaumenfreuden auch mit ernsteren Themen aufwartet. Der locker-flüssige, farbenprächtige und anrührende Erzählstil vermittelt dem Leser schon mit dem Prolog eine geheimnisvolle Botschaft, die sich erst im Verlauf der Geschichte offenbart. An der Seite von Christina erlebt der Leser allerlei Schicksalsschläge, die es zu meistern gilt, während der ganz normale tägliche Wahnsinn auch noch zu bewältigen ist. Da gilt es, sich nicht nur von dem Ex-Mann monetär über den Tisch ziehen zu lassen, sowohl Mutter als auch Vater zu unterstützen, sondern auch das Café steht vor dem Aus, weil der Vermieter sich gern seiner Mieter entledigen möchte und so nötige Renovierungsarbeiten nicht ausführt. Doch alles verpackt Barns mit der nötigen Leichtigkeit, so dass die doch teils recht prekären Situationen die Stimmung nicht drücken, sondern mit viel zwischenmenschlicher Wärme und einem Hoffnungsschimmer locken. Auch die Begegnung mit Protagonisten aus vorangegangenen Büchern der Autorin lassen die Geschichte wie ein Schnack in großer Freundesrunde wirken, bei dem der Leser zu Gast sein und nebenbei die herrlichsten Küchlein verkosten darf. Auch gute Freundinnen und die Liebe kommen in dieser Handlung nicht zu kurz.
    Die Charaktere sind besonders liebevoll und lebendig in Szene gesetzt, ihre menschlichen Ecken und Kanten wirken so glaubwürdig, dass man als Leser das Gefühl hat, sie bereits persönlich zu kennen und sie so sehr nah an sich heranlässt. Christina ist eine Frau, die anpacken kann, sich um andere kümmert und sich vor allem ihrer Verantwortung bewusst ist. Insgeheim leidet sie neben der Trennung von ihrem Mann auch unter dem krankheitsbedingten Gedächtnisschwund ihres Vaters, lässt sich aber nicht unterkriegen. Liljana ist nicht nur Mitarbeiterin im Café, sondern auch eine herzensgute Freundin mit viel Optimismus und einem offenen Ohr für Sorgen. Thea und Ludwig sind warmherzige Menschen, die Christina ihr Haus und ihr Herz öffnen, während Pia und Jana sie wunderbar ablenken, auf Streifzüge mitnehmen und in die Herstellung von Karamell einweihen. Lukasz, der sich als Herzensbrecher und Stütze entpuppt und nicht zuletzt Emma, Autorin Susanne Oswald und viele weitere Protagonisten, die die Geschichte lebendig und abwechslungsreich gestalten.
    „Bernsteinsommer“ präsentiert einen wunderschönen, empathischen Mix aus Familie, Freundschaften, Liebe, herrlichen Bildern, Inselflair und Köstlichkeiten, berührend verpackt. Eine Geschichte, die neben all den ernsten Themen die Freude am Leben nicht vermissen lässt. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    15 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 07.05.2021

    Als Buch bewertet

    "Wahre Freunde sind wie ein Leuchtturm. Er schenkt Geborgenheit, wenn man in seiner Nähe ist und in der Ferne ein Licht." (Nicole Oesterwind)
    Das Leben könnte so schön sein, denkt sich Christina. Mit ihrem Frankfurter Café, das mit Papas schönsten Bilder dekoriert ist, hat sie sich ihren Traum erfüllt. Wäre da nicht ihre baldige Scheidung und die stetig fortschreitende Alzheimererkrankung ihres Vaters, die ihm jede Lust zum Malen genommen hat. Außerdem belastet Christina und ihre Mutter sehr, dass er immer mehr in seine eigene Welt verschwindet. Als er eines Tages doch wieder nach seinen Malutensilien fragt, erscheint es ihnen wie ein Licht am Horizont. Bei der Suche entdeckt Christina einige alte Gemälde, die nicht von ihrem Vater stammen. Magisch angezogen von den malerischen Bildern Rügens, beschließt sie kurzfristig einen Urlaub dort zu verbringen, um auf die Suche nach der Künstlerin zu gehen. Wäre da nur nicht die Sehnsucht nach Lukas ihre ganz neu gewonnen Liebe. Jedoch auf der Suche nach der Vergangenheit findet sie nicht nur Neues über ihre Familie heraus und Antworten auf ihre Fragen, sondern jede Menge neue Freundschaften.

    Meine Meinung:
    Magisch angezogen von dem neuerlichen bezaubernden Cover, habe ich mich auf das neuste Buch von Anne Barns gefreut. Schon bei den ersten Seiten stellt sich bei mir wieder ein Wohlgefühl ein, das ich nur bei den Büchern dieser Autorin so erlebe. Der Schreibstil ist wieder einmal sehr lebhaft, mitfühlend, emotional und unterhaltsam, sodass ich das Buch nicht mehr zur Seite legen kann. Gerade jetzt in dieser Zeit hat es mich gefreut, dass ich mit dieser Geschichte ein bisschen Urlaub an der Ostsee machen konnte. Dazu verhilft natürlich wieder einmal ein Wiedersehen mit den bekannten Charakteren auf Rügen, die ich schon von anderen Büchern der Autorin kenne. Doch erst einmal zu Christina, den das Schicksal ihres Vaters mit der Alzheimer Erkrankung hat mich tief bewegt. Ich konnte mich förmlich in ihre belastende Situation hineinversetzen und bin gleichzeitig erstaunt, wie gut die Familie das Ganze meistert. Die guten Recherchen haben wieder einmal gezeigt, dass die Autorin hier ein sehr glaubwürdiges Krankheitsbild zu Papier gebracht hat. Und selbst die Einblicke auf Rügen und Hiddensee haben bei mir wieder Bilder von unserem damaligen Urlaub hervorgezaubert. Ich muss sagen, dass ausgerechnet ein Wasserrohrbruch Christinas Urlaubspläne schneller vorantreibt war wirklich eine gute Idee. Am meisten jedoch hat mich wieder einmal die herzliche Art gefreut, mit der sie von ihrer Tante Thea und ihren Freunden empfangen wird. Wie schon in den vorherigen Büchern wird Christina schnell im Kreis der Rügener Ludwig, Oma Annie, Pia, Katharina und Jana aufgenommen. Die traumhafte Landschaft mit Meer, Strand, Leuchttürme und Bernstein lässt sie sofort dahinschmelzen. Das ausgerechnet ein Abstecher zur malerischen Künstlerinsel Hiddensee dann ein Geheimnis lüftet, damit hatte nicht mal Christina gerechnet. Schön wäre es gewesen, wenn die Geschichte aus der Vergangenheit vielleicht noch ein bisschen ausführlicher und spektakulärer gewesen wäre. Natürlich kommt die Liebe zu Lukas, dem ehemaligen Auszubildenden ihres Vaters, den sie durch Zufall wieder gesehen hat, hier ebenfalls nicht zu kurz. Und wie in allen Büchern der Autorin dürfen natürlich hier nicht die besten Rezepte der Geschichte zum Nachbacken fehlen, die man am Ende des Buchs finden kann. Das dabei Theas sommerliche Christstollen schon auf ein weiteres Buch auf Rügen hinweist, freut mich umso mehr. Deshalb von mir 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die Sehnsucht nach Urlaub, Liebe und Freundschaft haben.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 31.03.2021

    Als Buch bewertet

    Bernsteinsommer, von Anne Barns

    Cover:
    Sehr schön und so schön passend zum Inhalt. Die alten Fotos, die Muscheln und die Backutensilien.

    Inhalt:
    Christinas Vater hat die Diagnose Alzheimer bekommen und ist in einem Pflegeheim. Er verändert sich immer mehr. Plötzlich fragt er nach seinen Malkreiden. Als Christina ihm diese heraussucht entdeckt sie wunderschöne Ölgemälde die sie noch nicht kennt und die nicht von ihrem Vater sind.
    Als ein Wasserrohrbruch ihr Café für einige Zeit lahm legt, nimmt sie sich die Zeit den Spuren der Ölgemälde, die sie nach Rügen zu einer Cousine ihres Vaters führen, nachzugehen.
    Eine Reise in die Vergangenheit, an einen Ort, von dem sie sich sofort magisch angezogen und willkommen fühlt.

    Meine Meinung:
    Ein wunderschönes Buch, das trotz seiner ernsten Thematik, Alzheimer, die das ganze Buch über präsent ist, eine unglaubliche Wärme und Liebe ausströmt.

    Die Geschichte ist durchgängig realistisch und abwechslungsreich geschrieben, bis zum Schluss gibt es neue Überraschung. Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet. Ich konnte mich beim Lesen gut in die Personen hineinversetzen und gedanklich habe mit ihnen agiert. Irgendwie strahlen alle eine unglaubliche Herzenswärme aus und es gab (für mich) eigentlich keinen Kotzbrocken. Alle sind so liebenswert, dass man sie unbedingt zu seinem Freundeskreis zählen möchte.

    Familie, Liebe und Freundschaft, in seiner positivsten Ausstrahlung, sind der Hauptkern die das Buch tragen.

    Es gibt ein Happ End, aber wie im richtigen Leben, lassen sich nicht mehr alle Fragen zur Vergangenheit bis ins Detail aufklären. Absolut glaubwürdig und realistisch.

    Was ich auch besonders erwähnen möchte, sind die herrlichen Landschaftsbeschreibungen. Ich kann mich ganz darin verlieren und die feuchte Luft des Meeres in meinem Gesicht fühlen und das Klackern der Kieselsteine am Spülsaum hören.


    Für Leser die schon Bücher der Autorin kennen ist es immer wieder interessant, spannend und schön, wie sie die Personen aus den anderen Büchern in die neuen Geschichten mit einbindet.
    Was auch so typisch für Bücher von Anne Barns ist, hier wird immer bestens für das leibliche Wohl gesorgt. Und auch diesmal sind deshalb an Ende des Buches wieder einige sehr leckere Rezepte abgedruckt.

    Hier noch zwei schöne Zitate:
    -Das Leben ist ungerecht! Aber nicht immer zu deinen Ungunsten.
    -In einer Welt in der du alles sein kannst, sei freundlich!

    Für mich ist dies einer der schönsten Bücher von Anne Barns.

    Autorin:
    Anne Barns ist ein Pseudonym der Autorin Andreea Russo. Sie hat vor einigen Jahren ihren Beruf als Lehrerin aufgegeben um sich ganz auf ihre Bücher konzentrieren zu können. Sie liebt Lesen, Kuchen (was man beim Lesen eindeutig merkt) und das Meer.
    Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen, egal unter welchem Pseudonym und ich wurde noch nie enttäuscht.

    Mein Fazit:
    Hier stimmt alles.
    Eine wirklich schöne und gefühlvolle Geschichte mit viel Herz, zum eintauchen und sich darin wohlfühlen.
    Ganz klar, eine klare Kauf- und Leseempfehlung und 5 Sterne mit Plus.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katjuschka, 02.04.2021

    Als Buch bewertet

    Wer die Bücher von Anne Barns kennt - oder auch vielleicht nur den Klappentext gelesen hat - erwartet wahrscheinlich einen sommerlich-leichten Ostsee-Roman mit Wohlfühlfaktor.
    Und letzteres ist definitiv gegeben, denn ich habe mich von der ersten bis zur letzten Seite ausgesprochen wohlgefühlt und war dabei nicht wenig überrascht, wie schnell ich Teil dieser herzerwärmenden Geschichte war!
    Das über einen nicht unwesentlichen Zeitraum die Handlung nicht auf einer beliebten Urlaubsinsel, sondern im hessischen Hanau spielt, fand ich sehr schön, hat die Autorin ihrer Heimatstadt so doch eine kleine, liebevolle Hommage geschrieben.
    Aber natürlich reist die Protagonistin irgendwann dann doch an die Ostsee - zuerst nach Rügen, später nach Hiddensee.
    Die Charaktere werden allesamt sehr sympathisch dargestellt, die Beschreibungen von Stadt und Land sind gewohnt bildhaft.
    Wie immer nimmt Anne Barns auch hier wieder ihre Fans mit, zu einem zauberhaften kleinen literarischen Urlaub!
    Aktuell ist das reisen vielleicht nicht möglich, aber die Autorin schafft es, auch die heimatliche Umgebung zu einem interessanten Ausflugsziel zu machen!
    Gern würde ich in Christinas Café sitzen und von ihren gebackenen Leckereien probieren!
    Das Thema Alzheimer wird hier übrigens sehr respektvoll, realistisch und empathisch in die Handlung eingeflochten, ohne bei den Leser(inne)n ein unbehagliches Gefühl auszulösen. Im Gegenteil, die Familie geht ungemein liebevoll mit der Diagnose und auch miteinander um.

    Fester Bestandteil der Geschichten von Anne Barns sind - wie in jedem ihrer Bücher - nicht nur leckere Kuchen, Torten, Kekse, süße Naschereien aller Art, sondern auch die dazu passenden Rezepte im Anhang.

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  • 5 Sterne

    0 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jürg K., 19.03.2021

    Als Buch bewertet

    Klapptext: Christina führt ein kleines Café, doch in letzter Zeit bleibt ihr kaum noch ein Moment zum Luftholen. Denn nach Feierabend kümmert sie sich um ihren demenzkranken Vater, der immer mehr Hilfe benötigt. Beim Aufräumen findet sie in seinem Arbeitszimmer ein kleines Ölgemälde, von dem sie sofort fasziniert ist. Sie fühlt sich wie magisch angezogen von der lichtdurchfluteten Meerlandschaft. Niemand weiss, wie das Gemälde in den Besitz des Vaters gekommen ist. Kurz entschlossen folgt Christina dessen Spuren auf eine Reise in die Vergangenheit.
    Fazit: Das ist das erste Buch, welches ich von dieser Schriftstellerin gelesen habe. Die Geschichte von Christina und alles rund um das Café ist interessant und unterhalten gestaltet. Die Einflechtung ihres Dementen Vaters ist sehr gelungen. Obwohl es ein trauriges Kapitel darstellt. Es werden in dieser Familiengeschichte einige Themen angesprochen, welche man ernst nehmen sollte. Was mich fasziniert hat ist, dass es über Generationen geht. Das Lesen ist sehr unterhaltend und ist zum verweilen sehr gut geeignet.

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  • 4 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 22.03.2021

    Als Buch bewertet

    Christina steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Ihre Ehe wird geschieden, ihr Vater ist wegen Demenz in einem Pflegeheim, ihr Café ist geschlossen wegen Wasserrohrbuch, ein bisschen viel auf einmal.
    Aber ihre Freundinnen und ihre Familie stehen zu ihr, außerdem lernt sie viele neue Menschen und eine neue Liebe kennen.
    Die Autorin hat diesen Mix aus verschiedenen schwierigen Themen sehr gut gemacht, nicht zu viel sondern gerade so wie man es wildfremden Menschen erzählen würde. Auch wenn es viel Familie war,
    Die Figuren sind Menschen die ich gern kennen lernen würde. Uns würde die Liebe zu Kuchen und selbstgemachte Deko, sowie die Begeisterung für Rügen verbinden.
    Nett ist auch das man in allen Büchern alte Bekannte wieder trifft, nicht so das Vorkenntnisse erforderlich sind, sondern wenn man schon mal ein Buch von Anne Barns gelesen hat, kommt der Gedanke, Ah ja dich habe ich schon kennengelernt.
    Eine schöne Geschichte zum Entspannen.

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  • 4 Sterne

    1 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lucienne M., 26.04.2021

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist wunderschön und detailreich gestaltet, es hat mich sofort mit den freundlichen Farben angesprochen. Auch der Titel beschreibt die Geschichte sehr gut und verspricht eine tolle Reise mit den Charakteren. Auch der Klappentext hat mich sofort angesprochen und ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Die Story liest sich sehr schön und der Schreibstil ist flüssig und fehlerfrei. Am Anfang hätte ich mir die Beschreibung von Orten und Charakteren aber etwas ausführlicher gewünscht. Man findet sich trotzdem gut in der Geschichte und den beschriebenen Orten zurecht. Die Story an sich ist wirklich toll durchdacht und vermittelt eine gute Message an den Leser, die auch im Kopf hängen bleibt. Ein schönes Buch mit positiven Gedanken. Einen Stern muss ich leider abziehen das es sich im Mittelteil etwas gezogen hat für mich. Trotzdem ein sehr schönes Buch und eine absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücher in meiner Hand, 23.03.2021

    Als eBook bewertet

    Endlich wieder ein Anne Barns-Roman mit schönem Cover! Die Dinge darauf spielen alle eine wichtige Rolle im Roman, so dass man von einem wirklich gelungenen Cover sprechen kann.

    Das Wallholz - die ausgebildete Konditorin Christina hat ein eigene Café, doch das Haus müsste dringend renoviert werden und ganz so glücklich ist sie mit ihrem eigenen Angebot auch nicht. Zum Glück wird sie von Aushilfe Emma und der mittlerweile fest angestellten Liljana unterstützt, die drei sind durch die Arbeit im Café zu Freundinnen geworden.

    Alte Fotos und gemalte Bilder - tauchen im Laufe der Geschichte immer wieder auf. Der Roman beginnt auch mit einem gemalten Bernstein, über den später gerätselt wird.

    Eine Gedichtsammlung - Lukas, der ehemalige und viel jüngere Nachbar und jetzige Kommissar hat Christina früher Gedichte geschrieben. Nun steht sie ihm plötzlich wieder gegenüber.

    Muscheln - und andere Fundstücke aus dem Meer findet Christina mit Pia und Jana in Rügen bei einem Strandspaziergang.

    Bernstein - am Strand gefunden, gemalt und am Ende das letzte, fehlende Teil im Puzzle einer Familiengeschichte.

    Was auf dem Cover fehlt - ist das, was all die Dinge miteinander verbindet.

    Ausgelöst durch die immer akuter werdende Krankheit Alzheimer, von der Christinas Vater Gregor betroffen ist und seine dadurch losen Erinnerungen, die er erzählt, aber sogleich wieder vergessen hat, sowie Bilder, die Christina in seinem Büro entdeckt, nimmt sie Kontakt zu der Cousine ihres Vaters auf. Es ist Thea, die Nachbarin on Oma Anni, die allen Leserinnen aus den Rügen-Romanen gut bekannt ist. Thea und Ludwig können Christina zum Teil weiter helfen, doch alles wissen auch sie nicht.

    Ich fand es toll, für einmal nicht bei Oma Anni, sondern im Nachbarhaus Gast zu sein und Thea noch besser kennen zu lernen. Als Leser erholt man sich fast so gut wie Christina, der die Auszeit auf Rügen sehr gut tut und sie erdet.

    Doch der Roman spielt mehrheitlich nicht an der Küste, sondern in Frankfurt und Hanau. Mir hat das gut gefallen, diese Kombination Auszeit an der Küste und Weiterleben in der Stadt. Denn nicht jeder kann nach einem Ferienaufenthalt an der Küste bleiben und alle Zelte abreissen und in Meeresnähe sein Leben neu beginnen.

    Gregors Krankheit und was das mit seinen nächsten Verwandten macht, wird von Anne Barns sehr empathisch geschildert. Auch die erweitere Familiengeschichte, was mit der achtjährigen Grete aus dem Prolog geschieht, ist eindrücklich beschrieben und hält die Leserinnen in permanenter Spannung.

    Fazit: Trotz den aufwühlenden Themen schafft es Anne Barns auch mit "Bernsteinsommer", dass man den Roman nicht aus der Hand legen möchte und man am Ende einfach nur wieder begeistert ist.
    5 Punkte.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Furbaby_Mom, 08.05.2021

    aktualisiert am 08.05.2021

    Als Buch bewertet

    *** Rundum perfekter Wohlfühlroman! ***

    Hier stimmte einfach alles! Müsste ich Anne Barns' Werk (HarperCollins, März 2021) mit nur einem Satz beschreiben, würde ich sagen: "Bernsteinsommer" ist einer der besten Wohlfühlromane, die ich je gelesen habe.

    Christina hat es gerade nicht leicht: Die Alzheimer-Erkrankung ihres Vaters schreitet voran, ihr Café steht unter Wasser und muss vorläufig geschlossen werden, ihr Noch-Mann drängt auf die Scheidung, um seine schwangere Affäre heiraten zu können... - Eigentlich genug Gründe, um zu verzweifeln. Stattdessen besinnt sich die 33-jährige Konditorin auf das Positive, gönnt sich eine Auszeit an der Ostsee und wagt einen Neuanfang – beruflich wie auch in Liebesdingen.

    Wer nun glaubt, es handele sich um eine seichte 08/15-Story, irrt gewaltig! Der intensive, lebensnahe, bildhafte, traumhaft angenehme Schreibstil der Autorin hat mich überwältigt! Ich fasse es nicht, dass ich zuvor noch kein Werk von ihr gelesen hatte! Selten habe ich mich mit einer Geschichte, den Protagonisten und dem Setting dermaßen wohl gefühlt!

    Christina ist eine wundervolle Hauptfigur. Ich konnte ihr Denken und Handeln zu 100% nachempfinden, fühlte und litt mit ihr, bewunderte ihre Stärke im Umgang mit der Krankheit ihres Vaters und war begeistert von ihrer optimistischen, bodenständigen Einstellung. Im realen Leben wäre ich definitiv gerne mit ihr befreundet – und würde mich zudem ganz selbstlos als Testesserin für all die von ihr gezauberten Köstlichkeiten anbieten. Auch die Nebenfiguren sind durch und durch liebenswert und bereichern die ruhige, aber niemals langweilige Handlung ungemein.

    Der literarische Ausflug an die Ostsee war für mich wie ein erholsamer Kurzurlaub – die Strandatmosphäre war quasi zwischen den Zeilen greifbar und nahm mich komplett gefangen. Ich hatte das Gefühl, tatsächlich vor Ort zu sein!

    Mit viel Feingefühl geht die Autorin auf das Thema Demenzerkrankung ein, ohne dass der rundum positive, lebensbejahende Unterton der Story verloren geht. - Kein übersentimentales Drama, keine unrealistischen Beschönigungen, sondern das echte Leben. Diese Authentizität spiegelt sich auch in den Dialogen wider. Neben familiären Angelegenheiten stellen die Aspekte Kunst und Backen ebenfalls wichtige Elemente der Handlung dar. Besonders gefreut habe ich mich über die Gedichtsliste sowie über die vielen Rezepte im Anhang. Außerdem gibt es einen kleinen Gastauftritt von Autorin Susanne Oswald, was für eine nette Idee!

    Fazit: Uneingeschränkte Leseempfehlung für alle Fans von tiefgründigen Feel-Good-Stories! Dieser Roman ist Balsam für die Seele, die perfekte Alltagsflucht. Am liebsten hätte ich noch ewig weitergelesen und mindestens doppelt so viele Sterne vergeben.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sylvia B., 26.03.2021

    Als Buch bewertet

    Die Familienchronik der Sanders und ihre Geheimnisse...
    Bernsteinsommer von Anne Barns
    zur Geschichte:
    Nach ihrer Ausbildung zur Konditorin hat Christina ihr eigenes Café eröffnet. Wunderschöne Aquarelle schmücken dort die Wände. Ihr Vater hat sie ihr geschenkt, doch seit er die Diagnose Alzheimer erhalten hat, malt er nicht mehr. Er verändert sich und verschwindet immer mehr in seiner eigenen Welt. Dass er trotzdem eines Tages nach seinen Malkreiden fragt, ist für Christina ein Lichtblick. Ohne Zögern macht sie sich in seinem Arbeitszimmer auf die Suche und findet dabei ein Ölgemälde, das nicht von ihrem Vater stammen kann. Trotzdem fühlt sie sich wie magisch angezogen von der lichtdurchfluteten Meerlandschaft und begibt sich bei der Suche nach dem Künstler auf eine Reise, die sie von Hanau nach Rügen und in die Vergangenheit ihrer Familie führt.
    Mein Fazit:
    Den Leser erwartet ein locker, leicht und flüssig geschriebener Roman, der turbulent, spannend und voller Emotionen ist. Einfühlsam werden die Protagonisten Christina und Lukas, sowie viele Nebendarsteller in Szene gesetzt. Aber schaut selbst und lasst euch von Christina ihre Geschichte erzählen...
    Als Leser lernen wir Christine kennen. Sie ist Konditorin, hat ein eigenes Cafe und wohnt in der Hanauer Innenstadt. Gemeinsam mit ihrer Mutter kümmert sie sich um ihren dementen Vater. Dieser lebt in einem Pflegeheim und sein Zustand verschlimmert sich Zusehens. Gegenwart und Vergangenheit vermischen sich. Christina erinnert sich gerne an ihre Kindheit und all die guten Zeiten mit ihrem Vater. Er liebte das Malen und sie entdeckt zu Hause eine Mappe mit wunderschönen Bildern. Die Bilder stammen von Grethe, einer Großtante des Vaters. Um mehr über Grethe herauszufinden fährt sie an die Ostsee zu Thea und Ludwig. Hier wird sie mit offenen Armen empfangen und schafft es, neue Kraft zu Tanken.
    Schließlich muss ihr Cafe umziehen und ihre Scheidung von Arne ist fast durch. Neue Glücksgefühle durchströmen sie, wenn sie an Lukas denkt. Früher bekam sie von ihm Liebesgedichte...
    Durch Thea und Ludwig erfährt sie viel über die Familie Sanders und entdeckt ein Geheimnis...
    Gleichzeitig wird ihr klar: die Vergangenheit kann man nicht ändern, aber die Zukunft kann man selbst bestimmen!
    Der Autorin ist es fabelhaft gelungen, Christine und ihr Leben in Szene zu setzen. Ich hatte das Gefühl mit ihr am Meer zu sein und Strandgut zu sammeln..

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hapedah, 08.04.2021

    Als eBook bewertet

    Christina betreibt eine kleines Café, doch gerade schlagen die Probleme beinahe über ihr zusammen. Ihr an Alzheimer erkrankter Vater verliert sich immer mehr, der Exmann drängt auf schnelle Abwicklung der Scheidungsformalitäten und im Café gibt es einen Rohrbruch, der größere Reparaturen nach sich zieht. Ein Lichtblick ist das Wiedersehen mit Lukas, der schon seit Jahren in Christina verliebt ist. Und in den Bildermappen ihres Vaters findet Christina wunderbare Gemälde - um der begabten Malerin unter ihren Vorfahren auf die Spur zu kommen, reist Christina spontan auf die Insel Rügen.

    "Bernsteinsommer" von Anne Barns ist ein Roman, der Wohlfühlatmosphäre mit bringt und mir von der ersten bis zur letzten Seite ein angenehmes Leseerlebnis geboten hat. Da ich bereits einige Romane der Autorin kenne, hatte ich es nicht anders erwartet, ihr Schreibstil ist immer wieder wunderbar zu lesen und es macht Spaß, ihre sympathische Protagonistin zu begleiten. Auch der Hintergrund ist liebevoll beschrieben, so dass mich die Geschichte direkt an die Ostsee versetzt und dabei auch in Urlaubsstimmung gebracht hat. Anne Barns gelingt es immer wieder, trotz aller Probleme, mit denen sich die Protagonistin herum schlägt, das Positive in den Vordergrund zu stellen und ihre Leser nach Beendigung der Lektüre rundum zufrieden zurück zu lassen.

    Auch die Personen um Christina herum sind gewohnt umfassend und liebenswert dargestellt. Besonders gefreut habe ich mich, die Figuren aus "Drei Schwestern am Meer" und "Eisblumenwinter" wieder zu treffen, denn die Cousine von Christinas Papa ist Thea, die Nachbarin von Oma Anni aus den genannten Büchern. Gekrönt wird die Erzählung durch die Beschreibung der kulinarischen Köstlichkeiten, wie immer sind im Anhang einige Rezepte beigefügt, die zum Nachmachen animieren. Damit bietet dieser Roman entspannte Unterhaltung, bei der auch die Romantik nicht zu kurz kommt und ich spreche dafür sehr gern eine Leseempfehlung aus.

    Fazit: Wie ich es von Anne Barns kenne, bringt auch dieses Buch eine wundervolle Mischung aus Familiengeschichte, Romantik und süßen Leckereien mit sich, Wohlfühlatmosphäre ist garantiert, so dass ich den Roman gern weiter empfehle.

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  • 4 Sterne

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    Elke S., 18.04.2021

    Als eBook bewertet

    4,5 Sterne für eine warmherzigen Familienroman zum Wohlfühlen

    Seit sechs Jahren lebt Christina nun schon ihren Traum vom eigenen Café, geht völlig auf in ihren Torten- und Kuchenkreationen. Privat läuft es allerdings alles andere als rosig. Noch-Ehemann Arne liegt ihr in den Ohren »Es ist nämlich so, dass es mit der Scheidung etwas eilt, weil Isabelle schwanger ist. Wir würden gern heiraten.« und was noch viel mehr schmerzt, ist dass sich ihr dementer Vater immer mehr in seine eigene Welt zurückzieht und ihr zudem mit seinen Ausflügen aus dem Heim viele Schreckensmomente bereitet.

    Als Leser lernt man Christina zunächst mit ihren Sorgen um den dementen Vater kennen, erlebt einen seiner Ausflüge und trifft dabei zufällig auf Lukas, der vor Jahren jeden Monat einen Liebesbrief an sie verfasst hat, scheinbar nach der langen Zeit immer noch mehr als nur Gefallen an ihr findet, und sie spontan auf einen Kaffee einlädt. Ob ein paar Jähren älter der Altersunterschied von fünf kein Hinderungsgrund mehr sind, er bei ihr punkten und endlich ihr Herz erobern kann, wird ebenso wenig verraten, wie was es mit dem Familiengeheimnis um die Bernsteinbilder, die sie zwischen den Malsachen ihre Vaters gefunden hat und seinen seltsamen Andeutungen »Und warum glaubt Papa, dass Opa Christoph ein böser Mensch war? Meinst du, ihn hat er auch verwechselt?« […] Ich glaube, dass Papa seinen eigenen Großvater gemeint hat, also deinen Urgroßvater. Deswegen hat er auch Oma zu mir gesagt.« »Wie meinst du das?«, hake ich nach. »Deinen Urgroßvater habe ich nie kennengelernt«, erklärt meine Mutter. »Wohl aber deine Urgroßmutter. Und die hat mal zu mir gesagt, dass ihr Mann ein sehr schlechter Mensch gewesen ist.«, auf sich hat. Aber so viel darf noch sein, ein Wasserrohrbruch im Café zwingt sie nicht nur zu einer Zwangspause, die sie dazu nutzen kann, auf Rügen einem alten Familiengeheimnis auf die Spur zu kommen, sondern auch dazu, zu überlegen, wie es mit ihrem sanierungsbedürftigen Café und ganz allgemein im Leben weitergehen soll.

    Der lockere, plaudernde Sprachstil der Autorin liest sich flüssig und die Seiten sind schnell verfolgen, genau das richtige für einen entspannten Leseabend auf dem Sofa. Allerdings plätschert die Geschichte auch etwas vor sich hin, etwas richtig Fesselndes geschieht nicht, vieles ist vorhersehbar. Wobei der Eindruck bei mir auch daran liegen kann, dass ich, bevor ich zu lesen begonnen habe, ein Lesehighlight zugeklappt habe. Lebendig und realistisch geschildert kann man hier aber miterleben, wie der Vater immer mehr abbaut. Authentisch stellt Arne Barns dabei auch die Sorgen, Ängste und oft auch deprimierten Gedanken betroffener Angehöriger dar. Die gewählte Ich-Perspektive sorgt dabei nicht nur dafür, dass man einen tiefen Blick in Christinas Seelenleben bekommt, sondern lässt einen auch besonders intensiv mit ihr mitfühlen. „An der Wand hinter der Theke hängt immer noch die schwarze Schiefertafel, auf der in weißer Schrift steht: Zählen Sie keine Kalorien, genießen Sie sie lieber. Genau daran habe ich mich die letzten Jahre gehalten. Jetzt kneifen meine Hosen und ich muss entweder tatsächlich mal abnehmen– oder meine Kleidung einfach eine Nummer größer kaufen. So wie beim letzten Mal, als ich festgestellt habe, dass mein Hintern nicht mehr in meine Jeans passen will.“ Gut hat mir gefallen, dass in dem Roman zum Glück niemand in Diätwahn verfällt, sondern alle genießen und schlemmen und auch auf herzerwärmende Art und Weise vermittelt wird, auf welche Werte es eigentlich ankommt, »Und du bist genau richtig, so wie du bist. Du hast eine wunderschöne weibliche Figur und ein gutes Herz, und schlau bist du auch. Ich bin sehr stolz darauf, dich zur Tochter zu haben. Und du solltest auch stolz auf dich sein.«. Die warmherzige Atmosphäre, die der Roman versprüht, hat mir sehr gut gefallen und ist beim Lesen direkt auf mich übergegangen.

    Auch an Regionalkolorit mangelt es nicht. In heimischen Hanau wird gelungen mit Dialekt aufgepeppt, »Nusstördcher, die solle subber helfe bei Liebeskummer.« und auf Rügen erkundet man nicht nur die Landschaft, genießt die Meeresluft, sondern erfährt auch einiges über Bernsteinsammeln und bei einem Ausflug nach Hiddensee auch davon, dass diese Insel früher Künstlerkolonie war, dort 1919 einige Künstlerinnen den Hiddensoer Künstlerinnenbund gegründet haben, denn es galt, „Frauen hatten es damals nicht leicht, ein Akademiestudium war für sie bis 1919 nicht möglich, von ihren männlichen Kollegen wurden sie belächelt und von Kunstkritikern– die in der Regel ebenfalls männlich waren– nicht anerkannt. Auf Hiddensee war das anders, auch wenn sie den Einheimischen wohl anfangs merkwürdig vorgekommen sein müssen. Frauen in Hosen, bewaffnet mit Staffeleien, Pinseln und Farben hatte man vorher dort nicht gesehen. Doch man ließ sie gewähren.“

    Christina war mir von Anfang an sympathisch. Mit ihrer Sorge um den dementen Vater, den sie fast täglich im Heim besucht, ihrem offenen, bodenständigen Wesen, konnte sie bei mir sofort punkten. Ein besonders tolles Exemplar an Mann ist sicher Lukas, der mich mit seiner Ehrlichkeit, seiner Hilfsbereitschaft und mit seinem großen Verständnis, völlig für sich einnehmen konnte. Als richtiges Highlight habe ich Christinas Mama empfunden, auf die man fast neidisch sein könnte, weshalb sie unbedingt erwähnt werden muss. Aber auch alle anderen Charaktere sind liebevoll erdacht, bei Liljana, die den Namen Freundin redlich verdient mit ihren guten Ratschlägen, »Weil es zu einfach ist. Kommt dir das nicht auch komisch vor?[...] Und ich muss nur Ja sagen.« »Ja!« Liljana greift nach meiner Hand. »Da meint es jemand im Universum gut mit dir, aber du sträubst dich permanent dagegen.“, bis hin zur kleinen Rolle einer Bedienung Angelika, die nicht nur ohne Worte weiß, was man gerade braucht, sondern mit ihrem Dialekt auch herrlich erfrischt. »Okee! Un du, Zuggerschnecksche?« Angelika strahlt mich an. »Ich maan ja als noch, daasde dei Café so nenne häst müsse. Zum Zuggerschnecksche, des hät mer gefalle.«

    Erwähnenswert sind vielleicht auch noch die Rezepte, die in keinem von Arne Barns Romanen fehlen dürfen und die sich tatsächlich mit besonderen Kniffen abheben können. Man muss also nicht mit wässrigem Mund lesen, sondern kann sich die passenden Köstlichkeiten dazu selbst zubereiten.

    Alles in allem ein warmherziger Roman, der mit liebevollen Familienverhältnissen so richtige Wohlfühlatmosphäre verbreitet. 4,5 Sterne

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  • 5 Sterne

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    Isabelle B., 21.04.2021

    Als Buch bewertet

    "Bernsteinsommer" von Anne Barns, ist ein absolutes Wohlfühlbuch, toll geschrieben, mitreisend und zum träumen anregend.

    Christina hat sich nach ihrer Ausbildung als Konditorin ihren Traum eines eigenen Cafés erfüllt. Wunderschöne Aquarelle ihres Vaters zieren die dortigen Wände, doch nach seiner Diagnose Alzheimer, hat er das malen aufgegeben. Immer mehr kapselt er sich ab und verschwindet er in seiner eigenen Welt, doch als er eines Tages nach seiner Malkreide verlangt, schöpft Christina eine zarte Hoffnung. In seinem Arbeitszimmer findet sie ein Ölgemälde das nicht von ihm stammen kann und doch magisch anzieht. Auf der Suche nach der unbekannten Künstler begibt sie sich auf eine Reise die sie von Hanau nach Rügen und tief in die Vergangenheit ihrer Familie führt.

    Anne Barns hat mit Bernsteinsommer erneut, einen absoluten Wohlfühlroman geschrieben, der für wundervolle Lesestunden sorgt. Bereits auf den ersten Seiten entführt sie ihre Leser ins Jahr 1917, das für einen schönen und leichten Einstieg gesorgt. Mit ihrem locker , angenehm und fliessenden Schreibstil und der bildhaften Art Dinge aufleben zu lassen, schafft sie es eine regelrechte Wohlfühlatmospähre beim lesen aufkommen zu lassen das mir ungemein gut an ihren Geschichten gefällt. Auch fühlt man sich den sympathisch ausgearbeiteten Charakteren schnell sehr Nahe und kann mit ihnen richtiggehend mitfühlen. Doch die Geschichte handelt nicht nur von einer neuen Liebe und regt zum träumen an, sondern es wird auch sehr sanft und fürsorglich auf die Thematik Alzheimer eingegangen. Keine leichte Thematik für einen Wohlfühlroman und doch schafft es Anne Barns hervorragend beides miteinander zu kombinieren.

    Einen tollen Abschluss bilden die Rezepte auf den letzten Seiten, die bei Anne Barns Romanen einfach dazugehören. So muss man beim lesen nicht nur von den leckeren Kuchenkreationen träumen, sondern kann selbst Handanlegen und sie nachbacken. 


    Für mich ein absolut gelungener Wohlfühlroman der mir wundervolle Lesestunden bereiten konnte und sich gewohnt sehr fliesend und toll liest.

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  • 5 Sterne

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    Bianka D., 02.05.2021

    Als Buch bewertet

    Wieder ein Träumchen von Roman. Lange darauf gewartet und endlich mal wieder ein Buch fürs Herz.

    Zum Inhalt:
    Nach ihrer Ausbildung zur Konditorin hat Christina ihr eigenes Café eröffnet. Wunderschöne Aquarelle schmücken dort die Wände. Ihr Vater hat sie ihr geschenkt, doch seit er die Diagnose Alzheimer erhalten hat, malt er nicht mehr. Er verändert sich und verschwindet immer mehr in seiner eigenen Welt. Dass er trotzdem eines Tages nach seinen Malkreiden fragt, ist für Christina ein Lichtblick. Ohne Zögern macht sie sich in seinem Arbeitszimmer auf die Suche und findet dabei ein Ölgemälde, das nicht von ihrem Vater stammen kann. Trotzdem fühlt sie sich wie magisch angezogen von der lichtdurchfluteten Meerlandschaft und begibt sich bei der Suche nach dem Künstler auf eine Reise, die sie von Hanau nach Rügen und in die Vergangenheit ihrer Familie führt.

    *Seufz* ein gefühlvoller und mitreißender Roman, der einen perfekt vom Alltag abschalten lässt.
    Anne Barns beschreibt sehr sensibel das Thema Demenz und den Umgang der Angehörigen mit einem Demenz Kranken. Man fühlt mit Christina und ihrer Mutter und bekommt gut vermittelt, wie Christinas Papa nach und nach den Bezug zu ihr und seiner Frau verliert.
    Neben der Krankheit ihres Vaters hat Christian auch mit dem Ende ihrer dreijährigen Ehe mit Arne und ihrem Café zu kämpfen. Als dann auch noch ein Rohrbruch im Café alles unter Wasser setzt, scheint sich das Blatt nach und nach zum Guten zu wenden.

    Der Schreibstil ist wunderbar leicht und schön zu lesen.
    Das Cover passt sehr gut und spiegelt die Geschichte um Christina, ihren Eltern und die Reise in die Vergangenheit perfekt wider.
    A pro pro Vergangenheit…. Mir hat gefallen das auch bekannte Charaktere aus ihren vorherigen Büchern hier wieder auftauchen und genannt werden.

    Ein 5 Sterne Wohlfühlroman, wo man sich wünscht, das er nie endet.
    Und einen 6. Stern (wenn es den geben würde) vergebe ich für die tollen Rezepte am Ende des Buches. Machen direkt Lust los zu backen.

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  • 5 Sterne

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    Redrose, 28.03.2021

    Als Buch bewertet

    Sensibles Thema wunderbar verpackt

    Das Thema Demenz der Eltern oder sogar des Partners trifft leider immer mehr von uns und nur wenige können souverän damit umgehen, wenn der geliebte Mensch einen plötzlich nicht mehr erkennt oder in seiner Welt plötzlich neue Beziehungen aufbaut, die wichtiger sind als das bisherige Leben.

    Mit Bernsteinsommer ist es der Autorin gelungen, uns eine neue Sichtweise zu zeigen. Dankbar sein für die Zeit, die man gemeinsam genießen durfte und annehmen, was noch bleibt. Wunderbar sympathisch sind hierbei Christina und ihre Mutter, die sich liebevoll um den demenzkranken Vater/Ehemann sorgen und dabei doch nicht vergessen, sich auch um sich selbst zu kümmern.

    Nicht empfehlen kann ich dieses Buch für alle Menschen auf Diät, da Christina Konditorin ist und ein Cafe/Bistro betreibt. Wer also von köstlichen Kuchen, Minitörtchen und Pralinen getriggert wird, der sei hiermit gewarnt 😉

    Dass die Autorin Rügen liebt, ist deutlich spürbar, denn auch in Bernsteinsommer führen Recherchen Christina auf die Insel. Hier trifft der Leser wieder auf liebgewonnene Figuren aus vorherigen Büchern von Anne Barns und auch eine befreundete Autorin erhält einen kleinen Gastauftritt.

    Bernsteinsommer ist ein Wohlfühlroman mit liebenswerten Protagonisten, in die man sich sehr leicht verlieben kann und mit denen ich gerne befreundet wäre. Also ehrlich, wer hätte nicht gerne eine begnadete Kuchenbäckerin im Freundeskreis? Wer es gerne selbst probieren möchte, der findet am Ende des Buches noch ein paar Rezepte zum Nachbacken.

    Ich bin jetzt leider wieder zurück von meiner literarischen Reise ans Meer, aber ich habe mir einige Ziele und Ausflüge notiert und Rügen und Hiddensee sind definitiv noch eine Reise wert. In natura und auch in weiteren Büchern von Anne Barns 😉

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  • 5 Sterne

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    Nisowa, 11.05.2021

    Als eBook bewertet

    In " Bernsteinsommer " hat es Christina momentan nicht leicht im Leben. Erst erfüllte sich die ausgebildete Konditorin den Traum eines eigenen Cafe, als dann ihr Vater an Demenz erkrankt.
    Um möglichst noch viel Vater-Tochter Zeit mit ihm zu verbringen, vernachlässigt sie dabei ihren Mann etwas, was zur Scheidung der Ehe führt. Und als wäre dies noch nicht genug, steht wegen eines Wasserrohrbruchs ihr Cafe unter Wasser und muss vorübergehend schließen.
    Zu dieser Zeit fragt ihr Vater, vom dem sie einige Aquarelle besitzt, plötzlich nach dessen Malsachen und als Christina ihm diese raussucht, findet sie zwischen seinen Bildern Bilder von einer früheren Zeit, als ihr Vater noch nicht geboren war.
    Wie kann Christina etwas über den Maler der Werke erfahren, der die gleichen Initialen wie ihr Vater hat?
    Zeitgleich tritt auch wieder Lukas in Christinas Leben und plötzlich fühlt sich dessen Gegenwart angenehm an, nicht so wie früher als er bloß Auszubildender unter ihrem Vater gewesen war und ihr Gedichte schrieb. Kann es jetzt für beide due richtige Zeit sein?
    Um ein wenig durchzuatmen reist Christina zur entfernten Familie nach Rügen und kommt dort dem Geheimnis der Bilder auf die Spur, dazu erfährt sie auch etwas über die alten Familienverhältnisse seitens ihres Vaters.
    Kann Christina mit den neuen Erkenntnissen nach vorne in eine glückliche Zukunft blicken und gibt es für sie und Lukas eine Chance?
    Ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen, da ich erfahren wollte, wie es für Christina weiterging und ob es für sie mit Lukas ein Happy End gab.
    Das Buch bekommt von mir eine Lese / Kaufempfehlung und 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

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    Monika Sch.-H., 03.04.2021

    Als Buch bewertet

    Die Konditorin Christina hat sich ihren Traum von einem eigenen gemütlichen Café erfüllt, doch irgendwie kommt das Backen an sich viel zu kurz.

    Sorge bereitet ihr der demente Vater, der immer mehr in seiner eigenen Welt abzutauchen scheint. Früher hat er gerne gemalt und als er eines Tages nach seinen Malkreiden fragt, erfüllt Christina ihm den Wunsch und bringt sie ihm. Bei der Suche nach den Malsachen, entdeckt sie Ölgemälde, die nicht von ihrem Vater stammen.

    Christinas Neugier ist erwacht. Sie macht sich auf die Suche nach dem Künstler. Ihre Reise führt sie nach Rügen und Hiddensee, doch auch sonst tut sich einiges bei ihr. Als ein Wasserrohrbruch das Café lahmlegt, steht Lukas plötzlich da. Lukas, der frühere Azubi ihres Vaters, der schon damals gesagt hat, er würde auf sie warten...

    "Bernsteinsommer" - ein weiterer absoluter Wohlfühlroman aus der Feder von Anne Barns. Mit ihren Geschichten kann man abtauchen. Auch diesmal entführt sie uns wieder an meine geliebte Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern. Wer einmal dort war, wird meine immerwährende Sehnsucht dorthin verstehen. Mit "Bernsteinsommer" konnte ich wieder ein paar Stunden dort verbringen.

    Und nicht nur das. Man trifft alte Bekannte aus früheren Geschichten. Thea und Anni zum Beispiel. Beim Lesen schwappt regelrecht eine Portion Glück über einen hinweg.

    Anne Barns ist jedoch auch gelungen, ein sehr ernstes und nahe gehendes Problem zu erfassen, die Demenz. Ein ernstes und auch trauriges Thema, das dem Wohlfühl-Charakter des Buches jedoch keinesfalls schadet. Ganz im Gegenteil!

    "Bernsteinsommer" ist ein absoluter Lesetipp von mir!

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  • 5 Sterne

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    Monika S., 20.04.2021

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:

    Ich war gerade kurz vor einer Leseflaute, da habe ich zu „Bernsteinsommer“ gegriffen, weil die Bücher von Anne Barns für mich immer ein Garant für ein paar schöne Lesestunden sind.

    Der Einstieg ins Buch fiel mir sehr leicht. Erst einmal finden wir uns 1917 wieder. Zwar wusste ich nicht, wer die Charaktere aus diesem Kapitel sind, war aber sofort in der Geschichte drin.

    Danach springen wir zu Christina und ihrer Mutter. Wir erfahren von der Krankheit ihres Vaters und wie die beiden damit umgehen. Ich finde es wirklich bewundernswert, wie die beiden die Diagnose aufgenommen haben und sich damit arrangieren. Trotzdem merkt man, dass es für alle nicht leicht ist und ich stelle mir das auch schrecklich vor, wenn der eigene Vater einen nicht mehr erkennt. Anne Barns geht wirklich sehr sensibel mit diesem Thema um, verschönert aber nichts, so dass man sehr gut nachvollziehen kann, wie Christina, ihr Bruder und ihre Mutter sich fühlen müssen. Doch obwohl es mich ein bisschen traurig gemacht hat zu sehen, wie Gregor immer mehr von seinen Erinnerungen verliert, hat mich das Buch nie betrübt. Im Gegenteil, trotz allem strahlt es wieder diese Wohlfühlatmosphäre aus, die ich aus den anderen Büchern der Autorin schon kenne und liebe. Es zeigt, dass im Leben nicht immer alles gut läuft, dass es aber immer einen Weg gibt. Mich hat sie tatsächlich mit dem Thema Alzheimer sehr bewegt und berührt.

    Dieses Mal hat mich Anne Barns aber auch mit ihrer Liebesgeschichte sehr überrascht. Die Protagonisten kennen sich nämlich schon seit Jahren, aber jetzt erst funkt es zwischen ihnen und dann geht es plötzlich ganz schnell. Manchem Leser könnte das vielleicht ein bisschen zu schnell sein, aber wenn man die Geschichte der beiden kennt, dann finde ich das völlig passend. Und man darf auch nicht vergessen, dass die Protagonisten keine Teenager mehr sind, die die Liebe gerade erst für sich entdecken. Sie sind Erwachsene, die auch schon ihr eigenes Päckchen mit sich herumtragen. Ich finde da hat man auch einen anderen Umgang mit der Liebe.

    Als Christina sich auf die Suche nach ihrer Familiengeschichte macht, werden wir Leser an die Ostsee entführt und es war wirklich wie ein kleiner Urlaub. Was würde ich darum geben, wenn ich mir auch am Strand die Beine vertreten und nach Muscheln und Bernstein suchen könnte. Aber es tat auch schon gut, durch Christina ein bisschen Urlaub zu bekommen und wenigstens während des Lesens mal die ganzen Corona-Sorgen vergessen zu können und das hat Anne Barns mit ihrer Geschichte definitiv geschafft.

    Was aber wirklich gemein ist: Anne Barns beschreibt ständig leckeren Kuchen, Torten und Gebäckstücke. Ich hatte quasi Dauerlust auf Süßes und wäre am liebsten sofort in ein Café gefahren und hätte dort nach Frankfurter Kranz Ausschau gehalten. Sobald ich den irgendwo entdecke, muss ich ihn einfach probieren oder ich backe die kleinen Varianten aus der Geschichte selbst. Zum Glück hat die Autorin wie immer ein paar Rezepte am Ende ihres Buches für uns abgedruckt.

    Fazit:

    Dieses Buch hat mich nicht nur vor einer Leseflaute bewahrt, sondern mich auch von den ganzen Corona-Sorgen abgelenkt. Ich konnte mich richtig in die Geschichte fallen lassen und habe mit den Charakteren mitgefühlt. Das Thema Alzheimer hat mich sehr berührt und bewegt und obwohl das ein sehr ernstes Thema ist, hatte das Buch nichts Bedrückendes, sondern die gewohnte Wohlfühlatmosphäre, die ich von den anderen Büchern von Anne Barns bereits kenne und so liebe.

    Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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  • 5 Sterne

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    Claudia S., 05.04.2021

    Als Buch bewertet

    Was ein Gemälde so alles in Bewegung setzen kann!

    Christinas Mann Arne hat ihr eröffnet, dass er sie nicht mehr liebt. Das trifft sie weniger hart, als sie gedacht hätte. Doch dass ihr Vater sich durch seine Alzheimererkrankung immer mehr verändert und sie ihn dadurch immer mehr verliert, schmerzt sie sehr. Früher war er Kriminalbeamter und malte in seiner Freizeit. Inzwischen lebt er im Heim und muss immer mal wieder eingesammelt werden, weil er sich auf Spaziergänge macht. Als sie durch Zufall auf ein Gemälde stößt, das unmöglich von ihrem Vater sein kann, beschließt sie, der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei erfährt sie viel über ihre Vorfahren und lernt das Leben positiv zu sehen, egal, was da kommt …

    In Anne Barns neuem Buch geht es um Gefühle. Ja, klar, mag man jetzt denken. Aber es geht eben nicht ausschließlich um Verliebtsein, Liebe, Beziehungen, sondern viel größere Gefühle, nämlich der Liebe zu einem Menschen, den man gerade an seine Krankheit verliert. Für die Angehörigen sind Alzheimer und Demenz eine schwere Belastungsprobe, aber wie es den Betroffenen selbst geht, weiß niemand so genau. Sie leben in einer anderen, für uns nicht erreichbaren Welt. Sind wir nicht verpflichtet, sie darin so glücklich wie möglich sein zu lassen, ganz gleich, was es uns selbst kostet? Auch wenn es scheinbar nur am Rande behandelt wird, durchzieht dieses Thema das ganze Buch. Es gefällt mir sehr, was das in mir bewirkt hat! Ich finde, das ist schon eine Kunst, ein „Randthema“ so geschickt dann doch zum Hauptthema zu machen.

    Die Geschichte rund um Christinas Gefühlsleben ist in sich stimmig und sehr amüsant zu verfolgen. Ich muss sagen, ich hätte an Christinas Stelle dem Charme des jungen Kollegen des Vaters nicht widerstehen können. Die erneute Begegnung nach einigen Jahren und dem Scheitern der Ehe ist tatsächlich „ein Wink des Schicksals“, finde ich. Ein weiterer Strang ist die Geschichte rund um Christinas Arbeit, in der sie nicht nur aufgeht, sondern die ihr auch noch hilft, mit den Tiefschlägen des Lebens klarzukommen. Dass auch hier ein Umbruch stattfindet, bringt noch mehr „Leben“ in die Story.

    Ganz ohne moralisch erhobenen Zeigefinger gibt Anne Barns dem Leser doch genug Denk-Stoff auf den Weg. Ihre Figuren schaffen es, die eigene Einstellung beim Lesen zu so einigen Dingen noch mal zu überdenken und mit anderen Augen zu betrachten. Das bereichert meiner Meinung nach enorm und deshalb kann auch „leichte Literatur“ viel bewegen und verändern.

    Besonders schön finde ich, dass es kleine Berührungspunkte zu anderen Büchern der Autorin gibt. Wer ihre Bücher kennt, trifft – zumindest kurz und am Rande – auf „alte Bekannte“. Ich mag’s! Aber die Krönung für mich ist auch diesmal wieder die kleine Rezeptsammlung am Ende des Buches. Die Autorin kann nämlich nicht nur super schreiben, sondern mindestens ebenso gut backen! Wunderbar, dass sie ihre Rezepte mit den Lesern teilt.

    Alle Fäden passen sehr schön zueinander und ergänzen sich gegenseitig. Man zweifelt nicht daran, dass alles genau so hätte passieren können. Gerade die beiden Szenen 1917 und 1942 sorgen dafür, dass der Kreis sich schließt und alles erklärt wird. Zwar war das Buch mal wieder viel zu schnell zu Ende, dennoch lässt es mich glücklich und bereichert zurück. Da fällt das Warten auf das nächst Buch der Autorin sehr schwer! Ich wurde bestens unterhalten und gebe glücklich fünf Sterne!

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  • 5 Sterne

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    M. H., 31.03.2021

    Als eBook bewertet

    Ich habe schon einige Bücher von Anne Barns gelesen, musste aber bei der Lektüre von "Bernsteinsommer" feststellen, mir fehlen doch noch ein paar. Die Autorin lässt in die aktuelle Geschichte Figuren aus anderen Büchern einfließen, die man auch sofort erkennt, wenn man die anderen Bände gelesen hat. Man kann alle Bücher unabhängig voneinander lesen, aber ein "Wiedersehen" gibt es immer mal wieder. Familie, Freundschaft und Zusammenhalt wird ganz groß geschrieben, Neulinge werden herzlich aufgenommen, es fällt kaum ein böses Wort.

    Das Titelbild passt zur Geschichte, eine Teigrolle, Backbuch, dazu Muscheln und Bernstein, alte Fotos, teilweise am Strand - Aktuelles und Vergangenheit vereint.

    Der Schreibstil ist flüssig, locker und wunderbar leicht lesbar, man mag das Buch nicht aus der Hand lesen.

    Genau genommen spielen ungefähr 2/3 des Buches in Hanau (und Frankfurt), das andere Drittel im Osten, auf Rügen und Hiddensee. Man erfährt viel über das Hanau zu Kriegszeiten, das heutige Café und natürlich Kuchen, Torten, Gebäckspezialitäten.

    Mein Tipp: gleich mal ans Buchende blättern, dort hat die Autorin ein paar Rezepte abgedruckt, die wirklich zum Nachbacken einladen. Beim Lesen bekommt man schon Appetit, anschließend kommt die Aufforderung zum Nachmachen.

    Ich kenne mich mit Alzheimer-Demenz nicht aus, finde es aber sehr stark von Christina und ihrer Familie, wie sie sich um den Vater und seine schleichende Veränderung kümmern, er ist aus eigenem Willen ins Pflegeheim gezogen, scheint dort in "seiner Welt" zufrieden zu sein. Dennoch sehr traurig, die Entwicklung mitzuverfolgen.

    Mit Männern hat Christina gerade abgeschlossen, Arne ist sie "los", da taucht nach einem Jahrzehnt des Wartens und Anhimmelns Lukas wieder in ihrem Leben auf, schlägt ein wie eine Bombe und weicht nicht mehr von ihrer Seite. Zwei junge, starke Frauen, Christina und Liljana, bangen um ihre Existenz, als plötzlich alles schief geht, dann kommt es einem wie zu viele Zufälle vor - es geht aufwärts, hoffentlich ist es kein Traum! Hier zittert der Leser mit, so wie er bei Lukas und Krysiu die Luft anhält und begibt sich tatsächlich auf einen Kurztrip nach Hiddensee. Die Familiengeheimnisse und vor allem die geheimnisvollen Bilder sind diese Reise wert, um aufgedeckt zu werden. Ein paar Tage abtauchen, ausspannen, aber auch nachforschen, noch mehr Menschen kennen- und liebenlernen, dabei ein paar Pfunde oder Kilos zulegen. Die Pfunde und Erinnerungen bleiben, keine Frage!

    Es hat mir viel Spaß gemacht, "Bernsteinsommer" zu lesen, dabei über diese "Steine" ein bisschen mehr zu lesen, dazu viele Geschichtsinformationen und andere Details. Nicht zu vergessen, alle kulinarischen Köstlichkeiten, die in diesem Buch erwähnt werden - nicht nur das Angebot aus dem Café, Pias Karamellspezialitäten, Theas Kuchen etc. (alles hausgemacht!), die süßen Kleinigkeiten aus den anderen Büchern.

    Das Buch, das bei mir am Ende noch einige Fragen offen lässt (wie wird ein Treffen von Christina mit Lukas' Familie aussehen? Klappt alles mit dem Café? Wie ergeht es Marion, Gregor und Lisbeth, allen anderen Paaren, ...?) war viel zu schnell vorbei, hat mir schöne Lesestunden beschert und bekommt von mir 4,5 bis 5 Sterne. Vielen Dank an Anne Barns für das neue Werk, die süße Überraschung dazu - ich freue mich auf dein nächstes Buch!

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