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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ech, 18.02.2021

    Als Buch bewertet

    Tragikomischer Roman um eine schwierige Vater-Sohn-Beziehung

    Mit diesem Buch legt der Autor Sven Stricker einen mehr als gelungenen Roman über eine schwierige Vater-Sohn-Beziehung voller Tragik und Komik vor. Diese fein aufeinder abgestimmte Mischung, die mich schon bei den Bücherm um Kommissar Sörensen überzeugen konnte, funktioniert auch diesmal wieder ganz hervorragend und sorgt so für einen hohen Unterhaltungswert mit Tiefe.

    Moritz Liebig hat sich nach einer nicht immer leichten Kindheit ein Leben aufgebaut, von dem er immer geträumt hat. Er führt ein kleines, aber gut laufendes Cafe und bildet mit seiner Freundin und ihrem gemeinsamen Sohn eine harmonische kleine Familie. Doch dann steht eines schönen Tages sein Vater Karlheinz vor ihm, um ihn darüber zu informieren, das seine Mutter schon vor drei Monaten gestorben ist. Und er hat da noch eine Bitte: Da er jeglichen Lebensmut verloren hat, soll Moritz ihm helfen, aus dem Leben zu scheiden. Der steht nun vor einer schwierigen Entscheidung, die nicht nur einige schlecht verheilte Wunden wieder aufreißt, sondern sein Leben komplett auf den Kopf stellt.

    Mit einem eher lockeren Schreibstil und viel Liebe fürs Detail treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran, wird dabei dem ernsten Unterton aber dennoch jederzeit gerecht, ohne ihn ins Lächerliche zu ziehen. Durch immer wieder eingestreute Rückblenden erfahren wir dabei erst nach und nach, warum das Verhältnis zwischen Moritz und Karlheinz so schwierig ist und warum sich Moritz in der Gegenwart im Umgang mit seinem Vater so schwer tut. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die für so manche Überraschung gut sind. Besonders seine Hauptfigur Moritz treibt der Autor dabei immer wieder in herrlich absurde Situationen, aus denen er sich dann wieder herauswinden muss.

    Eine wunderbare Geschichte voller Tragikomik, die nicht nur sehr gut unterhält, sondern darüber hinaus auch zum Nachdenken anregt.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leseratte, 21.10.2020

    Als Buch bewertet

    Familie sollte alles sein - ist es aber nicht immer. Das bekommt Moritz, ein 38jähriger zufriedener Familienvater und Cafebesitzer am eigenen Leib zu spüren. Er denkt er hat alles im Griff, bis nach 20 Jahren Sendepause sein total verbitterter Vater Karlheinz mit einem außergewöhnlichen Wunsch vor ihm steht.

    Sven Stricker schreibt in seinem Roman über Freundschaft, Liebe, alte Zeiten und über eine so gar nicht heile Welt, die Moritz mit seiner Schwester Nina und einer devoten Mutter erlebten musste. Leise wird dieser Roman erzählt. Die einzelnen Szenen (egal, ob im Hier und Jetzt oder die Rückblicke) sind nie zu lange. Als Leser bekommt man immer gerade soviele Informationen, die es braucht um das Gesamte zu verstehen und sich auf die nächsten Kapitel einzulassen. Ein oft trauriges Buch mit vielen bitteren Rückblenden. Trotzdem erfährt man, was Freundschaft und Liebe wirklich bedeuten kann. Die einzelnen Protagonisten sind nachvollziehbar beschrieben und der flüssige sowie eingängige Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Alles in allem ein überaus lebensnaher und teils sehr kritischer Roman mit einem Ende, dass man sich selbst "erlesen"sollte.

    Fazit: Ein Roman, den die ältere Generation bestimmt sehr gut nachvollziehen kann und die jüngeren Leser es hoffentlich nicht so halten, wie Großvater Gottfried im Roman meinte: "Geschichte wiederholt sich eben"... Ich sage NEIN, wir können auch anders! Wir müssen nur wollen! Danke Sven Stricker für diesen wunderbaren Roman für den ich gerne 5 Sterne vergebe.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia R., 25.10.2020

    Als Buch bewertet

    Pubertät ist, wenn die Eltern seltsam werden. Wenn das zutrifft, dann muss die Pubertät so um die Vierzig liegen. Bei Moritz, der Hauptfigur des Romans, liegt dieses Alter bei genau 38 Jahren. Ein Alter, in dem gerne bilanziert wird. Job, Karriere, Kinder, Beziehung,... Alles scheint bei Moritz perfekt bis der Vater unvermittelt vor ihm steht, zu dem er ewig keinen Kontakt hatte. Moritz ist gezwungen, sich mit seiner Kindheit, dem alternden Vater und dessen Wunsch zu sterben auseinanderzusetzen. Der Leser erlebt mit, wie Moritz sich löst und gleichzeitig seinen Platz in der Familie findet - erwachsen wird.

    Die Auseinandersetzung mit diesen Themen berührt tief und klingt nach. Wer jetzt aber eine moralisierende Belehrung erwartet, liegt völlig falsch.

    Sven Stricker ist ein grandioser Beobachter seiner Mitmenschen. Es gelingt ihm, diese Vater-Sohn-Beziehung mit Alltagskomik und Dialogwitz zu erzählen - zum Niederknien. Wo die Mitmenschen und gesellschaftliche Zustände kritisiert werden, geschieht dies immer mit einem wundervollen Humor. Wie seine Hauptfigur scheint auch der Autor seine Mitmenschen und die Welt zu mögen, egal wie unfreundlich und bekloppt sie daher kommen.

    Es ist das Buch, das meine beste Freundin zu Weihnachten bekommt. Muss ich mehr sagen?

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  • 4 Sterne

    Julia K., 30.10.2020

    Als Buch bewertet

    „Bin noch da“ von Sven Stricker beschreibt auf humorvolle Weise eine nicht ganz so heile Weilt. Moritz Liebig ist 38 Jahre alt, Vater, Ehemann und Besitzer eines kleinen Cafés. Eines Tages steht, nach 20 Jahren Funkstille, sein Vater Karl Heinz vor der Tür und berichtet, dass Moritz Mutter gestorben ist. Und das bereits vor Monaten. Karl Heinz hat zudem eine Bitte: Moritz soll ihm Sterbehilfe leisten.

    Das Cover ist schlicht, aber dennoch irgendwie interessant. In real hat das Buch zudem eine sehr gute Haptik und der Umschlag wirkt wie Recycling-Papier – ich mag die Struktur.
    Anfangs habe ich mich etwas schwer getan in die Geschichte reinzukommen. Sven Strickers Schreibstil ist wirklich klasse, daran hat es nicht gelegen. Vielmehr habe ich im Kopf die Protagonisten in Schubladen gesteckt. Moritz war für mich der arme Sohn, der eine miese Kindheit hatte und Karl Heinz der garstige Alte. Desto mehr ich gelesen habe und desto tiefer die Einblicke in die Vergangenheit der Protagonisten wurden, desto lieber hatte ich alle Charaktere - sogar Karl Heinz. Sven Stricker hat durch gut gewählte Rückblenden in die Kindheit von Moritz und seiner Schwester Nina einiges an Verständnis und Klarheit für die Charaktere geschaffen. Über das Buch hinweg haben sich meine Schubladen ein Stück weit aufgelöst.

    Moritz war mir von Anfang an sympathisch. Im Verlauf des Buches merkt man aber, dass der Apfel definitiv nicht weit vom Stamm gefallen ist. Das fand ich aber witzig, da Moritz sich so oft über seinen Vater geärgert hat und nicht merkt wie ähnlich sie ab und an sind. Was ich an Moritz besonders mochte war, dass er ein schlechtes Gewissen hat, wenn er Karl Heinz einfach stehen lässt. Er hat zwar vor 20 Jahren seine Eltern verlassen, weil er es nicht mehr zuhause ausgehalte hat, aber er kann Karl Heinz nicht einfach sich selber überlassen, wenn er hilfsbedürftig ist. Das ist ein guter Charakterzug, den seine Schwester Nina eher wenig mitbekommen hat. Siegerin, für die beste Einstellung ist aber eindeutig seine Frau Jessy.

    Sieger der Herzen ist dennoch Karl Heinz. Auch wenn er echt ein mieser alter Mann ist, ich glaube immer noch, dass er eigentlich sein Herz am rechten Fleck hat. Im Laufe der Geschichte merkt man, dass er selber eine schwere Kindheit hatte und von seinem schlechten Gewissen gegenüber seinem Bruder zerfressen ist.

    Mir hat das Buch gefallen und ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Einen Stern Abzug gibt es, da das Buch zwischendurch die ein oder andere Länge hat, die ich nicht gebraucht hätte.

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  • 4 Sterne

    Tine G., 18.10.2020

    Als Buch bewertet

    Moritz 38 Jahre betreibt ein kleines Cafe und lebt mit Freundin Jessi und Sohn Elias ein beschaulich, glückliches Leben. Bis sein Vater im Cafe auftaucht, heruntergekommen und fies gelaunt wie immer. Mama ist seit 3 Monaten tot. Das muss Moritz erst mal verdauen. Sein vater, Karlheinz hat keinen Lebenswillen mehr und möchte das Moritz ihm hilft aus dem Leben zu treten. das glückliche Leben von Moritz gerät ins wanken, was soll er tun?

    Eine Nachkriegsfamilie öffnet sich hier. Der Vater ackert für die Familie und säuft sich seinen Kummer weg. Die Mutter spielt Heimchen am Herd und versucht die Familie zusammen zu halten. Die Kinder haben keinen Bezug zum Vater und vermissen dessen Aufmerksamkeit. Mit 18 verschwindet Moritz aus dem Familienleben und seine Schwester bricht später auch den Kontakt zu ihren Eltern ab.

    Eine eigentlich traurige Geschichte, wenn da nicht der tolle Schreibstil des Autors wäre. Humorvoll mit viel Sarkasmus. Irgendwie fand ich den kauzigen alten Nörgler Karheinz sogar manchmal sympathisch, weil die Wortwahl von Sven Stricker einzigartig dazu beigetragen hat. Die Protagonisten waren im allgemeinen lebensecht nachempfunden und ich war mitten drin im Geschehen. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und empfehle das Buch gerne weiter.

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