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  • 5 Sterne

    24 von 36 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    coffee2go, 29.11.2016

    Als Buch bewertet

    Kurze Inhaltszusammenfassung:
    Die vier erwachsenen Geschwister Melody, Jack, Bea und Leo Plumb hoffen auf die Auszahlung des Fonds, den ihr Vater für sie gewinnbringend angelegt hat. Schon sehr bald, zu Melodys vierzigstem Geburtstag sollen alle Kinder den gleichen Anteil bekommen, den sie auch schon fix in ihren Lebensstandard eingeplant haben: Melody für die Rückzahlung der Kreditraten und die Collegegebühren ihrer Töchter, Jack für seine hohe Verschuldung durch seine wenig gewinnbringende Selbstständigkeit. Kurz davor kommt es anders als erwartet: Ihr Bruder Leo befindet sich aufgrund von Eigenverschulden in einer Notsituation und bekommt ohne die Zustimmung seiner Geschwister fast das gesamte Geld vorgestreckt. Dies löst nun einen gewaltigen Konflikt zwischen den Geschwistern aus und von nun an dreht sich alles nur noch um Geld.

    Meine Meinung zum Buch:
    Das Buch startet mit einem sehr spannenden Prolog, in dem die ausschlaggebendste Situation geschildert wird, danach plätschert die Familiengeschichte dahin bis es am Ende noch einen runden Abschluss gibt. Sehr gut gefallen hat mir, dass neben den vier Geschwistern nur wenige weitere Charaktere vorgekommen sind, somit war der Roman sehr schlüssig, strukturiert und unkompliziert zu lesen. Vor allem die Beschreibung der vier Geschwister, ihre Charaktere und wie sie sich im Laufe der Zeit verändert haben, hat mir sehr gut gefallen. Zu Beginn hatten sie kaum Kontakt zueinander, danach sind zumindest manche aufeinander zugekommen und haben mehr am Leben der Anderen teilgenommen und zum Schluss hatte ich das Gefühl, dass sie nicht nur aufgrund des Geldes verbunden sind und weiterhin verbunden bleiben, sondern dass die Situation sogar einen positiven Aspekt auf drei der vier Geschwister und ihre Familien hatte.

    Titel und Cover:
    Den Titel finde ich im deutschen Sprachgebrauch zuerst irreführend, nachdem er aber so häufig im Buch erwähnt wird, gewöhnt man sich daran. Das Cover ist ansprechend, in angenehmen Farben gestaltet und macht einen hochwertigen Eindruck.

    Mein Fazit:
    „Das Nest“ ist ein sehr lesenswerter Roman, in dem viel geplant wurde, was sich dann als nicht realisierbar herausstellt. Doch schlussendlich ist es sinnvoller im Hier und Jetzt zu leben und eventuell verfügbares Geld nicht im Voraus zu verplanen.

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  • 5 Sterne

    18 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nepomurks, 09.11.2016

    Als Buch bewertet

    Der Debütroman „Das Nest“ von Cynthia D‘Aprix Sweeney ist ein recht spannendes Werk über "Familienbande", zerplatzte Träume und die Auseinandersetzung mit den wichtigen Inhalten des Lebens. 4 Geschwister, eine während derer Kindheit völlig überforderte Mutter und ein Vater, dessen früher Tod ein geplantes Erbe zunächst in weite Ferne rücken lässt. Die Geschichte wird schon durch die Cover-Gestaltung des Buches perfekt in Szene gesetzt. Die abgebildeten Vögel stehen für die 4 Hauptprotagonisten, 4 Geschwister, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Eine schwierige Kindheit und das erwartete, dann aber doch nicht eintretende Erbe zum 40. Geburtstag der jüngsten Schwester und die daraus entstehenden Konflikte unter den Geschwistern bilden das große Grundgerüst des Romans. Im Zentrum dessen stehen die zwischenmenschlichen Komponenten, Erwartungshaltungen und falschen Hoffnungen, die Zerbrechlichkeit von Familie und im Detail natürlich die fragilen Zusammengehörigkeitsgefühle der Geschwister. Hier zeigt die Autorin sehr großes Gespür für die Feinheiten. Der Schreibstil ist dabei durchweg eingängig und das Buch dadurch sehr gut zu lesen. Die Protagonisten wirken authentisch, wenn auch tatsächlich „bunt“. Der Roman bleibt meiner Meinung nach durchgehend subtil spannend und weist eine tolle atmosphärische Dichte auf. Einige Inhalte blieben für meinen Geschmack am Ende des Buches noch zu offen. Aber insgesamt liest sich der Roman sehr logisch und bleibt in sich stimmig. Mir persönlich gefielen besonders die Tiefgründigkeit, die "messerscharfe" und doch leichte Aufarbeitung des Themas, wie auch der allgemeine Schreibstil der Autorin sehr gut und ich würde das Buch jederzeit weiterempfehlen! Ein schöner "Schmöker" mit Tiefgang, deswegen 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    11 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    flinnn, 02.12.2016

    Als Buch bewertet

    Lesegenuss pur

    Zum Inhalt: Die vier Geschwister Leo, Melody, Jack und Beatrice rechnen fest mit der Erbschaft ihres Vaters. Am 40. Geburtstag von Bea soll der Fond des Vaters ausgezahlt werden.
    Das Leben der Geschwister plätschert so vor sich hin, sie sind nicht selbstständig, können nicht mit Geld umgehen – und sie alle sind nicht wirklich zufrieden mit ihrer Situation. Der Egomane Leo erlaubt sich einige Fehltritte, um diese geheim zu halten, löst seine Mutter den Fond auf. Und plötzlich ist das Geld weg, welches sein Bruder und seine Schwestern bereits fest in ihr Leben eingeplant hatten.

    Meine Meinung: Das Buch hat mich von Beginn an begeistert. Der Schreibstil ist absolut flüssig, in sich stimmig und schön zu lesen. Schon der erste Satz auf der ersten Seite hat mich zum Schmunzeln gebracht – er erstreckt sich über 14 Zeilen. Dies ist mir zuerst überhaupt nicht aufgefallen, die verwendete Sprache liest sich so locker, dass man direkt in die Geschichte eintauchen kann.
    Die Charaktere wurden im Buch sehr schön herausgearbeitet, sie blieben keinesfalls oberflächlich. Es gibt nur eine Sache, die mich genervt hat: die Naivität der vier Geschwister, an vorhandenen Strukturen festzuhalten. Sie haben anfangs nicht das Geld Geld sein lassen und nicht nach vorne geschaut.

    In meinen Augen ist Cynthia D' Aprix Sweeney mit „Das Nest“ ein außerordentlicher Roman gelungen. Ich freue mich schon, das nächste Werk von ihr lesen zu dürfen.

    Ich danke dem Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar.

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  • 5 Sterne

    11 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siderea, 31.10.2016

    Als Buch bewertet

    Der "Notgroschen"

    Die vier Plumb-Geschwister Leo, Jack, Bea und Melody haben eines gemeinsam: Sie leben zwar alle weit über ihre Verhältnisse, aber immer noch unter ihrem Niveau.
    Wie gut, dass es im Hintergrund einen Treuhand-Fonds (liebevoll "Das Nest" genannt) gibt, denn der verstorbene Vater der vier eingerichtet hat und der an Melodys 40. Geburtstag zu gleichen Teilen an die Geschwister ausgezahlt werden soll. Leider macht Leo, der Erstgeborene, seinen Geschwistern einen Strich durch die Rechnung: er reitet sich in einen riesigen Schlamassel, der den Ruf der Plumbs gefährdet, was Mutter Francie dazu veranlasst, den Löwenanteil des Nests zur Ehrenrettung der Familie einzusetzen. Diese Entscheidung stellt vor allem Jack und Melody vor große Probleme...

    Cynthia D'Aprix Sweeney hat mich mit ihrem Debütroman begeistert, sie hat einen vielschichtigen Plot gebastelt, in dem die lebensnahe Zeichnung der vier Geschwister überzeugt. Ihr ist ein authentischer Familienroman gelungen, in dem der Leser zwischen den völlig unterschiedlichen Sichtweisen der Protagonisten ständig hin- und hergerissen ist. Ein richtiger Sympathieträger ist eigentlich nicht dabei: Leo, Jack, Bea und Melody haben einige negative Charaktereigenschaften, die in ihrer angespannten finanziellen Situation überdeutlich hervortreten. Dennoch kann man sich als Leser in ihre Lage versetzen und hinterfragt sich auch selbst, ob man in ihrer Situation tatsächlich anders reagieren würde.

    Daneben gibt es auch noch einige Randfiguren, die vor allem dazu dienen, die Protagonisten von außen zu betrachten, die aber dennoch ihre eigene Hintergrundgeschichte mitbringen. Da gibt es beispielsweise einen pensionierten Feuerwehrmann, der auf den Antiquitätenhändler Jack trifft; eine junge Latina, die für einen Fehler einen hohen Preis bezahlt hat; Leos On-/Off-Beziehung, die ihn bei sich einziehen lässt; oder auch den Herausgeber einen kleinen Literaturzeitschrift, der gleich mit mehreren Plumb-Geschwistern in Kontakt steht.
    Diese Figuren haben ihre eigenen Kapitel, in denen sie dem Leser immer wieder neue Erkenntnisse über die Plumbs präsentieren, aber auch ihre eigenen Geschichten erzählen, was dem Roman sehr viel Tiefe und Facettenreichtum verleiht.

    Die Autorin überzeugt aber nicht nur durch die gelungene Charakterzeichnung, sondern auch durch den Verlauf der Handlung, der durch die häufigen Perspektivwechsel und unerwarteten Wendungen das Interesse des Lesers durchgehend wachhält. Die komplexen Gefühlslagen werden dabei mal bissig, mal melancholisch, aber immer treffend und nachvollziehbar vor dem Leser ausgebreitet, was dazu führt, dass man jederzeit nah an den Figuren und nah am Geschehen ist.

    Ich versuche eigentlich, kein "Cover-Käufer" zu sein (mal mehr, mal weniger erfolgreich), aber bei diesem Buch fand ich die Umschlaggestaltung schon auf den ersten Blick faszinierend - das Cover weckte sofort mein Interesse und ich wollte wissen, welche Art Geschichte sich dahinter verbirgt.
    Und nachdem ich diese Geschichte nun kenne, möchte ich dem Klett-Cotta-Verlag mein Kompliment für dieses wunderbare, treffende Cover aussprechen - es passt hervorragend zum Roman und ist sogar schöner und gelungener als das Cover der amerikanischen Originalausgabe.

    "Das Nest" war definitiv eines meiner Lese-Highlights in diesem Jahr, und ich möchte dieses Buch allen Lesern ans Herz legen, die gerne Geschichten über Familien lesen - aber auch allen, die einfach meisterhaft erzählte Geschichten lesen möchten.
    Dieses erstaunliche Debüt macht Cynthia D'Aprix Sweeney zu einer Autorin, die man im Auge behalten sollte.

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  • 5 Sterne

    10 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sylvia M., 07.11.2016

    Als Buch bewertet

    Leo Plumb baut einen Unfall. Blöd nur, dass seine Beifahrerin nicht seine Frau ist. Blöd, dass er betrunken ist. Blöd, dass er gekokst hat. Und ganz besonders blöd, dass seine Beifahrerin, Matilda, die er eigentlich gerade vernaschen wollte, dabei einen Fuß verliert. Infolge dessen geht seine Ehe in die Brüche, was Leo nicht weiter stört, doch der Unfall hat noch einige viel weitreichendere Folgen. Um Matilda zum Schweigen zu bringen, hat Leos Mutter ihr eine Millionenabfindung bezahlt. Dies jedoch nicht aus eigener Tasche, sondern aus einem Fonds, den ihr verstorbener Mann für Leo und seine drei Geschwister – Melody, Jack und Bea angelegt hat. Dieser Fonds sollte an Melodys vierzigstem Geburtstag an alle vier Kinder ausbezahlt werden – nicht lange nach Leos Unfall. Dieser Fonds wurde seit jeher „das Nest“ genannt. Und nun ist das Nest nahezu leer. Die Empörung ist groß, als Francie, die Mutter der Kinder ebendies eröffnet. Jeder von ihnen hat mit einer größeren Summe gerechnet und diese aus bitter nötig. Vor allem Jack und Melody sind verzweifelt. Gemeinsam stellen sie Leo zur Rede, der verspricht, den Schaden wieder gut zu machen.
    Dieser Roman beschreibt so herrlich die manchmal so komplizierten Beziehungen und Machtkämpfe innerhalb von Familien und wie weitreichend die Handlungen einzelner sind. Es war ein echtes Vergnügen dieses Buch zu lesen, die einzelnen Charaktere sind so plastisch und genau beschrieben, dass man sie direkt vor Augen hatte und mitleben konnte. Sehr zu empfehlen.

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  • 4 Sterne

    10 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    vöglein, 01.11.2016

    Als Buch bewertet

    .....alles dreh sich um Leo.
    Vier New Yorker Geschwister, die alle ihr mehr oder weniger "verkorkstes" Leben leben (herrlich, wie skurril die einzelnen Personen und ihre Geschichten dargestellt sind). Und alle gemeinsam haben sie nur eines im Sinn......das Nest, das Erbe, das sie eines Tages erwartet und das sie allesamt bereits verplant haben. Tja, fast wie im echten Leben, aber sie alle haben die Rechnung ohne ihren Bruder Leo gemacht, der es trotz seiner eigenen, tragischen Geschichte schafft, ihnen allen zwar das Erbe zu kürzen, dafür aber die Familie wieder mehr zusammenfinden lässt.
    Ein schöner Familienroman, anfänglich etwas mühsam zu lesen, da immer zwischen den Zeiten und Personen hin und her gesprungen wird. Hat man sich dann aber mal "warmgelesen", dann legt man das Buch nicht mehr so schnell aus der Hand.
    Das Cover.....sehr gelungen mit diesen vier Vöglein, die alle um das Nest angeordnet sind.
    Insgesamt ein schönes Buch, mit netter Unterhaltung und sehr eigenwilligen Protagonisten, die einen auch schon mal zum Schmunzeln bringen :-)

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  • 5 Sterne

    10 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabell, 04.01.2017

    aktualisiert am 04.01.2017

    Als Buch bewertet

    Auf dem Cover sind vier Vögel zu sehen und jeder steht in seiner Einzigartigkeit für ein erwachsenes Kind der Familie Plumb. Mittlerweile sind sie alle in den Vierzigern und sie verbindet eigentlich nichts mehr als der Gedanke an die gemeinsame Erbschaft. Bald ist der Stichtag dafür da und alle brauchen dringend das Geld. Sie haben ihre Rechnung jedoch ohne ihre eigenwillige Mutter gemacht, die ihrem Sohn, dem Playboy, fast das gesamte Vermögen alleine gegeben hat, da dieser in Schwierigkeiten steckte. Es kommt Schwung in die Familie und alte Geschichten kommen zum Vorschein, aber auch das aktuelle Leben und der Lebensplan werden auf den Kopf gestellt.
    Das Nest, wie die Geschwister die Erbschaft genannt haben, existiert nicht mehr und sie müssen nun endlich flügge werden. Während der eine Sohn, der Nesträuber ist, zeigen alle ihr wahres Gesicht. Es ist traurig, lustig, schmerzhaft ,..... zugleich. Das Buch hat neben einem tollen Cover eine Geschichte zu bieten, die wunderbar erzählt wird.

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  • 4 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Judith H., 24.11.2016

    Als Buch bewertet

    Wenn das Erbe ausbleibt

    Auch wenn das Buch „Das Nest“ heißt und auf dem Cover vier unterschiedliche Vögel abgebildet sind, so hat das Buch doch rein gar nichts mit der Vogelwelt zu tun.

    Der Vater hat für seine vier Kinder Leo, Jack, Bea und Melody einen Fonds angelegt, der zu Melody‘s vierzigstem Geburtstag ausbezahlt werden soll. Alle vier Kinder haben sich in ihrem Leben eingerichtet und in ihrer Lebensplanung ist die Auszahlung dieses Erbes fest verankert. In der Geschichte erfahren wir wie Lebensplanungen über den Haufen geworfen werden können, wenn ein vorgesehenes Ereignis ausbleibt.

    In einer eloquenten Sprache schildert uns die Autorin wie unterschiedlich die Protagonisten mit dieser Situation umgehen. Die vier Geschwister sind sehr verschieden. Diese unterschiedlichen Charaktere kommen sehr authentisch rüber.

    Es ist interessant mitzuerleben wie die Geschwister, die eigentlich kaum Kontakt untereinander haben über das erwartete Erbe zusammenkommen, wie sich unterschiedliche Allianzen bilden, sie sich den geänderten Lebensumständen anpassen und sie letztendlich - zumindest teilweise - wieder Umgang miteinander pflegen.

    Ich habe nach Beendigung der Geschichte versucht je einen der auf dem Cover abgebildeten Vögel einem der vier Geschwister zuzuordnen, ob die Zuordnung passt, kann ich allerdings nicht beurteilen.

    Insgesamt fand ich die Geschichte sehr unterhaltsam, aber ohne besondere Höhen und Tiefen. Ich vergebe vier Sterne.

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  • 5 Sterne

    9 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wedma _., 09.11.2016

    Als Buch bewertet

    Nach dem Unfall von Leo, den er aus purer Selbstüberschätzung und reiner Vergnügungssucht verursacht hat, mussten dessen Folgen aus der vom Vater vor vielen Jahren angelegten Gemeinschaftskasse bezahlt werden, die eigentlich dazu gedacht war, am 40-sten Geburtstag von Melody, der Jüngsten der Familie Plumb, an alle vier Nachkommen in gleichen Teilen ausgezahlt zu werden. Die meisten Plumbs brauchen in der Finanzkrise frisches Geld, um die Konsequenzen ihrer wenig vorsichtigen Entscheidungen abwenden zu können. Um an ihre Anteile zu kommen, müssen sie eine für alle annehmbare Lösung finden.
    Die vier Plumb Kinder stellen eine Art Archetypen der heutigen amer. Gesellschaft dar: Der charismatische Leo, der nur an sich denkt und als Erstes eigene Vorteile gelten lässt. Angenehmes Leben auf Kosten anderer ist für ihn kein Problem, viel mehr der Fall von kluger Vorsorge und erfolgreicher Überzeugungsarbeit gegenüber seinen Gläubigern. Sein kleiner Bruder, Leo-Light in der Schule genannt, der nun das Geld dringend braucht und von der Gnade seines großen Bruders abhängt. Leo-Light hätte sich aber genauso verhalten, wäre er an Leos Stelle. Melodie, die Jüngste, die ein für sie zu teures Haus auf Pump gekauft hat. Nun weiß sie nicht, wie sie die Raten dafür abstottern soll, denn ohne das Geld vom Vater sind die Zahlungen gar nicht zu bewältigen, zumal auch College für die Töchter bald bezahlt werden soll. Da gibt es noch Bea, einst erfolgreiche Autorin, die seit paar Jahrzehnten keinen Roman mehr geschrieben hat.
    Diese Situation eignet sich bestens, um der Generation der heute 40-46 jähriger Großstädter in New York Spiegel vors Gesicht zu halten und zum Nachdenken über die Ursachen der selbst gemachten Krisen anzuregen. Die Autorin präsentiert insg. drei Generationen der Familie Plumb, die unterschiedlicher hätten nicht sein können.
    Anhand von dieser Familie ist bildhaft wie unterhaltsam gezeigt worden, wie es zu der Finanzkrise kommen konnte, welche Werte oder Abwesenheit dessen im Spiel waren, um die einen, die die Krise in Gang gesetzt hatten, ungeschoren davonkommen zu lassen und die anderen, die ihr ganzes Leben den Dollar zwei Mal umdrehen, bevor sie ihn ausgeben, für die Taten der Egomanen bezahlen und sonst alle Konsequenzen tragen zu lassen.
    Der Roman ist eine Gesellschaftssatire: witzig, toll beobachtet und meisterhaft erzählt.
    Die typischen Charakterzüge der Großstadtneurotiker wie die Scheinheiligkeit, Egomanie, Kaltherzigkeit usw. nimmt die Autorin gekonnt aufs Korn.
    Jedes Kapitel endet mit einem Cliffhänger und wechselt zu einer anderen Figur, bzw. zu einer weiteren Episode aus dem Leben der Mitglieder der Familie Plumb, auch zum Leos Unfallopfer und ihrer Familie, den Bekannten, etc., wodurch ein lebendiges Gemälde entsteht.
    Viele Themen sind gekonnt in den Erzählteppich eingewoben worden. Die Nachwirkungen der Immobilienkrise sind für Melody von großer Wichtigkeit. 9/11 ist anhand einer rührenden Geschichte zweier Liebenden präsent. Der Mann spielt im letzten Drittel eine Rolle, die weiter für spannende Momente sorgt und in einem rührenden Höhepunkt mündet. Auch das Thema Erwachsenwerden ist am Beispiel von Melodys Töchtern dabei. Alleinerziehende Mütter sind durch Stephanie, Leos langjährige on/off Freundin gut präsent, etc. Die Perspektiven wechseln sich, je nach dem aus welcher Sicht erzählt wird, was zweifelsohne eine Bereicherung darstellt.
    Die Autorin wagt sich auch an solche Themen wie Homo-Ehe und Kinderwunsch: Leos kleiner Bruder lebt mit seinem Ehemann seit 20 Jahren zusammen. Die lesbischen Neigungen einer von Melodys Töchtern sind auch dabei und, wie Jacks Geschichte, meisterhaft wie bewegend dargestellt worden.
    Die Aussage des Romans ist recht bodenständig, was auch zu der Geschichte insg. sehr gut passt.
    „Das Nest“ hat auf mich einen sehr guten, authentischen Eindruck gemacht. Er folgt keinem (!) bekannten Erfolgsmuster, ist spannend, klug und einfach nur schön. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und fühlte mich in der gesamten Länge bestens, auf gutem intellektuellem Niveau unterhalten.
    Fazit: Ein toller, sehr gut gelungener Familienroman. Überlebensgroße Figuren, toller Plot, meisterhaft erzählt. Ich habe mich für „Das Nest“ begeistert und kann es wärmstens weiterempfehlen. 5 von 5 möglichen Sternen.

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  • 4 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    büchernarr, 01.01.2017

    Als Buch bewertet

    Eine Familiengeschichte, in der es sich um ein allzubekanntes Thema dreht, nämlich das Geld. Vier Geschwister warten darauf, das Erbe ihres Vaters anzugehen, um so einigen finanziellen Schwierigkeiten zu entkommen. Es sollte sich um eine betrachtliche Summe handeln, doch in letzter Minute gibt es sozusagen einen Planwechsel. Denn der älteste Bruder Leo begibt sich in größere Schwierigkeiten, hat einen Autounfall bei dem eine Frau entstellt wird und die Mutter beschließt ihm all das Geld zu geben, um ihm aus der Patsche zu helfen. Somit bleiben die anderen mit leeren Händen und müssen sehen, wie sie nun mit dem finanziellen Loch, das jeder von ihnen aus eigenen Gründen erstellt hat, fertigwerden.
    Die Story war sehr einfallsreich und amüsant und hat mich gut unterhalten. Teils humorvoll, teils dem Leben kritisch gegenüberstehend, fand ich die Protagonisten gut gewählt, wenn auch nicht alle sympatisch. Am Ende gibt es dann doch etwas wie ein Happy End, das mir vielleicht etwas unrealistisch vorkam, dem Buch aber ein glaubhaftes Ende gab das mit der übrigen Handlung zusammenhalten konnte. Gerne vergebe ich hierfür 4 Sterne.

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  • 3 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janine Z., 05.11.2016

    Als Buch bewertet

    Ich musste mich richtig durch das Buch quälen. Es war schwierig den Faden nicht zu verlieren, bei der Flut an Namen und Geschichten über so viele unterschiedliche Personen - die mich überwiegend nicht mal im Ansatz interessiert haben.
    Wenn über den Kapiteln der jeweilige Name gestanden hätte, wäre es am Ende eventuell einfacher gewesen. Aber so hab ich - und das passiert mir so gut wie NIE - absolut den Überblick verloren und wusste manchmal am Ende des Kapitels nicht mal mehr, was am Anfang war - obwohl sie nicht mal lang waren.
    Ich finde es total schade, aber es war so langweilig. Ich vergebe deshalb drei Sterne, weil der Schreibstil flüssig war, einige Handlungen interessant und manch ein Charakter überraschende Züge aufwiesen. Aber ansonsten wird es wohl zu den wenigen Büchern dieses Jahres zählen, die mich nicht beeidruckt haben.
    Mich hat tatsächlich nur die Geschichte mit Leo interessiert: Wieso, weshalb, warum er so gehandelt hat und ich wollte wissen, was passiert - aber dann folgte direkt wieder ein Rückblick oder Ähnliches und ich hab das Buch tagelang liegen gelassen.
    Das Cover ist sehr schön und ich denke, für viele wird es eine super Geschichte sein. Es geht um Loyalität, Sucht, Gewinnen und Verlieren. Opferbereitschaft und dem Versagen.
    Die Geschwister haben es sich zu bequem in ihrem Nest gemacht und darauf aufgebaut.
    Das Buch ist in drei Teilen aufgebaut.

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  • 5 Sterne

    9 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra S., 23.10.2016

    Als Buch bewertet

    Zunächst möchte ich ein paar Worte zum wirklich gelungenen Cover verlieren, welches mir ausnehmend gut gefallen hat. Die bunten Vögel haben mich sofort angesprochen, da ich eine ausgesprochene Vogelliebhaberin bin. Und endlich passte ein Cover mal zum Titel, denn Vögel und Nester gehören nun mal untrennbar zusammen.
    Ein Blickfang in jedem Buchladen, der den Gestaltern wirklich gut gelungen ist.

    Doch nun zum Buch:

    Als ich es gestern bekam, wollte ich eigentlich nur ein wenig darin blättern. Doch nach den ersten zwei Seiten hing ich fest und kam nicht mehr davon los.
    Also habe ich alles liegen und stehen lassen und es mir gemütlich gemacht und gelesen.
    Der Schreibstil ist sehr flüssig, er ließ sich so locker und leicht lesen, dass die Seiten nur so dahin flogen.
    Die Story ist spannend und interessant, langweilig wurde es wirklich nie.
    Scharf gezeichnete Charaktere, die aber nie unsympathisch wirkten, trotz allem, was sie im Lauf der Geschichte so "verbrachen". Sie waren... menschlich eben, denn wer von uns ist schon ohne Fehler und Schwächen??
    Trotz all dieser Schwächen wirkten sie nie überzeichnet, man konnte sich gut vorstellen, dass es die Nachbarn von gegenüber oder nebenan wären, denen man fast täglich beim Einkaufen oder Müll wegbringen begegnet. Und manchmal, wenn man genau liest und ehrlich zu sich selber ist, konnte man sich vielleicht auch ein wenig selber in ihnen wiederfinden.
    Für mich war dieses Buch ein Lesespaß und ich werde die Autorin im Auge behalten, denn von ihr würde ich gern mehr lesen.

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  • 5 Sterne

    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. J., 04.11.2016

    Als Buch bewertet

    Auf dem Cover vier verschiedene Vögel. Und so verschieden sind auch die vier Plumb- Geschwister aus New York. Was sie verbindet ist die Aussicht auf ihr Erbe, das sie in ihren 40igern erhalten werden, liebevoll von allen das Nest genannt, der vermeintlich sichere Rückzugsort auf den alle so sehnsüchtig warten. Doch von dem erhofften und fest eingeplanten Geld ist nach einem Unfall von einem der Geschwister kaum noch etwas übrig. Notgedrungen müssen sich die Geschwister nicht nur miteinander, sondern auch mit ihrer eigenen Lebensplanung auseinandersetzen. Eine spannende, gut erzählte Tragikomödie mit unerwarteten Wendungen und tiefen Einblicken, atmosphärisch dicht und mit authentischen Charakteren in einem flüssig, angenehmen Schreibstil. Eine mal etwas anders erzählte Familiengeschichte, die mich überzeugt hat.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anushka, 21.01.2017

    Als Buch bewertet

    Das Nest. Das sind zwei Millionen Dollar Erbe für die 4 Geschwister Leo, Jack, Melody and Bea Plumb, die sie endlich in wenigen Monaten zu Melodys 40. Geburtstag erhalten. Alle können das Geld gut gebrauchen, denn sie haben bisher so gelebt als hätten sie das Geld längst. Doch dann zahlt die Mutter kurz vorher einen Großteil des Fonds an den Playboy und Lebemann Leo allein aus und die restlichen Geschwister sind alles andere als glücklich.

    "Das Nest" spielt ein interessantes Gedankenexperiment durch. Was passiert, wenn man "auf Pump" lebt und der Geldsegen dann plötzlich ausbleibt? Und wenn dann auch noch der eigene Bruder daran schuld ist, sich deswegen aber kein bisschen schlecht fühlt? Die Plumb-Geschwister standen sich eh nicht sonderlich nahe, was seine Ursachen auch in ihren Kindheiten und vor allem der Mutter hatte. Hier ist sich jeder immer selbst der nächste. Keines der Geschwister hat sein Leben wirklich im Griff. Jack führt ein Antiquitätengeschäft, das nicht mehr gut läuft und daher hat er eine Hypothek auf das gemeinsame Sommerhaus mit seinem Mann aufgenommen. Bea war eine vielversprechende Schriftstellerin, konnte aber nicht an den Erfolg anschließen und hat den Vorschuss vom Verlag längst aufgebraucht. Melody hat sich mit ihrem gutbürgerlichen Leben übernommen, das Haus ist zu teuer und nun sollen auch noch die Töchter auf Privatcolleges gehen. Der einzige, der bislang wirklich selbst Geld gemacht hat, war Leo, doch auch der ist damit leichtsinnig umgegangen.

    Die Autorin kann die Dynamik innerhalb der Familie sehr gut nachzeichnen. Doch es geht nicht nur um die Geschwister, auch ihr Umfeld ist von der plötzlich veränderten Situation betroffen. Nun müssen die Plumbs vor allem erst einmal sich selbst finden und dann schnellstmöglich eine Lösung für ihre finanziellen Probleme. Doch in der Gesellschaftsschicht, aus der sie stammen, ist das nicht einfach, denn hier geht es auch immer um den äußeren Schein. Es wird sehr gut deutlich, dass sich die Plumb-Geschwister dieses Leben eigentlich gar nicht leisten können und trotzdem geht es immer wieder darum, etwas darzustellen. Die Geschwister werden mit scharfem Auge "seziert" und auch ein feinsinniger Humor findet sich zwischen den Zeilen. Befürchtet man zuerst, dass man es durchweg mit jammernden, selbstmitleidigen, verwöhnten Menschen mittleren Alters zu tun haben wird, wachsen einem die Figuren doch schnell ans Herz. Die einzelnen Geschichten sind nicht zuletzt auch durch die Familienbande sehr gut verwoben. Auch wenn "Das Nest" kein Spannungsroman ist, hat mich eine gewisse unterschwellige Spannung immer bei der Stange gehalten. Zusätzlich gelungen finde ich auch das Cover, das perfekt zum Inhalt passt.

    "Das Nest" ist leichtgängige Unterhaltung mit eingestreuten tiefgründigen Botschaften. Es ist nicht zu schwermütig und macht trotzdem die Ernsthaftigkeit der Erwartungen, Träume und Enttäuschungen der Figuren deutlich. Die Autorin hat eine gute Balance gefunden und mich mit diesem Buch perfekt unterhalten. Und am Ende bleibt vielleicht bei dem ein oder anderen Leser die bange Frage: wie würde meine Familie in so einer Situation reagieren?

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  • 3 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anja n., 28.10.2016

    Als Buch bewertet

    Vier Geschwister, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Nur die Aussicht auf das baldige Erbe verbindet sie und ist auch der einzige Anlass, sich wiederzusehen. Was daraus entsteht, ist wenig humorvoll. Egoismen, mangelnde Moral, Kriecherei. Jeder möchte sein Stück vom Kuchen abhaben und jeder denkt dabei, dass er das größte Stück verdient hat. Es muss etwas herausspringen, denn das noch nicht einmal geerbte Geld hat jeder schon für sich verplant. Melody wachsen die Ausgaben für Haus und Kinder über den Kopf, Playboy Leo braucht sowieso immer Geld, Beatrice, wenn schon nicht so erfolgreich im Beruf, möchte sich wenigstens ein schöneres Heim gönnen und Jack Geschäft lechzt schon seit längerem nach einer Finanzspritze. Was steht einem zu? Was ist man selbst schuldig? Die verschiedenen Ansichten darüber machen Diskrepanzen deutlich und provozieren Konflikte.
    Im ersten Teil des Buches treffen sich die Plumb-Geschwister in einer Bar. Während alle nacheinander eintrudeln, bekommt der Leser umfassend Gelegenheit, die vier kennen zu lernen, ihre Vergangenheit, ihr vermeintlich eigenständiges Leben, ihre Freuden und Ängste, aber vor allem ihre neuen Pläne mit dem Geld – des Nestes, ihres Erbes. Sympathischer werden sie einem dadurch nicht. Man kommt ins Grübeln, was in der Kindheit schief gelaufen ist. Geschwisterliebe ist kaum zu spüren. Ebenso wenig gehen sie auf die Trauer der Mutter ein. Sie kommt in diesem Buch bezeichnenderweise am wenigsten zu Wort.
    Das Nest, der Hort ihrer Kindheit, im Laufe der Jahrzehnte zum späteren Erbe geworden, ist nun ein Pulverfass. Und der Druck wächst dementsprechend. Als Leser möchte man fest daran glauben, dass es in der eigenen Familie anders aussieht. Doch tut es das wirklich? Auch die Plumbs ahnten vorher nicht, was eine Erbschaft so alles auslösen kann. Dem einen oder anderen wird so der Spiegel vorgehalten. Es liegt an uns, ob wir hineinsehen und erkennen oder nicht.
    Vor uns spielt sich ein eher tragischer als komischer Zirkus ab, eine abgründige Offenbarung des menschlichen Wesens, ein Seelen-Striptease, bei dem jeder die Hüllen fallen lässt, sich aber warm angezogen fühlt. Man steht aber dennoch unbeteiligt dabei. Ich zumindest bin mit den Charakteren nicht so recht warm geworden. Das liegt aber weniger am Schreibstil als vielmehr an meiner eigenen Sicht auf die Dinge. Manche Interna einzelner Familienangehöriger gehen mich auch einfach nichts an, sind nebensächlich. Die Familie bleibt unter sich. Interessant wiederum ist die Meinung, die jeder so für sich privat über die anderen hat. Der Leser ist somit stets der Einzige, der alles weiß.
    Im ersten Teil des Buches ist noch alles soweit in Ordnung, doch die An(Spannung) steigt mit der Angst der Geschwister, zu kurz zu kommen. Der Ton wird allmählich schärfer. Diese Steigerung flaut allerdings hin und wieder ab, weil die Handlung sich zeitweise in Nebensächlichkeiten verliert und man als Leser den Eindruck hat, dass die Handlung abschweift.
    Eine Analyse des Miteinanders bleibt auch im zweiten Teil aus. Jeder dreht sich um sich. Es wird ruhiger. Die Konfrontationen verebben, jeder leckt seine Wunden, die das Leben schlug. Bedauernswert einerseits, doch nicht zu bedauern andererseits. Eine gehobene Gesellschaft und doch irgendwie verkommen.
    Der letzte Teil des Buch beinhaltet die Konsequenzen, die jeder für sich aus den Geschehnissen zieht. Eine gewisse, wenn auch für manches Familienmitglied unbefriedigende Struktur ist wieder erkennbar. Hat sich wirklich etwas verändert? Geht nun wieder jeder seiner Wege, driftet man wieder auseinander?
    Eine Handlung, die bei mir nach dem Lesen schnell verblassen wird, tangieren die Befindlichkeiten dieser Familie meine eigenen glücklicherweise nicht im geringsten.

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  • 5 Sterne

    5 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 28.10.2016

    Als Buch bewertet

    Wie im wahren Leben, eine Skurrile Familie

    Inhaltsangabe:
    Melody, Jack, Bea und Leo sind Geschwister. Sie sind in ihren Vierzigern, stehen mitten im Leben und sie haben immer gewusst, sie würden eines Tages erben. Aber was, wenn die Erbschaft ausbleibt? Ein warmherziger, humorvoller und scharfsinniger Roman darüber, wie der Kampf ums Geld Lebensentwürfe und Familien durcheinanderbringen kann. Als Kinder haben sie einander geneckt, als Erwachsene verbindet die Geschwister Melody, Jack, Beatrice und Leo Plumb nur noch eine gemeinsame Erbschaft. Mitten in der Finanzkrise brauchen alle dringend Geld. Melody, Hausfrau und Mutter, wachsen die Ausgaben für ihr Vorstadthäuschen und die Collegegebühren ihrer Töchter über den Kopf. Antiquitätenhändler Jack hat hinter dem Rücken seines Ehemanns das Sommerhaus verpfändet. Beatrice, erfolglose Schriftstellerin, will endlich ihr Apartment vergrößern. Doch kurz bevor das Erbe ausbezahlt wird, verwendet ihre Mutter es, um Playboy Leo aus einer Notlage zu helfen. Unfreiwillig wiedervereint, müssen die Geschwister sich mit altem Groll und falschen Gewissheiten auseinandersetzen. Aber vor allem müssen sie irgendwo frisches Geld auftreiben … Meisterhaft erzählter, böser und witziger Familienroman »Ein Roman wie gute dunkle Schokolade: elegant und bittersüß, so köstlich, dass man ihn in einer Nacht verschlingt.« Entertainment Weekly

    Meine Meinung zum Buch und Autorin
    Cynthia D´Aprix Sweeny, erzählt in ihrem Debütroman der ihr Großartig gelungen ist, die Geschichte von 4 Geschwistern, einer ungewöhnlicher wie der andere.
    Das Toll gestylte Cover fällt einem Direkt ins Auge, die 4 Stilisierten Vögel symbolisieren die Geschwister in der Mitte das Nest, das sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht.
    Die Geschwister Leo, Jack, Bea und Melody haben sich im Laufe der Jahre auseinander gelebt, es verbindet sie so gut wie gar nichts mehr. Nur eins ihr Erbe „ Das Nest“ ein Fond der ihr verstorbener Vater für seine Kinder angelegt hatte, mit der Auflage das es erst nach Melodys 40. Geburtstag ausbezahlt wird. Ich glaube er wusste schon damals, das seine Kinder nicht mit Geld umgehen konnten, und wollte vielleicht für später ein kleines Polster hinterlegen. Als endlich Melodys Geburtstag da ist, ist nur noch ein Bruchteil davon da.Unser Lebemann und Playboy Leo, hat einen schrecklichen Unfall verursacht, und um den Geschädigten ein angemessenes Schmerzensgeld zu zahlen, hat es die Mutter dafür verwendet. Die Enttäuschung, Wut und der Frust
    sind groß. Melody eine Exzentrische Person hat über ihre Verhältnisse gelebt im Glauben bald Geld zu haben, Jack ist auch nicht besser, beide haben eine Leiche im Keller von denen ihre Partner nichts ahnen. Bea, dagegen ist noch die vernünftigste von allen, sie lebt bescheiden, sie plagen andere Sorgen. Das dicke Ende kommt noch Leo verschwindet bei Nacht und Nebel, er sollte doch an sie zahlen wie versprochen. Großer Rat ist teuer woher Geld nehmen , wo keines ist.

    Ich muss sagen Cynthia D Aprix, hat die Probleme, Sorgen, Geheimnisse und Ängste der einzelnen Geschwister sehr gut herübergebracht. Wie sie sich gegen ihren Willen zusammenraufen müssen um ihre Geldprobleme zu lösen. Die Fehler und schwächen des anderen einsieht und seine eigenen erkennt. Eine Geschichte voller überraschender Wendungen, man bekam tiefe Einblicke in das Leben der Familie Plumb. Das ganze hat sie wirklich eindrucksvoll und meisterhaft erzählt.Das Buch hat Tiefe , Charme und Witz. Ihr Schreibstil ist sehr Bildhaft, flüssig und mitreißend. Man wurde von Seite zu Seite neugieriger wie dieses Desaster ausgeht. Ihre Figuren kamen sehr Authentisch und real rüber. Die einzelnen Charaktere sind sehr gut heraus gearbeitet, so das sie sehr Glaubhaft wirkten, Eine Geschichte die sich überall und jeden Tag irgendwo Abspielen könnte.
    Es war mir ein großes Lesevergnügen dieses Buch zu lesen.

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  • 5 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kunde, 23.11.2016

    Als Buch bewertet

    Die Geschwister Leo, Jack, Bea und Melody haben sich im Laufe der Jahre nicht mehr viel zu sagen. Die einzige Gemeinsamkeit ist die Tatsache, daß ihnen immer erzählt wurde, sie würden einmal eine Menge Geld erben. In diesem Bewußtsein hat jeder von ihnen sein Leben danach eingerichtet. Melody hat mit ihrer Familie ein viel zu großes Haus gekauft. Die Unkosten dafür sind viel zu hoch. Bea versucht sich als erfolglose Schriftstellerin und lebt in den Tag hinein. Jack führt einen schlecht gehenden Antiquitätenladen und hat das Sommerhaus verpfändet, das sein Partner für seinen Ruhestand gekauft hat. Als das Erbe dann ausgezahlt werden soll, erfahren die Geschwister, daß der größte Teil des Geldes nicht mehr da ist. Ihre Mutter hat es für ihren Bruder Leo ausgegeben, um ihm mal wieder aus der Patsche zu helfen. Die Wut und Verzweiflung schweißt die drei Geschwister zusammen. Als Leo dann spurlos verschwindet, beschließen sie zwar, ihn zu suchen, aber nach kurzer Zeit merken sie, daß es eigentlich sinnlos ist. Stattdessen versuchen sie, ihr Leben neu zu ordnen und irgendwie Geld zu beschaffen.

    Dieses Buch hat mich vollkommen überzeugt. Obwohl ich es nicht wirklich witzig fand, sondern eher tragisch wie die Geschwister im Glauben an die große Erbschaft ihr Leben in den Sand gesetzt haben. Die Geschichten vom Leben der vier sind vollkommen unterschiedlich und trotzdem geprägt vom Glauben, eines Tages an das große Geld zu kommen. Selbst die Nebenschauplätze (Stephanie, Matilda, Tommy u.s.w.) werden so einfühlsam beschrieben, daß es fast zu schade ist die Geschichten nur am Rande mitlaufen zu lassen. Alles zusammen ergibt ein wunderschönes Buch.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja B., 31.10.2016

    Als Buch bewertet

    Inhalt: Melody, Jack, Bea und Leo sind Geschwister. Sie sind in ihren Vierzigern, stehen mitten im Leben und sie haben immer gewusst, sie würden eines Tages erben. Aber was, wenn die Erbschaft ausbleibt? Ein warmherziger, humorvoller und scharfsinniger Roman darüber, wie der Kampf ums Geld Lebensentwürfe und Familien durcheinanderbringen kann.

    Als Kinder haben sie einander geneckt, als Erwachsene verbindet die Geschwister Melody, Jack, Beatrice und Leo Plumb nur noch eine gemeinsame Erbschaft. Mitten in der Finanzkrise brauchen alle dringend Geld. Melody, Hausfrau und Mutter, wachsen die Ausgaben für ihr Vorstadthäuschen und die Collegegebühren ihrer Töchter über den Kopf. Antiquitätenhändler Jack hat hinter dem Rücken seines Ehemanns das Sommerhaus verpfändet. Beatrice, erfolglose Schriftstellerin, will endlich ihr Apartment vergrößern. Doch kurz bevor das Erbe ausbezahlt wird, verwendet ihre Mutter es, um Playboy Leo aus einer Notlage zu helfen. Unfreiwillig wiedervereint, müssen die Geschwister sich mit altem Groll und falschen Gewissheiten auseinandersetzen. Aber vor allem müssen sie irgendwo frisches Geld auftreiben …

    Aufmerksam auf das Buch wurde ich durch das doch recht ungewöhnliche Cover... aber ich muss gestehen, hätte eine Freundin mir das Buch nicht geliehen, ich hätte es vermutlich nicht gekauft um zu lesen. So bin ich um so mehr begeistert, denn das Buch war wirklich gut. Es hat mich sehr gut unterhalten und mir lustige Lesestunden bereitet.
    Ich kam direkt in die Geschichte rein, der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und das Thema auch.
    Alles in allem ein wirklich gelungenes Buch!

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    StefanieFreigericht, 06.12.2016

    Als Buch bewertet

    Wenn man immer auf ein Hintertürchen hofft und dabei fast das Leben verpasst

    Leo, Jack, Bea und Melody sind zwar gemeinsam als Kinder einer wenig fürsorglichen Mutter aufgewachsen, dadurch aber nicht zu Erwachsenen geworden, die für sich selbst und füreinander einzustehen gelernt haben. Ganz im Gegenteil: im Hinterkopf hatten sie meist das ausstehende Erbe als Lösung und letzte Sicherheit, das vom Vater in einem Fond angelegte Geld, das ihnen zum vierzigsten Geburtstag von Melody, der Jüngsten der Geschwister, zu gleichen Teilen zufallen sollte. Jetzt hat ein Fehltritt Leos dazu geführt, dass die Mutter mit ihrer Vollmacht das Erbe weitgehend geplündert hat, um ihn und ihren eigenen Ruf von einem Skandal freizukaufen. Leider aber haben die anderen Geschwister durchaus länger schon finanzielle Sorgen, die jetzt übermächtig werden:

    da ist Jack, der in der Schule nur „Leo light“ war (weniger intelligent, interessant und erfolgreich als der Älteste) und als Erwachsener kaum selbst als Antiquitätenhändler für seinen Unterhalt sorgen kann – heimlich hat er eine Hypothek auf das Wochenendhaus aufgenommen, das er gemeinsam mit seinem Ehemann besitzt. Dann ist da Bea, Beatrice, Leo am nächsten, einst ein aufstrebender Stern unter den jungen Autorinnen mit einem Buch über ein Alter-Ego ihres Bruders Leo, die schon lange nichts mehr geschrieben hat und sich immerhin selbst mit einem Job bei einem Verehrer und in einer schäbigen Mini-Wohnung sparsam über Wasser hält. Und zuletzt gibt es Melody, gefangen in ihren „Upwardly-Mobile“ Träumen für ihre Zwillingstöchter und mit einer erdrückenden Hypothek, die sich umzingelt sieht von anderen Müttern, die im Gegensatz zu ihr meist eine Karriere aufgegeben hatten und über jene Zeit sagen: „Natürlich musste ich ein paar Leuten in den Arsch kriechen […] aber wenigstens musste ich ihn nicht abwischen.“ S. 131

    Cynthia D’Aprix Sweeney schreibt in ihrem Debütroman über Fortysomethings – darüber, was aus den Träumen und Zielen geworden ist und womit es weitergehen soll für nicht weniger als den Rest des Lebens. Sie lässt die erzählen, die sich noch auf andere oder die Vergangenheit verlassen, die nicht loslassen wollen – oder sich auf gar keinen Fall festhalten. „Das wäre, als wollte man die Zeit zurückdrehen. Wir hatten ein paar gute Jahre. …. Verdammt gute Jahre.“ S. 217 Die Charaktere sind bis in die Nebenfiguren detailliert ausgearbeitet, das Setting ist New York zwischen den verschiedenen Immobilienkrisen, die für einige den Aufstieg bedeuten, für andere den Untergang – für die meisten von ihnen allen die Verunsicherung und damit durchaus gut auf die entsprechende Generation in Deutschland übertragbar, die sich hier Sorgen um Geldanlagen, Jobs und Rente macht. Es ist eine Geschichte über jene, die nicht mehr damit hadern, erwachsen zu werden – aber damit, was noch ist, was noch kommen soll. Oder wie Leo denkt: „Es war nicht der Luxus, den er vermisste, es war die Überraschung.“ S. 249

    Der Roman ist unterhaltsam und gut geschrieben, oft mit einigem Sarkasmus, es werden keine zu glatten Lösungen präsentiert (bis auf einen winzigen etwas stärker rosaroten Einschub in einer Klammer gegen Ende, den man aber verzeihen kann). Geschickt die Überleitungen, zum Beispiel zu Beginn mit den roten Schuhen und den verschiedenen Bars. Ich konnte mitfühlen, mich fast widerstrebend mit einigen Sorgen, Ängsten und Hoffnungen identifizieren, der leichten Melancholie folgen (kein düsteres Schwarz, eher ein versöhnliches Sepia). Die Landung auf dem Boden der Realität ist vielleicht nicht immer sanft, kann aber bedeuten, überhaupt wieder selbigen unten den Füßen zu haben. „Es gab keine Gewissheiten, jede Entscheidung war nur eine wohlbegründete Vermutung oder ein Sprung in einen geheimnisvollen Abgrund.“ S. 282 Leseempfehlung für ein unterhaltsames zeitgenössisches Buch, das eine Generation pointiert und gleichzeitig mitfühlend charakterisiert, nur knapp an 5 Sternen vorbei wegen der starken Konkurrenz dieses Jahr!

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela W., 10.11.2016

    Als Buch bewertet

    Das Cover des Buches ist einfach nur schön. Es macht einem irgendwie Lust auf Sommer.

    Zum Inhalt: Die Geschwister Melody, Jack, Bea und Leo warten sehnsüchtig auf den 40. Geburtstag von Bea. Denn dann wird endlich der Fond, den ihr Vater eingerichtet hat unter den Geschwistern aufgeteilt. Doch kurz vor der Fälligkeit löst ihre Mutter den Fond auf, um zu verhindern, das Leos Fehltritte in ihrem angesehenen Umfeld bekannt werden.
    Da aber auch die anderen drei Geschwister unter chronischem Geldmangel leiden, hoffen sie auf Ausgleich von Leo. Doch dieser hat momentan wieder mal eine neue Flamme und beschäftigt sich mit allem, nur nicht damit, seine Geschwister auszuzahlen.
    Als Leo dann spurlos verschwindet, müssen die Geschwister einen neuen Plan entwickeln um an das schon eingeplante Geld zu kommen.

    Meine Meinung: Das Buch hat mich vom ersten Moment an gefesselt. Der sehr flüssige, interessante, teils melancholische, teils humorvolle Schreibstil hat mir von der ersten Seite an sehr gut gefallen. Bea ist mir eigentlich vom ersten Moment an, ans Herz gewachsen, während ihre Geschwister eher widersprüchliche Gefühle in mir ausgelöst haben. Der Playboy Leo, der eigentlich immer über seine Verhältnisse lebt, im Leben noch nichts erreicht hat und immer wieder irgendwelche Katastrophen anzieht, aus denen andere ihn retten müssen. Nicht wirklich sympathisch und schon gar nicht fair, den Geschwistern gegenüber. Halt einer, der nie erwachsen geworden ist. Dann Melody, die immer auf großem Fuß gelebt hat und der nun alles über den Kopf wächst, wovon ihr Mann allerdings nichts weiß. Auch eher nicht meins. Und Jack ist ebenfalls keinen Deut besser. Um sein Geschäft zu retten, verpfändet er das Sommerhaus seines Ehemanns.
    Also alles in allem vier Geschwister, die immer nur eines im Kopf hatten, den Fonds des Vaters.
    Diese einzelnen Charaktere darzustellen ist der Autorin sehr gut gelungen. Sie beschreibt sehr ausführlich und gefühlvoll, welche Probleme die einzelnen haben und woraus sie entstanden sind.
    Man bekommt einen wunderbaren Einblick in das Leben einer Familie, die eigentlich mehr Schein als sein ist.

    Mein Fazit: Ein absolut gelungenes Buch, das ich bedingungslos empfehlen kann.

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