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  • 5 Sterne

    10 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 07.04.2022

    Als Buch bewertet

    „...Schon während der zweiten Strophe des schönen Eingangsliedes schweiften Pfarrer Untersehers Gedanken ab. Würde es ihm gelingen, seiner Gemeinde Mut zuzusprechen? Ein gesegnetes, ein gutes Jahr hatten sie bitter nötig….“

    Pfarrer Unterseher arbeitet in Hohenstetten, einen kleinen Ort auf der schwäbischen Alb. Wir schreiben Silvester 1815. Noch ahnt keiner, dass ein Jahr ohne Sommer vor ihnen liegt. Zwar ist endlich Frieden, doch die Natur scheint verrückt zu spielen.
    Die Autorin hat einen abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Sie zeichnet darin die Folgen des Vulkanausbruchs von 1815 auf Indonesien für ein kleines deutsches Dorf nach.
    Der Schriftstil ist ausgefeilt und sehr bildhaft. Er sorgt für einen guten Lesefluss.
    Immer wieder nimmt die Autorin Bezug auf das Wettergeschehen.

    „...Die erste Maihälfte regnete es fast täglich, und wenn sich schon einmal die Sonne zeigte, dann hinter diesem gelblichen Dunstschleier...“

    Nachtfrost im Mai, Gewitterstürme und Hagelschäden sorgen auf den Feldern für Missernten. An den wenigen sonnigen Tagen wird geerntet, was gerade noch wächst, egal ob reif oder nicht.
    Normalerweise haben sich die Bauern mit ihrer Arbeit am Webstuhl ein Zubrot verdient, doch Billigimporte aus England lassen sie verzweifeln.
    Trotzdem geht das Leben im Dorf weiter. Der Dorflehrer Friedhelm und Paulina, die Tochter des Schultes, lieben sich. Davon aber will der Schultes nichts wissen. Er sieht seine Tochter verheiratet mit dem Dorfmetzger.
    Währenddessen nimmt die Not zu. Friedhelm und der Pfarrer setzen sich für die Ärmsten der Armen ein. Sie organisieren zusammen mit Paulina und ihrer Mutter eine Art Suppenküche. Im Gasthaus des Schultes scheint es allerdings an nichts zu fehlen.
    Währenddessen stirbt der König. Von dem neuen Herrscher erwartet man sich Hilfe. Der lässt auch Getreide aus Russland importieren. Auf dem Dorf aber kocht der Zorn hoch, denn dort kommt nichts davon an. Immer wieder muss der Pfarrer die Gemüter beschwichtigen. Dabei geht er mit guten Beispiel voran und nimmt Familien auf, die alles verloren haben.
    Die Ersten denken über eine Ausreise nach Amerika nach, denn die Werber schildern das Leben in schillernden Farben. Doch in Amsterdam, wo man auf die Schiffe wartet, zeigt sich ein anderes Bild.
    Friedhelm und Paulina wollen sich in Stuttgart ein gemeinsames Leben aufbauen. Während Friedhelm dort nach Arbeit sucht, fällt Paulinas Vater eine folgenschwere Entscheidung.
    Sehr gut ausgearbeitete Gespräche geben einen Einblick in die Lebensverhältnisse und die Gedanken der Protagonisten. So erklärt ein Kaufmann Friedhelm:

    „...Der Schwabe, erst recht der Pietist, ist schaffensfreudig, beharrlich bis zur Sturheit und trotzdem offen für Innovationen. Und rebellisch kann er obendrein sein...“

    Durch Friedhelm lerne ich auch das Leben in Stuttgart kennen. Hier ist die Diskrepanz zwischen Arm und Reich wesentlich größer und offensichtlicher als auf dem Dorf. Dort konnte der Schultes seine Machenschaften lange verstecken.
    Ein informatives Nachwort und ein Glossar ergänzen die Geschichte.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es beschreibt sehr anschaulich die Lebensverhältnisse und zeigt, dass es auch in Zeiten der Not Mitgefühl und Barmherzigkeit gibt. Gier und Macht haben nicht das alleinige Sagen.

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  • 5 Sterne

    8 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 26.05.2023

    Als Buch bewertet

    Ich muß sagen, wieder ein grandioser historischer Roman von Astrid Fritz. In Indonesien bricht am 15. April 1815 ein Vulkan aus. Dies hat auch Auswirkungen auf Europa. Insbesondere auch auf die Schwäbischen Alb. In de kleinen Örtchen Hohenstetten gibt es 1816 keine Ernte, Kälteeinbrüche, starke Regenfälle, Überschwemmungen, die Menschen dort leiden Hunger und werden zu Bettlern. Die Wirtstochter Paulina und der Lehrer Friedhelm sind ein Liebespaar, können sich aber nur heimlich treffen, da Paulinas Vater gegen die Verbindung ist, denn er hat für seine Tochter den viel älteren verwitweten Metzgermeister Lorenz ausgesucht. Der Pfarrer Unterseher spendet Trost, versucht zu helfen wo er kann. Es wird gemunkelt, dass Paulinas Vater Korn aufkauft, während die Bevölkerung hungert. Als sich bei ihm die Schlinge zu zuziehen droht, wandert er mit seiner Familien und den Metzger nach Amerika aus. Wird Paulina Friedhelm wiedersehen? Ein wirklich sehr gut geschriebenes Buch. Schon damals scheint sich eine Klimakatastrophe anzubahnen. Die Leute verhungerten teilweise, es wurden die ersten Suppenküchen eingerichtet. Viele meinten der Not entfliehen zu können und wollten auswandern. Ganz klar kommt hier zum Ausdruck, dass die Eltern noch den Ehepartner aussuchten, man selbst durfte dazu keine Meinung haben. Selbst als Friedhelm das Dorf verläßt und sich in Stuttgart ein neues Leben aufbauen will, ist in der Stadt die Armut noch weitaus größer. Die Autorin beschreibt uns den Schmutz, die Krankheiten, den Hunger, ohne etwas zu beschönigen. Die Menschen begannen gegen die Regierung zu rebellieren. Wir bekommen hier sehr gut Einsicht in das Leben und die Politik in der Zeit um 1816. Die Ausdruckweise und die Sprache von Astrid Fritz sind sehr gut zu verstehen, sie baut unheimliche Spannungsbögen auf, man zittert mit Paulina und Friedhelm, werden sich die Liebenden wieder sehen oder bleiben sie für immer durch den Ozean getrennt? Die 600 Seiten fliegen nur so dahin und im Glossar am Ende des Buches sind die von der Autorin damals gebräuchlichen Ausdrücke erklärt. Auf der Innenseite am Ende des Buches sieht man den Vulkan Tambora hoch in den Himmel sein Feuer speien. Das Cover zeigt das fiktive Dorf Hohenstetten, über das dunkle Wolken schweben. Es ist eine Gemälde eines Schwarzwalddorfes eine Künstlers zu damaligen Zeit.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philiene, 11.04.2022

    Als Buch bewertet

    Plötzlich war der Himmel dunkel, Plötzlich schien es keinen Sommer mehr zu geben. Plötzlich war der Hunger da.

    So in etwa erging es den Menschen im Jahr 1816 in einem Dorf in Schwaben. Das Wetter war komplett aus den Fugen geraten und damit auch das Leben der Menschen. Denn Kalte und Regen versauen die Ernte und die Menschen beginnen zu Hungern. Vor allem die Armen leider unter der Lebensmittelknappheit. Viele beginnen darüber nachzudenken nach Amerika auszuwandern,...

    Anhand der Bewohner des Dorfes Höhenstetten erzählt Astrid Fritz die Geschichte dieses Hungerjahres und seiner Folgen. Sie erzählt von einem Pfarrer der alles tut um den Armen zu helfen. Von dem jungen Lehrer Friedhelm und seiner großen Liebe Paulina. Authentisch und bildhaft erzählt sie von Alltag im Dorf, wie das Leben immer schwerer wird, von Menschen wie dem Pfarrer der voller Gute ist und alles tut, um den Armen zu helfen und es doch nicht verhindern kann das seine Kinder eigene Wege gehen. Und auf der anderen Seite sind da Menschen wie Paulina Vater der auf der Sonnenseite des Lebens steht und nicht verstehen kann, das die Armen nicht Schuld an ihrem Schicksal sind.

    Der Roman vermischt die Liebesgeschichte von Paulina und Friedhelm mit der Geschichte des Kampfes ums pure Überleben. Gut recherchiert und bildhaft beschrieben tauchen die Leser tief in das Leben der Zeit ein und erfahren so einiges über das Leben der Menschen von damals.

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  • 5 Sterne

    Rose75, 24.04.2022

    Als Buch bewertet

    + + + 1816 - Das Jahr ohne Sommer - - Eine Klimakatastrophe führt zu einer großen Not

    Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut. Ich kenne schon einige Bücher der Autorin und hatte daher auch eine recht hohe Erwartungshaltung, die bestens erfüllt wurde.

    Die Handlung spielt im fiktiven Dorf Hohenstetten auf der rauen Schwäbischen Alb. Aus unerklärlichen Gründen ist es weit ins Frühjahr hinein winterlich und wolkenverhangen und danach wird es auch nicht wirklich besser. Die Sonne hat keine Kraft und dadurch gibt es Probleme bei der Aussaat und einen Ernteausfall. Viele Menschen verarmen und die Not im Dorf ist groß. Die Hauptfiguren sind die Wirtstochter Paulina Gutjahr und der Dorflehrer Friedhelm Lindenthaler, die tiefe Gefühle für einander haben. Leider ist Friedhelm nicht der Wunschschwiegersohn vom Vater Gutjahr, das führt zu einigen Problemen.

    Eine interessante zusätzliche Figur ist der Dorfpfarrer. In den Kapiteln in denen er die Hauptrolle spielt, erfahren wir einiges über die damalige Glaubensstruktur. Da der Grund für das schlechte Wetter nicht bekannt war, glaubten viele an das kommende Gottesgericht und an eine Strafe Gottes.

    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Die Liebesgeschichte ist nicht im Vordergrund der Handlung, sondern geschickt in die Beschreibungen der damaligen Probleme und Herausforderungen eingearbeitet. Da die Not im Land so groß war, haben viele Menschen ihr Glück in der Ferne gesucht und eine große Auswanderungswelle nach Amerika und Bessarabien(Russland) war die Folge. Ein paar Kapitel lang begleiten wir eine kleine Gruppe bei ihren ersten Schritten Richtung Amerika und erfahren auch, welche bürokratischen Hürden es gab.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela W., 21.04.2022

    Als Buch bewertet

    1816 Hohenstetten auf der rauben Alb im Königreich Württemberg,es ist Sommer.Es ist viel zu heiß,der Winter war zu kalt-die Ernte ist schlecht ausgefallen,es wächst nichts auf den Feldern.Die Menschen haben nichts zu essen und die Tiere kein Futter.Am anderen Ende der Welt ist ein Vulkanausbruch,dieser verändert das Klima der Erde.Was zu der damaligen Zeit noch keiner weiß.Die Menschen versuchen an allen Ecken und Enden zu sparen.Sie kämpfen ums Überleben in dieser dunklen Zit.In diesem Geschehen mittendrin der junge Dorflehrer Friedhelm Lindenthaler und die Wirtstochter Paulina Gutjahr.Die beiden lieben sich,doch Paulinas Vater ist gegen ihre Verbindung,er hat mit seiner Tochter andere Pläne.Die Beiden beschließen zusammen weg zu gehen.Sie wollen sich in Stuttgart ein neues Leben aufbauen…..

    Die Autorin Astrid Fritz hat einen fließenden und bildhaften Schreibstil.Ich mag ihr Bücher sehr gerne lesen.Sie nimmt mich immer in die Zeit er Charaktere und Gechichten mit.An der Seite der Charaktere erlebe ich immer wieder spannende Lebensgeschichten.So auch dises mal wieder-man merkte die schwierigen Zeiten,den Hunger und die grenzenlose Hilflosigkeit der Charaktere.Sehr gerne 5 Sterne-wenn es gegangen wäre auch gerne mehr Sterne.

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  • 5 Sterne

    Elke L., 05.04.2023

    Als Buch bewertet

    Parallelen zur heutigen Zeit! Wetterkapriolen, Hungersnöte, Arbeitslosigkeit, überforderte Politiker und Menschen, die versuchen, in der Ferne ihr Glück zu finden. Das alles wunderschön verpackt zu einer Liebesgeschichte mit HAPPY End.

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