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  • 5 Sterne

    25 von 35 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 07.05.2017

    Als Buch bewertet

    MIT DEN TOTEN IM BUNDE
    „Der Freund der Toten“ - Der Roman ist für mich ein Anwärter für das Buch des Jahres 2017. –
    Ein absolut gelungenes Debüt der Engländerin Jedd Kiss! Ihr folgt man gern durch die Geschichte des charmanten Hippies und Womanizers Mahony, der seine Wurzeln in dem kleinen irischen Ort Mulderrig sucht.
    Vor 26 Jahren wurde er in Dublin in einem Körbchen vor dem Waisenhaus abgestellt. Beigelegt wurde damals ein Briefumschlag. Diesen Umschlag erhält er über Umwege erst viel später aus dem Nachlaß der ihm nie gewogenen Schwester Veronica. Der Inhalt trifft ihn bis ins Mark: Ein Foto seiner blutjungen Mutter Orla Sweeney, die ihn liebevoll im Arm hält, umseitig mit einer aussagekräftigen Beschriftung. Er war immer der Annahme, dass seine Mutter ihn nicht wollte. Mit dem Beweis in den Händen, das es so nicht war, macht er sich auf den Weg in den Ort seiner Geburt.
    Der Roman beginnt im Jahre 1950 mit einer unglaublich präzisen Beschreibung der brutalen Tötung einer jungen Frau im Wald. Ihr Kind entgeht der Ermordung durch das plötzliche, wundersame Verbergen des Kleinen durch Blätter und Farne.
    Weiter geht es dann 1976. Mahony kommt im beschaulichen Mulderrig an und erzeugt von Anfang an Unruhe durch sein merkwürdig vertrautes Gesicht. Er findet in Rathmore House eine Unterkunft. Dort wohnt die alte Mrs Cauley, eine ehemalige Schauspielerin, sehr hell im Kopf, aber mit siechem Körper. Sie hilft Mahony Licht in das mysteriöse Verschwinden seiner Mutter zu bringen. Gemeinsam hecken sie einen cleveren Plan aus. Am Ende geht der auch auf, aber lange Zeit sieht es danach aus, dass Mahony das gleiche Schicksal wie seine Mutter ereilt. Zu viele Bewohner Mulderrigs stellen sich gegen ihn oder halten sich bedeckt. Doch Mahony hat starke Verbündete. Die Toten stehen ihm bei. Sie helfen dabei, dass sich langsam Mosaiksteinchen zu Mosaiksteinchen fügt. Allen voran ist da die kleine Ida, die ihr gelbes Jojo sucht und der bedauernswerte Hund, der totgeschlagen wurde, weil er die Untat an Orla verhindern wollte.

    Durch Jedd Kiss feinsinnigen, illustrativen Schreibstil, durch die beeindruckenden Sätze, die sie formuliert, durch die bildhaften Vergleiche, die sie findet, wird der Roman zu einer literarischen Besonderheit. Sie weiß um die Wirkung der Worte und setzt sie ganz bewußt ein.
    Es fällt mir schwer die poetisch angehauchte Geschichte einem Genre zuzuordnen. Es gibt viele Krimielemente als auch solche Elemente, die märchenhaft, übernatürlich oder magisch sind. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, mal bitter, bissig, spitzzüngig und gemein oder sogar schwarz. Ich bin daher einverstanden, dass man „Der Freund der Toten“ als Roman bezeichnet.
    Die Autorin zeichnet Charaktere, die einzigartig sind. Herausgreifen möchte ich den Pater Eugene Quinn, der mit dem tückischen Aussehen eines Wiesels geschlagen ist. Diesen Nachteil unterstreicht sie noch in der Beschreibung des Pfarrhauses, das mit dem Auftauchen von Mahony plötzlich durch eine Unmenge von Fröschen bevölkert wird (eine von den 10 biblischen Plagen?).
    Das Cover des Buches ist ein Eyecatcher. Es fügt sich auch im nachhinein nahtlos in den Gesamteindruck des Buches ein. Da sind Augen aus dem schwarzen Hintergrund, Blumen und Farne, Fuchs und Hase zu sehen.
    Das Ende der Geschichte geht aus wie im Märchen. Das Gute siegt über das Böse. Mahony darf glücklich mit einer Frau sein weiteres Leben gestalten. Und wenn er nicht gestorben ist, dann lebt er noch heute.
    Ein beeindruckendes Debüt, das ich mit fünf glitzernden, blinkenden Sternen bedenken möchte. Meine unbedingte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    13 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    EvelynM, 02.05.2017

    Als Buch bewertet

    In dem abgeschiedenen irischen Dorf Mulderrig scheint die Zeit stillzustehen. Als der fremde, etwas verwahrloste, aber durchaus sympathische Mahony dort auftaucht, wird er nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Fremde will hier keiner haben! Die Bewohner sind misstrauisch und stellen mit Erschrecken fest, dass Mahony etwas seltsam Vertrautes an sich hat. Mahony ist in einem Waisenhaus in Dublin aufgewachsen und hat nur ein Ziel: er will die Umstände zum Verschwinden seiner blutjungen Mutter Orla aufklären. Dabei stößt er auf allgemeine Ablehnung, denn die Dorfbewohner wollen mit dieser 20 Jahre zurückliegenden Geschichte nichts mehr zu tun haben. Eisiges Schweigen breitet sich aus. Nur die exzentrische und eigenwillige ehemalige Schauspielerin, Mrs Cauley, schlägt sich auf Mahonys Seite und unterstützt ihn in seinen Recherchen. Mahony verfügt über die Gabe, Tote zu sehen und mit ihnen zu reden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um Menschen oder Tiere handelt. Im Laufe der Geschichte taucht er immer tiefer in die Lebensumstände seiner Mutter ein – die durch ihre wilde Art und ihre Freiheitsliebe in Mulderrig sehr abfällig behandelt wurde. Mit der Zeit findet Mahony den einen oder anderen Hinweis darauf, was mit seiner Mutter geschah und die Bewohner verwickeln sich in Widersprüche.
    Dieser Debütroman ist einfach wunderbar – so ganz eigen in seiner Sprache, die bisweilen recht deftig ausfällt und dann wieder melancholisch stimmt. Die Toten fügen sich ganz selbstverständlich in die Geschichte um die Suche Mahonys ein. Mit Humor und auch Augenzwinkern verbindet Jess Kidd einen mystisch angehauchten Roman - nahezu ein Märchen - mit einem gut konstruierten Thriller, der in keine Schublade passt. Das Cover passt mit seinen bunten Farben und dem dichten Pflanzenwuchs gut zur Landschaft der Geschichte und auch zum Dickicht um Mulderrig, in dem Mahony nach der Wahrheit sucht. Die eigenwilligen Charaktere, allen voran Mrs Cauley, sind sehr authentisch und unterhaltsam beschrieben. Ich bin fasziniert von dieser ganz besonderen Geschichte und konnte mich dem Sog nicht entziehen. Deshalb kann ich das Buch gut an neugierige Leser, die das Ungewöhnliche mögen, weiterempfehlen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rina, 05.06.2017

    Als Buch bewertet

    Irland, 1976. Mulderrig, ein kleines irisches verschlafenes Dorf, wird wachgerüttelt, als der charmante Hippie Mahony unerwartet auftaucht und Fragen über seine Mutter und ihr Verschwinden vor über 20 Jahren stellt. Fragen, die für viele Dorfbewohner unbeantwortet bleiben sollen.
    Die Beschreibung könnte auch zu einem Krimi mit ernsten Ermittlungen passen, doch dieses Buch ist ganz anders: es ist eine skurrile und schräge Geschichte mit viel Humor, interessanten und teilweise exzentrischen Charakteren und paranormalen Elementen.
    Das Buch lässt sich in einem Rutsch lesen: man wird von dem poetischen Schreibstil der Autorin, den schrägen Ereignissen und Dialogen schnell in den Bann gezogen.
    Wer bei diesem Buch einen Krimi mit viel Spannung, überraschenden Wendungen und unerwarteter Auflösung erwartet, wird enttäuscht sein: die Geschichte ist sehr einfach und die Auflösung ist schon ziemlich früh hervorsehbar; wer aber ein unterhaltsames Buch mit tollen Dialogen und skurrilen Charakteren sucht, wird mit diesem Buch einen Volltreffer landen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelöschter Benutzer, 01.05.2017

    Als Buch bewertet

    Mulderrig, Irland, 1976. Der junge Mahony kommt aus Dublin in das Dorf, in dem er geboren wurde. Aufgewachsen im Waisenhaus macht er sich mit einem Foto seiner Mutter, auf dessen Rückseite jemand eine Botschaft geschrieben hat, auf, um die Wahrheit herauszufinden.

    Die Menschen in Mulderrig sind seltsam und scheinen alle etwas zu verbergen. Mahony hat nur die alte Mrs Cauley, die einzige andere Bewohnerin des Gästehauses, in dem er unterkommt, um ihm dabei zu helfen, die Wahrheit über das Verschwinden seiner Mutter herauszufinden. Und er hat all die Toten, die bei seinem Erscheinen im Dorf aus ihren Gräbern kommen, um ihre Geschichten zu erzählen.

    Der Schreibstil ist schön, poetisch, mit sehr vielen schönen Passagen, die man verzaubert noch einmal liest. Die Geschichten der Lebenden und der Toten sind faszinierend. Und es ist spannend, dem Geheimnis um Orlas Schicksal nachzugehen und das Geheimnis um Mahonys Vater aufzudecken.

    Ein schön geschriebenes Buch, voller skurriler Charaktere, umherwandelnden Toten und Geheimnisse. Gut!

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fredhel, 18.05.2017

    Als Buch bewertet

    Das Buch "Der Freund der Toten" besticht durch ein wunderschönes, farbenfrohes Cover. Die Inhaltsangabe fand ich sehr vielversprechend und so habe ich eine Art Krimi erwartet, auf jeden Fall aber eine spannende Story.

    Leider wurde ich enttäuscht.

    Der sexy Hauptdarsteller Mahony reist aus Dublin in die irische Provinz, um das Rätsel seiner Herkunft zu ergründen. Er ist in einem Waisenhaus groß geworden und hat erst spät seinen richtigen Namen und Geburtsort erfahren. Hier in Mulderrig geht es nicht mit rechten Dingen zu. Die Dorfgemeinschaft hält eng zusammen, um das Geheimnis um den Tod seiner Mutter weiterhin unter Verschluss zu halten. Doch Mahony hat das gewisse Etwas, das die dörfliche Damenwelt in Verzückung versetzt, und zwar Damen jeglichen Alters. Sie helfen ihm auf jede erdenkliche Art und Weise, allen voran die steinalte verschrobene Theaterdiva Mrs. Cauley.

    Jeder Dorfbewohner ist ein skurriler Charakter für sich, und hier übertreibt die Autorin in meinen Augen zu sehr. Nach und nach nehmen die Geistererscheinungen überhand und was im Klappentext als Märchenhaft beziehungsweise beißender Humor genannt wird, empfinde ich zunehmend als grotesk bis hin zum Klamauk.

    Trotzdem habe ich das Buch zu Ende gelesen. Jess Kid verfügt über eine Sprachgewalt, die mich über den Inhalt hinaus gefesselt hat. Und irgendwie wollte ich dann doch wissen, warum Mahony im Waisenhaus gelandet ist und nicht bei der ihn liebenden Mutter bleiben konnte.

    Positiv anmerken möchte ich auch noch, dass das Buch sehr hochwertig verarbeitet ist. Schönes Papier, angenehmer Druck und vor allem ein Lesebändchen, was mir immer gut gefällt, eben weil es so praktisch ist.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra A., 30.12.2017

    Als Buch bewertet

    Ich habe schon lange kein so tolles Buch gelesen. Die Sprache und der Schreibstil hat mich so beeindruckt. Wundervoll!

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  • 5 Sterne

    9 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 19.05.2017

    Als Buch bewertet

    Perfekt zum Mitfiebern! Mord verjährt nicht... Ein schweigendes Dorf - Ein Fremder, besessen von der Wahrheit. Im irischen Mulderrig sind Fremde nicht willkommen. Auch der sympathisch-abgerissene Mahony nicht, der obendrein etwas beunruhigend Vertrautes an sich hat. Er trifft zunächst auf eine Mauer des Schweigens, denn nicht jeder möchte, dass diese Geschichte wieder neu aufgerollt wird... Dass er das mysteriöse Verschwinden seiner blutjungen Mutter vor mehr als 20 Jahren aufklären will, stimmt die Dorfbewohner nicht freundlicher. Ganz im Gegenteil. Die Faszination wächst zur Besessenheit und er versucht den Fall zu lösen. Einzig die exzentrische und scharfzüngige alte Mrs. Cauley unterstützt ihn tatkräftig - denn sie glaubt schon lange, dass jeder weiß, was damals wirklich geschah....Den Täter vermutet man im Bekanntenkreis von Mahony's Mutter, doch das Dorf hüllt sich in eisiges Schweigen. Das ungleiche Paar heckt einen raffinierten Plan aus, um die Dorfbewohner zum Reden zu bringen. Auch wenn einige alles daran setzen, dass Mahony die Wahrheit nicht herausfindet, trifft er in dem Ort auf die eine oder andere exzentrische Person, die ihm hilft. Dass es sich dabei manchmal auch um einen Toten handelt, scheint Mahony nicht weiter zu stören. Grandios komponierter Krimi! Ein schweigendes irisches Dorf, in dem nicht nur die Lebenden zu Hause sind, ein grausamer Mord, ein Fremder, ein scheinbar verträumter junger Mann besessen von der Wahrheit. Ein umwerfendes literarisches Debüt... voll beißendem Humor, ein perfekt gebauter Thriller, mit Sog bis zum Ende.. Die Autorin Jess Kidd schlägt in ihrem neuen Roman einen sehr besonderen Ton an, der fast märchenhaft anmutet. Ihre eigenwillige Stimme in dieser Geschichte belebt die Spannungsliteratur. Es scheint eine Mixtur aus Urban-Fantasy mit märchenhaften Elementen, folkloristischen Legenden und einem mysteriösem Todesfall in einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft zu sein. Erschütternd in seinen Details, klug in seiner literarischen Perspektive und herrlich skurril und bitterböse! Ein nicht allzu blutiger Krimi, der gut erzählt wird und der den Leser wirklich mitreißen kann!

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  • 5 Sterne

    7 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ecinev, 26.05.2017

    Als Buch bewertet

    In einem kleinen Dörfchen Mulderig im County Mayo in Irland steigt ein junger Mann aus dem Bus, angeblich um Abstand von der Großstadt zu gewinnen. Der ungepflegt wirkende Mahony freundet sich als erstes mit dem Wirt an. Nach etlichen Bier bringt dieser ihn in ein Gästehaus am Rande des Ortes. Dort pflegt Shauna die Wirtin eine ältere Schauspielerin die seit Jahren in der Bibliothek wohnt. Schnell gewinnt Mahony deren Herz und erzählt das er in einem Waisenhaus aufgewachsen ist. Als er erwachsen ist erhielt er einen Brief in dem er erfährt das seine Mutter, Orla aus dem kleine Ort stammt und er vor der Tür des Waisenhauses ausgesetzt wurde.

    Mit Hilfe der alten Merle versucht er mehr über seine Mutter zu erfahren. Schnell ist er der Mittelpunkt des Dorfes. Die Männer neiden ihn und die Frauen und Kinder liegen ihm zu Füßen. Und nicht nur die Lebenden, auch die Toten sind immer um ihn herum. Denn er sieht die längst Verstorbenen in allen Winkeln.

    Das Buch springt immer wieder von der Vergangenheit in die Gegenwart. Teilweise mit Witz aber auch ernst erfährt man nach und nach was mit Orla geschah und wie fest die Dorfgemeinschaft zusammenhält.
    Der Schreibstil ist poetisch fantasievoll. Die einzelnen Personen, lebend und tot werden gut beschrieben und trotz einiger Längen mit allzu blumigen Beschreibungen wird es einem nicht langweilig bei dieser Lektüre.

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  • 5 Sterne

    9 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diamondgirl, 07.06.2017

    Als Buch bewertet

    Eine ungewöhnliche Literatur-Entdeckung

    Mahony (Jahrgang 1950) wächst in einem Waisenhaus in Dublin auf. Stets wurde ihm erzählt, dass seine Mutter ihn aus Desinteresse dort abgegeben hat. 26 Jahre später erhält er einen Brief, indem es Hinweise gibt, dass alles doch anders war. Daraufhin reist er in seinen Heimat-Ort Mulderrig, ein Dorf, das im wahrsten Sinne des Wortes am Ende der Welt liegt. Dorthin verläuft sich niemand zufällig. Er möchte das Geheimnis lüften, was mit seiner Mutter wirklich geschah. Ein Geheimnis, das der Leser bereits auf den ersten Seiten des Buches erfährt, auch wenn ihm die Person des Täters vorerst verborgen bleibt.

    Ein solch ungewöhnliches Buch habe ich lange nicht gelesen! Eine bunte Mischung aus Krimi, Thriller, Mystery, Fantasy und außerdem noch humorvoll. Dabei in einer üppigen, bildhaften Sprache geschrieben, dass es wirklich eine wahre Freude ist ihm zu folgen.
    Geradezu wunderbar sind Jess Kidd, die hier ihren Debütroman vorlegte, die Charaktere gelungen. Wobei gerade die "Nebenrollen" herzerfrischend und raumfüllend ausgearbeitet wurden. Ob es sich um die dahinsiechende ehemalige Theaterschauspielerin Mrs. Cauley handelt, die in einem Labyrinth von Büchern lebt, die selbst ein Eigenleben zu besitzen scheinen. Oder ihre Freundin Bridget, die schon etwas besonders ist, den Dorfgeistlichen Father Quinn, die verbiesterte Witwe Annie Farelly, die hellsichtige Mrs. Lavelle und deren Tochter Teasy oder den Wirt Tadhg (wie auch immer das ausgesprochen wird). Es gibt noch etliche mehr und jede hat ihren ganz eigenen Charakter.
    Ganz zu schweigen von den Toten, die Mahony regelmäßig sieht und mit manchem auch spricht. Auch diese sind liebevoll ausgearbeitet mit allen möglichen Schrullen und oft sehr skurril, weil Tote eben nicht die sind, die sie einmal waren. Meist haben sie keinen Einfluss auf die Nachforschungen, jedoch ergeben sie insgesamt ein rundes Gesamtbild und eine dichte Atmosphäre.

    Ich gebe zu, dass ich vor allem nach Lesepausen manchmal Probleme hatte, die einzelnen Personen problemlos wieder zuzuordnen. Ich habe mit Namen generell so meine Probleme. Ein Personenregister wäre hier hilfreich gewesen.

    Die Geschichte selbst ist durchaus abwechslungsreich und spannend und schlägt so manchen Haken. Manches ist wirklich fast absurd - man darf nicht erwarten, dass es immer mit rechten Dingen zugeht. Man muss sich einfach auf eine verwegene Story einlassen, was aber eigentlich von vornherein klar sein dürfte bei einem Buch, in dem der Protagonist mit Toten plaudert.
    Dabei beweist die Autorin, dass sie auch Sinn für Humor hat. Vor allem Situationskomik liegt ihr. Ein Beispiel (Seite 348/349):
    "Der Priester blinzelt hinauf in die Wolken, während sich Schaum in seinen Mundwinkeln sammelt. Dann rollt er auf den Bauch, rappelt sich mühselig hoch und humpelt den Gartenweg hinunter davon.
    Unter Drogen, ohne Hose und nach Rache schreiend."

    Bei allem kommt die Spannung nicht zu kurz, wobei sie keine Horroreffekte verwendet. Etwaige Brutalitäten werden nicht ausgespart, aber keinesfalls effekthaschend eingesetzt, sondern für mich angenehm sachlich und distanziert beschrieben.

    Sehr gut gefiel mir die immer wieder wechselnde Zeitebene. Mal das Jahr 1950, mal 1968 jedoch meist 1976. So kommt der Leser Stück für Stück näher an die Wahrheit heran.

    Fazit: Insgesamt ein spannender, abwechslungsreicher Roman für Leser, die sich auch auf etwas mystische Romane einlassen können. Die bildhafte Fabulierkunst und die phantastischen Charaktere machen einfach nur Spaß!

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  • 5 Sterne

    13 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fornika, 16.04.2017

    Als Buch bewertet

    Mitte der 70er Jahre wird das verschlafene irische Dörfchen Mulderrig plötzlich gehörig wachgerüttelt: Mahony, ein junger Hippie, ist auf der Suche nach seinen Wurzeln. Diese Wurzeln sind dem Dorf nicht nur sehr peinlich, sondern sollten eigentlich auch die ganze Zeit hübsch in der Erde versteckt bleiben. Genau wie die Toten, die Mahony sehen kann.

    Man könnte meinen, ähnliche Familiendramen mit etwas Gruselfaktor gäbe es zuhauf. Könnte man. Man darf aber nicht den außergewöhnlichen Erzählstil der Autorin vergessen, der macht dieses Buch nämlich zu etwas ganz Besonderem. Jess Kidd belebt jeden Stein und jeden Baum; allerdings nicht auf die Herr-der-Ringe-Ent-Art, sondern eher wie es vielleicht ein Dichter der Romantik getan hätte. Äste beugen sich über Kinder, Holzwürmer singen, Flussinseln schlafen, Sonnenlicht folgt den Leuten auf Schritt und Tritt. Dieser Erzählstil schafft eine unglaublich dichte und lebendige Atmosphäre, die mich begeistert hat. Die Autorin kann jedoch nicht nur mitreißend erzählen, sondern auch ihr irisches Dörfchen mit allerlei Marken beleben. Egal ob der ungeliebte Pfarrer oder die alte, aber mit allen Wassern gewaschene Mrs Cauley, ich fand sie großartig gezeichnet und an den richtigen Stellen etwas überspitzt dargestellt. Denn Kidd beweist Humor und eine spitze Feder. Auch die Toten, die mit Mahony kommunizieren können, fügen sich hervorragend in die Geschichte ein, ohne dass diese zu sehr ins Gruselgenre abdriftet. Es handelt sich eigentlich um völlig normale Menschen, die halt den kleinen Schönheitsfehler haben, tot zu sein. Einziger (kleiner) Kritikpunkt meinerseits ist die Tatsache, dass Mahony sich sofort zum Schwarm sämtlicher (!) Dorffrauen entwickelt. Das war mir zu übertrieben, aber vielleicht wollte die Autorin ein bisschen Freie-Liebe-Feeling der Hippies in die Geschichte bringen. Doch das tat dem Lesegenuss keinen Abbruch und so hat sich „Der Freund der Toten“ schon jetzt zu einem meiner Jahreshighlights gemausert.

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  • 5 Sterne

    9 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sigrid C., 20.04.2017

    Als Buch bewertet

    Der nicht ganz unbescholtene Mahony kommt nach Mulderrig, um sich endlich seiner Vergangenheit zu stellen.
    Mahony, aufgewachsen in einem Waisenhaus, glaubte lange Zeit, dass ihn seine Mama dort abgelegt habe.
    Eine der Klosterschwestern läßt ihm nach ihrem Tod einen Brief zustellen, der dieses Bild völlig verschiebt.
    Alles, was Mahony in der Hand hat, ist ein Foto und die Handschrift auf dessen Rückseite.

    Man stelle sich vor: Ein Dorf, traumhafte Kulisse für mehr als fragwürdige Vorgänge.
    Man stelle sich vor: Total schrullige Dorfbewohner, die alle mehr wissen, als sie zu sagen bereit sind.
    Man stelle sich vor: Tote Hunde, die immer noch ihre Herrchen lieben.
    Man stelle sich vor: Eine junge Mutter, die alles für ihr Kind tun wwürde.
    Man stelle sich vor: Tote, die Mahony mehr mitteilen als die Lebenden.
    Man stelle sich vor: Auch die Liebe kann warten.

    Ein Roman, der schon mit dem Cover, das perfekt zum Inhalt passt, wunderbar harmoniert. Die Figuren sind so gut beschrieben, dass man sie atmen hören kann, falls sie dies noch tun.
    Die Autorin Jess Kidd hat mit so viel hintergründigem Humor ein Sittenbild aus dem Jahr 1950, bzw. 1976 gezeichnet, dem man sich bereits nach den ersten Seiten nicht mehr entziehen kann. Obwohl der Roman traurig stimmt, lassen mich viele der spontan wirkenden Sätze und Beschreibungen hell auflachen, dabei wollte ich doch erst noch meine Tränen trocknen.
    Poesie und Brutalität, Hinterhältigkeit und Sanftmut, Beschützerinstinkt und ganz viele Bücher, die fliegen können, machen den Charme dieses unkonventionellen Romanes aus.

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  • 4 Sterne

    11 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Equida, 10.04.2017

    Als Buch bewertet

    Der 26 jährige Hippie und Gelegenheitsdieb Mahony wuchs in einem Waisenhaus in Dublin auf. Sein ganzes Leben wurde er im Glauben gelasssen,seine Mutter habe ihn aus Überforderrung oder Desinteresse damals einfach auf den Stufen des Waisenhauses abgelegt.
    Nach dem Tod einer Schwester des Waisenhauses erfährt er jedoch die Wahrheit.Sein richtiger Name ist Francis Sweeeney und seine Mutter hieß Orla und war erst 16 Jahre alt,als sie ihn zur Welt brachte und in ihrem Heimatort Mulderrig nicht sehr beliebt.
    Mahony reist nach Mulderrig,um mehr über seine Mutter und deren Leben zu erfahren. Doch auch er wird dort nicht von jedem mit offenen Armen empfangen....

    Meine Meinung:

    Leider war der wunderschön gestaltete Umschlag des Buches durch 2 Aufkleber verunstaltet. Wie mir scheint ist das Zukleben der Cover mit ins Auge springenden Aufkleber bei den Verlagen zur Zeit ein richtiger Trend.
    Nun ja chacun a son gout. Mir persönlich gefällt das überhaupt nicht und Aufkleber auf dem Cover sind für mich persönlich eher ein Grund,ein Buch nicht zu kaufen.

    Die englische Originalausgabe der Schriftstellerin Jess Kidd erschien 2016 unter dem Titel "Himself". Dieser Titel hätte mir persönlich auch im Deutschen mehr zugesagt.

    Die Protagonisten wirken auf mich sehr lebensecht.
    Mahony ist ein netter Kerl.Er erscheint zuweilen zwar etwas farblos,es steckt jedoch mehr in ihm als ich zuerst vermutet habe.Seine Gabe,die Toten zu sehen,ja sogar mit ihnen zu kommunizieren,hat mich schon zu Beginn der Erzählung fasziniert.Daß die Toten Mulderrig scheinbar nicht verlassen wollen und friedlich Seite an Seite mit den Dorfbewohnern leben haucht der Erzählung ein ganz besonderes Flair ein.
    Fasziniert hat mich aber vor allem die alte Schauspielerin Mrs. Cauley,die seit Jahrzenten in Mulderigg residiert und einige Menschen ( vor allem den unsympathischen,wieselhaften Pfarrer Quinn) regelrecht tyrannisiert. Sie ist eine wahre Diva.Trotz ihres sehr betagten Alters besitzt sie einen sehr wachen Geist und einen scharfen Verstand.Immer noch umgibt sie die Aura der schillernden Persönlichkeitdie sie einst war .
    Auch die anderen Dorfbewohner,wie der Pub-Besitzer Tadhg,die Pensionswirtin Shauna,die Witwe Farelly,der höchst unsympathische und unbeliebte Pfarrer Quinn und all die anderen Protagonisten zeichnen ein buntes und sehr vielfältiges,aber auch verschlossen und geheimnisvolles Bild der Menschen im Dorf.
    Jess Kidd hat eine ganz eigene,sehr poetische Sprache die sofort ins Ohr und ins Herz geht.Die Erzählung plätschert zuweilen so dahin und lullt den Leser etwas ein.Der beißende Humor den die Autorin mit in die Geschichte einfließen lässt verhindert jedoch sehr gekonnt daß die Erzählung ins Langweillige abdriftet und verleiht ihr eine zusätzliche besondere Note.Wie eine Prise Chili,die eine leckere Schokolade noch zusätzlich aufpeppt.

    Fazit:
    Ein sehr lesenswerter Debütroman einer Autorin,deren Namen man sich merken sollte.

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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    jewi, 06.05.2017

    Als Buch bewertet

    „Der Freund der Toten“ ist das Debüt der irischen Autorin Jess Kidd.

    ***Inhalt***
    Im irischen Mulderring gehen seltsame Sachen vor, seitdem der 27-jährige Mahony angekommen ist. Durch einen Brief erfährt der im Waisenhaus aufgewachsene Mann, dass er und seine verschollene Mutter dort vor 27 Jahren zuhause waren. Entgegen der Dorfbewohner, die ihn am liebsten wieder loswerden wollen, macht sich Mahony mit der resoluten und schrulligen alten Theaterschauspielerin Mrs. Cauley auf die Suche nach Antworten.

    ***Buchkritik***
    Das schöne Cover ist mir vor einigen Monaten online beim Stöbern aufgefallen. Bereits auf den ersten Seiten wird deutlich, warum gerade dieses Cover gewählt wurde:

    „Große Farne hatten sich rings um den Jungen entrollt, Baumwurzeln hatten ihn umschlossen, und Efeu hatte ihn geschwind eingehüllt. Äste hatten sich tief über seinen winzigen Kopf gebeugt und einen Blättersegen über ihn geschüttet. Maulwürfe hatten sich blind und entschlossen durch den Boden gegraben und mit ihren kräftigen Krallen um ihn herum Erde aufgehäuft.“ (S. 9)

    Besonders die bildliche Sprache trägt dazu bei, jede Zeile zu genießen. Durch das ganze Buch zieht sich eine Naturverbundenheit, Ruhe und Magie von Büchern sowie ihre Liebe zu ihnen. Mahony – den ich eigentlich nur mögen konnte – wird auf seiner Suche nach der Wahrheit durch Mrs. Cauley unterstützt, die in einem Zimmer voller Bücher lebt. Diese Bücher werden teilweise als Labyrinth beschrieben und ihr Bett als Lichtung in dieser. Das Setting macht somit einen sehr gemütlichen Eindruck, magisch und erhaben.

    „[...] regt sich ein Buch, um noch tiefer in Schlaf zu sinken.“ (S. 204)

    Die Toten vermitteln durch ihre ständige Anwesenheit eine Art Mysterium ohne gruselig zu wirken: Ruhelos, teilweise skurril (Mrs. Cauleys Liebhaber Johnnie) macht deren Anwesenheit die Umgebung liebenswert, chaotisch, stürmisch. Insbesondere angereichert durch den irischen Flair vermittelt das Ganze eine tolle Stimmung. Mahony kann sie als "Freund der Toten" sehen und hören. Dem Leser - denn er spricht über die Gabe nur wenn nötig - werden die Toten folgendermaßen beschrieben:

    „Sie sind das Muster auf den geschlossenen Augenlidern, nachdem du etwas Helles gesehen hast. Sie sind doppelt belichtete Filme. Sie sind nicht wirklich da, weshalb Ursache und Wirkung für sie keine Bedeutung haben.“ (S. 204)

    Das Buch hatte 1-2 Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte. Ich kann das Buch sehr empfehlen, rate aber, dieses Buch in großen Abschnitten zu lesen, da in nur kleinen Lesephasen der Spaß etwas verloren geht. Dies liegt z.T. an der Sprache, aber auch an den vielen Protagonisten von Mulderring, die man bei großen Abständen nicht immer sofort parat hat.

    ***Fazit***
    Ein magisch-mystischer Roman über die Suche nach Wahrheit und Herkunft. Die üppigen bildlichen Beschreibungen und die witzig-skurrilen Charaktere sind Jess Kidd sehr gut gelungen und vermitteln ein besonderes Irland-Feeling.

    ***Randnotiz***
    Das Buch verfügt über eine PapeGo-Funktion, die ich das erste Mal ausprobiert habe. Man installiert sich dazu eine App, kann darüber dann eine Buchseite ab-fotographieren, sodass man die nächsten 25% des Buches digital weiterlesen kann. Am unteren Bildschirmrand wird die tatsächliche Buchseite angezeigt um wieder wechseln zu können. Ich würde nicht komplett auf eBooks wechseln wollen, aber dies ist ein schönes Goodie, das Buch auch in digitaler Form lesen zu können.

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  • 2 Sterne

    10 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 12.05.2017

    Als Buch bewertet

    Mahony ist in einem Waisenhaus aufgewachsen und hat ein bewegtes Leben hinter sich, als er mit 26 Jahren einen anonymen Brief erhält. Er hatte bisher geglaubt, seine Mutter hätte ihn zurückgelassen, weil sie ihn nicht gewollt hat. Nun erfährt er, dass seine Mutter zu Tode gekommen ist und macht sich auf den Weg in seinen Geburtsort, um mehr über seine Wurzeln zu erfahren.
    Dort angekommen , erfährt er überwiegend Ablehnung, die Dorfbewohner wollen ihn so schnell wie möglich wieder loswerden.
    Lediglich Mrs Cauley , eine skurrile ehemalige Schauspielerin, ist zusammen mit einigen anderen Frauen, auf seiner Seite. Gemeinsam wollen Sie das Geheimnis um Mahonys Mutter lüften.

    Meine Meinung:

    Die Leseprobe zu dieser Geschichte hat mir sehr gut gefallen und so habe ich voller Begeisterung mit dem Lesen begonnen.
    Leider konnte ich mich mit dieser Geschichte gar nicht anfreunden. Es gab immer wieder äußerst skurille Wendungen und der ständige Wechsel zwischen Lebenden und Toten, die scheinbar gleichberechtigt in der Geschichte mitwirkten, gefiel mir gar nicht. Die verschiedenen Beschreibungen der Tötung von Tieren, fand ich einfach nur widerlich.
    Ich weiß auch gar nicht welchem Genre diese Geschichte zugeordnet werden kann.
    Von mir leider nur zwei Sterne, ohne Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    9 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 17.04.2017

    Als Buch bewertet

    Irland 1976: In Mulderrig, einem etwas verschlafenen Ort, taucht eines Tages ein junger Mann namens Mahony auf. Er nimmt die Leute für sich ein, obwohl er ziemlich abgerissen aussieht. Etwas an ihm wirkt bekannt auf sie und beunruhigt sie daher auch. Mahony ist in einem Waisenhaus in Dublin aufgewachsen und man ließ ihn in dem Glauben, dass seine Mutter kein Interesse an ihm gehabt habe. Doch dann bekam er eine Nachricht seiner Mutter in die Finger, die ihn in diesen Ort geführt hat. Er will wissen, was vor 26 Jahren geschehen ist. Aber seine Nachforschungen kommen nicht gut an bei den Bewohnern des Ortes. Nur die alte Mrs. Couley, welche gerne die Geheimnisse anderer aufdeckt, hilft ihm. Sie ist überzeugt, dass Mahonys Mutter ermordet wurde.
    Dieser Roman mit Krimi-Elementen überrascht immer wieder aufs Neue. Er ist einem sehr poetischen und sehr bildhaften Schreibstil verfasst. Obwohl diese märchenhafte Geschichte sich langsam entwickelt, hat sie mich dennoch gefesselt.
    Die Charaktere sind alle ausführlich und sehr individuell beschrieben. Ich konnte mir jeden einzelnen gut vorstellen. Jeder in dem Ort scheint etwas zu verbergen zu wollen. Der sympathische Hippie Mahony selbst schlägt sich mit Gelegenheitsdiebstählen durch. Eine ganze Reihe von Frauen sind richtig scharf auf ihn. Er hat eine ganz besondere Gabe, denn er kann Tote nicht nur sehen, sondern auch mit ihnen kommunizieren. Aber neben der schillernden Mrs. Couley wirkt er recht blass. Die ehemalige Schauspielerin hat Verstand und eine wundervoll bissige Art an sich.
    Der Ort Mulderrig ist sehr geheimnisvoll. Nicht nur die Toten sind umtriebig, es gibt auch noch mystische Wesen, und selbst Dinge sind äußerst lebendig.
    Es ist eine tolle skurrile Geschichte, eine Kombination aus Krimi und Fantasy, die ich mit viel Vergnügen gelesen habe.

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  • 2 Sterne

    9 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    egal, 12.05.2017

    Als Buch bewertet

    1950 wird eine Mutter getötet und auch das Kind soll sterben, doch durch einen glücklichen Umstand bleibt es am Leben. Dieses Kind kommt 1976 als Erwachsener zurück, um mehr von seinen Wurzeln zu erfahren…

    Ein ungewöhnliches Buch mit poetischer Sprache. Das klingt zunächst ja gar nicht übel, aber mir hat das Buch überhaupt nicht zugesagt und ich musste mich regelrecht zwingen, die mir viel zu ungewöhnliche Geschichte, auch zu beenden. Nicht selten habe ich mich beim Querlesen erwischt, weil ich das Gespräch mit den Toten nicht abkonnte, mir aber auch allgemein das „Übernatürliche“ zu viel war und besonders die Tierquälerszenen missfallen haben. Spannung musste ich mit der Lupe suchen und dass, obwohl der Plot an sich diese für mich versprochen hatte. Trotzdem war das Geschehen nicht komplett uninteressant und auch dank der Sprache vergebe ich immerhin noch zwei Sterne. In Anbetracht meiner über weite Strecken, tiefempfundenen Langeweile, ist das noch großzügig. Wahrscheinlich war es für mich einfach nicht das richtige Buch, denn mir sind die vielen positiven Rezensionen nicht entgangen, nur verstehen kann ich sie nicht.

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  • 5 Sterne

    8 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ann-Kristin K., 11.05.2017

    Als Buch bewertet

    Humorvoll -Schräg - Fantastisch
    „Der Freund der Toten“ ist der Debütroman von Jess Kidd und er hat es wirklich in sich!
    Schon das Cover ist ein großes Lob wert, denn es passt, meiner Meinung nach, ganz wunderbar zu dem Buch. Außerdem fühlt es sich sehr gut in der Hand an – schließlich benutzt man auch beim Lesen alle sein Sinne.
    Inhalt:
    Mahony, ein Waisenjunge aus Dublin, kommt in das irische Dorf Mulderrig, um das Rätsel um seine Vergangenheit endlich aufzuklären. Doch schon bald wird klar, dass die Dorfbewohner sehr verschlossen sind, besonders wenn es um seine Mutter geht. Nur die alte Schauspielerin Mrs. Cauley stürzt sich, ganz nach ihrem Vorbild Miss Marple, mit in die Ermittlungen. Während das ganze Dorf mit der großen Theateraufführung beschäftigt ist, beginnen sie mit ihren Befragungen. Während ihnen viel Widerstand, vor allem seitens des Priesters entgegenschlägt, bekommen sie unerwartet Hilfe – wobei nicht alle ihre Helfer noch am Leben sind…
    Charaktere:
    Jess Kidd versteht es wirklich lebendige Charaktere zu erschaffen, dabei verzichtet sie jedoch fast vollständig auf die gängige Einteilung in „Gut und Böse“. Keine ihrer Personen ist perfekt. Dies macht sie nur umso interessanter und realistischer. Mahony und Mrs. Cauley geben als Protagonisten ein wunderbar skurriles Gespann ab! Mit viel beißendem Humor und einer Menge Sarkasmus haben sie sich mir ins Herz geschlichen.
    Schreibstil:
    Die Kapitelüberschriften geben immer einen Zeitraum an. Dies ist nötig, da das Buch quasi auf zwei Zeitschienen spielt, 1950 und 1976. Der auktoriale Erzähler begleitet dabei stets eine Person durch das Kapitel. Oft wird am Anfang eines Kapitels die Umgebung sehr detailliert beschrieben. Dies ist eine der großen Stärken der Autorin. Sie versteht sich darauf, den Leser in eine wirklich bildhafte Fantasie-Welt zu entführen. Ihr Schreibstil hat mich ehrlich beeindruckt, so etwas liest man wirklich nicht alle Tage!
    Fazit:
    Die letzten 160 Seiten musste ich an einem Abend lesen, weil es so spannend war! Die Charaktere sind authentisch, mit viel Humor. Ich würde empfehlen sich beim lesen Zeit zu lassen (jedenfalls bei den ersten zwei Dritteln des Buches) und diese wunderschöne Sprache auf sich wirken zu lassen. Mit 5 Sternen verabschiede ich mich und merke mir den Namen „Jess Kidd“ für die Zukunft.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    inya, 21.04.2017

    Als Buch bewertet

    Überraschend umwerfend

    Mahony wächst in Dublin in einem Waisenhaus auf und hat eine alles andere als tolle Kindheit. Mit dieser hat er sich als junger Erwachsener abgefunden bis er ein Foto seiner Mutter erhält, auf dem zu lesen ist, dass diese ihn nicht freiwillig abgegeben hat, sondern dass ihr etwas schreckliches zugestoßen ist. Somit macht er sich zu seinem Heimatort auf, einem kleinen verschlafenen Ort, an dem man die Vergangenheit gut verdrängt hatte. Als er dort eintrifft sind die Menschen zunächst sehr freundlich, bis sie merken wer er wirklich ist. Ab dann beginnt eine spannende Kriminalgeschichte mit allerhand verschrobenen Charakteren und mystischen Geschehnissen. An seiner Seite kämpfen beharrlich seine neuen Freunde, die auch schon auf der Seite seiner Mutter waren. Mahony hat noch eine andere Besonderheit, er kann mit Toten sprechen, diese helfen ihm auch bei seinen Ermittlungen. Dies klingt komisch, aber dem Buch schadet diese phantastische Einlage nicht, im Gegenteil die Toten machen dieses Buch zu etwas ganz Besonderem.
    Ein wirklich durch und durch spannendes Buch, welches durch sprachlichen Anspruch und Spannung bis zur letzten Seite besticht.

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  • 2 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone L., 18.05.2017

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte an sich ist gar nicht so schlecht, denn sprachlich kann sich die Autorin sehr gut ausdrücken. Auf unterhaltsame Weise und manch beissendem Humor erfährt der Leser nach und nach die Hintergründe des Verschwindens von Mahonys Mutter. Das Buch wechselt zwischen den 50er Jahren und 1976/77 hin und her und parallel erfährt man, was Orla damals passierte und wie Mahony darüber nachforscht. Was ich leider übersehen habe, war der kleine Satz am Ende des Klappentextes, dass Mahony nicht nur mit den Lebenden, sondern auch mit den Toten spricht. Das fand ich absolut übertrieben und auch wenn es mit einer besonderen Fähigkeit seinerseits erklärt wird, ist es für mich dennoch unglaubwürdig. Außerdem störte mich sehr, dass in diesem Buch schreckliche Tierquälereien beschrieben werden, die ich so nicht lesen möchte und die mich wirklich abgeschreckt haben.

    Wer also gerne Bücher liest, in denen Tote rumlaufen und sich wie Lebende benehmen und der mit Tierquälerei klar kommt, der kann das Buch gerne lesen. Für mich war das nichts und daher ist das Buch bei mir, trotz seiner guten sprachlichen Gestaltung, durchgefallen!

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike F., 17.04.2017

    Als Buch bewertet

    So ein tolles Buch habe ich seit langem nicht gelesen.
    Der 26-jährige Mahony erfährt, dass seine Mutter ihn wohl doch geliebt hat und sich seiner nicht aus Bequemlichkeit entledigte, denn er wuchs in einem Waisenhaus auf.
    Mit dem wenigen Wissen, dass er aus einem alten Brief erlangt, fährt er in seinen Geburtsort, um etwas über das Schicksal seiner Mutter zu erfahren.
    Hilfe erhält er von einer alten Dame, einer ehemaligen Schauspielerin, die dort wohnt, wo auch er ein Zimmer findet. Diese Dame findet sofort heraus, dass der charismatische junge Mann außer ihr noch weitere Hilfe hat, die Toten. Er sieht sie oft und sie wohl auch. Ganz besonders hilft ihm ein kleines totes Mädchen. Aber außer von Mrs. Cauley, der alten Schauspielerin, welchefestüberzeugtist, dass seine Mutter ein gewaltsames Ende fand, bekommt er auch noch von einigen anderen Hinweise über den Verbleibenden seiner Mutter.
    Und nicht wenigen ist überhaupt nicht daran gelegen, dass er etwas heraus findet.

    Jess Kids schreibt wortgewaltig und spannend, wobei der feine Humor nicht auf der Strecke bleibt. Ich kann mir das Buch auch sehr gut verfilmt vorstellen, alle Charaktere sind so toll beschrieben, dass man sie förmlich vor sich sieht. Ich kann nur sagen, einmalig und toll, dieses Buch!

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