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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wolly, 09.10.2017

    Als Buch bewertet

    Meinung:
    Selten habe ich ein Buch gelesen, was die Vor- und Nachteile des Lebens so gut darstellt. Wer wünscht sie sich nicht - die perfekte Welt. Eine Welt in der es keine Krankheiten mehr gibt, keine Kriege und keinen natürlichen Tod. Eine Welt die gerecht ist, in der keine Politiker nach Gutdünken über das Schicksal der Menschen entscheiden. Das alles sieht auf den ersten Blick prima aus, doch es hat auch seine Schattenseiten. Denn wenn niemand stirbt und trotzdem Kinder zur Welt kommen, werden wir viele, zu viele Menschen, als das die Erde sie vertragen könnte. Deshalb gibt es die Scythe. Sie sind in der perfekten Welt dafür verantwortlich das Menschen sterben. Täglich stehen sie vor der Wahl wer nachgelesen werden soll und wer für ein Jahr Immunität genießt und deshalb vor dem Tod geschützt ist.

    Neal Shusterman beschreibt das Buch aus genau jener Sicht und lässt uns am Beispiel von Citra und Rowan, zwei Scythelehrlingen diese schwierige Entscheidung treffen, die eine Menge moralischer Fragen aufwirft. Er zeigt uns eine Dystopie/Utopie? der Welt wie sie zukünftig einmal sein könnte und man stellt sich unwillkürlich die Frage ob man so leben möchte oder ob unsere manchmal grausame Welt nicht doch so ihre Vorzüge hat.

    Der Schreibstil des Autors ist dabei relativ nüchtern, was die Atmosphäre hervorragend unterstreicht. Es sorgt für eine Beobachterperspektive, die das Grauen aus der Distanz sieht, etwa so wie man heute die Nachrichten schaut, in denen irgendwo weit weg etwas grausames passiert, das einem zwar leid tut, aber doch nicht vollständig trifft.

    Ebenso hält er es auch mit den Charakteren. Man lernt sie kennen, mag sie oder eben auch nicht, aber sie bleiben ein bisschen unnahbar. Ein Punkt, der für mich normalerweise negativ wäre, hier aber stimmig ist.

    Auch die Geschichte ist ähnlich gestrickt. Sie wechselt zwischen Spannung und alltäglichem Geplänkel und beschäftigt sich nicht mit unnötigen Ausschweifungen. Es gibt kaum große Kulissenbeschreibungen und trotzdem kann man sich als Leser ein wunderbares Bild machen. Shusterman hat einfach das Talent auch mit wenigen Worten viel zu beschreiben. Es ist nicht immer alles spannend, was mich aber kaum gestört hat, da mich seine Ideen kontinuierlich in seinen Bann gezogen haben.

    Fazit:
    Für mich ein ganz klares Jahreshighlight. Eine tolle Idee mit wunderbar stimmiger Umsetzung, die moralische Fragen aufwirft über die Jeder einmal nachdenken sollte. Von mir gibts eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    bblubber, 12.11.2017

    Als Buch bewertet

    Da ich von der Leseprobe wahnsinnig gehypt war, habe ich mir das neue Buch von Neal Shusterman „Skythe“ sofort zugelegt. Das Setting ist eine waschechte Dystophie. Also ein Science Fiction, in dem die Erde eine dramatische Entwicklung durchgemacht hat und die negativen Folgen zu ungeahnten Auswüchsen geführt haben. Hier im vorliegenden Buch ist ein großes Thema, nämlich dass die Menschen den Tod, die Krankheiten, das Sterben eigentlich vollkommen besiegt haben. Es besteht die Möglichkeit sich immer wieder ins Alter eines jungen Menschen zurücktransferieren zu lassen. Aber es gibt nach wie vor auch Kinder, die auf die Welt kommen. Daraus resultiert aber, dass die Bevölkerungszahlen steigen und man anderweitig für eine Reduzierung der Menschheit suchen muss. Dies wird nun von einer modernen Form des Henkerberufes den Skythen ausgeübt. Die Gesellschaft sortiert immer wieder Menschen aus, die sie für überflüssig deklariert und schicken die Todesbringer, um diese Menschen zu töten. Ob alt, ob jung, ob Frau, ob Mann. Vollkommen egal. Jeden kann es treffen. Keiner darf sich wehren. Man soll dankbar sein und durch seinen Tod der Menschheit dienen. Eine überaus erschreckende Realität, in der die Hauptdarsteller Citra und Rowan leben. Beide sind Teenager und haben bereits den Einsatz der Todbringer hautnah miterlebt. Doch dann geschieht Unvorhergesehenes. Beide werden ausgesucht den Beruf des Skythen selber zu erlernen. Und wieder heißt es, sie werden nicht gefragt. Sie sollen sich nicht widersetzen.

    Das Buch ist wahnsinnig intensiv. Die Skythen sind, obwohl ja eigentlich Diener des Volkes, eine ständige Bedrohung. Vor allem, da man nicht so genau weiß, nach welchen Kriterien hier die Todgeweihten ausgesucht werden. Um ihre Familien zu schützen willigen Citra und Rowan ein, bei den Todesbringern in die Lehre zu gehen.

    Shusterman hinterfragt in diesem Buch ganz deutlich die Gesellschaft. Wie viel ist das Leben eines Einzelnen wert? Was macht das Leben lebenswert? Darf die Gesellschaft Menschen töten, um selber zu überleben? Verliert man dadurch nicht die Wichtigsten Grundpfeiler des menschlichen Lebens aus dem Blick?

    Ein absolut gelungener Einstieg in eine großangelegte Geschichte. Die Hauptakteure fand ich sehr gut herausgearbeitet und man merkt, dass beide am Anfang einer dramatischen Entwicklung stehen. Ihre Zuneigung scheint am Ende nicht auszureichen für den harten Weg, den beide eingeschlagen haben.

    Ich bin restlos begeistert.

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  • 5 Sterne

    Michele S., 09.03.2018

    Als Buch bewertet

    Die Welt braucht einen Tod mit Gefühl

    "Scythe - Die Hüter des Todes" hat eine Welle der Begeisterung bei seiner Veröffentlichung auf Deutsch ausgelöst.
    Um dem Buch eine faire Chance, ohne Einfluss durch den Hype zu geben, habe ich es nun erst einige Monate nach Veröffentlichung gelesen.
    Und ich muss sagen: Es wurde zu Recht gehypt!

    Das Buch stütz sich auf die beiden Protagonisten Citra und Rowan. Sie treten beim gleichen Meister die Ausbildung zur Scythe an und ein tragische Schicksal erwartet sie.
    Wer aus diesem Grund eine mega romantische und dramatische Liebesgeschichte erwartet, der wird enttäuscht.
    Die Beziehung der beiden entwickelt sich langsam und ganz leise. Sie tritt kaum zu Tage und ist eher etwas, das jeder für sich ausmacht.
    Aber genau das hat mir gut gefallen!
    Sowohl die Protagonisten, wie auch der Leser verlieren nie die Zukunft als Scythe aus den Augen. Und genau wie jeder auf seine Art mit dem Tod umgehen muss, müssen auch diese beiden jeder für sich mit ihren Gefühlen und deren Konsequenzen klar kommen.

    Genauso leise, wie sich Citras und Rowans Beziehung entwickelt, entwickelt sich auch die Handlung des Buches.
    Zwar gibt es dramatische und auch brutale Momente, in denen ich den Atem angehalten habe. Aber der Autor fokussiert sich mehr auf die Ausarbeitung und Erklärung seiner Welt, die sowohl utopische wie auch dystopische Züge aufweist. Wir erfahren wie die Gesellschaft und das Scythetum funktionieren, verfolgen die Ausbildung der beiden Protagonisten und erfahren aus Tagebucheinträgen die Gedanken und Ziele der beiden gegensätzlichen Parteien, die sich Citra und Rowan zu nutze machen wollen.
    Der große Knall als Showeffekt wäre hier völlig fehl am Platz.

    Der Schreibstil ist absolut fantastisch, flüssig lesbar und ließ mich durch die Seiten fliegen.
    Die Welt von Scythe ist faszinierend und ich erkenne Dinge, die uns möglicherweise auch erwarten könnten.
    Die Charaktere sind toll ausgearbeitet und jederzeit realistisch.

    Mit Teil 1 habe ich mir Zeit gelassen und wurde absolut belohnt. In wenigen Tagen erscheint die Fortsetzung und ich weiß jetzt schon, dass ich dann nicht so lange warten kann und das Buch unbedingt lesen muss :)

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  • 5 Sterne

    dreamer, 03.11.2017

    Als Buch bewertet

    Mitreißender Auftakt
    Man stelle sich eine Zukunft vor, in der es der Menschheit gelungen ist, den Tod zu besiegen. Krankheiten, Verletzungen, Unfälle, Alter, all das sind keine dauerhaften Todesursachen mehr. Aus dem todesähnlichen Zustand werden sie in Revival-Zentren wieder zurück ins Leben gebracht. Werden sie zu alt, so können sie sich auf ein jüngeres Alter „zurücksetzen“ lassen. Das theoretisch unbegrenzte Leben, in Verbindung mit einem weiteren Bevölkerungswachstum, sorgen allerdings dafür, dass es notwendig ist, das Bevölkerungswachstum einzudämmen. Und das geht nur, wenn Menschen sterben. Wer aber entscheidet über Leben und Tod in einer Welt, in der alle theoretisch die Chance auf das ewige Leben haben?
    In Neal Shustermans Zukunftsvision sind es die Scythe, die in Form von „Nachlesen“ dafür sorgen, dass Menschen dauerhaft aus dem Leben scheiden. Zusammen mit Citra und Rowan tritt man als Leser ein in die Welt der Scythe, erfährt, wie es hinter den Kulissen des Scythetums aussieht.
    Neal Shusterman kannte ich bereits als Autor der „Vollendet“-Trilogie, die ich wahnsinnig gut fand und jedem, dem Scythe gefallen hat, nur wärmstens empfehlen kann. Er hat einen sehr angenehmen und packenden Schreibstil und setzt seine düstere Zukunftsvision meiner Meinung nach sehr gekonnt um. Ihm ist es auch mit diesem ersten Band der Reihe rund um Citra und Rowan gelungen, mich voll und ganz in seinen Bann zu ziehen.
    Neben den im Wechsel aus der Sicht von Citra und Rowan (allerdings nicht in der Ich-Perspektive) erzählten Kapiteln, finden sich auch immer wieder Auszüge aus den Nachlese-Tagebüchern von anderen Scythe, die einen weiteren Einblick in das Gefühlsleben und die Einstellungen einzelner Scythe gewähren. Mit beiden Hauptcharakteren kann man sich identifizieren, beiden drückt man die Daumen, dass sich für sie alles noch zum Guten wenden wird.
    Neal Shusterman gelingt es durch geschickte Wendungen und das Aufdecken neuer Informationen zur richtigen Zeit, die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe, der für 2018 angekündigt ist.
    Von mir erhält Scythe – Die Hüter des Todes fünf von fünf Sternen!

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  • 5 Sterne

    derbuecherwald.blogspot.de, 29.10.2017

    Als Buch bewertet

    "Scythe - Die Hüter des Todes" ist ein einzigartiges Buch. Die Idee ist neu und mit anderen Büchern überhaupt nicht vergleichbar. Das war es auch, was mir an diesem Buch am Besten gefallen hat. Es ist ja häufig so, dass man Parallelen zwischen manchen Büchern ziehen kann. Doch zu "Scythe" fällt mir absolut keine Parallele ein.

    Der Schreibstil ist einfach, aber spannend gehalten. So konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und habe es in für mich kürzester Zeit gelesen.

    Die Sichtweise wechselt zwischen Rowan und Citra, sodass man von beiden Charakteren einen guten Eindruck bekommt. Zudem werden beide sehr lebendig beschrieben.

    Zwischen den Kapiteln gibt es jedesmal kurze Ausschnitte aus den Tagebüchern einiger Scythe. Dadurch bekommt man auch Einblick in die Gedankenwelt der Nebenpersonen. Vor allem Scythe Goddard wurde so für mich noch einmal furchteinflössender und brutaler.

    Mir persönlich ist bei Utopien besonders wichtig, das alle eventuellen Fälle bedacht wurden. Damit meine ich, dass zum Beispiel bei "Scythe" erklärt wurde wie mit Problemen wie Selbstmord, Übergewichtigkeit und Depression umgegangen wird, da diese Themen in einer perfekten Welt wie in "Scythe" ja keine Rolle mehr spielen dürften. Oft geht es mir nämlich so, dass ich in Utopien kleine Widersprüche finde oder mich frage wie und ob bestimmte Probleme gelöst wurden. Bei "Scythe" war ich überrascht wie viele Eventualitäten bedacht wurden.

    Doch ich muss zugeben ein winziges Manko hat dieses Buch meiner Meinung nach. Anfangs ist es etwas anstößig wie leicht mit dem Thema Tod umgegangen wird. Natürlich macht dieser Aspekt das Buch nur überzeugender. Doch als Leser muss man sich erst daran gewöhnen.
    Zum Beispiel macht es manchen Personen aus der Geschichte Spaß sich von Hochhäusern zu stürzen. Dass wird als "Platschen" bezeichnet und stellt natürlich in der Welt aus "Scythe" kein Problem dar. Mir persönlich wurde bei dem Gedanken etwas mulmig zu Mute und ich habe es als leicht taktlos empfunden. Andererseits kann ich natürlich verstehen, dass dies für das Buch wichtig ist, um die Geschichte möglichst glaubwürdig darzustellen.

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  • 5 Sterne

    spozal89, 21.10.2017

    Als Buch bewertet

    Die Scythe sind auserwählt, um zu töten bzw. nachlesen - wie es im neuen Sprachgebrauch genannt wird. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die neuen Hüter des Todes, denn den Tod wie wir ihn kennen gibt es nicht mehr. Als Citra und Rowan - gegen ihren Willen - für die Ausbildung zum Scythe berufen werden, bleiben ihnen nur zwei Dinge: ihre Freundschaft, die vielleicht mehr als Freundschaft ist, und die hohen moralischen Regeln der Scythe, die das Töten irgendwie erträglich machen. Doch nicht alle Hüter des Todes halten sich noch an die uralten Regeln der Gilde, und aus einem Grund, der für Citra unbegreiflich bleibt, fühlt Rowan sich von diesen dunklen Scythe angezogen. Bald stehen Citra und Rowan auf unterschiedlichen Seiten und kämpfen doch um das Gleiche: das perfekte Leben, das richtige Sterben und ihre Liebe.


    "Scythe - Die Hüter des Todes" war das erste Buch das ich vom Autor gelesen habe. Zugleich ist es der Auftakt einer neuen Jugendbuchreihe.

    Ich muss ja sagen, dass ich mich freuen würde, wenn mal wieder ein Jugendbuch nur ein Einzelband ist und nicht wieder zwei oder mehrere Nachfolgebände hat. Ich mag diese ganzen Reihen nicht mehr - denn ist das Buch grandios, so wie dieses hier, dann ist man regelrecht gezwungen, die Nachfolger zu kaufen *g*

    Mir hat dieses Buch und seine Handlung extrem gut gefallen. Es war mal wieder was neues und es sticht definitiv aus der Masse heraus. Zudem war es bei keiner Stelle langweilig und außerdem hat das Buch anders geendet wie ich erwartet hätte. Ich fand es gut, dass die Liebesgeschichte zwischen Citra und Rowan nicht im Vordergrund stand und nur hin und wieder ein klein wenig Erwähnung fand. Die Charaktere waren alle gut ausgearbeitet und ich mochte die Tagebucheinträge, die immer am Anfang eines Kapitels standen - die gaben nämlich noch ein wenig mehr Einblick in die Gedanken und die Arbeit der Scythe.

    Die Gedanken des Autors in Bezug auf diese Zukunftswelt ist erschreckend real. Für mich war dieses Buch erneut ein Highlicht diesen Jahres und ich freue mich auf die Fortsetzung.

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  • 5 Sterne

    Wisent, 15.10.2017

    Als eBook bewertet

    Stell dir vor dass der natürliche Tod der Vergangenheit angehört, jeder ewig leben kann; Krankheiten und Verletzungen, Hunger und Leid, Schmerz und Verzweifelung, Krieg und Flucht, alles nur noch Schreckgespenster der Vergangenheit. Schöne neue Welt.

    Seit die Menschheit Thunderhead, die übergeordnete künstliche Intelligenz, erschaffen hat ist die Realität in der Welt von Citra Terranova und Rowan Damisch. Doch auch eine übermenschliche KI hat ihre Grenzen und da der Planet nur begrenzte, wenn auch maximal effizient genutzte, Ressourcen hat und immer wieder Kinder geboren werden, müssen Leben auch enden. Dieses Beenden von Menschenleben, sowohl die Selektion der Personen als auch die Ausführung liegt in den Händen der Scythes. Einer ganz eigenen Berufskaste, zu deren Auszubildenden Citra und Rowan vom Scythe Faraday berufen werden.

    Das Faszinierendste an diesem Werk ist die Welt die Neal Shusterman in diesem preisgekrönten Jugenbuch entwirft. Immer wieder beginnt man als Leser selbst zu überlegen ob man hinter den schweren moralischen Entscheidungen, die immer wieder getroffen werden in diesem Buch, stehen könnte. Ein Buch das zum Mitdenken anregt.

    Jedoch, auch ein Buch an dem ich in seiner logischen Geschlossenheit immer noch zu kauen habe, einige Fragen wollen sich mir partout nicht erschliessen. Warum, beispielsweise, bekommen die Menschen angesichts des fehlenden Todes überhaupt noch Kinder? Den werdenden Eltern muss doch klar sein, dass ihr Kind das Todesurteil für einen anderen Menschen bedeutet, dass das Zeugen von Kindern somit unter diesen Bedingungen vollkommen unmoralisch ist?

    Aber das sind nur kleine Mängel an diesem insgesamt unglaublich faszinierenden Roman.

    Das ist ein Buch an das ich lange zurückdenken werde und das meiner Meinung defintiv Pflichtlektüre und ein Must Read des Jahres 2017 sein sollte.

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  • 4 Sterne

    Sabz Bücher Blog, 29.09.2017

    Als Buch bewertet

    Inhalt:

    Unsterblichkeit, Wohlstand, unendliches Wissen.
    Die Menschheit hat die perfekte Welt erschaffen – aber diese Welt hat einen Preis.

    Citra und Rowan leben in einer Welt, in der Armut, Kriege, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben, und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe. Sie sind auserwählt, um zu töten. Sie entscheiden, wer lebt und wer stirbt. Sie sind die Hüter des Todes. Aber die Welt muss wissen, dass dieser Dienst sie nicht kalt lässt, dass sie Mitleid empfinden. Reue. Unerträglich großes Leid. Denn wenn sie diese Gefühle nicht hätten, wären sie Monster.
    Als Citra und Rowan gegen ihren Willen für die Ausbildung zum Scythe berufen werden und die Kunst des Tötens erlernen, wächst zwischen den beiden eine tiefe Verbindung. Doch am Ende wird nur einer von ihnen auserwählt. Und dessen erste Aufgabe wird es sein, den jeweils anderen hinzurichten …

    Meine Meinung:

    Der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen, er ist sehr anschaulich und man kam super in die Geschichte rein. Geschrieben wurde das Buch aus der 3. Person und stellte abwechselnd die Perspektive der beiden Protagonisten dar. Am Ende jedes Kapitels gibt es noch einen Eintrag aus dem Nachlese-Tagebuch eines Scythes, was mir sehr gut gefallen hat. Das Buchcover finde ich gut, es wirkt zwar düster, aber nicht zu sehr. Trotzdem sieht man direkt, was die Aufgabe des Mannes auf dem Cover ist - er sieht aus wie die typische Verkörperung des Todes, was hervorragend zur Geschichte passt.

    Die Geschichte spielt in der Zukunft, in der die Entwicklung der Zivilisation (seit 2042) abgeschlossen ist. Der Tod ist überwunden, Krankheiten gibt es nicht mehr und die Regierung wurde durch den Thunderhead ersetzt (quasi eine gewissenhafte Cloud, die alles weiß).
    Die Geschichte beginnt, als Citra zu hause sitzt und ihre Hausaufgaben macht. Plötzlich bekommt ihre Familie Besuch von Scythe Faraday. In dieser perfekten Welt, in der der Tod überwunden wurde, ist es die Aufgabe der Scythe durch Nachlese die Bevölkerungszahl zu reduzieren. Dementsprechend verängstigt sind Citra und ihre Familie als der Scythe plötzlich vor der Tür steht und sich quasi selber zum Essen einlädt. Die ganze Familie führt einen Eiertanz auf, um den Scythe bloß nicht zu verärgern und eventuell doch noch Ziel seiner Nachlese zu werden. Doch Citra hat genug davon und sagt ihm seine Meinung. Es stellt sich heraus, dass die Nachbarin das Ziel seiner Nachlese ist und er tatsächlich nur zum Essen vorbeigekommen ist. Die offene und mutige Art von Citra gefällt ihm jedoch, sodass er sie einige Zeit später als Lehrling unter seine Fittiche nimmt.
    Rowan lernt den Scythe in der Schule kennen, in der Scythe Faraday einen Mitschüler nachlesen muss. Da Rowan Mitleid mit dem Mitschüler hat, bleibt er während der Nachlese an seiner Seite. Auch Rowan sagt offen seine Meinung, ungeachtet der möglichen Konsequenzen, z.B. selber Ziel der Nachlese zu werden.
    Aus diesem Grund wird Rowan, zeitgleich mit Citra, ebenfalls neuer Lehrling von Scythe Faraday. Obwohl Citra und Rowan den Beruf des Scythe eigentlich eher verabscheuen, habe trotzdem beide ihre Gründe die Ausbildung anzutreten.
    Es ist für Scythe allerdings eher unüblich, zwei Lehrlinge zur selben Zeit in die Ausbildung zu nehmen. Da beide Lehrlinge jedoch immer ihr Bestes geben sollen, ohne Rücksicht auf den jeweils anderen, wird später beschlossen, dass die erste Handlung des künftigen Scythes die Nachlese des gescheiterten Lehrlings sein soll.

    Citra ist 16 Jahre alt, Schülerin und sehr aufbrausend. Sie ist aber auch ehrgeizig und gibt bei allem, was sie tut, ihr bestes. Sie sagt offen ihre Meinung und hat klare Vorstellungen davon, was richtig ist und was falsch. Ich mochte Citra und ihre Art sehr gerne.

    Rowan ist ebenfalls noch Schüler und im gleichen Alter wie Citra. Er zeigt direkt zu Beginn viel Mitgefühl und trägt sein Herz am rechten Fleck. Im Gegensatz zu Citra kann er seine Emotionen jedoch hinter einer lässigen Fassade verbergen. Es wird jedoch auch bald klar, dass er sich schnell verunsichern lässt. Rowan war mir zu Beginn wirklich sympathisch, allerdings nahm meine Sympathie für ihn mit der Zeit ab.

    Scythe Faraday ist derjenige, der die beiden Schüler in die Ausbildung nimmt. Er wirkt die meiste Zeit über sehr kühl und distanziert, aber auch höflich und achtbar. Er hat seine Prinzipien und an die hält er sich auch. Ihm ist es wichtig, dass die Nachlese dem Scythe schwer fällt und sein schlechtes Gewissen sein ständiger Begleiter ist, obwohl die Nachlese natürlich notwendig ist. Diese Einstellung vermittelt er auch seinen Lehrlingen.

    Die Story gefällt mir sehr gut. Ich finde die hier dargestellte Zukunft wirklich spannend, auch wenn sie meiner Meinung nach keinesfalls erstrebenswert ist.
    Mit der Zeit bekommt man beim Lesen immer mehr das Gefühl, dass das Scythetum in einem Wandel ist und sich etwas Bedrohliches anbahnt. Diese düstere Stimmung wurde durch die anschauliche Erzählweise gut transportiert. Insgesamt hat es mir jedoch etwas an Spannung gefehlt.

    Fazit:

    Das Buch hat mich zwar nicht mitgerissen, aber definitiv an die Hand genommen und in seine Welt gezogen. Der Schreibstil ist sehr anschaulich und hat mir gut gefallen. Auch die Charaktere sind alle sehr unterschiedlich und jeder hat seinen eigenen Reiz. Die Story mochte ich insgesamt sehr gerne. Das Buch bekommt von mir 4 von 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Anna C., 25.09.2017

    Als Buch bewertet

    Unbedingt Lesen!
    Utopisch!

    Alles Wissen der Welt ergründet, unendlicher Wohlstand und Unsterblichkeit: In dieser postmortalen Welt, die weder Kriege, Armut und Gewalt kennt, leben die beiden Teenager Citra und Rowan.
    Doch um der Überbevölkerung gegenzusteuern, wurden die Scythe berufen. Diese sind für die Dezimierung der Bevölkerung, die sogenannte "Nachlese", zuständig . Gegen ihren Willen befinden sich Citra und Rowan bald als Lehrlinge in dieser Position wieder und müssen lernen über Leben und Tod zu entscheiden.

    Der Weltenaufbau ist grandios und für mich das Highlight des Buches.
    Nach und nach wird durch die "Nachlese-Tagebucheinträge" von verschiedenen Scythe die Welt und deren Gesellschaft und Werte skizziert.
    Moral und Ethik sind für die Scythe von besonderer Bedeutung, da gerade sie durch ihre Berufung tagtäglich damit konfrontiert werden.
    Neal Shusterman ist es hierbei gelungen, aufzuzeigen, wie teilweise verdreht und verschieden jedoch die Auffassungen davon sind.

    Das Besondere an diesem Buch für mich war, dass es den Leser zum Nachdenken angeregt hat. Das Thema Tod spielt hier eine zentrale Rolle und hat des Öfteren sowohl die Protagonisten als auch mich zu inneren Konflikten geführt.
    Dazu kommt, dass der Autor an vielen Stellen überraschende Wendungen eingebaut hat. (Leider finde ich, dass der Klappentext des Buches im Vorfeld etwas zu viel davon verraten hat.)

    Ich kann und will dieses Buch wirklich jedem empfehlen. Meiner Meinung nach ist es eines der besten Bücher dieses Genres, das ich seit langem gelesen habe.

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  • 5 Sterne

    SLovesBooks, 24.10.2017

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:

    Ich mag Neal Shusterman als Autor wirklich gerne. Ich habe seine Vollendet Reihe sehr gerne gelesen. So war ich neugierig auf sein neues Buch.

    Irgendwie hat es mich von Anfang an an Derek Landys Bücher erinnert. Gar nicht mal vom Inhalt oder Schreibstil, sondern eher daher, dass auch Landy kein Problem hat in Jugendbüchern übers Morden zu schreiben und kein Blatt vor den Mund nimmt.

    Dieses Buch ist definitiv was anderes. Ich lese sehr viele Jugendbücher, trotzdem fällt mir kein Vergleichbares ein. Shusterman schafft hier eine dystopische Welt, die ganz anders ist als das was man schon kennt.

    Er erfindet mit diesem Buch die Dystopie ein Stück weit neu. Auf jeden Fall finde ich seine Interpretation sehr spannend. Menschen die nicht sterben, aber auf Grund von Überbevölkerung „ausgelesen“ werden. Das kannte ich bisher noch nicht. Seine Idee ist brillant. Ich finde auch, dass er dieses Thema für ein Jugendbuch recht gut entwickelt und aufgebaut hat.

    Die beiden Protagonisten haben mir gefallen. Ihre Beziehung zueinander war nie durchschaubar. Man wurde regelmäßig von dieser Entwicklung überrascht. Ich finde auch gut, dass es ein Mädchen und ein Junge sind, so wird das Buch ein für beide Geschlechter interessantes Jugendbuch.

    Der Schreibstil ist unverwechselbar Shusterman. Ich mag ihn unglaublich. Alles liest sich so locker und leicht. Von Anfang bis Ende konnte mich sein Schreibstil gefangen nehmen.

    Ein wirklich toller Auftakt, auf dessen Fortsetzung ich schon unglaublich gespannt bin.

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  • 5 Sterne

    Shari77, 27.09.2017

    Als eBook bewertet

    Eine perfekte Welt?

    Was wäre unsere Welt, wenn es keine Krankheiten mehr geben würde? Keine natürlichen Tode? Nach einem Unfall einfach wieder hergestellt würde? Der Körper sich in rasender Geschwindigkeit selbst heilen kann? Kriege und Armut in Vergessenheit geraten sind? Dann gibt es nur noch ein Problem - Überbevölkerung!


    Neal Shusterman hat auch dafür eine Lösung gefunden. Die Scythe “Hüter des Todes” entscheiden, jeder für sich, wer nachgelesen wird - also wer komplett von dieser Welt verschwindet. Durch Waffen, Gift oder gar Feuer werden die ausgewählten Menschen hingerichtet - manche Scythe arbeiten mit einer großen Portion Menschlichkeit, anderen jedoch bereitet es Freude. Scythe selber können nicht nachgelesen werden, außer durch ihre eigene Hand “Selbstnachlese”.


    Citra und Rowan sind Lehrlinge und verlieren ihren Lehrmeister und werden jeweils einem anderen zugeteilt.  Einer von beiden lernt die Nachlesen mit Würde wobei der andere zu einem eher grausamen Lehrleimeister muss und sich sogar der Madsennachlese stellen muss. Am Ende Ihrer Ausbildung kann nur einer ein Junior - Scythe werden……


    Ein super Auftakt dieser Reihe. Neal Shusterman überzeugt mit wechselnden Sichtweisen, tollem Schreibstil und kurzweiligen Kapiteln.  Ein Buch bei dem einen nicht langweilig wird. Ich freue mich auf Teil 2 - obwohl die Wartezeit bis Herbst 2018 doch sehr lange ist.

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  • 4 Sterne

    Mondtaube, 16.10.2017

    Als Buch bewertet

    Keine Armut, keine Gewalt, keine Krankheiten, keine Kriege - Die Perfekte Welt.
    Doch wenn jeder Mensch unsterblich ist und es nichts gibt, was es sich lohnt zu erreichen, um was es sich lohnt zu kämpfen - weiß man den Wert des Lebens zu schätzen?
    Zwischen Sinnlosigkeit, Monotonie und Langeweile werden Scythe, welche als einzige Menschen die Befugnis haben Leben auf ewig zu nehmen, sowohl gehasst als auch bewundert.
    Scythe sind nötig, um die Welt vor einer noch größeren Überbevölkerung zu verschonen - dennoch sind Citra und Rowan alles andere als begeistert, als sie für eine Ausbildung zum Töten auserkoren werden.


    In einer Zukunft, in der jeder Mensch unsterblich ist, ist es nur verständlich, dass die Folge davon Überbevölkerung sein wird. Die Idee der Scythe, welche dieses Problem beseitigen, hatte daher sehr schnell mein Interesse geweckt.
    Was passiert, wenn ein Mensch dazu ausgebildet werden soll, darüber zu entscheiden, welcher, vollkommen gesunde, Mensch noch leben darf und welcher nicht?

    Ich muss jedoch ganz ehrlich sagen, dass ich etwas länger gebraucht hatte, bis mich diese Geschichte richtig packen konnte. Das liegt größtenteils daran, dass ich lange gebraucht hatte, um das System, welches wir in dieser Geschichte kennenlernen, als logisch zu betrachten. Eigentlich fällt es mir leicht, mich in einer fremden Welt sehr schnell zu verlieren, aber sich eine mögliche Zukunft vorzustellen, in der es weder Kriege noch Krankheiten und Armut gibt, WEIL eine künstliche, fast allwissende, Intelligenz sich um alle Probleme kümmert und auch die Regierung übernimmt, konnte ich mir einfach sehr schwer vorstellen. Da sich der Schreibstil jedoch sehr flüssig lesen lässt und die Charaktere von Anfang an mein Interesse so weit gefesselt hatten, dass ich wissen wollte, wie es mit ihnen weitergehen wird, kam ich trotzdem sehr schnell mit der Geschichte voran.

    Richtig fesselnd wurde das Buch für mich aber erst dann, als Citra und Rowan getrennte Wege gingen. Wenn ich vorher während des Lesens dachte “Die Geschichte ist ganz nett” hatten sich ab diesem Zeitpunkt meine Gedanken immer mehr in ein “Die Geschichte ist genial!” verändert.
    Das Buch regt teilweise sehr zum Nachdenken an. Oft wird man sich fragen, wie man selbst in jener Situation reagiert hätte. Es ist auch sehr interessant, immer mehr über das Scythetum zu erfahren, denn nicht jeder Scythe teilt die gleichen Ansichten. Besonders die Tagebucheinträge verschiedener Scythe, von denen man immer einen am Ende eines Kapitels finden wird, geben da einen sehr guten Einblick.

    Allgemein muss ich sagen, dass mir die Tagebucheinträge besonders gut gefallen hatten und diese für mich das Buch einfach noch um einiges besser gemacht hatten. Ich fand auch, dass mit der recht schwierigen Thematik von Leben und Tod sehr gut umgegangen wurde.

    Was mir weniger gut gefallen hatte, war, dass die Protagonisten des Buches nicht besonders gut ausgearbeitet wurden. Ich hatte nicht das Gefühl, diese besser zu kennen als manche Nebencharaktere und fand einige Nebencharaktere fast noch interessanter, als die Protagonisten selbst. Citra und Rowan führen uns zwar gut durch die Geschichte, jedoch versteht man
    deren Handeln oft nicht vollkommen, da Emotionen an einigen Stellen nicht genügend beschrieben wurden.

    Trotzdem konnte das Buch mit interessanten Ideen, spannenden Momenten und auch ein paar unerwarteten Wendungen überzeugen.
    Ich persönlich hatte meine Freude daran, das Buch zu lesen, wünsche mir jedoch, dass die tolle Idee der Geschichte in den beiden Folgebänden noch weiter ausgearbeitet wird. So würde ich mir insbesondere wünschen, noch mehr über das ganze System und den Thunderhead zu erfahren.

    Fazit:
    Es hatte etwas gedauert, bis das Buch mich packen konnte, schlussendlich wurde ich jedoch mit einer spannenden und kreativen Geschichte belohnt.
    Ich denke, wenn man “Vollendet” von Neal Shusterman mochte, wird man auch dieses Buch mögen, denn man merkt, dass es sich um denselben Autor handelt und eine ebenso kreative Idee umgesetzt wurde.

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  • 4 Sterne

    Shanna, 18.09.2017

    Als Buch bewertet

    Die perfekte, (un)schöne, neue Welt...
    In einer fernen Zukunft hat die Menschheit Krankheit, Armut, Kriege und den natürlichen Tod besiegt. Die medizinischen Möglichkeiten reichen vom Zurücksetzen des Körpers in ein jüngeres Alter bis hin zur völligen Wiederherstellung nach einem tödlichen Unfall. Da die Menschen nun nicht mehr sterben können, muss der Überbevölkerung eine Grenze gesetzt werden. Diese Aufgabe übernehmen die Scythe, indem sie bestimmte Personen zur sogenannten Nachlese, also zur Tötung auswählen. Hierbei sollten die 10 Gebote des Scythetums befolgt werden, doch gibt es einige Scythe in der Gemeinschaft, die diese Regeln zugunsten der eigenen Vorlieben und Vorteile ausnutzen. Citra und Rowan werden vom Scythe Faraday als Lehrlinge für die Ausbildung auserwählt, obwohl sie beide nicht bereit sind zu töten!

    Ich finde die Idee der Unsterblichkeit und die daraus resultierenden Probleme für eine Gesellschaft faszinierend und war neugierig, wie sich der Autor die Lösung dafür vorstellt. Dass für die Tätigkeit der Scythe eine besondere, mentale Stärke und eine unabhängige, aber mitfühlende Persönlichkeit vonnöten ist, wurde eingehend beschrieben, doch gibt es wie in allen mächtigen Positionen schwarze Schafe, die ihre Macht missbrauchen und sogar Freude beim Töten empfinden. Obwohl man bei diesen Charakteren eindeutig von den Bösen sprechen kann, waren meiner Meinung nach die Handlungen von Faraday und später auch Citra nicht viel humaner. Als Faraday in Citras Familie kommt, denken natürlich alle, dass einer von ihnen nachgelesen werden soll, aber hinterher stellt sich heraus, dass er nur ein Abendessen wollte und wegen der Nachbarin kam. Das ist grausam und unnötig, den Menschen solche Angst zu machen. Da diese Welt sich rühmt so hochentwickelt zu sein, sollte es (wenn es denn schon sein muss), menschenwürdigere Methoden geben, jemanden umzubringen, als dafür Küchenmesser oder andere archaische Waffen und Kampftechniken zu benutzen!

    Rowan bringt seinen Unmut hierüber am Anfang deutlich zum Ausdruck, auch wenn er sich damit selbst in Schwierigkeiten bringt. Mir hat seine aufmüpfige Art sehr gut gefallen und er sorgt mit seinen Selbstzweifeln und viel Einfallsreichtum für so manche Überraschung. Rowan und Citra sind sehr unterschiedlich in ihrem Charakter und wie sie mit der sich ergebenden Bedrohung umgehen. Citra hat mich in ihrer Entwicklung etwas enttäuscht, da sie am Ende eine heftige und für mich erschreckende und nicht nachvollziehbare Tat begeht.

    Die Auszüge aus den Nachlese-Tagebüchern der verschiedenen Charaktere, die immer wieder eingeschoben werden, tragen sehr zum Verständnis ihrer Denkweise und der Traditionen der Scythe bei, wobei gewisse Parallelen zur heutigen katholischen Religion auffällig sind (Konklave, Verzicht auf Familie). Ich fand die Beschreibung des originellen und skurrilen Kults der Tonisten, die den Tönen einer Stimmgabel huldigen, ebenfalls sehr interessant und auch ein wenig lustig.

    Leider hat man für meinen Geschmack zu wenig über den Thunderhead, das kollektive Bewusstsein der Menschheit erfahren. Er regelt selbständig sämtliche Belange des Lebens und ist in der Lage, auf alle Fragen eine Antwort zu finden. Die Scythe dürfen ihn nur als Datenspeicher nutzen, um in ihren Entscheidungen nicht beeinflusst zu werden. Hoffentlich wird im nächsten Teil genauer darauf eingegangen.

    Insgesamt hat mir dieser erste Band mit kleinen Einschränkungen sehr gut gefallen und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

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  • 4 Sterne

    Aglaya, 23.09.2017

    Als eBook bewertet

    In der Zukunft sind Krankheiten ausgerottet und wer einen Unfall erleidet, wird wiederbelebt. Schmerzen und Tod gehören der Vergangenheit an. Da die Unsterblichkeit schnell zu einer massiven Überbevölkerung führen würde, wurden die Scythe eingeführt. Sie haben das Recht und die Möglichkeit, Menschen endgültig sterben zu lassen. Die beiden Jugendlichen Citra und Rowan werden von Scythe Faraday aufgenommen, um diese ehrenvolle Aufgabe zu erlernen.

    Die Geschichte wird kapitelweise abwechselnd aus der Sicht von Citra und Rowan in der dritten Person erzählt. Beide waren mir sympathisch, erschienen mir aber irgendwie etwas langweilig. Ausser dem Wunsch, trotz ihrer Aufgabe kein unnötiges Leid zu verursachen und damit ein guter Scythe zu werden, scheinen sie kein wirkliches Ziel im Leben zu haben. Hier hätte ich mir etwas mehr Ecken und Kanten gewünscht. Am Ende jedes Kapitels wird ein Auszug aus dem Tagebuch eines berühmten Scythe zitiert. Bei diesen Ausschnitten habe ich schon bald angefangen, den richtigen Autor zu erraten zu versuchen, bevor dieser in der letzten Zeile genannt wird.

    Die Handlung ist nicht besonders vielfältig. Im Grunde dreht sie sich "nur" um die Ausbildung der beiden Protagonisten zum Scythe, auch wenn während rund der Hälfte des Buches auch ein gewisser Krimisapekt hinzukommt, der aber weit vor Schluss aufgelöst wird. Interessanter wird es erst, als die beiden Protagonisten getrennt werden und zu unterschiedlichen Lehrmeistern geschickt werden. Entgegen meiner Erwartungen enthält das Buch auch keine wirkliche Liebesgeschichte, die beiden Protagonisten sagen sich zwar einmal, dass sie sich lieben, das lässt sich aber durch die Handlung nicht wirklich nachvollziehen und spielt eigentlich auch keine Rolle im Ablauf der Geschichte.

    Obschon die genannten Kritikpunkte wohl einen anderen Eindruck erwecken können, hat mich das Buch gut unterhalten. Das Konzept der angestellten "Sensenmänner", die in einer Welt ohne Krankheit, Schmerzen oder Tod die Überbevölkerung bekämpfen müssen (und dabei nicht immer ehrbare Motive haben) fand ich frisch und unverbraucht, und die meisten Figuren waren mir sympathisch, wenn auch etwas langweilig. Insgesamt hat sich "Scythe – Die Hüter des Todes" für mich eher wie eine ausgedehnte Einführung in eine neue Buch-Welt angefühlt, die nun auf den Beginn der eigentlichen Handlung wartet. Auf diese bin ich jedenfalls sehr gespannt und freue mich schon auf den Folgeband (auf der englischsprachigen Wikipediaseite ist von der "Scythe-Series" die Rede, auch wenn darunter bisher nur dieses eine Buch gelistet ist. "Hüter des Todes" soll wohl der Auftakt zu einer Trilogie bilden).

    Der Schreibstil des Autors Neal Shusterman lässt sich flüssig lesen, sodass ich zügig durch die Kapitel kam. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, bleibt aber offen genug für Nachfolgebände.

    Mein Fazit
    Frisches Konzept, die Handlung wäre allerdings noch ausbaufähig

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  • 5 Sterne

    Tamara Angelina P., 23.09.2017

    Als Buch bewertet

    Eine Welt in der alles Schlechte abgeschaffen wurde. Keine Kriminalität, kein Hungern, keine Ungleichheit, kein natürliches Sterben.Es wurden Menschen auserwählt die die Population in Grenzen halten. Man nennt sie Scythe.
    In dem Buch folgen wir 2 Charakteren - Citra und Rowan - die von einem Scythe als Lehrlinge auserwählt wurden. Doch sind sie bereit zu entscheiden wer leben darf und wer sterben muss?

    Ich konnte mich sehr gut in die beiden Hauptcharaktere versetzen und finde auch dass die Nebencharaktere nicht oberflächlich waren, sondern man konnte ihr Motive gut nachvollziehen. Die Handlung hat mir sehr gut gefallen, wobei ich sagen muss dass ich bereits von Anfang an von dem Konzept des Buches wahnsinnig begeistert war. Auch der Schreibstil hat mir sehr gut zugesagt und war angemessen für ein Juendbuch.

    FAZIT:
    Das buch war fantastisch! Ich habe jede einzelne Seite geliebt und bin schon gespannt was Neal Shusterman aus den nächsten zwei Teilen der Trilogie macht.

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  • 5 Sterne

    Runar RavenDark, 21.01.2021

    Als Buch bewertet

    Das Hörbuch "Scythe Die Hüter des Todes" von Neal Shusterman hat einen Umfang von 12 Stunden und 12 Minuten.

    Das Buch gibt es als Softcover, Hardcover als Ebook und Hörbuch

    Der Hörbuchsprecher hat eine sehr angenehme, passende Stimme mit guter Dynamik.

    In einer Welt wo es keine Toten mehr gibt, müssen die Scythe für Gleichgewicht sorgen. Citra und Rowan kämpfen beide unerwartet um eine Ausbildung, die sie eigentlich niemals wollten.

    Das Hörbuch ist von Anfang bis Ende absolut spannend. Wie könnte eine Welt aussehen in der Scythe über Leben und Tod regieren und wären diese wirklich gerecht oder korrupt? Das Jugendbuch verspricht viele emotionsgeladene, actionreiche Stunden zwischen Fantasy und Science Fiction mit unerwarteten Wendungen. Es regt zum Nachdenken an und bleibt noch lange in Erinnerung.

    Fazit: Actionreiches, emotionsgeladenes, spannendes Jugendbuch. Unbedingt lesen!

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  • 5 Sterne

    girasolita, 25.09.2017

    Als Buch bewertet

    Bisher hatte ich leider noch kein Buch von Neal Shustermann gelesen, aber Scythe hat mir sehr gut gefallen, trotz der Dicke hatte ich es in zwei Tagen ausgelesen.

    Das Cover in schwarz und metallickupfer mit der sihlouettenartigen "Person" eines Scythe gefällt mir, es wirkt richtig edel.

    Citra und Rowan leben in einer perfekten Welt, in der Krankheiten und Tod besiegt sind. Da aber auch hier die Bevölkerung nicht ins unendliche wachsen kann, müssen Personen sterben - hier kommen die Scythe ins Spiel, deren Aufgabe es ist, Menschen "nachzulesen".

    Von ihrem Mentor werden Citra und Rowan gegen ihren Willen zur Ausbildung als Scythe berufen. Beide verstehen sich fast zu gut, bis ihnen vom Schicksal (bzw. anderen Scythe) Steine in den Weg gelegt werden....

    Ich fand es richtig spannend, und bin gespannt auf die beiden nächsten Teile der Trilogie.

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  • 4 Sterne

    Fredhel, 31.10.2017

    Als Buch bewertet

    Das Jahr, in dem "Scythe" von Neal Shusterman spielt, ist nicht mehr zu benennen, denn irgendwann hat man mit der Berechnung aufgehört, nachdem der Supercomputer THUNDERHEAD die Leitung über das Wohlergehen der Welt übernommen hat. Hunger, Krieg und Terror sind Vergangenheit, ebenso die Sterblichkeit. Um einer Überbevölkerung entgegenzuwirken, gibt es die Kaste der Scythen, die nach einer strengen Ausbildung samt Abschlussprüfung den Tod zu auserwählten Menschen bringen. Leider verfällt der Sittenkodex in einigen Scythengruppierungen und die Situation eskaliert, als zwei Jugendliche gleichzeitig von einem angesehenen Scythen als Lehrlinge angenommen werden. Es läuft auf einen Wettstreit auf Leben und Tod hinaus.
    Zwischen dem normalen Handlungsstrang findet sich als Kapiteltrennung immer eine Seite aus dem Tagebuch eines der beteiligten Scythen. Zuerst haben mich diese trockenen Sequenzen etwas gestört, aber nach und nach wurden sie mir immer wichtiger für das Verständnis der allgemeinen Situation.
    "Scythe" ist kein kompliziertes Buch. Es gibt im Prinzip nur den einen Handlungsstrang und es gibt auch wenig zwischen den Zeilen zu lesen. Interessant ist für mich die Vorstellung, wie sich eine Welt darstellt, in der es keinen Tod mehr gibt, keine Krankheit, kein Alter....irgendwie wirkt alles übersättigt und sinnentleert, wenn auch die Menschen dieser perfekten Welt es wahrscheinlich anders sehen. Nur die Scythen beenden diesen paradiesischen Zustand, aber die Wahrscheinlichkeit, ausgesucht zu werden, ist relativ gering.
    Mich hat diese Dystopie sehr angesprochen. Einerseits ist der Erzählstil eher spröde, nur vereinzelt gibt es einige spannende Kampfszenen, aber dennoch will man wissen, wie sich die beiden Lehrlinge entwickeln werden und auch ob die Klasse der Scythen zu ihrem ursprünglichen Ehrenkodex zurückfinden kann. Am Ende bleiben keine Fragen offen, aber dennoch ist die Aussicht auf den zweiten Teil der Trilogie verlockend.

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  • 4 Sterne

    harakiri, 03.10.2017

    Als Buch bewertet

    In einer Welt in der niemand mehr an Krankheiten oder Unfällen stirbt gibt es die Scythe, die dafür sorgen, dass es keine Überbevölkerung gibt. Citra und Rowan werden als Scythe-Lehrlinge aufgenommen. Doch ihre Rekrutierung sorgt nicht überall für Freude. Sie machen sich Feinde und müssen um das Ende ihrer Ausbildung bangen.
    Ein Buch, das sowohl Jugendliche, als auch Erwachsene anspricht. Zu niedrig würde ich die Altersgrenze aber nicht setzen, da doch sehr viel getötet wird. Wenn auch das Wort Tod nicht allzu oft in den Mund genommen wird. Es wird immer von „Nachlese“ gesprochen, was den Schrecken aber nur marginal nimmt.
    Citra und Rowan sind sympathische Charaktere mit denen ich gleich warm war. Den ersten Teil des Weges gehen beide gemeinsam, dann werden sie getrennt und kämpfen fortan allein. Citra landet bei der ruhigen Scythe Curie und Rowan bei dem Rowdy Goddard. Beide prägen die zwei in unterschiedlichen Weisen.
    Der Einstieg ins Buch ist mir sehr leicht gefallen. Die Vorstellung der beiden Protagonisten und ihr Weg zu Scythe Farraday. Allerdings fiel mir die Vorstellung, wie schnell die beiden der Lehre zugesagt haben, nicht eben leicht. Die beiden sind Kinder, die das Töten lernen sollen! Und stimmen doch gleich zu, als ihnen die Chance geboten wird. Der Beginn der Lehre lässt den Spannungsbogen etwas sinken, der erst dann wieder ansteigt als die beiden getrennt werden.
    Die Schreibweise des Buches ist sehr flüssig und schnell. Untersetzt mit kleinen humorischen Spitzen und einigen verzweigten Handlungen, die jedoch nie störend, sondern immer passend wirken.
    Scythe- Die Hüter des Todes ist der Beginn einer Trilogie. Wenn auch der vorliegende Band in sich abgeschlossen ist und unabhängig gelesen werden kann. Scythe II wird voraussichtlich im Mai 2018 erscheinen und ich bin gespannt, wie sich das Leben der beiden Protagonisten weiter entwickeln wird.

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  • 4 Sterne

    schokoflocke, 17.10.2017

    Als Buch bewertet

    Da mir die "Vollendet" Reihe sehr gut gefallen hat,war ich natürlich auf dieses Buch sehr neugierig.Auch diesmal überrascht Neal Shusterman mit neuartigen Idee und interessantem,originellem Weltenentwurf.Die Menschheit hat den Tod besiegt und eine perfekte Gesellschaft erschaffen.Um Gleichgewicht zu halten und wenig "Natürlichkeit" zurückzubringen hat man die Scythe berufen,die Hütter des Todes,die (einfach gesagt) Lizenz zum Töten haben.Eine tolle Idee,die nicht nur spannend ist,sondern auch zum nachdenken bringt und paar moralische und ethische Themen beinhaltet.Die Protagonisten Citra und Rowan werden als Scythe-Lehringe ausgewählt und müssen die Kunst des Tötens erlernen.Obwohl sie beide das eigentlich nicht wollen,stellen sie sich den Aufgaben und müssen fest stellen,dass nicht alle Scythe so strenge moralische Grundsätze haben wie ihr Meister.

    Die Geschichte ist abwechselnd aus Sicht von Citra und Rowan erzählt und sehr flüssig zum lesen.Der Schreibstil lockerleicht und schön.Viel Spannung,aber mir hat trotzdem bisschen was gefehlt,da ist definitiv noch Luft nach oben.Allerdings finde ich es als Auftakt einer Reihe sehr gelungen,da die Einführung in die Geschichte sehr geschickt konstruirt ist .Vorallem geht es um den Weltenaufbau und die Scythe-Gemeinschaft,damit man das spätere Geschehen gut verstehen kann.Die Protagonisten entwickeln sich in diesem Band und nehmen ihre Rolle an,alles scheint für das Spiel bereit sein.Die spannende und überraschende Wendung am Ende,verspricht meiner Meinung nach,eine Steigerung im Band 2,jetzt wo schon fast alles geklärt ist,kann es dann richtig los gehen.Ich bin auf jeden Fall sehr auf die Fortsetzung gespannt.

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