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  • 5 Sterne

    37 von 51 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 08.08.2022

    Als Buch bewertet

    Die Rückkehr der Kraniche, von Romy Flöck

    Cover:
    Wunderschön und es passt ausgezeichnet zur Stimmung im Buch.

    Inhalt:
    In der dörflichen Idylle ist auch nicht immer alles so einfach oder in Ordnung.
    Die drei Hansen Frauen haben jede ihre eigenen Dämonen und ihre eigenen Geheimnisse.
    Doch ihnen wird nicht bewusst dass gerade ihre Lieben darunter am meisten Leiden.
    Die älteste, Wilhelmine, die Mutter von Grete und Freya kann dadurch ihren beiden Töchtern keine unvoreingenommene Mutter sein und keine Nähe zulassen.
    Grete und Freya, beide um die fünfzig, haben auch ihre Geheimnisse und es belastet sie gegenseitig. Und vor allem Gretes Tochter Anne leidet sehr darunter nicht zu erfahren wer ihr Vater ist.

    Meine Meinung:
    Ein wunderbarer Roman, der uns starke Freuen zeigt.
    Aber er zeigt auch sehr deutlich, dass Geheimnisse, eine Lüge, ein Leben und auch das der nachfolgenden Generationen, vergiften können.

    Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Emotionen kommen gut bei mir an, so dass ich den Protagonistinnen sehr nahe komme.
    Die wunderschöne Landschafts- und Tierweltbeschreibungen sind einfach herrlich zu lesen.

    Es wird nie langweilig und wir erfahren folgerichtig immer mehr von den Hansen Frauen. Einiges lässt sich erahnen.
    Schön ist, dass trotz der Barrieren, die die Frauen um sich aufgebaut haben, die ursprüngliche Liebe und Verbundenheit spürbar wird, die nie verloren gegangen ist.

    Autorin:
    ROMY FÖLCK wurde 1974 in Meißen geboren. Sie studierte Jura, ging in die Wirtschaft und arbeitete zehn Jahre für ein großes Unternehmen in Leipzig. Mit Mitte dreißig entschied sie, ihren großen Traum vom Schreiben zu leben. Mit ihrem Mann lebt sie heute in einem Haus in der Elbmarsch bei Hamburg, wo ihre Romane entstehen.

    Mein Fazit:
    Ein Roman für wohlige Lesesstunden der mich an die Nordsee in eine wunderbare Landschaft entführt hat.
    Ein Buch das mir sehr gut gefallen hat.
    Von mir 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    24 von 38 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 08.08.2022

    Als Buch bewertet

    Grete lebt mit Mutter Wilhelmine in der Elbmarsch und ist beruflich als Vogelwartin eingespannt. Als Wilhelmine gesundheitliche Probleme bekommt, reisen ihre Schwester Freya und ihre Tochter Anne an. Schnell kommen bei allen alte Erinnerungen hoch und lösen Spannungen aus. Wilhelmine wünscht sich nichts mehr, als dass die Mädchen untereinander endlich Frieden schaffen, doch sie selbst ist nicht ganz unschuldig am Unfrieden und muss endlich über ihren Schatten springen. Schafft sie dies, trotz ihrer immer mehr schwindenden Gesundheit?

    Ich hatte mir eine schöne Familiengeschichte erhofft und genau das habe ich mit diesem Buch bekommen. In einem sehr bildhaften Schreibstil erzählt die Autorin diese verzwickte Geschichte. Die Schwestern kriegen sich gleich in die Haare und lange bleiben die Probleme unausgesprochen. Doch gerade bei Freya kann man mitverfolgen, wie sie die Natur und herrliche Landschaft von ihrem stressigen Job in Berlin runterholen. Sie wird entschleunigt und sieht plötzlich viele Dinge mit ganz anderen Augen. Mir hat gut gefallen, dass die Charaktere so unterschiedlich sind. Selbst Oma Wilhelmine hat noch ihre Geheimnisse. Sehr anschaulich wird dargestellt, wie sie sich fühlt und wie geschwächt sie gesundheitlich ist. Man konnte sich in die Charaktere sehr gut hineinversetzen. Besonders gut gefallen haben mir die Landschaftsbeschreibungen, die Ruhe dort und die Vogelvielfalt. Ich war im Mai an der Nordsee und da war gerade Brutsaison. Es war wahnsinnig interessant, wie viele verschiedene Vögel im Watt und in den Salzwiesen zu sehen waren. Daher konnte ich mich direkt in die Region hinein denken. Die Hansen-Frauen haben mir sehr unterhaltsame Lesestunden beschert und ich hätte gerne noch ein wenig weiter gelesen. Ein sehr schönes Buch!

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  • 4 Sterne

    18 von 29 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemaus, 19.08.2022

    Als Buch bewertet

    Eine Familiengeschichte über 4 starke Frauen

    Ein ruhiger Roman, geprägt von der wunderschön beschriebenen Natur im Hamburger Elbumland. Romy Fölck entführt ihre Leser in die Welt der Elbmarschen mitsamt den dort lebenden Tieren. Die Protagonistin Grete ist Vogelwartin und hat die 50 Jahre seit ihrer Geburt ihre Heimat nicht wirklich verlassen. Zusammen mit ihrer Mutter lebt sie in einem alten Haus in der Elbmarsch. Ein Schwächeanfall ihrer Mutter Wilhelmine ruft jedoch allen in Erinnerung, das die Zeit nicht stehenbleibt und viele unausgesprochene Dinge einen irgendwann wieder einholen. Der sich verschlechternde Gesundheitszustand der Mutter lässt auch Gretes Schwester und Tochter zurückkehren in die Heimat. Beide hatten ihren Lebensmittelpunkt mittlerweile woanders hin verlagert.
    Zwischen den 4 Frauen beginnen sich die Gräben nur sehr langsam zu schließen, die emotionale Annäherung aneinander ist deutlich schwieriger und langwieriger als die räumliche.
    Romy Fölck beschreibt 3 Generationen von Frauen, die sich weit voneinander entfernt haben, aber dennoch eine Familie sind. Die einzelnen Charaktere sind jeder auf seine Art relativ unnahbar, aber dennoch nicht unsympathisch.
    Ein sehr lesenswertes Buch, hervorragend geeignet für die bald kommenden Herbsttage.
    4 von 5 Sterne

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ilka S., 18.08.2022

    Als Buch bewertet

    Bisher kannte ich die Autorin nur aus ihren Kriminalromanen, die ja ebenfalls im Alten Land angesiedelt sind.
    Nun besticht sie durch eine eng gewebte Familienhistorie über die Hansen-Frauen, deren vier Protagonistinnen in unterschiedlichem Umfeld leben. Mutter Wilhelmine und Tochter Grete leben zusammen in der Elbmarsch inmitten der Natur, Tochter Freya ist erfolgreich im Management eines Start-Ups in Hamburg tätig und Enkelin Anne studiert Umweltwissenschaften in Bremen. Als Wilhelmine stürzt und an den Gebrechen des Alters erkrankt, müssen sich die drei unterschiedlichen Frauen arangieren, um ihre Pflege sicher zu stellen. Schließlich finden sie einen Weg, der für alle zu passen scheint.
    Nachdem etliche Familiengeheimnisse gelüftet werden, schafft es eine jede, den für sie stimmigen Weg in die Zukunft zu finden.

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja R., 18.08.2022

    Als Buch bewertet

    Berührender Familienroman

    Grete ist in der Elbmarsch aufgewachsen und mit der Gegend tief verwurzelt. Sie genießt ihre Arbeit als Vogelwartin, denn dabei ist sie ganz im Einklang mit sich. Grete lebt noch immer mit ihrer Mutter Wilhelmine zusammen, ihre Schwester Freya führt ein luxuriöses Leben in Berlin und auch Gretes Tochter Anne hat das alte Haus in der Elbmarsch längst verlassen, um zu studieren. Grete bekommt eine einmalige Gelegenheit, einen großen Traum zu verwirklichen. Doch dann erleidet Wilhelmine einen Schwächeanfall, der die sonst so robust erscheinende Frau vollkommen aus der Bahn wirft. Freya und Grete kehren zurück in die Elbmarsch. Doch das Aufeinandertreffen der vier Frauen verläuft angespannt, denn das Schweigen, von dem das Familienleben geprägt ist, lässt sich nicht so leicht überwinden. Außerdem sind Grete, Freya, Anne und auch Wilhelmine sehr darauf bedacht, dass ihre Geheimnisse nicht ans Tageslicht kommen. Doch Wilhelmine geht es immer schlechter. Die Frauen ahnen, dass ihnen nicht viel Zeit bleibt, um das Schweigen zu überwinden...

    Im Zentrum der Ereignisse stehen die Hansen-Frauen, die sich nicht viel zu sagen haben, nun aber doch zusammenkommen, um Wilhelmine beizustehen. Da sie abwechselnd im Fokus stehen, erfährt man in den Abschnitten nach und nach, was die jeweilige Frau bewegt und was sie von den anderen denkt. Nach und nach lernt man so die unterschiedlichen Hauptcharaktere kennen. Sie alle wirken sympathisch, doch zunächst scheint es so, als ob sie den Abgrund, der sich zwischen ihnen auftut, nicht überwinden können. 

    Handlungsorte und Charaktere werden detailliert und lebendig beschrieben, wodurch man tief in die Familiengeschichte der Hansens eintauchen und die Konflikte, die unter der Oberfläche schwelen, nachvollziehen kann. Romy Fölck versteht es außerdem hervorragend, die Elbmarsch und die Vielzahl der Vögel, die dort ihre Heimat haben, zu beschreiben. Es ist beinahe so, als ob man selbst vor Ort wäre. Diese Beschreibungen wirken auch nicht zu ausufernd. Sie passen zur Handlung und liefern einen wunderbare Hintergrundkulisse, für diesen berührenden Familienroman.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lisbethsalander, 28.08.2022

    Als Buch bewertet

    Romy Fölck auch ohne Krimi herausragend
    Zugegebenermaßen ist dies tatsächlich mein erstes Buch der Autorin. Bisher hatte ich ihren Namen eigentlich vor allem mit Krimis asoziert, und bin nun erstaunt und gleichermaßen extrem positiv überrascht, dass Romy Fölck offenbar noch viel mehr drauf hat. Mit ihrem ganz neuen Roman "Die Rückkehr der Kraniche" hat sie mich tatsächlich komplett und von der ersten Zeile an mitgenommen und von Grund auf begeistert! Im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei Schwestern mittleren Alters, Grete und Freya und ihr Zuhause, ein Hof in der sogenannten Elbmarsch. Während Grete ihr ganzes Leben hier verbracht hat, hat ihre jüngere Schwester Freya das Zuhause frühzeitig verlassen, um ihren eigenen Weg zu gehen. Die daheimgebliebene Tochter hat sich zeitlebens um ihre Mutter Wilhelmine gekümmert, außerdem eine uneheliche Tochter namens Anne zur Welt gebracht, die mittlerweile auch flügge geworden ist und fernab von zu Hause studiert. Als Wilhelmine krank wird, kommen alle drei Generationen der Familie wieder zusammen, was eine Menge Spannungspotential birgt. Die Geschichte hat mich von Anfang bis zum Ende sehr bewegt. Der Schreibstil ist sehr flüssig, doch Romy Fölck kann mehr als nur gut formulieren, sie schlägt leise Zwischentöne an, die mich wirklich berührt haben, vielleicht weil auch ich genau im Alter ihrer Protagonistinnen bin, mich oft ähnliche Sorgen und Probleme umtreiben? Die Verbundenheit mit der eigenen Heimat, die Liebe zu dem Landstrich, im dem man seit Jahrzehnten lebt, ist sehr überzeugend dargestellt, das hat mir so gut gefallen. Auch die Bedeutung und der Zusammenhalt von Familie trotz unterschwelliger Konflikte, so etwas auszuhalten, wird gut geschildert. Ein bisschen hat mich die Geschichte an die beiden bisherigen Bücher von Dörte Hansen erinnert, und mir doch noch mal besser gefallen. Das Cover ist übrigens einfach nur schön durch seine warmen Farben und die tolle gezeigte Landschaft und fügt sich ins perfekte Paket ein, das dem Leser geboten wird. Für mich ist "Die Rückkehr der Kraniche" auf jeden Fall ein Lesehighlight in diesem Jahr, die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung verstehen sich von selbst!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 08.08.2022

    Als Buch bewertet

    Schweigen
    Mutter geht es nicht gut. Ein Anruf der Freya und Anne nach Hause kommen lässt. Zuhause, das ist ein alter Resthof in der Elbmarsch bewohnt nur noch von Wilhelmine und Grete. Freya kommt aus Berlin, wo sie eine eigene Firma hat. Sie verkauft grüne nachhaltige Produkte. Anne studiert in Bremen Umweltfragen, sie ist Gretes Tochter.. Grete ist Vogelwartin im Naturschutzgebiet. Auffallend ist, das alle drei Frauen Naturschützer sind und trotzdem sich schon vor Jahren von einander entfernt haben. Die Schwestern hatten Träume fern vom Hof zu leben aber nur Freya ist gegangen.
    Alle haben Geheimnisse, Sorgen und Nöte aber keine spricht.
    Jetzt sind sie gezwungener Maßen zusammen, werden sie ihr Schweigen brechen, zueinander finden.
    Das Reden miteinander fällt schwer. Eher kann man die Vogelstimmen hören. Das Rauschen des Windes, das Surren der Insekten manchmal auch die Renovierungsgeräusche des Nachbarns. Diese Geräusche sind die Stimmen der Heimat, norddeutsch rau, aber von den Fortgegangenen vermisst.
    Diese Stimmung nimmt mich als Leserin mit. Ich fühle mich trotz der Mißstimmung zwischen den drei Generationen wohl in diesem Haus. Der Geruch von frisch-gebackenen Brot liegt zwischen den Seiten. Die Atmosphäre endert sich ganz allmählich, hier ein Wort, dort eine liebevolle Geste. Lange vermisst in diesem Buch, aber am Ende ein Hoffnungsschimmer dass das Schweigen vorbei ist.
    Die Autorin hat jeder Frau ein Gesicht und eine Geschichte gegeben. Sie sind die Starken, die Frauen mussten aufgrund ihrer Lebensumstände stark sein, sie hätten auch daran zerbrechen können. Die Männer als Nebenfiguren dagegen sind zerbrechlicher, zögerlicher weniger entscheidungsfreudig dargestellt. Das ist nicht als negativ empfunden sondern es entsteht dadurch ein sehr plastischer Hintergrund.
    Ich kannte Romy Fölck bisher nur als eine herausragende Krimiautorin, seit diesem Buch bin ich der Ansicht, sie kann alles sehr gut.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sommerlese, 25.08.2022

    Als Buch bewertet

    Heimkehr in die Elbmarsch

    Der alte Hof in der Elbmarsch ist die Heimat von Wilhelmine Hansen. Dort lebt auch ihre Tochter Grete, die als Vogelwartin arbeitet und sich um Haushalt und Garten kümmert. Dabei hatte sie früher ganz andere Pläne, aber als sie mit ihrer Tochter Anne schwanger wurde, verwarf sie den Wunsch nach einem Studium und blieb in ihrer Heimat. Als sie endlich eine Chance bekommt, ihr eigenes Leben zu leben, erkrankt Wilhemine. Daraufhin reisen Tochter Freya, die vor Jahren nach Berlin gezogen ist, und Enkelin Anne an. Zwischen den Frauen gibt es ein distanziertes Verhältnis, jede hat etwas zu verbergen und Geheimnisse, Vorwürfe und verletzte Gefühle halten sie alle auf Abstand. Wilhelmine ist selbst eine schroffe und schweigsame Frau, doch sie möchte, dass sich ihre Töchter wieder vertragen. Werden sich die Frauen wieder näher kommen?


    Romy Fölck erzählt auf sehr ruhige und bildhafte Weise in leisen Tönen, wie sich die vier Frauen der Familie begegnen. Der Erzählstil passt wunderbar zum beschaulichen Leben in der Elbmarsch. Die bildgewaltigen, wunderschönen Naturbeschreibungen spiegeln auf atmosphärische Weise die Vegetation und Tierwelt der Gegend wider und stehen im friedlichen Gegensatz zum Beziehungszwist der Hansens.

    Nach dem Tod ihres Mannes musste Wilhemine hart arbeitern, um sich und ihren beiden Kindern ein Auskommen zu sichern. Im Dorf wurden Grete und Freya als Lumpenschwestern beschimpft. Freya zog nach dem Abitur nach Berlin, machte Karriere als CEO, aber Grete wurde schwanger und blieb mit ihrer Tochter im Ort zurück. Sie hat ihrer Tochter nie den Namen des Vaters verraten und findet ihren inneren Seelenfrieden in der Natur der Elbmarsch. Anne studiert in Bremen. Für Freya erfolgt die Rückkehr genau zum richtigen Zeitpunkt, denn sie hat eine Trennung hinter sich und ihr Job ist gekündigt.

    Durch die wechselnden Erzählperspektiven nimmt man teil an den Gedanken und Gefühlen der vier Frauen und lernt sie näher kennen. Jede von ihnen hütet ihr eigenes Geheimnis und jede hat ihre genaue Vorstellung über ihre Zukunft und über einen engeren Zusammenhalt in der Familie. Doch ihr häufiges Schweigen, ihr eingefahrenes Verhalten untereinander und ihre alten Differenzen stehen ihnen im Weg. Alle Frauen scheinen die direkte Aussprache vermeiden zu wollen und so dauert es ziemlich lange, bis alle Dinge offen auf den Tisch gelegt werden.


    Es gefällt mir, wie Romy Fölck die Charaktere gezeichnet hat, dennoch wollte bei mir keine große Sympathie für die Figuren aufkommen. Die melancholische Stimmung unter den Frauen wurde glücklicherweise nicht bedrückend, denn die schönen Alltagsszenen haben sie etwas abgemildert. Genre bin ich gemeinsam mit Grete in die Vogelwelt abgetaucht und habe die Infos über die Vogelwelt und die Imkerei genossen. Dort konnte ich nachempfinden, wie sie sich in der Natur frei von den familiären Nöten und Zwängen fühlt. Am Ende haben die Frauen sich dann doch angenähert und gemerkt, dass ihre Gemeinsamkeit sie stark macht und sie sich aufeinander verlassen können.

    Bei diesem Roman haben mich vor allem der ruhige Erzählstil, die schönen Momente trotz des problembehafteten Miteinanders der Frauen und die stimmungsvollen Naturbeschreibungen gefesselt. Bis zum Ende habe ich auch einen guten Ausgang der Geschichte gehofft.


    "Die Rückkehr der Kraniche" ist ein ruhig erzählter, bewegender und etwas melancholischer Familienroman, der unterschiedliche Denkweisen und Lebensmodelle von vier Frauen beschreibt und den Bezug zur Natur und dem Landleben aufzeigt. Die Einblicke in die Natur der Elbmarsch wirken als friedlicher Gegenpol zum Familienzwist sehr wohltuend.


    Für Fans von "Altes Land" und alle, die Familiengeschichte mit starken Figuren mögen oder sich für die Vogelwelt interessieren.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dajobama, 16.08.2022

    Als Buch bewertet

    Die Rückkehr der Kraniche – Romy Fölck
    Eine sehr atmosphärische Familiengeschichte vor der wunderbaren Kulisse der Elbmarsch. Im Vordergrund stehen vier starke Frauen und die heilende Wirkung der Natur.
    Wilhelmine hat ein entbehrungsreiches Leben hinter sich. Nun ist sie krank, ihr Zustand ist kritisch. Gepflegt wird sie seit Jahren von ihrer ältesten Tochter Grete. Nach einem Sturz Wilhelmines reisen auch ihre zweite Tochter Freya und Enkelin Anne an. Die vier Frauen haben kein gutes Verhältnis zueinander – zu viele Geheimnisse stehen zwischen ihnen. Jede einzelne trägt eine schwere Bürde mit sich herum, die sie den Anderen nicht anvertrauen kann. Doch nun, gegen Ende von Wilhelmines Leben, beginnt das Schweigen zu bröckeln. Vielleicht ist das die letzte Gelegenheit sich auszusprechen, sich zu versöhnen. Kann ihnen die Ruhe der Natur, die Wurzeln ihrer Herkunft, dabei helfen, aufeinander zuzugehen?
    Es ist eine ruhige, gemächliche Geschichte, die oft melancholisch und schwermütig wirkt. Erzählt wird sie in einem sehr angenehmen, atmosphärischen Schreibstil. Gerade die große Rolle der Natur, der Elbmarsch und der Vögel hat mir sehr gut gefallen. Es ist wunderbar, auch sehr emotional, geschrieben.
    Es sind gleich mehrere große Themen, mit denen Romy Fölck sich hier auseinandersetzt: das Ende eines Lebens, Konflikte zwischen Generationen und Schwestern, jahrzehntealte Geheimnisse, verpasste Gelegenheiten und nicht zuletzt die Liebe. Entstanden ist daraus ein eindrucksvolles Familienporträt vor dem Hintergrund einer wunderbaren Naturkulisse.
    4 Sterne!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cynthia M., 15.08.2022

    Als Buch bewertet

    „Die Rückkehr der Kraniche“ ist für mich der erste Roman von Autorin Romy Fölck. Ich fand das Cover einfach anziehend, fast schon ätherisch: die sich spiegelnde Landschaft, die verschleierten Farben. Das wirkt alles direkt stimmungsvoll und in sich friedlich. Dieses Buch klang nach Urlaub, barg aber auch eine ordentliche Prise Drama.

    Zum Inhalt: als ihre Mutter aufgrund eines Herzfehlers ins Krankenhaus muss, kehrt Freya aus Berlin zurück in ihr Heimatdorf. Seitdem sie mit 18 Jahren ausgezogen ist, war sie dort nur sporadischer Besucher. Ganz im Gegensatz zu ihrer Schwester Grete, die geblieben ist, ein Kind gekommen und den Haushalt geschmissen hat und sich nun um die Mutter kümmert.Jetzt treffen drei Generationen von Hansen Frauen aufeinander, in der stillen Vorahnung, dass es das letzte Mal sein könnte.

    Der Titel ist in diesem Buch quasi Programm, denn nicht nur arbeitet Protagonistin Grete für einen Verbund, bei den sie tagtäglich mit Vögeln zu tun hat, die gefiederten Lebewesen sind auch eine große Leidenschaft von ihr. So werden im Buch immer wieder Vogelbeobachtungen und -Gesänge geschildert. Irgendwie schafft das eine sehr ausgeglichene, ruhige Atmosphäre wenn Grete sich für ihren Job oder um den Kopf freizubekommen in der Natur aufhält. Das steht in starkem Kontrast zum Familienleben, wo immer wieder angeeckt und viel zu oft geschwiegen wird.

    Zentrales Thema ist die Beziehung der Schwestern untereinander, aber auch zu den Eltern, zum Dorf in dem sie aufwuchsen, aber auch zu alltäglichen Themen wie Karriere, Geld und Familie. Die Probleme der Familie sind sehr nahbar, einfach weil es Themen sind, die jede Familie auf die eine oder andere Art beschäftigen. Jede der Hansen Frauen trägt ein Geheimnis mit sich herum, dass an Ende des Buches offenbart wird und die Beziehung belastete. Die Gewichtung dieser Geheimnisse habe ich dabei sehr ungleich empfunden, was aber für die Handlung irrelevant ist.

    Prinzipiell kann man sagen, dass das Buch einen aktiven Handlungsrahmen von einer Woche umreißt, in der die Protagonistinnen versuchen, sich einander anzunähern und reinen Tisch zu machen. Es passiert also eigentlich nicht viel, trotzdem liest sich das Buch wirklich schön. Es lebt vom Innenleben der Figuren, vom Aufarbeiten alter Wunden und der Konfrontation mit sich selbst. Mit den Themen oder zumindest einem Teil davon können sich sicher viele identifizieren, was den Charme der Geschichte ausmacht.

    Insgesamt ein sehr schöner Roman.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Knopf, 16.08.2022

    Als Buch bewertet

    Man streift die Herkunft nicht einfach ab

    Ich kenne bereits einige Bücher der Autorin und liebe die Elbmarsch Krimireihe. Warum nicht einmal eine Familiengeschichte, welche ebenfalls dort spielt.
    Der Schreibstil ist gewohnt gut zu lesen und auch die Handlung ist zwischenzeitlich spannend. Aber es ist nicht mein Lieblingsgenre. Deshalb kam ich nicht so zügig voran beim Lesen.
    Wilhelmine in der Nachkriegszeit aufgewachsen, früh verwitwet mit zwei kleinen Mädchen alleinerziehend hat kein leichtes Leben. Aber sie beißt sich durch und wehrt später jede Neuerung auf bequemeres Leben ab. Die ältere Tochter Grete bekommt früh eine Tochter: Anne. Wilhelmine hilft Grete soweit, dass diese in Ruhe einem Beruf als Vogelwartin nachgehen kann. Nur alles spielt sich auf Distanz ab. Ihre Liebe kann Wilhemine ihren Töchtern nicht geben und zeigen. Ihre jüngere Tochter Freya verdrückt sich früh nach Berlin und gründet ein erfolgreiches Startup Unternehmen. Sie will das ärmliche Marschleben hinter sich lassen.
    Die vier Hansen Frauen haben alle ihre Geheimnisse. Jede behält sie für sich und lebt damit mehr schlecht, als recht. Als Wilhelmine ernsthaft erkrankt und bereits dem Tode ins Auge blickt kommen die vier wieder zusammen. Sie versuchen gut miteinander auszukommen und sich wieder anzunähern. Nach und nach tauen Sie auf und offenbaren ihre Geheimnisse, nicht immer zum Wohle der anderen.
    Mir persönlich waren die ganzen Versöhnungen und Offenbarungen zu viel des Guten. Im wahren Leben kommt es vor, aber so gehäuft und alle? Ich habe mehr die Erfahrungen gemacht, dass es mal kleine Reparaturen gibt, aber in dem Maße nicht. Aber es ist eben ein Roman.
    Die Ortsbeschreibungen, die ausführlichen Beschreibungen der Vögel in ihrem Umfeld usw. habe ich sehr interessiert gelesen.
    Ich vergebe 4* vor dem Hintergrund, dass es sich nicht um mein Lieblingsgenre handelt.

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 15.08.2022

    Als Buch bewertet

    „…Grete mochte jede Jahreszeit. Aber wenn der Altweibersommer leise den Herbst ankündigte, wenn die Tage so kurz wurden, dass die Wäsche im Garten bereits am späten Nachmittag Feuchtigkeit zog, spürte sie eine unergründliche Melancholie, die sie erst vertreibe konnte, wenn die Kastanien in den Hof fielen...“

    Diese Sätze stehen auf der ersten Seite des Buches. Sie sind nur ein Beispiel für den ausgereiften Schriftstil der Autorin und bildhafte Beschreibung der Natur.
    Bei dem Roman handelt es sich um ein leises Buch. Trotzdem verfügt die Geschichte über einen hohen Spannungsbogen. Der ergibt sich aus den Geheimnissen der Vergangenheit und den komplexen Beziehungen der Protagonisten. Dazu kommt, dass die Geschichte im Wechsel von Grete, Freya. Anne und Wilhelmine erzählt wird.
    Da wäre zuerst Grete. Sie steht vor ihrem fünfzigsten Geburtstag und fragt sich, warum sie nie ihr Heimatdorf verlassen hat. Erst war es die uneheliche Tochter, um die sie sich kümmern musste, dann die Mutter, die sie nicht allein lassen wollte, auch wenn sie Liebe und Nähe sehnlichst gewünscht, aber nie erhalten hatte. Nur ihre Arbeit als Vogelwartin bringt ihr Ruhe und Ausgeglichenheit.

    „...Sie hatte früh gelernt, dass man die Ellenbogen benutzen musste, wenn man weder durch seinen Stand noch wenigstens durch ausreichend Geld in der Familie die Türen geöffnet bekam...“

    Grete hatte ihre jüngere Schwester Freya immer verteidigt. Die aber hatte mit 18 Jahren das Elternhaus plötzlich verlassen und sich in der Stadt ein neues Leben aufgebaut. Das liegt aber momentan fast in Trümmern. Ihr Freund hat sie verlassen und die Firma wird in den sozialen Medien beschimpft. Anne, Gretes Tochter, hat ein gespaltenes Verhältnis zu ihrer Mutter, geht aber sehr einfühlsam it der Großmutter um. Grete hat Anne nie verraten, wer ihr Vater ist.
    Wilhelmine, die Großmutter, ist ein Kriegskind. Das hat Spuren hinterlassen. Dazu kommt, dass sie schon in jungen Jahren den geliebten Mann verloren hat.

    „...Ihre Mutter war nie in den Urlaub gefahren, noch nicht einmal Sonntagsausflüge mit den Landfrauen hatte sie sich gegönnt. Tagein, tagaus der Hof, die Tiere und die Kinder...“

    Als Wilhelmine in der Küche stürzt und ins Krankenhaus kommt, kehren Freya und Anne nach Hause zurück. Plötzlich können sich die Frauen nicht mehr aus den Weg gehen. Werden sie zueinander finden?
    Sehr einfühlsam gelingt es der Aurorin die inneren Befindlichkeiten der Protagonisten auf den Punkt zu bringen. Wilhelmine ist konsequent. Sie lehnt eine Operation ab und wird auf eignen Wunsch aus dem Krankenhaus entlassen. Sie weiß, dass sich ihr Leben dem Ende zuneigt. Bevor sie geht, möchte sie den Töchtern noch ein Geheimnis offenbaren. Gleichzeitig wünscht sie sich, dass sich Grete und Freya wieder annähern. Keiner weiß, warum Freya damals das Elternhaus und auch ihren besten Freund verlassen und alle Brücken hinter sich abgebrochen hat.
    Ab und an blitzt ein feiner Humor auf, so bei Wilhelmine im Krankenhaus.

    „...Das Toastbrot aus dem Supermarkt, welches es zum Frühstück gab, rührte sie nicht an. Das ging wirklich zu weit, dass sie diese ungesunden Pappquadrate zu sich nahm….“

    Insbesondere die beiden Schwester stellen sich ab und an die Frage, was gewesen wäre, wenn sie im Leben die eine oder andere Abzweigung anders genommen hätten.
    Es sind intensive Tage, die die Vier miteinander erleben. Danach werden manche Weichen für die Zukunft neu gestellt,
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es hat eine Tiefe, die beindruckt.

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  • 5 Sterne

    Flying Bookworm, 28.08.2022

    Als Buch bewertet

    Was für ein wunder wunder schöner Familien Roman! Ich bin wirklich sehr begeistert und kann gleich zu Beginn sagen, das dieses Buch schon jetzt eines meiner Jahreshighlights ist.

    Im Buch geht es um die 4 Frauen einer zerrütteten Familie: Wilhelmine, ihre Töchter Grete und Freya, sowie Gretes Tochter Anne. Die Frauen sprechen alle kaum mehr miteinander, warum erfährt man erst im Laufe des Buches. Ganz schnell klar wird jedoch das jede Frau ein Geheimnis mit sich trägt und diese teilweise auch der Grund für die angespannte Situation der Familie sind. Als Wilhelmine schwer erkrankt, erkennen die Frauen das nun die letzte Möglichkeit ist reinen Tisch zu machen und wieder zueinander zu finden.

    Die Handlung verläuft zwar relativ ruhig, trotzdem ist es vom Anfang bis zum Ende spannend geschrieben. Die Geschichte lädt zum verweilen ein, ein weglegen des Buches ist fast unmöglich. Auch die Charaktere empfand ich alle als sympathisch, hätte jede einzelne gerne einmal in den Arm genommen. Die Entwicklungen der Frauen hat mir gut gefallen, dieses über sich hinauswachsen, besonders auch die Moral wie wichtig Kommunikation ist.

    Neben dem Drama um die Protagonistinnen, erlebt der Leser im Buch auch eine unfassbar schöne und intensive Beschreibung der Natur rund um die Elbmarsch. Durch den bildgewaltigen und detaillierten Schreibstil der Autorin hat man das Gefühl selber im Buch zu sein. Ich konnte die Vögel rufen und die Natur rascheln hören. Buch auf - Welt aus. Bei Romy Fölck kann man voll und ganz in die Geschichte eintauchen und entspannen.

    Wirklich gut gefallen hat mir auch das die Geschichte teilweise nicht vorhersehbar war, weil sie keinem Roman Klischee folgte. Die Handlungen waren alle frisch, die Themen sehr aktuell. Dank der Diversität im Buch trifft der Roman auch den Puls der Zeit, kann aber genauso gut die alten Traditionen und Vergangenheit mit sich vereinen. Eine moderne Geschichte, die ich jedem ans Herz legen kann.

    Die Rückkehr der Kraniche ist eine sehr ruhige, aber trotzdem spannende und herzerwärmende Familien Geschichte die mich sehr berührt hat. Die perfekte Herbstlektüre für alle die Wert auf ein gutes Buch mit starker Handlung legen. Romy Fölck beweist mit ihrem Roman Debüt das sie nicht nur die Krimi Königin ist, sondern auch jedes Herz zum schmelzen bringen kann. Gerne mehr von beiden Genres.

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  • 5 Sterne

    Wolkenschloss, 23.08.2022

    Als Buch bewertet

    Das Cover gefällt mir richtig gut. Ich mag die Atmosphäre, die durch den Nebel und die Wasserspiegelung geschaffen wird und finde, dass das genau die Stimmung aus dem Buch wiederspiegelt und diese Naturverbundenheit gut aufzeigt. Inhaltlich geht es um Wilhelmine, ihre beiden Töchter Grete und Freya sowie die Enkelin Anne. Alle vier sind an ganz unterschiedlichen Punkten in ihren Leben, aber die Zeichen stehen mehr oder weniger stark auf Veränderung. Nach einem Schwächeanfall von Wilhelmine sind alle vier plötzlich wieder gemeinsam im Elternhaus versammelt und gewzungen das eine oder andere Thema aus der Vergangenheit aufzuarbeiten. Das eine oder andere Familiengeheimnis will noch gelüftet werden.

    Mir hat der Roman ziemlich gut gefallen und er hat mir einige lange Zugfahrten versüßt und hat genau die richtige Stimmung rübergebracht. Ich mochte, dass die Geschichte von allen vier Frauen erzählt wurde und man so einen besseren Einblick in die Gefühlswelt von Wilhelmine, Grete, Freya und Anne zu bekommen, da sie teilweise sehr voneinander abweichen.

    Am allerbesten macht das Buch allerdings der grandiose Schreibstil. Schon bei den Krimis aus der Marsch haben mir die Beschreibungen sehr gut gefallen, doch diesmal sind sie noch eine Spur atmosphärischer und anschaulicher. Ohne den Schreibstil wäre das Buch vermutlich auch eher Durchschnitt, da die Geschichte für sich genommen jetzt nicht unbedingt besonders innovativ, spannend oder unvorhergesehen ist.

    Aber durch diese tollen Beschreibungen hatte ich nie das Bedürfnis nicht weiterlesen zu wollen und es hat mich auch nicht besonders gestört, dass alle meine Vermutungen bezüglich der Familiengeheimnisse zugetroffen sind und so jetzt nicht unbedingt besonders viel Spannung aufgebaut wurde. Aber ich bin immer wieder beeindruckt wie wichtig ein guter Stil der Autor:innen ist. Auch thematisch war der Roman durchaus überdurchschnittlich heterogen und abwechslungsreich. Jede hatte ganz individuelle Dinge, die sie beschäftigt haben und doch hatten sie alle Gemeinsamkeiten. In meinen Augen insgesamt einfach lesenswert!

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  • 5 Sterne

    Ameland, 14.08.2022

    Als Buch bewertet

    Berührende Geschichte genial erzählt

    Ich kannte Romy Fölck bisher nur von ihren Krimis und war gespannt, ob ihr ein anderes Genre auch so super aus der Feder fließt. Ich wurde nicht enttäuscht.

    „Die Rückkehr der Kraniche“ erzählt die Geschichte der Hansen-Frauen aus drei Generationen. Wilhelmine ist die Älteste und durch den Tod ihres Mannes fand sie sich sehr früh als alleinerziehende Mutter mit zwei kleinen Kindern wieder. Ihre Töchter Grete und Freya waren als Lumpenkinder im Dorf verschrien. Während die eine Tochter ihr Glück in Berlin sucht und erst spät merkt wie sehr sie ihre Heimat vermisst, möchte die andere Tochter gerne in die Welt hinaus, bleibt aber im Marschland hängen. Anne ist die Jüngste der vier Frauen, genießt die Großstadt, möchte aber den Restehof im Marschland als Rückzugsort erhalten wissen.

    Alle vier Frauen haben es auf ihre Art nicht leicht gehabt im Leben, sind aber nicht daran zerbrochen, sondern eher erstarkt. Was in dieser Familie fehlt, sind gezeigte Gefühle und das Gespräch miteinander. An dem Schweigen sind auch zwei schwerwiegende Geheimnisse nicht ganz unschuldig. Wir begleiten die Familie bei ihrer Annäherung, dem Aufdecken der Geheimnisse und erleben das Ende des Schweigens.

    Die Autorin hat ihre Protagonistinnen sehr gefühlvoll und klar gezeichnet, so dass ich die Gefühle und Handlungen jeder Einzelnen gut nachvollziehen konnte. Geholfen hat dabei sicherlich, dass jede der vier Frauen in einzelnen Kapiteln aus ihrer eigenen Perspektive über ihre Gefühle erzählt.

    Schon in ihren Krimis hat mir der geniale Schreibstil von Romy Fölck sehr gefallen. Auch in dieser Familiengeschichte hat mich die teils schon poetische Schreibweise in ihren Bann gezogen. So atmosphärisch wie das Cover wirkt, so beschreibt sie die raue und etwas herbe, aber wunderschöne Natur des Marschlandes an der Elbe. Ihre Liebe zu diesem Teil Deutschlands ist deutlich spürbar. Gerade diese Abschnitte mag ich besonders gerne.

    Mein Fazit nach der Lektüre nach dieser berührenden Familiengeschichte: Romy Fölck kann nicht nur Krimis!

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  • 5 Sterne

    Marie aus E., 16.08.2022

    Als Buch bewertet

    Das Cover hat mich ein klein wenig an eines meiner Lieblingscover erinnert, an den Gesang der Flusskrebse.
    Beide spielen zudem im Marschland, die Flusskrebse allerdings im US-amerikanischen, mit Romy Fölck geht es (natürlich - wenn man ihre Krimis kennt) an die Elbe.
    Nächste Gemeinsamkeit: es geht um Außenseiterinnen - hier um die von den Dorfleuten verächtlich genannten "Lumpenmädchen".

    Im Buch treffen die als Kind so genannten zwei Schwestern, Grete und Freya, beide fast fünfzig, nach langer Zeit der Entfremdung wieder aufeinander im Elternhaus. Grund ist der schlechte Gesundheitszustand der Mutter, aber nicht nur. Dann reist auch noch die Tochter von Greta an und drei Generationen treffen aufeinander.
    Zugewandtheit und Ehrlichkeit sind nicht gerade die Worte, die einem zur Familie einfallen. Jede der Frauen trägt ihr Päckchen für sich, aber nun ist es an der Zeit sich zu öffnen.

    Es geht um die Themen, die einem gerade in dem Alter umtreiben. Was ist wichtig im Leben? Karriere? Materielles? Oder gibt es vielleicht noch etwas anderes? Was bedeutet Familie? Kinder? Kinderlosigkeit im Alter?

    Das alles vor einem grandiosen Natur-Setting. Ich wünsche mit zu dem Buch ja noch eine Schmuckausgabe und hoffe, der Verlag setzt das noch um. Denn obwohl das Lesen an sich schon so schön erdet, wäre zu den zahlreichen Vogelschilderungen noch eine passende Illustration das Tüpfelchen auf dem I.

    Ich mag das Buch sehr. Es ist anders als die Krimis der Autorin, ruhiger, aber nicht weniger schön. Es gibt viele Naturschilderungen. Die Charaktere sind überzeugend und es gibt keine schmalztriefenden Wendungen, sondern alles bleibt im Rahmen der Dramaturgie eines Buches noch realistisch.

    Der eingangs angesprochene Vergleich mit dem anderen Buch endet dann auch irgendwann, die Story geht in eine andere Richtung, beide Bücher eint aber wieder, dass ich sie sehr mag.

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 15.08.2022

    Als Buch bewertet

    Freya Hansen versetzt es einen Schlag, als ihr Partner sie verlässt, und in ihrer Firma gibt es auch Ärger. Als ihre Schwester Grete sie dann informiert, dass die Mutter Wilhelmine nach einem Sturz im Krankenhaus liegt, macht sie sich von Berlin auf zurück in das kleine Dorf, wo sie aufgewachsen ist. Grete ist immer geblieben und liebt ihren Beruf als Vogelwartin. Früher einmal hatte sie Träume, wollte die Welt bereisen, doch eine Schwangerschaft hat das zunichte gemacht. Zu ihrer Tochter Anne hat sie ein schwieriges Verhältnis, da sie sich geweigert hat, den Namen des Vaters zu nennen. Doch auch Anne will bei ihrer Großmutter sein und kommt zurück in das alte Reetdachhaus der Hansens in der Elbmarsch. Die Stimmung ist ziemlich angespannt, denn alle haben ihre Geheimnisse und viel Unausgesprochenes steht zwischen den Frauen.
    Mir hat dieser ruhige, aber intensive Familienroman gut gefallen. Bisher kannte ich nur die Kriminalromane von Romy Fölck, doch auch mit „Die Rückkehr der Kraniche“ konnte sie mich absolut überzeugen. Die Atmosphäre der Elbmarschen und des Naturschutzgebietes sind sehr schön dargestellt.
    Die Charaktere sind authentisch beschrieben und können nur aus dem Norddeutschen kommen, wortkarg wie sie sind. Wilhelmine musste nach dem frühen Tod ihres Mannes die Töchter alleine aufziehen. Sie hat alles für Freya und Grete getan, doch Nähe konnte sie nicht zeigen. Im Dorf wurde über sie geredet und die Mädchen hatten es nicht leicht. Freya ist dann nach Berlin, wurde erfolgreiche Unternehmerin, doch etwas fehlt ihr im Leben. Grete ist wegen Anne geblieben und hat Wilhelmine unterstützt, die altersbedingt nicht mehr so konnte. Anne kommt der Großmutter näher als alle anderen.
    Es braucht Zeit, bis sich die Frauen öffnen können. Wird es ihnen möglich sein, die Wunden der Vergangenheit zu schließen?
    Ein wundervoller Roman, den ich nur empfehlen kann.

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  • 5 Sterne

    cybergirl, 10.08.2022

    Als Buch bewertet

    Familiengeschichte über drei Generationen in der Elbmarsch

    Die Schwestern Grete und Freya treffen nach langer Zeit wieder aufeinander.
    Ihre Mutter Wilhelmine hatte einen Schwächeanfall und das führt die Töchter zurück in das Elternhaus.
    Auch Gretes Tochter Anne kommt um bei ihrer Großmutter zu sein.
    Die Atmosphäre ist angespannt, die Frauen haben sich wenig zu sagen.
    Sie müssen sich ihrer Vergangenheit stellen und ihre Chance zu einem Neuanfang nutzen.

    Die Protagonisten sind sehr gut gezeichnet. Es handelt sich um 4 Frauen aus 3 Generationen. Sie sind stark und mutig.
    Ich mochte alle 4 Frauen gerne.
    Jede hat ihre Stärken und ihre Schwächen.

    Freya lebt in Berlin und wurde gerade von ihrem Freund verlassen. Den Traum von einer eigenen Familie muss sie erst einmal begraben.

    Grete lebt auch alleine, ist aber nie von der Heimat weggekommen.
    Als alleinerziehende Mutter hat sie sich stets für ihre Tochter Anne gesorgt und dann hat die Mutter Hilfe gebraucht.

    Anne hat ein angespanntes Verhältnis zu ihrer Mutter. Grete hat ihr nie erzählt wer ihr Vater ist.

    Romy Fölck, die selbst in der Elbmarsch lebt beschreibt die Umgebung sehr eindrucksvoll.
    Ihren Charakteren hat sie richtig Leben eingehaucht. Man kann sich die einzelnen Personen gut vorstellen.
    Es ist schön mitzuerleben wie die Frauen sich recht langsam annähern und versuchen ihre Dämonen zu bekämpfen.

    Ich kenne die Autorin bisher nur durch ihre spannende Krimireihe die auch in der Elbmarsch spielt.
    In ihrem Roman „Die Rückkehr der Kraniche“ hat die Autorin eine ganz andere Seite ihrer schriftstellerischen Kunst gezeigt.
    Der Schreibstil ist fesselnd manchmal richtig poetisch.

    „Die Rückkehr der Kraniche“ ist eine wunderbar geschrieben Familiengeschichte.
    Ich wünsche mit mehr solcher Geschichten von Romy Fölck.

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  • 5 Sterne

    Gabriele K., 07.09.2022

    Als Buch bewertet

    Lebensklug, besinnlich, naturfühlend

    Ich hatte bisher von Romy Fölck nur die Krimis gelesen – die ich allerdings richtig gut fand – und war deshalb besonders gespannt auf einen „Familienroman“ im weiteren Sinne.

    Bereits das Cover hat mich sehr für das Buch eingenommen. Eine im Dunst liegende Landschaft, herbstlich, winterlich, in Pastelltönen, deutlich in Wassernähe, in morgendlichem Licht, Vögel, Bäume, wenige Häuser, ruhig…

    Genauso entwickelt sich auch die Geschichte. Zwei Schwestern, eine Tochter, eine Mutter, die nach teils jahrelangem innerem und äußerem Abstand wieder aufeinander treffen, mit Schwierigkeiten, Gepolter, Unverständnis, Zweifeln, Zorn und doch auch Sehnsucht und Zärtlichkeit versuchen, sich erneut anzunähern, etwas Gemeinsames – wieder – zu finden.
    Nun ist dies ja eine Geschichte, die in vielen Neuerscheinungen der letzten Jahre so oder ähnlich erzählt wurde. Aber erstens IST das ja nun einmal ein großes Thema des Lebens schlechthin und deshalb wert, immer wieder neu und anders betrachtet zu werden, und zweitens gelingt es Romy Fölck meiner Meinung nach auf eine ganz besondere Art.

    Sehr gut gefällt mir die abwechselnde Erzählperspektive aus der Sicht der vier Frauen. Wunderbar ist auch die Landschaft im Norden eingewoben, sehr gut geschildert. Man läuft mit durch den Nebel, bekommt nasse Füße, träumt sich auch einmal – selten! - in einen kühlen Sonnenuntergang...

    Die Männer in der Geschichte sind eher Randfiguren. Sie wirbeln zwar teilweise die Emotionen der Frauen etwas durcheinander, aber nicht nachhaltig.

    Ein sehr sehr schönes Buch – besinnlich und lebensklug, ohne je in Kitsch oder Pseudo-Romantik abzudriften. Ein wunderbares Geschenk auch für Schwestern, Mütter, Töchter und gute Freundinnen.

    Absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    karo_liest, 07.08.2022

    Als Buch bewertet

    "Man kann nicht fortgehen, wenn das Herz da bleibt..."
    Freya ging fort, verließ das Dorf im Marschland, ihre Familie, ihre Freunde, um in Berlin neu anzufangen. In der Großstadt war sie ein anderer Mensch. Sie machte Karriere mit einer eigenen Firma. Niemand dort kannte ihre Vergangenheit. Aber macht das glücklich?
    Freyas Schwester, die 50-jährige Grete, blieb. Sie wollte oder schaffe es nicht, ihre Mutter allein zu lassen. Zudem war da noch Anna, Gretes uneheliche Tochter, für die sie die Verantwortung hatte.
    Ursprünglich wollte Grete Meeresbiologie studieren und ist letztendlich doch nie weggekommen aus ihrem Dorf an der Binnenelbe.
    Intensiv verspürt sie den Wunsch, im Herbst mit den Kranichen Richtig Süden zu ziehen.
    Und dann ist da auch noch Wilhelmine, die Mutter von Grete und Freya. Ihr Mann starbt, als die Kinder noch klein waren. Alleine musste sie beide großziehen.
    Als es Wilhelmine gesundheitlich sehr schlecht geht, fahren Freya und Anna in ihre alte Heimat, und alle vier Frauen stellen sich der Vergangenheit.

    "Die Rückkehr der Kraniche" hat mich ab der ersten Seite gepackt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Es ist ein Roman voller Melancholie und Sehnsüchte. Detailliert wird die Natur beschrieben, vor allem die Vogelwelt dort im hohen Norden. Man kann die Rufe der Küstentiere regelrecht hören und sie durch die genaue Beschreibung ihres Gefieders bildlich vor sich sehen.
    Wir erfahren von den Konflikten und Problemen, den Sehnsüchten von vier Frauen aus drei Generationen. Mich hat die Geschichte sehr berührt und begeistert. Romy Fölck hat einen Roman geschaffen, der zu Herzen geht, ohne kitschig zu sein. Das Cover passt wunderbar zum Buch und trifft die Atmosphäre ganz genau.
    Absolut empfehlenswert!

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