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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 07.04.2017

    Als Buch bewertet

    Die Journalistin Sarah Havensworth führt nach außen hin ein glückliches Leben. Sie hat einen reichen Ehemann (Hunter), der sie hingebungsvoll liebt, und steht kurz vor Beendigung ihres Studiums. Nur ihre Abschlussarbeit, ein Roman fehlt noch. Bei der Recherche dazu stößt sie auf einen Zeitungsausschnitt: 1876 sind 2 Näherinnen verschwunden. Dieser Fakt lässt sie nicht mehr los und sie beginnt nachzuforschen. Doch bald droht ihr ein Unbekannter, ihre eigene Vergangenheit zu enthüllen – das Geheimnis, welches sie bisher erfolgreich vor allen verbergen konnte – wenn sie die Geschichte nicht ruhen lässt.

    1876 träumen Hanna und Margaret von einem besseren Leben. Als Kinder deutscher bzw. irischer Einwanderer gehören sie zur untersten Gesellschaftsschicht. Obwohl sie als Näherinnen zum Familieneinkommen beitragen, werden sie regelmäßig von ihren Vätern halbtot geprügelt.
    Auf ihrer Arbeit lernen sie die reichen Cousins Lucas und Robert Havensworth kennen. Trotz der widrigen Umstände verlieben sich Hanna und Lucas. Aber dann verschwindet Margaret und das Gerücht wird laut, dass der Mädchenmörder wieder zugeschlagen hat. Mit Lucas Hilfe versucht Hanna, Margaret zu finden, bevor es zu spät ist.

    Neben den zwei Zeitebenen sind auch die Gesellschaftsunterschiede in beiden Handlungssträngen sehr gut herausgearbeitet. Hannas und Margarets Familien wollten in Amerika das große Glück und Reichtum finden. Jetzt müssen sie hart arbeiten, um wenigstens halbwegs satt zu werden. Sie leben in der Nähe von Barbary Coast – dem Rotlichtviertel. Übergriffe auf Mädchen sind an der Tagesordnung. Die meisten Männer sind dem Suff und der Spielsucht verfallen.
    Die Unterschiede zu Lucas und Robert könnten also kaum größer sein. Deren Familie gehört zu den Immobilienmogulen der Stadt. Sie können sich die Bedingungen, unter denen die Zuwanderer leben, nicht wirklich vorstellen. Keine Schulbildung, kein fliesendes Wasser, selbst die Kinder müssen arbeiten – wie rückständig.
    In der Gegenwart ist es ähnlich. Hunters Familie ist reich, engagiert sich bei Wohltätigkeitsveranstaltungen und Stiftungen. Sarah spricht kaum über ihre Vergangenheit. Ihre Eltern sind lange verstorben, mehr gibt sie nicht preis. Sie hat sich in San Francisco neu erfunden und dank der Heirat mit Hunter auch einen neuen Nachnamen.

    Die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Es ist eine atemlose Jagd gegen die Zeit und durch die Geschichte San Franciscos. Parallel zu Hannahs Suche nach Margaret, versucht Sarah in der Gegenwart ebenfalls, das Verschwinden der Frauen aufzuklären – und das möglichst, bevor ihr eigenes Geheimnis ans Licht kommt. Die Spannung steigt ins schier Unermessliche und endet in einem doppelten Showdown.

    Das Buch hat mich so gefesselt, dass ich alles um mich herum ausgeblendet habe. Liebe, Hass, viele dunkle Geheimnisse und Verwicklungen und ein verrückter Mörder – „Die Zeit, in der wir träumten“ hat alles, was eine spannende Geschichte ausmacht!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 10.04.2017

    Als Buch bewertet

    Sarah Havensworth lebt mit ihrem Mann Hunter in San Francisco. Hunter stammt aus einer wohlhabenden Familie und so ist es Sarah möglich, einem Studium nachzugehen statt zu arbeiten. Eigentlich wollte sie als Studienarbeit einen Roman schreiben, doch damit geht es nicht vorwärts. Ein Stadtteil von San Francisco, der nicht den besten Ruf hat, zieht sie viel mehr an und sie möchte mehr über die Historie wissen. Dabei erregt ein Zeitungsartikel über das Verschwinden von zwei jungen Frauen im Jahr 1876 ihre Aufmerksamkeit. Die Journalistin in ihr kommt zum Vorschein und sie hängt sich in diese Geschichte voll hinein. Dabei stößt sie auch auf den Namen Havensworth. Was hat die Familie ihres Mannes damit zu tun? Aber auch Sarah verheimlicht ihrem Mann etwas.
    Die Deutsche Hanna und die Irin Margaret leben im 19. Jahrhundert unweit des berüchtigten Rotlicht-Viertels Barbary Coast und sie arbeiten als Näherinnen. Beide haben ein hartes Leben, denn sie müssen für ihre Geschwister die Mutter ersetzen und die Familien ernähren, da die brutalen Väter das Geld mit Alkohol und Glücksspiel verschwenden. Bei ihrer Arbeit lernen sie die Cousins Lucas und Robert Havensworth kennen. Obwohl es nicht sein darf, denn sie stammen aus sehr unterschiedlichen Schichten, verliebt sich Hanna in Lucas. Dann verschwindet Margaret und Hanna macht sich mit Lucas auf die Suche nach ihr.
    Diese beiden Handlungsstränge wechseln sich ab. Der Schreibstil des Buches ist sehr packend und hat mich vollkommen gefesselt. Die Charaktere wurde sehr authentisch dargestellt. Obwohl Hanna und Margaret unterschiedlich sind, schweißt sie ihr Schicksal zusammen. Sie müssen einiges ertragen, aber sie sind stark und verantwortungsbewusst. Lucas stammt aus der Oberschicht und erfährt erst durch Hanna, wie hart andere Menschen ums Überleben kämpfen müssen. Auch Hunter hat immer im Wohlstand gelebt. Er liebt Sarah und würde alles für sie tun. Aber Sarah hat in der Vergangenheit etwas erlebt, das sie auch mit Hunter nicht teilen will und das sie doch sehr belastet. Sie wirkt wie eine starke Frau und doch in Wirklichkeit ist sie sehr verunsichert.
    Es ist sehr spannend mit Sarah in die Vergangenheit einzutauchen und den Geheimnissen nachzuspüren und das Ende ist wirklich überraschend.
    Ein absolute Leseempfehlung für diese fesselnden Familiengeschichte.

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  • 4 Sterne

    Nicole Katharina, 11.06.2017

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung zum historischen Roman:
    Die Zeit, in der wir träumten

    Inhalt in meinen Worten:
    Sarah ist auf der Suche nach Antworten. Einerseits für ihr eigenes Leben, andererseits aufgrund einer Facharbeit ist sie auf der Suche nach Hanna und was ihr geschehen ist. Denn Hanna´s Freundin kam ums Leben, und umso mehr Sarah in ihrer Geschichte verweilt, umso mehr wird ihr bewusst, das ihr Mann bzw dessen Familie mit diesem Geheimnis, das sie lüften möchte, verbandelt ist.
    Wie das alles zusammen hängt? Das erfahrt ihr im Buch.

    Wie ich mit dem Buch zurecht gekommen bin:
    Mich hat das Buch nicht sofort in seinen Bann gezogen, erst als ich immer mehr mit Sarah mitging und die Geheimnisse von Hanna erfahren habe, sind mir die Charakter lieb geworden. Manches wurde jedoch bis zum Ende nicht völlig für mich aufgeklärt. So hab ich bisher nicht heraus gefunden, wie Sarah wirklich auf dieses Thema gestoßen ist, das sie recherchiert.
    Dennoch fand ich die Geschichte gerade am Ende total berührend, und es hatte mich bewegt, wie Sarah diese Geschichte die sie schilderte und selbst erlebte, durchmachen musste. Denn ungewollt, sind beide Frauen die in diesem Buch die Hauptrolle in ähnliche Schwierigkeiten gestoßen.

    Schreibstil:
    Die Autorin, in diesem Fall wohl auch die Übersetzerin, schaffen es, eine interessante Geschichte zu schreiben. Ich lese immer als Allwissender Leser über Sarahs und Hannas Schicksal und was mit ihnen geschehen ist. Wie dumme Zufälle zu schwerwiegenden Entscheidungen und Lebenslinien führen.
    Das schafft die Autorin sehr lebhaft und bunt vor Augen zu malen. Leider ist aber schnell klar, was geschehen ist und somit war es oft keine Überraschung, was geschehen ist. Dennoch war bis zum Ende ein bisschen Hoffnung dabei und auch ein bisschen Mut.
    Ich darf übrigens einmal im Hier und Jetzt mit Sarah Zeit verbringen und erfahren, was sie ausmacht und dann im Wechsel die Geschichte von Hanna erfahren.

    Spannung:
    Wie schon erwähnt, hat die Autorin leider irgendwie selbst schon zu Anfang zu viel verraten, weswegen die Spannung dann manchmal nicht ganz da war, dafür war die Unterhaltung die dieses Buch liefert wunderschön. Berührend. Nachdenklich. Faszinierend und zugleich auch grausam, soweit das Erlebnis von Hanna mir geschildert worden ist.

    Themen im Buch:
    Achtung hier Spoiler ich!
    Einerseits geht es um das Leben und Sterben von Menschen, doch nicht so wie man es vielleicht erwartet. Es geht darum, aus Fehlern das beste heraus zu holen.
    Bewegt hat mich der Tod eines kleinen Jungen, und welche Folgen dieser Tod mit sich bringt. Ich finde das hier gut aufgegriffen wird, wie sehr sich ein Leben verändern kann, wenn eine Entscheidung die falsch war, zu schwerwiegenden Folgen greifen kann und wie ein Mensch damit zurecht finden muss und lernen muss, sich selbst zu vergeben, das ist nämlich wirklich nicht einfach.
    Auch war das Thema Engelsmacher ein Thema das zwar nur angeschnitten wird, dennoch so realistisch und bunt vor Augen gemalt wurde, so das ich es deutlich vor Augen hatte, wie es damals um 1876 wohl ausgesehen hat, und bin dankbar im Hier und Jetzt zu leben, und zu wissen, das heutige Medizin einfach doch viel fortgeschrittener ist.
    Das Thema Tod eines geliebten Menschen, finde ich auch in diesem Buch und muss gestehen, hier wüsste ich selbst nicht, ob ich so stark wie die beiden Frauen gewesen wäre und bin.

    Empfehlung:
    Mögt ihr Bücher die im Hier und Jetzt und zugleich in der Vergangenheit spielen, dann solltet ihr ruhig zu diesem Buch greifen. Wenn ihr zugleich historische Geschichten mit einem Hauch von Crime mögt, dann solltet ihr erst recht einen Blick in das Buch werfen. An sich finde ich das Buch nämlich echt klasse, nur schade, das ich erst auf viel später mit der Geschichte warm geworden bin.

    Bewertung:
    Ich möchte der Geschichte von zwei starken Frauen gerne vier Sterne geben, für fünf reichte es mir nicht ganz, weil ich zu spät in die Geschichte hinein gefunden habe.
    Die Schicksale zweier Frauen, die realistisch und zugleich auch bewegend erzählt worden sind, finde ich berührend und das Buch lässt mich dankbar zurück.

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  • 4 Sterne

    Sabine M., 01.09.2017

    Als Buch bewertet

    Die Journalistin Sarah Havensworth ist verheiratet und könnte eigentlich glücklich sein. Ein schreckliches Geheimnis aus ihrer Vergangenheit hindert sie jedoch daran. Als sie bei der Suche nach einem passenden Artikel auf zwei junge Näherinnen stösst, die 1876 in San Francisco verschwunden sind, wird ihre Neugier geweckt und sie fängt an zu recherchieren. Aber jemand will nicht, dass sie weitere Nachforschungen anstellt und bedroht sie. Sarah lässt sich jedoch nicht aufhalten und entdeckt, dass es eine Verbindung zwischen ihr und den beiden Frauen gibt.

    Mein Einstieg in das Buch war am Anfang etwas holprig und ich konnte mich nur schwer mit den Charakteren identifizieren. Aber nach ungefähr einem Drittel wurde ich, Seite um Seite, immer mehr gefangen und der Roman hat mich verzaubert. Die Autorin schreibt spannend und sehr angenehm. Durch die emotionale und lebendige Sprache hat der Leser das Gefühl, mitten in der Geschichte zu sein. Die beiden Zeitstränge wurden geschickt ineinander verwoben, dadurch entsteht eine Spannung, die es dem Leser schwer macht, das Buch wegzulegen.

    Mir persönlich hat der Teil der Geschichte, der in der Vergangenheit spielt, etwas besser gefallen. Er ist so detailliert und interessant geschildert, dass man sich das Leben um 1876 in San Francisco sehr gut vorstellen kann. Die herrschenden, krassen Unterschiede in der Gesellschaft, die es den Armen fast unmöglich machten ihr Leben zu verbessern. Das grausame Schicksal der beiden jungen Frauen, die doch auch nur ein Stück vom Glück haben wollten.

    Aber auch das Leben in der Gegenwart wird gut dargestellt.
    Denn auch heute gibt es noch Konventionen und Vorurteile, sie wurden noch nicht völlig beseitigt. Sarah hat fast genauso damit zu kämpfen, wie die Frauen früher.

    Über dem gesamten Buch liegt eine traurige Grundstimmung, die bis zum Ende anhält. Man fühlt mit den Protagonistinnen mit und spürt die Verzweiflung, die Angst, die Hoffnungslosigkeit. In beiden Zeitebenen geht es um Geheimnisse, die besser ausgesprochen werden sollten. Traurige Ereignisse, die das ganze Leben verändern. Insgesamt ist es ein schönes, sehr berührendes Buch, dem ich viele Leser wünsche.

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  • 3 Sterne

    Martina E., 12.04.2017

    Als Buch bewertet

    In „Die Zeit, von der wir träumten“ von Autorin Meredith Jaeger erregt ein Rätsel aus der Vergangenheit das Interesse einer Journalistin. Was bringt ihre Recherche ans Licht?

    Die 30jährige ehemalige leitende Redakteurin von „Pulse of The City“ Sarah Havensworth arbeitet an ihrer Abschlussarbeit zum Master of Fine Arts. Mit ihrem Roman ist sie mehr als unzufrieden. Durch Zufall stößt Sarah auf das Schicksal zweier verschwundener Näherinnen im Jahr 1876. Das Rätsel um die beiden jungen Frauen nimmt sie sofort gefangen. Nicht jedem ist ihre Recherche recht.

    Durch ihren Ehemann Hunter ist Sarah Havensworth in noble Kreise aufgestiegen. Die Familie ist sehr auf Prestige und einen guten Ruf bedacht. Welches hässliche Geheimnis aus ihrer Vergangenheit verheimlicht Sarah Traummann Hunter? Diese Frage zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Mit Sarahs Recherche und einem Artikel über den alten ungelösten Fall der vermissten Näherinnen teilt sich der Roman in zwei Zeiten, heute und 1876, und zwei Handlungssträngen auf. Der Leser erfährt mehr von den Schneiderinnen Hanna und Margaret und ihrem Leben damals. Beide kommen aus ärmlichen Verhältnissen und leiden unter der Gewalttätigkeit eines Familienmitglieds. Mit dem Abbruch einer Geschichte im fesselnden Moment, um mit der anderen fortzufahren, kommt Spannung auf. Bald erweckt die Vergangenheit mehr Interesse als die Geschichte um Sarah. In beiden Handlungssträngen geht es um die große Liebe und um Menschen aus verschiedenen Gesellschaftsschichten, die zueinander finden. Wer hat eine Zukunft? Welche Hindernisse stellen sich den Liebenden in den Weg? Es geht kitschig, aber auch mitreißend zu. Hanna und Margaret sind als Charaktere interessant, weil sie gegen Widrigkeiten zu kämpfen haben und überall Gefahren auf sie lauern. Es geht ums Überleben, Arbeit, Sicherheit und um den Traum von einer besseren Zukunft. Es fällt leicht, mit den beiden mitzufiebern. Hätte Sarah kein Geheimnis, wäre sie eine eher blasse Hauptfigur. Mit unvorhergesehenen Ereignissen nehmen in beiden Handlungssträngen Tempo und Unterhaltungswert zu. Was ist damals geschehen? Was verbirgt Sarah? Spekulationen werden lange angeheizt. Die Auflösungen kommen zu schnell. Das Ende beider Geschichten lässt sich größtenteils erahnen. Dem letzten Buchdrittel fehlt es an Raffinesse.

    Das Cover hat etwas Romantisches und Melancholisches. Gut gewählt sind Farben und Details. Der Titel zieht die Blicke aufs Buch. „Die Zeit, in der wir träumten“ ist eine Mischung aus Liebes- und Historienroman mit einer Prise Krimi. Auch wenn das Ende teils etwas enttäuscht, reißt der Roman mit. Den kitschigen Einfluss muss man mögen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    JDaizy, 10.04.2017

    Als Buch bewertet

    "Ich drehte mich um und sah auf die Straße zurück, die ich gerade entlanggegangen war. Sie bebte nur so vor in Vergessenheit geratener Vergangenheit. War das hier wirklich eine gute Idee? Hinter den Mauern der alten Kneipe verbargen sich Geheimnisse, dessen war ich mir sicher. Und ich hatte mein eigenes Geheimnis lange genug für mich behalten, um zu wissen, wie sich das anfühlte. Ich hatte verstanden, dass oft etwas Hässliches zum Vorschein kam, wenn man die Vergangenheit wachrüttelte."


    Die 30-jährige Sarah hat ihren Job als Journalistin aufgegeben, um ihren Traum vom eigenen Buch zu verwirklichen. Doch irgendwie kommt sie damit nicht wirklich voran. Aber ihre Mentorin möchte zeitnahe Fortschritte sehen, ihre Schwiegermutter erwartet von ihr mehr Engagement bei der Planung einer Wohltätigkeitsgala und mehr Interesse für die traditionsreiche Familiengeschichte und immer wieder quälen Sarah Angst- und Panikattacken. Doch dann stößt sie bei ihrer Recherche für ihr Buch auf die Geschichte von zwei jungen Näherinnen, die sie einfach nicht mehr loslässt und die ihren Kampfgeist weckt. Und schnell wird klar, dass die Geschichte der Näherinnen auch mit der Familie ihres Mannes und ihrer eigenen verknüpft zu sein scheint.
    Wird es Sarah mit ihrem journalistischen Gespür schaffen, eine längst vergangene Geschichte wieder lebendig werden zu lassen? Welche Schuld verheimlicht sie vor ihrem Mann Hunter? Und wird sie sich ihrer eigenen Vergangenheit wirklich stellen können?

    Der Einstieg ins Buch ist mir nicht schwer gefallen. Schnell findet man als Leser Sympathien für die Protagonisten und auch der Wechsel zwischen den zwei Handlungssträngen in der Vergangenheit und Gegenwart bereitete mir keine Mühe. Ganz im Gegenteil - denn ich habe immer wieder vor allem auf die Kapitel von Hanna gewartet, die mich total in ihren Bann gezogen haben. Ich hatte sofort Bilder im Kopf und habe wirklich mitgelitten mit den Menschen im frühen San Franscisco. Wie kommt man als junge Frau mit Armut, Hunger und Gewalt zurecht, die das Bild dieser Zeit 1876 prägten?
    Doch auch die Geschichte von Sarah trägt viele Geheimnisse. Welche Schuld lastet auf ihren Schultern? Warum verheimlicht sie ihre Vergangenheit vor ihrem Ehemann Hunter, der so warmherzig und liebevoll beschrieben wird, dass man einfach nicht verstehen kann, warum sie sich ihm nicht öffnet. Außerdem habe ich mitgefiebert, ob Sarah vorankommt bei ihrer Recherche bei der Geschichte um die zwei Näherinnen. Lange Rede, kurzer Sinn. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und bin geradzu durch die Zeilen geflogen.

    Zwei Dinge sind mir besonders in Erinnerung geblieben. Da ist zum einen der krasse Gegensatz zwischen Sarah und Hanna in ihrer gesellschaftlichen Stellung und den damit verbundenen Gegebenheiten und Privilegien. Eine muss sich und ihre Familie allein versorgen und lebt in einer Zeit, in der Frauen oft mit fürchterlicher, unvorstellbarer Gewalt konfrontiert sind. Die andere lebt in finanzieller Sicherheit und vertrauter Zweisamkeit und hat dadurch den Raum ihre Träume zu verwirklichen. Doch so unterschiedlich die Geschichten der beiden Frauen auf den ersten Blick anmuten möchten, verbindet sie doch eines: ihr unausgesprochener, aber unbändiger Wunsch nach Liebe und Freiheit.
    Und zum anderen beschäftig(t)en mich die Worte der Autorin über die Vergangenheit auch noch nach dem Lesen. Ist es manchmal besser, die Vergangenheit ruhen zu lassen? Oder liegt in ihr der Schlüssel für die Zukunft? Kann das Heute mit der Vergangenheit einträchtig nebeneinander bestehen, trotz seiner oft krassen Gegensätze? Diesen Denksanstoß werde ich mitnehmen und hoffe, dass das Buch viele Leser finden wird. Denn es ist mehr als nur ein kurzweiliges Leseabenteuer.

    "Die Zeit in der wir träumten" wurde 2017 in der deutschen Erstauflage als Taschenbuch im AufbauVerlag veröffentlicht. Es überzeugt mit einer hochwertigen Verarbeitung und einer angenehmen Schriftgröße. In 22 Kapiteln auf stolzen 398 Seiten begleitet der Leser Sarah und Hanna auf ihrem, nicht immer einfachen, Weg und wer einmal mit dem Lesen begonnen hat, dem wird es sicher schwer fallen dieses Buch wieder aus der Hand zu lesen. Denn der Schreibstil der Autorin ist leicht, eingängig und fesselnd. Sie lässt Bilder im Kopf entstehen und wenn die Frau auf dem Cover, das ich wirklich wunderschön finde, noch ein grünes Samtkleid getragen hätte, wäre für mich ALLES perfekt gewesen.
    Das Ende kam für mich nicht ganz unerwartet und doch habe ich mit zwei kleinen Dingen kurz gehadert. Aber ich möchte nicht spoilern und kann auch mit dem vorgegebenen Ende gut leben.


    Mein Fazit:
    Ein gelungenes, wunderschönes Buch über die Geschichte zweier Frauen, das zeigt, dass Träume und Sehnsüchte nicht von der Zeit abhängig sind in der wir leben, sondern von uns selbst getragen werden.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HK., 28.04.2017

    Als Buch bewertet

    "Freundinnen für immer und ewig"

    Die Journalistin Sarah stößt bei der Recherche für ihren Roman , den sie für ihre Abschlussarbeit zum Masters of Fine Art schreibt , auf einen Zeitungsartikel aus dem Jahre 1876 . Zwei junge Frauen, die als Näherinnen den Lebensunterhalt für sich und ihre Familie verdienen , sind spurlos verschwundenen . Die beiden Frauen waren mit ihren Familien als Einwanderer mit den Schiffen aus Irland und Deutschland nach San Francisco gekommen. Sie galten als sehr zuverlässig, so ihre Chefin Mrs. Jane Cunningham . Keiner kann es sich erklären , weshalb die beiden jungen Frauen nicht mehr aufgetaucht sind. Die Polizei ging von einem Verbrechen aus , denn das berühmt berüchtigte Rotlichtviertel , Barbary Coast , war nicht so weit weg und wehe der armen der jungen Frau , die sich ohne jeden männlichen Schutz dorthin verirrte .

    Sarahs Interesse ist geweckt . Die Geschichte der jungen Irin
    Margarete ÓBrien und der jungen Deutschen Hannelore Schaeffer , die beide als Näherinnen in Walton’s Tailor Shop gearbeitet haben , fasziniert sie . Je tiefer Sarah in die Vergangenheit des San Francisco von 1876 , und in die Schicksale der vermissten Frauen eintaucht , desto sicherer ist sie sich , dass sie keinen Roman , sondern eine Reportage über das Schicksal der zwei Näherinnen und das Zeitgeschehen von 1876 , für ihre Abschlussarbeit schreiben wird .
    Sarahs journalistischer Spürsinn hat sie nicht betrogen . Stück für Stück kommt sie bei ihrer Recherche dem geheimnisvollen Verschwinden der zwei Freundinnen auf die Spur , die sie direkt zu den Vorfahren ihres Mannes , Hunter Havensworth führen .
    Doch nicht nur die Havensworth scheinen ein altes Familiengeheimnis zu haben , das sie lieber totschweigen würden. Auch Sarah trägt seit langer Zeit ein schreckliches Geheimnis auf ihrer Seele , dessen Last sie erdrückt .Hunter ahnt nichts von den Qualen , die Sarah aussteht , das er erfahren könnte, was sie getan hat .
    Doch die Zeit der Wahrheit scheint für alle , unwiderruflich gekommen zu sein .


    -= Fazit =-

    Die Autorin Meredith Jaeger hat mit ihrem Roman
    “ DIE ZEIT IN DER WIR TRÄUMTEN “
    ein richtig tolles Buch geschrieben .
    Ihr Schreibstil ist wunderschön flüssig , leicht zu lesen und fesselt von der ersten Seite an , mit bildhaften Beschreibungen an die Geschichte von Sarah in der Gegenwart . Die detaillierte Schreibweise lässt mich abtauchen in das historische San Francisco von 1876 , mit all seinen Facetten der damaligen Zeit , hin zu Margarete und Hanna , deren Geschichte wunderschön beschrieben wurde .
    Der ständige Perspektivenwechsel von Sarah in der Gegenwart , zu Hanna ins Jahr 1876 erhöht die Spannung der Geschichte enorm und fesselt an die ohnehin spannungsgeladene Erzählung .
    Gut gezeichnete Protagonisten , die fein ausgearbeitet und angepasst wurden , an ihre jeweilige Epoche , verleihen der Geschichte ein authentisches Gesicht und lassen sie lebendig werden. Ein spannender Roman , der für mich alles hat , um ungetrübten Lesegenuss zu garantieren .

    Mir hat der Roman sehr gut gefallen , ich habe auf 400 Seiten wunderbare , intensive Lesemomente geschenkt bekommen , die ich unbedingt weiterempfehlen möchte .
    Von mir gibt es für diesen tollen und sehr unterhaltsamen Roman
    5 Sterne
    sowie eine ganz klare Leseempfehlung für alle , die gerne spannende alte Familiengeheimnisse lösen und dabei einen Ausflug in historische Geschichte machen dürfen .

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