%
Merken
%
Merken
 
 
sofort als Download lieferbar

Bestellnummer: 87186599

Printausgabe 13.40 €
eBook (ePub) -25% 9.99
Download bestellen
Verschenken
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Svanvithe, 25.06.2018

    Als Buch bewertet

    So klirrend frostig wie der Januar des Jahres 1947 sind auch die Herzen der Menschen, sowohl der Sieger als auch der Besiegten. Die Demokratie wollen die Briten den Deutschen beibringen, die allerdings haben damit zu tun, nicht an Hunger zu sterben. Der Schwarzhandel blüht, und wer illegal ein Schwein schlachtet, läuft Gefahr, dafür bestraft zu werden.

    In dieser Zeit wird Jupp Küppers, ein Alteisen- und zugleich Schwarzmarkthändler, ermordet. Peter Assmuß, der mit seiner Mutter aus Ostpreußen geflüchtet ist, hat die Tat mit angesehen. Seitdem spricht der Sechsjährige nicht mehr. Der mit der Aufklärung des Verbrechens beauftragte Richard Davies von der Military Police ist auf Hilfe angewiesen. So wird Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei in Köln, die mit Kindern umzugehen versteht, hinzugezogen. Tatsächlich gelingt es der jungen Frau, eine Verbindung zu Peter aufzubauen. Wie der Junge stammt Friederike aus Ostpreußen, und auch sie verfolgen die Erinnerungen an die vergangenen Jahre, vor allem die abscheulichen Erlebnisse während ihrer Flucht.

    Nach und nach kristallisiert sich heraus, dass Richard Davies ebenfalls eine Last trägt und es ihm nicht leicht fällt, mit Menschen zusammenarbeiten, die Schuld auf sich geladen haben.

    Jupp Küppers bleibt nicht der einzige Tote. Die Situation spitzt sich zu, und auch Friederike und Richard, die sich langsam annähern, geraten in Gefahr.


    Beate Sauer, die bislang historische Romane geschrieben hat, führt mit „Echo der Toten“ in die nähere Vergangenheit, in das Nachkriegsdeutschland des Jahres 1947. Sie porträtiert ein Volk, das sich seine Wunden „leckt“ und dem die Verarbeitung der eigenen Schuld schwerfällt. Denn während der Wiederaufbau der zerstörten Städte überall voranschreitet und damit die Trümmer im Land langsam beseitigt werden, weicht das Gift, das die Nationalsozialisten in den Köpfen der Menschen verbreitet haben, nicht so leicht. Es gibt diejenigen, die der verachtenswerten Diktatur nachtrauern und immer noch der mörderischen Ideologie anhängen und menschliche Werte negieren. Die meisten jedoch wollen einfach nur vergessen und alles hinter sich lassen. Aber das Echo der Toten ist noch lange nicht verstummt.

    Die Geschichte ist atmosphärisch dicht, anschaulich, glaubwürdig und unsentimental erzählt. Beate Sauer redet nichts schön, nennt die Dinge beim Namen und beeindruckt mit ehrlichen klaren Aussagen. Sie weiß gleichzeitig zu erschüttern und zu berühren. Der Kriminalfall ist zurückhaltend in die Handlung integriert, wird allerdings mit angemessenem Maß an Spannung vorangetrieben.

    Besonders überzeugt die Autorin indes mit der Schilderung des Alltags und der Situation der Menschen – Flüchtlinge, Vertriebene, Fremdarbeiter, Überlebende – vereint als Opfer, Täter und Zeugen eines alles veränderndes Krieges und voller Schuld, Scham, Wut, Schmerz, Angst.

    Bei der Gestaltung ihrer Figuren hat die Autorin viel Feingefühl bewiesen. So wird es im Verlauf des Geschehens deutlich, warum Friederike viel Verständnis für Peter aufbringt. Schließlich kann sie sich gut vorstellen, was er während der Flucht gesehen haben muss, welche Dämonen ihn bedrängen. Sie verspürt oft genug genauso den Wunsch, sich an einem sicheren Ort zu verkriechen und alles Böse auszublenden, fühlt sich ohnmächtig und dem Leben ausgeliefert.

    Friederike sorgt für sich und ihre Mutter, beide haben nicht nur ihre Familie und Heimat verloren. Nur deshalb ist sie zur Weiblichen Polizei gegangen. Wirklich glücklich ist sie mit dieser Berufswahl anfangs nicht und führt ihren Dienst widerstrebend aus. Zudem fügt sie sich schwer in die Hierarchie ein, ignoriert Vorschriften und handelt mehr als einmal eigenmächtig, wodurch sie in Konflikt mit ihrer Vorgesetzten Gesine Langen gerät. Nur der Fürsprache von Richard ist es zu verdanken, dass sie nicht entlassen wird, denn er bemerkt, dass Friederike über Eigenschaften wie eine beispielsweise eine gute Intuition verfügt, die sie zu einer fähigen Polizistin werden lassen.

    Richard Davies zeigt sich als zwiespältiger Charakter. Von Anfang ist ersichtlich, dass ihn ein Geheimnis umgibt. Seine Distanziertheit und Abneigung werden schnell augenscheinlich. Er reagiert einerseits hart, fast brutal und zornig, andererseits müde und abgestumpft, dann wieder freundlich, verständnisvoll, aufmerksam und aufrichtig. Erst mit Fortschreiten des Geschehens offenbaren sich sein leidvolles Schicksal und die Hintergründe seines Handelns.

    Auch Friederike und Richard hören das Echo ihrer Toten und setzen sich mit der Vergangenheit auseinander. Am Ende der Geschichte sind sie einander zugewandter und haben die Not des jeweils anderen kennengelernt. Und sie haben Hoffnung für eine versöhnliche Zukunft geschöpft.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fredhel, 02.02.2018

    Als Buch bewertet

    Beate Sauer hat mit Echo der Toten einen historischen Kriminalroman geschrieben, angesiedelt kurz nach Ende des 2.Weltkrieges. Es ist sowohl ein Krimi um einen Mordfall in der Eifel, als auch ein Roman um das Schicksal einer kriegstraumatisierten jungen Frau. Friederike Matthée hatte eine sorgenfreie Jugend auf dem Landgut ihrer Eltern in Ostpreußen. Mit ihrer Mutter flieht sie nach Köln. Beide Frauen wurden mehrfach von russischen Soldaten vergewaltigt. Jede verarbeitet die Vergangenheit anders. Die Mutter verliert den Bezug zur Realität, wohingegen Friederike sich ihr stellt. Mit ihrer Anstellung bei der weiblichen Polizei sichert sie ihnen das Überleben unter widrigen Umständen. Nahrung und Wohnraum sind knapp, der Hunger stets gegenwärtig und im Januar sorgt die anhaltende Kälte für einen weiteren Tiefpunkt. Man mag es kaum glauben, dass die Autorin diese schlimme Zeit nicht selbst erlebt hat, denn als Leser leidet man mit, so eindringlich wird die Situation dargestellt. Friederikes Wille ist immer noch stark, deswegen hat sie Schwierigkeiten, sich in den dumpfen Polizeidrill einzufügen. Ihre Vorgesetzte ist sehr mit ihr unzufrieden, und der Verlust der Arbeit hängt ständig als Damoklesschwert über ihr. Das würde Verlust von Unterkunft und regelmäßigen Mahlzeiten bedeuten. Friederike hat aber auch Talente: neben Englischkenntnissen besitzt sie ein gutes psychologisches Einfühlungsvermögen, besonders gut kann sie mit Kindern umgehen. Deswegen wird sie Richard Davies von der britischen Militärpolizei bald unentbehrlich bei der Morduntersuchung an einem Kölner Schwarzhändler. Ein verstummter kleiner Junge ist der einzige Augenzeuge. Sicher, das Buch ist ein Krimi, aber diese Mordermittlung hat mich weniger gefesselt als die Darstellung der ganzen Umstände. Nicht nur das Schicksal von Friederike, sondern auch wie schwer die braune Gesinnung aus den Köpfen der Bevölkerung zu tilgen ist. Fremdarbeiter sind immer noch nichts wert, werden behandelt wie Dreck. Aber auch die Einstellung der englischen Besatzer ist erschreckend vorurteilsbehaftet: jeder Deutsche steht erst einmal unter Generalverdacht, eine Nahrungsmittelzuteilung von 800 Kalorien am Tag hat auszureichen, die Deutschen haben ihr Elend verdient. Besonders gut gefallen haben mir aber die Beispiele von Personen, die sich wie Friederike nichts haben zu schulden kommen lassen. - Ein Priester, den die Lagerhaft nicht beugen konnte und der auch nach Kriegsende unmissverständlich zeigt, wen er verachtet. - ja, auch der ermordetet Schwarzhändler, der nicht in erster Linie in die eigene Tasche gewirtschaftet hat, sondern eigentlich durch den Schwarzhandel vielen Menschen das Überleben ermöglichen konnte. Aber auch Richard Davies wird als zerrissene Persönlichkeit ausgezeichnet charakterisiert. Nach und nach bekommt der Leser Einblicke in seine Jugend und versteht, welche Schuld auf ihm lastet und ihn zu dem Menschen hat werden lassen, der er nun ist. Friederike und Richard, vielleicht zeigt eine Fortsetzung, ob ihre Gefühle zueinander eine Zukunft haben. Mich würde das sehr interessieren, eben weil Echo der Toten so ein vielschichtiger, tiefgründiger Roman ist, der sich nicht auf Schwarz-Weiß-Malerei beschränkt, sondern das Leben im Nachkriegsdeutschland aus den verschiedensten Perspektiven ausleuchtet

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 21.01.2018

    Als Buch bewertet

    Im strengen Winter des Jahres 1947 wird in der Eifel der Schwarzmarkthändler Jupp Küppers erschlagen. Einziger Zeuge ist der kleine Peter Asmuss, der mit seiner Mutter als Flüchtling nun hier lebt. Peter spricht seit seiner Beobachtung kein einziges Wort. Die englische Militärpolizei, in Person von Lieutnant Richard Davies, soll den Fall aufklären. Er fordert eine englisch sprechende, weibliche Polizistin an und bekommt Friederike Matthée, eine junge Frau, die mit ihrer Mutter aus ihrer ostpreußischen Heimat geflohen ist, zugeteilt. Als Tochter eines Gutsbesitzers muss sie nun, als eine der ersten weiblichen Polizistinnen Kölns, sich selbst und ihre kranke Mutter durchbringen.

    Die Ermittlungen gestalten sich als schwierig, weil nicht klar ist, wer aller noch dem Nazi-Regime nachtrauert. Friederike schafft es, den kleinen Jungen zum Sprechen zu bringen. Noch bevor die beiden Entscheidendes herausfinden, wird ein Pfarrer ermordet, der mit dem ersten Mordopfer befreundet war.


    Meine Meinung:

    Beate Sauer zeichnet ein authentisches Abbild der rauen Wirklichkeit im britisch besetzten Nachkriegsdeutschland gelungen. Sowohl die tristen Lebensumstände zwischen den Ruinen als auch die Ressentiments Fremden und Juden gegenüber sind gut getroffen. Wenn die Vermieterin meint, dass Friederike und ihre Mutter ihrer Albträume wegen in die Irrenanstalt gehörten, anstatt „ordentlichen“ Deutschen die Wohnmöglichkeit zu nehmen, hat sich mit dem verlorenen Krieg wenig in den Köpfen der meisten Menschen geändert.
    Der Argwohn der Displaced Persons in den Lagern der deutschen Polizei gegenüber ist berechtigt, wie das Ende des Krimis beweist.
    Die Autorin hat gewissenhaft recherchiert. Die Person Richard Davies steht für viele Emigranten bzw. deren Söhne, die als „German Legion“ an der Befreiung Deutschlands und Österreichs von den Nazis mitgeholfen haben.
    Eindringlich, jedoch ohne Pathos sind die Zweifel und Rachegefühle von Richard dargestellt. Ich habe gleich zu Beginn an so eine Verbindung gedacht – und recht behalten.

    Der Schreibstil ist elegant und sehr gewählt. Ich konnte hier die Gutsherrentochter gut heraushören. Dass Friederike unsicher wirkt, hat nicht nur mit der Vertreibung aus Ostpreußen und den schrecklichen Erlebnissen auf der Flucht zu tun. Man gibt ihr immer wieder zu verstehen, dass sie als Ostflüchtig nicht willkommen ist. Das nagt natürlich an der Psyche. Andererseits gewinnt sie das Vertrauen mancher Zeugen und hat eine gute, manchmal auch kritische Auffassungsgabe. Ich denke, Friederike wird es gelingen, auch gegen den Willen ihrer strengen Vorgesetzten ihren Weg machen.

    Die historischen Begebenheiten sind behutsam in die Kriminal-Geschichte eingeflochten, die durchaus als politisch angesehen werden darf.

    Fazit:

    Ein fesselnder Auftakt einer Krimi-Reihe. Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus und vergebe 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke O., 19.01.2018

    Als Buch bewertet

    Wie meistert man sein Leben in eisiger Kälte, ohne eine Möglichkeit, ihr zu entkommen? In diesem Buch geht es nicht nur um temperaturbedingte Kälte, sondern auch um menschliche Kälte, durch den Krieg verloren gegangene Empathie, Misstrauen und Feinseligkeit, Missgunst und Denunziantentum.
    In erster Linie geht es um einen Mord an einem Schwarzhändler im strengen Nachkriegswinter 1946/47. Ein Junge hat den Mord beobachtet, hüllt sich aber aus Angst in Schweigen, so dass die britische Besatzungspolizei nicht weiterkommt. Leutnant Richard Davies holt sich Friederike Matthée, von der Weiblichen Polizei, zu Hilfe, um den rätselhaften Mord zu klären, dem bald noch ein zweiter Mord folgt.
    Im Laufe der Ermittlungen kommen viele böse Machenschaften der Nazis, aber auch von Privatpersonen ans Tageslicht, das Geschehen wird immer komplexer. Zum Ende hin löst sich aber alles auf und man versteht die Zusammenhänge.
    Das Buch liest sich gut, die Spannung entwickelt sich vehement, so dass es für mich zum Pageturner wurde. Sehr interessant fand ich den historischen Bezug, ich habe sehr viel Hintergrundwissen zu dieser schwierigen Zeit der deutschen Geschichte erhalten, ergänzend zu meinem Schulwissen und den Informationen, die ich von Eltern und Verwandten bekommen habe.
    Die Protagonistin Friederike Matthée ist mir sehr sympathisch, sie macht zunächst ihren Job nicht gern, sondern nur um ihr Zimmer halten zu können. Aber in der Praxis stellt sich heraus, dass sie ein gutes kriminelles Gespür hat, und sie fängt an, ihren Beruf zu mögen. Sie kommt aus Ostpreußen und hat Schlimmes auf der Flucht erlebt. Man ahnt bereits, worum es geht, erfährt die Umstände aber erst später. Als ehemalige 'Tochter aus gutem Hause' ist sie psychisch sehr angeschlagen und fühlt sich schwach, sie fragt sich, warum sie sich nicht besser durchsetzen kann, erst in äußerster Gefahr erlernt sie diese Fähigkeit wieder.
    Auch Leutnant Richard Davies, mit dem Friederike zusammen arbeitet, hat ein schweres Schicksal hinter sich. Vordergründig ist er freundlich und kooperativ, hat aber immer wieder Phasen, in denen er unnahbar und grüblerisch erscheint. Auch hier erkennt man die Ursachen später, und dann spitzt es sich auch gefährlich zu. Er ist Friederike aber wohlgesonnen und stärkt sie in ihren Aufgaben.
    Zunächst fand ich die vielen Namen etwas verwirrend, aber man bekommt immer wieder den Bezug geliefert. Ansonsten ist mir nichts negativ aufgefallen, ich bin rundherum zufrieden und stark beeindruckt von diesem Buch. Ich habe mich in diese Zeit hineingesetzt gefühlt und kann das Buch nur wärmstens empfehlen. Es kann sowohl Krimi-Fans ansprechen als auch historisch Interessierte. Themen wie Judenhass und Denunzierung politisch Abtrünninger sind auch hier Gegenstand des Geschehens.
    Ich hoffe auf weitere Bücher dieser mir bislang unbekannten Autorin.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Beate V., 14.01.2018

    Als Buch bewertet

    Man sollte nicht glauben, wenn ein Krieg beendet ist, dann geht es den Menschen gleich besser. Auch 2 Jahre nach Kriegsende, im Jahr 1947 müssen die Menschen hungern und frieren. Wer eine Arbeit hat, der hat dennoch nicht ausgesorgt. Lebensmittelmarken und rationierte Ware beherrschen das Land. Besatzungsmacht durch die Briten.

    Friederike Matthée hat zwar einen Job bei der Polizei, dennoch haust sie in einem kleinen Zimmer, gemeinsam mit ihrer traumatisierten Mutter, und weiß kaum mehr, wie sie sich beide ernähren soll. Geflohen aus Ostpreußen, wo sie einst eine wohlhabende Familie waren, sind nur noch blasse Erinnerungen. Schmerzliche Verluste, die sie verkraften müssen.

    Ein Schwarzmarkthändler aus der Eifel wird in einem Schuppen tot aufgefunden. Ein kleiner Junge, der mit seiner Mutter aus Ostpreußen geflohen ist, wird Zeuge dieser grauenhaften Tat. Doch er will nicht reden. Die britische Royal Military Police soll den Fall aufklären. Da Friederike Matthée gut englisch sprechen kann und bei Kindern ein gutes Händchen bisher bewies, hat Richard Davies die Polizistin Friederike angefordert ihm zu helfen. Sie stoßen auf ängstliche und auch boshafte Menschen bei ihren Ermittlungen und müssen dafür sorgen, das der kleine Junge und ihre Mutter versteckt werden. Auch Davies macht einen verschlossenen Eindruck. In diesem Krimi hat jeder sein Geheimnis. Die Figuren sind allesamt authentisch beschrieben und es ist nicht einfach hinter die Lösung zu kommen. Die Protagonisten haben beide
    schwer an ihrem Päckchen zu tragen und das hat die Autorin sehr gut dem Leser dargestellt.

    Bisher kannte ich die Autorin Beate Sauer noch nicht. Was mir besonders gut gefallen hat, die Zeit in der dieser Krimi spielt, ist eine Zeit, die mir nicht so geschichtlich bekannt war. Zwar kenne ich Erzählungen aus meiner Familie, aber dort wurde nur erzählt, wir hatten es sehr schwer nach dem Krieg, wir hatten wenig zu Essen und die Kinder mussten Kartoffeln und Rüben und Kohle organisieren gehen. Aber man konnte sich kein so wirkliches Bild machen, wie der Alltag wirklich ausgesehen hat.

    Beate Sauer hat bei mir richtiges Kopfkino erzeugt und ich beschäftige mich gedanklich noch sehr mit dem Inhalt und hoffe doch, Friederike wird auch weiterhin bei der Polizei arbeiten und den erwartungsvollen Lesern mit einer neuen Geschichte beglücken.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    RES, 28.01.2018

    Als Buch bewertet

    Der Krimi spielt in der Nachkriegszeit - ich liebe Krimis, lese aber normalerweise sehr ungern Bücher mit geschichtlichem Hintergrund.
    In diesem Fall konnte mich der Autor aber von dem Buch überzeugen - sogar mich hat die Nachkriegszeit, so wie sie in diesem Buch aufbereitet wurde, interessiert und meine Neugierde fangen können.
    An einigen Stellen hätte ich mir mehr Spannung / überraschende Wendungen gewünscht, aber im Großen und Ganzen ein richtig gelungener und interessanter Krimi. Die Atmosphäre der damaligen Zeit geht richtig auf den Leser über.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 02.01.2018

    Als Buch bewertet

    Köln 1947! Friederike musste mit ihrer Familie vom Gut in Ostpreußen fliehen und wohnt nun gemeinsam mit ihrer kranken Mutter beengt in einem Zimmer. Um dies überhaupt zu bekommen hat sie sich zur weiblichen Polizei gemeldet. Leider macht ihre Chefin ihr den Einstieg in diesen Beruf recht schwer. Dann wird Friederike wegen ihrer guten Englischkenntnisse bei der Mordermittlung an dem Stadtbekannten Schwarzmarkthändler von der ermittelnden britischen Polizei angefordert…
    Die Beschreibungen zur schwer zerstörten Kölner Stadt und deren Umgebung sind schon recht anschaulich beschrieben. Aber spätestens ab Mitte des Buches kamen die Beschreibungen mir immer nur wie Wiederholungen vor und waren streckenweise auch sehr langatmig.
    Die Handlung selbst isst recht gut ausgedacht, aber die Umsetzung finde ich nicht so gelungen. Da haben die beiden Hauptakteure (Friederike und ….) irgendwelche Erkenntnisse, die aber am Leser vorbeigezogen und erst hinterher erklärt werden. Da fühlte ich mich als Leser ausgeschlossen.
    Die Figur der Friederike hat mir nicht so zugesagt. Immer wieder preschte sie mit einer Frage vor, nur um dies anschließend zu bereuen. Insofern entsprach sie in meinen Augen gar nicht einer höheren Tochter eines Gutes, die aufgrund ihrer Bildung schon etwas mehr Selbstbewusstsein hätte haben sollen. Davies dagegen hat mir gut gefallen. Seine verschleierte Vergangenheit, deren Geheimnis erst am Ende aufgedeckt wird, hat die Geschichte aufgewertet.
    Von mir gibt es insgesamt 3 Lese-Sterne und eine Leseempfehlung möchte ich eher nicht aussprechen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siderea, 12.01.2018

    Als eBook bewertet

    Mordfall in der britischen Besatzungszone

    Köln, Januar 1947: Friederike Matthée ist seit kurzem bei der uniformierten weiblichen Polizei tätig, Berufsbezeichnung "Polizeiassistentenanwärterin". Normalerweise beschränken sich ihre Aufgaben auf das Durchsuchen und die Vernehmung weiblicher oder minderjähriger Personen, die in Bagatelldelikte verwickelt sind, oder die Unterstützung der männlichen Beamten bei Bordellrazzien.
    Zumindest bis weitab in der Eifel ein Kölner Schwarzhändler ermordet wird und es einen Tatzeugen gibt, den sechsjährigen Peter, der bei Kriegsende mit seiner Mutter aus Ostpreußen geflohen und in der Eifel untergekommen ist. Peter weigert sich, mit irgendjemandem zu sprechen, seit man ihn zusammen mit der Leiche von Jupp Küppers am Tatort entdeckt hat. Darum fordert die Royal Military Police in Person von Lieutenant Richard Davies eine weibliche Polizistin mit guten Englischkenntnissen, einem Händchen für Kinder und vorzugsweise in Ostpreußen geboren, zur Unterstützung an. Die Wahl fällt auf Friederike und für sie beginnt die erste echte Ermittlung ihrer bisher noch recht kurzen Polizeikarriere.

    Dieser Kriminalroman mit historischem Hintergrund hat mir enorm gut gefallen. Zum einen war der Fall spannend und ideal zum Miträtseln, zum anderen wurde die Zeit, in der die Handlung angesiedelt ist, sehr gut dargestellt. In den Nachkriegsjahren, als die alliierten Siegermächte Deutschland in vier Zonen aufgeteilt hatten, und versuchten, die echten Nazis von den Mitläufern zu unterscheiden, und vor allem die Aufgabe hatten, endlich die Demokratie im ehemaligen deutschen Reich Einzug halten zu lassen (zumindest im westlichen Teil davon), war das Verhältnis zwischen Besatzern und Einheimischen sicherlich aus einer Vielzahl von Gründen extrem angespannt.

    Beate Sauer erzählt den Hauptteil der Geschichte (von einigen kurzen Einschüben abgesehen) aus zwei Perspektiven - Richard Davies vermittelt in seinen Kapiteln die Sicht der Alliierten auf Deutschland und die Deutschen, Friederike Matthée nimmt die entgegengesetzte Position ein, wobei sie aufgrund ihres Alters weder als Nazi noch als Mitläuferin eingeordnet werden kann - sie ist während des dritten Reiches aufgewachsen und kennt einfach nichts anderes. Sie ist keine Judenhasserin, glaubt auch nicht an die arische Herrenrasse, und ihre ehemals wohlhabende, ostpreußische Gutsherrenfamilie empfand die Nazis als proletarisches Gesindel, was aber nichts daran ändert, dass die Matthées gute Miene zum bösen Spiel machten, und Friederikes Vater und Bruder aus freien Stücken der Wehrmacht beigetreten sind, als der Zweite Weltkrieg ausbrach. Ihre eigene und auch die Haltung ihrer Familie erfüllt Friederike mit Scham, und ihr Auftreten gegenüber Davies, der für sie die Siegermächte repräsentiert, ist zu Anfang extrem unsicher.
    Richard war vor seiner Zeit bei der MP selbst Frontsoldat, und es kostet ihn oft große Selbstbeherrschung, den Verantwortlichen bei der deutschen Polizei, beziehungsweise den Deutschen im Allgemeinen, gegenüberzutreten. Je nach Tagesform schwankt er zwischen Hass, Abscheu, und manchmal sogar Mitleid, wenn ihm bewusst wird, in welch erbarmungswürdigen Zuständen die Deutschen in diesem harten Winter ihr Dasein fristen.
    Dieses Spannungsfeld vermittelt die Autorin ganz nebenbei in den Dialogen zwischen den beiden Protagonisten, in Zeugenvernehmungen, oder indem sie den Leser an Richards und Friederikes Gedankengängen teilhaben lässt. Also keine Angst: es gibt schon hauptsächlich Krimi, und die Geschichtsstunde nur nebenbei.

    Besonders gut hat mir gefallen, wie die Autorin die Figur der Friederike gezeichnet hat. In historischen Romanen wirken die weiblichen Protagonistinnen manchmal völlig deplatziert - sie treten zu forsch auf, sind so emanzipiert, unabhängig und selbstständig, dass man als Leser einfach nicht glauben kann, dass sie ein Kind ihrer Zeit sein sollen. Aber Friederike kann ich mir gut als typische Frau der Nachkriegszeit vorstellen. Sie wirkt oft völlig verloren, was einen ja auch nicht erstaunt, hat sie doch ihre Heimat, ihren Status und ihr komplettes Selbstverständnis durch die Flucht eingebüßt. Ihr Entschluss, der weiblichen Polizei beizutreten, entstand nicht aus einer Berufung heraus, sondern aus rein wirtschaftlichen Zwängen. Sie ist künstlerisch begabt und zeichnet gerne, und ohne den Krieg wäre sie niemals gezwungen gewesen, überhaupt einen Beruf zu ergreifen. Sie begreift ihre Arbeit zwar einerseits als Glücksfall, weil sie ihr selbst und auch ihrer Mutter ein karges Auskommen sichert, andererseits verabscheut sie jedoch ihre Aufgaben aus tiefstem Herzen. Erst als sie während der Zusammenarbeit mit Davies zum ersten Mal in einen Fall wirklich involviert ist, wird ihr bewusst, dass der Beruf auch erfüllend sein kann, und vor allem, dass sie ein echtes Talent dafür hat, die richtigen Zusammenhänge herzustellen.

    Der Untertitel "Ein Fall für Friederike Matthée" lässt mich hoffen, dass es nicht bei diesem einen Fall bleiben wird - Beate Sauer war für mich eine neue Autorin, die mich mit diesem Roman, und auch mit ihrem ausführlichen Nachwort, das auf fiktive und tatsächliche historische Handlungselemente detailliert eingeht, auf Anhieb überzeugt hat, daher würde ich Friederike sehr gerne bei neuen Ermittlungen wieder begleiten.
    Wer den "Angstmann" von Frank Goldammer mochte, wird sich sicher auch für "Echo der Toten" begeistern können.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sagota, 22.01.2018

    Als Buch bewertet

    "Echo der Toten" von Beate Sauer erschien (TB, broschiert) im Ullstein-Verlag, 2018.Die Autorin, bereits durch viele historische Romane bekannt, legt hier ihren ersten - hoffentlich nicht letzten und für mich sehr gelungenen historischen Kriminalroman vor.

    Januar 1947:

    Friederike Mathée, mit ihrer Mutter aus Ostpreußen geflüchtet, ist noch nicht lange bei der "Weiblichen Polizei" in Köln und ist trotz aller Beengtheit froh, ein Dach über ihrem Kopf und eine Arbeit zu haben: Gesine Langen, ihre Vorgesetzte, hält sie für zu zart besaitet und zweifelt an ihren Fähigkeiten als Polizistin, als jedoch die Royal Military Police, konkret Richard Davies, Verstärkung anfordert, wendet sich das Blatt: Friederike kann gut mit Kindern und Jugendlichen umgehen und spricht Englisch: Gute Voraussetzungen, um als Unterstützung für Davies in der Eifel und im Umland von Köln Ermittlungen in einem Mordfall aufzunehmen, der an einem bekannten Schwarzmarkthändler verübt wurde: Jupp Küppers.
    Zur Aufklärung des Mordfalles kommt noch Zeugenschutz hinzu: Ein kleiner Junge, wie Friederike mit seiner Mutter aus Ostpreußen geflohen, hat die Tat aus Zufall beobachtet. Wer hatte ein Motiv, Küppers zu töten und was hat es mit dem "Goldenen Militärverdienstkreuz" aus dem 1. Weltkrieg auf sich, das bei Küppers gefunden wurde?

    Meine Meinung:

    Von Beginn an schafft die Autorin Spannung, die durch sehr authentische Schilderungen und atmosphärische Dichte diesen Krimi aus der frühen Nachkriegszeit, als Deutschland in Schutt und Asche lag, auszeichnet: Der Leser wird ins Jahr 1947 katapultiert, in dem die Bevölkerung hungert und durch den harten Winter friert, die Alliierten das Land in Besatzungszonen aufgeteilt hatten, Entnazifizierungsprogramme laufen und es Lebensmittel nur auf Karten gibt (sofern etwas Essbares im Laden vorhanden). Demzufolge blüht der Schwarzmarkthandel und alte Seilschaften belassen Mitarbeiter in ihren Positionen, die sie auch bereits während der Zeit des NS-Regimes innehatten...

    Zentrale Themen sind hier die Aufarbeitung (bzw. das vereinzelte Festhalten) der Ideologie des Nationalsozialismus, Antisemitismus, der Holocaust, Flucht, Vertreibung und Gewalt bis hin zu Vergewaltigungen in Kriegszeiten, denen Frauen ausgesetzt waren. Die (noch unbewaffnete) deutsche Polizei arbeitet mit der RMP der Briten zusammen und Davies und Friedericke spüren, dass die antijüdische Gesinnung mancher Personen, die befragt werden, sich nicht geändert hat... Beide Ermittler werden sehr glaubhaft dargestellt und tragen schwer an all dem Erlebten: Beate Sauer beschreibt beide sympathischen, aber auch traumatisierten Charaktere sehr einfühlsam; ebenso fand ich die Beschreibung der damaligen polizeilichen Ermittlungsarbeit (Notizblock, Abtippen von Protokollen etc.) sehr spannend, detailreich und authentisch, was auch für zahlreiche Nebenfiguren zutrifft, von denen man sich als Leser ein Bild machen kann (z.B. die britische Offiziersgattin). Hier handelt es sich zum Einen um einen Kriminalfall, zum anderen aber auch - und das ist das für mich Wesentliche - um ein Stück Zeitgeschichte, das in diesem Roman zum Leben erweckt wird: Es wird nichts verschwiegen, was in der NS-Zeit an Gräueltaten verübt wurde und die Auseinandersetzung damit ist immer präsent, spürbar. Letzteres hat mich (ein Nachkriegskind, das gottlob erst 11 Jahre nach Kriegsende geboren wurde) sehr berührt und betroffen gemacht, aber auch zum Nachdenken angeregt - besonders, wenn man bedenkt, wie der Rechtspopulismus und die größte Flüchtlingswelle seit dem 2. Weltkrieg, die Europa in diesen Tagen "stemmen" sollte, die Menschen teilweise wieder in alte reaktionäre Ecken zu ziehen versucht....

    Fazit:

    Ein spannender, stimmiger, sehr authentischer und rundum gelungener Nachkriegskrimi um den ersten Fall von Friederike Mathée und Richard Davies, nach dessen Lektüre man sich nur wünscht, dass es noch weitere Fälle geben wird: Ich würde mit Sicherheit wieder zugreifen und vergebe die volle Punktzahl, 5* und eine ganz klare Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marita R., 14.01.2018

    Als Buch bewertet

    sehr atmosphärisch

    Köln und die Eifel in der Nachkriegszeit sind Schauplätze dieses Roman, denn ich würde ihn eher als solches bezeichnen und nicht als Krimi.

    Im Januar 1947 herrscht eisige Kälte in Deutschland und die Menschen hungern und frieren. Wohnraum und Brennmaterial ist nicht genug vorhanden und frieren die Menschen und sind froh, wenn sie wenigstens einen Bretterverschlag ihr eigen nennen können. Friederike ist mit ihrer Mutter als Ostpreußen geflüchtet und arbeitet bei der Kölner Polizei als Polizistin und haust mit ihrer Mutter in einem kleinen Zimmer, dass ihr durch ihre Stelle vermittelt wurde. Als sie zu einem Mordfall hinzugezogen wird, der sich in der Eifel ereignet hat, lernt sie Richard Davis kennen, der für die britische Royal Military Polizei arbeitet. Beide versuchen den Mörder zu finden, der sich noch ein zweites Opfer gesucht hat.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen, nicht unbedingt als Krimi, denn dafür war er mir eigentlich zu langatmig, sondern als ausgezeichnete Milieustudie der Zeit nach dem Krieg. Über dem ganzen Buch liegt eine düstere Atmosphäre, die die Zeit beschriebt, den Hungerwinter 1947, in dem alles knapp war. Der Schwarzhandel blüht und ist die einzige Möglichkeit für viele Menschen zu überleben, denn die Lebensmittelkarten reichen nur für 800 Kalorien am Tag, wenn man denn überhaupt etwas bekommt. Die britische Besatzungsmacht hat die besten Häuser requiriert und versucht dem Schwarzhandel Einhalt zu gebieten. Jeder versucht mit dem zu leben und zu überleben, was ihm zur Verfügung steht. Der Hass der Alliierten auf die Deutschen ist überall spürbar, egal ob man Hitleranhänger war oder nicht.

    Ich finde es ist der Autorin Beate Sauer sehr gut gelungen, den Zeitgeist einzufangen, denn aus jeder Zeile dieses Buches atmen Geschichte. Sicherlich geht es bei diesem Buch um die Aufklärung von Mordfällen, doch die Stimmung dieser Zeit beherrscht das Buch mehr als der Kriminalfall und so ist dieses Buch für mich ein sehr gut gespiegeltes Stück Zeitgeschichte, was es lohnt gelesen zu werden.-

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 20.01.2018

    Als Buch bewertet

    Im Jahre 1947 wird in der Eifel der Schwarzmarkthändler Jupp Küppers erschlagen. Einziger Zeuge ist der kleine Peter, der dadurch stark traumatisiert ist und schweigt. Die englische Militärpolizei, in Person von Richard Davies,soll den Fall aufklären.
    Er fordert die Unterstützung der neu gegründeten weiblichen Polizei an und so bekommt Friederike Matthée , welche einen guten Zugang zu Kindern hat, eine Chance sich zu beweisen.
    Sie hatte ursprünglich andere berufliche Pläne, musste aber, der Not der Stunde gehorchend diesen Job annehmen, um sich und ihrer Mutter das Überleben zu sichern.
    Als noch ein Pater ermordet wird, der einst mit Jupp Küppers befreundet war, vermuten Richard und Friederike schnell einen Zusammenhang.
    Im Laufe der Ermittlungen kommen sich die Beiden auch menschlich näher. Außerdem wird schnell deutlich, dass beide schlimme Ereignisse aus der Vergangenheit mit sich herumtragen,welche nach und nach entschlüsselt werden.

    Meine Meinung:

    Der Autorin ist es sehr gut gelungen,die Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen.
    Die Not der Menschen in diesem sehr strengen Nachkriegswinter wird ebenso deutlich gemacht, wie das Überleben der Nazis, die sich nur schwer,oder gar nicht von ihrer „braunen Gesinnung“ trennen können.
    Die beiden Protagonisten, aber auch die anderen beteiligten Personen waren sehr gut gezeichnet, mein Kopfkino sprang sofort an.
    Beim Lesen ist mir wieder einmal bewusst geworden, unter welchen priviligierten Umständen wir heute leben, eine Tatsache, die wir leider oft vergessen .
    Zum Schluss wird angedeutet, dass es eine Fortsetzung mit Friederike geben wird. Ich würde mir wünschen, dass auch Richard dort wieder eine Rolle spielt.

    Fazit:

    Ein Buch, was mir sehr gut gefallen hat. Ich empfehle es ohne Einschränkungen weiter und vergebe verdiente fünf Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wencke M., 16.03.2018

    Als Buch bewertet

    Zunächst einmal möchte ich erwähnen, dass mir dir Größe des Buches sowie auch die Schriftgröße sehr gut gefällt, beides hat das Lesen für mich sehr angenehm gemacht.

    In diesem ersten Fall von Friederike Matthée geht es um einen sechsjährigen Jungen, den Friederike versucht, zum Reden zu bewegen. Der Junge ist der einzige Zeuge an dem Tod von Jupp Küppers - einem Schwarzmarkthändler. Bislang war ihm kein Wort zu entlocken. Friederike gelingt es, dank ihres Einfühlungsvermögens, das Vertrauen des Jungen zu gewinnen.

    Friedrike arbeitet bei der weiblichen Polizei als Polizeiassistentenanwärterin. Zu ihrer Vorgesetzten hat sie kein gutes Verhältnis. Dennoch hat sie die Möglichkeit, dem britischen Militärpolizisten Richard Davies bei den Ermittlungsarbeiten zu unterstützen.

    Zu Beginn des Buches ist es mir nicht ganz leicht gefallen, in die Geschichte reinzukommen. Dieser Kriminalfall spielt im Januar 1947. Im bitterkalten Nachkriegswinter, wo noch so viele Menschen mit den verheerenden Auswirkungen des Krieges zu kämpfen hatten, wo jeder sehr traurige Verluste und Elend erleben musste, betrachtet jeder eine fremde Person zunächst mit großem Misstrauen. So erging es mir zunächst auch. Ich musste quasi erst einmal mit den Personen warm werden. Aber dann hat sich dieses Buch zu einem großartigen historischen Kriminalfall entwickelt.

    Der Autorin ist es hervorragend gelungen, die Stimmungen in dieser so schweren Zeit wider zu geben. Der Leser kann quasi direkt mitfühlen, wie schwer es für die Menschen in dieser Zeit war.

    Um so gelungener finde ich es, dass in diese Zeit ein Kriminalfall eingebettet ist.

    Ich hoffe, dass ich schon bald einen weiteren Kriminalfalll mit der mir sehr sympathisch gewordenen Friederike Matthée lesen darf.


    Ein sehr lesenswerter Kriminalroman - klare Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magdalena K., 06.02.2018

    Als eBook bewertet

    Nachkriegswehen

    Eifel, im Januar 1947: Ein in weiten Kreisen bekannter Schwarzhändler wird tot aufgefunden. Für die Ermittlungen sind die britischen Besatzer zuständig. Da der Hauptzeuge ein kleiner Junge ist, wird Hilfe von der weiblichen Polizei angefordert.
    Friederike Matthée lebt mit ihrer psychisch erkrankten Mutter in einem heruntergekommenen Zimmer, die Nahrungsmittel sind knapp, und ihre Existenz hängt an ihrem Job bei der Polizei. Ihre sensible Art hat ihr mächtig Ärger eingebracht und der Fall, zu dem sie von Leutnant Davies angefordert wird, ist ihre letzte Chance, sich zu beweisen. Es beginnen harte Ermittlungen in dem kalten, vom Hunger und Armut geprägten Nachkriegsdeutschland: Kriegsverbrechen, Schuld und Misstrauen sind scheinbar überall, keiner kann sich sicher sein, wer denn nun eigentlich Täter oder Opfer ist. Dies gilt auch für die Ermittler. Nicht nur Friederike, sondern auch Richard Davies haben tiefe Geheimnisse und kommen sich doch näher, als ihnen lieb ist…
    In meinen Augen ein sehr gelungenes Portrait einer schwierigen Zeit in Deutschland. Es berührt einen, nimmt einen mit und vermittelt geschichtliches Wissen, ohne dabei belehrend zu wirken. Es sind nicht die einzelnen historischen Fakten, es ist vielmehr die vermittelte Atmosphäre, die dieses Buch so besonders macht. Umso unverständlicher ist es für mich, dass es auch heute noch Menschen gibt, die der kranken Ideologie nachtrauern, welche zu der damaligen Situation geführt hat.
    Alles in allem warte ich gespannt auf eine Fortsetzung, auch wenn das Buch wohl keines ist, was mich auf den ersten Blick in einem Laden angesprungen hätte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 13.01.2018

    Als Buch bewertet

    Januar 1947: Über dem Land liegt eine Decke aus Schnee und Eis, zwischen Ruinen kämpfen die Menschen ums Überleben, als in der Eifel ein Mord geschieht. Richard Davies von der britischen Military Police soll das Verbrechen aufklären. Doch der einzige Zeuge ist ein sechsjähriger Junge, der sich weigert zu sprechen. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei in Köln wird Richard zur Seite gestellt. Sie kommt, wie der Junge, aus Ostpreußen und findet einen Zugang zu seiner verletzten Seele. Doch die Erinnerungen an die schrecklichen Erlebnisse während der Flucht sind noch so frisch, dass Friederike an ihrer Kraft zweifelt. Und Richard Davies muss mit Menschen zusammenarbeiten, die schwere Schuld auf sich geladen haben.
    Das liest sich spannend und dann habe ich mehr bekommen als erwartet.
    Der kälteste Winter überhaupt und dann der Hunger und der Mangel an allem, all das kann man zwischen den Zeilen spüren, hinzu kommt die Vergangenheit die einen sind Opfer die anderen waren Täter.
    Das Privatleben der beiden Polizisten spielt bei den Ermittlungen eine wichtige Rolle und ist nicht wie sonst nur eine Beigabe.
    Das alles wird unaufgeregt beschrieben ohne viel Action aber es fehlt nichts weil die Autorin den Hintergrund so intensiv beschrieben hat das die Kälte einem in die Knochen sitzt und der Magen knurrt.
    Ich freue mich schon auf das nächste Buch mit diesem Team.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heinz-Dieter B., 19.03.2018

    Als Buch bewertet

    Buchmeinung zu Beate Sauer – Echo der Toten

    „Echo der Toten“ ist ein Kriminalroman von Beate Sauer, der 2018 bei Ullstein Taschenbuch erschienen ist.

    Zum Autor:
    Beate Sauer hat als Autorin historischer Romane bereits eine große Fangemeinde. Unter dem Pseudonym Bea Rauenthal hat sie bei Ullstein eine Trilogie von Zeitreise-Krimis veröffentlicht.

    Klappentext:
    Januar 1947: Über dem Land liegt eine Decke aus Schnee und Eis, zwischen Ruinen kämpfen die Menschen ums Überleben, als in der Eifel ein Mord geschieht. Richard Davies von der britischen Military Police soll das Verbrechen aufklären. Doch der einzige Zeuge ist ein sechsjähriger Junge, der sich weigert zu sprechen. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei in Köln wird Richard zur Seite gestellt. Sie kommt, wie der Junge, aus Ostpreußen und findet einen Zugang zu seiner verletzten Seele. Doch die Erinnerungen an die schrecklichen Erlebnisse während der Flucht sind noch so frisch, dass Friederike an ihrer Kraft zweifelt. Und Richard Davies muss mit Menschen zusammenarbeiten, die schwere Schuld auf sich geladen haben.

    Meine Meinung:
    Dieses Buch überzeugt durch die düstere Atmosphäre, die in diesem kalten Winter über Köln und der Eifel liegt. Die Menschen sind noch durch den Krieg gezeichnet und die Versorgungslage ist ziemlich schlecht. So blüht der Schwarzmarkt, auf dem es fast alles zu kaufen gibt. Die beiden Hauptfiguren sind durch ihre Vergangenheit gezeichnet und haben Ecken und Kanten. Richard Davies ist gebürtiger Deutscher, der auf Seiten der Engländer gekämpft hat. Er muß feststellen, dass auch ehemalige Nazis einen Weg in die neue Verwaltung gefunden haben, aber auch, dass Militärangehörige auf dem Schwarzmarkt Geld machen wollen. Friederike Matthee ist ein Flüchtling aus Ostpreußen, die fast alles bei der Flucht verloren hat. Zudem gibt es massive Probleme bei der Eingliederung der Flüchtlinge. Dies betrifft auch den Jungen, der Augenzeuge eines Mordes in der Eifel geworden ist. Eindrucksvoll wird die schwierige Lage der Flüchtlinge gezeichnet, die meist am Rande der Gesellschaft einen Platz zu finden versuchen. Frau Matthee ist aus der Not heraus Hilfspolizistin geworden und kämpft verzweifelt um ihren Arbeitsplatz, der ihr auch eine Wohnung und einen schmalen Verdienst bringt. Herr Davies und Frau Matthee müssen notgedrungen bei einem Mordfall zusammen arbeiten. Am Anfang ist ihre Beziehung von Mißtrauen und Vorsicht geprägt, verbessert sich aber im Laufe der Geschichte. Die Beschreibung der vorsichtigen Annäherung der beiden Hauptfiguren ist eine Stärke des Buches. Es liegen dunkle Schatten der Vergangenheit über den Figuren und jeder versucht so gut es geht damit zu Recht zu kommen. Frau Matthee und Herr Davies sind keine uneingeschränkten Sympathieträger, aber sie sind Kämpfer, die versuchen, ihre Stärken auszuspielen. Sie sind durch ihre Vergangenheit gezeichnet und im Laufe der Geschichte erfährt der Leser Details dazu.
    Manchmal rückt der Kriminalfall in den Hintergrund und der Fokus liegt deutlich auf der Entwicklung der Figuren. Die Autorin hat viele Themen in den Roman gepackt und aus meiner Sicht dabei etwas überzogen. Vieles wird angerissen und angedeutet und dann fallen gelassen. Hier wäre weniger mehr gewesen. Hingegen ist die atmosphärische Zeichnung der Nachkriegszeit sehr gelungen und der Leser hat den Eindruck, direkt vor Ort zu sein.

    Fazit:
    Ein historischer Kriminalroman mit mehr Stärken als Schwächen. Es werden zu viele Themen angerissen, die dann nicht ausdiskutiert werden können. Sehr überzeugend ist die dichte Atmosphäre und die Entwicklung der beiden Hauptfiguren. So vergebe ich vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    joshua b., 11.11.2022

    Als eBook bewertet

    Haben Sie nach Finanzierungsmöglichkeiten für Ihren neuen Kauf, Bau, Immobilienkredit, Refinanzierung, Schuldenkonsolidierung, persönliche oder geschäftliche Zweck gesucht? Willkommen in der Zukunft! Die Finanzierung machte bei uns einfach. Kontaktieren Sie uns, während wir unseren Finanzdienst zu einem niedrigen und erschwinglichen Zinssatz von 3% für eine lange und kurze Darlehenszeit mit 100% Garantiedarlehen anbieten. Kontaktieren Sie uns für weitere Verfahren zur Erwerb von Krediten über: joshuabenloancompany@aol.com

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    cybergirl, 17.01.2018

    Als Buch bewertet

    Historischer Krimi mit Spannung
    Januar 1947; der Alteisen- und Schrotthändler Jupp Küppers wird tot aufgefunden, erschlagen. Bei der Untersuchung entdeckt die Polizei ein großes Lager mit Schmuggelware die Jupp Küppers auf dem Schwarzmarkt verkauft. Das Meiste davon stammt aus dem Besitz der britischen Besatzung. Lieutenant Richard Davis von der Royal Military Police übernimmt die Ermittlung.
    Ein sechs Jahre alter Junge hat vermutlich die Tat gesehen, er steht unter Schock und spricht mit niemanden. Polizeiassistentenanwärterin Friederike Matthée wird Davis zur Seite gestellt und soll einen Zugang zu dem Jungen finden.
    „Echo der Toten“ ist der erste Kriminalroman der Autorin Beate Sauer die durch ihre Historischen Romane schon Bekanntheit erlangt hat. Natürlich spielt der Krimi nicht in der Gegenwart sondern im Jahr 1947 in Köln und in der Eifel.
    Die Zeit nach dem Krieg als alles noch in Schutt und Asche lag und die Menschen kaum genug zum Essen hatten um zu überleben wird hier sehr deutlich geschildert.
    Polizeiassistentenanwärterin Friederike Matthée eine der Hauptpersonen in diesem Buch ist mir gleich ans Herz gewachsen. Sie hat Angst um ihren Job bei der weiblichen Polizei. Sie rechnet damit, dass ihre Vorgesetzte sie entlässt. Nur wo soll sie dann hin, den mit der Arbeit würde sie auch ihr Zimmer verlieren wo sie mit ihrer Mutter lebt.
    Die Arbeit bei der Polizei hat sie nur angenommen um aus dem Lager raus zu kommen in dem sie seit ihrer Flucht aus Ostpreußen lebte. Mit dem Verdienst versucht sie ihre Mutter und sich über Wasser zu halten. Die Mutter ist psychisch krank. Der Leser merkt schnell, dass die Mutter entweder den Verlust ihres Zuhauses nicht verkraften kann oder auf der Flucht schlimmes erlebt hat. Auch Friederike versucht etwas zu vergessen. Oft kommen alte Erinnerungen hoch die aber erst am Ende des Buches Klarheit verschaffen.
    Als sie den Auftrag bekommt Lieutenant Richard Davis bei seinen Ermittlungen zur Seite zu stehen sieht sie eine neue Chance die sie nutzen will.
    Lieutenant Richard Davis ist am Anfang schwer einzuschätzen. Mal ist er sehr distanziert und dann wieder einfühlsam und nett.
    Auch er hat ein Problem mit seiner Vergangenheit. Immer wieder kommen Erinnerungen in ihm hoch die ihn oft wütend machen. Auch hier erfährt der Leser die Hintergründe erst am Ende des Buches.
    In diesem Buch wird deutlich, wie ich es auch von Erzählungen meiner Mutter oft gehört habe, dass es während der Nazizeit Menschen gab die den Juden geholfen haben. Aber auch Menschen die einfach weggeschaut haben oder ihre jüdischen Freunde oder Nachbarn einfach nicht mehr gekannt haben. Dies geschah meist aus Angst und zum Selbstschutz. Und dann gab es noch die Menschen die Juden denunziert haben und noch schlimmeres. Auch nach Kriegsende gibt es immer noch „Judenhasser“. All das wird dem Leser deutlich vor Augen geführt und einmal mehr wird einem bewusst in welch einer guten Zeit wir leben dürfen.
    „Echo der Toten“ ist ein Buch das wirklich lesenswert ist.
    Es ist ein Buch das die Vergangenheit unseres Landes behandelt. Man muss nicht unbedingt ein Fan von Kriminalromanen sein um es zu lesen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Andrea T., 17.02.2018

    Als eBook bewertet

    Wenn die Vergangenheit dich einholt

    Deutschland im Januar 1947: Die Menschen im zerbombten Nachkriegsdeutschland kämpfen in einem harten Winter ums Überleben. Lebensmittel sind streng rationiert. Wer eine Bleibe gefunden hat, muss oft eine kleine Wohnung mit anderen teilen. Friederike Matthée, die mit ihrer traumatisierten Mutter aus Ostpreußen geflohen ist, muss sich als weibliche Polizistin in der britischen Besatzunszone durchschlagen. Als junge Frau aus einer eins wohlhabenden Familie eine unfassbare Umstellung auf neue Lebensumstände. Als in der Eifel ein grausamer Mord geschieht, wird sie von dem Engländer Richard Davies, der bei der Royal Military Police arbeitet und mit der Lösung des Mordfalls beauftragt wird, als Assistentin angefordert. Der einzige Zeuge ist ein sechsjähriger traumatisierter Junge aus Ostpreußen, den Friederike befragen soll. Es gelingt ihr den stummen Jungen zum Sprechen zu bringen und gemeinsam mit Richard Davies macht sie sich auf die Suche nach dem Täter in einer Gesellschaft, die so manches "Geheimnis" zu verbergen hat und mit ihrer eigenen Vergangenheit und Schuld kämpft.

    Beate Sauer ist meiner Meinung nach ein wirklich unterhaltsamer, spannender Krimi gelungen, der mich als Leser in das Nachkriegsdeutschland entführt hat. Die ersten Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges sind an sich schon eine spannende Zeit, in der es um die Bewältigung von Schuld und Trauer, um Rache und Vergebung und vor allem um viele Geheimnisse geht. Und das ist auch der Grundtenor dieses Krimis. Die Geschichte liest sich dabei sehr flüssig und eingängig. Die Charaktere sind sehr glaubwürdig und authentisch gelungen. Vor allem Friederike ist mir als Hauptcharakter sehr sympathisch. Ihre eigenen schrecklichen Erlebnisse auf der Flucht machen sie zu einem verwundbaren Charakter, dem es durchaus gelingt, trotz aller widrigen Umstände stark zu bleiben und das Beste aus dem Neuanfang zu machen. Selbst Richard Davies erhält eine verwundbare Seite und verbirgt dabei gekonnt ein erschütterndes Geheimnis. Auf der Suche nach Rache neigt er zu unbeherrschten Wutausbrüchen und wird dadurch zu einem komplexen, interessanten Charakter.

    Beate Sauer versteht es zudem die Lebensumstände der damaligen Zeit gekonnt und sehr glaubhaft in Szene zu setzen. Es fiel mir beim Lesen sehr leicht, mir die damaligen Verhältnisse vorzustellen und mich auch in die Motivation der handelnden Personen hineinzuversetzen. Schließlich ist jeder von uns in irgendeiner Art und Weise durch die eigene Großeltern-Generation von den damaligen Ereignissen betroffen und kennt so manch eigene Geschichte. Daher wirken die Ereignisse auch für mich sehr nah und realistisch.

    Mein Fazit: Insgesamt ist das ein gelungener, empfehlenswerter Krimi, der gekonnt mit komplexen Charakteren spielt und spannend ein wichtiges Kapitel unserer Vergangenheit in Szene setzt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Biest, 12.01.2018

    Als Buch bewertet

    Mord in der Eifel

    Der erste Fall für Friederike Matthée

    MORD IM HUNGERWINTER

    Inhalt:

    Januar 1947: Über dem Land liegt eine Decke aus Schnee und Eis, zwischen Ruinen kämpfen die Menschen ums überleben. Als sich in der Eifel ein brutaler Mord ereignet, reisen Richard Davies von der britischen Royal Military Police und die junge Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei in Köln an, um diesen aufzuklären. Einziger Zeuge ist Peter, ein sechsjähriger Flüchtlingsjunge aus Ostpreußen. Dieser ist jedoch so eingeschüchtert das er schweigt. Mit viel Feingefühl, Verständnis und der gemeinsamen damaligen Heimat Ostpreußen versucht Friederike zu dem Jungen vorzudringen. Umgeben von Menschen, die zum Teil schwere Schuld auf sich geladen haben, kommen sie dem Mörder auf die Spur und geraten dabei selbst in große Gefahr…

    Meine Meinung:

    Mir hat die Reise in die damalige Zeit sehr gut gefallen. Durch die bildlichen Beschreibungen der Autorin fällt es einem leicht, sich alles wie es damals wohl gewesen sein muss, vorzustellen. Man spürt den Winter und die Angst der Menschen regelrecht.
    Die vorgestellten Charaktere hat Beate Sauer sehr realistisch dargestellt. So wirkt Friederike anfangs doch sehr ängstlich, zurückhaltend und irgendwie fehl am Platze. Mit der Zeit taut sie aber immer mehr auf, stellt von sich aus Fragen und ergreift Eigeninitiative. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen, zumal es damals in einem „Männerberuf“ sicherlich nicht leicht war für Frauen.
    Leutnant Davies hingegen ist hier tonangebend, direkt und nimmt kein Blatt vor den Mund. Auch ihn fand ich sehr sympathisch. Beide verbergen so gut sie können Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit, dies macht die Geschichte noch ein wenig spannender.
    Diese Story gleicht einer Achterbahn der Gefühle. Es ist beklemmend wenn man darüber nachdenkt wie die Menschen damals leben mussten. Nahe am Hungertod, kein Dach über dem Kopf, ewige Kälte. Da ist es nicht verwunderlich das sich so mancher zu illegalen Geschäften hinreißen lässt. Auch die Nöte der Menschen sind realistisch dargestellt und man fühlt mit ihnen mit.
    Ich fand es unheimlich schwer den Mörder auszumachen und es ist mir auch bis zum Schluss nicht gelungen. Immer wieder wird man in die Irre geführt. Mit der Auflösung am Ende habe ich nicht gerechnet. Insofern ein wirklich gelungener historischer Krimi.
    Der Schreibstil war sehr angenehm und ließ sich flott lesen. Das Cover finde ich sehr gelungen.

    Fazit:

    Eine glasklare Leseempfehlung für Fans von Krimis und historischen Romanen. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Trotz seiner knapp 400 Seiten hatte ich es in zwei Tagen durch. Konnte es einfach nicht mehr aus den Händen legen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Gelinde R., 13.01.2018

    Als Buch bewertet

    Echo der Toten, von Beate Sauer

    Cover:
    Passend zum Schauplatz und der Zeit der Handlung.

    Inhalt:
    Januar 1947. Köln und Umgebung.
    In einer Welt, die in Trümmern liegt und Hunger und Chaos noch an der Tagesordnung sind blüht der Schwarzmarkt.
    Und genau so ein Schwarzmarkt König wird ermordet, einziger Zeuge ist ein kleiner Junge der aber nun kein Wort mehr spricht.
    Der britische Polizist Richard Davis (den sein persönliches Geheimnis nach Köln geführt hat) zieht Friederike Matthée hinzu. Eine junge Polizistin die mit ihrer Mutter am Existenzminimum lebt, selber mit tiefen seelischen Wunden die Flucht aus dem Osten überlebt hat und gerade kurz vor der Kündigung steht.

    In dieser Zeit Zeugen zu finden ist äußerst schwierig.
    Doch als kurz darauf ein zweiter Mord passiert, scheint sich ein Anhaltspunkt zu finden.

    Meine Meinung.
    Der Einstig ins Buch gelingt sehr gut.
    Die entbehrungsreiche Zeit von damals, diese bedrückende Atmosphäre, die große Not, ist sehr gut wiedergegeben. Die Gefühle der Menschen (ob positiv oder negativ) und die ausgebombten Städte, die Ruinen und die Notwendigkeit des Schwarzmarkthandels werden sehr gut wiedergeben.
    Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen.
    Die Charaktere haben mir gut gefallen und ich finde sie überzeugend und realistisch.
    Die tiefe Angst durch das erlebte im Krieg oder auf der Flucht (bei dem Jungen und bei Friederike), oder der Argwohn bei den Menschen, auf der anderen Seite die weiterhin dumme Überheblichkeit, ist wirklich greifbar und sehr gut geschildert. Dadurch wird auch der ambivalente und ich sich zerrissene Charakter von Friederike (und auch Richard) klar.
    Der Überlebenskampf ist noch nicht überwunden und täglicher Hunger (so wie wir ihn gar nicht mehr kennen) ist ein tägliches Problem.

    Die Krimihandlung ist nachvollziehbar und durchgängig.
    Was ein bisschen auf der Strecke bleibt ist die Spannung.
    Es gibt schon einen gewissen Spannungsbogen, aber die Kurve ist nicht sehr steil und meine Gänsehaut beim Lesen kommt eher daher, dass ich mir die Situationen auf der Flucht und in diesem Nachkriegsleben voller Entbehrungen vorstelle.
    Oder das Geheimnis um den Britischen Polizist Richard Davis.

    Autorin:
    Beate Sauer studierte Theologie und Philosophie und absolvierte danach eine journalistische Ausbildung. Mit ihren historischen Romanen begeisterte sie eine große Fangemeinde.
    „Echo der Toten“ ist ihr erster historischer Kriminalroman.

    Mein Fazit:
    Ein sehr eindringlicher und emotionaler Nachkriegs-Krimi.
    Für mich war die Krimihandlung eher das schmückende Beiwerk.
    Die historische Seite dieser Geschichte finde ich, macht das Buch so lesenswert.
    Von mir 4 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein