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  • 5 Sterne

    8 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 17.05.2022

    Als Buch bewertet

    "Etwas wünschen und verlangen. Etwas hoffen muss das Herz, etwas zu verlieren, bangen und um etwas fühlen Schmerz." (Friedrich Rückert)
    Berlin 1966: Die Stadt steckt in einem Umbruch und das Modekaufhaus Thalheim bleibt vor diesem ebenfalls nicht verschont, mit einem neuen Konzept entsteht Thalheim City. Chefdesignerin Miriam Feldmann hat einen guten Draht zu ihrem Vater Friedrich Thalheim, weshalb sie gebeten wird, ihm den Umbruch in Sachen Mode nahezulegen. Aus Amerika kommt die Hippiezeit mit ihren knalligen Farben und kurzen Röcken in die Modewelt. Ebenso läuft privat alles bestens, seit sie und Schani Jenny adoptiert haben, sind sie eine kleine Familie geworden. Niemals hätte Miri für möglich gehalten, dass sie mit Anfang vierzig noch schwanger werden könnte. Nach ersten Verunsicherungen überwiegt doch irgendwann die Freude auf das Baby. Ein Wiedersehen von Moritz Schwarz, den sie aus Kriegszeiten kennt, katapultiert Miri in die schwierigsten Zeiten ihres Lebens zurück.

    Meine Meinung:
    Nach den drei Bänden über die Thalheim Schwestern kommt nun der vierte Band und es ist wie das ankommen in einer Familie für mich. Mit Miriam Feldmann (Miri) kommt eine vierte Schwester dazu. Diese hat erst recht spät erfahren, das Friedrich Thalheim ihr Vater ist. In die Familie aufgenommen wurde sie ja schon länger, schließlich war ihre Mutter Ruth schon damals die Designerin des Kaufhauses. Jedoch als Jüdin hat sie im Krieg schwierige Zeiten mitgemacht. Nicht nur, dass sie den Verlust ihrer Mutter verkraften musste, von der sie sich nicht mal verabschieden konnte. Zusätzlich konnte sie nur mithilfe vieler netter Menschen die Kriegszeit überleben. U-Boot nannte man diese Juden, die damals unsichtbar während des Krieges überlebt haben. Man schätzt, dass so über 1500 Juden allein in Stadt Berlin überlebt haben. Doch diese Zeit war keine einfache, wie ich aus diesem Buch entnehme, den ständig musste sie in Angst leben und immer wieder neue Identitäten annehmen. Gerade diese Zeit schildert die Autorin noch eindrucksvoller und bewegender als in den anderen Büchern, was sicher an Miris jüdischen Hintergrund liegt. Dabei wechseln die beiden Handlungsstränge jeweils zwischen Gegenwart und Miris Vergangenheit. Auch mich treffen emotional besonders Miris Vergangenheit und vereinzelte Situationen in der Gegenwart. Wie immer in ihren Büchern lässt die Autorin wieder den Zeitgeist nicht nur in die Modewelt einfließen, sondern ebenso das Geschichtliche. Dadurch erfahre ich, was die 60er-Jahre in Deutschland und speziell in Berlin zu jener Zeit bewegt hat. Da wäre zum einen die Hippiezeit mit dem Woodstock-Festival und den ersten Konzerten von Jimi Hendrix, für den besonders Jenny schwärmt. Ebenso geht es wieder politisch heiß her mit Rudi Dutschke und den Studentenprotesten, wie man heute weiß, sollen diese dann mit dem Terrorismus der RAF unter Baader, Meinhof und Ensslin einhergehen. Alle geschichtlichen Ereignisse zwischen 1966-1971 hat die Autorin eindrucksvoll am Buchende zusammengefasst. Ebenfalls angerissen werden Themen wie Rassismus, Antisemitismus und Homosexualität. Man spürt hier einfach den Einfluss von Brigitte Riebes Geschichtsstudium, das sie immer charmant und ausführlich in ihre Bücher miteinfließen lässt. Ganz besonders nahebringen mit ihren Gedichten möchte sie den Lesern eine Jüdin, die viel zu jung sterben musste. Von ihr ist dieser eindrucksvolle Ausschnitt aus ihrem Gedicht "Poem":
    Ich möchte leben.
    Ich möchte lachen und Lasten heben
    und möchte kämpfen und lieben und hassen
    und möchte den Himmel mit Händen fassen.
    Und möchte frei sein und atmen und schrein.
    Ich will nicht sterben. Nein.
    Nein. (Selma Meerbaum-Eisinger)
    Gerade wegen diesen historischen Ereignissen habe ich nie groß den Eindruck, dass es eine fiktive Geschichte ist. Zum besseren Verständnis möchte ich die komplette Tetralogie der Thalheim-Schwestern aus Berlin wärmstens empfehlen und gebe für dieses Buch erneut 5 von 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lerchie, 15.09.2021

    Als eBook bewertet

    Die vierte der Ku'damm-Schwestern

    Berlin 1966. Die geteilte Stadt wie auch das Modehaus Thalheim am Kurfürstendamm sind im Umbruch. Die Jugend wird rebellischer, die Röcke kürzer. Miriam Feldmann müht sich damit ab den Kaufhauschef Friedrich von ihrer Mode zu überzeugen. Knallfarben sind angesagt und nicht mehr Pastell. In ihrem Privatleben läuft alles ruhig. Jenny, Adoptivtochter wächst zur jungen Frau heran. Doch dann wird Miriam überraschend schwanger, hieß es doch, sie könne nie eigene Kinder bekommen. Dann begegnet sie ausgerechnet dem Mann wieder, den sie im Krieg kennengelernt hatte. Und diese Begegnung ruft ihre dunkelsten Stunden in ihr Gedächtnis zurück.


    Meine Meinung
    Auch dieses Buch, wie alle bisher gelesenen Bücher von Brigitte Riebe, ließ sich, bedingt durch deren unkomplizierten Schreibstil der keine Unklarheiten im Text zuließ und somit meinen Lesefluss nicht störte, leicht und flüssig lesen. In diesem Buch war ich wieder schnell drinnen, konnte mich in die Protagonisten gut hineinversetzen. Es geht hier hauptsächlich um die uneheliche Tochter des Kaufhauschefs Friedrich Thalheim um Miriam Feldmann. Darum, wie ihr Leben verläuft und in den Zwischenkapiteln immer wieder was sie während der Kriegszeiten durchmachen musst. Denn Miriam ist Jüdin, wie die Leser dieser Reihe ja wissen. Was passiert ist, als sie dem Mann wiederbegegnete, den sie im Krieg kennengelernt hatte, das verrate ich natürlich nicht. Auch nicht was mit Jenny los war, nach der Geburt ihres kleinen Geschwisterchens. Am Ende gab es noch, ich möchte sagen nicht nur eine, sondern dann ganz am Ende noch eine zweite Überraschung. Aber auch das muss der geneigte Leser eben selbst lesen. Das Buch war spannend, so spannend wie Familiengeschichten eben mal sind. Es hat mich gefesselt, mir gut gefallen und mit super unterhalten. Eine Weiterempfehlung von mir und verdiente volle Bewertungszahl.

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  • 5 Sterne

    8 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 14.09.2021

    Als Buch bewertet

    „Die Schwestern vom Ku`damm - Ein neuer Morgen“ ist nun bereits Band vier der 50er Jahre-Reihe aus der Feder der Spiegelbestsellerautorin Brigitte Riebe. Die Familie Thalheim ist mir mittlerweile schon richtig ans Herz gewachsen und ich bin regelrecht süchtig nach dieser Buchreihe.
    Der Inhalt: Berlin, 1966: Die geteilte Stadt ist ebenso im Umbruch wie das Modekaufhaus Thalheim am Ku’damm. Die Jugend rebelliert, die Röcke werden kürzer, doch Chefdesignerin Miriam Feldmann hat alle Mühe, Kaufhaus-Patriarch Friedrich davon zu überzeugen, mit der Zeit zu gehen: Die Frauen wollen jetzt Knallfarben tragen statt Pastell und Minikleid statt Bleistiftrock. Ihren Platz in der Familie Thalheim hat sie gefunden. Adoptivtochter Jenny wächst zu einer willensstarken jungen Frau heran. Doch als Miri, die nie eigene Kinder bekommen konnte, mit Anfang vierzig schwanger wird, ist plötzlich auch ihr eigenes Leben im Umbruch. Dann begegnet sie einem Mann wieder, den sie im Krieg kennengelernte. Die Begegnung führt Miriam zu den dunkelsten Stunden ihres Lebens zurück…
    Wow! Es geht genau so aufregend und spannend wie in den ersten Bänden weiter. Schon das Lesen des Prologs, der mich zurück ins Jahr 1933 geführt hat, lässt Vergangenes wie einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen. Dieses Mal steht ja Miriam als Protagonistin im Mittelpunkt, deren Geschichte hat mich ja wirklich besonders berührt hat. Mittlerweile hat sie ja ihren Platz im Kreise ihrer Familie gefunden und die vier Schwestern führen das Thalheim City wie das Modehaus Thalheim mittlerweile heißt, der Zukunft entgegen. Mit Schani, der mit Begeisterung sein Restaurant betreibt, und ihrer Adoptivtochter Jenny, hat sie ihr großes Glück gefunden. Ich habe mich riesig für Miri gefreut, dass außerdem noch ein großer Traum für sie in Erfüllung gegangen ist. Und auch die Reise in die Vergangenheit von Miri war beeindruckend und hat manches Mal für feuchte Augen gesorgt. Wieder einmal hat uns die Autorin, deren Schreibstil wirklich herausragend ist, vergangene Geschichte näher gebracht. Und in der Hauptstadt Berlin haben sich besonders in den Jahren 1966 – 1971 die Ereignisse überschlagen. Auch die Thalheims haben mit Schicksalsschlägen zu kämpfen und hier ist dann wieder zu spüren, wie wichtig der Zusammenhalt der Familie ist. Ich habe mich gefreut, dass ich die Thalheims wieder einige Jahre begleiten durfte.
    Ein herausragendes Lesevergnügen, das ich von der ersten bis zur letzten Seite genossen habe. Eine absolute Traumlektüre, mit der ich Traumlesestunden verbracht habe. Gerne vergebe ich 5 Sterne und hoffe, dass ich wieder Neuigkeiten von den Thalheims gibt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 29.09.2021

    Als Buch bewertet

    Mit dem 4. Band der Thalheim-Saga sind wir nun im Berlin der Jahre 1966 1971 angekommen. In diesem Buch steht Tochter Miriam Feldmann, Miri genannt, im Mittelpunkt. Miri, die erst spät vom Patriarchen Friedrich Thalheim anerkannt wurde, arbeitet inzwischen, wie früher ihre Mutter Ruth, als Chefdesignerin für das Modehaus. Sie ist eine Modeexpertin, die immer am Puls der Zeit ist. Die „Swinging Sixties“ bedeuten auch für ein konservatives Modehaus eine neue Herausforderung. Die Frauen wollen Farben, kurze Röcke und das Flair der weiten Welt.

    Aber auch im Privatleben gibt es Umbrüche für Miri und ihre kleine Familie. Ganz unverhofft wird sie mit 42 schwanger, nachdem es hieß, sie könnte keine Kinder bekommen. Eine freudige Überraschung, aber auch eine Herausforderung. Zudem begegnet Miri einem Mann wieder, der ihr in der Zeit als untergetauchte Jüdin, sehr nahestand.

    Ich bin – wieder einmal – restlos begeistert. Ich kenne keine Autorin, die es schafft Geschichte so farbig und lebendig in ihre Romane einzubauen. Die punktgenaue Recherche der promovierten Historikerin machtdiese Roman-Reihe so besonders für mich. Aus jedem Buch erfahre ich mehr über Geschichte, als es ich aus Unterricht oder Sachbüchern kenne. Die vielen zeitgeschichtlichen Bezüge sind mir immer auch Anlass, mit tiefer mit den Ereignissen zu beschäftigen. Zum Beispiel, die untergetaucht in der Stadt lebenden Juden, U Boote genannt, die immer auf der Suche nach einem sicheren Versteck sind und Tag für Tag auf‘s Neue um’s Überleben kämpfen müssen. So wie Miri, die oft durch einen Geruch oder ein Bild wieder in die Vergangenheit zurück katapultiert wird und sich nur langsam mit ihren Erlebnissen ihren Vertrauten öffnen kann.

    Daneben kommt aber auch die Familie Thalheim nicht zu kurz. Wir erleben Freude und Trauer mit ihnen, auch Streit und Versöhnung. Inzwischen ist der Thalheim Clan groß und bunt geworden. Rike mit ihrem italienischen Ehemann, Flori mit ihrem politisch links engagierten Lebensgefährtin, oder Miri selbst mit ihrer fast erwachsenen Pflegetochter Jenny, die einen unbekannten schwarzen GI zum Vater hatte.

    Das gibt viel Stoff für emotionale Lesestunden, ich konnte mich dem Sog der Bücher einfach nicht entziehen und fühlte mich geradezu in die Sixties und die Familie versetzt.

    Besonders gut gefallen hat, dass Brigitte Riebe wahre Ereignisse und Personen in ihren Roman einbaut. Die Szenen mit Rut Brandt habe ich sehr genossen.

    Am Ende des Buches gibt es noch eine Zeittafel, die für mich eine ideale Ergänzung war.

    Ich kann die Bücher von Brigtte Riebe nur jeder Leserin ans Herz legen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lisbethsalander, 13.10.2021

    Als Buch bewertet

    Gelungenes Finale
    Da ich bereits die drei Vorgänger Bände dieser Saga mit großer Begeisterung gelesen hatte, war auch dieser abschließende Teil ein absolutes Muss! Und so habe ich mich natürlich besonders gefreut, dass ich hier bei lovely books Glück hatte, und mit einem gewonnenen Exemplar an dieser Leserunde teilnehmen durfte. Diesmal steht (Halb)Schwester Miri im Fokus der Geschichte. Erzählt wird auf zwei Zeitebenen, einmal befinden wir uns am Ende der 60iger Jahre, unsere Protagonistin arbeitet als Chefdesignerin im Familienunternehmen, dem alteingesessenen Modehaus am Ku'damm. Prominente Kunden geben sich hier die Klinke in die Hand, u.a. auch die Ehefrau des späteren Bundeskanzlers, Rut Brandt. Überhaupt hat es mir gut gefallen, dass viele interessante Details aus'dem politischen Zeitgeschehen der damaligen Epoche mit eingeflossen sind. Der zweite Erzählstrang spielt in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges, und wir erleben all die unsäglichen Torturen, die Miri während der Nazizeit und ihres ständigen Versteckspiels als Jüdin erleben musste. Dieser Teil hat mich besonders berührt und war gleichzeitig unglaublich spannend. Überhaupt war das gesamte Buch zu keiner Sekunde je langweilig, man flog nur so durch die Seiten, um all die vielen kleinen Entwicklungen rund um die Familienmitglieder der Thalheims zu erfahren. Auch wenn ich zum Schluss etwas melancholisch war, dass das Ende natürlich einen Abschied dieser tollen Saga bedeutet, hat die Autorin es mit Bravour gemeistert, ein für die Leser befriedigendes Finale zu komponieren! Von mir eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriela, 01.10.2021

    Als Buch bewertet

    Miriam Feldmann, die uneheliche Tochter von Friedrich Thalheim hat ihre Position im Kaufhaus gefunden. Sie lebt in einer glücklichen Ehe mit ihren Mann Schami und ihrer Adoptivtochter Jenny. So ist es gut und so kann es bleiben. Ende…….nein, dass wäre zu einfach! Miri wird mit 42 Jahren schwanger und muß sich mit der ganzen Familie neu orientieren. Auch emotional muß sie sich auf einmal mit ihrer Vergangenheit als Jüdin im dritten reich auseinander setzen. Dieses ganz dunkle Geheimnis, was Jahrzehnte lang in ihr schlummerte, kommt an die Oberfläche. Wird es ihre Zukunft verändern?

    Der vierte Band der Ku’damm Schwestern ist in meinen Augen auch der emotionalste! Es gibt so viel Momente, wo Glück und Leid sich die Klinke in die Hand geben. Hier werde ich nicht näher darauf eingehen, da es jeder Leser selber erleben sollte! Dieses Buch kann man allein lesen, doch die anderen 3 Bände vorweg wären vom Vorteil. Die Bücher bauen aufeinander auf, und erzählen in Gänze die Geschichte vom Modehaus Thalheim über viele Jahrzehnte. Ich empfehle dieses Buch von ganzem Herzen. Doch bitte ich den geneigtem Leser, Taschentücher bereit zu halten. So manchmal braucht man sie. Und doch ist es ein Buch, wo sich am Ende alles zusammenfügt und man es mit einem lachendem und einem weinendem Auge aus der Hand legt.

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  • 5 Sterne

    M. H., 26.09.2021

    Als Buch bewertet

    Ich hatte Band 1 im April 2019 und die Teile 2 und 3 im November 2020 gehört, den Band um Miri "Ein neuer Morgen" habe ich ebenso verschlungen. Brigitte Riebes Schreibstil gefällt mir wirklich gut, die Kapitel haben eine angenehme Länge. Das Titelbild fällt durch die gelb-orange Gestaltung auf, wobei die junge Frau in Gelb altersmäßig sicher nicht Miri ist mit ihren Anfang 40. Das Buch spielt von 1966 bis 1971, dazwischen gewährt Miriam ihrer Familie Einblicke in ihre dunkle Vergangenheit während des Zweiten Weltkriegs, lässt sie an schrecklichen Erinnerungen teilhaben, die sie nur so verarbeiten kann.

    Trotz vieler harter, ergreifender und emotionaler Szenen und Eindrücke gab es natürlich auch spannende, aufregende und fröhliche Stellen in diesem Buch, wo man den Zusammenhalt der Schwestern, der Großfamilie und ihren Freunden spürt (auch wenn mal der eine oder andere aus der Reihe tanzt). Und das alles inmitten farbenfroher, ausgefallener Mode, wilder Musik (man kann sagen, das Buch hat sogar eine eigene Playlist...) und den neuem, lockeren Lebensstil - immer wieder überschattet von politischen Ereignissen. Es gab so viele Momente, da hat man mitgefiebert, getrauert, gesungen, getanzt, man war mittendrin.

    Das Lesen hat mir viel Freude bereitet, ich habe, dank der Zeittafel am Ende des Buches und dem damaligen Geschehen in Berlin und um die Thalheims einiges dazugelernt, was in der Schulzeit versäumt wurde.

    Man kann "Ein neuer Morgen"auch ohne Vorkenntnisse der Reihe lesen, wichtige frühere Informationen werden in die Handlung eingebaut; aber wenn man eines kennt, will man die anderen auch lesen.

    Was mich bei allen 4 Teilen etwas gestört hat, ist, dass die Namen der Frauen (damals noch Mädchen) abgekürzt werden (Miri, Silvie, Flori, Franzi, Simi), dazu Jenny, Lilly und wie sie alle heißen - mir gefällt diese Verniedlichung oder Kosenamen nicht. Das sind doch alles schöne Namen, die man durchaus auch vollständig nennen kann!

    Es war nie einfach und es wird auch weiterhin nicht immer einfach sein, um Miri teilweise zu zitieren, doch ich habe mich wohl gefühlt bei den Thalheims und kann das Buch mit 5 Sternen auf jeden Fall weiterempfehlen. Herzlichen Dank an Brigitte Riebe für die zahlreichen Hintergrundinformationen zur Geschichte, den regen Austausch in der Leserunde und einfach für dieses tolle, lebendige Buch!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 16.09.2021

    Als Buch bewertet

    Eine neue Zeit
    Meine Meinung zur Autorin und Buch
    Brigitte Riebe, verzaubert und begeistert mich immer wieder aufs neue, mit ihrem 4.Band der Familie Thalheim ist ihr der krönende Abschluss gelungen, auch wenn ich jetzt ein wenig traurig bin, mich von dieser so lieb Gewonnenen Familie zu verabschieden. Sie sind mir alle sehr ans Herz Gewachsen. Diese Geschichte ist Miri gewidmet und lässt uns abtauchen in ihre Vergangenheit. Es ist sehr gelungen die Swinging Sixties wieder lebendig werden zu lassen, ob Mondlandung, Miniröcke, Beatles und weitere Stars, und auch das politische Zeitgeschehen ist wieder hervorragend Recherchiert, ob Dutschke, die Badermeinhof Bande, alles wurde wieder lebendig beim Lesen, viele Erinnerungen kamen wieder ans Licht beim Lesen. Bin ich doch ein Kind dieser Zeit gewesen.

    Was habe ich mich gefreut wieder den Thalheims zu begegnen. Dieses Mal spielt Miri die Hauptrolle, was hätte ich sie so gerne in die Arme genommen, als man tiefe Einblicke in ihre Vergangenheit bekam. Eine schmerzliche Vergangenheit die plötzlich wieder ans Tageslicht kommt, als sie zufällig Moritz begegnet . Aber Miri ist noch für andere Überraschungen gut, als sie plötzlich mit 42 schwanger ist, habe ich mich für sie gefreut, aber auch ihre Ängste verstanden. Die Probleme die Jenny ihr Teenager bereitet , dieses Jugendliche Aufbegehren, konnte sie mir und Schani schon leid tun, aber Miri wäre nicht Miri wenn sie das nicht meistern würde. Auch bei dem Kaufhaus Thalheim steht die Welt auf Umbruch und fordert die Schwestern alle heraus. Denn der alte Friedrich das Oberhaupt der Familie ist nicht so leicht mit dem Wandel der vor sich geht zu überzeugen. Es passiert so einiges und ich hoffe das Miri sich Ihrer Vergangenheit stellen und verarbeiten kann.
    So mehr erfahrt ihr nicht, lest das ganze Selbst.
    PS: Dieser Satz der kleinen Lilly Tochter Miriam fand ich so rührend, das mir die Tränen kamen.
    „ Opa schläft jetzt „ sagte sie leise.“ Gute Nacht, Opa „

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  • 5 Sterne

    lisbethsalander, 10.10.2021

    Als Buch bewertet

    Da ich bereits die drei Vorgänger Bände dieser Saga mit großer Begeisterung gelesen hatte, war auch dieser abschließende Teil ein absolutes Muss! Und so habe ich mich natürlich besonders gefreut, dass ich hier bei lovely books Glück hatte, und mit einem gewonnenen Exemplar an dieser Leserunde teilnehmen durfte. Diesmal steht (Halb)Schwester Miri im Fokus der Geschichte. Erzählt wird auf zwei Zeitebenen, einmal befinden wir uns am Ende der 60iger Jahre, unsere Protagonistin arbeitet als Chefdesignerin im Familienunternehmen, dem alteingesessenen Modehaus am Ku'damm. Prominente Kunden geben sich hier die Klinke in die Hand, u.a. auch die Ehefrau des späteren Bundeskanzlers, Rut Brandt. Überhaupt hat es mir gut gefallen, dass viele interessante Details aus'dem politischen Zeitgeschehen der damaligen Epoche mit eingeflossen sind. Der zweite Erzählstrang spielt in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges, und wir erleben all die unsäglichen Torturen, die Miri während der Nazizeit und ihres ständigen Versteckspiels als Jüdin erleben musste. Dieser Teil hat mich besonders berührt und war gleichzeitig unglaublich spannend. Überhaupt war das gesamte Buch zu keiner Sekunde je langweilig, man flog nur so durch die Seiten, um all die vielen kleinen Entwicklungen rund um die Familienmitglieder der Thalheims zu erfahren. Auch wenn ich zum Schluss etwas melancholisch war, dass das Ende natürlich einen Abschied dieser tollen Saga bedeutet, hat die Autorin es mit Bravour gemeistert, ein für die Leser befriedigendes Finale zu komponieren! Von mir eine absolute Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    Jasika, 10.10.2021

    Als Buch bewertet

    Mit dem dritten Teil "Tage der Hoffnung" sollte die Geschichte der Schwestern vom Ku'damm beendet sein, doch die Autorin hat sich entschieden noch einen weiteren Roman zu veröffentlichen, welcher Miriam Feldmann, genannt Miri, im Mittelpunkt des Geschehens abbildet. Sie ist die uneheliche Tochter des Kaufhaus-Patriarchen Friedrich Thalheim und der begnadeten Schneiderin Ruth Sternberg.

    Das Modekaufhaus Thalheim wurde modernisiert und in "Thalheim City" umbenannt. Auf mehreren Etagen findet die Kundschaft Mode von klassisch bis absolut angesagt. Die Röcke werden kürzer und die Farben knalliger.
    Es ist auch die Zeit von Rainer Langhans und Uschi Obermaier sowie der "Kommune 1", Willy Brandt wird Bundeskanzler und Jimi Hendrix wird berühmt.
    In den Flimmerkisten läuft "Mit Charme, Schirm und Melone". Doch auch politische Unruhen erschüttern das Land.

    Brigitte Riebe hat viele historische Feinheiten aus Musik und Fernsehen, Mode sowie Politik in die Handlung einfließen lassen, so dass für Leser, die in dieser Zeit z. B. ihre Jugend verbracht haben, viele Erinnerungen wach werden dürften. Auf diese Weise wird ein Stück Geschichte lebendig erzählt.

    Miri ist inzwischen Chef-Designerin im Modehaus Thalheim City und ihre Kunden lieben ihre ausgefallenen Kreationen, "Frech. Schick. Und ganz schön verrückt."

    Aber ihre Vergangenheit lastet schwer auf ihr. Sie musste als Jüdin zu Zeiten des Nationalsozialismus immer wieder untertauchen, ihre Mutter wurde deportiert und konnte ihr nur einen Koffer voller Schnittmuster hinterlassen. Dieser Koffer hat Miri immer begleitet.

    Mit Schani und ihrer Adoptivtochter Jenny hat Miri wieder Halt, Liebe und Zuversicht gefunden, doch dann begegnet ihr erneut Moritz, der in ihrer Gegenwart als "U-Boot" eine große Rolle gespielt hat. Erinnerungen werden wach und stückenweise lässt Miri uns anhand von Rückblenden an ihrer Vergangenheit teilhaben.

    Wie von dieser Reihe gewohnt , gibt es wieder eine
    Zeitachse mit den wichtigsten zeitgeschichtlichen Ereignissen der Jahre 1966 bis 1971 zum Nachschlagen und Vertiefen.


    "Es ist alles anders gelaufen als geplant, doch es ist gut so, wie es ist." (Zitat S. 445)


    Fazit:
    Ein emotionaler Abschluss der Reihe, in welchem erneut ein Stück Zeitgeschichte authentisch erzählt wurde.

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  • 5 Sterne

    0 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra F.- magic mouse, 19.10.2021

    Als eBook bewertet

    Berlin 1966, die Stadt ist geteilt nach dem 2. Weltkrieg, die Jugend interessiert sich nicht mehr für das, was ihre Eltern gut fanden und die Mode verändert sich weg von langen Röcken zu Minis in den schönsten Farben. Miriam, die Chefdesignerin hat aber große Mühe, diese Veränderungen in ihrem Modehaus Thalheim einzu bringen. Sie meint, dass ansonsten alles gut läuft.Sie hat eine Adoptivtochter, mit der sie sich gut versteht und dann bekommzt sie auf einmal die Diagnose, dass sie schwanger ist, was wieder alles durcheinanderwirbelt und dann trifft sie noch einen Mann wieder, den sie im Krieg kennengelernt hat!Alles in allem ein schöner Schicksalsroman einer tollen , starken und klugen Frau, die ihren Platz im Leben trotz vielem Durcheinander findet!

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  • 5 Sterne

    1 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra F.- magic mouse, 11.09.2021

    Als Buch bewertet

    Berlin 1966, die Stadt ist geteil nachjdem 2. Weltkrieg, die Jugend interessiert sich nicht mehr für das, was ihre Eltern gut fanden und die Mode verändert sich weg von langen Röcken zu Minis in den schönsten Farben. Miriam, die Chefdesignerin hat aber große Mühe, diese Veränderungen in ihrem Modehaus Thalheim einzu bringen. Sie meint, dass ansonsten alles gut läuft.Sie hat eine Adoptivtochter, mit der sie sich gut versteht und dann bekommzt sie auf einmal die Diagnose, dass sie schwanger ist, was wieder alles durcheinanderwirbelt und dann trifft sie noch einen Mann wieder, den sie im Krieg kennengelernt hat!Alles in allem ein schöner Schicksalsroman einer tollen , starken und klugen Frau, die ihren Platz im Leben trotz vielem Durcheinander findet!

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    0 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heike K., 09.10.2021

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Der 4.Band ist wieder sehr spannend geschrieben. Bei manchen Personen musste ich erst überlegen, in welchem Verhältnis stehen sie zu Miri, der Hauptperson in diesem Band, da schon sehr an die 3 vorherigen Bücher angeknüpft wurde. Aber auch das 4.Buch habe ich "verschlungen" und kann es sehr empfehlen.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 21.09.2021

    Als Buch bewertet

    Nichts ist so beständig wie der Wandel (Heraklit)

    Die alten, verstaubten Zöpfe der Nachkriegszeit gehören endgültig der Vergangenheit an und der frische Wind ist auch im Modekaufhaus Thalheim eingezogen. Knappe Röcke, weite Schlaghosen, knallbunte Tuniken und eine gänzlich neue Aufteilung der Erlebniswelten sorgen dafür, dass Miri alle Hände voll zu tun hat, um den Erfolg der Kreationen des Familienunternehmens weiter auf hohem Niveau zu halten. Aber auch im Familienleben stehen die Zeichen auf Umbruch, denn Miri wird doch noch schwanger. Während dieser Zeit begegnet sie Moritz wieder und die Erinnerungen werden plötzlich lebendig. Miri erlebt die Zeit, als sie inmitten der Kriegswirren um ihr Leben bangen musste, noch einmal...

    Mit "Die Schwestern vom Ku'damm: Ein neuer Morgen" entführt Brigitte Riebe die große Fangemeinde dieser Buchreihe in die Swinging Sixties und lässt sowohl politische als auch musikalische Ereignisse dieser Ära lebendig werden.

    Jedes Buch dieser unglaublich faszinierenden Reihe ist wie der Teil eines Schnittmusters und Miris Geschichte ist das Herzstück, das noch angeheftet wird. Es entsteht ein Gesamtwerk, das mal in allen Farben des Regenbogens changiert, mal schmeichelnd den Leser umhüllt, ihm die Knitterfalten des Lebens zeigt und trotzdem reißfest und beständig ist.

    Brigitte Riebe schreibt Geschichte zum Anfassen, miterleben und nachfühlen und verbindet ihre fiktive Geschichte mit realen Bildern, sodass ein überdimensionales Bilderbuch entsteht, bei dem der Leser das Gefühl hat, den Geist des vorigen Jahrhunderts regelrecht einzuatmen.

    Miri spielt in diesem finalen Band die tragende Rolle und die Rückkehr zu ihren Erinnerungen ist mit eindrucksvollen Worten, aber auch mit entsprechenden Szene geschildert (besonders bleibt die klaustrophobische Enge in der Kammer bei Moritz im Gedächttis, aber auch die vielen Menschen, die ihr immer wieder selbstlos und ohne nachzufragen geholfen haben). Ihre Zeit als U-Boot in Berlin hat sie für immer geprägt und ihren Charakter geformt. Aus der Jüdin mit dem unbedingten Überlebenswillen ist eine starke Frau geworden, die mit beiden Beinen im Leben steht, die ihre Ziele fest im Blick hat und beherzt anpackt.

    Die Welt dreht sich, der Mauerbau hat nicht nur Berlin, sondern ganz Deutschland gespalten. Zwischen Studentenrevolten (hier dürfen Benno Ohnesorg und Rudi Dutschke auftreten), richtungsweisenden Bundestagswahlen (auch hier ist das Buch aktueller denn je), Jimi-Hendirx-Festival auf Fehmarn und dem Baader-Meinhof-Phänomen verändert sich auch die Familienstruktur. Ein Leben kommt, ein Leben geht und es fließen vielen Tränen, wenn diese einschneidenden Erlebnsise von der Autorin mit bewegenden Worten erzählt werden.

    Die alte Thalheim-Generation tritt zurück und überlässt die Bühne im Modekaufhaus den frischen Ideen, die mit den Schwestern Einzug hält. Dazu erklingen Evergreens wie "Downtown", "San Francisco" und "All you need is love" , die sich wie kleine Ohrwürmer immer wieder einschleichen.

    Die angehängte Zeitleiste zeigt detailliert alle Ereignisse , die sich zwischen 1966 und 1971 ereignet und somit das Tagesgeschehen und die Geschichte beeinflusst haben.

    Ein absolutes Lesehighlight, das für beste Unterhaltung sorgt und ein Stern am Lesehimmel ist!

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  • 5 Sterne

    3 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    tinstamp, 03.10.2021

    Als Buch bewertet

    Es war für mich eine wunderbare Überraschung, als ich entdeckte, dass Brigitte Riebe sich dafür entschieden hatte, noch einen vierten Band um die Schwestern vom Ku'damm zu veröffentlichen. Diesmal begleiten wir Miriam Feldmann, genannt Miri, die uneheliche Tochter des Kaufhaus-Patriarchen Friedrich Thalheim.

    Obwohl es schon eine Weile her ist, dass ich den dritten Band gelesen habe, war ich sofort wieder mitten im Geschehen und hatte das Gefühl nach Hause zu kommen. Die Thalheims sind mir alle sehr ans Herz gewachsen.
    Zeitlich befinden wir uns diesmal in Berlin in den Jahren 1966-1971. Eine Zeit voller Umbrüche. Die Musik und die Mode feiert gleichermaßen eine Revolte. Woodstock, Drogen, lange Haare, freie Liebe - schrille Farben und große Muster, Felljacken und Miniröcke...all das prägt das Erscheinungsbild dieser Zeit (und wird teilweise heute wieder modern). Studenten protestieren lautstarkt auf den Straßen und politisch stehen viele Zeichen auf Unruhe. Es ist die Zeit der ersten Kommunen, des Vietnamkrieges und des Prager Frühlings. Deutschland ist durch die Mauer gespalten und mögliche Besuche in Ost und West werden immer schwieriger.
    In dieser Zeit ist Miri bereits fester Bestandteil der Thalheim Familie und ihr kreative Kopf. Als Chef-Designerin ist sie in die Fustapfen ihrer Mutter getreten. Auch die Schwestern springen auf den neuen Trend auf, was Friedrich Thalheim zunächst alles andere als begeistert. Der Erfolg überzeugt allerdings auch ihn.

    Miri wird mit 42 Jahren erstmals schwanger, nachdem sie und Schani bis dahin kinderlos geblieben sind. Vor Jahren haben sie deswegen Jenny adoptiert, die mittlerweile zu einem Teenager herangewachsen ist. Meine Mutter wurde 1965 ebenfalls mit 42 Jahren schwanger. Allerdings war ich dann im Februar 1966 nicht ihr erstes, sondern das vierte Kind und ein richtiger Nachzügler. Diese Parallelen fand ich richtig cool und umso genauer verfolgte ich diese Zeitspanne.
    Gott sei Dank waren es die einzigen Gemeinsamkeiten, denn Miri lebte in den Kriegsjahren als "Unsichtbare" (untergetauchte jüdische Menschen, die dem Naziregime zu entfliehen versuchten) in Berlin. Diese tief bewegenden Rückblenden als U-Boot, immer mit der Angst aufzufliegen und wie ihre Mutter deportiert zu werden, haben auch ihr weiteres Leben beeinträchtigt. Einzig der Koffer mit den Schnittmustern ist Miri von ihrer Mutter erhalten geblieben. Dieser bedeutet ihr sehr viel und bringt ihr auch immer wieder neue Inspirationen. Als Miri auf einem alten Bekannten aus dieser Zeit trifft, kommen alte Erinnerungen wieder hoch. Zusätzlich gibt es Probleme mit Jenny...

    Lebendige Zeitgeschichte, verbunden mit dem Schicksal der Thalheims und den gesellschaftlichen Umbrüchen, wurden von Brigitte Riebe wieder fesselnd erzählt und sehr lebendig dargestellt. Ich war mitten drin und habe mitgefiebert. Danke, dass ich diese Zeit literarisch erleben durfte, als ich selbst noch zu klein war, um dies alles richtig aufzunehmen.

    Am Ende befindet sich wieder eine Zeittabelle mit den wichtigsten zeitgeschichtlichen Ereignissen von 1966 - 1971.

    Fazit:
    Brigitte Riebe hat mir mit diesem Wiedersehen mit Rike, Silvie, Flori und Miri eine große Freude bereitet. Eine großartige Reihe, die ich allen empfehlen kann, die sich für Familiengeschichten und lebendige Zeitgeschichte interessieren.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 23.09.2021

    Als Buch bewertet

    Inhalt übernommen:

    Berlin, 1966: Die geteilte Stadt ist ebenso im Umbruch wie das Modekaufhaus Thalheim am Ku′damm. Die Jugend rebelliert, die Röcke werden kürzer, doch Chef-Designerin Miriam Feldmann hat alle Mühe, Kaufhaus-Patriarch Friedrich davon zu überzeugen, dass die Frauen nun Knallfarben statt Pastell tragen wollen. Wenigstens ihr Privatleben läuft in gewohnt ruhigen Bahnen. Ihren Platz in der Familie Thalheim hat sie gefunden, Adoptivtochter Jenny wächst zu einer klugen jungen Frau heran. Als Miriam, die nie eigene Kinder bekommen konnte, mit Anfang vierzig schwanger wird, ist plötzlich auch ihr eigenes Leben im Umbruch. Dann begegnet sie einem Mann wieder, den sie im Krieg kennenlernte. Die Begegnung führt sie zu den dunkelsten Stunden ihres Lebens zurück …

    Meine Meinung:

    Das ist nun der 4.Band dieser grandiosen Reihe,den ich genau wie die Vorgänger begeistert gelesen,ja geradezu verschlungen habe.In diesem Buch steht Miri im Mittelpunkt, deren Leben durch die Geburt ihrer Tochter Lilly gründlich auf den Kopf gestellt wird.

    Als sie Moritz wiedertrifft,der ihr in ihrer dunkelsten Zeit geholfen hatte und ihr sehr nahestand,wird die Vergangenheit wieder nach oben gespült. Endlich schafft sie es, ihrer Familie von ihrer dunkelsten Zeit, als sogenanntes „U-Boot“ zu erzählen.Diese Abschnitte trieben mir mehr als einmal die Tränen in die Augen. Es ist immer wieder unfassbar zu lesen, was die Menschen damals erleiden mussten.

    Mit ihrem tollen Schreibstil schafft die Autorin es erneut, das Leben der Familie Thalheim vor dem geistigen Auge des Lesers vorbeiziehen zu lassen. Eine Familie zum Anfassen, in der gelacht, geliebt, gestritten und sich wieder versöhnt wird.Natürlich spielt auch das Modehaus Thalheim, was seit langem im Familienbesitz ist, eine wichtige Rolle. Die Welt der Mode verändert sich, wird frecher und moderner, das spiegelt sich in einer umfassenden Neugestaltung wider.

    Gut gefallen hat es mir, dass man auch wieder einigen realen Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Willy Brandt,Rut Brandt,Rudi Dutschke, Benno Ohnesorg, um nur einige zu nennen,begegnet.Auch die Musik, welche uns in der damaligen Zeit begleitete, fand Eingang in die Geschichte. Legendäre Konzerte mit Jimi Hendrix und das berühmte Woodstock Festival wurden ebenfalls erwähnt.

    Ich nehme mit einem lachenden und einem weinenden Auge Abschied von einer tollen Familie, die mich über mehrere Jahre begleitet hat.

    Fazit:

    Ein wunderbares Buch, was ich wärmstens empfehlen kann und selbstverständlich mit fünf Sternen bewerte.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lisbethsalander, 02.11.2021

    Als Buch bewertet

    Gelungenes Finale

    Da ich bereits die drei Vorgänger Bände dieser Saga mit großer Begeisterung gelesen hatte, war auch dieser abschließende Teil ein absolutes Muss! Und so habe ich mich natürlich besonders gefreut, dass ich hier bei lovely books Glück hatte, und mit einem gewonnenen Exemplar an dieser Leserunde teilnehmen durfte. Diesmal steht (Halb)Schwester Miri im Fokus der Geschichte. Erzählt wird auf zwei Zeitebenen, einmal befinden wir uns am Ende der 60iger Jahre, unsere Protagonistin arbeitet als Chefdesignerin im Familienunternehmen, dem alteingesessenen Modehaus am Ku'damm. Prominente Kunden geben sich hier die Klinke in die Hand, u.a. auch die Ehefrau des späteren Bundeskanzlers, Rut Brandt. Überhaupt hat es mir gut gefallen, dass viele interessante Details aus'dem politischen Zeitgeschehen der damaligen Epoche mit eingeflossen sind. Der zweite Erzählstrang spielt in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges, und wir erleben all die unsäglichen Torturen, die Miri während der Nazizeit und ihres ständigen Versteckspiels als Jüdin erleben musste. Dieser Teil hat mich besonders berührt und war gleichzeitig unglaublich spannend. Überhaupt war das gesamte Buch zu keiner Sekunde je langweilig, man flog nur so durch die Seiten, um all die vielen kleinen Entwicklungen rund um die Familienmitglieder der Thalheims zu erfahren. Auch wenn ich zum Schluss etwas melancholisch war, dass das Ende natürlich einen Abschied dieser tollen Saga bedeutet, hat die Autorin es mit Bravour gemeistert, ein für die Leser befriedigendes Finale zu komponieren! Von mir eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susanne M., 22.10.2021

    Als Buch bewertet

    In den vergangenen Bänden von den „Schwestern vom Ku`damm“ lernten wir die Familie Thalheim schon ganz gut kennen. Das letzte Buch bringt uns Miriam Feldmann, die letzte der Töchter näher. Sie wurde von der Familie Thalheim „offiziell“ als Familienmitglied anerkannt und hat Inzwischen als Chefdesignerin im Kaufhaus ihren Platz gefunden. Wir dürfen zum einen ihren schweren Weg als „jüdisches U-Boot“ in den Kriegsjahren verfolgen als auch ihre Leidenschaft und Kraft, sich ihrer neuen Zukunft zu stellen. Man mag kaum glauben, was Lebenswille für Kräfte freisetzt. Die Autorin Brigitte Riebe hat sehr anschaulich und verständlich den unvorstellbaren kräfteraubenden Kampf und die Zerrissenheit der Protagonisten dargestellt, ohne den Zeigefinger zu heben. Sehr gelungen sind auch die Einflechtungen von politischen, kulturellen und wissenschaftlichen Ereignissen aus der Zeit, in der dieser Roman spielt. Die im Anhang befindliche tabellarische Aufzählung verführt dazu, sich noch einmal näher mit der damaligen Zeit und ihren Inhalten auseinanderzusetzen. Dieses Buch sowie die gesamte Reihe kann ich nur empfehlen. Es ist eine absolut gelungene Mischung von fiktiven Handlungen und einer sehr gut recherchierten Historie, dargestellt in einer bildhaften und leicht verständlichen Geschichte.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Melanie D., 27.09.2021

    Als Buch bewertet

    Mitten ins Herz
    Dieser Satz ist nicht nur mein Lieblingssatz im Buch, sondern beschreibt auch ziemlich gut mein Empfinden beim Lesen.
    Ich habe mich sehr auf Miri gefreut als Fortsetzung der Thalheims.

    Der Aufschwung in Berlin, die Swinging Sixties, gepaart mit Rückblicken in die Zeit, als Miri sich verstecken musste, um dem Nazi-Grauen zu entgehen, sind einfach Lesegenuss pur.

    Ich spare mir (wie meistens bei meinen Rezensionen) eine Inhaltszusammenfassung, da es davon eh mehr als genug gibt, bzw geben wird. Somit hier vor allem meine persönliche Meinung zum Buch

    Wieder einmal gelingt es Brigitte Riebe perfekt einen mitreißenden, historisch fundierten und vor allem kurzweiligen Roman zu schreiben.
    Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen, war gleichermaßen gefesselt von Miris Geschichte in der Gegenwart und noch mehr in der Vergangenheit.
    Wie auch schon bei einigen anderen Büchern nimmt mich die Geschichte so mit, dass ich Hintergründe ergoogel, Geschichtswissen festige und auch die eine oder andere Träne verdrücken muss.

    Danke für diese wundervolle Geschichte mit so vielen Fakten der Zeit :-)

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Internetmaus, 17.10.2021

    Als Buch bewertet

    Leider heißt es nun Abschied zu nehmen. Die Tetralogie um die Schwestern vom Ku`damm hat mit dem vierten Teil ihren krönenden Abschluss gefunden. Für mich ist es der emotionalste Band, mit dem die Autorin der Reihe noch einen letzten Schliff verpasst hat und sie damit perfekt machte. Gefühlvoll und lebendig hat Brigitte Riebe die Geschehnisse um das Modekaufhaus geschildert und sehr gekonnt mit deutscher Geschichte verwoben.

    Nachdem Rike, Silvie und Florentine in je einem Buch die Hauptprotagonistinnen waren, gibt es nun den lang erwarteten Abschlussband. Er wurde auf Bitten der Lesegemeinschaft geschrieben. Ursprüglich war eine Trilogie geplant.

    Ein neuer Morgen, nach meiner Meinung passt dieser Titel sehr gut zur Handlung. Miriam Feldmann, genannt Miri, ist die Schwester, deren belastende Vergangenheit sie jetzt immer öfter zurück erinnern lässt und mich erschauern ließ. Für sie ist jeder neue Morgen ein Glücksmoment auf ihrem Weg dem Naziwahnsinn zu überleben. Sie ist die uneheliche Tochter von Friedrich Thalheim und Ruth Sternberg, einer Jüdin. Vordergründig nimmt die Gegenwart der Jahre 1966 bis 1971, den so genannten Swinging Sixties. den größten Teil dieses Bandes ein. Es sind Zeiten der Umbrüche, sowohl in Musik und Mode als auch in den Köpfen der Menschen. Allen voran der Jugend. Sie rebelliert und protestiert. Es kommt zu Studentenunruhen in Westberlin, der BRD und anderen westlichen Staaten. Diese enden oft in blutigen Auseinandersetzungen mit der Obrigkeit.

    Schon das Cover, das in knallig, frischen und fröhlichen Farben hervor sticht, lässt ahnen, dass eine neue Epoche bevor steht. Die Zeiten der Eintönigkeit und Tristesse sind vorbei. Die Menschen haben schon einen kleinen Wohlstand erreicht. Nun wollen wieder Spaß und Freude am Leben,

    Wie ich es von Brigitte Riebe gewöhnt bin, zieht sie mich von der ersten Seite an in ihren Bann. Man spürt, sie will nicht nur eine Geschichte um das Kaufhaus schreiben, nein, sie will vor allen Dingen, die Leser zum Nachdenken und Hinterfragen anregen. Ihr fließender bildlicher Schreibstil trägt dazu bei, tief in der Handlung zu versinken. Diese spielt auf zwei Zeitebenen. Die fiktive Familie Thalheim lebt in einer Zeit, die auch ich als Heranwachsende erlebte. Nur ganz anders. Als Deutsche. In der DDR. Gemeinsam ist uns nur noch die Zeit bis zum Kriegsende.

    Ein trauriges und gleich unter die Haut gehendes Gedicht leitet das Buch ein. Geschrieben von einem jungen Mädchen, Selma Meerbaum-Eisinger das nicht lange leben durfte.
    Der Prolog beginnt mit einer besorgten Mutter, Ruth Sternberg, die nur eines im Sinn hat, die kleine elfjährige Miriam zu schützen. Sie ahnt, was durch die Nazis auf sie zukommt.
    Miriam Feldmann ist fest in das Kaufhaus integriert. Sie ist dort die Chefdesignerin. Die Weichen für eine tiefgreifende Umgestaltung des Modekaufhauses werden von ihr gestellt. Die Zeit wird immer schnelllebiger und wenn die Familie das Kaufhaus weiterführen will, muss sie sich den Anforderungen einer stets wechselnden Mode stellen. Kein leichtes Unterfangen.
    Familie Feldmann hat gerade ihr neues Zuhause bezogen. Aus der kleinen Jenny ist ein pubertierendes junges Mädchen geworden, das sich gegen die Eltern austestet. Und nun das Unglaubliche für Miri. Was eigentlich fast unmöglich war. Sie ist schwanger. Mit 42. Ausgerechnet jetzt trifft sie auf eine Freund aus ihrer schlimmsten Zeit. Moritz Schwarz. Ihre nicht verarbeitete Vergangenheit hat sie eingeholt und wird vor ihren Augen wieder lebendig. Mit Moritz kann sie darüber sprechen. Ihre Familie weiß nichts über Miri`s schlimmste Zeit als so genanntes U-Boot. Ihr Leben bestand aus untertauchen und angst.
    Eingeflochten in aktuelle Erlebnisse beschreibt Brigitte Riebe Episoden aus Miri`s Überlebenskampf im dritten Reich. Ihre Mutter wurde schon sehr früh von den Nazis abgeholt und sie war auf sich allein gestellt. Wie gut, dass es immer wieder Menschen gab, die ihr Hilfe und Halt gaben.
    Miri beginnt allmählich in der Familie über dieses gefährliche Leben zu erzählen. Es gibt immer einen kleinen Auslöser, ein Bild oder einen Geruch, der dies in ihr auslöst. Ich kann mir vorstellen, dass es für sie gut ist, darüber zu sprechen. Es ist zwar tief in ihr verschlossen aber es ist nur ein Verdrängen. Mir scheint, dass keiner der Familienmitglieder eine Ahnung davon hat, was damals mit den Juden geschah und was in Miriam vorging. Gut das es Menschen wie Moritz, der selber durch seine Krankheit, ausgegrenzt war und seine Mutter gab.
    Sehr interessiert aber auch traurig begleite ich die Feldmann`s in diesen fünf Jahren der Swinging Sixties mit seinen weit reichenden Veränderungen. Jenny, die es als dunkelhäutiges Mädchen mit krausen Haaren nicht einfach hat. Miriam, die bis zur plötzlichen Frühgeburt der kleinen Lilly arbeitet. Nicht zu vergessen da Modekaufhaus, dass nach einem umfangreichen Umbau den neuen Namen Thalheim City trägt.
    Wie bereits in den anderen Büchern der Ku`damm Schwestern, sind auch in diesem finalen Abschlussband die historischen Ereignisse der Zeit eingeflossen. Eine tiefgehende Familiengeschichte, die für mich ihren Höhepunkt mit diesem grandiosen Finale erreichte. Danke für dieses famose Werk, das es mir ermöglicht in die Geschichte des anderen Deutschlands einzutauchen.
    Für diesen letzten Teil kann ich leider nur 5 Sterne vergeben, mehr stehen mir nicht zur Verfügung. Es erhält meine absolute Leseempfehlung. Um sich gut in die Handlung einzufinden ist es hilfreich, die ersten drei Bände zu kennen, die allesamt ein Highlight sind.

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