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  • 4 Sterne

    steffi k., 24.01.2024

    Als Buch bewertet

    Überrascht
    „Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge“ ist der Titel des neuen Buches von Bestsellerautor Michael Tsokos. Er hat es gemeinsam mit seiner Frau Anja geschrieben. Es ist im Droemer Verlag erschienen.
    Heinz Labensky ist der Protagonist und wohnt mit seinen 79 Jahren in einem Seniorenheim – Feierabendheim ; wie er es nennt. Er hat immer schon im Osten Deutschlands gelebt und hat sich da wohl gefühlt. Sein IQ ist niedrig und er ist eher naiv zu bezeichnen. Mit verschiedensten Aushilfsjobs hat er sich seinen Lebensunterhalt verdient und erwartet jetzt als Rentner nicht mehr viel vom Leben. Eines Tages erhält er einen Brief von der angeblichen Tochter von Rita, Heinz‘ Jugendliebe und ehemals besten Freundin. Diese Rita ist vor vielen Jahren plötzlich aus seinem Leben spurlos verschwunden. Ohne lange zu überlegen startet Heinz Labensky im FlixBus von Erfurt in Richtung Ostsee , um diese Tochter aufzusuchen,
    Einen guten literarischen Kniff finde ich die Wahl des zu fantastischen Geschichten neigenden , aber gleichzeitig naiven Haupthelden. Heinz‘ Erzählungen strotzen nur von Übertreibungen , ja Unglaubwürdigkeiten und zeigen , wie er sich im Leben eingerichtet hat ; Luftschlösser brauchten keine Baugenehmigung, aber sie halfen einem, nicht die Hoffnung zu verlieren.
    Dadurch ist es möglich , einen realistischen Blick hinter die Fassade der DDR zu werfen.
    Ich finde die Verknüpfung von Fakten und Fiktion sehr gut gelungen.

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  • 4 Sterne

    Helgas Bücherparadies, 12.02.2024

    Als Buch bewertet

    Der 79-jährige Heinz Labensky lebt in einem Pflegeheim in Erfurt. Nachdem er einen Brief erhält, reist er nach Warnemünde. Ziel dieser Reise ist es, das Verschwinden seiner Freundin Rita aufzudecken.
    Durch Zufall landet er in einem Flixbus. Seine Mitreisenden nimmt er auf seine Erinnerungen mit.

    Wir begleiten Heinz auf seiner Reise. In der Schule war er förderunfähig und musste diese nach der Grundschule verlassen.
    Der Leser erfährt, dass er viele verschiedene Jobs angenommen hat. Unter anderem auch in einem Kinderheim. Was er dort mit zwei Kindern erlebte, ist abenteuerlich, aber auch skandalös. Er wird versehentlich Taxifahrer, lernt dabei die RAF kennen und später macht er sich mit Paul Enke auf die Suche nach dem Bernsteinzimmer.
    Aber immer wieder hält er Ausschau nach Rita. Es ist eine bewegende Zeitreise. Es gab vieles, was ich über die DDR nicht wusste und mit Heinz` Sicht auf die Dinge wurde nichts beschönigt.
    Das Ende kam für mich etwas zu plötzlich und zu schnell. Dem wurde wenig Raum gewidmet.

    Fazit: Das Buch ist unterhaltsam und mithilfe des sehr naiven, aber auch sympathischen Heinz lernt man seine Sicht auf die Dinge kennen. Er ist aufrichtig und liebenswert. Es ist mitunter humorvoll und geht turbulent zu. Allerdings gibt es auch einige Längen.
    Ich habe den angenehmen Schreibstil und die Neugier auf den Verlauf bis zum Ende der Reise genossen.
    Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 Sterne

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  • 4 Sterne

    Juliane B., 04.02.2024

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch ist wirklich originell. Der Leser begibt sich mit dem fast 80jährigen Heinz auf eine Reise von Erfurt nach Rostock. Doch es ist auch eine Reise durch sein Leben in Ostdeutschland und durch die Geschichte. Heinz, der noch nicht viel von der Welt nach der Wende gesehen hat, trifft auf seinem Weg auf allerlei Mitreisende, denen er seine bewegte Lebensgeschichte erzählt. Diese ist traurig, lustig und vor allem abenteuerlich. Ob auch alles der Wahrheit entspricht? Wer weiß das schon. Wir begegnen vielen bekannten Figuren der deutschen Geschichte, wie Willy Brandt, Ulrike Meinhof und der RAF. Jede Episode wirkt märchenhafter und skurriler als die vorherige, gekrönt von einem explosiven Finale. Doch was, wenn ein Körnchen Wahrheit dabei ist? Könnte sich nicht ein Teil genauso zugetragen haben? Und über allem steht die Frage, was mit Heinz bester Freundin und Jugendliebe Rita geschehen ist. Das Ende über der Ostsee rundet diesen Roman gelungen ab. Für mich ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Der etwas verschachtelte Schreibstil ist nicht ganz mein Geschmack. Dennoch bringt mich das Gelesene zum Staunen, Lachen, Nachdenken und Mitfühlen. Eine besondere Geschichtsstunde, die alles andere als langweilig ist.

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  • 4 Sterne

    S.L., 24.01.2024

    Als Buch bewertet

    Ein Schelmenroman
    Wer ist dieser Heinz? Seine Autoren äußern sich zunächst abschätzig über ihn und sein Leben. Grau, ohne Schulabschluss, weil förderungsunfähig, alt. Sie beschreiben seine Jugend und versuchen, die Sprache der späten Fünfziger und Sechziger zu treffen. Nun, es gelingt ihnen nicht wirklich. Gewollt ironisch, leider aber ziemlich verbittert, wird das Leben in „… einem Land, das es nicht mehr gibt…“ erklärt. Und zwar zwei Kindern, einem 10- und einer 13-Jährigen. Nicht sehr plausibel, genau so wenig wie der Fakt, dass Labensky halber Analphabet ist, aber Akten voller komplizierter Begriffe lesen und verstehen kann.
    Gelegentlich sind die Sprüche witzig, aber authentisch? Sehr zweifelhaft.
    Aber: ein erster Eindruck täuscht.
    Das Autorenpaar Tsokos und Tsokos begleitet Heinzi durch sein Leben, ähnlich wie Forrest Gump erlebt der Unglaubliches. Respekt, das alles in eine zusammenhängende Story einzubinden.
    Viele historische Ereignisse sind also in diesen Busfahrt- Kontext eingebettet worden, Etliches an fleißiger Recherchearbeit steckt dahinter.
    Nach Startschwierigkeiten kann man diesem Buch doch Vieles abgewinnen, eine recht spezielle, sehr originelle Geschichte ist entstanden.

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  • 4 Sterne

    Ani, 26.02.2024

    Als Buch bewertet

    Ich war sehr gespannt ein etwas anderes Genre von Michale Tsokos zu lesen und dann auch noch zusammen mit seiner Frau verfasst. Ich finde, das Cover passt ganz wunderbar zu dem Inhalt und ist so unaufdringlich. Auch der Schreibstil gefällt mir gut, die Geschichte von Heinzi lässt sich sehr leicht und flüssig lesen.
    Heinzi ist mir sympathisch, wenn dieser auch ständig berichtet und auch selbst betont, er sei nicht die hellste Birne am Leuchter, so finde ich doch, dass die Erzählweise – dieses detaillierte Beschreiben und Schildern der Umgebung und der Situationen, in denen er sich befand/ befindet -, genau richtig und passend ist. Außerdem mag ich historische Romane sehr und finde es spannend, durch Heinzi mehr von der Zeit damals zu erfahren.
    Es ist ein unaufdringliches und ruhiges Buch über die Zeit der DDR und die Lebensverhältnisse damals. Aber natürlich auch über das Leben eines einfachen Jungen aus dem Osten. Leser, die solche Geschichten mögen und keinen Krimi erwarten, kann ich das Buch empfehlen.

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  • 4 Sterne

    schliesi, 02.02.2024

    Als Buch bewertet

    Inhalt und meine Meinung:
    Heinz Labensky, ein kauziger älterer Herr, der auch nach der Wende den Osten niemals verlassen hat nimmt die Leser mit auf seine Reise im Flixbus nach Warnemünde. Dort erzählt er sämtlichen Mitfahrern die haarsträubende und in weiten Teilen recht amüsante Geschichte seines Lebens.
    Die Geschichte Heinz Labenskys hat mich berührt, gefesselt und auch recht schnell gefangengenommen. Seine Reise hat mich in längst vergangene Tage in der ehemaligen DDR entführt und seine Geschichten und Erlebnisse, die so besonders und einzigartig sind, haben mich manchmal schmunzeln lassen, mich nachdenklich gemacht oder innehalten lassen. Die Kreativität und der Gedankenreichtum der beiden Autoren haben mich fasziniert. Sie haben den so einfach gestrickten Heinz Labensky durch seine Erzählungen für mich lebendig und nahbar gemacht und mich durch schöne fantasievolle Stunden begleitet, dass ich mich teilweise so fühlte, als sitze ich ihm selbst gegenüber und begleite ihn auf seiner Reise.

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  • 4 Sterne

    Gabriele M., 04.02.2024

    Als Buch bewertet

    Anja Tsokos und Michael Tsokos sind mir bekannt. Habe die Bücher von ihnen verschlungen. Nun wurde ich
    sehr neugierig, als das neue Buch "Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge" von beiden Autoren
    zusammen geschrieben wurde.
    Ganz anders wie gewohnt. Aber doch gut.
    Heinz Labensky bekommt einen Brief von einer jungen Frau. Darin wird er an Rita erinnert, die er eigentlich nie
    vergessen hat. Seine Jugendliebe. Er macht sich auf den Weg nach Rostock Warnemünde zur Verfasserin des Briefes.
    Unterwegs im Bus erzählt er verschiedenen Mitreisenden seine Lebensgeschichte.
    Obwohl ich nicht aus dem "Osten" komme, gefällt mir die Geschichte sehr gut. Auch teilweise sind mir die
    Vorkommnisse nicht unbekannt.
    Humorvoll geschrieben, lässt sich leicht lesen. Aber etwas zu lange. Einige Ausschmückungen hätten die Autoren
    sich sparen können.
    Trotzdem hat es mir Spaß gemacht mal was anderes wie Thriller von Tsokos zu lesen.

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  • 4 Sterne

    Manja S., 11.02.2024

    Als Buch bewertet

    Labenskys Welt


    Wir lernen in diesem Buch Heinz Labensky und sein Leben kennen. Schon als Kind hat er einiges auszustehen und wird als nicht förderfähig eingestuft. Und so muss er seinen Weg durchs Leben hart erkämpfen. Er ist ein einfach gestrickter Mensch, der geschickt in viele historischen Ereignisse der DDR eingeschmuggelt wird. So erfahren wir viel über den Alltag und das Leben in der Zone. Oft sind die Geschichten lustig. Oft aber auch traurig und gehen ans Herz. Manchmal wird man auch wütend über das, was passiert ist und was die Menschen erduldet haben. Leider muss ich Punktabzug geben. An einigen Stellen war mir einfach zu viel Framing dabei. Ich reagiere sehr allergisch darauf. Hätte ich mir das Buch selbst gekauft, hätte ich es an einer solchen Stelle einfach zugeklappt und verkauft. So hab ich aber bis zum Schluss durchgehalten und konnte an anderen Stellen weiter schmunzeln.

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  • 3 Sterne

    Kerstin1975, 21.01.2024

    Als Buch bewertet

    Buchinhalt:

    Heinz Labensky ist fast 80 und lebt in einem Seniorenheim in den neuen Bundesländern. Eines Tage erreicht ihn ein Brief, in dem sich eine Frau als Tochter von Labenskys Kindheitsfreundin Rita vorstellt. Kurzerhand türmt Labensky aus dem Heim und macht sich auf einem abenteuerlichen Roadtrip im Flixbus auf zur Ostsee, wo er sich mit der Unbekannten treffen will. Unterwegs lässt er in Gedanken sein bewegtes Leben in der DDR Revue passieren, hängt Gedanken an Rita nach und erzählt seine Lebensgeschichte. Wird er das letzte Große Rätsel am End elüften können, den Verbleib seiner Jugendliebe...


    Persönlicher Eindruck:

    Heinz Labenskys Roadtrip durch sein Leben in der DDR, einem Land, das nur noch in seiner Erinnerung existiert: seine haarsträubenden Geschichten und die Suche nach Antworten – das verspricht zunächst ein aufregendes Abenteuer. Letztendlich konnte die Geschichte meine hohen Erwartungen in dem Maß leider nicht erfüllen.

    Zunächst macht sich der Leser zusammen mit dem fast 80jährigen Heinz Labensky auf vom Seniorenheim in Erfurt hin zur Ostsee, im Flixbus, zusammen mit einer großen Anzahl ganz unterschiedlicher Leute. Labensky ist irgendwo in seiner Vergangenheit stehengeblieben und kommt mit dem neumodischen Kram nur schwer zurecht; später in der Geschichte erfährt man: Labensky ist nicht sehr intelligent doch was er nicht kapiert, macht er mit großer Fantasie und haarsträubenden Geschichten wett.

    Erzählt wird in einem einzelnen Handlungsstrang, der wechselt zwischen langen Passagen aus Labenskys Kindheit, Jugend und Erwachsenenzeit in der DDR, unterbrochen von kleineren Passagen in der Gegenwart. Der Schreibstil ist sehr blumig und ausschweifend, ich hatte oft den Eindruck, ich bekomme beim Lesen gar nicht alles mit. Jedenfalls plätschert der Plot nach einem humorigen Beginn lange Strecken mit den Erinnerungen des alten Mannes an die Erlebnisse in der DDR einfach dahin, ohne die Handlung grundsätzlich weiter zu bringen.

    Labensky selbst ist unglaublich naiv und auch verstandesmäßig ein wenig eingeschränkt, erscheint aber an vielen Stellen auch verschmitzt und schlitzöhrig, so dass ich mehr als einmal versucht war, zu glauben, er stellt sich nur dumm. Leider bleibt mit fortschreitender Handlung die Glaubwürdigkeit der Hauptfigur Stück für Stück auf der Strecke, auch wenn Labensky im Kern ein gutes Herz hat.

    Die Erzählungen aus DDR-Zeiten waren gut recherchiert, keine Frage. Beginn und Schluss der vorliegenden Geschichte haben mir gut gefallen, doch die Mittelteil war mir eindeutig zu lang und aufgebläht. Man hätte in meinen Augen keine 360 Seiten für diese Geschichte gebraucht, die Länge tut dem Plot keinen Gefallen – zumal man nach einer Weile als Leser (besonders als westdeutscher Leser) nicht mehr unterscheiden kann, was nun Fiktion und Fantasie der Hauptfigur ist und was geschichtliche Tatsache.

    Insgesamt konnte mich das Buch nur mäßig begeistern – außer dem wirklich gut gemachten Schluss wird aber nichts längerfristig im Gedächtnis bleiben. Kein Buch, das man gelesen haben muss.

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  • 4 Sterne

    Katrin E., 02.02.2024

    Als Buch bewertet

    Mal was anderes.

    Von Tsokos ist man als Leser ja eher Sachbuch oder Thriller gewohnt. Daher fand ich es sehr spannend, dass er sich nun auch in die Literatur einlassen möchte. Zumal auch das Thema als solches bei mir aktuell recht präsent ist.
    Ich bin in der DDR geboren, doch habe ich selbst kaum noch etwas davon mitbekommen. Dennoch fasziniert es mich, vermutlich weil ich es eben nun nicht mehr miterleben kann.
    Da ich deswegen alles versuche zu lesen was damit zu tun hat und Tsokos für mich immer gute Bücher schreibt, wollte ich es direkt lesen.

    Ein alter Mann, ein Flixbus, viele Erzählungen und am Ende eine Entscheidung.

    Eine grobe Zusammenfassung und dennoch ist das Buch viel mehr. Es hat mich lachen lassen, mitfühlen lassen und auch mich zu der ein oder anderen Frage zum nachdenken gebracht. Für mich war es definitiv ein schönes und kurzweiliges Leseerlebnis.

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  • 4 Sterne

    Petra H., 01.02.2024

    Als Buch bewertet

    Heinz Labensky macht eine längere Reise mit dem Flixbus und erzählt unterwegs seine Lebensgeschichte, die zum größten Teil in der DDR spielt.
    Zuerst habe ich viel lachen müssen, weil ich die typischen Ausdrücke und Redewendungen der DDR nicht kannte. Danach kam ein Teil, wo es sehr politisch wurde. Zum Ende wurde es noch sehr emotional.
    Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut zu lesen.
    Den Protagonisten "Heinzi" habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen.
    Den Autor Michael Tsokos lese ich sehr gerne. Mit diesem Roman hat er etwas neues versucht, was nichts mit seinen anderen Büchern zu tun hat.
    Trotzdem sehr lesenswert und unterhaltsam, auch wenn das Cover mich nicht gleich angesprochen hat.
    Die Geschichte der ehemaligen DDR ist noch einmal toll beschrieben.
    Ich bin schon auf weitere Romane der Autoren gespannt, die hoffentlich noch kommen werden.

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  • 3 Sterne

    Tanja P., 18.02.2024

    Als Buch bewertet

    Zu viele Abenteuer, zu wenig Emotionen

    „Er machte sich auf eine ungewisse Reise und hatte damit unversehens etwas begonnen, was er selbst noch nicht durchschaute.“ (S. 25)
    Heinz Labensky verbringt seinen Lebensabend in einem Erfurter Seniorenheim, als ihn ein Brief aus seiner Lethargie reißt. Eine Frau behauptet, die Tochter seiner 1975 verschwundenen ehemaligen Jugendliebe Rita zu sein. Jetzt hat man in Pankow in einer Klärgrube die Überreste einer Frau gefunden, die zu Rita und dem Zeitpunkt ihres Verschwindens passen. Ohne nachzudenken oder jemandem Bescheid zu sagen, setzt sich Heinz in den nächsten Flixbus nach Warnemünde, um die Tochter zu treffen. Auf dem Weg dorthin teilt er seine Erinnerungen mit seinen Mitreisenden. Er, der sich immer für langweilig gehalten hat, erzählt von Erlebnissen, die seine Gegenüber als echte Abenteuer bezeichnen – nur sind diese ihm nie so vorgekommen.

    Dabei ist Heinz wirklich kein Held. Ohne Vater bei einer ständig besoffenen Mutter, die ihn auch noch verleugnete, in einem brandenburgischen Dorf aufgewachsen, stellte sich schnell raus, dass er anders war, „schulbildungsunfähig“ sagte man damals. Rita war seine einzige Freundin, weil sie wegen ihrer dunklen Haut und Katzenaugen als Kuckuckskind beschimpft wurde. Ihre Mutter hatte sich umgebracht, der Vater verprügelt sie regelmäßig. Da haben sich die beiden Ausgegrenzten zusammengetan. Heinz wollte Rita immer beschützen und schoss dann oft über das Ziel hinaus, dann verschwand sie wieder für Jahre, bis er sie zufällig wiederfand.

    Nach der Leseprobe hatte ich einen abenteuerlichen Raodtripp in Heinz‘ Vergangenheit, die Aufdeckung des Geheimnisses um Ritas Verschwinden und irgendwie auch viel Gefühl erwartet, aber das haben Anja und Michael Tsokos leider nicht geliefert. Und die Art und Weise, wie Heinz in seine Abenteuer stolpert, ist mir zu konstruiert. Sei es das geheime Kinderheim, dass sich als Ausbildungsstätte für minderjährige Spione herausstellt, sein Fahrdienst für die RAF oder die Suche nach dem Bernsteinzimmer – alles Dinge, die so wirklich in der DDR passiert und auch interessant sind, allerdings wurden sie mir viel zu ausführlich erzählt. Heinz scheint für das Autorenduo nur das verbindende Element der Geschichten zu sein. Dabei hätte sein Leben genug hergegeben und mich auch deutlich mehr interessiert, zumal mir das Ende dann zu schnell kommt und die beiden wichtigsten Fragen offen bleiben (welche, verrate ich hier nicht). Außerdem ist mir aufgestoßen, dass er immer wieder als dumm dargestellt wird, zwischendurch aber komplizierte Akten lesen kann.

    Mein Fazit: Interessante Fakten aus der DDR, aber zu wenig Heinz und Rita, zu wenig Emotionen.

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  • 3 Sterne

    hennie, 01.02.2024

    Als Buch bewertet

    Ein fantasiebegabter Schwadroneur
    Michael Tsokos hat sich mit dem neuen Buch gemeinsam mit seiner Frau Anja einem anderen Genre, nämlich der literarischen Fiktion, zugewandt. Dieses Mal wandelt er nicht auf den Spuren von True Crime, Mord und Totschlag. Gemeinsam lässt das Ehepaar einen alten Herrn in einer untergegangenen Republik, in der DDR, hauptsächlich in den 50er, 60er bis zu Anfang der 70er Jahre agieren. Das tun sie mit ihrer Figur Heinz Labensky in unterhaltsamer Art, humor- und fantasievoll, aber auch total schräg und unrealistisch.

    Kurz zur Rahmenhandlung:
    Im tristen Alltag des Erfurter Feierabendheimes (DDR-Sprache) erhält der fast 80jährige Heinz Labensky einen Brief, der ihn wachrüttelt. Dieser ist von der Tochter Rosa seiner platonischen, aber trotzdem großen Kindheits- und Jugendliebe Rita. Umgehend macht er sich auf und begibt sich mit dem Flixbus auf die lange Fahrt nach Rostock-Warnemünde. Auf dieser Reise erzählt der alte Mann den unterschiedlichsten Fahrgästen seine skurrilen Erlebnisse.

    Meine Meinung:
    Er schwadroniert über seine Sicht der Dinge wie der Titel schon so treffend ausdrückt, die jedoch nicht für bare Münze genommen werden sollten. Was ihm widerfährt ist sehr überzogen, ziemlich abgehoben. Das kann ich aus meinem über 70jährigen Leben, aus meiner Sicht der Dinge, mit Fug und Recht behaupten. Ich bin in diesem Land geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen, habe Abitur und Studium erfolgreich absolviert, Beruf, Kinder und Ehe gemeistert.
    Diese Lektüre ist auf keinen Fall etwas fürs Geschichtsbuch. Die Erlebnisse haben nichts mit dem realen Leben in der DDR zu tun. Gut recherchiert sind die DDR-typischen Produkte, die Angaben zu den VEB, die Örtlichkeiten...
    Die Autoren versehen ihre Hauptperson Heinz Labensky mit einer natürlichen Einfalt, mit einem schlichten und sorglosen Gemüt. Damit überzeichnen sie hier und da mit dem unwissenden, weltfremden Heinzi alle der aufgeführten Begegnungen, sei es in der Stasiausbildungsstätte für junge Agenten, bei seiner Begegnung mit den RAF-Größen und bei der Suche nach dem Bernsteinzimmer sowie bei anderen Gelegenheiten. Mir war das zuviel, und auch zu langatmig. Es wurde zu dick aufgetragen.

    Fazit:
    Tsokos & Tsokos haben eine unterhaltsame Geschichte mit einem mit viel Fantasie begabten Antihelden geschrieben, der in einem Wolkenkuckucksheim namens DDR lebte. Er führte ein Leben unter dem Radar. Ich kann das leider nicht für voll nehmen!

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  • 3 Sterne

    Anndlich, 21.01.2024

    Als Buch bewertet

    Das Leben des Heinz Labensky

    Heinz Labensky verbringt seinen Leben im Feierabendheim und ist gefangen in seinem eintönigen Alltag, bis eines Tages ein Brief seine Routine aufwühlt. Heinz erhält einen Brief, der die größte Frage seines Lebens beantworten könnte: Warum hat er seit knapp 50 Jahren nichts mehr von seiner (Jugend-)Liebe Rita Warnitzke gehört? Die Tochter seiner großen Liebe könnte dieses Rätsel lösen und so schwingt sich Heinz ganz spontan in den Flixbus nach Warnemünde, um Antworten zu finden. Auf dem Weg dorthin trifft er auf ein paar Menschen, denen er sein Leben erzählt und kaum erkennen lässt, was Wahrheit und was Fiktion ist. Doch in Warnemünde angekommen, muss er sich dem Leben stellen.

    Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge vom Ehepaar Tsokos ist in skurriles Werk, dessen Inhalt sich kaum erklären lässt. Heinz Labensky bezeichnet sich selbst als ‚Dummkopf‘, der die Grundschule nicht geschafft und als ‚förderunfähig‘ gilt. Durch die Hilfe seiner besten Freundin, hat es zumindest zum Lesen leichter Lektüre gereicht und Heinz konnte sich so durchs Leben schlängeln. Doch dort, wo seine Grenzen beginnen, erblüht seine Fantasie und die wildesten Geschichten entstehen. Geschichten, von denen Heinz erzählt und damit seinen Blick auf die DDR zeigt. Dabei wird seine Geschichte meist als Erzählung dargestellt, manchmal kommt es jedoch zu Dialogen mit den Mitfahrenden, diese Dialoge sind vor allem von Humor geprägt und konnten mich mehr mitnehmen als Labenskys Erzählungen von damals.

    An einigen Stellen war es für mich recht schwierig den Humor und die Geschichte zu genießen, möglicherweise auch, weil ich für das Geschehene zu jung bin und mir an einigen Stellen das Wissen der damaligen Zeit fehlt, dennoch konnte ich der Geschichte auch etwas abgewinnen, weil gewisse Gefühle der damaligen Zeit transportiert wurden.

    Ähnlich verhält es sich mit Labensky, seine Fehleinschätzungen der damaligen Geschehnisse und das fehlende aufgehende Lichtlein, waren teilweise schwierig auszuhalten und doch gefiel mir, dass er bei fehlender Bildung eins ganz gewiss hat: das Herz am richtigen Fleck.

    Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge konnte mich auf eine skurrile Weise in eine andere Welt entführen, dennoch blieb es mir am Ende zu undurchsichtig, was wie bereits erwähnt an meinen fehlenden Vorerfahrungen liegen mag. Möglicherweise kommt der Humor des Buches noch besser durch, wen man die DDR (mit-)erlebt hat.

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  • 3 Sterne

    Bücherwurm, 08.03.2024

    Als Buch bewertet

    Inhalt: Heinz Labensky hat auch nach der Wende den Osten Deutschlands nie verlassen und sitzt in einem Seniorenheim die Zeit ab. Bis eines Tages ein Brief die Tristesse unterbricht und Licht ins Dunkel des größten Rätsels seines Lebens bringt: Das Verschwinden seiner Jugendliebe Rita. Er steigt in den Flixbus nach Warnemünde, um der Sache auf den Grund zu gehen. Auf der Fahrt animieren den mit blühender Fantasie gesegneten Labensky die verschiedensten Mitfahrenden zu einer Reise durch die eigene Vergangenheit und er erzählt eine haarsträubende Geschichte nach der anderen. Doch am Meer angekommen, muss Labensky eine Entscheidung treffen. Will er die Wahrheit erfahren und die Realität so akzeptieren, wie sie ist? Oder will er weiter in seiner selbst geschaffenen Fantasiewelt leben?

    Ich war sehr gespannt auf den Roman von Herrn und Frau Tsokos, die erstmals gemeinsam ein Buch veröffentlichen - und dies dazu noch thematisch weit entfernt vom üblichen Gefilde Rechtsmedizin und Thriller. Inhaltlich habe ich die Geschichte rund um "Heinz" als sehr interessant empfunden. Auch, wenn der Protagonist aufgrund seiner Intelligenzminderung etwas anstrengend wirkte, habe ich ihn schnell ins Herz geschlossen. Als "Kind des Westens" habe ich auch viele neue Eindrücke zum Thema DDR erhalten können. Leider war die gesamte Handlung jedoch in so ausufernde Beschreibungen und Aufzählungen eingebettet, dass ich nur mühsam mit der Lektüre vorankam. So wurde z.B. das Eingießen und die Einnahme eines Getränks über eine gesamte Seite geschildert, gespickt mit Anekdoten & Co. Das war mir auf Dauer dann doch etwas zu zäh und ich musste mich zwingen, das Buch wieder in die Hand zu nehmen und auszulesen. Hinzu kam, dass die Begegnungen, die Heinz hatte, zunehmend zu phantastisch auf mich wirkend. So trifft er beispielsweise auf Baader und Meinhof und soll an der Namensfindung der RAF beteiligt gewesen sein. Das war mir dann doch etwas zu viel des Guten und ich hatte Schwierigkeiten, das Buch überhaupt wieder in die Hand zu nehmen. Das Ende hingegen hat mich versöhnt - es wirkte auf mich stimmig und zur Figur Heinz passend. Insgesamt ein etwas sperriger Roman, der mich trotz der liebenswerten Hauptfigur leider nicht vollends begeistern konnte.

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  • 3 Sterne

    Bärbel K., 20.01.2024

    Als Buch bewertet

    Heinz Labensky wird in Briesen, einem kleinen Dorf in Brandenburg geboren. Seine Mutter, ist alleinerziehend nachdem der Vater nicht aus dem Krieg gekommen ist. Viel Liebe hat sie ihm nicht zu geben. Err hatte keine einfache Jugend, denn schon bald wird Heinz in der Schule an seine geistigen Grenzen kommen. Er ist geistig nicht der Hellste. Die anderen Kinder meiden ihn, nur Rita, das Russenkind mit den mongolischen Zügen, nimmt sich seiner an, unterstützt ihn. Sie wird, zumindest für Heinz seine beste und einzige Freundin bleiben. Auch wenn ihre Wege sich trennen…
    Den Autoren gelingt es uns Heinzis, so nennt Rita ihn, eingeschränkte Gedankenwelt durch sehr bildhafte Beschreibungen zu vermitteln. Denn wenn Heinz, der die Grundschule nie beendet hat, dem Förderungsunfähigkeit bescheinigt wird, etwas nicht versteht, dann macht er sich so seine eigenen Gedanken. Natürlich sind die dann oftmals fern jeder Realität. Er hat mich damit mehrmals zum Schmunzeln gebracht. Wie Heinzi die Entwicklungen in der DDR für sich interpretiert, wie arglos er an seine Beurteilungen geht, ist schon sehr erfrischend. Oft kamen bei den vielen, mir noch geläufigen Abkürzungen in der DDR alte Erinnerungen auf. Da diese Abkürzungen aber für Heinzi immer erklärt werden, schließlich vermutet er selbst die krudesten Wörter dahinter, denke ich, kommt jeder beim Lesen damit klar.
    Heinz ist jetzt 79 Jahre, lebt in Erfurt im Feierabendheim. Auch wieder so ein Ostwort. Als er einen Brief von Ritas Tochter Rosa aus Warnemünde erhält, macht er sich auf den Weg zu ihr. Mit dem Flixbus. Während der Fahrt geht Heinzi seinen Erinnerungen an sein Leben und an seine Rita nach. Stück für Stück arbeitet er sein Leben, mal mit sich allein, mal mit Mitfahrern auf. Anfangs fand ich diese naive Sicht, die so lebendig vermittelt wird sehr unterhaltsam. Doch mit Lesefortschritt haben mich Labenskys Naivität, seine Fehleinschätzung und wie man ihn ausgenutzt hat, genervt. Da gab es zu viele Entwicklungen, die ich nicht glaubhaft fand. In meinen Augen wurde hier der Bogen überspannt. Insgesamt gebe ich daher 3 Lese-Sterne.

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  • 3 Sterne

    Kristall, 10.03.2024

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    „Heinz Labensky hat auch nach der Wende den Osten Deutschlands nie verlassen und sitzt in einem Seniorenheim die Zeit ab. Bis eines Tages ein Brief die Tristesse unterbricht und Licht ins Dunkel des größten Rätsels seines Lebens bringt: Das Verschwinden seiner Jugendliebe Rita. Er steigt in den Flixbus nach Warnemünde, um der Sache auf den Grund zu gehen. Auf der Fahrt animieren den mit blühender Fantasie gesegneten Labensky die verschiedensten Mitfahrenden zu einer Reise durch die eigene Vergangenheit und er erzählt eine haarsträubende Geschichte nach der anderen. Doch am Meer angekommen, muss Labensky eine Entscheidung treffen. Will er die Wahrheit erfahren und die Realität so akzeptieren, wie sie ist? Oder will er weiter in seiner selbst geschaffenen Fantasiewelt leben?“



    Ganz ehrlich, dieses Buch hätte ich mir sparen können. Trotz so einiger witziger Stellen (genau dafür gab es auch die 2 Sterne) ist diese Geschichte einfach zu wirr, zu verpeilt und zu hanebüchen.

    Wir fahren also im Reisebus mit und dürfen den Anekdoten des Heins Labensky „lauschen“ und dem was die anderen Mitfahrer so dazu zu sagen haben wenn sie denn etwas zu sagen haben. Die ganzen Geschichten rund um die ehemalige DDR sind einfach überspitzt, langatmig und keineswegs glaubwürdig. Da ich selbst aus dem Osten komme, in der DDR geboren und aufgewachsen bin, kann ich klar sagen: dieses Buch ist reinster Klamauk. Labensky wird hier als alter Greis dargestellt, der nicht nur noch in der alten Zeit lieber hängen bleibt, sondern auch sich darin wohler fühlt. Warum so etwas aufs Korn nehmen? Früher war definitiv nicht alles schlecht, zwar sehr vieles aber nicht alles, in der DDR aber es dann so durch den Kakao zu ziehen finde ich unpassend. Labensky bekommt als Protagonist ebenfalls sein Fett weg. Egal ob direkt oder indirekt - es wird kein gutes Haar an ihm gelassen. Aber warum eigentlich? Weil er noch so an früher hängt? Oder wegen Rita? Der Ton hätte hier die Musik gemacht aber das ist für meine Begriffe nicht gelungen. Hierfür gibt es keine Leseempfehlung von mir.

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  • 3 Sterne

    Suzann K., 22.01.2024

    Als Buch bewertet

    Mir war hier alles zu übertrieben
    "Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge" von Anja und Michael Tsokos ist ein Buch, von dem ich mir viel versprochen habe, gerade weil ich von dem Autor schon einige Bücher gelesen habe, die mir sehr gefallen haben.
    Bei diesem musste ich mich schon nach den ersten 100 Seiten fast zum weiterlesen zwingen.
    Die Geschichte an sich ist zwar haarsträubend, aber nicht uninteressant, aber irgendwie ist es in diesem Buch von allem viel zu viel.
    Wir haben hier Heinz Labensky, Heinzi, fast 80 Jahre alt, der auch nach der Wende sein Leben in der DDR nie verlassen hat. Jetzt sitzt er seine letzten Tage in einem Seniorenheim ab und bekommt einen Brief von der Tochter der Frau, die die große Liebe seines Lebens war und die er seit fast 50 Jahren nicht mehr gesehen hat.
    Heinzi steigt in einen Flix-Bus von Erfurt nach Warnemünde, ohne packen, ohne nachdenken und fährt los, zu besagter Tochter. Unterwegs geht ihm sein Leben durch den Kopf und er teilt seine Geschichten mit zufälligen und wechselnden Reisenden.
    In diese Geschichten ist sehr viel Geschichte reingepackt, von der Stasi, der RAF, dem Mauerbau, ja sogar dem Bernsteinzimmer, mir war das alles viel zu viel. Und dann die Begriffe aus der DDR, die fast inflationsmäßig in jedem Satz verwendet wurden, echte und auch solche, die ich noch nie gehört habe. Es wurden damit keine schönen Erinnerungen geweckt, auch das erschien mir übertrieben.
    Der Protagonist beschreibt sich als förderungsunfähig und da wir durch seine Augen sehen, ergibt das oft eine interessante Sichtweise. Irgendwie mochte ich ihn auch, in seiner naiven und liebenswerten Art.
    Mich hat hier wirklich mehr der Schreibstil und die übertriebene Wortwahl gestört, im Mittelteil hatte das Buch einige Längen, das Ende war gut geschrieben.

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  • 3 Sterne

    Beate G., 23.01.2024

    Als Buch bewertet

    Als heute 65-jährige, ehemalige DDR-Bürgerin war ich echt gespannt auf dieses Buch. Normalerweise lese ich heutige Bücher über die ehemalige DDR nicht gerne. Sie gehen an der Wahrheit oft meilenweit vorbei und geben ein vollkommen falsches Bild der damaligen Verhältnisse ab.
    Die Leseprobe für das neue Buch des Autoren-Ehepaares Tsokos hat mich zunächst begeistert und ich erwartete hier eine reale Darstellung der damaligen Verhältnisse und der historischen Ereignisse. Doch ich wurde erneut arg enttäuscht. Obwohl einige Eigenheiten der DDR wiedergegeben werden, ist das alles eine überspritzte, unrealistische Geschichte. Schon die Figur des Hauptprotagonisten Heinz Labensky, lernunfähig, ohne Schulabschluss, mit einfältigem Gemüt ist wohl nicht die geeignete Person für einen Rückblick auf 40 Jahre Geschichte eines ganzen Landes. Die Wahl der Person sollte wohl für viele humoristischen Sichtweisen des Hauptprotagonisten die Begründung liefern.
    Beginn und Ende des Buches finde ich gut und würde 4 Punkte dafür geben. Dazwischen ist die Geschichte kaum glaubhaft, völlig überzogen, sehr langatmig und schlicht und einfach keine reale Wiedergabe der ostdeutschen realsozialistischen Republik und höchsten 2 Punkte wert.
    Da ich zunächst davon ausging, dass zumindest ein Teil des Autorenpaares, Frau Tsokos, ebenfalls ein Kind der ehemaligen DDR ist, war ich darüber zunächst verwundert. Doch wenn man den Lebenslauf von Anja Tsokos genauer liest, hat sie mit ihrer Familie von ihrem 6. Lebensjahr bis kurz vor der politischen Wende in der ehemaligen Sowjetunion gelebt. auch sie kennt die DDR nur aus Erzählungen und nicht aus eigenen Erinnerungen. Schade. Thema verfehlt.
    Ich kann das Buch nicht weiterempfehlen.

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  • 3 Sterne

    Marie aus E., 30.04.2024

    Als eBook bewertet

    Auf das Buch habe ich mich sehr gefreut, weil der Klappentext genau nach meinem Lesegeschmack klang.
    Anfangs war ich auch sehr angetan. Heinz wurde gleich als Kind in die Schublade "dumm" gesteckt und hatte es nicht leicht. Zum Glück hatte er eine Freundin, die zu ihm stand. Das war einfühlsam geschildert und hat mir gut gefallen.
    Der heutige Heinz hingegen lebt in einem Seniorenheim ohne jegliche Abwechslung und macht sich angesichts einer rätselhaften Nachricht über seine Kindheitsfreundin auf die Reise nach Warnemünde, mit einem Flixbus.
    Das sind drehbuchreife Augenblicke, die das Buch da beschreibt und ich kann mir eine Verfilmung auch gut vorstellen.

    Im Bus trifft Heinz dann immer auf unterschiedliche Mitreisende, die eine Teiletappe neben ihm sitzen. Ihnen erzählt er Stück für Stück seine Lebensgeschichte.
    Und diese ist so abgefahren, dass es anfangs großen Spaß macht, ihn zu begleiten. Ausgerechnet Heinz tappt nämlich von einem großen historischen Augenblick in den nächsten.

    Leider nutzt sich das dann aber irgendwann ab, wahrscheinlich weil es einfach zu unglaubwürdig wird - und damit habe ich auch den Spaß am Buch verloren.
    Zumal Heinz so dermaßen als naiver Trottel dargestellt wird, dass mir da beim Lesen unwohl war, auch wenn mir klar ist, dass die Geschichte nur so, mit dem Heinz, funktioniert. Aber der liebevolle Blick wie bei Forrest Gump kam mir hier zu kurz.

    Das Ende des Buches hat mir hingegen wieder sehr gut gefallen - genau richtig, dafür gibt es volle Punktzahl.

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