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  • 3 Sterne

    Kristin K., 31.01.2024

    Als Buch bewertet

    Heinzi wächst mitten in der DDR auf. Schon die Tatsache, dass seine Mutter alleinerziehend ist, macht das Leben nicht einfach. Hinzu kommt, dass er geistig nicht vollkommen auf der Höhe ist. So wird er zwar von allen und jeden gehänselt, hinterfragt aber das System/Regime nicht.
    Seine einzige Freundin Rita beschließt irgendwann Heinzi zu verlassen und zieht nach Berlin. Kurzerhand sucht Heinzi einige Jahre später nach Rita...und erlebt wahnsinnige Dinge.. oder etwa doch nicht?
    Seine Geschichte erzählt der alte Heinz Labensky den Mitreisenden im Flixbus. Seine Reise geht vom Erfurt nach Rostock- zu Ritas Tochter...

    Ähm ja. Was soll ich sagen? Fantasie hat der Heinz.
    Ich liebe die Bücher von Michael Tsokos ...aber das hier, war mir eine Nummer zu viel. Ich wollte mehrfach abbrechen und habe es doch durchgezogen. Es ist nicht richtig schlecht. Aber auch nicht wirklich gut. Komische Geschichte. Mir erlebt Heinz zu viel bzw. die Tatsache das man nicht erfährt, was wirklich wahr und was falsch ist, hat mir irgendwie nicht gefallen.
    Geschichtlich passt es gut.. aber die Naivität von Heinz und seine Begriffstutzigkeit haben mich schlichtweg genervt.

    Nun gut. Immerhin ein kleiner geschichtlicher Ausflug in mein Geburtsland 😉

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  • 3 Sterne

    Martina W., 21.02.2024

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch hat mir ein bisschen was abverlangt und ich tu mich schwer zu sagen, was genau es war. Bis zur Mitte habe ich mich ein wenig durchgequält: vielleicht weil mir die Idee zu arg nach Forrest Gump gerochen hat, vielleicht weil mich das Begriffe-Dropping in gefühlt jedem Absatz (möglichst viele DDR-Begriffe einstreuen) etwas genervt hat, oder waren es die manchmal arg flachen humorigen Einlagen oder aber die Längen in einigen Kapiteln. Wahrscheinlich war es eine Mischung aus allem.
    Die Rahmenhandlung hielt mich aber dennoch bei Laune und so habe ich halt begonnen einige Kapitel (die mich so gar nicht interessiert haben) zu überfliegen und somit für mich einen guten Kompromiss gefunden das Buch zu Ende zu lesen - ein Ende das wirklich sehr nett und gelungen war, sogar ein wenig philosophisch.
    Die Geschichte vom sehr naiven Heinz, der durch die DDR-Geschichte stolpert - wie weiland der gute Forrest Gump durch die USA - und von Stasi, über RAF und Gojko Mitic bis hin zum Bernsteinzimmer alles persönlich mitnimmt, ist sicher sehr unterhaltsam für Leser*Innen, die die DDR noch persönlich erlebt haben, oder aber sich generell dafür interessieren.
    Meinen Geschmack hat das Ehepaar Tsokos damit leider nicht ganz getroffen.

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  • 3 Sterne

    Lesemone, 22.01.2024

    Als Buch bewertet

    Heinz Labensky lebt in einem Seniorenheim und bekommt einen Brief, bei dem es um seine Jugendliebe Rita geht. Ohne jemandem was zu sagen, macht er sich auf Richtung Ostsee und begeistert auf der Fahrt dahin seine Mitreisenden mit fragwürdigen Geschichten.

    Das Buch lässt so manches geschichtliche Detail der damaligen DDR wiederaufleben. Heinz ist ein Geschichtenerzähler. Leider weiß man nicht, was echt ist und was in seiner Fantasie stattgefunden hat. Anfangs ging das ja noch. Aber es wurden im Verlauf des Buches so viele Geschichten, dass mir das zu überladen wurde. Ich hatte auch große Probleme mit der Darstellung von Heinz. Er kommt im ganzen Buch sehr naiv rüber. Schon in jungen Jahren benimmt er sich sehr seltsam. Ich hatte das Empfinden, niemand hat ihn ernst genommen, alle haben ihn nur ausgenutzt und er hat es nie gemerkt. Selbst die Mitfahrenden in der Gegenwart, haben ihn nicht so für voll genommen. Mir wurden die erzählten Lebensepisoden einfach irgendwann zu langweilig und ob sie stimmten, weiß man eh nicht. Daher wird mir das Buch nicht sonderlich in Erinnerung bleiben.

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  • 3 Sterne

    Petra W., 16.02.2024

    Als Buch bewertet

    Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut. Ich habe beim Lesen aber recht schnell merken müssen, dass dieses Buch der Eheleute Tsokos nicht meinen Erwartungen entspricht.
    Heinz Labensky, Bewohner eines Seniorenheimes, erhält von der Tochter seiner Jugendliebe Rita einen Brief. Rita ist spurlos aus seinem Leben verschwunden, eine Tatsache, die ihn noch nach vielen Jahren beschäftigt. Er macht sich kurzentschlossen auf den Weg zu ihr. Heinz ist ein eher schlichtes Gemüt, aber ihm gelingt es mit den Flixbus nach Warnemünde zu fahren. Dort erzählt er wechselnden Reisebegleitern seine Lebensgeschichte. Die Autoren haben viele politische Ereignisse in den Lebenslauf von Heinz gepackt. Er fuhr Meinhof, Baader und Ensslin in seinen geklauten Moskwitsch zum Flughafen, war an der Spionageaktion gegen Brandt beteiligt und auf der Suche nach dem Bernsteinzimmer. Das war mir alles ein bisschen viel. Auch die Geschichte mit dem Auto fand ich sehr unglaubwürdig.

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  • 3 Sterne

    Doris G., 25.01.2024

    Als Buch bewertet

    Das Buch Heinz Labensky – und seine Sicht auf die Dinge des Ehepaars Tsokos war für mich anders als erwartet.
    Heinz Labensky, bald 80 Jahre alt, lebt in der ehemaligen DDR in einem Seniorenheim.
    Als ihn ein Brief der Tochter seiner Kindheitsfreundin Rita erreicht, begibt er sich auf die lange Reise an die Ostsee.
    Im Flixbus erzählt er mehreren Reisebegleitern seine Geschichte aus der Zeit der Nachkriegszeit in der DDR.
    Heinz Labensky war unter anderem als Schwarztaxifahrer tätig, wo er auf einer Fahrt spätere Mitglieder der RAF kennenlernte oder auch bei der Suche nach dem legendären Bernsteinzimmer dabei.

    Ich habe aufgrund des Klappentextes bzw. der Leseprobe ein etwas anderes Buch erwartet, es ist teilweise ziemlich langatmig.
    Da ich ein Kind der Achtziger bin und nicht aus Deutschland stamme, konnte ich mit den Themen der ehemaligen DDR nicht wirklich viel anfangen.
    Aber trotz allem ein nettes Buch.

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  • 3 Sterne

    Simone G., 14.02.2024

    Als Buch bewertet

    Ich habe bereits einige Bücher von Michael Tsokos gelesen, doch dies ist das erste Buch, welches er mit seiner Frau zusammen geschrieben hat. Der Klappentext hat mich zunächst überzeugt, dieses Buch zu lesen. Doch nach etlichen Seiten kam leider die Ernüchterung.
    Heinz Labensky erzählt in einem Flixbus auf dem Weg nach Warnemünde jedem der ihm gerade gegenüber sitzt seine Lebensgeschichte. Manches ist auch wirklich interessant und auch die Wendungen, die sein Leben ob genommen hat, obwohl er ja in der DDR als dumm abgestempelt wurde und noch nicht mal die Grundschule abgeschlossen hat. Aber alles in Allem hat mich das Buch nicht überzeugt. Auch der Schreibstil war schleppend und ich musste mich durch manche Passagen sogar durchquälen.
    Vielleicht geht es dem einen oder der anderen ja anders. Auch das Ende fand ich für mich nicht sehr befriedigend, so dass ich ziemlich betrübt aus diesem Buch ausgeschieden bin.

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  • 3 Sterne

    Anne S., 22.02.2024

    Als Buch bewertet

    Heinz Labensky und seine Sicht auf die Dinge war speziell gestaltet und hat mir durchaus einiges beim Lesen abverlangt.

    Stellenweise gab es einige Längen und die vielen und extrem häufig verwendeten DDR-Begriffe haben das Lesen doch etwas mühsamer gemacht.

    Einige Kapitel haben mich dafür absolut mitgenommen und begeistert. Insbesondere die RAF Kapitel und seine "Beteiligung" bei der Namens - und Logofindung fand ich toll.

    Die Busreise als Aufhänger und die verschiedenen Mitreisenden sind auf jeden Fall eine originelle Idee.

    Insgesamt wurden aber einfach zu viele geschichtliche Ereignisse in seine Reise eingebaut: RAF, Spionage gegen Willy Brandt, das Bernsteinzimmer und noch einiges mehr. Hier wäre für mich weniger mehr gewesen und hätte mir besser gefallen.

    Für mich kein ganz rundes Buch, aber dennoch unterhaltsam.

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  • 3 Sterne

    Andre F., 29.01.2024

    Als Buch bewertet

    Das Buch ist unterhaltsam zu lesen, lässt einen oft schmunzeln, aber die Kapitel ziehen sich teilweise sehr und manche Seiten fliegen davon. Definitiv ist es lustig geschrieben, mir als jungen Menschen, der nicht mal den Fall der Mauer erlebt hat, ist es ein Sinnbild für die DDR, wie es dort lief und das manche Menschen auch dort einfach mit einem einfachen Leben zufrieden waren. Das Buch handelt über eine lebenslange Liebe eines Mannes zu einer Frau, die allerdings nicht erwidert wird und dann über Jahrzehnte einschläft. Der Protagonist ist sehr einfach gestrickt, was mir am Anfang etwas suspekt war, allerdings hat es einen unterhaltenden Charakter (so mancher face palm oder Fremdschämen inklusive). Es ist gut, aber wird nicht zu den meinen 2024 top books gehören. Ich denke, mehr als einmal lesen, kann man das Buch nicht..

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  • 2 Sterne

    Adele, 03.03.2024

    Als Buch bewertet

    Eine nette Idee, stilistisch und inhaltlich eher schwach und wenig wertschätzend

    Ein kauziger alter Mann auf seiner letzten großen Reise, die auch eine Reise in die Vergangenheit ist. Ein geheimnisvoller Brief, der an eine alte Liebe erinnert. Eine Busfahrt, die zur Erinnerungsreise an ein ganzes Leben wird, wie sich herausstellt, mit gar nicht zu gewöhnlichen Erlebnissen. So gut, so vielversprechend klingen die Ausgangsbedingungen des Romans.

    Mich konnte der weitere Verlauf und die Umsetzung jedoch leider nicht überzeugen. Sowohl inhaltlich als auch stilistisch war mir insgesamt zu viel gewollt an Heinz Labensky.

    Im Dialog mit Mitreisenden lernen wir auf einer langen Busreise von Erfurt nach Warnemünde, Labensky und sein Leben, und so vermutlich die Intention der Autoren, auch ein wenig die DDR kennen. In erster Linie ist dies jedoch ein Bild, wie offensichtlich die Autoren auf die DDR blicken. Auf den ersten Seiten hatte der Wohnort Labenskys in Erfurt mein Interesse geweckt, nur um dann festzustellen, dass das Autorenteam wohl nie am Bahnhof in Erfurt war, wenn sie von unten einfahrenden Zügen schreiben, während in Erfurt die Bahnhofshalle unterhalb der Gleisen liegt, die Züge somit oben fahren, und auch der Busbahnhof ganz anders angeordnet ist als im Roman. Auch die übrigen Anekdoten um Bernsteinzimmer, die RAF, etc. konnten mich nicht wirklich erreichen und wirkten bewusst konstruiert, um geschichtliche Personen und Ereignisse einfließen zu lassen.

    Die Charakterisierungen und Beschreibungen Labenskys wirkten auf mich überzeichnet und nicht besonders wertschätzend. Die vielfachen Rezensionen und der Klappentext, die darin eine warmherzige Darstellung sehen, sind für mich leider nicht nachvollziehbar. Da schreibt ein Autor, der selbst auf dem Buchtitel Wert auf seine akademischen Titel legt, über seinen Protagonisten dieser sei gripsmäßig so hell wie ein Tunnel. Falls das komisch sein soll, ist es leider nicht mein Humor. Insgesamt wird ein Klischee eines alten, leicht verwahrlosten, eigenbrötlerischen Mannes, grau in grau, entworfen und das nicht aus einer emphatischen, zugewandten Haltung heraus, sondern von oben herab, zu humoristischen Zwecken - der kauzige alte Ossi, der zeigen soll, dass man im Osten ja doch was erleben konnte, auch wenn er gripsmäßig eher so hell wie ein Tunnel ist.

    Auch stilistisch konnte ich mit den vielen seltsam gestelzten Bildern und Vergleichen, wie etwa - schwitzt wie Pudding beim Picknick - wenig anfangen.

    Ich habe gerade zwei hervorragende Romane, von Constanze Neumann und Sabine Rennefanz gelesen, die sich thematisch mit der DDR auseinandersetzen. Dagegen war im Vergleich Heinz Labensky leider eine Enttäuschung.

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  • 2 Sterne

    lustaufbuch, 01.03.2024

    Als Buch bewertet

    Leider eine Enttäuschung
    Das neueste Buch des Rechtsmediziners Michael Tsokos, welches er zusammen mit seiner Frau Anja geschrieben hat, klingt auf den ersten Blick interessant, doch erfüllte meiner Erwartungen ganz und gar nicht, sondern enttäuscht mich maßlos, obwohl ich mich sehr auf diesen Roman über die DDR gefreut hatte.
    Es geht um einen 79jährigen Mann namens Heinz Labensky, der einen ominösen Brief bekommt. Die Absenderin ist offenbar die Tochter von Rita, einer ehemaligen Freundin von Labensky, die irgendwann einfach verschwand. So beginnt der Roman und Labensky begibt sich auf die lange Reise, geprägt von besoffenen Mitfahrern, etc. nach Rostock zu Ritas Tochter.
    Eingebettet in die Fahrt, meist in Gesprächen mit seinen stetig wechselnden Sitznachbarn, erzählt er seine und sogleich auch die Geschichte von Rita. Labensky wird u.a. aus der Grundschule entlassen, da er bildungsunfähig sei, etc.
    Im späteren Verlauf des Roman trifft Labensky u.a. auf Mitglieder der RAF wie Ulrike Meinhof, Andreas Baader oder Gudrun Ensslin, doch natürlich erkennt Labensky diese nicht, verhilft ihnen sogar zu ihrem Namen und fragt sich warum die drei dauernd über "Schweine" reden und diese nicht mit Fallen bekämpfen. Außerdem, Labensky fungiert als eine Art Taxifahrer, befinden sich diese kurz vor ihrer Reise in den Nahen Osten und Labensky zerbricht sich den Kopf wo denn der Nahe Osten ist und kommt zu dem Schluss, dass es auch einen Fernen Osten geben muss und beide in der DDR liegen müssten. Dass man dafür jedoch fliegen muss, bleibt ihm schleierhaft.
    Wie man bereits an diesen Schilderungen merkt ist der Roman keinesfalls ein guter , sondern schlicht niveaulos, verblödend und dabei, aufgrund des schlichten Stils, noch langatmig – schade! Dabei hatte ich mir von diesem Buch und gleichzeitig von einem so gebildeten Mann wie Tsokos mehr erwartet.
    Ausschließlich eine gute Recherche über Görings Carinhall, etc. führten dazu immerhin zwei Sterne zu vergeben.

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  • 2 Sterne

    brauneye29, 21.01.2024

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Heinz sitzt in einem Seniorenheim die Zeit ab, doch ein unerwarteter Brief bringt ihn dazu in einen Flixbus einzusteigen und sich auf den Weg nach Warnemünde zu machen. Im Brief ging es um seine Jugendliebe Rita, die irgendwann verschwand. Auf der Fahrt erzählt er eine haarsträubende Geschichte nach der anderen., doch wird er sich am Ziel der Wahrheit stellen?
    Meine Meinung:
    So witzig ich ja den Anfang fand, ich sag nur Erdmöbel, je anstrengender habe ich das Buch im Verlauf gefunden. Irgendwann gingen mir diese hanebüchenen Geschichten einfach nur noch auf dem Keks und mir fiel das durchhalten immer schwerer. Ja, Heinz ist nicht die hellste Kerze, was ja hätte liebenswert sein können, aber mir war das einfach irgendwann zu viel. Vielleicht hätte es dem Buch gut getan, wenn gerade der Mittelteil etwas straffer erzählt worden wäre, aber so fand ich das Buch eher anstrengend und war froh, als es zu Ende war.
    Fazit:
    Zu langatmig

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  • 2 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    crazy girl, 01.02.2024

    Als Buch bewertet

    Heinz Labensky ist 80 Jahre alt, aufgewachsen in der DDR, sehr einfältig und lebt in einem Seniorenheim. Da erreicht ihn ein Brief von Sonjas Tochter. Erinnerungen an seine Kindheit werden wach und wie seine Freundschaft mit Sonja begann. Er steigt in einen Flixbus und fährt an die Ostssee. Schon am Fahrkartenautomaten ist er überfordert, kann sich dann aber Gruppe anschließen, die einen Junggesellenabschied feiert. Ihm gegenüber sitzen zwei Kinder, denen er versucht seine Welt zu erklären.
    Die Beschreibung des Buches las sich interessant, doch leider konnte mich der Inhalt nicht begeistern. Die Beschreibung der Busreise durch die verschiedenen Stationen war noch interessant. Die Schreibweise aber in der Sprache dem damaligen DDR-Kauderwelsch zu verfassen und die Einfältigkeit des Labensky haben mich sehr gestört.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sternzauber, 02.02.2024

    Als Buch bewertet

    Ein überraschender ostdeutscher Roadtrip mit vielen Erinnerungen und Fantasie

    Das Cover von „Heinz Labensky – und seine Sicht auf die Dinge“ von Tsokos & Tsokos hat mich neugierig gemacht, denn das Bild von einem älteren Mann, der in die Weite vor sich schaut und seinen Schirm (kämpferisch?) in die Höhe reckt, hat mich irgendwie berührt.

    Die Geschichte erzählt von Heinz Labensky, der den Osten Deutschlands auch nach der Wiedervereinigung nie verlassen hat und in einem Feierabendheim still seinen Erinnerungen nachhängt. Doch eines Tages wird sein „Dämmerzustand“ durch einen Brief von der Tochter seiner besten Kindheitsfreundin und Jugendliebe Rita, die eines Tages spurlos verschwand, jäh zerrissen und er macht sich spontan auf den Weg an die Ostsee. Ein spannender Roadtrip per Flixbus beginnt, der gespickt ist mit all den Ereignissen seines Lebens, die er seinen Mitreisenden erzählt. Doch was wird ihn in Rostock Warnemünde erwarten? Will er die Wahrheit wissen oder lieber in seinen Erinnerungen leben?

    Dieses Buch ist keines, das in kurzer Zeit herunter gelesen werden sollte, denn es enthält so viel sprachliche Finesse und Inhalt zwischen den Zeilen, dass man sich ruhig ein wenig Zeit nehmen und genießen sollte! Ich hatte mit dieser Fülle und geballten Intensität an Ereignissen und Gefühlen tatsächlich nicht gerechnet und bin nach der Lektüre umso begeisterter von dieser außergewöhnlichen Geschichte!

    Schon allein der sprachliche Ausdruck der beiden AutorInnen hat mich sehr positiv überrascht und fasziniert, denn der Text ist sehr flüssig und angenehm formuliert, dabei aber mit besonderen Ostdeutschen Begriffen gespickt, die das Leseerlebnis für mich sehr authentisch gemacht haben. Außerdem gibt es immer wieder besondere Formulierungen und die Ausdrucksweise aus der dritten Person heraus, die jedoch dennoch in intrinsischer Weise erzählt, gefällt mir sehr.

    Heinz Labensky, als sympathische Hauptperson, gefiel mir beim Lesen mit der Zeit immer besser und ich fand es sehr spannend, zunehmend Ereignisse aus seinem Leben zu erfahren und dadurch auch mehr zu verstehen, wie die Geschichte zusammenhängt. Im Laufe des Buches werden ihm weitere interessante Charaktere zur Seite gestellt, die meiner Meinung nach ebenfalls gut gewählt und vielfältig sind. Im Gewand des Roadtrips kommen zudem vielfältige andere Lebens- und Geschichtsthemen zur Sprache, was das Lesen bunt, interessant und ansprechend gestaltet. DDR- oder ostspezifische Inhalte klangen für mich als Leien zudem authentisch und ich habe mich im Setting gut zurechtfinden können.

    Mich hat dieses Buch wirklich sehr überrascht und begeistert, so dass ich es gerne allen LeserInnen empfehle, die sich auf Wort-Schätze, Sprachspaß und eine ruhige und gleichzeitig turbulente (Lebens-)Geschichte aus dem Osten Deutschlands einlassen möchten!

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  • 5 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brenda_wolf, 05.02.2024

    Als Buch bewertet

    Reisepass für Rita

    »Vielleicht, dachte Labensky, war die Wahrheit überschätzt. Vielleicht war er ja doch nicht der Einzige, der sich gelegentlich in Einbildungen oder Geschichten rettete. Vielleicht hatte ja jeder so seine Erzählungen auf Lager, um sich die Welt, die nicht leicht auszuhalten war, zurechtzubiegen. Luftschlösser brauchten keine Baugenehmigung, aber sie halfen einem, nicht die Hoffnung zu verlieren.«


    Mal was ganz anderes vom Bestsellerautor Michael Tsokos, dem Rechtsmediziner und Professor an der Charite in Berlin. Bisher ging es in seinen Büchern immer um Spannung. Man kennt ihn von True-Crime und spannenden Thrillern. Hier hat er zusammen mit seiner Frau Anja Tsokos den Roman »Heinz Labensky – und seine Sicht auf die Dinge« geschrieben und ich muss gestehen, mir hat dieser Ausflug in die Geschichte der DDR sehr gefallen.

    Heinz Labensky, 79 Jahre, lebt seit zehn Jahren der in einem Seniorenheim am Erfurter Stadtrand. Er selber würde sich als stinknormalen Kauz beschreiben. Den Osten Deutschlands hat er nie verlassen. Bereits in seiner Kindheit wurde er als nicht sehr Helle eingestuft, förderunfähig hieß es in der DDR. Eines Tages erreicht ihn ein Brief, von der Tochter seiner einzigen großen Liebe Rita. Rita, die blitzgescheite Rita, die ihm einst das Lesen beigebracht hatte. Auch sie war eine Außenseiterin in dem kleinen Dorf Briesen in Brandenburg gewesen. Rita verschwand vor Jahren spurlos, und nun gibt es Hinweise auf ihr Schicksal. Heinz setzt sich kurzentschlossen in einen Flixbus und macht sich auf die Reise nach Warnemünde. Er muss der Sache auf den Grund gehen. Er erzählt seinen Mitreisenden von seinem haarsträubenden, fantasievollen und abenteuerlichen Leben. Doch am Meer angekommen, muss Heinz Labensky eine Entscheidung treffen.

    Ein absolut starker Roman. Mir hat es sehr viel Freude gemacht, von diesem liebenswürdigen Sonderling zu lesen. Das Ehepaar Tsokos hat mit Heinz Labensky einen außergewöhnlichen Charakter geschaffen. Er ist zwar dumm wie zehn Meter Feldweg, aber hat das Herz am rechten Fleck und sein Herz schlägt für Rita. Für Heinz gibt es keine andere. Irgendwie ist er auch ein Hans im Glück. Er wurstelt sich mit viel Phantasie und dem Glück der Dummen durchs Leben. Wir erleben als Leser einen Streifzug durch die Geschichte der DDR. Wir begegnen Wolf Biermann, dem Dreiergespann der RAF, Andreas Bader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof, wir suchen das Bernsteinzimmer, dort wo einst Carinhall, das repräsentatives Gut des Reichsmarschalls und führenden Nationalsozialisten Hermann Göring gestanden hatte und wir erleben Nazigrößen, die sich geschwind zu Kommunisten umgewandelt haben, wir lesen von Wurmlöchern im sozialistischen Schutzwall, von Spitzeln der Firma Mielke und von vielen typischen DDR-Marken und speziellen DDR-Ausdrücken. Das alles wird von den Autoren so unterhaltsam und humorvoll serviert. In Heinzis Kopfkino ist viel los. Ich habe mich selten so gut amüsiert. Gleich über den ersten Satz musste ich herzhaft lachen. ‚Gönnen Sie sich Holz zu Lebzeiten!‘ Okay, es ist eine Baumarktwerbung für Holzböden. Und noch ein Wort zum Hauptprotagonisten: So geistig eingeschränkt er auch ist, ist er doch ein aufrechter und mutiger Mann, der für die Liebe seines Lebens alles riskierte. Ein Reisepass wird zum Liebesbeweis.

    Fazit: Originell, humorvoll und nachdenkenswert: Heinz Labenskys Sicht der Dinge. Ein Lese-Highlight

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Linda W., 04.02.2024

    Als Buch bewertet

    Zeitreise mit einer besonderen Sicht auf die Dinge

    Häufig trifft man auf Reisen Menschen, mit denen man auch ins Gespräch kommt. Und bei einer dieser Begegnungen trefft ihr auf einen Mann, der euch so abenteuerliche Geschichten aus seinem Leben und einer längst vergangenen Zeit berichtet. Sie kommen euch so abstrus vor, wie ein Wolkenkuckucksheim.
    Dieser Mensch ist Heinz Labensky. Aufgewachsen in einem kleinen Dorf in Brandenburg, erlebte er die Nachkriegszeit, sowie die Ära der DDR. Mittlerweile ist Heinz ein 79-jähriger Feierabendheimbewohner, der nie den Osten Deutschlands geografisch wie gedanklich verlassen hat und es bestimmt auch nie getan hätte. Eines Tages erreicht ihn aber ein Brief, der ihn dazu veranlasst, die Geschehnisse von damals zu betrachten. Auf seine ganz eigene Weise beleuchtet Heinz dabei die Geschichte der DDR und zeigt uns und seinen Mitreisenden seine Sicht auf die Dinge.
    Heinzi, der bei der Hirnvergabe nicht schnell genug war, hatte kein leichtes Leben. Als förderungsunfähig nahm ihn niemand wirklich ernst. Doch aufgrund seiner Denkweise und seiner besten Freundin Rita machte ihm dies nie viel aus. Sein Beschützerinstinkt Rita gegenüber, trieb ihn sein ganzes Leben an, auch wenn er sie immer wieder aus den Augen verlor.
    Heinzi war mir von Beginn an sehr sympathisch. Seine herzerwärmende Fürsorge und Loyalität, in Verbindung mit seiner kindlich naiven Denkweise, machten ihn zu einem ganz besonderen Charakter, dem ich gern persönlich zuhören würde. Aufgrund seiner einfacheren Intelligenz wird Heinzi oft nicht ernst genommen und ausgenutzt. Oft hat er die richtigen Gedankengänge, die dann aber, wie in einem Kreisverkehr, die falsche Ausfahrt nahmen. Er versteht nicht immer alles oder aber falsch. Seine Allgemeinbildung stammt quasi aus einer Frauenzeitschrift. Doch weiß er, was Recht und Unrecht ist, wodurch viele unerwartete und irrwitzige Dinge passierten. Heinz zeigt uns die Geschichte der DDR, durch seine Augen, bei der er unbewusst und in zahlreiche historische Ereignisse involviert zu sein scheint, ohne dass er wirklich etwas davon mitbekam. Auch
    Auf der Suche nach seiner besten Freundin, der er sich geschworen hatte auf ewig zu beschützen. Doch Rita war ein Mensch, der es ihm nicht leicht machte, dieses Versprechen zu halten. Ich konnte nicht verstehen, wie sie den einzigen Menschen, der sich so um sie sorgte, derart behandeln konnte.
    Ich persönlich habe mit dem Ausgang der Geschichte nicht gerechnet. Es gab der Geschichte einen völlig neuen Blickwinkel und hat mich tief berührt. Leider wirkten auf mich einige Dinge unlogisch, abstrus und wirkten zu konstruiert. Ein ums andere Mal wusste er selbst nicht mehr, was der Realität entsprach oder doch seinem Wolkenkuckucksheim entsprang. Beispielsweise ist Heinzi Analphabet und kann dennoch komplizierte Wörter einer Geheimakte entziffern und teilweise begreifen.
    Der Aufbau der Geschichte hat mich während des Lesens sehr überrascht. Ich wusste zwar, dass es viel um die DDR gehen würde, doch ahnte ich nicht, dass dieser geschichtsträchtige Teil Deutschlands derart viel Raum einnehmen würde. Auf der einen Seite war es wirklich interessant diese Historie nachzuerleben. Aber manchmal war es einfach nur anstrengend. Des Öfteren benötigte Ich eine Pause, um das Gelesene sacken zu lassen. Manches Mal waren es, in meinen Augen, lange Aufzählungen starrer Fakten, die eher an ein Geschichtsbuch aus der 9. Klasse erinnerten. Als wäre dieses Buch eine Zeitleiste und Heinzi wäre der rote Faden darin. Auch wenn ich ein Ostkind bin, so bin ich doch zu jung, um zu sagen, wie viel Korrektheit in der geschichtlichen Abfolge steckt. Mir kam sogar der Gedanke das Buch abzubrechen. Der Schreibstil war an einigen Stellen, aufgrund vieler Geschichtsfakten, recht trocken. Doch wenn Heinzi uns seine Sichtweise dazu zeigte, war es teilweise unfreiwillig komisch und versprühte eine gewisse Ostalgie. Viele Redewendungen und Bezeichnungen weckten in mir Erinnerungen und ich frage mich, warum man nicht mehr von Fisimatenten oder Erdmöbel spricht.
    Trotz Heinzis besonderer Sicht auf die Geschehnisse der DDR Geschichte, wird dennoch nichts verklärt oder beschönigt. Es wurden auch viele negative Aspekte beleuchtet und dargestellt.
    Für mich persönlich hatten die Mitreisenden keinen besonderen Mehrwert. Sie waren eher ein nettes Beiwerk, die Heinzi zuhörten und ab und an die richtigen Fragen stellten. Wäre ich an ihrer Stelle gewesen, so hätte ich es glaube nicht geschafft, diese Unterhaltung abzubrechen, ohne das Ende der Geschichte gehört zu haben.
    Auch wenn ich mich öfters zwischen all den starren Fakten verloren fühlte, bin ich froh Heinzi auf seiner Reise durch die Vergangenheit in die Gegenwart begleitet und seine Sicht der Dinge erlebt zu haben.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Markus A., 19.02.2024

    Als Buch bewertet

    Heinz Labensky hatte es zeit seines Lebens nicht leicht: in den 40er-Jahren in einem kleinen Kaff in Brandenburg geboren und aufgewachsen, war er immer ein Außenseiter: in der Schule aussortiert weil minderbegabt, Sohn einer alleinerziehenden Mutter, der Vater in Russland im Krieg gefallen - da hat man nicht viele Freunde im Ort. Eines Tages kommt eine weitere Außenseiterin: Rita Warnitzke wuchs die ersten Jahre ihres Lebens in einem Kinderheim auf, bevor sie doch zu ihrem leiblichen Vater zog. Die beiden werden besten Freunde, beschützen sich und helfen sich gegenseitig. Sie hilft ihm beim Lesen lernen, er hilft ihr wenn die Jungs mal wieder zu aufdringlich werden. Doch Rita will sich aus der Dorfenge befreien, will was erleben - und zieht nach Berlin. Heinz ist untröstlich, sucht sie, findet sie, und verliert sie endgültig aus den Augen. Viele Jahre später, als alter Mann, lebt er in einem Seniorenheim in Erfurt - und bekommt dort Post, die sein Leben noch mal vollkommen auf den Kopf stellen kann. Er, der vermeintliche Schwachkopf, setzt sich in einen Reisebus nach Warnemünde. Denn er hat einen Brief bekommen von Ritas Tochter, die ihn kennenlernen möchte. Auf der Fahrt kommt er mit mehreren Mitreisenden ins Gespräch, erzählt ihnen in Rückblenden sein Leben, von Rita und ihm. Aber ist auch wirklich alles so passiert, wie er es in seiner Phantasie in Erinnerung hat? Ritas Tochter ist da in einigen Punkten anderer Meinung...
    Meine Meinung: mich erinnerte Heinz Labensky in seiner tumben Einfältigkeit oftmals an Forrest Gump. Auf der Fahrt erzählt er von einer skurrilen Begebenheit nach der Anderen, wie er Wolf Biermann, Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof kennenlernt, sich auf die Suche nach dem Bernsteinzimmer begibt und den Ost-Berliner Nahverkehr aufmischt. All das ist so liebevoll und mit einem so breiten Grinsen erzählt, dass sich selbiges automatisch auf die Leser überträgt. Man mag das Buch kaum aus der Hand legen in Erwartung der nächsten Wendung... und ist doch überrascht vom finalen Twist. Wer Michael Tsokos bislang nur als Professor für Rechtsmedizin und Thriller-Autor kennt, wird bei diesem Buch überrascht sein. Zusammen mit seiner Frau Anja haben sie gemeinsam ein warmherziges, vergnügliches und durch-und-durch begeisterndes Buch geschrieben. Ich habe mich blendend unterhalten und vergebe selbstverständlich die vollen fünf von fünf Sterne.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Azyria Sun, 21.01.2024

    Als Buch bewertet

    Geschichten über die Geschichte der DDR

    Worum geht’s?
    Heinz Labensky ist 79 und wohnt in einem Seniorenheim. Zeit seines Lebens hat er den Osten Deutschlands nicht verlassen. Bis er eines Tages einen Brief erhält von einer Frau, die behauptet, die Tochter von Rita, seiner Jugendliebe und ehemals besten Freundin zu sein. Rita, die plötzlich spurlos verschwand. Ohne nachzudenken, setzt Heinz Labensky sich in einen FlixBus und fährt los.

    Meine Meinung:
    Der Roman „Heinz Labensky – Und seine Sicht auf die Dinge“ ist ein gemeinsames Werk von Prof. Dr. Michael Tsokos und seiner Frau Anja Tsokos. Anders als die Thriller und Kriminalromane, die wir von Prof. Dr. Tsokos kennen, geht es hier ruhig zu und wir nehmen historische Einblicke in die ehemalige DDR. Der Schreibstil des Buches gefällt mir sehr gut, er ist bildhaft, direkt und mit einer Prise Humor.

    Heinz Labensky ist ein 79jähriger Rentner mit niedrigem IQ, der als förderungsunfähig von der Grundschule genommen wurde und sich mit verschiedenen Aushilfsjobs durchs Leben geschlagen hat. Inzwischen wohnt er in einem Seniorenheim, wo er seinen Lebensabend verbringt. Ich mochte den alten, etwas verschrobenen Kauz, der einen ganz eigenen Kopf und eine ganz eigene Ansicht hat, sehr gerne.

    Als ihn ein Brief erreicht, wird er nochmal mobil und zieht los - und da wird es dann richtig interessant, denn wir begleiten Heinz auf seinem Weg nach Rostock und erleben die tollsten Dinge mit ihm. Angefangen von der Gruppe Jungs auf Junggesellenabschied bis hin zu dem Mann, der auf dem Weg zu seiner Affäre ist. Und allen, denen er auf seinem Weg begegnet, erzählt Heinz eine Geschichte. Die Geschichte von ihm, von Rita und von der ehemaligen DDR. Hier verweben sich dann Fakten und Fiktion aufs Wildeste, aber ich fand das total unterhaltsam! Was Heinz angeblich alles erlebt hat – wobei er ja von sich sagt, dass er schon immer Geschichten erfunden hat. Bis auf wenige Längen hat es mir richtig gut gefallen. Wir bekommen Einblicke in das Leben der ehemaligen DDR, die Stasi, geheime Kinderheime, die Vorbereitung der Teilnehmer der Olympischen Spiele. Wir suchen das Bernsteinzimmer und erleben die Grenzöffnung und vieles mehr und alles an der Seite von Heinz. Und obwohl ich bereits geahnt habe, wie das Buch enden wird, nachdem er den Brief erhalten hat, so was das Ende doch total emotional und zu Herzen gehend und die letzten Seiten haben mich zu Tränen gerührt. Ein wirklich schönes Buch über einen Mann, der Geschichten aus und mit der Geschichte erzählt. Ich bin schon gespannt, ob noch ein weiteres gemeinsames Buch des Ehepaars erscheinen wird und wenn ja, was wir da lesen dürfen.

    Fazit:
    Prof. Dr. Michael Tsokos und seine Frau Anja Tsokos haben mit „Heinz Labensky – Und seine Sicht auf die Dinge“ gemeinsam einen wirklich unterhaltsamen Roman geschrieben. Auch wenn es zwischendurch einige Längen gab, so ist es doch unterhaltsam und mit einer Prise Humor geschrieben. Heinz, der sein Leben lang immer wieder Geschichten erfunden hat, unterhält uns auf der Fahrt nach Rostock wirklich grandios mit seinen Erzählungen, die Fakten und Fiktion verbinden. Sei es die Stasi, die Mauer und deren Öffnung, geheime Kinderheime und und und – hier bekommen wir einen wirklich spannenden Einblick in die Geschehnisse der ehemaligen DDR und es hat wirklich Spaß gemacht, von und über Heinz zu lesen. Und obwohl das Ende vorhersehbar war, ging es mir doch zu Herzen.

    4 Sterne von mir und ich bin gespannt, ob es weitere gemeinsame Bücher des Ehepaars geben wird.

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    sommerlese, 22.01.2024

    Als Buch bewertet

    Ein bewegter Blick hinter die Fassade der DDR
    Im Droemer Verlag erscheint der Roman "Heinz Labensky und seine Sicht auf die Dinge" von Anja Tsokos & Michael Tsokos.

    Heinz Labensky ist Ende siebzig und lebt in einem Seniorenheim in Ostdeutschland. Er besitzt einen verminderten IQ, galt schon im Kindesalter als nicht "förderungsfähig" und musste die Schule früh verlassen. Nur mit Hilfe seiner Freundin, der Außenseiterin Rita, lernte er Grundzüge im Schreiben und Lesen und verdiente sich später als Handlanger seinen Lebensunterhalt.
    Fast fünfzig Jahre hat Heinz nichts mehr von Rita gehört, doch dann erreicht ihn ein Brief ihrer Tochter und Heinz fährt mit dem Flixbus nach Warnemünde, um endlich Antworten auf seine Fragen zu bekommen. Mit blühender Fantasie erzählt er den Mitfahrenden von den Erlebnissen seines Lebens und dabei verschwimmt die Grenze zwischen Fakten und Fiktion.

    "Luftschlösser brauchten keine Baugenehmigung, aber sie halfen einem, nicht die Hoffnung zu verlieren." Zitat

    Der kauzige und geistig nicht gerade beschlagene Heinz Labensky lässt auf der Suche nach seiner Jugendfreundin Rita im Flixbus sein Leben in der DDR Revue passieren. Dabei erzählt er von seiner Begegnung mit der Stasi und lässt sich vor den sozialistischen Karren spannen, naiv, aber um für Rita etwas herauszuschlagen: Es werden politische Parteiparolen abgespult, es geht um geheime Kinderheime, um die Olympischen Spiele und den Einfluss des politischen Kaders, der den Funktionären Wohlstand und Luxus einbrachte, während die sozialistischen Bürger im HO nach Waren anstanden und von einem Trabbi träumten.


    Heinz hatte in dieser Hinsicht Glück, er besaß einen Moskwitch, der ihm durch private Taxifahrten Geld einbrachte. Völlig unerwartet wurde der unwissende Heinz bei so einer Fahrt zum Gehilfen der Gründungsmitglieder der RAF und begab sich damit in eine brisante Lage. Auch wenn ich mit Heinz gelitten und um ihn gebangt habe, als er sich dann noch auf die Suche nach dem legendären Bernsteinzimmer macht, ufert die Bandbreite seiner Erlebnisse ziemlich aus und in seiner gutgläubigen und einfachen Art wurde er mir nicht unbedingt sympathisch. Dafür ist er zu sehr politischer Blindheit und Unwissenheit geschlagen und seine eher platonischen Gefühle für Rita konnte ich ihm dann doch nicht ganz abnehmen.

    Wer dieses Buch liest, sollte sich auf eine spezielle, etwas unglaubwürdige Figur einstellen, die fantasievoll erzählen kann, sich manche Zustände schön redet und dabei unterhaltsam Vorgänge aus der DDR-Geschichte wiedergibt. Man erlebt humorvolle Äußerungen und erfährt Dinge, die man so nur von den DDR-Bürgern persönlich erfahren konnte. Diese Grundidee hinter dem Buch hat mir gefallen und ich war gespannt, was Heinz am Ende seiner Reise erfahren wird.

    Von mir gibt es 3,5 Sterne, die ich gerne aufrunde, weil mich Labenskys Schicksal sehr interessiert und mir der mit humorvollen Begriffen gespickte Erzählstil gut gefallen hat.

    Eine naive, fantasievolle Hauptfigur ermöglicht uns einen ungeschönten Blick hinter die Fassade der DDR und ruft uns noch einmal die Geschichte dieses Landes in Erinnerung.

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    Andreas W., 19.02.2024

    Als Buch bewertet

    Der Brief einer unbekannten Frau bringt Heinz Labensky nach vielen Jahren endlich wieder vor die Tür seines Feierabendheims. Seine Umwelt überfordert ihn. Trotzdem nimmt er den nächstbesten Flixbus, um sich auf den Weg nach Rostock zu machen und diese Frau zu treffen. Hintergrund ist seine Jugendliebe Rita, die er vor vielen Jahren zurücklassen musste und seitdem sind sie sich nie wieder begegnet. Eine große Aufgabe für einen fast 80jährigen Mann, dessen großer Held Gojko Mitic ist und ihm noch so manche Lebensweisheit in Erinnerung rufen wird ...

    Das Eintauchen in das Buch war für mich mit viel Lachen verbunden. Heinz wächst in den Nachkriegsjahren im Osten Deutschlands auf. Kindheit und Jugend sind von russisch geprägter Erziehung und kommunistischen Normen geprägt. Immer der ewige Außenseiter ist er bereit für Rita, als sie in seine Klasse kommt - ebenfalls anders, aber voller wilder Ideen im Kopf. Gern prügelt er sich für Rita, wenn sie wieder einmal von Halbstarken gehänselt wird. Doch schon bald bekommt das männliche Geschlecht eine andere Anziehungskraft für Rita und Heinz hat das Nachsehen. Schon bald zieht es Rita in die weite Welt, während sich Heinz mit primitiver Arbeit für förderungsunfähige Personen zufrieden gibt. Der Leser steckt mitten in den 50ern der DDR. Wer ebenfalls dort aufgewachsen ist, liest alles mit einem Schmunzeln, weil er alles wiedererkennt. Für Leser aus den alten Bundesländern mag so manches erfunden klingen und es als Hingespinste abtun. Für mich war es wie ein kurzer Abriss der DDR-Geschichte bis zur Wende, denn Heinz erhält bei der Fahrt mit dem Flixbus durch das gespannte Zuhören seiner Mitfahrer ausreichend Gelegenheit, über seine Erlebnisse zu sprechen. Von ihnen erhält er teilweise Unterstützung bei der Erklärung mancher historischer Ereignisse und erst jetzt versteht er so manches richtig. Wie Forrest Gump war er oftmals unwissentlich Hauptakteur in entscheidenden Begebenheiten. In Rostock angekommen, veranlasst ihn das zu einem längst fälligen Fazit. Wieder ist es Gojko Mitic, der ihm dazu verhilft.

    Gern habe ich mich auf die Reise durch bewegende DDR-Geschichte gemacht. Manches Ereignis hatte unnötige Längen, vielleicht nötig für den westdeutschen Leser. Auf jeden Fall wurde auf sehr humorvolle und realistische Art wiedergegeben, was den Alltag des DDR-Bürgers ausmachte. Mag heute für Jüngere sehr unglaubwürdig klingen, aber genauso war es. Da sich hier Herr Tsokos mit seiner Frau beim Schreiben verbündet hat, hatte ich im Verlauf der Geschichte gerichtsmedizinische Einflüsse erhofft. Spätestens dann, als es um die Aufklärung des Verschwindens von Rita ging, aber leider bleibt dieses Gebiet völlig unberührt. Eine Mischung aus Forrest Gump und David Hunter wäre die Kirsche auf der Sahne gewesen. Das Cover spiegelt gut die Atmospäre des Buches wieder. Insgesamt ein sehr spezielles Buch, das seine Liebhaber noch finden muss.

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    Cynthia M., 22.01.2024

    Als eBook bewertet

    Ein Roman von Tsokos und Tsokos- da musste ich einfach neugierig werden. Bin großer Fan der Justiz- und Pathologie-Thriller von Michael Tsokos und war ganz gespannt, wie er sich im Roman-Genre schlägt. In letzter Zeit wechseln Autoren ja gerne mal das Genre und während mir das bei einigen von Tsokos Kollegen nicht ganz so gut gefällt, mochte ich dieses Buch an sich ganz gern. Es hat den wehmütigen Ton verpasster Chancen, zeigt aber auch sehr eindringlich auf, wie in der DDR mit Leuten umgegangen wurde, die man abgestempelt hat. Gegen Ende hätte es etwas knackiger sein können.
     
    Zum Inhalt: Heinz Labensky ist in Aufruhr. Am Vortag hat er einen ominösen Brief bekommen, der sein behagliches Leben im Seniorenheim auf den Kopf stellt. Und schon sitzt er in einem Bus nach Warnemünde, auf den Spuren seiner eigenen Vergangenheit und seiner verlorenen Liebe Rita.
     
    Vielleicht vorab, was mir schon nach wenigen Seiten quasi ins Gesicht gesprungen ist: das Buch hat mich sehr an den „Hundertjährigen“ erinnert. Ja, Setting und Prämisse sind eine andere, aber die Art, wie auch Heinz unwissentlich mit wichtigen Personen der Geschichte interagiert und maßgeblich an „Schlüsselmomenten“ beteiligt ist, hat mich doch sehr an das Buch von Jonas Jonasson erinnert. Ändert für mich nichts daran, dass ich mich teils köstlich über Heinzis Naivität amüsiert habe, wollte ich aber nicht unerwähnt lassen.
     
    Die Schilderungen über das Leben innerhalb der DDR haben schon einen nostalgischen Touch und viele der erwähnten Ostbegriffe habe ich aus den Erzählungen meiner Eltern wiedererkannt. Ich mochte auch den Bezug der Handlung zu historischen Ereignissen und wie mühelos es Tsokos gelingt, den Spagat zwischen Fakten und Fiktion zu schlagen. Die Figur des Heinz Labensky wird sehr mühelos in das zeitpolitische Geschehen eingebettet, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart in seinen Interaktionen während der Bus fahrt, als ihm gesagt wird, er wäre einfach nicht „woke“- herrlich.
     
    Die Figur Heinz tat mir über weite Strecken einfach nur leid, er hatte echt kein leichtes Leben, ist ziemlich schnell aus dem System gefallen und hat sich so durchgeschlagen- und das mit einer Eloquenz, die seinesgleichen sucht. Trotzdem zeigt seine Lebensgeschichte aus gut die Schattenseiten des Systems der DDR auf, was der Geschichte neben all dem Witz und ihrer Skurrilität auch einen bedrückenden Unterton gibt.
     
    Mir hat dieses Buch gut gefallen, auch wenn es zwischendurch ein paar Längen hatte und der Verlauf recht vorhersehbar ist. Aber es ist trotz allem eine unterhaltsame Geschichte, die durch ihren „Ost-Flair“ einen besonderen Touch bekommt.

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