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  • 5 Sterne

    caro_phie, 16.02.2024

    aktualisiert am 16.02.2024

    Als Buch bewertet

    So nah

    Es gibt viele Bücher über das Erwachsenwerden, zumindest das zwischen 12 und 18, wenn der Körper sich plötzlich verändert, man anfängt die Lebensweise und das Gesagte der Eltern zu hinterfragen, sich seine eigene Realität aufbaut. Es gibt viele Bücher über die Zeit um die 30, eine Zahl die gesellschaftlich so aufgebläht wird, obwohl sie doch nur das ist - eine Zahl. Es gibt viele Bücher über das Altern, über langjährige Ehen die bröckeln, über Midlife Crisis und Veränderungen der Körper. Worüber es wenige Bücher gibt, ist über die Zeit zwischen 20 und 30, und noch viel weniger, die so wahnsinnig unverfälscht und ehrlich diese Zeit einfangen, sie nicht romantisieren.

    Es ist die Zeit, in der man aufblühen soll, in der man wilde Parties feiern soll und den Spaß seines Lebens haben soll, denn schon bald… schon bald sei die Party wieder vorbei, so sagen es die Leute. Diesem Druck fühlen sich Mounia, Leon aber vor allen Dingen die Erzählerin in Ilona Hartmanns neuem Roman ausgesetzt.

    “Uns war zu jedem Zeitpunkt schmerzlich klar, dass wir nicht wild genug, nicht jung genug, nicht wütend genug, nicht intensiv genug, nicht verschwenderisch genug unsere Zeit verschwenden.” (S.118)

    Sie wollen Abenteuer erleben, doch die Abenteuer scheinen immer woanders, immer in ihrer Abwesenheit zu passieren. Und so hat die Erzählerin das Gefühl die schönste Zeit des Lebens zerrinne zwischen ihren Fingern ohne dass sie etwas dagegen tun könnte, denn der Druck, den sie sich aufbaut, lähmt sie.

    Es ist ein mir sehr vertrautes Gedankenkarussell, das das Buch für mich zu einem persönlichen und emotionalen Leseerlebnis gemacht hat. In einer zugleich humorvollen und berührenden Weise fängt Ilona Hartmann, die oft verschwiegene Unsicherheit, das Schlingern und Stolpern in den Zwanzigern ein.

    “Wir waren alle nicht alt, aber alt genug, dass aus kleinen Unebenheiten, die vor zwei Jahren noch niemandem aufgefallen waren, nun manifeste Schlaglöcher geworden waren. Auf kurzen Strecken fiel es nicht auf, aber je mehr Zeit verging, desto deutlicher kamen wir bei unseren Ausweichversuchen in verschiedene Richtungen von der Strecke ab.” (S.96)

    Eine absolute Leseempfehlung. Jetzt schon eines meiner Lieblingsbücher diesen Jahres. Ein Buch, das ich immer wieder aufschlagen will, in dem ich blättern will und noch viele weitere Stellen unterstreichen will. Denn es ist ein Buch das zugleich unglaublich tröstet und aufrüttelt und einen die eigenen Gedankenmuster reflektieren lässt.

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  • 5 Sterne

    Morten, 07.02.2024

    Als Buch bewertet

    Die fetten Jahre? Gibt’s nur in Geschichten. Zumindest für die Ich-Erzählerin. Weder auf dem Land zu Abi-Zeiten noch in der Studi-Großstadt ist das Leben laut, bunt und aufregend. Stattdessen gibt’s nur Apfelschorle in der Kneipe, ruhige WG-Abende, Geburtstagsbrunch statt wilder Reinfeier – und genau zur einzigen richtig-wichtigen Party einen grippalen Infekt. Soll das so? Vermutlich. Denn das ist, mit Freddie Mercury-Stimme gesungen, the real life.

    Ilona Hartmann war vor Jahren ja eine der gehypten Twitter-Autorinnen. Leider aber auch ein gutes Beispiel, dass launige Tweets nicht auch launige Bücher bedeuten. Ihr Debütroman „Land in Sicht“ war zu bemüht, zu konstruiert und insgesamt eher langweilig. Die gute Nachricht: All das hat sie in „Klarkommen“ abgestreift.

    Ihr neues Buch ist authentisch, gut geschrieben, nicht mit berufsjugendlichen Buzzwords vollgeknallt. Der Ton passt ideal zur Geschichte. Kurze, nur wenige Worte oder Zeilen lange Kapitel, eher Gedankenfetzen, wechseln sich mit Erlebnissen der Protagonistin ab. Mein Handy war nach der letzten Seite voller Fotos von Zitaten. Nicht unbedingt pointiert, aber nachfühlbar und selbst erlebt. Ein Beispiel für einen dieser schönen Sätze: „Jedes Mal, wenn wir freiwillig oder zufällig Nachrichten gelesen hatten, beschlich uns das beklemmende Gefühl, dass wir uns mit dem Aufblühen beeilen mussten.“ Übrigens ist das auch das ganze Kapitel mit der passenden Überschrift „Druck“.

    Und genau dieses Nachvollziehbare, dieses Echte ist das Alleinstellungsmerkmal von „Klarkommen“: Der Roman ist kein wilder Road-Trip durch Jugend- und Studijahre, keine Dauerparty, kein Coachella-Insta-Life. Keine Realitätsflucht in andere Leben, die so viel bunter, glamouröser und aufregender sind als das einzige. Stattdessen ein Spiegel des eigenen Großwerdens und dadurch auch ein klares „Dein Leben ist in Ordnung, auch wenn du denkst, du verpasst was, denn anderen geht es genau wie dir.“-Statement. Coming-of-Age ist eben mehr Magerkost als Vollfettware, egal was alle behaupten. Und genau das macht Ilona Hartmanns 2024er Buch zu einem ersten Highlight des noch jungen Lesejahres.

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  • 5 Sterne

    hundeliebhaberin, 04.03.2024

    Als Buch bewertet

    Mounia, Leon und die Erzählstimme sind in der bürgerlichen Kleinstadt großgeworden, waren auf dem "Restegymnasium" und können nun endlich zusammen ausziehen - raus aus der Kleinstadt, dem Spießertum hinein in das coole Leben voller Partys, Drogen und Sex, wie Filme, Bücher und Serien es ihnen seit Jahren versprechen. Sie ziehen in eine WG in der Großstadt, voller Hoffnungen und Träume. Schnell merken sie, dass das Leben in der Stadt gar nicht unbedingt cool ist: die Wohnung eine einzige Baustelle, finanzielle Engpässe und Partys sind nicht immer und nicht immer mit Drogen. Jede*r der drei geht ganz unterschiedlich mit dem Leben in der WG, den persönlichen Problemen, Liebe und dem Chaos des Erwachsenwerdens um.
    Ilona Hartmann schildert all dies collagenartig, manchmal bruchstückhaft, in Form von Anekdoten, Erinnerungen oder knappen Sätzen. Einige Kapitel füllen nichtmal eine halbe Seite. "Klarkommen" ist authentisch, offen und humorvoll. Es enttarnt das vermeintlich coole Leben in der Großstadt, bestärkt die Romantisierung des Ländlichen und stellt die Hürden und Herausforderungen des Erwachsenwerdens in den Mittelpunkt.

    Ein unterhaltsames Buch, dessen Inhalte ich absolut nachvolllziehen kann. Ich verspürte die Sehnsucht, selbst noch einmal so jung zu sein und all die ersten Erfahrungen noch einmal in einer Großstadt machen zu können - und andererseits froh zu sein, dass ich darüber hinweg bin.
    Ich habe die Erlebnisse von Mounia, Leon und der Erzählstimme sehr genossen und kann die Lektüre empfehlen!

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  • 5 Sterne

    Michaela E., 01.02.2024

    Als Buch bewertet

    In Gedankensplittern lässt und die Ich-Erzählerin an ihrem Leben teilhaben. Gemeinsam mit ihrer Freunden Mounia und Leon hadert die Erzählerin mit ihrem Schicksal, denn wenn man im Dorf aufwächst, zieht das Leben an einem vorbei, weil immer nur woanders was los ist.

    Die Drei träumen vom Ende der Langeweile; von großen Konzerten, schrillen Partys und aufregenden Bekanntschaften. Und doch scheint auch in der großen Stadt das Leben an ihnen vorbeizuziehen und die coolen Leute sind immer Freunde der anderen, denn die eigene Haut können sie nicht wechseln. Sich selbst neu erfinden ist nicht so einfach und passiert nicht von selbst.

    Ilona Hartmanns Buch klarkommen hat mir sehr gut gefallen. Ich mag die kurzen Kapitel, die meist mit einem Wort übertitelt sind und hauptsächlich Erinnerungen oder Erlebnisse der Erzählerin preisgeben. Es liest sich wie eine spezielle Form eines Tagebuchs, bei dem ein Wort der Aufhänger zu einer kleinen Abhandlung ist. Mal ist sind es nur ein paar Zeilen, mal mehrere Seiten. Mal sind es Träume und Wünsche, mal Erinnerungen und Erlebnisse.

    Als Leser*innen lernen wir die Erzählerin stückchenweise kennen. Sie ist ein ganz normales Mädchen, das ihre Erfahrungen sammeln möchte. Sie sucht ihren Weg genauso, wie ihre Persönlichkeit. Sie will sich ausprobieren, um sich irgendwann selbst zu finden. Es hat mir Spaß gemacht, die Erzählerin auf ihrem Weg zu begleiten, den ich selbst vor mittlerweile ganz schön vielen Jahren gegangen bin.

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  • 5 Sterne

    Lena T., 26.01.2024

    Als Buch bewertet

    FearOfMissingOut
    Bei dem Roman Klarkommen begleiten wir Mounia, Leon und die Erzählstimme im ersten Jahr nach dem Abitur. Das Dreiergespann zieht in die große Stadt und hat permanent Angst etwas zu verpassen. Schließlich muss man von fünfzehn bis fünfundzwanzig so viel erlebt haben wie nur irgendwie möglich. Jedoch merken die Drei schnell, dass ihre Vorstellung nichts mit der Realität zu tun hat. Die Party ist bereits vorbei oder hat nie stattgefunden. Die Erzählstimme, die Stadt, sogar die Studienrichtungen bleiben anonym, um zu veranschaulichen, dass es so vielen jungen Erwachsenen so geht wie diesem Trio in dem Buch.
    Ilona Hartmann schafft es mit kurzen Kapiteln, einem präzisen, direkten, aber auch mit Witz versehenem Schreibstil die verschiedenen Aspekte des Erwachsenwerdens zu beschreiben. Man wird direkt eingebunden und fühlt sich auch mit den Protagonisten, allen voran der Erzählstimme verbunden.
    Das Buch mag vielleicht nicht für jeden geeignet sein, aber ich hab die Ruhe und Einfachheit des Romans sehr genossen und finde, dass die Autorin genau den Zahn der Zeit getroffen hat.

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  • 4 Sterne

    Charly_0611, 19.02.2024

    Als Buch bewertet

    Das Erwachsenwerden ist gar nicht so einfach und aufregend, wie man es sich immer vorstellt

    Die Ich-Erzählerin, ihre Freundin Mounia und ihr Freund Leon ziehen nach ihrem Abitur zusammen in eine Stadt, um zu studieren und dem langweiligen Alltag auf dem Dorf zu entfliehen. Schnell stellt sich heraus, dass das Leben als erwachsener Mensch, der man zumindest auf dem Papier ist, gar nicht so ist, wie man es sich immer ausgemalt hat. Auf einmal kommen Herausforderungen, wie Kochen, Wäsche waschen und neue Leute kennenlernen auf einen zu und man stellt ernüchternd fest, dass alles Geld kostet und sich das Studentenleben meist nur mit einem Nebenjob finanzieren lässt. Noch komischer wird es dann, wenn man hört, dass jemand aus der eigenen Schulzeit bereits geheiratet hat, während man selbst versucht, sein eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen.

    Die kurzen Kapitel und der ironische, zwischendurch ernste, aber auch etwas verbitterte Schreibstil haben mir gut gefallen. Die Geschichte wirkte für mich stellenweise so wie ein Tagebuch, in das ich immer wieder einen kurzen Blick werfen durfte und Momentaufnahmen aus Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter zu sehen bekam. Ich fand mich in vielen Sätzen der Ich-Erzählerin wieder und übertrug sie auf meine eigene Gegenwart als junger Mensch und Studentin, die das Erwachsenwerden ebenfalls alles andere als einfach empfindet und dauernd mit einem Gefühl von Überforderung konfrontiert ist. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir aber gewünscht, dass mehr in die Tiefe gegangen wäre und Sätze weiter ausgeführt worden wären.

    Die Autorin stellt gut dar, wie anstrengend es ist, ständig Angst davor zu haben, etwas zu verpassen und dem Druck standzuhalten, die krassesten Dinge erleben zu müssen, bis die beste Zeit seines Lebens vorbei ist. Dabei geht es doch im Leben eigentlich nur darum, es zu genießen, ohne krampfhaft zu versuchen, jemand zu sein, der man nicht ist oder Dinge zu tun, auf die man gar keine Lust hat. Nicht so viel nachdenken und einfach machen, ist oft die beste Lösung und manchmal ist es auch gut, das Falsche zu tun, um daraus lernen zu können.


    Folgende Zitate mochte ich besonders gerne:

    „Unsere einzige Chance war, die Zukunft vorauszusehen und schon auf sie vorbereitet zu sein, bevor sie auf unsere Oberfläche traf.“

    „Diese Zeit und auch keine andere, bekam ich je wieder zurück, nur weil sie nicht so schön gewesen war. Das Leben ging einfach weiter und schleifte einen zur Not hinterher.“

    „Ich war gleichzeitig schon erwachsen und trotzdem noch sehr jung, das Leben schien mir zu kurz und zu lang gleichzeitig und jede Entscheidung gleichermaßen lebensverändernd wichtig und vollkommen egal.“


    Ich empfehle das Buch an all diejenigen weiter, die sich auch gerade in einer ähnlichen Lebensphase befinden oder diese bereits überstanden haben und nachempfinden können.

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  • 5 Sterne

    Kathrin M., 21.01.2024

    Als Buch bewertet

    Ob es ein Zufall ist, dass die Ich-Erzählerin und die Bühne, auf der sie sich bewegt, namenlos bleiben?! Wohl kaum.
    'Klarkommen' erzählt eine Geschichte, deren Protagonistin so authentisch und erlebbar wirkt, eben weil wir es alle erlebt haben - eine Austauschbarkeit der besten Sorte, weil tröstlich verbindend!

    Ilona Hartmanns Buch ist ein Katapult in die eigene Jugend, wobei man, je nach Alter, wohl bemerkt, dass die Nuancen doch einem stetigen Wandel erliegen („Weil er keine Social-Media-Accounts hatte, gab er mir wie im Mittelalter seine Telefonnummer und ich ihm meine.").
    Kaum möglich, ihrem Wortwitz, ihren Pointen und ihrem klugen Erzählstil nicht zu erliegen.
    Traurig und beruhigend zugleich sind an diesem Buch gleich zwei Dinge: dass wir in all unseren Bemühungen anders zu sein als andere, uns allen so ähnlich sind und dass das Buch nicht doppelt oder dreifach so viele Seiten enthält, denn auf 188 ist komprimiert alles Essenzielle erzählt.

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  • 5 Sterne

    MadameMauve, 13.02.2024

    Als Buch bewertet

    Gewollte Lücke
    Eine Handlung hat "Klarkommen" von Ilona Hartmann nicht, kein Gegeneinander von Aktion und Reaktion und nur wenig Dialog. Es ist ein bruchstückhafter Text, einzelne Gedanken und Empfindungen oft scheinbar zusammenhanglos aneinander gereiht. Der Stil bleibt zurückhaltend - wie durch die vergangenen Jahre distanziert geworden. Viel bleibt offen, es bleiben viele Lücken zwischen den einzelnen Episoden. Dies verstärkt jedoch nur die Wirkung des Textes: Hartmann zeigt, was nach Jahren von Erinnerungen übrig bleibt: grobe Eindrücke und prägende Momente und oftmals kleine, zusammenhanglose Bruchstücke. Zusammengesetzt wird aus diesen Stücken wieder ein Ganzes - ein Bild des Nebeneinanders und der Gegensätze - wie bei einem Mosaik ergeben die einzelnen Stücke auch bei "Klarkommen" ein ausdrucksstarkes Gesamtwerk.

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  • 4 Sterne

    Adele, 09.03.2024

    Als Buch bewertet

    Erwachsenwerden und Klarkommen in Episoden

    Bruchstückhaft, in mal sehr knappen, mal längeren Episoden gibt die Ich-Erzählerin in Klarkommen Einblicke in ihr Aufwachsen in einer Kleinstadt und später dem Studium in einer Großstadt, beides gemeinsam mit ihren Freunden Munia und Leon. Die Erzählung von Ilona Hartmann lebt dabei vom Kontrast dieser beiden Welten und das Austarieren dieser innerhalb der Ich-Erzählerin.

    Aus einer Welt in der Scheidungskind zu sein als Normalität gilt, es 40 Minuten mit dem Zug in die nächst größere Stadt dauert und das Auto so als Öffner eines neuen Möglichkeitsraums gilt, kommt sie in die lang ersehnte goldene Zukunft in der Großstadt, nur um dann festzustellen, dass diese in der Vorstellung viel goldener war als in der Realität, die ersehnte Selbstständigkeit plötzlich zur Erkenntnis führt, dass tatsächlich alles Geld kostet und auch das Studium ohne Vorbilder aus der eigenen Familie andere Herausforderungen bereithält.

    Das Episodenhafte im Stil beschreibt so auch ein Lebensgefühl des Erwachsenwerdens in dem wir uns ausprobieren, Erfahrungen sammeln, scheitern, Erfolge und Erkenntnisse feiern und so erst Stück für Stück herausfinden wer wir eigentlich sein wollen.

    Was den Roman greifbar macht, ist weniger eine konsequente Ausarbeitung der Figuren, sondern der sehr pointierte, authentische Stil in dem er erzählt wird. Es sind oft vermeintliche Belanglosigkeiten von denen berichtet wird, und doch fängt die Autorin so eine eigentümliche Stimmung ein, die die Protagonist:innen prägt. Das Gefühl eines Dazwischen, nie zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein, etwas zu verpassen, fehl am Platz zu sein - in der Kleinstadt wie der Großstadt und auch als Arbeiterkind an der Universität.

    Ab und zu fehlte mir jedoch die Tiefe, die sich durch das Episodenhafte nicht einstellen wollte, vielleicht auch gar nicht soll. Trotzdem regt der Roman zum Nachdenken an, über das eigene Aufwachsen, die aufregende Zeit des ersten Auszugs, eine Zeit in der alles möglich scheint und trotzdem manchmal scheinbar nichts passiert, und auch wie Herkunft uns prägt. Dank des authentischen, manchmal fast rotzigen Stils im positivsten Sinne hat mich Ilona Hartmann zudem mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht. Klarkommen ist ein kurzweiliger zeitgenössischer Roman für zwischendurch, den ich gern empfehle.

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  • 4 Sterne

    Isabell R., 31.01.2024

    Als Buch bewertet

    »Ich war besessen von coolen Leuten. Es war nicht genug, in ihrer Nähe zu stehen, es war nicht genug, sie zu beobachten, Ich wollte sie verzehren, sie in mich aufnehmen, mich von innen nach außen stülpen und dann endlich so sein wie sie.« (83)

    In ihrem neuen Roman »klarkommen« schreibt die Autorin Ilona Hartmann über das Erwachsen werden und, was das eigentlich bedeutet — also mal so ganz konkret. Sie schreibt von den Freuden der neugewonnen Freiheiten, aber auch den Schattenseiten dieser Freiheiten: Geld verdienen, WG-Leben, Studium, Parties, Freund*innen und dabei sich selbst zu finden.

    „Ich war gleichzeitig schon erwachsen und trotzdem noch sehr jung, das Leben schien mir zu kurz und zu lang gleichzeitig und jede Entscheidung gleichermaßen lebensverändernd wichtig und vollkommen egal."

    Mounia, Leon und die namenlose Ich-Erzählerin sind seit ihrer Schulzeit ein eingeschworenes Trio. Gemeinsam ziehen sie nach dem Abi zusammen in eine WG, beginnen ihr jeweiliges Studium, suchen sich ihre ersten Jobs und vor allem auch sich selbst.

    Der Roman ist in (sehr) kurzen Kapiteln geschrieben, die mir kombiniert mit dem zeitweise ironischen, ernsten und auch verbittertem, aber immer sehr ehrlichem Schreibstil, Tagebuch-Vibes gegeben haben. In Momentaufnahmen begleiten wir die Ich-Erzählerin, wie sie ihre erste Liebe verliert, wie sie sich neu verliebt, wie sie ihre beste Freundin ganz neu kennenlernt, wie sie eben ihr Leben lebt. Ilona Hartmann gelingt es mit ihren knackigen Sätzen und Kapiteln den Übergang von Jugend ins Erwachsensein so zu skizzieren, dass Lesende sich in ihre eigenen Anfänge des Erwachsen-Seins rekapituliert werden, und die Angst, die beste Zeit des Lebens nicht richtig auszufüllen, wird spürbar. Die Message wird schnell klar: Wir müssen nicht nach den absurden und nie definierbaren Maßstäben von COOL gerecht werden, um ein unser Leben zu leben und »klar[zu]kommen«.

    Ein kurzweiliger, amüsanter, authentischer und toller Roman über eine Zeit im Leben, die ich gern mit mehr Lebenserfahrung viel entspannter gelebt hätte. Aber wer hätte das eben nicht?! Meine einzige Kritik ist, dass ich mir an der ein oder anderen Stelle noch etwas mehr Tiefe gewünscht hätte und manche Dinge für mich zu vage gelassen bzw. nicht auserzählt worden sind.

    Leseempfehlung von mir 🖤

    [3.5 / 5 ★ ]

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  • 4 Sterne

    Frederike Z., 12.02.2024

    Als Buch bewertet

    All das sind auch Gedanken, die die Erzählstimme von „Klarkommen“ umtreiben, auch wenn wir sonst nicht viel gemein haben. Nach dem Abitur und dem Umzug in eine neue, eine große Stadt, versuchen sie und ihre Freund:innen Mounia und Leon, ihre Jugend hinter sich zu lassen, dieses „Erwachsensein“, das ihnen in Filmen und Büchern immer suggeriert wurde, fernab ihres perspektivlosen Heimatdorfes zu finden. Doch während Mounia und Leon scheinbar problemlos einen Schritt vor den anderen setzen, hat die Erzählstimme größere Päckchen zu tragen. Ihre Eltern waren geschieden, das Schweigen und Hinnehmen seit jeher Teil der Erblinie; sie war eine Bildungsaufsteigerin, demütigen Blickes bedacht. Und: sie hatte Angst. Vor dem Älterwerden, davor, etwas falsch zu machen, falsche Entscheidungen zu treffen. In dieser neuen Welt nicht klarzukommen. Und dann noch die Liebe, ach.
    .
    Hätte ich mitgezählt, wie oft ich mich in diesem Text wiedergefunden habe, ich hätte meine Socken ausziehen müssen zum Zählen, denn beide Händen hätten nicht gereicht. Ich musste so oft peinlich berührt bis melancholisch verträumt grinsen oder lauthals auflachen, gegen den Kloß im Hals anschlucken oder stumm nicken ob der Erlebnisse und Erinnerungen der Protagonist:innen, die Ilona Hartmann so lebensnah, klar und präzise eingefangen hat. Ihre Sprache ist lakonisch, humorvoll und frech, bisweilen von einer intensiven, verlangsamenden Stille, die Höhen und Tiefen auslotend. Ich musste immer an diesen einen Song von Nina Nesbitt denken, in dem sie singt: My life's uncertain and sometimes it's strange / But one thing I've learned is it won't stay the same / Even in the darkness, I'll be okay / The sun will come up, the seasons will change - und so findet auch die namenlose Protagonistin ihren Weg, unmerklich, die Rollen kehren sich um. Ein:e jede:r von uns. Ein wundervoller Text, der von Freundschaft erzählt, vom Kindsein und Erwachsenwerden, von Abschieden und Neuanfängen und dieses besondere Lebensgefühl wie kein anderes einfängt. Große Empfehlung!

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  • 4 Sterne

    Franziska F., 25.01.2024

    Als Buch bewertet

    Realitätsnahe Coming-of-Age-Geschichte

    "Klarkommen" nimmt uns mit auf die Reise von Mounia, Leon und der Erzählstimme, die gemeinsam nach dem Abitur in die Großstadt aufbrechen. Schnell wird klar, dass die Klischees aus Büchern, Filmen und Songs nichts mit der Realität zu tun haben. Die Party ist vorbei oder hat nie stattgefunden, und die Protagonisten kämpfen mit ihren Ängsten, Unsicherheiten und dem Druck, sich zu entfalten, bevor die Zivilisation ihr Ende findet.

    Die Erzählweise ähnelt einem Gedankenbuch mit sehr kurzen Kapiteln, die eine aktive Einbindung des Lesers erfordern. Ilona Hartmann lässt die Erzählerstimme das Geschehen aus ihrer subjektiven Perspektive schildern. Die Autorin, bereits im Vorfeld auf mögliche negative Reaktionen vorbereitet, positioniert ihr Werk bewusst als Entlassungsliteratur.

    Trotz der Ruhe in der Handlung und der Kürze der Kapitel empfand ich "Klarkommen" als angenehm und erfrischend. Die Authentizität und Einfachheit des Werks verleihen der Coming-of-Age-Geschichte eine besondere Tiefe. Die Suche nach dem eigenen Platz im Leben wird in ihrer Unsicherheit greifbar, während die Protagonisten sich auf dieser Reise gegenseitig unterstützen.

    Mit einer Wertung von 4 von 5 Sternen zeigt meine Einschätzung, dass "Klarkommen" nicht für jeden Leser geeignet ist, aber für diejenigen, die sich auf die spezielle Erzählweise einlassen können, eine bereichernde und unkonventionelle Erfahrung bietet.

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  • 4 Sterne

    katrin k., 18.02.2024

    Als Buch bewertet

    Endlich haben sie das Abitur auf dem Restegymnasium hinter sich. Für Mounia, Leon und die Ich-Erzählerin soll nun endlich das wilde Leben beginnen. Raus aus der Pampa, rein in die große Stadt. Hier warten Uni, WG und Party. Aber so richtig geht es irgendwie nicht los. Leon hat in kürzester Zeit viele Freunde, dafür nicht viel Uni und Struktur. Die Ich-Erzählerin ist krampfhaft auf der Suche, nach ihrem Weg, ihrer Erleuchtung und ihrem Leben. So richtig kommt sie nicht an, in der Stadt, aber der Weg zurück in den Ort ist undenkbar. Ilona Hartmann hat mich ziemlich überzeugend zurück in ein Gefühlschaos der Anfang 20er gebracht. Das habe ich immer daran gemerkt, dass ich z.B. dachte: „Wieso hat der Supermarkt bis 22 Uhr auf? Der hat doch damals schon um 20 Uhr geschlossen“ Bis ich merkte: „Moment, dass ist nicht meine Jugend, sondern die der Ich-Erzählerin. Und die war nicht wie du vor 20 Jahren, 20 Jahre, sondern vor kurzem. Aber scheinbar sind sich unsere Erinnerungen und Gefühle dennoch nicht unähnlich. Und das nicht-klarkommen von früher ist wie das nicht-klarkommen von heute.

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  • 4 Sterne

    yellowdog, 01.02.2024

    Als Buch bewertet

    Das erste Jahr in der Großstadt

    Die Autorin Ilona Hartmann erzählt auf realistische Art vom leicht tristen Aufwachsen in einer Kleinstadt und dem damit verbundenen Lebensgefühl. Auch dem Gefühl eines Mangels und dem Wunsch, woanders mehr zu finden.
    Die Erzählerin fühlt sich dabei mit ihren Freunden Leon und Mounai verbunden. Sie haben ihr Abitur gemacht und gehen gemeinsam in einer Großstadt. Erste Erfahrungen sind aber enttäuschend.
    Der Roman bleibt handlungsarm. Es zeigt das zusammenleben, wie sie sich besser kennen lernen. Auch viele Besuche in Clubs mit vielen coolen Leuten, kann eine Desillusion nicht verhindern.
    Die Erkenntnis: Das erste Jahr in der großen Stadt war achtlos an uns vorbegelatscht.
    Die Kapitel sind kurz gehalten und lassen auch Leerstellen zu. Außerdem gibt es immer wieder Sätze, die ich für gut formuliert halte.
    Ilona Hartmann zeigt, dass man auch mit ruhiger Erzählweise ein gutes Buch gestalten kann.

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  • 3 Sterne

    Gabriele K., 28.01.2024

    aktualisiert am 28.01.2024

    Als Buch bewertet

    Das Buch handelt von drei Freunden - die Ich-Erzählerin, Mounia und Leon, die zusammen in einer Kleinstadt aufwachsen, nach dem Abitur zusammen in die Großstadt ziehen und auf der Suche sind nach ihrer Jugend und Unbeschwertheit, Freiheit, Abenteuern, Erlebnissen. Das klappt nicht - also die Suche ist nicht erfolgreich. Und so suchen sie weiter, immer mit dem Gefühl, etwas zu verpassen. Und tatsächlich verpassen sie alles oder es ist nur eine Illusion, das überhaupt etwas stattfindet, das mag der Leser nun selbst bewerten.

    Hört sich nicht schlecht an, war aber dann doch nicht so gut, wie ich es mir vorgestellt habe. Tatsächlich lese ich sehr gerne Coming of Age Romane, obwohl die Lebensphase für mich schon sehr lange vorbei ist. Es lag also nicht an meinem Alter, es lag an dieser Story, die leider keine Story hat. Mir fehlte irgendwie eine "Geschichte", ein Handlungsfaden, ein besonderes Problem oder Thema.

    Sprachlich hat mir das Buch gut gefallen. Ilona Hartmann erzählt häufig mit kurzen, schmucklosen Sätzen, aber doch sehr treffend und authentisch.
    " Ich lief oft nach der Schule ziellos allein durch die Stadt, stets darauf bedacht, nicht die gleichen Orte zweimal zu passieren, damit niemand auf die Idee käme, ich liefe allein ziellos durch die Stadt."
    Immer wieder gab es auch Sätze, die es wert waren, notiert zu werden:
    "Es ging nicht um die Gemütlichkeit, die das Fachwerk versprach, die aber dann menschlich nicht eingelöst wurde."

    Gestört habe ich mich an den Gendersternchen, die den Lesefluss unterbrochen haben. Im letzten Jahr habe ich schon einmal ein Buch mit Gendersprache gelesen, bei dem es mich nicht störte. Vielleicht waren es keine expliziten Sternchen, sondern eine andere Darstellung, ich weiß es nicht mehr. Hier waren es Sternchen und die haben mich total gestört.

    Sehr gut fand ich den fragmentarischen Aufbau, kurze Kapitel, manches kleine Geschichten, anderes nur Splitter. Das hatte ich auch schon einmal in einem anderen Buch und auch auf diese Weise kann man eine Geschichte gut erzählen, wenn denn eine da ist.

    Das Buch und die Personen kamen für mich so rüber, wie es die Ich-Erzählerin beschreibt:
    "Wir waren keine klassischen Loser, eher einfach bleiche Füllmasse für die sonst pastellfarbene Fußgängerzone. ... Wir waren langweilig und peinlich. Wir waren nicht rau oder cool oder schön, wir waren einfach nur auch dabei."
    So sind sie für mich leider geblieben, bleiche Füllmasse, langweilig und dabei.
    Aber vielleicht geht es darum ja auch. Auf der Rückseite des Buches steht: ""Klarkommen" ist Entlastungsliteratur für alle, die aus welchen Gründen auch immer, nicht so leicht frei und jung sein können oder konnten, wie sie gerne gewesen wären."

    Wenn es also Ziel des Buches war, langweilige und belanglose Jugend zu beschreiben (die es natürlich tatsächlich und wahrscheinlich auch häufig gibt) und damit zu verdeutlichen, dass das normal ist und so den Druck herauszunehmen, der heutzutage immer mehr durch die Vergleiche mit den aufregenden Erlebnissen hipper Menschen in Social Media entsteht, dann ist das gut gelungen.

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  • 4 Sterne

    RaoulChagny, 19.04.2024

    Als Buch bewertet

    Pointierte Beobachtungen
    "Klarkommen" von Ilona Hartmann bleibt skizzenhaft. Kurze Episoden der Jugendjahre reihen sich aneinander, geben nur eingeschränkt Hinweise auf Kontext oder Zeit. Die drei Jugendlichen zeichnet Hartmann nur in ihren Umrissen - als Silhouetten wie aus einer entfernten Erinnerung. Die einzelnen Episoden selbst sind pointiert geschrieben und erzeugen einen starken Eindruck des Moments. In nur wenigen Sätzen gelingt Hartmann stets ein stimmungsvolles Bild des Augenblicks. Immer wieder wird die besondere und treffende Beobachtungsgabe Hartmanns deutlich. Insgesamt gelingt Hartmann ein kurzes und kurzweiliges, ein stilistisch gelungenes und unterhaltsames Porträt der Übergangszeit zwischen Schule und Studium. Es ist ein leicht zugängliches und direktes Buch, das auf ähnliche Erfahrungen der Lesenden abzielt.

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  • 4 Sterne

    David D., 24.01.2024

    Als Buch bewertet

    "Klarkommen" von Ilona Hartmann ist ein beeindruckender Roman, der nicht nur die Herzen der Leser erobern wird, sondern auch eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den Herausforderungen des Lebens bietet. Die Erzählweise von Ilona Hartmann zeugt von einer bemerkenswerten Sensibilität und einem tiefen Verständnis für die menschliche Psyche. Natürlich ist kein Buch perfekt und auch "Klarkommen" weist einige kleinere Schwächen auf, denn manche Handlungsstränge könnten etwas straffer verknüpft sein. Insgesamt ist "Klarkommen" eine beeindruckende Leseerfahrung, die durch ihre tiefgründige Charakterzeichnung und mitreißende Handlung besticht. Ilona Hartmann beweist erneut ihr Talent, komplexe menschliche Emotionen in fesselnde Worte zu kleiden. Ein Buch, das berührt, nachdenklich stimmt und noch lange im Gedächtnis bleibt.

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  • 3 Sterne

    Lara J., 15.03.2024

    Als Buch bewertet

    Unabhängig von allem anderen: dieses Buch ist einfach ein Vibe. Ich denke vor allem Personen, die zwischen 2000 und 2007 geboren wurden, können hier mit vielem relaten und sich in einigem wiederfinden.

    Dieses Buch lässt sich superschnell lesen, springt von Situation zu Situation und ist wirklich sehr kurzweilig. Ich hatte auf jeden Fall Spaß und musste über einiges schmunzeln, aber auf eine Art ist auch alles belanglos. Das ist mit Sicherheit auch der Punkt des Buchs, aber als Leserin auch etwas langweilig. Für eine kurze Unterhaltung finde ich das total in Ordnung, aber wirklich tiefgründige neue Gedanken habe ich dabei nicht entnommen. Wer einfach unterhalten werden möchte und ein wenig nostalgisch sein möchte, kommt hier aber sicher auf seine Kosten. Ich bin letztlich etwas zwiegespalten, wie ich es fand. Der Vibe hat mir gefallen, aber trotzdem weiß ich, dass ich in ein paar Wochen schon nicht mehr weiß, worum es hier in dem Buch ging. Aber das ist ja auch mal okay. Keine große Empfehlung von mir, aber kann man machen.

    Zusammenfassend: in „Klarkommen“ findet man wirklich einen coolen Vibe, der Spaß macht, aber nicht großartig lange in einem weilt. Kann man machen, muss man nicht. 3 Sterne.

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  • 3 Sterne

    Karola D., 05.02.2024

    Als Buch bewertet

    Besonders für jugendliche Leser geeignet.
    Die Erzählerin reflektiert über ihre Kindheit und Jugend im wohl unharmonischen Elternhaus, die sie zusammen mit zwei Schulfreunden in einer langweiligen, unspektakulären Kleinstadt verbringt. Auch ihre großen Hoffnungen auf die so sehr ersehnten Höhepunkte in ihrem doch leeren Leben während ihres ersten Studienjahres in der großen Stadt bleiben unerfüllt. Ihr Selbstfindungsweg aus der Leere heraus bleibt vage beschrieben und das Erwachsenwerden ist noch ziellos und frustrierend, mit viel Angst vor den nächsten eigenen Schritten belegt. Die aus Medien wie Film und Fernsehen entstandenen Erwartungen hinsichtlich Sex, Freundschaft in diesem jungen Leben klaffen zu sehr von ihrer jetzigen Realität ab. Der Schreibstil ist jugendlich frisch in geschickten Wortwendungen, jedoch bleiben die drei Figuren blass, wenn auch charakterlich von introvertiert und angepasst bis extrovertiert und oberflächlich ansatzweise karikiert. Es bleibt inhaltlich nur Tristesse. Schade! Das Cover erschließt sich mir bildlich nicht.
    Insgesamt wirkt der Roman noch unfertig, ohne Spannung und positiver Energie.

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  • 2 Sterne

    Xana, 11.02.2024

    Als Buch bewertet

    Klarkommen erzählt einen Ausschnitt aus der Jugend einer jungen Frau und ihren Freunden. Es geht um die Unsicherheiten der Jugend und das Ankommen in der Welt. Leider hat die Geschichte dabei weder einen roten Faden noch eine Essenz.

    Die Protagonistin und ihre FreundInnen kommen aus einem kleinen Ort, in dem nichts los war und gehen später in eine größere Stadt zum Studieren. Die Protagonistin sieht sich in der Pflicht bald aufzublühen und versucht herauszufinden, was das überhaupt genau bedeutet und wie sie das anstellen soll. Man bekommt kurze Einblicke in verschiedene Aspekte ihres Lebens, bekommt Besuche bei Verwandten, schulische Erlebnisse oder Konflikte mit. Es gibt allerdings keinen richtigen Inhalt und erst recht keine Spannung oder eine klare Aussage, die man mitnehmen kann. Es dreht sich lediglich darum, dass man als junge Erwachsene noch nicht so richtig im Leben angekommen ist und noch herausfinden muss, wohin man gehört. Ich denke, das hätte man deutlich interessanter verpacken können. Das Buch ist okay, aber ich würde es keineswegs weiterempfehlen, da die meisten nichts daraus mitnehmen und es langweilig finden werden.

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