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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 03.12.2017

    Als Buch bewertet

    Ein Kinderheim in Dnepropetrowsk, Ukraine. Samira und Marina kennen ihre Eltern nicht, auch kein Leben in einer Familie, nur das im Kinderheim kennen sie und immer träumen sie von einem besseren Dasein. Regelmäßig kommen Erwachsene, um sich Kinder auszusuchen, so auch Marina, die die Heimat verlassen und in Deutschland ein neues Leben beginnen darf. Ihrer Freundin zu folgen wird für die nächsten Jahre der sehnlichste Wunsch von Samira bleiben. Sie reißt aus dem Kinderheim aus und wird von Rocky aufgegriffen. Er ist jedoch nicht der freundliche Helfer, als der er zunächst scheint, sondern hat eine ganze Bande von Kindern angestellt, die für ihn klauen und betteln. Trotz aller Widrigkeiten hat Samira eine Ersatzfamilie und mit Dascha und Lydia so etwas wie große Schwestern. Doch die Zeiten ändern sich und mit zunehmendem Alter wird Samira für Männer als Sexobjekt interessant. Dima scheint die Rettung zu sein, er schafft es sogar, Samira nach Deutschland zu bringen, doch der Preis, den sie dafür zahlen muss, ist hoch.

    „Kukolka“ – das Püppchen. Das ist die dunkelhaarige Samira zunächst für alle. Das ahnungslose naive Mädchen, das mit seinen 6-7 Jahren alleine davonläuft und den Weg nach Deutschland antritt. Leicht findet sie Menschen, die sich um sie kümmern, doch diese haben immer Hintergedanken und nichts ist umsonst in ihrem Leben. Bei jeder Etappe denkt man, dass es nicht mehr schlimmer kommen kann. Zum Betteln und Stehlen versklavt, verwahrlost und ohne jede Bildung – was sie bei Rocky erlebt ist der böse Alptraum eines unsäglichen Kinderlebens. In einem Haus ohne fließendes Wasser, immer wieder auch mit dem Tod und Gewalt konfrontiert – was sollte das noch überbieten können?

    Dima scheint die Hoffnung zu sein. Er ist freundlich, hat eine saubere Wohnung, behandelt Samira gut – doch sein wahres Gesicht zeigt er erst später. Viel zu jung wird Samira missbraucht, verraten, verkauft. Ob all der Grausamkeiten, die das Mädchen ertragen muss, kann man gar nicht glauben, dass ein einziges Menschenleben das aushalten kann. Bei realistischer Betrachtung weiß man jedoch, dass dies auch eine Realität ist, die sich in einer Parallelgesellschaft mitten unter uns abspielt, vor unseren Augen ohne dass wir es sehen.

    Lana Lux erspart ihrer Protagonistin und dem Leser nichts. Ein unbändiger Überlebenswille, getrieben von den Gedanken die Freundin wiederzusehen und ebenfalls eine gute deutsche Familie zu finden, hält sie am Leben und lässt sie all das ertragen, was man ihr zufügt. Der Roman ist ganz sicher nichts für feinbesaitete Gemüter, zu schonungslos und direkt schildert die Autorin Gewalttätigkeiten und Missbrauch. Gleichzeitig zeichnet sie das Psychogramm einer starken jungen Frau, die zwar immer wieder droht sich in ihrer Phantasiewelt zu verlieren, einem Schutzwall um das Leben zu ertragen, aber letztlich ihren Weg mutig geht und überlebt. Sie deckt Mechanismen auf, die es Menschen erlauben, sich anderer zu bemächtigen und diese auszunutzen:

    „Ich wusste, dass mich das gleiche Schicksal erwartet wie Dascha und Lydia. Ich wusste, dass ich zu niemandem gehöre und nichts wert bin. Dass ich einfach da bin, so wie Kakerlaken. Niemand weiß, wo die ehrkommen. Niemand braucht sie. Sie leben, bis einer sie wegklatscht.“ (Pos. 2480)

    Sie glaubt, dass sie schuld am Schicksal von Dascha und Lydia sei und nun ihre gerechte Strafe bekommt. Mit dieser Schuld muss sie leben und die Strafe ertragen, bis sie irgendwann tot ist.

    Ein beeindruckender Roman, der einem als Leser nicht kalt lassen kann. Trotz oder gerade wegen einer gewissen Nüchternheit in der Erzählung geht er unter die Haut und setzt sich fest. Für mich eindeutig eins der literarischen Highlights 2017.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 08.10.2017

    Als Buch bewertet

    Samira - das schöne Püppchen


    Die fünfjährige Samira weiß nichts über ihre Eltern und lebt in einem ukrainischem Kinderheim. Dieses wird mit strenger Hand geführt und Samira lernt sich den Gegebenheiten anzupassen. Im Heim freundet sie sich mit der gleichaltrigen Marina an, die Freundschaft hält aber nur kurz an, da Marina das unglaubliche Glück hat von einer deutschen Familie adoptiert zu werden. Samira ist wieder einsam und hat nur den Wunsch, Marina in Deutschland zu besuchen. Sie flieht eines Nachts aus dem Heim und macht sich auf den Weg. Was die zu diesem Zeitpunkt siebenjährige Samira nicht ahnen kann ist, dass es eine sehr lange Reise mit harten Schicksals-schlägen werden wird...


    Lana Lux hat mit "Kukolka" einen aus meiner Sicht unglaublich ergreifenden Roman über das Schicksal eines ukrainischen Waisenkinds geschrieben. Die Autorin erzählt die Geschichte in einem schonungslosen und direkten Schreibstil, der durch seine Schlichtheit dem Roman eine große Authentizität verleiht. Das Schicksal Samiras ist kein glückliches und ihr Werdegang hält der kalten und stellenweise grausamen Realität den Spiegel vor. Lana Lux gelingt es, die dramatischen Begebenheiten um Samiras Leben sehr realistisch zu schildern. Die, durch ihr Alter bedingt, naive Hauptprotagonistin gerät in ein Dilemma nach dem anderen. Ich wollte ihr quasi mehrfach zurufen, ihr Vertrauen nicht den falschen Menschen zu schenken, um sie vor weiteren Fehltritten und Enttäuschungen zu bewahren. Nichts desto trotz kämpft sich Samira, angetrieben von ihrem großen Traum nach Deutschland zu kommen, durch ihr Leben, doch immer wieder, wenn ihr Schicksal eine glückliche Wendung zu nehmen scheint, wartet die nächste Enttäuschung auf sie.


    Selten hat mich das Schicksal eines Protagonisten so berührt wie das von Samira, was wahrscheinlich daran liegt, dass sie als anfangs siebenjähriges Mädchen sehr schutzbedürftig ist und von der harten Gesellschaft gnadenlos ausgenutzt wird. Das Buch hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt und nachdenklich zurückgelassen. Wie kann in einer vermeintlich entwickelten Gesellschaft ein solches Schicksal nur möglich sein? 


    Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen und die teilweise etwas derbe Sprache der Autorin erschreckt den einen oder anderen Leser vielleicht , was sie aber auch bei der Thematik darf. Ich bewerte das Buch daher mit vollen fünf von fünf Sternen!!!

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer H., 05.09.2017

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte des neunjährigen Romamädchens Samira ist eine bis ins Mark erschütternde, weil diese gnadenlos realistisch erzählt wird.

    Worum geht's?
    Samira ist 9 Jahre alt, als sie aus dem ukrainischen Waisenhaus "Sonnenschein" flieht, um ein besseres Leben führen zu können. Doch die Flucht und das folgende Leben als Bettlerin und Sängerin auf der Straße ist alles andere als leicht. Rocky gibt Samira und all den anderen Straßenkindern gegen Geld ein Zuhause. Für den schmierigen sowie spielsüchtigen Ersatzvater ist Samira wegen ihrer Schönheit wie ein Sechser im Lotto. Fortan erbettelt und ersingt das kleine "Zigeunermädchen" am meisten Geld und darf in Rockys abgeranzter Wohnung sogar auf dem Sofa schlafen. Doch Samira will raus aus diesen menschenunwürdigen Lebensumständen und ihre Freundin Marina in Deutschland besuchen. Der Mann, der ihr das ermöglichen wird, heißt Dima und ist auf Anhieb in die puppenhafte Erscheinung von Samira vernarrt. Bald nimmt er sie zu sich und kauft ihr Kleider und vieles mehr. Doch um welchen Preis? Denn hinter seiner hilfsbereiten wie verständnisvollen Art steckt Kalkül. Er will Samira gefügig machen und schafft sie zwar nach Deutschland, aber geradewegs in die Zwangsprostitution.

    Meinung
    Lana Lux' Roman ist nichts für schwache Gemüter, weil er die ungeschönte Wahrheit in der Figur Samiras abbildet und damit den Opfern von Ausbeutung und Gewalt ein Gesicht gibt. In frappierend realistischer und damit derber Sprache nähert sich die Autorin ihrer Protagonistin an. Alles kommt klar und verletzend brutal zur Sprache, so dass der Leser mehr als einmal kräftig schlucken muss, um das ungerechte und abscheuliche Leid zu ertragen. So bunt und aufgeweckt das Buchcover daherkommt, so erschütternd ist der Buchinhalt. Samiras Lebensgeschichte ist eine negative Endlosspirale, die aufhorchen lässt, gerade im ach so sicheren und zivilisierten Westeuropa. Unwillkürlich fragt man sich, wie solch inhumane Zustände noch Bestand haben können. Traurigkeit und Hilflosigkeit stellen sich ein. Auch wenn ich das ein oder andere Mal arg mit dem Plot und Samiras Schicksal zu kämpfen hatte, so habe ich das Buch doch beenden können und bin froh, dass es solch wachrüttelnde Literatur noch gibt.

    Fazit
    Ein durchweg authentisches Buch, das mitreißt und zugleich schockiert. Diese Lektüre geht unter die Haut.

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  • 4 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 31.08.2017

    Als Buch bewertet

    Samira kennt ihre Eltern nicht. Das erste an das sie sich erinnern kann, sind die strengen, menschenunwürdigen Zustände und Grausamkeiten im ukrainischen Kinderheim. Mit sieben Jahren flieht sie aus dem Heim und setzt damit die Spirale ihres Grauens weiter, auf höherem Niveau fort…
    Das Buch liest sich, auch wenn es eine furchtbar traurige Geschichte ist, wunderbar. Die Autorin setzt die Naivität der kleinen Samira anschaulich und glaubhaft in Worte um. Die Ich-Erzählweise passt dazu sehr gut.
    Stets ist Samira auf der Suche nach Freunden, Liebe und Anerkennung, setzt dabei aber mangels Erfahrung oft auf die Falschen. Es hat mich sehr ergriffen, was Samira, von allen Kukolka (übersetzt Püppchen) genannt, alles an Grausamkeiten, Erniedrigungen und Schicksalsschlägen hinnehmen musste. Damit beim Lesen aber nicht nur Traurigkeit aufkommt, hat Lana Lux auch einige in meinen Augen recht lustige Bemerkungen zu Samiras Gedankengängen eingearbeitet. Ein Beispiel als sie ihren ersten Zungenkuss übt: „Meine Zunge hatte total den Durchblick.“ Da musste ich schon schmunzeln.
    Ich kann dieses Buch uneingeschränkt allen empfehlen, die gerne Schicksalsromane lesen. Von mir gibt’s 4 wohlverdiente Lese-Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 01.09.2017

    Als Buch bewertet

    Kukolka oder Samira großer Traum von Deutschland

    Meine Meinung zur:

    Autorin:
    Lana Lux, ist mit ihrem Romandebüt, ein Eindrucksvolles und Erschütterndes Werk gelungen.
    Ihr Schreibstil ist sehr Kraftvoll und Klar, ihre Worte scheinen wie Perlen aus der Feder zufließen.
    Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und auch in Punkt Sex und Gewalt, sie beschönigt nichts. Eine Geschichte die mir beim Lesen unter die Haut ging und erschreckte. Es ist eine Homepage an all die Straßenkinder und missbrauchten Mädchen und Frauen auf dieser Welt. Die Hauptprotagonistin Kukolka, steht für mich als Symbolfigur, für all die geschändeten Kinder und ihr verlorenes Leben.
    Die Geschichte spielt in den 90er Jahren in der Ukraine und der Bogen spannt sich bis nach Deutschland. Die Menschen dort hoffen auf ein besseres Leben in Deutschland, auch die Sieben Jährige Samira träumt den großer Traum, der Bitter endet. Man wird mit Zuhältern, Menschenhändlern, Kindersex, Missbrauch und Drogen konfrontiert. Ein Buch das einem viel Abverlangt beim lesen und in tiefe Abgründe Blicken lässt. Ein sehr realistischer Roman , über Gewalt, seelische Erpressung, Menschen die am Rande unserer Gesellschaft leben. Ihre Figuren sind so real und Plastisch als wären sie aus Fleisch und Blut. Die einzelnen Charaktere sind sehr gut gezeichnet, man konnte tief in ihre Seelen blicken. Auch hinter die wahren Fassaden der Zuhälter und Menschenhändler. Der Spannungsbogen ist vom Anfang bis Ende sehr hoch. Ein Buch in dem man Samira, gerne in die Arme genommen hätte, und hofft das sie sich aus diesem Sumpf frei strampeln kann und sich nach einem guten Ende sehnt.


    Zum Inhalt:
    Sehr Bildhaft ist die Zeit im Heim erzählt in dem die sieben Jährige Samira lebt, mir tat sie so Leid und auch die anderen Kinder. Man behandelte sie grausam, schüchterte sie ein, die Erzieherinnen dort kennen nur rohe Gewalt. Das nahm mich beim Lesen sehr mit. Wenigstens hatte sie am Anfang noch ihre beste Freundin Marina an ihrer Seite, aber ausgerechnet die wird von einem deutschen Ehepaar Adoptiert. Der große Traum von Deutschland ging nur für Marina in Erfüllung, Samira bleibt zurück, sie träumt weiter ihren großen Traum. Das Samira, eines Tages aus diesem Heim flieht wunderte mich nicht, mit Sieben ein mutiger Schritt. Aufgelesen wird sie von Rocky, der ihr verspricht das er ihr eine Reise nach Deutschland ermöglichen will. Anfangs hat sie es dort vielleicht besser, ein eigenes Sofa zum Schlafen, er nennt sie sein Juwel und mit den anderen Kindern schließt sie rasch Freundschaft, die dort in dem heruntergekommen Haus leben. Rocky schickt die Kinder zum Betteln und Stehlen auf die Straße, für Samira oder Kukolka „ Püppchen“ , wie sie man nennt, ist das alles am Anfang ein Spaß und Abenteuer. Aber das ändert sich alles als sie etwas Älter ist, jetzt zeigt er sein wahres Gesicht, sie muss ihn massieren und Sexuell verwöhnen. Wieder erlebt Samira bittere Verluste ausgerechnet Lydia und Dascha ihre beide Freundinnen dort verliert sie. Sie wird zum Singen auf die Straße geschickt und mit ihren bittenden und dunklen Augen, bringt sie Geld ein.Dabei lernt sie Dima kennen, der ihr den Himmel auf Erden und das sie nach Deutschland darf verspricht. Wieder fällt sie auf einen Rattenfänger herein, der sie am Anfang wirklich verwöhnte, sie sich hörig macht, seelisch Erpresst. Er bringt sie nach Deutschland, aber was sie dort erlebte ist schlimmer als die Hölle. Es scheint als gäbe es kein Licht mehr am Ende des Tunnels. Man hofft nur das Samiras enormer Lebenswille und ihr Hunger nach Freiheit , das sie es schafft das ganze zu überleben...

    „ Samira , Kukolka hätte ich beim Lesen am liebsten in die Arme genommen und sie dieser Hölle entrissen „

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