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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Charlie F., 15.03.2022

    Als Buch bewertet

    Sang Young Park hat einen Roman geschrieben, wie er besser in die heute Zeit nicht passen könnte. Dabei spielt es vordergründig keine Rolle, wo die Handlung spielt, der Autor hat eine Geschichte geschrieben, die überall auf der Welt verstanden wird.
    Der Roman ist in vier Teile gegliedert; je eine Kurzgeschichte, die der Ich-Erzähler selbst immer wieder schreibt. Sie spielen in unterschiedlichen Lebenssituationen des Erzählers und sollen vermutlich Arten der Liebe oder Arten von Beziehungen darstellen, was diverse (größere) Zeitsprünge erklären würde.
    Im ersten Teil ist eindeutig seine beste Freundin sein Lebensmittelpunkt, mit ihr teilt er alles, er wohnt sogar mit ihr zusammen (in Korea für Unverheiratete nicht selbstverständlich). Sie besorgt ihm seine geliebten Beeren, er ihr die geliebten Zigaretten. Als sie heiratet, kommt das für ihn einer Katastrophe gleich und tatsächlich sieht man sie später nur ein einziges Mal noch, sie verschwindet leider sang- und klanglos.
    Er kümmert sich aufopferungsvoll um seine Mutter, die schwer an Krebs erkrankt ist. Die hochgläubige Frau, die mit seiner Homosexualität nicht zurechtkommt, und er verbringen viel Zeit miteinander. Er hat einiges, was er ihr vorwerfen kann, tut es aber lange Zeit nicht. Währenddessen trifft er sich regelmäßig mit einem älteren Mann, dessen Fehler ihm schnell ins Auge gehen, von dem er sich jedoch nicht zu lösen vermag. Es endet wie es begann: katastrophal.
    Männer kommen und gehen, bis es passiert. Krankheit tritt in sein Leben, er nennt sie „Kylie“ und hat es mit Medikamenten gut im Griff. Einmal zu oft dem Falschen vertraut? Er lässt sich dennoch auf eine Beziehung ein, liebt trotz aller Schwierigkeiten, lebt, arbeitet und schreibt. Kylie zeichnet sein Leben stets in den ungünstigsten Momenten.
    Sang Young Park schreibt offen und ungekünstelt, sogar oft recht derb und salopp. Manchmal hakt es etwas, was aber vermutlich an der Übersetzung liegt, die sich erst im hinteren Teil des Buches glatter liest. Die Ich-Figur ist direkt, urteilt vorschnell und kommt nicht immer sehr sympathisch rüber. Sie liebt Serien wie „Friends“ hört viel Pop, mag Murakami nicht und lebt zunächst stark oberflächlich. Auch beruflich kristallisiert sich keine bestimmte Richtung heraus, einige Jobs kündigt er wegen der Pflege der kranken Mutter, andere weil sie ihn nicht weiterbringen. Nur das Schreiben begleitet ihn – und die Liebe in all ihren Facetten.
    Wer einen typisch koreanischen Roman in eben diesem Setting erwartet, wird enttäuscht sein, davon ist in der Tat nur wenig zu sehen. Ob das daran liegt, dass Großstädte weltweit immer unpersönlicher, kulturell reicher, größer, aber leider auch oberflächlicher werden, vermag ich nicht zu beurteilen. Damit wäre „die Stadt“ nämlich in der Tat austauschbar.
    Insgesamt ist „Love in the Big City“ wie das Bild einer Generation, die sich irgendwie zwischen zwei Welten bewegt, einer eher traditionellen und einer neuen Moderne, die sich selbst noch nicht ganz gefunden hat und von der noch niemand weiß, wo sie einst hinführen wird.

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michel P., 16.03.2022

    Als Buch bewertet

    "Love in the Big City" von Autor Sang Young Park bietet eine spannendes und abwechslungsreiches Lesevergnügen. Der Plot bietet viele außergewöhnliche, emotionale und tiefgründige Momente an, an welche man sich auch nach der Lektüre erinnert. Das auch ernstere Themen angegangen werden, gefällt an diesem Punkt bestimmt nicht nur mir als Leser. Der Schreibstil ist zudem sehr flüssig, lebhaft und voller Emotionen - was mir ebenfalls positiv auffiel. Das Buch habe ich so innerhalb weniger Tage quasi verschlungen. Das Hauptaugenmerk des Autors liegt aber auf dem Protagonisten, der ohne Zweifel als einer der außergewöhnlichsten die ich bisher kennenlernen durfte in Erinnerung bleiben wird. Bei ihm verschwimmen die Grenzen von Freude und Sorglosigkeit sowie Schmerz und Einsamkeit. Insgesamt kann ich dem Autor für "Love in the Big City" ein großes Kompliment aussprechen. Im Ergebnis hat er ein Buch geschaffen, welches Grenzen und Kontinente verbindet und überwindet.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mareike H., 27.03.2022

    Als Buch bewertet

    Was für ein tolles Buch.
    Ich hatte das Buch erst gar nicht auf dem Schirm, weil das Cover, für mich, eher eine normale 0815 Liebesgeschichte dargestellt hat. Also Cover und Titel waren für mich sehr unscheinbar. Habe gar nicht auf den Autor geachtet oder die Details. Denn wenn man genau hinsieht, dann sieht man, dass dort ein klitzekleines Stückchen von Seoul abgebildet ist. Hätte ich also genauer hingesehen, dann wäre ich sofort angefixt gewesen.
    Ich habe nämlich eine ausgeprägte Liebe zu Korea. Ich liebe koreanische Literatur auch sehr. Und dann ist der Autor bzw Protagonist auch noch homo. Jackpot. Mehr Interesse kann man bei mir gar nicht wecken.

    Ich hatte sehr hohe Erwartungen an das Buch und die Geschichte, die Park Sang Young hier geschrieben hat und ich wurde nicht enttäuscht. Auch wenn es mir nicht zu 100% klar ist, denke ich, dass wir hier eine kleine Autobiografie haben. Sang Young erzählt von seinem Leben als homosexueller und homoromantischer Mann in Korea.

    Ich finde seine Geschichte sehr interessant zu lesen und hab das Buch auch sehr schnell durch gehabt. Leider. Ich mochte mich gar nicht trennen.
    Auch wenn wir hier keinen üblichen Spannungsbogen mit überladenem Finale haben, war es dennoch spannend zu lesen. Ich mochte auch den Humor sehr. Hier und da gab es immer so kleine humorvolle Spitzen und das hat mir sehr gefallen.

    Ich würde jetzt gerne sagen, dass Park Sang Young hier auch tolle Nebencharakter*innen ausgearbeitet hat aber ich schätze diese lehnen an echte Menschen an. Also hat er tolle Menschen kennengelernt, mit interessanten Persönlichkeiten.

    Tolles Buch. Tolle Geschichte. Sehr erhlich und emotional aber auch manchmal seltsam und witzig.
    Von mir bekommt es eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magineer, 01.05.2022

    Als Buch bewertet

    Twentysomething-Kult!

    "Love in the Big City" ist keine New-Adult-Romance-Kladde, auch wenn sich Titel und Cover fast ein bisschen so anfühlen. Aber Sang Young Parks quasi-autobiographischer Bestseller über das Leben und Lieben unangepasster Twentysomethings in Südkorea ist schon ein anderes Kaliber: Er schert sich nicht um Strukturen und Spannungsbögen herkömmlicher Art, sondern malt ein breites, buntes, mal depressives und dann wieder lebensfrohes Sittengemälde eines Lifestyles zwischen traditionellen Kulturen und einer hochtechnisierten Umwelt. Seine Hauptfigur Young ist ein schwuler Mann Anfang 30, der jahrelang mit seiner besten Freundin zusammenlebt, sich nebenher um seinen Job und gleichzeitig die kranke Mutter kümmert und langsam seinen Weg ins Leben sucht. Der führt über zahlreiche kurze Bekanntschaften und ein paar intensive Flirts tatsächlich auch zu längeren Beziehungen, aber legt Young durchaus auch ein paar gesellschaftliche Hürden in den Weg. Und irgendwie vermisst er auch Jaehee, seine langjährige Mitbewohnerin, Freundin und engste Vertraute, die selbst an ihrer Zukunft arbeitet. Das Leben ist aufregend und voller Möglichkeiten ...

    Fern von verkitschten Lovestories erzählt "Love in the Big City" in einer Sprache, die zugleich von spannender Nüchternheit und exotischer Lebensfreude dominiert wird, und genau deswegen mit höchster Detailversessenheit ein Lebensgefühl widerspiegelt, in dem man permanent Ziele aus den Augen verliert, während sich andernorts neue Herausforderungen auftun, in dem der Drang, im Augenblick zu leben, übermächtig wird im Angesicht all der erforderlichen Zukunftsplanung - und in dem Schwulsein dazu gehört, obwohl es längst noch nicht überall angekommen ist. Ein Buch wie ein Strudel. Gefangen in den Nichtigkeiten des literarischen Alltags mag man gar nicht zurück in die Wirklichkeit, deren Reiz aber gar nicht so fern liegt wie man meint. Ein Augenöffner - und ein phänomenales Leseerlebnis!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    XYZ, 14.03.2022

    Als Buch bewertet

    Youngs Geschichte

    Young lebt mit Jaehee gemeinsam in einer Wohnung - sie ist seine Mitbewohnerin aber gleich auch beste Freundin. Die Vorliebe für Männer teilen die beiden - auch die Vorliebe für Alkohol. Sie genießen das Leben - bis Jaehee überraschend beschließt zu heiraten. Das ändert das Gefüge zwischen Young und Jaehee natürlich komplett.
    Young kommt mit dieser Veränderung nicht so gut zurecht.

    Mir persönlich war der Beginn des Buches bzw. eigentlich Young unsympathisch - die exzessive Darstellung des Alkoholkonsums fand ich nicht schön zu lesen. Sein Verlangen nach Liebe und Glück hat mir Young dann aber im weiteren Verlauf des Buches etwas sympathischer gemacht - und der Einblick in seine Emotionen. Leicht hat er es nicht, soviel ist klar.

    Gut hat mir gefallen, dass das ganze aus der ICH-Erzählung von Young geschrieben ist - und die Zeitsprünge sind zwar manchmal etwas verwirrend, aber im Grunde passen sie super in das Buch und wecken immer wieder Neugierde beim Lesen.

    Ein gutes Buch, welches mich aber nicht komplett überzeugen konnte.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ingeborg, 17.05.2022

    Als eBook bewertet

    Plätschert dahin...
    "Love in the Big City " hat mich interessiert, da es nicht meinen sonstigen Lesegepflogenheiten entspricht und ich einmal etwas ganz anderes lesen wollte: von einem koreanischen Autor geschrieben mit einem homosexuellen Protagonisten und in Seoul situiert wollte ich einen Einblick in eine andere Welt, ein anderes Setting.
    Leider hat mich die Geschichte nicht wirklich überzeugt, vielmehr plätschert die Handlung etwas seicht vor sich hin: die Geschichte beginnt mit der Hochzeit von Youngs langjähriger Freundin Jaehee und widmet sich dann in unzähligen Rückblenden ihrer gemeinsamen Studienzeit.
    Sie waren kein Paar, da Young ja homosexuell ist, haben aber als beste Freunde viel Zeit miteinander verbracht.

    Mir hat der emotionslose, abgeklärte Erzählstil leider nicht gefallen, in dem nüchtern darüber palavert wird, wie Young selbst genauso wie Jaehee tagein tagaus nichts anbrennen lassen, wilde Partys feiern und jede Nacht mit jemandem anderen verbringen. Aus meiner Sicht eine Aneinanderreihung von Belanglosigkeiten ohne Höhen und Tiefen.

    Leider nicht mein Geschmack, aber das ist nur meine persönliche Meinung!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    4lou, 07.03.2022

    Als Buch bewertet

    Sex and the City mit Tiefgang

    Anhand des Covers und natürlich vor allem aufgrund des Titels habe ich mir schon gedacht, dass das Buch ein bisschen an die Serie Sex and the City erinnern würde. Für mich war vor allem interessant, hier einen Einblick in eine mir völlig fremde Welt und Kultur zu erhalten. Der Ich-Erzähler beleuchtet sein Leben zwischen Studium, Sex, Selbstfindung und den gesellschaftlichen Zwängen in vier Teilen mit einer guten Prise Humor. Teils kommt das auch sarkastisch ruppig rüber. Aber immer wartet unter der knackigen Oberfläche ein schmerzlich-süßes Feingefühl. Die Emotionen wirken meiner Ansicht nach umso eindrücklicher, je augenscheinlich belangloser sie vorgetragen werden. Das macht in meinen Augen hier den Reiz aus und ich habe den Roman von der ersten bis zur letzten Seite genossen. Zugeben muss ich allerdings, dass es gerade am Anfang vielleicht ein bisschen braucht, bis man wirklich in diese Welt abtauchen kann. Es lohnt sich aber allemal! Im Vergleich zur Serie, auf die der Verlag hier sicherlich nicht unabsichtlich anspielt, ist mir der Erzähler im Buch aber definitiv näher und weniger abgehoben.

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  • 5 Sterne

    Martina W., 01.06.2022

    Als Buch bewertet

    Queere Literatur aus Asien, das ist immer spannend und ungewöhnlich.
    Dieses Buch hat es in sich: sprachlich schnörkellos und gnadenlos ehrlich liest es sich locker und leicht, stellenweise sogar sehr witzig… umso wuchtiger treffen den Leser dann die dramatischen Elemente. Weil sie so undramatisch und unaufgeregt daher kommen, dass man erst nach kurzem Stocken merkt WAS man da gelesen hat.
    San Young Park lässt seinen Protagonisten in der Ich-Form erzählen, wir begleiten Young durch seine Jugend bis hin in seine Mittdreißiger. Wir sind dabei, wenn er zusammen mit seiner besten Freundin Jaehee das Nachtleben Seouls unsicher macht, wenn er ausschweifende verborgene sexuelle Abenteuer sucht. Wir erleben seine erste feste Beziehung, die Krankheit seiner Mutter und seine große Liebe.
    Und um die Liebe in seinen verschiedenen Ausformungen geht es letztendlich auch.
    Ein unaufgeregtes aber emotionales Buch, das viel Aufmerksamkeit verdient.

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  • 4 Sterne

    Julia M., 20.06.2022

    Als Buch bewertet

    Von grenzenloser Modernität und Emotionalität!

    ,,Love in the big city" ist ein Buch, welches sich durch eine unfassbare Modernität hervortut. Ungeschönt und authentisch eröffnet sich dem Leser eine fiktionale Version von dem Leben des Autors selbst. Mit dieser Information im Hintergrund ergibt sich eine umso größere Emotionalität, die den Leser absolut mitnimmt.

    Die Thematik des Romans ist aktueller den je. Toxische Beziehungen in der Liebe sowie auch innerhalb der Familie prägen die dargestellten Lebensabschnitte des homosexuellen Protagonisten. Es entsteht eine Wucht an Situationen und Dingen, durch welche sich Sang Young Park durchkämpfen musste. Dabei habe ich selbst sehr mitgefühlt. Teilweise schmerzt es zu sehen, wie sich die Hauptfigur selbst verliert und sich nur noch durch das Leben durchschlängelt. Große Emotionen kommen auf, die gerade durch die Relation zu realen Begebenheiten verstärkt werden.

    Zusätzlich wird die Distanziertheit der modernen Welt sehr gut herausgearbeitet. Der Protagonist wandert von Party zu Party, hat unzählige Liebhaber und bleibt dabei selbst zumeist anonym. Eine gewisse Kälte und Distanz erstreckt sich über den Roman, welche nur allzu gut das anonyme Leben in einer Großstadt porträtiert.

    Unterstützt wird dies durch den Schreibstil des Autoren. Zwar wird die Handlung aus Sicht eines Ich-Erzählers geschildert, doch hat man durch die Formulieung stets eine gewisse Distanz zu diesem. Ich hatte immer das Gefühl mehr eine Außenperspektive auf das Geschehen zu haben. Zusätzlich wird die Geschichte mit einer sehr modernen Sprache erzählt, welche die Aktualität derer nochmals unterstreicht.

    Alles in allem ist für mich ,,Love in the city" ein Buch von grenzenloser Modernität und Emotionalität. Das Leben von jungen Erwachsenen in der heutigen Gesellschaft Koreas wird ungeschönt dargestellt. Mich persönlich hat der Roman sehr gut mitgenommen, sodass sich die Geschichte echt und authentisch angefühlt hat. ,,Love in the big city" sollte man sich daher auf keinen Fall entgehen lassen.

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  • 4 Sterne

    RaoulChagny, 11.04.2022

    Als Buch bewertet

    Lonely in the Big City
    Nicht Liebe, sondern vor allem Einsamkeit steht im Mittelpunkt dieses Romans von Sang Young Park. Es geht um Menschen, die mit den gesellschaftlichen Konventionen ringen, sich gegen sie auflehnen und doch nicht von ihnen befreien können. Es geht darum, wie diese gesellschaftlichen Zwänge einem selbstbestimmten Leben im Wege stehen und wie dieses ständige Ringen mit den Erwartungen der Gesellschaft einsam macht. Das betrifft zum einen den Protagonisten Young, an dem die Schwierigkeiten des Lebens von queeren Menschen in einer konservativen Gesellschaft deutlich werden, aber auch seine religiöse Mutter oder seine feierwütige Freundin Jaehee. Doch auch viele andere nur einmal oder mehrmals erwähnte Figuren zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Suche nach ihrem Weg und ihrem Platz in der Gesellschaft einsam macht. Aufgebaut ist der Roman episodenhaft. Eine sich fortbewegende Handlung gibt es kaum. Zwar spricht der Klappentext von der Zukunft des Protagonisten und seinen Zielen, doch das Buch ist großteils rückwärtsgewandt. Zentral sind seine Erinnerungen und die Frage, wie er zu dem wurde, der er ist. Es sind interessante und unterhaltsame, bewegende und nachdenkliche Episoden, die sich aneinanderreihen. In Gänze ergibt sich ein vielschichtiges Gesellschaftsporträt, das vor allem auch in sprachlicher Hinsicht überzeugen kann. Ein vielversprechender Roman, der Lust auf weitere Bücher des Autors macht.

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  • 3 Sterne

    hundeliebhaberin, 07.06.2022

    Als Buch bewertet

    Young ist Student in Seoul, liebt Parties und lebt dort gemeinsam mit seiner besten Freundin Jaehee in einer Wohnung. So feiern sie fast jede Nacht, Young hat viele One-Night-Stands und kurze Affären, an die er sich nur in seltenen Fällen noch erinnert. Jaehee hingegen kann sich an jede Person erinnern, die er nach Hause gebracht hat. Eines Tages beschließt seine beste Freundin, sesshaft zu werden, zu heiraten und auszuziehen, sodass Young allein im Partyleben zurückbleibt und sich nun neben der Pflege seiner Mutter und dem Schreiben allein durch das Nachtleben schlägt.

    Die Thematik eines queeren, lebenshungrigen und partybegeisterten Studenten in Südkorea, der mit seinen Gefühlen strugglet, finde ich im Grunde sehr gut. Allerdings habe ich es während der gesamten Lektüre nicht geschafft, eine Verbindung zu Young aufzubauen, seine Figur begreifen oder gar seine Handlungen und Denkweisen nachvollziehen zu können. Der Lesefluss war nicht ganz so fließend und flüssig wie in anderen Büchern, was vermutlich an der Übersetzung liegt.
    Erhofft habe ich mir einen Einblick in den Kopf eines queeren Mittzwanzigers in Soeul, der auf dem Weg zu sich selbst ist und fündig wird. Das geschieht zum Teil, allerdings gleicht "Love in the Big City" eher einer Sammlung von Sexgeschichten und der Suche nach irgendwas anstatt einer konstanten Entwicklungsgeschichte.

    Trotz allem eine interessante Lektüre, aber richtig warm geworden bin ich leider nicht damit.

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  • 3 Sterne

    hundeliebhaberin, 06.06.2022

    Als Buch bewertet

    Young ist Student in Seoul, liebt Parties und lebt dort gemeinsam mit seiner besten Freundin Jaehee in einer Wohnung. So feiern sie fast jede Nacht, Young hat viele One-Night-Stands und kurze Affären, an die er sich nur in seltenen Fällen noch erinnert. Jaehee hingegen kann sich an jede Person erinnern, die er nach Hause gebracht hat. Eines Tages beschließt seine beste Freundin, sesshaft zu werden, zu heiraten und auszuziehen, sodass Young allein im Partyleben zurückbleibt und sich nun neben der Pflege seiner Mutter und dem Schreiben allein durch das Nachtleben schlägt.

    Die Thematik eines queeren, lebenshungrigen und partybegeisterten Studenten in Südkorea, der mit seinen Gefühlen strugglet, finde ich im Grunde sehr gut. Allerdings habe ich es während der gesamten Lektüre nicht geschafft, eine Verbindung zu Young aufzubauen, seine Figur begreifen oder gar seine Handlungen und Denkweisen nachvollziehen zu können. Der Lesefluss war nicht ganz so fließend und flüssig wie in anderen Büchern, was vermutlich an der Übersetzung liegt.
    Erhofft habe ich mir einen Einblick in den Kopf eines queeren Mittzwanzigers in Soeul, der auf dem Weg zu sich selbst ist und fündig wird. Das geschieht zum Teil, allerdings gleicht "Love in the Big City" eher einer Sammlung von Sexgeschichten und der Suche nach irgendwas anstatt einer konstanten Entwicklungsgeschichte.

    Trotz allem eine interessante Lektüre, aber richtig warm geworden bin ich leider nicht damit.

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  • 5 Sterne

    Rafio, 16.03.2022

    Als Buch bewertet

    Als ich das Buch nach den letzten gelesenen Seiten zugeklappt habe, musste ich kurz innehalten. Das Buch hat es ganz schön in sich.
    Es geht um Young, einen homosexuellen Mann in seinen besten Jahren. Das Buch erzählt von Youngs "Partyjahren" als junger Student bis hin als Erwachsener. Man lernt seine wichtigsten Wegbegleiter kennen, wie z.B. seine beste Freundin und seine beiden Lebensgefährten.
    Das Buch wirft viele Themen auf, die teilweise immer noch ein Tabu-Thema sind. Homosexualität, Krankheiten und das Problem der Einsamkeit.
    Das Leben in der Großstadt ist laut, schrill, eng und doch fühlen sich viele Menschen einsam. Young wünscht sich Liebe und Geborgenheit und als er das dann endlich hat, fühlt er sich träge und gelangweilt.
    Der Schreibstil von Sang Young Park ist eindringlich, aufwühlend und emotional.
    Mich hat das Werk schwer beeindruckt. Absolut lesenswert.

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  • 4 Sterne

    Rinoa, 21.03.2022

    Als Buch bewertet

    Ein bisschen verloren habe ich mich gefühlt, nachdem ich „Love in the big city“ zugeklappt hatte. So verloren wie auch Young ist, gefangen zwischen der Suche nach einem Mittel gegen die Einsamkeit, mittelmäßigem, meist unbedeutendem Sex, Alkohol und der Suche nach einem Platz im Leben.

    Ich habe das Buch wirklich schnell durchgelesen, was zum einen am Umfang (250 Seiten), zum anderen aber auch am tollen Schreibstil des Autors lag. Ich habe Young, der in Ich-Form erzählt, durch seine Zwanziger begleitet, angefangen im ersten Teil, als er mit seiner Mitbewohnerin und Freundin Jaehee das Leben in vollen Zügen zu genießen scheint, geendet im vierten Teil, als er, nun Anfang 30 desillusionierter und zerrissener erscheint als je zuvor.

    Zurück bleiben viele lose Fäden, die teilweise gar nicht oder nur sehr unzureichend verbunden werden, zeitlich wusste ich nicht immer genau, wo Young sich gerade befindet und welches Ereignis wann stattgefunden hat bzw. wie es sich in die Gesamtchronologie einfügt.
    Das empfand ich tatsächlich ein wenig störend, ebenso wie die Tatsache, dass die vier Teile jeweils fast so ein bisschen für sich allein stehen und teilweise Personen oder auch Gegebenheiten im weiteren Verlauf überhaupt nicht mehr (oder nur ganz knapp) erwähnt werden. Dies verstärkt das bruchstückhafte Gefühl, das ich beim Lesen hatte, so als sähe man Youngs Leben nur in Ausschnitten.

    Dass das Buch als „Psychogramm eines faszinierenden Landes“ angepriesen wurde, kann ich nicht so ganz verstehen. Für mein Dafürhalten hätte es im Großen und Ganzen auch in einer anderen Großstadt spielen können, und dass beispielsweise Youngs Mutter sehr religiös ist und seine Homosexualität ablehnt, gibt es (leider) auch anderswo. Neu war mir allerdings, dass es im Koreanischen verschiedene Sprechstufen gibt, je nach Alter und Beziehung der Menschen zueinander, das fand ich wirklich interessant.

    Alles in allem hat mir „Love in the big city“ allerdings gut gefallen und ich kann schon verstehen, warum es in Südkorea als Kultbuch gilt. Youngs Geschichte ist intensiv, berührend, teilweise auch wirklich traurig und hat tatsächlich auch noch einige Zeit nach Beendigung der Lektüre in mir nachgehallt.
    Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

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  • 3 Sterne

    Tobias K., 10.03.2022

    Als Buch bewertet

    Vom zügellosen Leben in Seoul
    Im Roman „Love in the big city“ von Sang Young Park verfolgen wir den Protagonisten Young auf einigen Stationen seines Lebenswegs in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul und lernen dabei seinen Lebensstil kennen, der sich vor allem dadurch auszeichnet, dass er frei ist von Verantwortung gegenüber anderen. Young lebt sein Leben ungehemmt, Spaß, (teils ungeschützter) Sex und Alkohol stehen für ihn im Vordergrund, er gibt sich der Leichtigkeit eines zügellosen Lebens hin. Jede Nacht zieht er durch Bars und Clubs. Dann trifft er auf seine große Liebe.
    Der Roman teilt sich in vier Abschnitte. Anfangs führt Young sein Partyleben nicht allein, wir lernen seine beste Freundin und Mitbewohnerin Jaehee kennen, die sich aber irgendwann für die Heirat und eine solide Lebensführung entscheidet. Im zweiten Abschnitt wird Youngs Beziehung zu seiner sehr gläubigen Mutter vertieft, die an Krebs leidet und um die er sich (teils wenig empathisch) kümmert. Sie lehnt ihn aufgrund seiner sexuellen Orientierung ab, die sie sogar als Krankheit empfindet. Auch lernen wir einen Partner Youngs genauer kennen, der seine eigene Homosexualität verleugnet. Im dritten und vierten Teil des Romans lernen wir dann die große Liebe von Young kennen: Gyu-ho.
    Was diesen Roman im Wesentlichen auszeichnet, ist ein facettenreiches Porträt des Jungseins des homosexuellen Studenten Young von Anfang 20 bis Ende 30 in Seoul zu zeichnen, der immer wieder neue Beziehungen zu Mitmenschen eingeht, zu denen die Verbindung dann aber auch abrupt und hart wieder abreißt. Teilweise verlaufen die Kontakte auch nur absolut oberflächlich. Young wirkt auf mich unheimlich einsam, weil er sich bei aller Lässigkeit und Leichtigkeit, die ihn auszeichnet, auf niemanden dauerhaft einlässt. Inwieweit dieses Beispiel aber stellvertretend für das Lebensgefühl einer ganzen Generation in Südkorea stehen kann, wie es der Klappentext verspricht, vermag ich nicht einzuschätzen. Ich halte es aber für etwas hochgegriffen, hier von einem „Psychogramm eines faszinierenden Landes“ zu sprechen, wie es dem Leser/der Leserin reißerisch auf dem Buchrücken verkauft wird, zumal ein solches Lebensgefühl, wie es in diesem Buch beschrieben wird, auch vielen jungen Menschen in Deutschland oder in anderen Teilen auf der Welt nicht unbekannt sein dürfte. Schon gar nicht erkenne ich in dem Gelesenen „eine Heldengeschichte von gewaltiger Zärtlichkeit“, wie der Verlag es verspricht. Für mich ist es eher das Gegenteil, denn der Protagonist Young schafft es ja nicht einmal sich selbst vor dem Gefühl von Einsamkeit zu retten. Und auch wenn Young für seine Liebhaber viele Emotionen hegt, erhält er davon doch nur wenig zurück.
    Für mich war der Roman zwar interessant, aber auch kein Highlight. Die Handlung „plätschert“ so vor sich hin. Ich empfand die Schilderung des Partylebens und der zwischenmenschlichen Beziehungen von Young weder als sonderlich ereignis- und abwechslungsreich noch als spannend oder tiefsinnig. Besondere kulturelle Einblicke in das Land habe ich auch nicht erhalten. Es gab auch keine Textstelle, die ich jetzt als typisch „südkoreanisch“ einschätzen würde. Da hatte ich mir deutlich mehr erhofft. Dieses Buch kann man also lesen, man muss es aber auch nicht unbedingt.

    Fazit: Ein Roman, in dem am Beispiel von Young ein interessantes Lebensgefühl von Jungsein zum Ausdruck gebracht wird, der aber auch mit eindeutig zu vielen Superlativen vom Verlag beworben wird.

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  • 3 Sterne

    Anita, 14.03.2022

    Als Buch bewertet

    Interessant aber verwirrend.

    Worum geht es?
    Eine zeitlang ziehen Young und Jaehee gemeinsam los, beide auf Männerjagd. Ihre Erfahrungen tauschen sie dann in ihrer heimlichen WG aus. Doch Jaehee wird heiraten und Young bleibt alleine in dem ehemals gemeinsamen Partyleben zurück.

    Worum geht es wirklich?
    Finden, Verzeihen und Sehnsüchte.

    Lesenswert?
    Jein, manches hat mir mehr und manches weniger gefallen. Wie schon im Klappentext angedeutet, folgt man Young und Jaehee in ihrer wilden Lebensphase, bis Jaehee eines Tages an einem Mann hängen bleibt. Young jedoch ist weiterhin ziellos auf der Suche, scheint immer wieder zu finden und dann doch wieder zu verlieren. Darum geht es den größeren Teil des Buches, für den Jaehee und die Anfangssituation dann recht irrelevant sind. Es geht um Familie, Arbeit, das Leben in Südkorea, das Leben als schwuler Mann. Es geht um versteckte Liebe und Orte der offensichtlichen Zuneigung und darum, wie auch seine Liebhaber unterschiedlich mit ihrer Sexualität umgehen. Finde es schade, dass die Freundschaft nur so einen kurzen Teil des Buches thematisiert wird. Das hatte ich anders erwartet.
    Beide Protagonist*innen könnte ich auch nach der Lektüre nicht einordnen, wie sie wirklich sind, was ihren Charakter ausmacht.
    Das Buch ist gut zu lesen, bestimmte Redewendungen sind verständlich ins Deutsche übersetzt und man bekommt einen ziemlich guten Eindruck vom Leben in Südkorea. Bezogen auf Arbeit, Freundschaft, Liebe und Gesundheit. Von daher auf jeden Fall eine lohnenswerte Lektüre.
    Eher schwer habe ich mich mit den ständigen Zeitsprüngen von Kapitel zu Kapitel getan, die nie mit einer Jahreszahl oder Einordnung beginnen und die man daher versuchen muss in Youngs Lebens-Timeline einzuordnen. Was mir oft nicht gelungen ist und ich daher mehrmals verwirrt von den Handlungen war. Hat zumindest mein persönliches Leseempfinden gestört und dafür gesorgt, dass ich mich nicht richtig in die Handlung einfinden konnte oder es als spannend empfinden konnte. Es waren eher lose aneinander gereihte Eindrücke und Begebenheiten.
    Durch diese fehlende Struktur habe ich auch Young charakterlich nicht verstehen können, weil ich kaum erkannt habe welche Eigenschaften zu dem jungen Mann und später zu dem älteren gehört haben.
    Das Buch war interessant zu lesen, der Aufbau und Umgang mit Zeitsprüngen haben mir jedoch gar nicht gefallen.

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  • 3 Sterne

    schokoflocke, 07.03.2022

    Als Buch bewertet

    Young und die Liebe

    “ Besonders wenn es um homosexuelle Liebe ging (…) fühlte ich in mir den Impuls, einfach blind zuzuschlagen. Unsere Liebe ist wie die der anderen auch, unsere Liebe ist etwas Schönes, unsere Liebe ist einfach Liebe zwischen zwei Menschen.“

    Young und seine beste Freundin und Mitbewohnerin Jaehee führen ein wildes und unbeschwertes Leben mit viel Alkohol und ständig neuen Männern. Für Young könnte das ewig weiter so gehen, aber unerwartet fasst Jeahee den Entschluss zu heiraten. Mit so eine Veränderung kommt Young nicht gut zu recht und hinterfragt Jaehees Wunsch nach Stabilität. Kann sein, dass er sich insgeheim aber das gleiche wünscht, weißt aber, dass es für ihn unmöglich ist ?

    Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht ganz leicht, weil ich das Zusammenleben von Jaehee und Young verstörend fand. Für mich war das keine Freiheit, sondern Selbstzerstörung mit eindeutig viel zu viel Alkohol…Nach dem ersten Teil ( der mit Jaehees Hochzeit endet ) fand ich die Geschichte viel besser. Die Figur von Young fand ich oft merkwürdig, aber sein Streben nach Glück, Liebe und Toleranz kommt doch spürbar rüber. Von dem Setting bin ich bisschen enttäuscht, ich hab mehr von “ typisch koreanisch “ erwartet, die Geschichte könnte aber theoretisch überall auf der Welt so ähnlich verlaufen. Nur in den Kapiteln mit Young Mutter kommt so bisschen traditionelles Denken zum Vorschein, für mich war das das Beste an der Geschichte. Ich muss ehrlich zugeben, dass mich das Buch nicht wirklich überzeugen konnte. Wegen den unkontrollierten Zeitsprüngen schwierig zum folgen, nicht so tiefgründig wie ich es gerne hätte und auch emotional hat mich die Geschichte nicht wirklich berührt - fest steht, dass ich zu diesem Thema schon viel bessere Bücher gelesen habe. Allerdings muss man anerkennen, dass der Autor ein Tabuthema bricht und das macht das Buch auch so wichtig und trotzdem lesenswert.

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  • 3 Sterne

    Y., 08.03.2022

    Als Buch bewertet

    Sang Young Park erzählt in “Love in the Big City” über das Leben eines jungen homosexuellen Mannes in Seoul. Young geht gerne in Bars und Clubs, trinkt, feiert und datet. So verbringt er zusammen mit seiner Freundin Jaehee, die gleichzeitig seine Mitbewohnerin ist, die Studentenjahre. Doch als Jaehee heiratet, muss Young diesen Lebensstil alleine fortführen, was nicht nur durch die Krebserkrankung seiner Mutter erschwert wird, sondern auch durch die Infektion mit HIV.

    “Love in the Big City” ist ein ehrliches Buch, das das Leben in einer Gesellschaft zum Thema hat, in deren Mitte Homosexualität keinen Platz einnehmen darf. Doch Parks Fokus liegt nicht auf soziologischen Betrachtungen, sondern auf dem Innenleben der Hauptfigur, auf deren Liebes- und Sexualleben, auf dem sich ständigen Hin- und Herbewegen zwischen Bars, durchzechten Nächten und neuen Dates. Manchmal hat das etwas Tragisches und Trauriges, was jedoch eher unterschwellig zum Vorschein kommt, z.B. wenn von dem “langweiligen Leben” die Rede ist, das Young seiner Ansicht nach führt. Er ist, so scheint es, ständig auf der Suche nach Nähe, nach Liebe. Aber Liebe in der Big City zu finden, entpuppt sich als schwierig, vielleicht als unmöglich. Denn sogar die Mutter akzeptiert ihn nicht so, wie er ist und schickt ihn schon zu Schulzeiten in eine Psychiatrie, weil sie seine Homosexualität nicht akzeptieren will.

    Trotz der interessanten Einblicke in die koreanische Gesellschaft und in den Alltag des Protagonisten, hat das Buch ab dem ersten Drittel, in dem es vor allem um die Freundschaft Youngs zu Jaehee geht, oft etwas lang und repetitiv gewirkt. Die Bekanntschaften Youngs wurden als Figuren zunehmend flacher, durchsichtiger. Es schien, als klammere sich die Geschichte an einzelne Momente und Gedanken, ohne dabei wirklich in die Tiefe zu gehen. Das hat das Leseerlebnis letztlich leider getrübt.

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  • 3 Sterne

    karoberi, 15.03.2022

    Als Buch bewertet

    Über die "sündhafte Lebensweise" in Seoul"

    Love in the Big City" ist ein Roman von Sang Young Park, einem Autor der als Shooting Star der südkoreanische Literatur gilt.

    Das Buch umfasst 252 Seiten und ist in 4 Teile gegliedert. Die Geschichte wird aus Sicht des homosexuellen Young erzählt. Man begleitet Young in unterschiedlichen Lebensabschnitten, angefangen an der Uni, wo er die meisten Zeit mit seiner besten Freundin Jaehee verbringt. Als diese heiratet ist Young auf sich gestellt, tingelt weiter von einer Bettgeschichte zur nächsten. Er erzählt von länger währenden Beziehungen und seiner großen Liebe, von der Krankheit seiner Mutter und von seiner eigenen sowie von seinem Beruf und verschiedenen Arbeitsstellen.

    "Unsere Liebe ist wie die der anderen auch, unsere Liebe ist etwas Schönes, unsere Liebe ist einfach Liebe zwischen zwei Menschen... War die Liebe wirklich etwas Schönes?" (S.138)

    Aufgrund des geringen Buchumfanges und des sehr guten Leseflusses habe ich den Roman in wenigen Tagen durchgelesen. Den flüssigen Schreibstil muss man wirklich positiv hervorheben, auch wenn man die im koreanischen völlig unterschiedliche Wortstellung in wenigen Sätzen merkt. Ich konnte zu Südkorea aus dem Inhalt des Textes mitnehmen, dass es in der koreanischen Sprache verschiedene Höflichkeitsstufen gibt, was ich sehr interessant und bemerkenswert finde.

    Ansonsten konnte mich die Geschichte nicht übermäßig fesseln. Es war eine Aneinanderreihung verschiedener Lebensausschnitte, nicht unbedingt chronologisch, sondern zwischendurch immer mal wieder mit Rückblicken und etwas durcheinander. Es ist für mich leider keine Geschichte, die mir in Erinnerung bleiben wird.

    Fazit: Das Buch ist bestimmt für jemanden geeignet, der queere Literatur mag und gern auch mal in ostasiatische Handlungsorte eintauchen möchte.

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  • 3 Sterne

    Marion W., 07.03.2022

    Als Buch bewertet

    Das Buch "Love in the Big City" von Sang Young Park erzählt die Geschichte von Young. Dieser ist Homosexuell in einem zwar aufgeklärten aber dennoch engstirnigen und altmodischen Seol. Seine Mutter ist sehr religiös und erzieht ihren Sohn aus dementsprechend streng. In dem Buch wird erzählt, wie dieses Gemisch sein Leben beeinflusst - vor allem in Sachen Liebe.
    Es ist schwierig meine Meinung über dieses Buch zu schreiben. Ich fand es sehr interessant, etwas über die koreanische Kultur zu erfahren, allerdings viel es mir manchmal schwer, bestimmte Situationen nachzuempfinden, weil ich leider nicht allzu viel über diese Kultur weiß.
    Auch dass das Buch wie eine Biografie geschrieben ist, hat mir ehrlich gesagt nicht so gefallen. Dadurch - das war zumindest mein Eindruck - bleiben viele Gefühle irgendwie oberflächlich.
    Am meisten Probleme haben mir die Zeitsprünge zu schaffen gemacht. Teilweise wusste ich gar nicht, wo wir uns jetzt befinden, weil die Zeiten innerhalb der Kapitel umherspringen und die Geschehnisse aber ähnlich sind.
    Allgemein ist zu sagen, dass es sich hier nicht um ein typisches Buch über Liebe handelt. Es geht einfach darum, wie dieser Mann mit seiner Homosexualität und seiner Mutter und mit der Liebe zu kämpfen hat. Es geht um Depressionen, um Bindungsängste und um Probleme in der Beziehung.
    Mir blieb einfach das Gefühl zu sehr auf der Strecke. Leider. Sonst finde ich es gut und informativ.

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