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  • 5 Sterne

    16 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 06.09.2020

    Als Buch bewertet

    "Zu Münchens schönsten Paradiesen zählt ohne Zweifel seine Wiesn." (Eugen Roth)
    Das 31-jährige Schankmädchen Colina hat vor ihrem gewalttätigen Ehemann Reißaus genommen und ihren Sohn Max bei Freunden untergebracht. Mit List und Tücke ergattert sie eine Anstellung beim fränkischen Bierbrauer Curt Prank als Gouvernante für dessen 19-jährige Tochter Clara. Prank möchte unbedingt auf dem Münchner Oktoberfest an Einfluss gewinnen und ein kürzlich erlassenes Gesetz umgehen, Clara soll seine Eintrittskarte sein und eine arrangierte Heirat eingehen. Aber Clara denkt gar nicht daran, sich verschachern zu lassen. Deshalb flieht sie aus dem elterlichen Haus, was einem Skandal gleichkommt, während Colina aufgrund der Vernachlässigung ihrer Pflichten ihre Anstellung verliert und sich erneut als Schankmädchen auf dem Oktoberfest verdingen muss…
    Petra Grill hat mit „Oktoberfest 1900-Träume und Wagnis“ einen unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der für die gleichnamige ARD-Serie als Vorlage dient, die noch in diesem Jahr ausgestrahlt werden soll. Der flüssige und farbenfrohe Erzählstil lässt den Leser 120 Jahre zurück in die Vergangenheit reisen, um im damaligen München auf Colina zu treffen, die sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlägt. Die Autorin stellt ihre Ortskunde mit einigem Lokalkolorit sowie guter historischer Hintergrundrecherche unter Beweis, beides verleiht der Geschichte eine gewisse Authentizität. So gibt Grill einen guten Einblick in die damalige Münchner Gesellschaftsschichten und deren Arbeits- und Lebensbedingungen sowie über die politische Lage. Colina muss sich als Schankmädchen so einiges gefallen lassen, sexuelle Belästigung gab es auch damals schon, wurde allerdings damals nicht thematisiert. Frauen waren Freiwild, entweder als Kellnerin, die sich während ihrer Arbeit begrapschen lassen musste, aber auch als junge Frau, die sich den Plänen des Familienoberhauptes zu fügen hatte. Zudem bestand der Lohn der Schankmädchen nur aus dem erworbenen Trinkgeld, der Wirt zahlte ihnen nichts, was viele zu verzweifelten Taten trieb. Ebenso interessant ist die Tatsache, dass auf dem Oktoberfest früher Wirtsleute mit Schanklizenz ihr Geschäft betrieben, die großen Brauereien allerdings nicht vertreten waren. Diese kauften nach und nach die Wirte auf, um deren Schanklizenzen für sich selbst zu nutzen und so das Oktoberfest nachhaltig zu verändern. Aus der damals gemütlichen Wiesn ist ein heute ein kommerzieller Riesenrummel geworden. Spannung erzeugt die Autorin nicht nur mit ihren lebhaften Protagonisten, sondern auch mit Todesfällen, die zu einiger Unruhe auf den Festwiesen führen. Mit wechselnden Perspektiven zwischen Colina und dem Polizisten Lorenz Aulehner wird nicht nur der Spannungsbogen immer weiter angehoben, sondern liefert dem Leser auch einen guten Einblick in die jeweilige Lebens- und Arbeitswelt.
    Die Charaktere sind lebhaft und glaubwürdig zugeschnitten, ihnen wurde regelrecht Leben eingehaucht. Mit ihren menschlichen Zügen können sie den Leser schnell überzeugen, der sich ihnen gern anschließt. Colina hat das Herz am rechten Fleck, ist etwas ausgebufft, mutig und lässt sich so schnell nichts vormachen. Lorenz Aulehner ist ein ehrlicher, aufrichtiger Mann, der privat selbst seine Päckchen zu tragen hat. Clara ist eine verwöhnte junge Frau, die erst etwas naiv und weltfremd wirkt, um den Leser dann mit Stärke und Selbstbewusstsein zu überraschen. Aber auch Eder und Prank sowie einige andere tragen zum Unterhaltungswert der Handlung bei.
    „Oktoberfest 1900-Träume und Wagnis“ ist ein unterhaltsamer historischer Roman angefüllt mit intriganten Machenschaften, Familiengeheimissen, Mord und viel Lokalkolorit, so dass der Leser sich auf einen interessanten Wiesnbesuch freuen kann. Verdiente Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 13.09.2020

    aktualisiert am 28.02.2021

    Als eBook bewertet

    Oktoberfest 1900, Historischer Roman von Petra Grill, Ebook 428 Seiten, erschienen im Fischer-Verlag
    Der Kampf zweier Frauen um Liebe und Aufstieg, auf dem größten Volksfest der Welt.
    Colina ist Biermadl beim Lochner und dort muss sie sich Einiges und nicht nur von der männlichen Kundschaft gefallen lassen. Gewitzt schafft sie es, Gouvernante im Hause des ehrgeizigen Brauers Prank zu werden. Er steckt in Machtkämpfen um das Oktoberfest, seine Tochter Clara will er verheiraten, um dort Einfluss zu gewinnen. Durch atemberaubende und spannende Entwicklungen werden Clara und Colina Freundinnen. Und beide versuchen es, ihre Träume wahr werden zu lassen.
    45 Kapitel in Leseabschnitte von angenehmer Länge aufgeteilt, ließen mich nur so durchs Buch fliegen, Lesefluss stellte sich schon auf den ersten Seiten ein, ungern wollte ich das Lesegerät zur Seite legen. In einem sehr sympathischen Münchner Dialekt, gewürzt mit dem ein oder anderen derben Kraftausdruck, vergisst der Leser niemals wo und in welcher Zeit er sich befindet.
    Die Geschichte ist faszinierend, spannend mitreißend und sehr bildhaft erzählt. Die Personen kann man sich gut vorstellen, das Setting ist sehr gut beschrieben, da freue ich mich schon auf die baldige Verfilmung des Buches, ob alles tatsächlich so erscheint wie ich es mir in Gedanken vorstellen konnte. Dem Streben von jungen Frauen, Vorstreiterinnen weiterer Generationen haben wir es heutzutage zu verdanken, dass Frauen nicht mehr wie Menschen zweiter Klasse behandelt werden. Was Frauen in abhängigen Berufen z.B. als Dienstboten oder Kellnerinnen sich alles bieten lassen mussten ist unglaublich. Die z.Zt. häufig erscheinenden Romane dieser Frauen faszinieren mich sehr. Der Plot ist unbedingt nachvollziehbar, genauso könnte es sich abgespielt haben. Dazu kommen hier auch historische Personen zum Einsatz, allen voran Franziska von Reventlow die in der Münchner Boheme um 1900 eine schillernde Figur war. Dazu die Hinweise auf die Satirezeitschrift „Simplicissimus“ und allem voran das bekannte Gemälde der schönen Kellnerin auf dem rollenden Bierfass, dies alles schafft Lokalkolorit und totalen Münchner Flair. Eigentlich handelt es sich beim Oktoberfest 1900 auch um einen Kriminalroman, denn es wird gemordet, gestohlen und betrogen, damals schon wie auch heute um Macht Geld und Ansehen wird mit harten Bandagen gekämpft. Mehrere Plottwists und ein ungeahntes Ende halten die Spannung hoch bis zum Schlusspunkt. Gerne habe ich ein wenig mitgerätselt. Ganz schlimm fand ich auch die Schilderung, der damals wohl üblichen „Völkerschau“ auf dem Oktoberfest.
    Die Charaktere waren voller Leben und handelten zu jeder Zeit glaubwürdig. Meine Lieblingsfiguren, natürlich Colina und der Oberwachtmeister Lorenz Aulehner. Richtige Originale mit dem Herz am rechten Fleck, die ihre Ziele verfolgen und sie letztendlich erreichen. Wobei mir Clara und Curt Prank, sowie Roman Hoflinger eher suspekt blieben. Der schlimmste von allen Rupp Maier, Colinas versoffener und brutaler Mann, war richtig abstoßend und gut geschildert.
    Es war wirklich ein Genuss mit diesem Ebook in München um 1900 einzutauchen, hervorragende Unterhaltung. Ein aufregendes Leseerlebnis. Eine tolle fesselnde und spannende Geschichte. Eine absolute Leseempfehlung und von mir 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja N., 02.09.2020

    Als Buch bewertet

    „1900 Oktoberfest Träume und Wagnis“ von Petra Grill ist ein ganz tolles und spannendes Buch, dass einen von Beginn an fesselt. Bisher hatte ich noch kein Buch von der Autorin gelesen - das wird sich auf jeden Fall ändern, denn alleine mit diesem Werk gehört sie jetzt schon zu einer meiner Lieblingsautorinnen. Bereits das Cover mit seiner farblichen Gestaltung und der Stimmung, die es vermittelt, hat mich in seinen Bann gezogen. Hier hat man schon das Gefühl über das Oktoberfest mit seinen gemütlichen kleinen dekorativen Büdchen zu flanieren. Petra Grill ist es gelungen diese Stimmung auch in ihrem Buch zu transportieren. Ihr lebendiger und flüssiger Schreibstil lädt dazu ein, das Oktoberfest zu betreten und mit ihm die Geschichte von Colina und Clara aber auch dem Gendarm Aulehner zu verfolgen.

    Colina, eine selbstbewusste, starke Frau eigentlich Schankmädchen erhofft sich ein besseres Leben und bewirbt sich als Gouvernante. Als Anstandsdame von Tochter Clara lernt sie das Leben der reichen und gutsituiert Gesellschaft kennen. Die Kulisse des Oktoberfest, unterschiedliche Erzählstränge, Mord, Intrigen, Liebe und Freundschaft sorgen für gute Unterhaltung. Man taucht in die Geschichte ein und möchte am
    Liebsten gar nicht wieder auftauchen. Zum Inhalt des Buches möchte ich gar nicht so viel verraten. Es passieren unglaublich viel, wodurch sich die Personen innerhalb der Geschichte unheimlich weiterentwickeln und der Spannungsbogen permanent oben ist. Alles wird so authentisch und bildlich beschrieben, dass einen die Geschichte unglaublich fesselt.

    Die Charaktere sind so liebevoll und authentisch entwickelt, dass man das Gefühl hat, sie vor sich zu sehen und Teil der Geschichte zu sein. Man fühlt mit ihnen, fiebert mit ihnen und kann sich wunderbar in sie hineinversetzen.

    Auch der Sprung in die Zeit um 1900 ist Petra Grill sehr gut gelungen und mit liebevollen aber auch unschönen Details beschreibt sie das Leben verschiedenster Menschen.

    In meinen Augen ein fesselnder Roman der Extraklasse basierend auf einer Serie, auf die ich mich schon unglaublich freue, mit einem besonderen Flair durch das Oktoberfest, tollen Charakteren, einer unglaublichen Spannung und vielen Emotionen. Eine Geschichte, die nachklingt und von der ich mir unbedingt eine Fortsetzung wünsche. Ich hoffe, ich konnte euch meine Begeisterung für dieses Buch vermitteln und kann euch das Buch nur wärmstens empfehlen. Ich vergebe hier sehr gerne fünf Sterne und bedanke mich ganz herzlich bei Petra Grill für die unglaublich tollen Lesestunden, die sie mir mit diesem Werk beschert hat.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin1975, 31.08.2020

    Als Buch bewertet

    Buchinhalt:

    München zur Jahrhundertwende: Während sich die Münchener Brauereien und Wirtschaften auf das bevorstehende Oktoberfest vorbereiten, fängt Colina eine Stelle als Gesellschafterin der reichen Brauerstochter Clara an. Was niemand wissen darf: eigentlich ist sie nur ein armes Schankmädchen. Durch einen Zwischenfall muss sie in ihre alte Stellung zurückkehren und während für die einen Bierseligkeit und das bunte Treiben des Festes im Vordergrund steht, muss Colina um ihren Platz im Leben kämpfen – gegen gesellschaftliche Konventionen, missgünstige Wirte und schließlich auch gegen ihren brutalen Ehemann….



    Persönlicher Eindruck:

    Vor der Kulisse des wohl berühmtesten Volksfestes der Welt erlebt der Leser eine wunderbare Geschichte um zwei vordergründig unterschiedliche junge Frauen, die beide ihren Mann stehen müssen: einerseits die einfache Kellnerin Colina, die mit einem ledigen Kind ihrem brutalen Ehemann schutzlos ausgeliefert ist und andererseits die reiche und verwöhnte Clara, Tochter eines Brauereimagnaten, der sich als „Zugereister“ einen Platz als Wies’n-Festwirt erkämpfen will.

    Toll recherchiert und absolut authentisch nimmt der Roman den Leser mit in die Zeit der bajuwarischen Jahrhundertwende. Es ist eine Zeit des Aufbruchs, bei der sich neue Ideen und alte Konventionen vermischen und ein neuer Zeitgeist sich so langsam seinen Weg bahnt.

    Als Frau hatte man zu dieser Zeit keinerlei Rechte. Arbeit war nur in begrenztem Maße und auch nur in gesellschaftlich geächteten Bereichen möglich – so muss Colina viel Schlimmes über sich ergehen lassen, um ein paar Mark zusammenzukratzen und diese an ihren kleinen Sohn zu schicken, der bei Bekannten in Preußen lebt. Aber Colina ist eine starke Frau, die sich nicht unterkriegen lässt und ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt, um die Situation von sich und ihren Leidensgenossinnen zu verbessern: eine wirklich tolle Protagonistin!

    Die Atmosphäre der Geschichte ist dicht und bildhaft – bereits auf den ersten Seiten wird man mitten ins Geschehen gesaugt und taucht in eine längst vergangene Welt ein. Sowohl Haupt- als auch Nebenfiguren sind plastisch und tiefgängig, so mochte ich beispielsweise besonders den jungen Gendarm Lorenz Aulehner, der sich im Laufe des Geschehens zur dritten Hauptfigur mausert.

    Neben dem Schicksal der beiden Frauen wartet der Roman noch mit allerlei Morden und anderen kriminellen Machenschaften auf, die nach und nach aufgelöst werden. Es wurde nie langweilig und die Spannung steigerte sich bis zum Ende. Familiengeheimnisse, Schicksale und Intrigen geben sich ebenso die Klinke in die Hand wie Dramatik und Liebe. In diesem Roman ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei.

    Die hervorragende Hintergrundrecherche lässt den Leser teilhaben am Münchener Flair wie den schillernden Künstlerkommunen in Schwabing oder auch an dem traditionellen Kocherlball, bei dem die Bediensteten sich heimlich im Englischen Garten zum Tanz treffen, an der alten Wies’n, wie sie längst vergangen ist und an der Wende zu dem, was die großen Volksfeste von heute begründet. Ich war sehr gerne Gast bei den Wirtsfamilien und konnte das Buch kaum aus der Hand legen, hatte ich einmal mit Lesen angefangen. Die zahlreichen Dialektstellen haben mir dabei besonders gefallen, da sie der Geschichte zusätzliche Authentizität verleihen.

    Fazit: Ein wunderbares Sittengemälde aus der Zeit, mit tollen, sympathischen Figuren, humorvollen, lustigen und auch traurigen Aspekten, die sich letztendlich zu einem großen, stimmigen Ganzen zusammenfügen. Eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 27.09.2020

    Als eBook bewertet

    München 1900: Curt Prank, ein Nürnberger Brauereibesitzer hat große Pläne. Er will mit seiner Bierburg auf der Wiesn alles andere in den Schatten stellen. Aber die Münchner haben ihre eigenen Regeln. Prank aber ist jedes Mittel recht, um seine Pläne zu verwirklichen. Daher will er seine Tochter Clara entsprechend verheiraten. Doch Clara will sich nicht unterordnen. Mit ihrer Gouvernante Colina bricht sie aus und es kommt zu einem Skandal. Aber die Frauen lassen sich nicht unterkriegen und kämpfen für ihr Glück.
    Die Geschichte des Nürnberger Wirtes Georg Lang, der 1898 den ersten Bierpalast auf die Wiesn gestellt hat, diente als Vorlage für den ehrgeizigen Curt Prank. Fast zeitgleich wird diese Geschichte als Mehrteiler im Fernsehen ausgestrahlt.
    Dieser Roman ist unterhaltsam und spannend zugleich. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und ist auch sehr packend.
    Sie wollen alle das große Geschäft auf der Wiesn machen und daher wird mit harten Bandagen gekämpft, um seinen Platz zu behalten oder auf Kosten anderer zu ergattern. Es gibt politische Ränke, Korruption und Mord.
    Die Charaktere sind vielschichtig und lebendig ausgearbeitet. Dabei gibt es durchaus nicht nur Sympathieträger, dafür geht es zu rücksichtslos zu. Die Frauen haben in dieser Geschichte eine besondere Rolle. Sie sollen sich den Männern unterordnen, arbeiten oder Aushängeschild sein, aber sie sollen bloß keinen eigenen Willen haben. Doch sowohl das Schankmädchen Colina als auch Clara Prank haben ihren eigenen Kopf und sind starke Frauen. Colina ist mit ihrem kleinen Sohn vor ihrem gewalttätigen Ehemann geflüchtet und muss nun sehen, wie sie durchkommt. Clara wollte aus der behüteten Umgebung ausbrechen und muss die Folgen tragen. Doch die beiden geben nicht auf.
    Mir hat dieser historische Roman mit viel Lokalkolorit gut gefallen, denn die Geschichte ist emotional, spannend und unterhaltsam.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kunde, 22.09.2020

    Als Buch bewertet

    München im Jahr 1900. Das Schankmädchen Colina träumt von einem besseren Leben. Mit List und Tücke ergattert sie die Stelle im Haus des Brauereibesitzers Prank, der für seine Tochter Clara eine Anstandsdame sucht. Curt Prank kommt eigentlich aus Nürnberg, will auf dem Oktoberfest das größte Bierzelt errichten und damit alle Bierbuden in den Schatten stellen. Mit diesem Plan und der Tatsache, daß er ja nicht aus München stammt, wird er von den eingesessenen Brauherrn nicht gerade mit offenen Armen empfangen. Schnell wird ein Gesetz erlassen, daß auf dem Oktoberfest nur in München gebrautes Bier ausgeschenkt werden darf. Davon läßt Curt Prank sich aber nicht aufhalten. Er setzt sogar das Glück seiner Tochter Clara aufs Spiel, um seine ehrgeizigen Pläne zu verwirklichen. Doch Clara hat andere Vorstellungen von ihrem Leben, die sie mit Colinas Hilfe durchsetzen will.

    Für alle, die sich über das Ausfallen des Oktoberfestes hinwegtrösten wollen, aber auch für alle anderen, ist das Buch von Petra Grill "Oktoberfest 1900 - Träume und Wagnis" wie geschaffen. Hier wird ein toller Blick hinter die Kulissen des Oktoberfestes ermöglicht. Die harte Arbeit und das knallharte Geschäft werden im Trubel oft vergessen. Das wird heute auch nicht anders sein als im Jahr 1900. Die urigen Typen werden herrlich dargestellt und bringen den Leser oft zum Schmunzeln. Aber ganz still und leise mischen sich in die Geschichte auch beschämende Situationen ein. Da gehen die Leute sehr gedankenlos mit Menschen um, die nicht in die gängige Norm passen.

    Dieses Buch ist ein tolles Beispiel dafür, daß zwei Frauen mit ganz unterschiedlicher Herkunft eigentlich das Gleiche wollen und zueinander finden können. Der Mehrteiler in der ARD wird dem Buch in keiner Weise gerecht. Wer die Filme gesehen hat, sollte sich nicht abschrecken lassen und das Buch trotzdem lesen. Es ist um Längen besser!

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 05.08.2020

    Als eBook bewertet

    Ein wunderbar geschriebener, spannender historischer Roman!
    Die Story ist interessant, die Geschichte des Münchner Oktoberfestes war mir so nicht bekannt, da habe ich einiges gelernt.
    Colina und Clara sind mir besonders ans Herz gewachsen. Der Stil ist mitreißend, und so hatte ich immer Mühe, aufzuhören, denn selbst als schneller Leser schafft man es nicht, das Buch an einem Tag zu lesen.
    Die beiden Frauen stehen eindeutig im Mittelpunkt des Geschehens, und so hoffe ich, dass das in der TV-Serie auch so sein wird, und nicht der Fokus auf den Krieg der beiden Brauerfamilien gelegt wird. Es geht nämlich auch um die Rechte der Frauen. Nicht nur, weil Fanny von Reventlow eine kleine Rolle spielt; ich habe z. B. nicht gewusst, dass die „Biermadel“ kein Gehalt bekamen, sondern zu 100% auf die Trinkgelder angewiesen waren, von denen sie kaum leben konnten.
    Es lohnt sich zweifellos, diesen Schmöker zu lesen!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine W., 04.10.2020

    Als Buch bewertet

    Gute, alte Zeit?
    Das Cover des Buches ist sehr schön in Pastelltönen gehalten und zeigt recht harmonisch eine breite Straße inmitten des Oktoberfestes von 1900. Zwei Frauen – eine brünett, die andere blond – entfernen sich untergehakt vom Leser und gehen auch die Buden des Festes zu. Die Idylle trügt allerdings. Im Inhalt des Buches geht es recht rau zu.
    Der historische Roman entstand nach Drehbüchern zum ARD-Mehrteiler »Oktoberfest 1900«. Etwaige Ungereimtheiten sind daher nicht der Fantasie Petra Grills sondern den Drehbuchautoren zuzuschreiben.
    Das Schankmädchen Corona versucht, sich empor zu arbeiten, obwohl ihr die Ausbildung dazu fehlt. Im Haushalt des alleinerziehenden Brauers Pranck ist sie als Gouvernante für die Erziehung der einzigen Tochter des Hause, der neunzehnjährigen Clara, zuständig. Keine leichte Aufgabe, und bald läuft die Sache aus dem Ruder.
    Neben der Geschichte um die Emanzipation der beiden Frauen ist der zweite Erzählstrang eine Kriminalgeschichte, die spannende bis zum Schluss bleibt.
    Petra Grill macht die Geschichte zu einem Lesevergnügen. Die Geschichte reißt einen mit, lässt den Leser nie kalt. Das Leben zur Zeit um 1900 ist recht treffend und eindringlich vorgestellt – ob dies die „gute, alte Zeit“ war, bleibt dahingestellt … Der Roman ist absolut empfehlenswert. Selbst wenn man den TV-Mehrteiler schon gesehen hat, bietet dieser Roman noch weitere interessante Sichtweisen auf die Charaktere und deren Beweggründe.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 20.08.2020

    Als eBook bewertet

    Wenn München und sein Oktoberfest im Jahr 1900 lebendig werden,...

    „Wahrscheinlich hätte Colina ihn einfach weitermachen lassen sollen. Die Chancen, dass er beim Versuch, seinen Hosenstall aufzuknöpfen, das Gleichgewicht verlor, umkippte und auf dem Stroh im Schuppen einschlief, standen nicht einmal schlecht. Und selbst, wenn nicht. Zwei Mark waren viel Geld, […] Wenn Gollhuber nur nicht so entsetzlich gestunken hätte!“ Colina hat ihr Leben als Schankmädchen satt und träumt von einem besseren Leben, einem, das ihrem Sohn Max eine gute Zukunft ermöglichen würde. Führt ein solches Fräulein Clara, die Tochter des Brauereimagnaten Prank, dem Zugezogenen, der nach Macht und Einfluss auf dem Oktoberfest strebt?

    Als Leser lernt man zunächst Colina kennen, angegrapscht von betrunkenen Gästen, muss sie auf den Lohn in Form von Trinkgeldern hoffen. Als drei Frauen vom neu gegründeten Kellnerinnenverein in Lochners Wirtschaft, in dem sie ihren Dienst tut, Stellenanzeigen als Alternativen für das armselige Leben bringen, ist die Idee geboren und sie tut alles dafür, eine Stelle als Gouvernante zu bekommen. Mit gefälschten Zeugnissen, schlägt sie gekonnt andere Mitbewerberinnen aus, indem sie sich als Claras Mutter ausgibt, „Zu Ihrer Information: Ich leide bereits seit Jahren an Frigidität, weswegen Ihre Stellung in diesem Haushalt, so sie denn zustande käme, noch ein paar zusätzliche Pflichten umfassen würde. Die selbstverständlich eigens vergütet werden;“ und ergattert so tatschlich eine solche Stelle als Claras Gouvernante. Dass diese es allerdings alles andere als gut getroffen hat, muss Colina schon bald erfahren, denn dem werten Herrn Prank scheint zwar etwas an seiner Tochter gelegen, was ihn aber nicht davor abhält, sie für seine Ziele zu verschachern. Colina und Clara zwei Frauen, die sich nichts bieten lassen, und während die eine wegen Versagens in ihren Aufgaben als Anstandsdame für die wohlhabende Tochter versagt, und so schnell wieder da steht, wo sie hergekommen ist, zieht die andere jedes andere Leben als das in einer arrangierten Ehe vor. Wird es für die beiden doch noch ein Stück vom Glück geben können? Das wird nicht verraten. Nur so viel vielleicht noch, man begleitet nicht nur die beiden Damen und fiebert mit ihnen, es gilt auch Gendarm Aulehner auf seinen Streifen zu begleiten, sich um dessen Seelenleben zu kümmern und nicht nur einen Mord aufzuklären. Zudem gibt es eine gehörige Portion Mauscheleien um die Vormachtstellung am Oktoberfest, das selbst natürlich auch nicht zu kurz kommt.

    »Da hinten, Majestät, sehen S’, da war jedes Jahr der Platz von der Deibel-Brauerei auf dem Oktoberfest. Aber heuer haben s’ uns unsere Lizenz weggenommen. Jetzt stellen sie da so ein Ungetüm hin, so ein Riesenzelt. Auf unserem Budenplatz! Wenn wir die Lizenz fürs Oktoberfest nicht zurückbekommen, dann können wir unsere Schulden nicht bezahlen, und dann sind wir ruiniert« Das Oktoberfest ist ein großer Machtpoker der Brauereien und das war scheinbar auch im Jahr 1900 schon so., davon gibt die Autorin mit ihrem Roman einen tollen Einblick, »Die Großbrauereien arbeiten die Wirte der Reihe nach auf«, und man erfährt so z.B., wie sich Aulehner und Eder noch einmal ein Essen in einer der „kleinen Buden, die es im nächsten Jahr auf dem Fest nicht mehr geben würde. Der Charakter des Oktoberfests würde sich einmal mehr wandeln, dachte Aulehner. Was als Hochzeitsfest für ein Fürstenpaar begonnen hatte und zu einem regelmäßig abgehaltenen Pferderennen und Schützenwettbewerb mutiert war, entwickelte sich zu einem Fest, das vor allem dazu diente, Gästescharen anzulocken und Bier auszuschenken.“ und sich die Wiesen wohl zu dem entwickelt hat, was sie heute ist.

    Einen richtig tollen Einblick erhält man auch in die Lebensbedingungen damals in München, besonders indem man mit auf Streife gehen darf. „Eder kommentierte, während sie hinter der Feldherrnhalle darauf warteten, dass eine Pferdetram sich unter wildem Geklingel den Weg durch das Durcheinander aus Spaziergängern, Fuhrwerken, Lastenträgern und Gottesdienstbesuchern der Theatinerkirche bahnte: »Lenz, mir kommt vor, die Schwabinger mögen S’ genauso gern wie die Samoaner.«, um so z.B. in Schwabings Kneipen unter dem misstrauisch beäugten Künstlervolk für Ordnung zu sorgen, auch wenn gilt, »Jetzt sind S’ zu streng. Und vergessen S’ nicht, unser Münchner Stadtrat will unbedingt, dass wir ein Nachtleben haben wie in Berlin. Exzesse inklusive. Nur so wird München endlich zu einer richtigen Großstadt. Hat der Urban kürzlich erst wieder gesagt.«, so etwas wie den Kocherball aufzulösen, oder auch auf dem Oktoberfest nach dem Rechten zu sehen. Klar, dass da auch der Dialekt nicht fehlen darf und ich habe stets nicht nur ganz genau gewusst zu welcher Zeit, sondern auch in welcher Stadt die Geschichte spielt. Mit Colina erfährt man zudem etwas über das armselige Los der Schankkellnerinnen, mit den beiden Frauen natürlich auch von den Stellung der Frau in der Zeit.

    Der äußerst kurzweilige, launige Schreibstil der Autorin hat mich von Anfang an in die Geschichte gezogen und sie hat mir eine äußerst unterhaltsame Zeitreise geboten. Sie geizt nicht mit rührenden, bewegenden sowie emotionalen Szenen und ich habe die Geschichte wohl mit Colina gelebt. Immer neue Überraschungen, im Hintergrund natürlich auch die Tätersuche und das Aufdecken von Mauscheleien. Immer wieder hat mich Petra Grill auch zum Schmunzeln gebracht. Da stellt sich schon mal heraus, dass hinter der Werbung, »Achtung! Menschenfressender Stamm aus den deutschen Schutzgebieten von Samoa.“ für Völkerschau, nichts steckt als Schmäh, auch wenn später mal kurz gilt, »Die Kannibalen haben den Deibelbräu gefressen!« oder eine Maria Hoflinger muss statt auf Hilfe auf den königlichen Stuhlgang blicken.

    Colina, mit ihrem gewalttätigen Ehemann hat mir von Anfang an leid getan und mit ihrer mutigen, verschmitzten Art hat sie sich schnell in mein Herz geschlichen. Mit der anfänglich reichlich naiven Clara hatte ich zuerst ein wenig Anlaufschwierigkeiten, bevor sie mich für sich einnehmen konnte. Direkten Zugang in mein Herz hatte aber Gendarm Aulehner, der aufrichtige Kerl, der sein Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen hat und der „In Herzensangelegenheiten beraten von einem alten Kriminalinspektor, der vermutlich seit Jahrzehnten außer seiner eigenen keine Frau mehr angeschaut hatte, und einer Franziska zu Reventlow,“ werden muss. Zunehmend mehr begeistert hat mich vor allem auch Eder, ebendieser Kriminalinspektor, nicht nur mit seinem messerscharfen Verstand, sondern auch mit seiner so menschlichen Art, »Schauen S’, dass S’ weiterkommen, Sie unverschämter junger Hupfer. Reißen Sie sich zusammen und seien S’ einmal ein bisserl romantisch. Dass Ihnen die Frau g’fällt, sieht ja ein Blinder mit’m Krückstock, jetzt tun S’ halt auch einmal was dergleichen!“ Wie authentisch die beiden Herren sind, sei mal dahingestellt, auf jeden Fall hat die Autorin mich mit ihrer individuellen, gelungen Figurenzeichnung aller Beteiligter begeistert und mit den wichtigen auf jeden Fall mitfiebern lassen.

    Alles in allem hat mir Petra Grill mit ihrem Oktoberfest 1900 eine amüsant, spannende und auch berührende Zeitreise geboten und ich freue mich jetzt wie irre auf den nächsten Teil. Fünf Sterne vergebe ich da doch gerne.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina K., 01.09.2020

    Als Buch bewertet

    Ich habe das Buch „Oktoberfest 1900“ gelesen und möchte nun dazu meine Meinung Euch mitteilen: Bei diesem Buch war es der Titel, der mich als erstes dazu bewogen hat, das Buch näher zu betrachten. Da ich das Oktoberfest, München und alles war darum ist liebe, ist es mir gleich ins Auge gestochen. Auch das geschmackvoll gestaltete Cover, was mich gleich dazu einlädt über die „Oide Wiesn“ zu schlendern und die Buchbeschreibung haben mich neugierig gemacht. Und was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Ich habe mit dem Buch angefangen und konnte es gar nicht mehr zur Seite legen und um ehrlich zu sein, bin ich gerade traurig, weil es schon wieder vorbei ist. Die Autorin Petra Grill hat es geschafft, einen Roman zu schreiben der nicht nur sehr gut recherchiert ist, nein, der einen vom ersten Moment an in das alte München um 1900 versetzt und man fühlt sich gleich als ein Teil der Geschichte. Man spürt die Leidenschaft, mit welcher Sie diesen Roman geschrieben hat. Und dafür schon mal ein großes Lob!
    Über den Inhalt werde ich mich hier nicht viel auslassen, da ich ja nicht zu viel verraten möchte und ich finde, wenn man sich für das historische Roman interessiert und vielleicht noch ein wenig Begeisterung für Bier und die ein oder andere Lovestory mitbringt, ist man mit diesem Buch nicht falsch bedient. Auch für die Kriminalisten in uns ist was dabei. Und ich glaube auch, der Roman unterhält nicht nur, man kann auch noch was dabei lernen. Ich zumindest, habe mich in den letzten Tagen noch viel durchs Netz gelesen um noch mehr über die Münchner Geschichte, die Stadtentwicklung etc. zu erfahren, nur inspiriert durch diesen Roman!
    Es gibt in diesem Buch sehr viele, sehr gut beschriebene und sehr unterschiedliche Charaktere. Angefangen vom Biermadl Colina, die für alle immer da ist, ihr Herz am rechten Fleck hat und dabei viel Stärke und Mut beweist hin zur wohlerzogenen Tochter der Nürnberger Brauereibesitzers Plank, der versucht in München auf dem Oktoberfest Fuß zu fassen, die zu Anfang sehr hochnäsig war, sich dann aber im laufe des Romans zu einer sympathischen jungen Frau entwickelte, die anpacken kann und für ihre Freunde Dinge riskiert, die sie zuvor gar nicht kannte. Neben der Geschichte um das Oktoberfest und die Machenschaften der Brauereien und der Wirte gibt es auch eine kleine Kriminalgeschichte und was natürlich nicht fehlen darf, die ein oder andere Romanze. Doch das Buch schreckt auch nicht davor zurück Themen wie Homosexualität, Menschenschauen und Gewalt vor allem gegenüber Frauen/Ehefrauen anzusprechen und zeigt meiner Meinung sehr eindrucksvoll auf, wie das Leben damals gewesen war. Petra Grill hat einen großartigen Schreibstil, bei vielen Szenen dachte ich, ich kann die Szene beim Lesen fühlen oder gar die Gerüche vor allem aber den Gestank riechen. Das Ende kam leider viel zu abrupt für mich. Zu einem, weil es einfach wie schon beschrieben eine schöne runde Geschichte ist zum anderen, weil es am Ende doch noch die ein oder andere Szene gibt, die ich gerne noch weiterverfolgen würde. Wer weiß, vielleicht ergibt sich ja noch die Möglichkeit auf eine Fortsetzung und jetzt bin ich erstmal gespannt auf die ARD-Serie, die ich ganz sicher mir ansehen werde.

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  • 4 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 14.09.2020

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:

    Zwei Frauen kämpfen um Anerkennung und das ist in der Zeit um 1900 mehr als schwierig. Colina muss verbergen, dass sie nur ein Schankmädchen war, denn als Gouvernante der jungen Clara käme das nicht gut an. Die junge Clara ist rebellisch und will sich auch nicht verheiraten lassen. Wird es den beiden Frauen gelingen, ihre Träume zu erfüllen.

    Meine Meinung:

    Als Frau von heute ist es immer wieder erstaunlich zu lesen, wie schwer es die Frauen früher hatten, was man sich heute gar nicht mehr so richtig vorstellen kann und auch will. Die Geschichte hat mir gut gefallen. Sie ist bildhaft beschrieben und der Schreibstil ist gut, auch wenn ich am Anfang etwas Schwierigkeiten hatte in die Geschichte zu finden. Irgendwann entwickelt das Buch aber einen Sog, der einen dann auch nicht mehr los lässt.

    Fazit:

    Interessant

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja W., 04.10.2020

    Als Buch bewertet

    Mit Petra Grill unternehmen wir eine aufregende und spannende Zeitreise. Wir besuchen das Oktoberfest im Jahr 1900 und erleben den bunten Zauber dieses historischen Festes. Wir lernen zwei starke Frauen kennen, die um Macht und Liebe kämpfen.
    Wir befinden uns im Haus des Brauereibesitzers Prank, diesen großes Ziel nur Macht und Einfluss ist.
    In diesem Haus ist das einfach Schankmädchen Colina zur Gouvernante der jungen eigenwilligen Clara aufgestiegen. Prank weiß nicht, dass 31jährige Colina ein einfaches Schankmädchen war und durch eine List diese begehrte Stelle erhalten hat. Prank hat auch mit seiner eigenwilligen 19-jährigen Tochter Clara so seine Probleme. Sie will sich seinen Befehlen einfach nicht unterordnen. Und mitten im Glanz und Getriebe des Oktoberfestes entwickelt Colina für Clara und sich selbst einen gewagten Plan. Und wird dieser gelingen?
    Wow! Einfach sensationell. Und jetzt nach dem ich den großen ARD-Mehrteiler gesehen habe, werden die Figuren in diesem Roman lebendig. Ich hatte beim Lesen ihre Stimmen im Ohr. Das historische Oktoberfest erwacht vor meinem inneren Auge zum Leben. Ich hatte ja schon durch die herrlichen Beschreibungen der Autorin tolle Bilder vor meinem inneren Auge. Aber es ist ja gigantisch, wenn man dies live sieht. Ich muss jedoch gestehen, dass mich das Buch mehr fasziniert hat als der Film, denn hier habe ich einiges vermisst. Aber nun zu den beiden Protagonistinnen. Hier lerne ich Colina kennen, die durch ihren Mut und ihre wilde Entschlossenheit viel erreicht hat. Zur damaligen Zeit schon eine Glanzleistung und dafür bewundere ich sie. Clara, die Tochter des Braumagnaten Plank war mir anfangs nicht so sympathisch. Aber irgendwie habe ich sie auch verstanden, bei diesem herrischen Vater, hatte sie nicht viele Chancen. Aber Hut ab, als sie ihr Leben plötzlich selber in die Hand genommen hat. Der Brauereibesitzer Prank ist ja ein unsympathischer Mensch. Mit welchen Intrigen und Machenschaften auf der Wiesn gekämpft wurde, um an die Schanklizenzen zu kommen ist unglaublich. Menschen und ihre Gefühle waren hier Nebensache, da ist man auch vor einem Mord nicht zurückgeschreckt. Hier hatte ich schon manchmal Gänsehautfeeling. Und wenn ich mir gewisse Szenen vorstelle, läuft es mir kalt den Rücken hinunter. Interessant fand ich jedoch, wie sich das Leben von Colina und Clara weiterentwickelt hat. Es waren harte Zeiten, denn die Schankmädchen auf der Wiesen hatten keine festen Lohn, sondern nur das Trinkgeld und bekamen noch Geld für besondere Dienste. Es waren wirklich alle mit wirkenden Charaktere herausragend beschrieben, ich konnte mir jeden Einzelnen bildlich vorstellen.
    Ein herausragender historischer Roman, den ich einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte und den ich regelrecht verschlungen habe. Das wunderschöne Cover lädt schon zu einem Oktoberfestbesuch ein. Ein Lesevergnügen der Extraklasse, für das ich sehr gerne 5 Sterne vergebe.

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  • 5 Sterne

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    Anja R., 31.08.2020

    Als Buch bewertet

    Colina ist auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann und hat ihren Sohn bei Freunden vor ihm versteckt. Nun schlägt sie sich als Schankmädchen durch und spart so viel wie möglich, von ihrem mehr als kargen Lohn, um irgendwann ihren Sohn wiederzusehen. Colina träumt von einem besseren Leben. Mit einer List gelingt es ihr, eine Stelle als Gouvernante im Haus des gerade zugezogenen Unternehmers Prank zu ergattern. Colinas Aufgabe ist es, Pranks Tochter Clara zu beaufsichtigen und ihr Gesellschaft zu leisten, bis Prank einen geeigneten Ehegatten für Clara gefunden hat. Ein heimlicher Ausflug der beiden Frauen setzt allerdings Ereignisse in Gang, die das Schicksal von Colina und Clara unumkehrbar wenden...

    Der Einstieg in diesen historischen Roman gelingt mühelos, denn Petra Grill versteht es vom ersten Moment an, die damalige Zeit zum Leben zu erwecken, sodass man sich ganz auf die Ereignisse einlassen kann. Handlungsorte und Protagonisten werden dabei so authentisch beschrieben, dass man manchmal das Gefühl hat, die entsprechende Geräuschkulisse oder die passenden Düfte wahrzunehmen, und dadurch selbst vor Ort zu sein.

    Der Blick in die damalige Zeit ist allerdings nicht immer angenehm, denn Colinas Leben als Schankmädchen ist hart und auch der Aufstieg zur Gouvernante alles andere als leicht. Da die Charaktere so lebendig wirken, fiebert man früh mit ihnen mit. Man hofft und bangt mit ihnen und fühlt die Wut im Bauch, wenn Ungerechtigkeiten überhandnehmen. Die Sitten und Gebräuche fließen dabei glaubhaft in die Handlung ein. Man merkt, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat. Das Oktoberfest bildet eine lebendige Hintergrundkulisse für die Ereignisse, mit denen die Hauptprotagonisten konfrontiert werden.

    Die Handlung ist durchgehend interessant und hat weitaus mehr zu bieten als einen kurzen Gang über die Wiesn. Denn Mord, Intrigen, Neid, Missgunst, familiäre Geheimnisse und natürlich auch eine gut abgestimmte Prise Romantik, sorgen dafür, dass man früh in den Sog der Ereignisse gerät und das Buch erst aus der Hand legen mag, wenn man am Ende angekommen ist.

    Ein empfehlenswerter Roman, der durch lebendige Charaktere und eine authentische Hintergrundkulisse überzeugt.

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  • 5 Sterne

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    Isabel R. (engi), 01.09.2020

    Als Buch bewertet

    Wer hätte im Jahr 2019 zu Zeiten des Oktoberfests in München ahnen können, dass sich das Jahr 2020 so ganz anders gestalten könnte als alles was wir bisher kannten. Wer wäre auch nur auf den irrwitzigen Gedanken gekommen, das Fest auf der Theresienwiese könnte nicht stattfinden? Umso schöner ist es, dass wir Dank der äußerst sympathischen Autorin Petra Grill dennoch einen Bummel über die Wiesn‘ machen dürfen, wenn auch mit viel Kopfkino hundert Jahre früher.

    Ich hatte das Glück, dieses Buch in einer von Leserunde zu genießen, die von der höchst motivierten Autorin selbst begleitet wurde. Ich fühlte mich sofort heimisch in Jahre 1900, in dem ich die beiden ungleichen Frauen Colina und Clara ein Stück des Weges begleiten durfte. Ich tauchte ein in das - besonders für Frauen - nicht immer leichte Leben und ihren täglichen Kampf ums Überleben. Was mussten sie sich damals als arme Biermadeln alles bieten lassen, in dem sie statt einem festen Lohn lediglich ein kärgliches Trinkgeld bekamen. Doch auch unter den Großkopferten machten sich Intrigen und heimtückische Machenschaften breit. Die Bierbrauermafia war hier schwer am Werk, galt es doch den harterkämpften Markt möglichst lukrativ zu erobern. Und wie passen nun Colina und Clara ins große Ganze? Colina, aus ärmsten Verhältnissen und Clara, das verwöhnte Töchterchen aus gutem Hause? Lasst euch überraschen und begleitet die Beiden auf einer Reise, auf der Beide über sich hinauswachsen werden. Gut, auch ein paar Mannsbilder haben ein paar gute Ideen, aber den Vogel schießen die Damen ab! Ich habe mich pudelwohl gefühlt im München des Jahres 1900 und hätte nix dagegen, vielleicht im nächsten Jahr mal selbst über die Wiesn‘ zu schlendern. Dieser Roman macht Lust auf Bier, Weib, Gesang und bayrische Lebenskunst und bekommt von mir volle fünf von fünf Punkten.

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  • 5 Sterne

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    Angelika T., 09.09.2020

    Als Buch bewertet

    Colina ist ein armes Biermadl, das sich tapfer durchschlägt, um für ihren kleinen Sohn zu sorgen. An Mut fehlt es ihr nicht und so erkämpft sie sich eine Anstellung in dem feinen Haushalt des fränkischen Brauereibesitzers Prank als Anstandsdame für dessen Tochter Clara. Aber Clara, auf der Suche nach Liebe und Lebensfreude, macht ihr das Leben nicht leicht. Und als Colina sich einmal überreden lässt, hat das Abenteuer für beide schwere Folgen…
    Petra Grill schreibt so fließend und lebendig, dass man am liebsten mit eintauchen möchte in das historische München. Warmherzig schildert sie die Geschehnisse, verbreitet Münchner Flair und besticht mit farbenfrohem Lokalkolorit! Ihre Protagonisten sind vielschichtig: man fiebert mit Colina mit, staunt über die reichen Brauereimagnaten und deren Machenschaften, und begleitet die Polizisten auf ihren Streifzügen durch Schwabing.
    Dabei entwickelt sich eine ebenso spannende wie berührende Geschichte, die den Leser gefangen nimmt und in eine andere Welt entführt – auf’s Oktoberfest 1900. Und so ganz nebenbei erfährt man auch noch Wissenswertes über München sowie Zeitgeschichtliches.
    Ein wunderbares Buch, eine bunte, turbulente Story, authentisch, fesselnd und in jeder Hinsicht sehr beeindruckend!

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  • 4 Sterne

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    Marakkaram, 15.09.2020

    Als Buch bewertet

    "Jetzt bist noch frisch und ansehnlich, jetzt sehen sie`s noch gern, wenn du mit ihren Krügen an den Tisch kommst, und beim Mieder steht der oberste Knopf auf. Sei ned dumm, nimm mit, was du mitnehmen kannst. Leg dich hin, halt still, denk an was anderes. Zwei Mark sind zwei Mark, und sogar wenn`s nur eine is´, ist´s immer noch mehr als die 10 Pfennig, die dir einer sonst als Trinkgeld gibt. "

    München 1900: Colina, ein einfaches Schankmadl, möchte alles hinter sich lassen: den gewalttätigen Ehemann, ihren Job, in dem man nur vom Trinkgeld lebt und dem Zubrot, wenn sie mit dem ein oder anderen Kunden hinterm Schuppen verschwindet. Colina weiß, sie kann weit mehr als das und sie ist gewitzt. Und so ergattert sie tatsächlich eine Anstellung als Gouvernante einer eigensinnigen, jungen Frau. Ihr neuer Boss ist der Biermogul Prank, der auf dem Oktoberfest groß rauskommen will. Doch dann passiert etwas, womit niemand gerechnet hat und Colinas Träume drohen zu platzen.

    "Oktoberfest 1900" ist ein sehr lebendiger Roman über Deutschlands größtes Volksfest, den Biermogulen, Wirtsleuten und Schankmädchen, angelehnt an die TV-Produktion.

    Ich habe den Münchner Lokalkolorit geliebt; König Otto, die Schwabinger Kunstszene usw. Auch der immer wieder einfließende bayrische Dialekt war großartig und hat für die richtige Stimmung gesorgt. Man erfährt viel über die Geschichte und Hintergründe des Oktoberfestes. Ich hätte gerne mit Colina mal ne Runde gedreht und mir die Attraktionen des Jahres 1900 angesehen. Da gab es u.a. die Völkerschau, die in einem Nebenstrang kurz präsent und wichtig war, aber insgesamt viel zu kurz kam.

    Es gibt einfach zu viele interessante Personen und Handlungsstränge, auf die man in diesem Roman gar nicht alle eingehen kann. Das Potential für einen 3-Teiler hätte der Stoff allemal gehabt. So steht hier zum einen Colina und ihr Leben im Vordergrund und zum anderen der Polizist Aulehner, durch den man immer wieder interessante Einblicke ins Nachtleben und Milieu erhält. Ich persönlich hätte aber gern noch mehr über den Biermogul Prank oder Maria von der Deibel Brauerei erfahren. Dabei geht es gar nicht mal um die Charakterzeichnung, die sind Petra Grill allesamt hervorragend gelungen, sondern eher um die Neugier auf die Personen und ihr Leben, in das ich gern tiefer geschaut hätte.

    Der Schreibstil ist unheimlich flüssig, angenehm und unterhaltsam. Ihre Schilderungen sehr bildhaft und lebendig. Das macht schon großen Spaß, auch, wenn manches ein wenig zu knapp geraten ist und mir dafür vielleicht der Aulehner hier und da zu viel Platz eingenommen hat.

    Fazit: Ein lebendiger, bunter Roman rund um das Oktoberfest und die Bierbrauer, aber auch über die Rechte der Frauen zur damaligen Zeit, der mich richtig gut unterhalten hat.

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  • 4 Sterne

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    Tanja P., 26.08.2020

    Als Buch bewertet

    Träume sind (Bier-)Schäume

    Colina ist Schankmädchen in einer München Wirtsstube und träumt von einem besseren Leben. Sie schafft es mit viel Dreistigkeit und Einfallsreichtum, von dem aus Nürnberg neu zugezogenen Bierbrauer Curt Prank als Gouvernante für dessen Tochter Clara engagiert zu werden.
    Prank will sein fränkisches Bier unbedingt auf dem Oktoberfest ausschenken – ein schnell erlassenes Gesetz verhindert das aber. Seine letzte Chance ist Claras Hochzeit mit dem Vorstandsvorsitzenden der größten Münchner Brauerei, der allerdings mehr als doppelt so alt ist wie sie. Clara entzieht sich diesem Vorhaben durch die Flucht und Colina landet wieder da, wo sie nie mehr hinwollte – als Schankmädchen auf dem Oktoberfest …

    Oberwachtmeister Lorenz Aulehner ist neu bei der Kriminalabteilung der königlichen Schutzmannschaft in München. Er soll der Nachfolger des jetzigen Leiters werden und ist mit seinen Kollegen für Ruhe und Ordnung auf dem Oktoberfest zuständig, denn hinter den Kulissen kämpfen die Bierbrauer und Wirte mit harten Bandagen und unlauteren Mitteln um die Gäste und Vorherrschaft. Als es im Umfeld der Wiesn zu einigen Todesfällen kommt stellt sich die Frage, ob diese etwas mit den Ausschanklizenzen für das Fest zu tun haben.

    „Oktoberfest 1900“ von Petra Grill zeichnet ein sehr authentisches Bild der damaligen Zeit und vermittelt dabei viele historische Fakten. Ich wusste z.B. nicht, dass die Ausschanklizenzen damals noch nicht an die großen Brauereien, sondern an kleine Wirte vergeben wurde, die mit dem dort erwirtschafteten Geld das restliche Jahr überbrücken mussten. Um ordentlich daran mitzuverdienen, kauften die großen Brauereien die Wirte nach und nach auf. „In ein paar Jahren gibt’s in München kein Wirtshaus mehr, das nicht einer Brauerei gehört.“ (S. 302)
    Auch die Arbeitsbedingungen der Schankmädchen waren unvorstellbar. Sie schufteten täglich bis zu 18 Stunden und bekamen keinen festen Lohn, sondern nur ihr Trinkgeld. Deshalb verdienten sich was dazu, indem sie mit den männlichen Gästen schliefen.

    Colina hat mich sehr beeindruckt. Sie ist zielstrebig, taff und weiß genau, was sie will – einen ordentlichen Lohn und nicht mehr von den Trinkgeldern und der Hurerei abhängig sein. Doch als sie glaubt, es endlich geschafft zu haben, wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt.
    Clara ist zu Beginn eine verwöhnte und sehr naive Fabrikantentochter. Aber sie will sich nicht länger dem Willen ihres Vaters unterordnen, sondern sich ihren Ehemann selber suchen. Dass sie für ihr Glück alles riskiert und eine sehr starke, fast schon harte Persönlichkeit wird, hat mich sehr überrascht.
    Lorenz Aulehner will alles richtig machen und seinen Chef beeindrucken, kann seine menschliche Seite zum Glück aber nicht ganz abschalten. Als Außenstehender hat er einen unvoreingenommenen Blickwinkel auf den Münchner Klüngel und ist noch niemandem verpflichtet.

    Die Autorin erzählt die Geschichte abwechselnd aus Colinas und Aulehners Perspektive und lässt auch berühmte Persönlichkeiten wie König Otto von Bayern oder Fanny zu Reventlow auftreten. Sie schreibt sehr detailverliebt und lässt Hintergrundinformationen zur wirtschaftlichen und politischen Situation, den Frauenrechten, Arbeits- und Lebensbedingungen ihrer Protagonisten einfließen. Leider waren mir diese Schilderungen manchmal etwas zu ausführlich und sorgten in der an sich recht spannenden Handlung für ein paar kleine Längen. Davon abgesehen hat mich das Buch aber sehr gut unterhalten.

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  • 4 Sterne

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    Johann B., 27.08.2020

    Als eBook bewertet

    Zwei junge Frauen, Colina und Clara, möchten ausbrechen. Die eine aus dem Alltag in einer Kneipe, die andere aus dem Haus ihres Vaters. Beide sind die Hauptpersonen in dem Buch „Oktoberfest 1900 Träume und Wagnis“. Durch einen humorvollen Plan lernen die beiden sich kennen, obwohl sie aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen kommen. Das Oktoberfest steht an und Claras Vater möchte hier das große Geld machen. Auch für Colina beginnt damit eine stressige Zeit.

    Mit viel Humor und einer lebendigen und ausführlichen Sprache, schrieb die Autorin das Buch. Es zeigt, wie die Kämpfe um den Bierausschank das Leben rund um das Fest bestimmten. Es wird mit allen Bandagen gekämpft und ich frage mich ernsthaft, ob das heute auch noch so ist. Spannend wurde das Buch ebenfalls immer mal wieder aber hauptsächlich geht es um das große Volksfest. Bezeichnend, wie die „Biermädchen“ damals entlohnt wurden und was sie sich häufig gefallen lassen mussten. Frau Grill hat ausführlich recherchiert und ich konnte mich sehr gut in die damalige Zeit hineinversetzen. Ihr stiller Humor hat mir mal wieder bestens gefallen.

    Es gibt viel Lokales zu lesen und das entspricht wohl eher dem Geschmack von Einheimischen oder jenen, die das Oktoberfest mögen. Bald folgt auch der Film, welcher in mehreren Folgen in der ARD gezeigt wird. In diesem Jahr 2020 musste es ausfallen und da denke ich, dass der Roman eine gute Entschädigung dafür ist. Ich gebe vier Sterne für dieses empfehlenswerte Buch.

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  • 4 Sterne

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    Kristin K., 05.09.2020

    Als Buch bewertet

    Das einfache Schankmädchen Colina merkt schnell, dass sie mehr im Leben will als nur als Kellnerin in Lochners Bierstube und mit gewissen anderen Dienstleistungen sich ein bisschen Geld zu verdienen.
    Mit dem festen Entschluss ihr Leben zu verändern bewirbt sie sich als Anstandsdame und durch einen raffinierten Trick gelingt es ihr schnell eine Anstellung zu bekommen.
    Fortan arbeitet sie für den Großbraubesitzer Curt Prank, als Anstandsdame für seine Tochter Clara.
    Schneller als Colina lieb ist, zerschlagen sich jedoch ihre Träume und sie kehrt als Schankmädchen auf dem Oktoberfest zurück.
    Mitten auf dem Oktoberfest liefern sich die verschiedensten Bierbrauer einen Machtkampf und man gerät schnell zwischen den Fronten…

    Eine unglaublich spannende, mitreißende Geschichte über das einfache und wohlhabende Leben. Zwischen Machtkämpfen und dem Kampf des einfachen Überlebens. Zwischen Tod und der großen Liebe…

    Der Schreibstil ist super, das ganze Buch liest sich sehr flüssig. Man ist mitten im Geschehen und kann sich super hinein versetzten.
    Die Textpassagen mit bayrischem Dialekt sind klasse. Ich habe das ganze Buch über (auch zwischen den Sprachpassagen) den bayrischen Dialekt im Ohr gehabt.
    Passend für das Jahr 2020, in dem keine „Wiesn“ stattfinden, entführt einen das Buch „Oktoberfest 1900“ auf die Theresienwiese.

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  • 4 Sterne

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    Chatty, 26.08.2020

    Als Buch bewertet

    Nachdem dieses Jahr das Oktoberfest, auch genannt die Wiesn, in München aufgrund von Corona abgesagt wurde, ist dieser Roman gerade zur richtigen Zeit erschienen. Klar, dass die Erwartungen an die Umsetzung des Themas recht hoch waren. Da die Autorin jedoch das Fest seit ihrer Kindheit kennt, war ich guter Dinge, dass mich dieser gut recherchierter Roman bestens unterhalten würde.
    Egal ob es um den Münchner Kellnerinnenverein, die königliche Schutzmannschaft (hier vertreten von Inspektor Eder und Oberwachtmeister Lorenz), Gabriels Völkerschau oder der Satirezeitschrift Simplicissimus geht, die Autorin weiss alles geschickt zu erklären und in die Geschichte einzubauen. Eine Geschichte, die das Leben und Leiden zweier Damen widerspiegelt. Natürlich gehört zu Freud auch Leid, aber beides wurde durch den bildhaften Schreibstil hervorragend zu einer spannenden Geschichte verarbeitet.

    Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, da er die Zeit und die Ereignisse hervorragend widergibt. Ein Zitat ist mir hier besonders in Erinnerung geblieben: "Jeder trägt seine Wahrheit in sich." Ich denke, dass dieser Satz alleine schon sehr vieles aussagt und auch Teile des Romans sehr treffend wiederspiegelt. Ich würde mich freuen, wenn es eine Fortsetzung geben würde und könnte mir auch eine Verfilmung sehr gut vorstellen.

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