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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela W., 25.09.2017

    Als Buch bewertet

    Das Cover des Buches ist einfach nur toll. Es erinnert an eine unbeschwerte Kindheit.

    Inhalt: Die trockene Alkoholikerin Caro hat es nicht leicht. Obwohl sie immer das Lieblingskind ihres Vaters war, hat er sich vor einem Jahr von ihr abgewandt. Durch den Anstoß einer Nachbarin kommt Caro ins grübeln. Sie denkt über ihre behütete Kindheit, das Leben ihres Vaters, die Beziehung zu ihrem Vater und ihren Eltern und vieles mehr nach. Bei diesen Rückblenden erfährt man auch mehr über Karls eigene Kindheit, die so einiges an Entbehrungen mit sich gebracht hat. Und so erfährt man auch warum sich Caros und auch Karls Leben so entwickelt hat.

    Meine Meinung: Der Autorin ist es gelungen, den Leser mit einem sehr flüssigen Schreibstil an das Buch zu fesseln. Von der ersten Seite an, hat mich Caros Familiengeschichte gefangen genommen. Durch die relativ kurzen Kapitel, die meist immer im Wechsel aus der Geschichte Caros, der Geschichte Karls und der Gegenwart sind, lässt sich das Buch sehr leicht lesen.
    Caro mit ihren Problemen ist mir vom ersten Moment an sehr sympathisch. Vor allem wie sie sich nach ihrer Alkoholerkrankung zurück ins Leben gekämpft hat finde ich ganz toll. Nach den Kindheitsbeschreibungen kann man einiges deutlich besser nachvollziehen, warum und weshalb vieles so gekommen ist. Allerdings wird auch Karls eigene Kindheit sehr realistisch dargestellt. So kann man auch verstehen, warum Karl seine Kinder so übertüttelt hat. Seine eigene Kindheit war von Verzicht und Krieg geprägt und das wollte er für seine Kinder besser machen.
    Beide Geschichten, die ganz eng miteinander verbunden sind wurden sehr detailiert und realistisch von der Autorin zusammengefasst.

    Mein Fazit: Ein wirklich gelungener Roman, den ich bedingungslos empfehlen kann.

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  • 4 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelöschter Benutzer, 15.10.2017

    Als Buch bewertet

    Vor einem Jahr kam es zum Bruch zwischen Caro und ihren Eltern, weil Caro nach einer Alkoholfahrt in den Entzug kam. Jetzt steht die Goldhochzeit ihrer Eltern an, die Caro dazu bringt, ihr Leben und das Verhältnis zu ihrer Familie zu überdenken.

    Das Buch erzählt in unterschiedlichen Zeitebenen das Leben von Caro und ihren Eltern. Angefangen während des 2. Weltkriegs, als ihr Vater als Kind mit seiner Mutter und zwei Schwestern aus Dresden flüchtete, über Caros überbehütete Kindheit bis heute. Der Vater gründete ein Bauunternehmen, so dass die Familie sorgenfrei leben konnte. Das schlechte Gewissen des Vaters, wenn er wegen der Arbeit nicht da sein kann, wird mit Geschenken beruhigt. Über Probleme wird nicht gesprochen, weshalb auch Caros frühe Alkoholsucht kein Gesprächsthema ist.

    Caro mochte ich, weil sie sich ihren Problemen stellt und stark ist. Ihr Leben mit ihrem Sohn und ihrem Lebensgefährten, aber auch ihre Aussetzer als Alkoholikerin waren gut beschrieben und authentisch.

    Insgesamt eine faszinierende Vater-Tochter-Geschichte, die einen guten Einblick in das Leben der Kriegskinder gibt und wie sich ihre Erlebnisse auf die nächste Generation auswirken. Gut!

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dominik S., 19.10.2017

    Als Buch bewertet

    Hier wurde ich wirklich von Christine Drews eiskalt erwischt. Ich habe einen heiteren Roman erwartet, allerdings wurde ich eines Besseren belehrt. Aber erst einmal zum Buch.

    "Sonntags fehlst du am meisten" erschien am 08.09.2017 im ullstein-Verlag und kostet als Printausgabe 13,00€. Als erstes hat mich das Cover des Buchs angesprochen. Es könnte nicht treffender gewählt worden sein, hier gibt es schon einmal 5 Sterne von mir. Dann die Geschichte.. sehr berührend. Ich will allerdings nicht zuviel verraten oder spoilern. Die Geschichte beginnt 1944, wo Caros Vater Carl den Krieg überlebt und sich als Flüchtling durchkämpfen muss. Ihr Vater hatte ein hartes entbehrungsreiches Leben, ganz im Gegensatz zu seiner Tochter Caro, die im Überfluss aufwächst und immer die Prinzessin ist. Mit 43 Jahren wendet sich ihr Vater auf einmal von ihr ab und das einst so gute Verhältnis beginnt zu bröckeln. Was ist passiert? Wird Caro es schaffen eine Versöhnung zu bekommen? Ich bin sehr begeistert von diesem Buch. Ich hoffe es erscheinen noch mehr Werke der Autorin in dieser Richtung!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isaopera, 03.09.2017

    Als Buch bewertet

    Nicht nur weil heute Sonntag ist, berührt mich der melancholische Titel von "Sonntags fehlst du am meisten" immer wieder. Sonntag ist für viele Familientag, Zeit für gemeinsames Frühstück, Partnerschaft und Gespräche. In Caros Familie bleibt Vieles - schon lange! - ungesagt. Die Autorin Christine Drews erzählt eindrücklich von Ausflüchten, Traumata und aufgeschobenen Gesprächen.
    Ein Roman, der Generationen überspannt und auf unglaublich vielen Zeitebenen spielt, ohne dabei jemals zu episodisch oder verwirrend zu sein. Das finde ich eine wirkliche Leistung!
    Alkoholsucht ist eine schwere Erkrankung und aus der Sicht der Protagonistin Caro wird schonungslos der Alltag einer alkoholkranken Mutter berichtet, die im Nachhinein Vieles bereut. Ihr Vater, Karl, schleppt Traumata aus dem Weltkrieg mit sich und hat das unbedingte Bedürfnis, die Frauen seiner Familie vor Leid zu beschützen. Der Satz "Das Gegenteil von gut ist gut gemeint" wird in diesem Roman aufs Trefflichste verifiziert, ohne jemals belehrend zu wirken.
    Caro ist keine typische Heldin, dennoch konnte ich ihre Sicht an vielen Punkten verstehen und finde so gut, dass die Charaktere eben einfach schrecklich menschlich sind - wie wir alle!
    Ein Buch mit großen Themen, das mich absolut positiv überrascht hat und mich sicher noch beschäftigen wird. Ich konnte es nicht aus der Hand legen! Bitte mehr von dieser Autorin!

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Karin G., 18.10.2017

    Als Buch bewertet

    Sowohl das Cover als auch der Titel des Buches haben mich sofort angesprochen. Dies war mein erstes Buch der Autorin, aber mit Sicherheit nicht mein letztes.
    Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen. Ich hatte das Buch rasend schnell beendet. Die einzelnen Personen sind exzellent ausgewählt und man fühlt sich bald mit ihnen verbunden.
    Das Buch ist in viele kleine Abschnitte geteilt, die auch in unterschiedlichen Zeiten spielen.
    Zum einen wird das Leben von Caros Vater in Kriegszeiten geschildert. Er musste schon als kleiner Junge für seine Mutter und seine Schwestern übernehmen. So nimmt er es sich auch als Aufgabe, sich um Caro zu kümmern und es ihr an nichts fehlen zu lassen. Diese Fürsorge ist jedoch viel auf materieller Ebene.
    Caro stürzt ab und verfällt dem Alkohol. Nach einem dramatischen Erlebnis kommt es dann zum Bruch.
    Ein wirklich sehr tiefgreifendes Buch, das mir an manchen Stellen sehr nahe gegangen ist. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone L., 08.09.2017

    Als eBook bewertet

    Das Buch erzählt den Werdegang von Caro, die alkoholsüchtig war und seit einem Jahr keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater hat. Durch die alte Frau Schneiders kommt sie jedoch zum Nachdenken und rollt ihre Vergangenheit auf. In groben Zügen erhält man einen Einblick in Caros Kindheit. Es werden einige Schlüsselerlebnisse beleuchtet, bei denen man merkt, wie sehr Caro Papas Liebling war und dies ihre Kindheit sehr geprägt hat. Es gibt auch Rückblenden in Karls Vergangenheit und Einblicke in seine Kriegs-Kindheit während des 2. Weltkriegs. Nach und nach wird einem als Leser klar, wie sehr die Kindheit ein Leben prägt. Die Autorin verzichtet nicht darauf Schwächen und Probleme der Protagonisten aufzudecken und so werden die Figuren sehr realitätsnah. Durch die Zeitsprünge, die gut gekennzeichnet wurden, wird das Buch sehr lebendig und es zieht sich die Goldhochzeit der Eltern als roter Faden und Ziel durch das Buch. Das Ende hat mich etwas unbefriedigt zurückgelassen, da hätte ich mir noch etwas mehr Informationen gewünscht. Mir hat das Buch trotzdem sehr gut gefallen, weil die Familiengeschichte interessant und schlüssig dargelegt wurde und mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen hat.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 01.09.2017

    Als Buch bewertet

    Es ist eine Familiengeschichte über fünf Generationen, wobei die erste Generation nicht erzählerisch sondern nur durch Recherche der Hauptfigur Caro transportiert wird und die letzte Generation besteht aus Caros Sohn, ist also auch kürzer gehalten.
    Doch es ist festzustellen, dass die Ereignisse und Erfahrungen der Vergangenheit sich noch auf die Nachkommen auswirken.

    Zentral stehen Caro und ihr Vater Karl im Mittelpunkt. Karl musste 1945 als Kind mit Mutter und Schwester aus Schlesien flüchten und in der jungen Bundesrepublik Deutschland durch harte Arbeit Fuß fassen.
    Seine Tochter Caro wächst mit 2 Brüdern behütet, sogar überbehütet auf. Ihr Leben wird durch ihren Alkoholismus geprägt.

    Christine Drews ist eine sehr gute Autorin, denn sie lässt den Leser nahe an ihre Figuren ran, die ihre Schwächen haben, aber versuchen, damit umzugehen. Die Bewältigung der unausgesprochenen Probleme der Vergangenheit ist dann auch ein wichtiges Thema.

    Was mich am Roman am meisten beeindruckt ist, wie sinnvoll die Zeitsprünge der Handlung gestaltet sind. Zwar sind die Sprünge häufig, aber die Lesbarkeit wird davon nicht beeinträchtigt. Problemlos kann man der Handlung folgen, die durch diese Erzählstruktur bereichert wird.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelöschter Benutzer, 02.12.2017

    Als Buch bewertet

    Kennt ihr das auch, dass man zwischendurch auch einen tiefgründigeren Familienroman lesen muss?
    Das Cover hatte mich angesprochen und nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen muss.

    Der Schreibstil von Christine Drews hat mich von Anfang gefesselt und in den Bann gezogen, denn er ist zwar leicht, locker und mit Spannung zu lesen, aber die Themen, wie Alkoholismus, Rückblenden in die Kriegszeit, Familiengeheimnis, Beziehung zwischen Tochter und Vater und vieles mehr, wurden mir sehr tiefgründig näher gebracht.

    Die Charaktere sind fantastisch in Szene gesetzt geworden. Caro, Mutter eines Sohnes, geschieden, trockene Alkoholikerin, hat seit über einem Jahr keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater. Ihrem Vater, für dem sie immer "seine Prinzessin" war. Der Grund dafür ergibt sich durch vieles aus der Vergangenheit und Caro lernt ihren Vater erst so richtig verstehen, nachdem sie von Erzählungen aus dem Krieg erfährt.
    Karl, Caros Vater, ist ein Kind des Krieges, der bereits mit 14 Jahren für seine Mutter und Geschwister aufkommen musste, damit sie überleben konnten.
    Natürlich gibt es auch weitere sympathische Charaktere, die diesen tiefgründigen Roman abrunden.

    Die Perspektivenwechsel die in verschiedenen Zeitepochen spielen, da es immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit gibt, mögen zwar für manche verwirrend sein, aber persönlich konnte ich allem sehr gut folgen und machte es für mich noch interessanter weiter zu lesen. Als Leser erfährt man von Caros Vergangenheit und Gegenwart, aber auch von Karl und Frau Schneiders Vergangenheit.
    Die Gegenwart spielt im Jahre 2016 und in Deutschland.

    Die Themen von Alkoholismus, Kriegsgeschichte, Familienzusammenhalt, Liebe, Freundschaft werden hier sehr gut aufgegriffen und tiefgründig dem Leser erzählt. Persönlich musste ich an manchen Stellen echt schlucken, da mir der Kloß im Hals war, aber manchmal durfte ich auch schmunzeln und vieles hat mich auch zum Nachdenken angeregt.

    "Ein sehr tiefgründiger Familienroman, mit sehr interessanten Themen, einem leichten, angenehmen Schreibstil, sympathische Charaktere. Emotionen vom schmunzeln bis zum Weinen werden dem Leser übermittelt. Themen von Alkohol, Eltern, die im Krieg aufgewachsen sind, wurden hier aufgegriffen. Eine nicht ganz leichter Lektüre, die aber absolut lesenswert ist."

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wilhelma, 30.11.2017

    Als Buch bewertet

    In dem Roman von Christine Drews prahlen zwei Generationen aufeinander. Da ist Carl, der sich in der schweren Nachkriegszeit hoch gearbeitet hat und seine Tochter Caro, die von ihm sehr verwöhnt wurde. Aus seiner Sicht hat er alles getan, damit es seiner Familie besser geht, als es ihm früher ging. Seine Erlebnisse aus der Kriegszeit haben ihn geprägt. Doch wie so oft werden diese Erlebnisse nie verarbeitet. Seine Erwartung an seine Kinder stellt er deshalb unbewusst sehr hoch. Caro zerbricht daran, weil sie immer das Gefühl hat, diese Erwartungen nicht zu erfüllen und rutscht immer mehr in eine Alkoholsucht. Dieses Buch zeigt dass viele Konflikte in der Familie nicht aus einem bösen Willen passieren, sondern dass viele Prägungen von der Kindheit dazu geführt haben. So flüchtet sich Carl in seine Arbeit um das Erlebte zu verdrängen. Für Caro bedeutet dies aber auch , dass sie oft ihren Vater entbehren muss. Erst als Caro selbst eine erwachsene Frau ist, kann sie diese Konflikte erkennen und verstehen. Da dieses Buch viele Sitautionen aus der Sicht von Carl und von Caro erzählt, kann der Leser wirklich sehr gut erkennen, dass es hier kein „ Gut und Böse" gibt. Ich bin ebenfalls davon überzeugt, dass jeder aus dieser Geschichte, ein lehrreicher Gedanke für sich selbst ziehen kann.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 31.08.2017

    Als Buch bewertet

    Das Cover ziert ein fröhliches Vater/Tochterbild, das mir sehr gefällt. Den Titel finde ich nicht so gelungen, eigentlich fehlt der Vater nicht nur sonntags. Das Buch war gut geschrieben und las sich leicht und flüssig. Es umfaßt eine lange Zeitspanne hin zum Zweiten Weltkrieg (manchmal sogar bis zum Ersten Weltkrieg) bis in die heutige Zeit. Im wesentlichen geht es um die Protagonistin Caro, die behütet mit ihren Eltern und zwei älteren Brüdern aufwächst. Caro kann sich nicht so recht entfalten. Sie ist die Prinzessin ihres Vaters, der ihr alle Hindernisse aus dem Weg räumt und sie auf Händen trägt. Sie kann keine eigenen Stärken entwickeln und verfällt dem Alkohol. Obwohl sie verheiratet ist und ein Kind hat, rettet sie sich immer wieder in den Alkohol und baut einen Unfall, indem sie auf einem Friedhof ausgerechnet den Grabstein ihrer Großmutter, dem geliebten Mutterle ihres Vaters, umfährt. Damit entzieht der Vater ihr jede Unterstützung und bricht den Kontakt zu ihr ab. In ihrer weiteren Entwicklung und durch eine Entziehungskur lernt sie einige Menschen kennen, die ihr ein neues Lebensgefühl vermitteln. Was ihr auf der Seele liegt, ist die Versöhnung mit ihrem Vater, die während der Goldenen Hochzeit der Eltern stattfinden soll.

    In vielen Kapiteln aus verschiedenen Zeiten, die jedoch durch Jahreszahlen gekennzeichnet sind, was sehr hilfreich ist, lernt der Leser viel über den Vater und dessen Eltern kennen und entwickelt Verständnis für dessen Denken und Handeln. Er hat seine Tochter über alle Maßen verwöhnt, weil er durch den Krieg gelernt hat, in schweren Zeiten für seine Mutter und seine Schwester zu sorgen. Er wollte seiner Frau und seiner Tochter ein leichteres Leben bereiten.

    Es fällt nicht schwer, sich mit den Gedanken des Vaters vertraut zu machen, wohingegen Caro als verzogenes Kind sehr lange braucht, um zu begreifen, daß jeder für sich selbst verantwortlich ist und daß sie vor allem für ihren Sohn Verantwortung zu tragen hat.

    Das Buch widmet einen großen Teil den Kriegserinnerungen des Vaters, aber es gibt leider keinen Aufschluß darüber, wie er das Jahr seit dem Bruch mit seiner Tochter verkraftet hat. Leider ist das Buch dann auch ganz schnell zu Ende. Von der Versöhnung von Vater und Tochter ist nichts zu erfahren. Schade. Hier hätte ich mir einen emotionaleren Abschluß gewünscht.

    Von mir gibt es eine Leseempfehlung, weil das Buch aufzeigt, welche Probleme zwischen den Familienangehörigen entstehen, wenn sie über die wichtigsten Dinge, die sie berühren und bewegen, nicht miteinander reden.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marlene S., 29.10.2017

    Als eBook bewertet

    Dieses Buch "Sonntags fehlst du am meisten" von Christine Drews spielt auf unterschiedlichen Zeitebenen. Das macht diesen Roman so interessant.

    Einerseits erfahren wir aus dem Leben der Protagonistin Caro - nicht unbedingt eine Sympathieträgerin - und auf der anderen aus dem schwierigen Leben ihres Vaters Karl, der im Krieg die schweren Angriffe auf Dresden überlebte und als Junge mit seiner Mutter und Schwester flüchten musste. Nie wieder wollte er, dass seine Lieben hungern müssten. Dieser Wunsch begleitet ihn seine ganzes Leben lang und treibt ihn an. Seine harte Arbeit wird von Erfolg gekrönt. Schon als Kind musste Karl stark sein und erlaubte sich auch als Erwachsener, als ihn der Krebs einholt, keine Schwäche.

    Caro, seine Tochter, wird mit einem goldenen Löffel im Mund geboren. Ihr Vater liebt sie über alles und nennt sie nur Prinzessin. Er will alles Böse von ihr fern halten. Doch für Caro ist diese Fürsorge kein Segen. Wie heißt es: "Das Gegenteil von gut, ist gut gemeint". Sie lernt nie etwas durchzustehen und für ihre Fehler einzustehen. Immer gibt es jemanden, den man als Schuldigen brandmarken kann. Auch als sie nächtelang durchfeiert, immer wieder mehr trinkt als sie vertragen kann, windet sie sich durch. Kein Wunder, dass ihr Vater kein Vertrauen in ihre Fähigkeiten hat. Es ist, als würden beide aneinander vorbei leben und reden. Doch nicht nur ihrem Vater macht sie etwas vor, auch ihrem Ehemann und ihrem Sohn.

    Im Heute ist Caro trocken, hat einen Partner gefunden und ergreift die Chance, eine Wohnung zur Alten-WG umzugestalten. Dabei lernt sie ganz besondere, ältere Menschen kennen, die ihr etwas zutrauen, sie in ihrem Tun unterstützen. Caro bestätigt sich, als auch ihren Mitmenschen das Vertrauen, das in sie gesetzt wird.

    Dieses Buch könnte man auch als einen Entwicklungsroman bezeichnen.

    Seite 165 - "Wir sind alle für unsere Fehler selbst verantwortlich" oder Seite 180 - "Wir sind so wie uns das Leben prägt". Diese Aussagen muss Caro erst einmal annehmen und verinnerlichen. Ein hartes Stück Arbeit.

    Am Ende bleibt (Seite 180) "Gestehen und verzeihen können".

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lea O., 01.11.2017

    Als Buch bewertet

    "Sonntags fehlst du mir am meisten" hat mir wirklich gut gefallen, deswegen gebe ich vier Sterne. Das einzige, was mir fehlt, ist ein absolutes Highlight, das das Buch von anderen abhebt, aber sonst habe ich nichts auszusetzen.
    Es geht um Caro, die sich mit ihrem Vater zerstritten hat und jetzt nicht weiß, ob oder wie sie sich mit ihm versöhnen soll. So tauchen wir nicht nur in Caros Geschichte ein, sondern in die der ganzen Familie, besonders auch in die des Vaters. Das macht die Autorin geschickt durch Zeitsprünge, die jeweils durch Jahreszahlen gekennzeichnet werden. Auch wenn es durchaus viele Sprünge gibt, habe ich mich nie verloren gefühlt und konnte der Geschichte immer gut folgen. So erfahren wir zum Beispiel vom Vater, der während des Zweiten Weltkrieges aufgewachsen ist oder viele Eckpunkte aus dem Leben von Caro. So lernt man nach und nach die Personen immer besser kennen und versteht ihr Handeln.
    Das Buch behandelt durchaus auch schwierige Themen, zum Beispiel Caros Alkoholsucht, die eine Therapie machen musste oder die Beziehung zu Lieblingskindern in einer Familie. Trotzdem gibt es auch immer wieder sehr lustige Szenen, Stichwort: Rentner-WG-Casting. So bleibt die Geschichte immer abwechslungsreich und nie oberflächlich. Sich in Caro reinzuversetzen, vor allem wenn beschrieben wird, wie sie wegen ihrer Alkoholsucht ihren Sohn vernachlässigt, ist nicht immer einfach, aber trotzdem wächst sie einem ans Herz und man wünscht ihr nur alles Gute und dass sie jetzt wirklich die Wende in ihrem Leben geschafft hat.
    Der Schreibstil der Autorin ist sehr ansprechend und locker, sodass man die Geschichte gut lesen kann und auch immer weiterlesen will. Die Kapitel sind auch sehr schön aufgebaut. Jedes trägt als Überschrift einen Begriff, der dann lexikonmäßig erklärt wird.
    Ein wirklich schöner Familienroman, der gut zu lesen ist!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Norma K., 13.09.2017

    Als Buch bewertet

    Zur Prinzessin verdammt

    Als Drehbuchautorin hat Christine Drews große Routine im Schreiben lebendiger Dialoge und detailgenauer Situationsschilderungen. Das spürt man deutlich auch in dem vorliegenden Buch, mit dem sich die Autorin auf ein völlig neues Gebiet begibt, nämlich auf die Aufarbeitung einer schwierigen Vater-Tochter-Beziehung.
    Die goldene Hochzeit der Eltern steht bevor, und Caro, 44, muss sich entscheiden, ob sie diesen Festtag nutzen oder meiden will. Denn seit einem Jahr besteht zwischen Vater und Tochter völlige Funkstille. Caro ist trockene Alkoholikerin, ohne Beruf, geschieden, Mutter eines 9-jährigen Jungen. Sie gibt ihrem Vater die Schuld an ihrem verkorksten Leben, da er sie aus ihrer Sicht nie ernstgenommen hatte. In Gesprächen mit der alten Frau Schneiders gewinnt sie jedoch zunehmend eine neue Sicht auf die früheren Geschehnisse. Schließlich fühlt sie sich stark genug für eine neue Begegnung mit ihrem Vater…
    Vater-Töchter-Beziehungs-Bücher gibt es mehr als genug. Was mir an dem vorliegenden Buch sehr gut gefällt, sind die Perspektivenwechsel. Nicht nur die ich-bezogene Wahrnehmung der Protagonistin Caro wird dargestellt, sondern auch das So-Geworden-Sein des Vaters aus seiner Sichtweise. Diese völlig unterschiedlichen Wege implizieren tiefgreifende Probleme im Miteinander. Die erzählte Geschichte ist nachdenkenswert und schafft durchaus Verständnis. Leider wirkt das Buch sehr zerrissen, weil neben dem Erzählerwechsel auch sehr viele Zeitsprünge eingearbeitet wurden. Das ist zwar ein probates Mittel, um bei Krimis die Spannung zu erhöhen, aber diesem ernsthaften Thema hätte eine ruhigere, konstantere Erzählweise besser getan.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 29.08.2017

    Als Buch bewertet

    Wunderbare Familiengeschichte
    Durch das Cover und dem Titel erwartete ich eine leichte Geschichte. Ich bin jetzt eines besseren belehrt worden.
    Sonntags fehlst du am meisten von Christine Drews ist ein besonders einfühlsamer interessanter Familienroman mit sehr viel Potential,.
    Er spielt von 1946 bis 2016, immer wieder in Erinnerungen sogar bis vor dem 2. Weltkrieg hin und her.Über den jeweiligen Kapiteln steht die Jahreszahl, so ist es gut lesbar.
    Caros Vater Karl musste durch den Krieg sehr früh erwachsen werden und Verantwortung übernehmen. Seine Familie stammt aus dem Osten und da hat er es als Flüchtling besonders schwer, aber er hat es geschafft. Diese Generation wurde ihrer Kindheit beraubt.
    Als er nach zwei Söhnen die Tochter Caro bekommt, behandelt er sie wie eine Prinzessin, das ist ihr nicht so gut bekommen. Sie rutscht in den Alkoholismus ab, Karl ist enttäuscht und Caro gibt ihm die Schuld.
    Die erwachsene Caro muss erst erkennen lernen wie diese Nachkriegsgeneration denkt und handelt und warum über vieles nicht gesprochen wurde. Sehr gut hat mir gefallen, wie Cora mit ihren Selbstzweifeln und Vorwürfen langsam auf dem richtigen Weg kommt.
    Der Autorin ist es sehr gut gelungen die Emotionen einzufangen.
    Der Roman hat mich nachdenklich gemacht. Ich konnte einiges in meiner eigenen Familie wiedererkennen.
    Dadurch und weil die Autorin das so realistisch darstellt hat der Roman mich total gefesselt.

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  • 3 Sterne

    Simone H., 09.09.2017

    Als Buch bewertet

    Caro ist Mitte 40, geschieden, Mutter eines Schulkindes, arbeitslos und trockene Alkoholikerin. Nach einem alkoholisierten Verkehrsunfall bricht sie mit ihrem Unternehmervater und leidet unter diesem Streit sehr. Als ihr ihr neuer Lebensgefährte, den sie in der Therapie kennenlernt wieder ins Leben hilft, setzt sie sich mit ihrer eigenen Vergangenheit und ihrer Familiengeschichte auseinander.

    Das Buch springt in den Zeiten von der Kindheit von Caros Vater bis in die Gegenwart. Auch die Sicht wechselt zwischen Caro und ihrem Vater. Wir erfahren somit Details aus mehr als 60 Jahren Familienleben! Dieser Erzählweise ist für diesen Roman sehr gut gewählt und bringt stückchenweise Informationen mit sich, die das Handeln der Personen leichter verständlich machen!

    Die Sprache an sich leicht verständlich und gut zu lesen. Jedoch ist mir der Stil der Autorin teilweise ein wenig zu ausschweifend und die Ausführungen zu detailreich. Dies hat für mich leider den Erzählfluss ein wenig gehämmt.

    Das Buch ist wirklich interessant und zeigt Suchtverhalten aus Sicht der Betroffenen. Leider hat mich dieses Buch aber nicht so richtig gepackt und daher vergebe ich nur gute 3 Sterne!

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  • 3 Sterne

    Leseratte, 24.09.2017

    Als Buch bewertet

    Hauptperson in diesem Buch ist die Caro. Sie hat ein Alkoholproblem und im Rahmen dieses Problems, erzählt sie die Familiengeschichte bzw wird in diesem Buch die Familiengeschichte beschrieben.

    Eigentlich ist das Buch vom Inhalt her sehr schön. Allerdings gibt es viele Zeitsprünge. Zum einen ist da der Werdegang des Vaters, der aus dem Krieg heraus sich eine Firma aufgebaut hat und dann ist da das Leben der Caro. Ich hätte gerne mehr erfahren über das Leben des Vaters, der mit nichts angefangen hat und es geschafft hat, eine große Firma aufzubauen.

    Der Schreibstil ist sehr leicht und angenehm, es liest sich wirklich sehr schön. Das Folgen wird dem Leser nicht schwer gemacht und von daher kann man das Buch schon empfehlen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    JDaizy, 11.09.2017

    Als Buch bewertet

    "Jetzt putzen Sie sich mal die Nase." Maria Schneiders Stimme klang überraschend streng, und Caro tat, wie ihr geheißen. Dann nahm die alte Dame ihren Kopf zwischen die Hände, so dass Caro ihr in die Augen schauen musste. "Und jetzt hören Sie mir mal zu: Probleme sind wie Unkraut. Entweder man geht dagegen an, oder sie wachsen einem irgendwann über den Kopf. Aber was Sie bestimmt nicht weiterbringt, ist Selbstmitleid."


    Caro Winter war immer der Liebling ihres Vaters. Schon von klein auf hat er seine kleine Prinzessin gegen die größeren Brüder und gegen alles Böse in der Welt verteidigt und ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Doch plötzlich wendet sich das Blatt. Mit 43 Jahren wendet sich ihr Vater von einem Moment auf den anderen von seiner Tochter ab. Der Kontakt bricht nach einem Streit über ein Jahr vollkommen ab. Doch jetzt steht die goldene Hochzeit der Eltern auf dem Plan und alle rechnen fest mit Caros Besuch und einer Versöhnung.
    Wird es Caro schaffen ihren Vater gegenüberzutreten? Wird sie, wie von ihrer Mutter gefordert, ihre eigenen "Befindlichkeiten" hintenanstellen können und sich mit ihrem Vater aussöhnen? Und was war passiert, dass es überhaupt soweit kommen konnte?

    In ihrem Roman "Sonntags fehlst du am meisten" erzählt die Autorin Christine Drews eine
    tief zu Herzen gehende Familiengeschichte, in deren Mittelpunkt eine generationsübergreifende Vater-Tochter-Beziehung thematisiert wird. Durch ein Unglück verändert sich Caros Leben von einen auf den anderen Moment und es zerbricht nicht nur die tiefe, ihr immer Halt gegebene Bindung zu ihrem Vater, sondern auch ihre Ehe. Ihr Leben ist ein einziges Trümmerfeld. Und obwohl Caro es aus eigener Kraft schafft, den Kopf über Wasser zu halten, ziehen ihre inneren Selbstzweifel und ihr angekratztes Ego sie immer wieder nach unten. Ihr Vertrauen und ihr Selbstwertgefühl sind zutiefst verletzt. Und das nicht erst seit diesem alles verändernden Tag.
    Mit Hilfe von Jakob und Maria macht sich Caro auf die Suche nach der Vergangenheit ihrer Familie und auf die Suche nach sich selbst. Wer bin ich wirklich? Was will ich? Und kann ich es aus eigener Kraft schaffen, meinem Leben wieder auf die richtige Bahn zu bringen?

    Caro ist eine Protagonistin, die man gern haben kann, die aber auch Ecken und Kanten hat. Auch wenn ich mit ihren Problemen selbst zum Glück noch nie konfrontriert war, gibt es Momente, in denen ich mich ihr sehr nahe gefühlt habe. Man spürt ihre Verunsicherung und ihre Suche nach Anerkennung und Liebe stark zwischen den Zeilen. Ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können. Die wechselnden Perpektiven zwischen Vater und Tochter und zwischen den unterschiedlichen Zeiten machen es dem Leser möglich, nach und nach zu verstehen, was sich ereignet hat und warum jeder so ist wie er ist. Mich hat das alles sehr zum Nachdenken angeregt und wieder einmal gezeigt, dass man nicht auf den ersten Blick vorschnell eine Meinung über andere fällen, dass man immer wieder mal die Perspektive wechseln und über den Tellerrand schauen sollte.
    Im letzten Drittel des Buches verliert das Buch ein bisschen an Fahrt und Intensität. Aber das ist nur mein subjektives Empfinden und hat den Lesegenuss nicht geschmälert. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

    Meine heimliche Lieblingsfigur ist und bleibt Maria Schneider. Die rüstige, resolute Rentnerin mit dem Herz am richtigen Fleck rückt Caro nicht nur einmal den Kopf wieder gerade. Außerdem gefällt mir die Idee mit der Senioren-WG ausgesprochen gut. So etwas sollte es auch im realen Leben viel viel öfter geben.

    Das Buch wurde als Taschenbuch mit erweiterten eingeklappten Umschlagflächen im September 2017 im Ullstein-Verlag veröffentlicht. Auf 288 Seiten sind die einzelnen Kapitelüberschriften der Brockhaus Enzyklopädie entnommen. Eine schöne Idee, weil einem dieser Bücher eine ganz besondere Bedeutung im Buch zukommt. Auch die einzelnen Erzählstränge sind mit der Angabe der Jahreszahlen gut voneinander zu unterscheiden und ich habe wirklich bis zum Ende mitgefiebert, wie sich alles Stück für Stück ineinander fügt.
    Auch das Cover finde ich sehr ansprechend. Man sieht vermutlich die junge Caro mit ihrem Vater. Beide sind glücklich und unbefangen und genießen den gemeinsamen innigen Moment. Was muss passieren, dass diese enge Vater-Tochter-Beziehung solch tiefe Risse bekommt. Das war mein erster Gedanke als ich den Text auf der Rückseite des Buches gelesen habe. So darf es sein: Ein Buch das neugierig macht, wenn man es in die Hand nimmt, ohne dabei zuviel zu verraten.


    Fazit:
    Eine sehr bewegende, zu Herzen gehende Vater-Tochter-Geschichte, die zeigt, dass im Leben nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Und das man nicht immer nur sich selbst sehen darf, sondern auch das große Ganze im Auge behalten sollte. Familie kann man sich nicht aussuchen. Aber auch wenn nicht alles einfach ist, sollte man froh sein, dass man sich hat.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gaby2707, 14.09.2017

    Als Buch bewertet

    Ein heiterer Familienroman – so dachte ich mir, als ich das Cover gesehen habe. Aber weit gefehlt. Christine Drews, die ich bisher nur von ihren Krimis her kenne, macht mich mit einer Familie bekannt, in der es vor Problemen nur so wimmelt. Nur werden diese Probleme nicht behandelt, sondern unter den Tisch gekehrt. Es gibt keine Auseinandersetzungen miteinander, eine Streitkultur kennt man in dieser Familie nicht. Und so kommt es nicht von ungefähr, dass Carolina an ihren Problemen zerbricht und schon früh zu trinken beginnt. Bis zu diesem Unfall kommt, der ihr Leben aus den Fugen schleudert, sie aber nach ihrem Entzug beginnt, sich mit sich selbst und den Erlebnissen der vergangenen Jahren auseinander zu setzen.
    Ab 1944 bis 2016 erfahre ich, wie Caros Vater Carl Weber den Krieg zusammen mit seinem Mutterle und seiner Schwester überlebt hat, wie schwer er im Westen als Flüchtling schuften musste, bis er seinen eigenen Betrieb aufgebaut hatte. Caro war seit ihrer Geburt immer seine Prinzessin, die er über alles liebt. Allerdings war er durch seine viele Arbeit fast nie da, überbrückte dies aber mit unendlichen Geschenken. Bis zu diesem unsäglichen Unfall, nach dem er sich abrupt von seiner Tochter abwandte. Seit einem Jahr haben sie nicht miteinander gesprochen. Und nun steht die Goldene Hochzeit an, und für Caro die Frage: Soll sie sich mit ihrem Vater versöhnen? Und wenn ja, wie will sie das anstellen?

    Caro ist eine Frau von 44 Jahren, die ich gleich in mein Herz geschlossen habe. Mit ihren Ecken und Kanten, mit ihren Selbstzweifeln und ihren Versagensängsten, eine Frau, die mit dem goldenen Löffel im Mund groß geworden ist, die ihr Studium der Architektur geschmissen hat, die immer alles dafür getan hat, ihrem Vater zu gefallen, die immer nach dem Motto gelebt hat: jedem gefallen, niemandem zur Last fallen, die ihre Alkoholsucht bezwungen hat und sich die größten Gedanken macht, wie ihr kleiner Sohn Cornelius die letzten 9 Jahre überstanden hat. Nun ist sie dabei, sich ihr eigenes Leben aufzubauen.

    „Probleme sind wie Unkraut. Entweder man geht dagegen an, oder sie wachsen einem irgendwann über den Kopf. Aber was sie bestimmt nicht weiterbringt, ist Selbstmitleid.“ Dieser Satz stammt von der Person, die mich in diesem Buch ebenso beeindruckt hat, wie Caro – Maria Schneiders. Auch die rüstige, resolute, alte Dame hat in ihrem Leben viel mitgemacht und möchte nun, des Alleinseins satt, aus ihrer Villa eine Senioren WG machen. Für Caro sind diese Umbaumaßnahmen der erste eigene Auftrag als nicht abgeschlossene Architektin.

    Aber auch die anderen Protagonisten sind hervorragend gezeichnet und für mich gut vorstellbar und absolut präsent. Die Emotionen, von denen es sehr viele hier gibt, kann ich sehr gut nach empfinden. Hier und da hatte ich Gänsehaut und ganz zum Schluss ein kleines Tränchen im Auge.

    Eine interessante intensive Familiengeschichte über drei Generationen, die die Beziehung von Vater Carl und Tochter Carolina besonders hervor hebt und die zeigt, dass es hinter den Fassaden oft ganz anders ausschaut als davor. Mich hat diese Geschichte auch ein wenig zum Nachdenken angeregt.

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  • 5 Sterne

    5 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Judith H., 25.09.2017

    Als Buch bewertet

    Familiengeschichte mit Tiefgang

    Trotz des sehr fröhlichen Covers hatte ich aufgrund des Titels nicht mit einer durchgehend heiteren Familiengeschichte gerechnet, aber auch nicht mit so einer emotionalen und zum Nachdenken anregenden Erzählung.
    Über einen Zeitraum von etwas über 70 Jahren wird hier die Beziehung zwischen Karl Winter und seiner Tochter Caro wiedergegeben. Karl ist ein Selfmade-Mann, der sich schon sehr früh als siebenjähriger Junge in der Nachkriegszeit in der Rolle als Beschützer und Ernährer für seine geliebte Mutter und seine beiden Schwestern wiederfand. Diese extreme Beschützerrolle nimmt er auch gegenüber seiner Tochter Caro – seiner Prinzessin – wahr.
    Caro, das Lieblingskind ihres Vaters wächst mit dem sprichwörtlichen goldenen Löffel im Mund auf. Vater und Tochter haben eine sehr enge Beziehung obwohl Carl als selbständiger Bauunternehmer wenig Zeit für die Familie hat. Als Ausgleich überhäuft er seine Tochter mit Geschenken.
    In der Familie werden Probleme nicht angesprochen sondern unter den Teppich gekehrt; auch gibt es keine Streitkultur. Caro kommt immer weniger mit ihrem Leben, in dem wichtige Entscheidungen von anderen für sie getroffen werden, zurecht und wird zur Alkoholikerin. Nach einem Unfall kommt es zum Bruch mit ihrem innig geliebten Vater. Ab diesem Zeitpunkt kämpft sie sich Schritt für Schritt aus der Sucht zurück ins Leben. Der schwerste Schritt liegt aber vor ihr – ein Wiedersehen mit dem Vater anlässlich der goldenen Hochzeit ihrer Eltern.
    Neben diesen beiden Protagonisten nimmt Maria Schneider noch eine sehr wichtige Rolle ein. Es handelt sich um eine betagte, aber noch rüstige sehr sympathische Dame. Von ihr ist mir besonders folgende Aussage in Erinnerung geblieben: Probleme sind wie Unkraut. Entweder man geht dagegen an, oder sie wachsen einem irgendwann über den Kopf. Aber was einen bestimmt nicht weiterbringt, ist Selbstmitleid.
    Die handelnden Personen sind sehr stringent gezeichnet und kommen sehr realistisch rüber.
    In einem flüssigen Schreibstil und kurzen Kapiteln wechseln die Sichtweisen ständig sowohl zwischen Karl und Caro als auch Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Durch die jeweils angegebene Jahreszahl bleibt es aber übersichtlich.
    Eine Familiengeschichte mit vielen Emotionen, die ich gerne weiterempfehle.

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  • 4 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine K., 16.10.2017

    Als Buch bewertet

    Caro war immer die Prinzessin ihres Vaters und sein ganzer Stolz bis sie sich vor einem Jahr heillos verkracht haben. Caro hat betrunken einen Unfall gebaut und das hat ihr ihr Vater bis heute nicht verziehen. Inzwischen hat sie eine Therapie hinter sich und ist trockene Alkoholikerin. Die Goldene Hochzeit ihrer Eltern steht an und ihre Mutter fordert von ihr auf ihren Vater zuzugehen und sich endlich auszusöhnen. Doch das ist leichter gesagt als getan...

    Es gibt zwar viele Vater-Tochter-Romane, aber was mir an diesem besonders gefallen hat war, dass einem hier beide Seiten geboten werden. Das Buch wechselt zwischen der Gegenwart, die aus Caros Sicht erzählt wird. Die zwar immer die kleine Prinzessin ihres Vaters war, aber sich dennoch nie ernst genommen gefühlt hat. Und dann gibt es noch den Blick in die Vergangenheit ihres Vaters, der im Krieg aufgewachsen ist und dadurch das Bedürfnis hat seine Tochter vor allem Schlechten zu bewahren.

    Die Perspektivwechsel machen beide Figuren greifbarer und lassen erkennen wie sie zu dem geworden sind was sie heute sind. Ich konnte für beide Seiten Verständnis aufbringen und habe somit umso mehr einer Versöhnung der beiden entgegen gefiebert.

    Sehr wichtig und schon fast mein Liebling in dieser Geschichte war Frau Schneider, der Caro bei der Einrichtung einer Senioren-WG hilft. Die Gespräche der beiden fand ich auch sehr spannend zu lesen.

    Besonders schön finde ich, dass die einzelnen Kapitelüberschriften der Brockhaus-Enzyklopädie entnommen sind, denn diese haben im Laufe der Geschichte noch eine besondere Bedeutung.

    Fazit: Eine sehr schöne Vater-Tochter-Geschichte, die mich stellenweise sehr berührt, aber auch zum lachen gebracht hat. Ich hätte mir am Ende noch ein paar Seiten mehr gewünscht, weil das Ende mir dann doch zu schnell abgehandelt wurde.

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