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  • 5 Sterne

    43 von 67 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 06.11.2017

    Als Buch bewertet

    Keine leichte Kost, aber absolut lesenswert

    Inhalt:
    Björnstadt liegt mitten im schwedischen Nirgendwo. Die Stadt lebt mit und für ihren Eishockey-Klub. Von einem Finalsieg der Junioren verspricht man sich enorme Investitionen und einen Aufschwung für die kleine Stadt. Deshalb ist der Kampfgeist groß – auf allen Ebenen.

    Nach einem schrecklichen Vorfall müssen sich die Björnstädter entscheiden. Für Ruhm und möglichen Wohlstand – oder für die Wahrheit.

    Meine Meinung:
    „An einem späten Abend Ende März nahm ein Teenager eine doppelläufige Schrotflinte in die Hand, ging damit geradewegs in den Wald, richtete die Waffe gegen die Stirn eines anderen Menschen und drückte ab.“ (S. 7)

    Mit diesem ersten Satz wird Fredrik Backman wohl die Aufmerksamkeit der meisten Leser erringen können. Ich zumindest war plötzlich hellwach und wollte möglichst schnell erfahren, wie es dazu kam.

    Die ersten hundert Seiten, das muss ich leider sagen, waren dann ein wenig zäh. Es wird eine Vielzahl von Personen vorgestellt und die Bedeutung des Eishockey-Klubs herausgestellt. Es passiert noch nicht sehr viel. Später wird dann klar, dass man genau dieses Wissen braucht, um die Handlungsweisen der einzelnen Charaktere und die ganzen Entwicklungen in der Handlung verstehen zu können.

    Bald hatte Backman mich dann wieder ganz in seinen Bann gezogen, wie ihm das schon bei seinen früheren Werken gelungen ist. Das liegt zum einen an seinem eindringlichen Schreibstil, mit dem er eine bedrückende Atmosphäre heraufbeschwört, zum anderen aber auch an der fesselnden und berührenden Handlung und den vielschichtigen Charakteren. Dabei wirkt alles so realistisch – diese Menschen könnten auch in deiner Stadt leben und die Dinge könnten sich so oder so ähnlich auch bei uns ereignen.

    Mich hat besonders beeindruckt, wie sich die Charaktere im Lauf des Romans entwickeln. Einige sind von Anfang an gut bzw. böse, andere wechseln die Seiten. Toll finde ich, dass man alle Handlungsweisen gut nachvollziehen kann, auch wenn man sie nicht gutheißen mag und manche Person einfach nur auf den Mond schießen möchte. Der Autor schickte mich auf eine wahre Achterbahn der Gefühle. Ich hätte das ein oder andere Mal schreien können vor Wut, wollte mich an diversen Subjekten rächen, andere in den Arm nehmen und beschützen, musste aber auch mal schmunzeln und lachen oder mir eine Träne aus dem Augenwinkel wischen.

    Gerade gegen Ende konnte Backman mich noch ein paar Mal überraschen. Seine Lösung des Dilemmas ist so genial wie einfach. Und ein Ausblick auf die nächsten Jahre rundet die Geschichte wunderbar ab.

    Fazit:
    Eine spannende, berührende, bedrückende und tiefgründige Geschichte, die ich gerne weiterempfehle.

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  • 5 Sterne

    33 von 57 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Melanie E., 27.10.2017

    Als Buch bewertet

    Rasant wie im Eishockey - Kampfgeist und Loyalität
    Björnstad ist eine Eishockeystadt und alles lebt und strebt nach dem großen Erfolg. Die Einführung in die Story ist ein klein wenig mühsam und durch die vielen beschriebenen Personen am Anfang sehr schweirig zu lesen. Ich vermisste das gute Gefühl, welches mich in den vorherigen Büchern des Autors komplett begleitet hat. Als bekennender Ove Fan war meine Erwartung sehr hoch und die ersten 100 Seiten lang war ich doch sehr enttäuscht, da sich der erhoffte Wohlfühleffekt nicht einstellen wollte. Dieses Gefühl verflog dann ab Seite 218, denn ab da nimmt die Story an Fahrt auf und das Blatt wendet sich. Eishockey steht zwar immer noch im Mittelpunkt, aber die Story entwickelt sich nun komplett anders und lässt mich fast schon erstarren. Frederick Backmann ist es letztendlich doch noch gelungen mich zu überzeugen. Ich war überrascht, denn nichts ließ sich vorher erahnen, obwohl immer wieder kleine Nebensätze eingestreut wurden, dass sich die Atmosphäre der Stadt verändern wird. Freundschaften werden zerbrechen und ein Sturm die Stadt ereilen. Wie dies letztendlich aussieht ist unvorhersehbar und sehr gelungen dargestellt, denn nun geht es darum Mensch zu bleiben und sich nicht auf Lügen und Betrug einzulassen. Urplötzlich werden aus Menschen Feinde und dies ist komplett nachvollziehbar, denn es gilt sich auf die richtige Seite zu stellen. Ist Eishockey nun immer noch das allerwichtigste in Björnstadt oder gilt es die Wahrheit herauszufinden und sich für Verluste zu entscheiden? Ist es der Sieg im Eishockey, der die Menschen in Bjönstadt vorantreibt oder ist es Geld, was die Stadt letztendlich regiert? Manche Menschen möchte man kräftig durchschütteln, andere am liebsten in den Arm nehmen und trösten. Andere sind in ihrer Trauer gefangen und können letztendlich Ängste ablegen und sich zu Kämpfernaturen entwickeln, während andere sich zurückziehen und ihre eigenen inneren Kämpfe durchleben. Was letztendlich zählt ist Freundschaft und Loyalität. Dies konnte mich sehr beeindrucken und gab mir einen positiven Abschluss eines grausamen Erlebens innerhalb einer Sportgemeinschaft. Menschen müssen ein NEIN akzeptieren und sich nicht einfach nehmen, wonach ihnen beliebt, denn dies beinhaltet lediglich tiefen Schmerz und eine große Abscheu seitens der Leserschar.
    Im Gesamtpaket ist "Kleine Stadt der großen Träume" ein ganz wunderbares Buch, welchem ich gerne eine Leseempfehlung aussprechen möchte. Auch wenn ich den Einstieg als sehr mühsam empfand, konnte sich die Story soweit entwickeln, dass ich wirklich begeistert bin. Durch die Thematik stellt sich natürlich kein wirklicher Wohlfühleffekt ein, hinterlässt aber dennoch ein Gefühl von Zufriedenheit, da es hier und da doch kleine Siege geben wird, die nicht unbedingt mit Eishockey zu tun haben. Die vielen beschriebenen Personen innerhalb der Story ergeben nach und nach ein Ganzes und vereint sie miteinander, wenn es auch zwischenzeitlich zerstreut und entzweit. Wer Feind oder Freund ist zeigt sich ganz deutlich und gibt dem Roman daher eine ganz eigene Aussagekraft die mich letztendlich überzeugte.
    ★★★★★ (4,5 Sterne)

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  • 5 Sterne

    9 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Meliha K., 18.11.2017

    Als Buch bewertet

    Inhalt
    Björnstadt ist nur eine kleine Stadt, die nicht viel zu bieten hat. Aber Björnstadt ist eine Eishockey-Stadt und ihr Juniorenteam spielt bald das Halbfinale. Sie haben viele junge Talente und glauben fest daran, dass sie gewinnen können. Ein Sieg würde der ganzen Stadt helfen und vermutlich neue Arbeitsplätze schaffen. Die Hoffnungen der gesamten Stadt liegen auf den Schultern dieser Jugendlichen, sie sind die Stars der Stadt
    Keiner hätte erwarten können, wie viel eine Nacht verändern kann ...

    Cover und Titel
    Ich finde das Cover wirklich gut. Blau- sowie Grün-töne und alles dazwischen mag ich sehr gerne und den Farbverlauf mag ich ebenfalls. Da der Himmel den größten Platz beansprucht, wirkt das Land und somit auch Björnstadt kleiner und dadurch irgendwie trauriger. Aber so, als wäre es ein friedlicher Ort mit netten Menschen. Ich finde, der Titel passt auch perfekt, weil es eben eine kleine Stadt mit großen Träumen ist, das kann wohl niemand bestreiten. Die weiße Schrift passt auch gut zum Rest des Covers. Und ich finde es toll, dass der Verweis zu "Ein Mann namens Ove" nicht draufgedruckt ist, sondern mit der Folie weg war :D

    Charaktere
    Dieses Buch hat wirklich viele Charaktere und alle haben eine Geschichte. Sie alle haben miteinander zu tun und sie spielen auch alle eine Rolle. Ich konnte mir die ganzen Namen erstaunlich gut merken, denn jeder Charakter wird dem Leser gründlich vorgestellt und wenn man ihre meist berührenden Geschichten kennt, dann kann man sie gar nicht mehr vergessen. Das fand ich großartig, wie einem einfach jeder gute Charakter ans Herz wächst und wie man ihre Handlungen und ihre Entwicklungen betrachten kann. Ich möchte mal auf meine Lieblinge eingehen, die mir auch als besonders wichtig erscheinen.

    Protagonisten
    Peter war ein Star in Björnstadt und wurde Eishockey Profi in Kanada. Nach einer Verletzung und schrecklichen Schicksalschlägen kehrte er mit seiner Familie zurück und wurde Sportdirektor. Er ist ein schüchterner Typ, der seine Frau Mira und seine Kinder Maya und Leo sehr liebt und alles für sie tun würde. Eishockey ist nach wie vor seine Leidenschaft und der Klub ist ihm wichtig. Er setzt sich für die Spieler ein und ist ein loyaler Typ. Mira ist nicht auf den Mund gefallen und ist von den beiden die Auffälligere. Sie ist nicht so Eishockeybegeistert wie ihr Mann, aber sie liebt ihn und lebt für ihn in Björnstadt, auch wenn ihr Job sie unterfordert. Sie sorgt sich um ihre Kinder und schützt die, die sie liebt, wie eine Löwin. Peter und Mira gehören zu meinen Lieblingscharakteren und daher musste ich auch ihre Kinder mögen.

    Benji ist der beste Freund von dem talentierten Kevin. Außerhalb vom Eis sind sie beste Freunde und auf dem Eis hält Benji Kevin den Rücken frei. Sie sind die besten Spieler im Team und eine Menge Druck lastet auf ihnen. Benji wirkt wie ein harter Kerl, der in den Mädchen den Wunsch weckt, ihn zu zähmen, aber im Inneren hat er einen weichen Kern.

    Amat ist jünger als die Junioren, doch er ist schnell, darum kommt er kurz vorm Halbfinale noch in die Mannschaft. Seine Mutter putzt in der Eishalle die Büros und Umkleideräume, sie kämpft mit starken Rückenschmerzen, aber sie muss für sich und für ihren Sohn weiterarbeiten. Sie möchte unbedingt, dass er seine Träume verwirklichen kann. Sie ist auch stolz und braucht nicht die Unterstützung anderer. Amat liebt seine Mutter und er spielt Eishockey um der Leidenschaft willen. Er möchte nur einmal so viel verdienen, dass seine Mutter nie wieder arbeiten muss.

    Handlung und Schreibstil
    Ich habe mich eigentlich nur für dieses Buch beworben, weil ich auf LovelyBooks ein Abzeichen bekommen wollte. Als ich gewonnen hatte, habe ich mich sogar geärgert, dass ich es nun lesen musste. Ich hätte dieses Buch nie von mir aus gelesen, daher bin ich sehr froh, dass mein Glück es gut mit mir gemeint hat. Denn ich bin absolut begeistert von dem Buch!

    Der Schreibstil gefiel mir gut, es gab immer wieder Sätze, die eine große Bedeutung haben und an manchen Sätzen hat der Autor festgehalten, sie an den richtigen Stellen wiederholt und dadurch einen roten Faden geschaffen. Daran konnte man auch erkennen, was in dieser Stadt von Bedeutung ist.
    Die Gefühle konnte ich meist nachvollziehen und durch Mut, Entschlossenheit und Stolz konnten mir die Bewohner der Stadt immer wieder Tränen in die Augen treiben.Also, das Buch hat mich wirklich berührt und konnte vermutlich alle Emotionen auslösen, die ausgelöst werden sollten!
    Ich war stolz, wenn eine Mutter stolz auf ihren Sohn war, ich war erzürnt, wenn die Bewohner den Sieg über das Wohl der Jugendlichen stellten und ich war begeistert, wenn die Jungen in ihrer Leidenschaft zueinander hielten. Es gab wunderbare Freundschaften und Familien, die durch dick und dünn gingen und alle Probleme gemeinsam bewältigen wollten, und ich liebte sie alle.

    Vorhersagen und Andeutungen auf zukünftige Geschehnisse haben mir nicht so gefallen. Die hätten von mir aus auch wegbleiben können, denn nun kenne ich ein paar Dinge aus der Zukunft, die aktuelle Dinge irgendwie verderben und so etwas finde ich oft sehr schade. Aber diese Dinge gehören auch zur Handlung und sind wohl wichtig. Das ist jedenfalls das Einzige, was ich an diesem Buch nicht mochte.

    Die Handlung ist an sich abgeschlossen, aber ich möchte die Fortsetzungen trotzdem lesen, wenn sie erscheinen, denn Björnstadt und ihre Bewohner, die nicht vom Sieg besessen sind, sind mir ans Herz gewachsen und ich bin gespannt, wie es mit ihnen weitergeht!

    Fazit
    "Kleine Stadt der großen Träume" hat mir entgegen aller Erwartungen sehr gut gefallen! Die Charaktere waren alle sehr authentisch und die meisten auch sehr sympathisch. E war eine Achterbahn der Gefühle und ich freue mich auf mehr aus Björnstadt!

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anna-Lena K., 20.11.2017

    Als Buch bewertet

    „Kleine Stadt der großen Träume“ ist ein Roman vom schwedischen Bestseller Autor Fredrik Backman der 2017 im Fischer Krüger-Verlag erschienen ist. Die Geschichte spielt in der Gegenwart in einer Kleinstadt in Schweden, namens Björnstadt. „Björnstadt, die Stadt der Bären, liegt völlig abseits im Nirgendwo […]“. Die Erzählung dreht sich, besonders in den ersten Kapiteln, um den Eishockeysport. Es werden die wichtigsten Figuren der Mannschaften, Beschäftigte des Eishockeyklubs, Sponsoren und deren Familien und Freunde vorgestellt. Im Mittelpunkt steht zu dieser Zeit das Halbfinale der Juniorenmannschaft, deren Gewinn erwartet wird. Und welche Möglichkeiten sich für Björnstadt eröffnen würden, wenn auch das darauf folgende Finale gewonnen werden könnte. Besonders in diesen ersten Kapiteln der Erzählung werden sehr viele Figuren vorgestellt und deren Geschichten erzählt. Und inwiefern sie mit dem Eishockey verknüpft sind. Diese Kapitel lesen sich in diesem Buch am schwierigsten. Es prasseln viele unterschiedliche Charaktere auf den Leser ein, durch die Schreibweise von Backman wird es nicht unbedingt einfacher, da die Sprünge zwischen den verschiedenen Geschichten sehr hart sind. Stilistisch bleibt der Autor seinem Stil treu, oft werden Phrasen wiederholt, was das lesen einfacher macht.
    Etwas später in der Geschichte verändert sich alles für die Bewohner in Björnstadt, praktisch über Nacht. Ein Mädchen wird vergewaltigt und ein Eishockeyspieler der Juniorenmannschaft steht unter Verdacht. Hier kommen nun menschliche Abgründe zum Vorschein. Es wird geschildert wie lebenslange Freundschaften zerbrechen, Aggression in Gewalt umschlägt und der Täter als Opfer dargestellt wird. Ab diesem Ereignis rückt auch der Eishockeysport etwas in den Hintergrund. Wenn man von der schwierigen Anfangsphase des Buches absieht, ist es ab den späteren Kapiteln ein Meisterwerk. Backman nimmt den Leser auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mit. Besonders bemerkenswert sind die Entwicklungen der einzelnen Figuren. In den späteren Kapiteln liest sich dieses Buch wie von allein, man kann es praktisch nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte an sich lässt einem auch nachdem man das Buch beendet hat, nicht so einfach los. Und trotz des ernsten Themas und der Melancholie, die von Anfang an über diesem Dorf liegt, schafft es der Autor mit ein paar komischen Momenten Lockerheit in die Erzählung zu bringen. Ich kann eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen! Für alle Backman-Fans sowieso.

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  • 5 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mikka G., 13.11.2017

    Als Buch bewertet

    Emotional und unerwartet tiefgründig

    Dies war mein erstes Buch des Autors. Aber nach dem, was ich zuvor über seine Bücher gehört hatte, und nach dem, was der Klappentext suggeriert, habe ich eine heitere, aufbauende Geschichte erwartet, in der kleine Außenseiter zu ganz großen Helden werden. Ein Wohlfühlbuch, das man mit einem Lächeln zuklappt und vielleicht seiner Mutter zum nächsten Geburtstag schenkt.

    Bekommen habe ich stattdessen eine dramatische, aufwühlende Geschichte, in der sich in einer kleinen Stadt ganz große Abgründe auftun. Die Menschen von Björnstadt projizieren all ihre Hoffnungen und Leidenschaft auf die Junioren-Eishockeymannschaft, und das grenzt nicht nur an Fanatismus, das hat schon lange das Land des gesunden Menschenverstandes verlassen.

    Der Sport bewirkt viel Gutes im Leben der Kinder, denn er gibt ihnen Ziele, ein Gefühl der Gemeinschaft und Zugehörigkeit, Träume und Zukunftsperspektiven. Aber der Leser lernt auch die Schattenseiten kennen:

    Eltern nehmen in Kauf, dass ihre Kinder beim Training verletzt und gedemütigt werden. Sponsoren sehen diese sogar nur als Produkte, die ihnen Geld bringen sollen. Und den Jugendlichen selber wird suggeriert, dass das Eishockey sie zu Helden macht, denen eine Sonderbehandlung zusteht und die sich alles erlauben können. Jedenfalls den Jungen, denn von den Mädchen wird zwar erwartet, dass sie Eishockey lieben, aber bitte nur in der Rolle des anhimmelnden Fans – das jedoch nicht zu sehr, sonst sind sie [ hier denke man sich bitte ein negativ besetztes Wort für ein Mädchen, das angeblich "leicht zu haben" ist ].

    Backman zeichnet mit subtilen und einfühlsamen Worten das Psychogramm einer Stadt, in der Eishockey nicht so wichtig ist – 'es ist einfach nur alles'. Da kreischen Mütter beim Spiel "Bist du schwul, oder was?!" Da führen Väter genau Buch über die Erfolge des Sohnes, können sich aber nicht überwinden, ihm mal anerkennend die Hand auf die Schulter zu legen. Und da passieren Dinge, wo ich das Buch erst einmal zur Seite legen musste, bis Blutdruck und Herzschlag wieder auf ein vertretbares Level gesunken waren.

    Hier wird so unglaublich viel angesprochen, Positives und Negatives.

    Nicht nur der Fanatismus, die absurd übersteigerte Leistungskultur, die Mauer des Schweigens, wenn etwas diese Leistungskultur bedroht... Ganz nebenbei geht es um Vorurteile und soziale Ausgrenzung, um moralische Prinzipien und deren Korruption – aber auch um Loyalität und Freundschaft und die Tatsache, dass beides seine Grenzen hat und haben muss.

    Obwohl das Buch nicht das war, was ich erwartet hatte: es ist ein großartiges Buch mit einer bewegenden Geschichte, und es ist wirklich gekonnt und einzigartig geschrieben. Die Geschehnisse sind mal herzerwärmend, mal schockierend, mal tragisch, mal lustig, aber was auch immer sie vermitteln: man muss mitfühlen, mitfiebern, mitleiden, mitlachen und kann sich nicht einfach berieseln lassen.

    Es ist ein Buch voller schwerer, ernsthafter Themen, aber der Schreibstil hat trotzdem immer eine gewisse Leichtigkeit, viel Wortwitz und einen feinen Humor. Der Autor hat ein wunderbares Gespür für das Zwischenmenschliche, und so wirken all seine Charaktere wie direkt aus dem Leben gegriffen. Man kann und muss nicht jeden davon mögen – aber wenigstens verstehen. Fredrik Backman ist kein Autor, der einem Pauschalurteile ermöglicht, und das ist auch gut so.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena K., 17.11.2017

    Als Buch bewertet

    Inhalt
    Wer glaubt noch an Björnstadt? Es liegt viel zu weit hinter den dunklen Wäldern im Norden. Doch die Menschen hier halten zusammen. Und sie teilen eine Leidenschaft, die sie wieder mit Stolz erfüllen könnte. Die den Rest der Welt an Björnstadt erinnern könnte. Vielleicht sogar Arbeitsplätze bringen, eine Zukunft. Deshalb liegen alle Träume und Hoffnungen nun auf den Schultern ein paar junger Björnstädter. Noch ahnt keiner in der Stadt, dass sich ihre Gemeinschaft über Nacht für immer verändern wird.

    Meine Meinung
    Als ich das Buch zur Hand nahm war ich total gespannt was für eine Geschichte Backman diesmal mit viel Humor erzählt .... und er hat mich überrascht. Alleine das erste Kapitel ist mal etwas ganz anderes für ihn und trotzdem habe ich mich ab der ersten Seite wohl gefühlt. Björnstadt ist ein Ort im Nirgendwo mit vielen Problemen, der Autor stellt diese Gefühlswelt perfekt dar. Er hat eine emotionale und spannende, mit sehr viel Tiefe ausgestattete Geschichte entwickelt. Das Buch regt zum Nachdenken an und öffnet die Augen über die Kultur im Sport, aber auch über die Verletzlichkeit von Mädchen und Frauen.

    Die Protagonisten in diesem Buch sind wirklich einsame Spitze gewesen, man konnte ihre Handeln nachvollziehen, auch wenn man mit ihnen nicht immer einer Meinung war. Backman hat meinen größten Respekt, dass er sich an so ein Thema herantraut und trotz dieses Themas das Buch mit seinem tollen Humor spickt.

    Fazit
    Jeder der Backman mag wird begeistert sein, auch wenn es ein wenig anders ist als die vorherigen Bücher. Und jeder der einfühlsame Geschichten mit Humor mag, empfehle ich dieses Buch. Ich warte jetzt sehnsüchtig auf den zweiten Band und den nächsten Backman überhaupt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SofieW, 22.11.2017

    Als Buch bewertet

    Ein kleiner Mikrokosmos, stellvertretend für die große Welt
    Die kleine Stadt Björnstadt ist eine Eishockeystadt. Der Sport schweißt die Menschen, die hier leben, zusammen. Denn die Stadt selbst hat große Probleme. Die Arbeit in der Fabrik wird immer weniger und die Menschen ziehen weg, um anderswo ihr Glück zu suchen. Die Stadt hat immer weniger Geld, um das öffentliche Leben zu gestalten und selbst ihr aller Heiligtum, die Eishockeyhalle, hat schon bessere Tage gesehen. Doch es gibt Hoffnung, denn die hiesige Juniorenmannschaft steht im Halbfinale der Landesmeisterschaften, nahezu unfassbar, der kleine David gegen die Goliaths der großen Städte. Kevin ist der Star des Teams und wenn sie tatsächlich siegen sollten und auch noch das Finale gewinnen, ja dann führt kein Weg mehr an Björnstadt vorbei. Das landesweite Leistungszentrum wird man dann hier errichtet und die Stadt erfährt den langersehnten Aufschwung. Zehn Jahre hat es gedauert, diese Mannschaft aufzubauen, von einer zusammengewürfelten Gruppe kleiner 5-jähriger bis zu der eingeschworenen Gemeinschaft von heute. Und dies ist vor allem zwei Menschen zu verdanken, dem Trainer David, der für seine Jungs wie ein Vater ist und dem heutige Sportdirektor Peter, einem ehemaligen Eishockeyprofi, der nach seiner Zeit in Kanada zusammen mit seiner Familie zurück in seine Heimatstadt gekommen ist, um hier für seinen Sport zu leben, wenn auch nicht mehr auf der aktiven Seite. Eine positive, nahezu euphorische Stimmung herrscht vor.
    Und dann passiert etwas, wodurch sich alles ändert. Die kleine Welt der Menschen vor Ort, ihre Welt, bricht zusammen und sie reagieren, die Bewohner dieser 'Stadt am Wald', mit Entschlossenheit, 'Zusammenhalt', dafür und dagegen, unfassbar echt, mutig und jeder für sich aus seinem 'ganz persönlichen Ich' heraus.
    Ein unfassbar gutes intensives Buch, das den Leser mitnimmt und über den gesamten Verlauf nicht mehr loslässt. Es packt einen und noch lange danach bleibt einem das Geschehen präsent. Für mich ist eines meiner 'Bücher des Jahres'. Man muss es einfach gelesen haben.

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  • 3 Sterne

    8 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Landbiene, 16.11.2017

    Als Buch bewertet

    Eigene Inhaltsangabe:
    Björnstadt ist eine kleine Stadt in Schweden in der es nicht viel gibt. Die Bewohner jedoch halten zusammen und haben eine große Leideschaft: Eishockey! Auf den Schultern der Juniorenmannschaft liegt die ganze Hoffnung der Stadt. Denn wenn sie aufsteigen, könnte vielleicht eine neue Eissporthalle gebaut werden mit einem Trainingszentrum & Co. Dies würde Arbeitsplätze schaffen und einen wirtschaftlichen Aufschwung bedeuten. Doch noch ahnen die Bewohner nicht, dass sich ein dunkler Schatten anbahnt.
    Schreibstil:
    Der Schreibstil von Frederik Backman lässt sich angenehm und flüssig lesen. Allerdings bin ich auch bei diesem Buch kein Fan von ihm geworden. Die Geschichte wird von verschiedenen Perspektiven der Protagonisten beleuchtet und oft schreibt der Autor in der dritten Person, was mir persönlich nicht gefällt. Wie z.B. „In einer anderen Wohnung sitzt eine Tochter….“. Das ist mir leider irgendwie distanziert. Weiterhin beschreibt der Autor gefühlt jedes winzige Detail und lässt viel Nebensächliches einfließen, was für mich nicht zwingend für die Geschichte notwendig war. Auch in diesem Buch wiederholt der Autor gern die Grundaussagen seiner Protagonisten. Zwar nicht so stark wie bei seinem vorigen Buch Britt-Marie, aber diese Parallele reizte gleich wieder mein Gemüt, da ich von Britt-Marie dermaßen genervt war das ich hätte platzen können.
    Allgemeine Meinung:
    Die Geschichte an sich fand ich nicht schlecht, hätte sie aber in diesem Ausmaß gar nicht erwartet. Von einer anfänglichen himmelhoch jauzenden und ausgelassen Stimmung vom Eishockey ausgelöst, wendet sich das Blatt in tiefe Dramatik. Mit solch einer Wendung/ Thematik hätte ich nicht gerechnet und bin immer noch unschlüssig ob mir das gefallen hat oder nicht. Wichtige Problematiken der Gesellschaft und des menschlichen Verhaltens werden hier gut in der Geschichte rüber gebracht und veranschaulicht. Leider konnte ich aber auch bei diesem Buch von Backman mit den Protagonisten „wenig anfangen“. Der Funke ist bei mir trotz schlimmer Ereignisse nicht zu mir übergesprungen. Verständnis konnte der Autor bei mir bewirken, aber kein Mitgefühl. Die Protagonisten haben mich einfach nicht erreicht und so war ich lediglich eine teilnahmslose Zuschauerin ohne starke Emotionen. So etwas ist leider schade. Zudem plätscherte die Geschichte bis ca. Seite 200 nur so dahin. Die ersten 100 Seiten passierte rein gar nichts. Alles was bis dahin „geschehen“ ist, kann ich in 5 Sätzen wieder geben und dem Autor hätten wahrscheinlich übertrieben gesagt 5 Seiten gereicht. Ich mag es leider nicht wenn alles bis ins Hundertstel beschrieben wird, aber das ist Geschmackssache. Lange Rede, kurzer Sinn: Hätte ich das Buch nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen, hätte ich es abgebrochen. Geärgert hätte ich mich jedenfalls nicht, auch wenn es mir zum Ende hin besser gefiel. Leider konnte mich Backman auch mit diesem Buch nicht richtig überzeugen.
    3 von 5 Sternen!

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  • 5 Sterne

    11 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Donna Vivi, 12.11.2017

    Als Buch bewertet

    Das Leben normaler Menschen unter Eishockey-Fanatikern

    In einer abgelegenen schwedischen Kleinstadt wird Eishockey vergöttert. Unter normalen Umstände dürfte diese Tatsache noch keine Probleme verursachen. Doch die Stadt- beziehungsweise „Waldbewohner“ – wie sie von Außenstehenden abgestempelt werden – übertreiben es gewaltig in allen Lebenssituationen. Daher entsteht in Björnstadt kein glückliches Landidyll zwischen Bergen, Wäldern und Seen, wie aus dem Bilderbuch. Vielmehr existieren dort getrennte Gruppen der Eishockey-Fans und der nicht-Fans, die in strenger Hierarchie eingeordnet zurecht kommen müssen. Konflikte gehören zum Alltag. Für normale Menschen ist dieser Ort verständlicherweise wenig lebenswert, höchstens nur akzeptabel. Ein Verbrechen eines Eishockey-Stars der Juniorenmannschaft, eine Vergewaltigung, stellt jedoch alles nochmal auf den Kopf.

    Fredrik Backman drängt seine Leserschaft mit seinem Roman „Kleine Stadt der großen Träume“ zu einem emotionalen Karussell. Er bewegt seine Romanfiguren zwischen den äußersten Grenzen einer gespaltenen Gesellschaft, schockiert mit bitteren Auseinandersetzungen, mit Wut und Enttäuschung, spielt mit Variationen zwischen richtig und falsch und letztendlich zwischen gut und böse. Ist es denn uneingeschränkt vertretbar, nur das beste für einen Sportklub zu wollen und dabei Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Frieden aufs Spiel zu setzen?

    Die Funktionsweise eines sponsorenabhängigen Sportvereins und die Stimmung eines Eishockey-Spiels werden authentisch geschildert. Genauso glaubhaft wirken die Charaktere, die im Laufe der Ereignisse aufeinander treffen, manche prallen sogar wortwörtlich aufeinander: Aggression im Spiel und im alltäglichen Leben ist genauso Teil des Geschehens, wie zutiefst rührende Dialoge – alles in einer treffsicheren Sprache, ausdrucksstark und nüchtern zugleich. Fredrik Backman verleiht seinen Texten stets eine atemberaubende Intensität.

    „Kleine Stadt der großen Träume“ ist eine polarisierende, dramatische Geschichte über „Erfolgsmenschen“ und „Loser am äußersten Rand der Zugehörigkeitsskala“, überraschend und spannend bis zum letzten Wort.

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  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SLovesBooks, 19.11.2017

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:

    Ich kenne bereits alle Bücher von Fredrik Backman, die im Fischer Verlag erschienen sind. Jedes Jahr ist es wieder ein Grund zur Freude, wenn ein neues Buch erscheint.

    So habe ich mich auch dieses Jahr gefreut ein neues Abenteuer zu erleben.

    Dieses Jahr geht es nach Björnstadt, wo die meiste Zeit im Jahr Schnee liegt und Eishockey das Leben der Leute bestimmt.

    Ich finde diese kleine Stadt unglaublich interessant beschrieben. Der Autor verbirgt hier auf spielerische Art Gesellschaftskritik. Das gefiel mir gut.

    Es gibt diesmal sehr viele Charaktere. Die Übersicht habe ich aber nie verloren, weil Backman um jeden Charakter eine ganz eigene Geschichte aufgebaut hat, die einen emotional zum großen Teil sehr berührt hat. So konnte ich mir auch alles gut merken und die Figuren untereinander zuordnen, denn alle hängen miteinander zusammen. Sie leben in derselben Kleinstadt, weswegen das wohl auch unvermeidbar ist.

    Mir hat es gefallen die Geschichte aus immer wieder anderen Sichten zu lesen. Das macht einen großen Reiz beim Lesen aus.

    Es werden viele Werte wie Freundschaft, Familie und Pflichtgefühl und und und angesprochen. Mir hat die Mischung gut gefallen. Emotional hat mich das Buch sehr berührt.

    Der Schreibstil ist wieder schön eingängig und stets gut zu lesen. Ich mag den Schreibstil des Autors. Auch sein Humor ist wieder großartig.

    Es handelt sich bei diesem Buch um eine sehr schöne Geschichte, an die ich mich wohl noch lange erinnern werde. Sie ist eingängig und bleibt im Kopf.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miriam-Anna S., 19.11.2017

    Als Buch bewertet

    „Wir opfern alles, was wir haben, brennen für Eishockey, bluten und weinen im vollen Bewusstsein darüber, dass das absolut Größte, was uns dieser Sport geben kann, im besten Fall unbegreiflich klein und wertlos ist. Es sind nur ein paar vereinzelte Augenblicke. Das ist alles.
    Aber was zum Teufel macht das Leben sonst aus?“
    (S.183)
    Der Inhalt
    Björnstadt liegt hoch oben im Norden, am Ende der Welt. Doch die Bewohner haben einen gemeinsamen, großen Traum: Aufmerksamkeit von außen, die Chance auf eine Zukunft, Bedeutung erlangen. Dazu soll eine Mannschaft von jungen Eishockey-Spielern verhelfen. Doch der Zusammenhalt und die Gemeinschaft wird in einer Nacht völlig verändert…

    Der Titel
    Eigentlich jeder der Einwohner von Björnstadt hat – oder hatte – Träume. Für die einen ging er in Erfüllung, die anderen kämpfen noch hart dafür. Manche haben aber bereits aufgegeben. Einer der größten Träume vereint den ganzen Ort: Sie möchten, dass die Juniorenmannschaft dieses Jahr den Meistertitel holt. Ich wusste am Anfang nicht wirklich was mit dem Titel anzufangen, aber im Nachhinein betrachtet finde ich ihn sehr passend und wirklich schön.

    Das Cover
    Das Cover finde ich sehr schön! Hier haben wir mal ein bisschen Abwechslung, d.h. keine Person im Vordergrund, trotzdem ist es den anderen Büchern von Backman sehr ähnlich, was mir gut gefällt. Es zeigt - ganz simpel - um was es in dem Buch geht: Ein kleines Dorf irgendwo im Nirgendwo. Allerdings ist es doch zum Zeitpunkt der Geschichte Winter in Björnstadt. Für mich sieht das Cover eher nach Bayern oder der Schweiz aus als nach dem hohen Norden...

    Die Protagonisten
    Anders als in den anderen Werken von Fredrik Backman kann man sich hier nicht wirklich auf eine Hauptperson beschränken, denn viele Menschen spielen eine Rolle. Hier nur die – aus meiner Sicht – wichtigsten ganz kurz aufgeführt:
    Peter Andersson ist ein ehemaliger Eishockey-Profi und lebt mit seiner Frau Mira und den Kindern Maya und Leo in seiner Heimatstadt Björnstadt, wo er als Sportdirektor des örtlichen Eishockey-Vereins arbeitet. Maya interessiert sich nicht sonderlich für den Sport, schwärmt aber für den Star der Juniorenmannschaft Kevin. Er und sein bester Freund Benji spielen seit 10 Jahren im Team von Trainer David, der für sie beide wie ein Vater ist. Neu im Team ist der 15-jährige Amat, der sich – obwohl er ziemlich mies von seinen 17-jährigen Teamkollegen behandelt wird – ziemlich wohl in seiner neuen Position fühlt. In Maya verliebt ist er bereits seit der Grundschule und durch seinen Aufstieg hofft er, dass diese ihn endlich richtig wahrnimmt und aus anderen Augen sieht.

    Die Story
    Ich habe bereits Backmans letzten Roman Britt-Marie war hier gelesen und war schon damals begeistert von der Schreibweise des Autors. Hier hat er mich allerdings an manchen Stellen echt wahnsinnig gemacht: Ständig kamen irgendwelche Andeutungen, dass irgendetwas passieren würde. Ständig! Das war so nervenzehrend… ;) Aber hat natürlich dazu geführt, dass ich unbedingt weiterlesen wollte.
    Die Charaktere sind, obwohl viele eine wichtige Rolle spielen, sehr schön ausgearbeitet und detailliert beschrieben. Ich hatte bei keinem das Gefühl, dass er irgendwie nicht zum Zug kam bzw. nicht oft genug erwähn wurde.
    Der Stil bzw. die Sprache ist ziemlich derb, was ich aber ehrlich gesagt sehr unterhaltsam fand. Wenn ich mir vorstelle, Britt-Marie wäre in diesem Dorf gelandet, muss ich lachen, denn sie würde sich hier noch unwohler fühlen als in Borg.
    Die Spannung war wirklich von Anfang an gegeben, denn schon die erste Szene beginnt mit einem Knaller bzw. einer Nachricht, die man so am Anfang eines Buches nicht erwarten würde.

    Mein Fazit
    Ich war von der ersten bis zur letzten Seite total gefesselt! Mit seinem Humor hat Fredrik Backman die Szenen wunderbar aufgelockert und auch die ernsten Episoden sind ihm sehr gut gelungen.
    Ich möchte unbedingt noch mehr von dem Autor lesen!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke J., 14.11.2017

    Als Buch bewertet

    Inhalt

    Björnstadt liegt weit im Norden, ein kleiner Ort hinter dunklen Wäldern. Die Menschen hier haltenzusammen. Und sie teilen eine Leidenschaft, die sie wieder mit Stolz erfüllen könnte. Die den Rest der Welt an Björnstadt erinnern könnte. Vielleicht sogar Arbeitsplätze bringen, eine Zukunft. Deshalb liegen alle Träume und Hoffnungen nun auf den Schultern ein paar junger Björnstädter. Noch ahnt keiner in der Stadt, dass sich ihre Gemeinschaft über Nacht für immer verändern wird.

    Eindruck

    Loyalität, Freundschaft, Machokultur und Gemeinschaft - wie weit muss sie gehen, wie weit darf sie gehen und wo ist spätestens eine Grenze erreicht. Wie definieren wir uns ? Über unsere Familie, Freunde oder gar über einen Sportverein? Wie hoch darf der Preis für die absolute Hingabe zu einer Sportart sein und welche Hoffnungen darf eine Gemeinschaft in einen Sieg legen und vor allem auf wessen Kosten? Was ist eine Gesellschaft wert, wenn sie einen Täter zum Opfer macht, wenn sich Menschen durch eine ganz widerliche Handlung persönlich beleidigt, gedemütigt und sich um den Sieg "ihrer" Mannschaft betrogen fühlen, obwohl sie mit der Sache an sich überhaupt nichts zu tun haben?
    Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich Fredrik Backman und seine Bücher unterschätzt habe, denn in diesem breitet er die volle Palette an Emotionen aus. Er behandelt hochbrisante Themen mutig und auf eine sehr spezielle Art feinfühlig, so dass ich wirklich häufig schlucken musste, am Rande von Wutausbrüchen war und fassungslos die Kommentare und Verhaltensweisen seiner Protagonisten auf mich einstürzen lassen musste. Mit einem schockierenden Prolog begann für mich die Reise nach Björnstadt und fesselte mich von der ersten bis zur letzen Zeile.Eine wahnsinnig starke Hauptprotagonisten namens Maya hat meine Hochachtung und ich bin gespannt wie die Fortsetzung zu "Kleine Stadt der großen Träume" werden wird, denn einige dieser Träume sind zerplatzt, manche Leben werden für immer in den kleinen Ecken des Bewußtseins zerstört sein und doch glaube ich, dass das Leben in Björnstadt weiter gehen kann und wird und Platz geschaffen wurde für neue Hoffnungen und neue große und wahre Freund-schaften.

    Fazit

    Ein grandioses Buch, keine einfache thematische Kost aber ganz hervorragend mit ganz viel Gefühl, Sensibilität und einer guten Prise Humor an den wirklich richtigen Stellen umgesetzt. Respekt an Fredrik Backman!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lagoona, 11.11.2017

    Als Buch bewertet

    Es geht um eine kleine unbedeutende Kleinstadt irgendwo im Nirgendwo, irgendwo in Schweden.
    Eine Kleinstadt, in der es eigentlich nicht viel zu berichten gibt.
    Eine Kleinstadt, die in sich ruht - sollte man das wohl meinen.
    Weil es hier nicht wirklich viel Optionen gibt, dreht sich fast ausschliesslich alles um
    einen Sport, der die Bewohner am Leben erhält:
    Eishockey

    Die Gemeinschaft und der Zusammenhalt ist unschlagbar und das ist es doch,
    was ein gutes Zusammenleben ausmacht. Zumindest sollte man das annehmen.
    Keiner ahnt, dass sich hier bald alles ändern wird. Das ein einziger Abend, eine einzige Handlung einer
    einzigen Person einen Stein zum Rollen bringen wird, etwas auslösen wird, das viele Leben verändern wird.

    Meine Meinung:

    Wer hier eine verträumte Kleinstadtidylle erwartet, ein verträumtes Städtchen, in dem man sich wohlfühlt,
    der ist falsch gewickelt. Die Geschichte rund um Björnstadt ist alles andere als eine leichte Lektüre.
    Ich war teilweise von den Vorkomnissen sehr geschockt und habe mit den Bewohnern mitgelitten.
    Dank des tollen Schreibstils von Bachmann hatte ich wirklich das Gefühl überall hautnah und live dabei zu sein, selbst bei den Eishockeyspielen habe ich mitgefiebert, obwohl ich mit Eishockey wirklich nun gar nichts am Hut habe.

    Obwohl diese Buch alles andere als eine harmlose Gute-Nacht-Geschichte ist, bin ich doch begeistert, berührt, erschrocken und vor allem beeindruckt von der Tiefgründigkeit. Ich gebe 5 Sternchen

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  • 4 Sterne

    7 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    harakiri, 27.10.2017

    Als Buch bewertet

    Eine einsame Stelle im Wald, ein Teenager drückt einem anderen eine Schrotflinte an die Stirn und drückt ab …
    So beginnt „Kleine Stadt der großen Träume“
    Der neue Roman von Fredrik Backman ist ganz im Eishockeyfieber. Ein kleines Dorf im Norden Schwedens kennt kaum ein anderes Thema als Eishockey und den Gewinn der Juniormeisterschaft.
    Um dieses Spiel herum baut Backman seine Geschichte auf. Bzw. Geschichten. Denn jeder der Einwohner hat ja seine eigene. Und die meisten sind eher traurig. Doch trotz dieser eher düsteren Grundstimmung fasziniert das Buch. Naja, nachdem man sich mal durch die ersten 200 Seiten gequält hat, in der quasi in jeder Zeile von Eishockey die Rede ist. Das hat das Buch leider einen Stern gekostet.
    Anschließend kann man aber voll in die Geschichte eintauchen. Und die hat es in sich: ein Mädchen wird auf einer Party vergewaltigt. Und die ganze Stadt stellt sich gegen sie. Weil nämlich jemand aus der Eishockeymannschaft der Täter ist, und die hält bekanntlich zusammen. Und immer hat man ja dieses erste Kapitel im Hinterkopf und fürchtet sich vor dem, was passiert.
    Backmans Schreibstil ist anders als der anderer Autoren. Poetisch, nachdenklich, teils düster, teils sehr humorvoll, sprunghaft und ein klein wenig anstrengend. Backmans Bücher kann man dafür aber auch mit allen Sinnen erleben. Die Story um Kevin, Amat, Maya, Ana, Bobo und Benji macht nachdenklich, fesselt und wirkt sehr realistisch. Einige der Charaktere haben mich überrascht. Sie waren sehr komplex aufgebaut, verstanden es zu begeistern.
    Fazit: Ein Buch, auf das man sich einlassen muss, um es mit allen Facetten zu verstehen. Eishockey steht hier wohl symbolhaft. Es könnte auch Fußball oder Handball sein. Denn eine Mannschaft steht zusammen!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja K., 17.11.2017

    Als Buch bewertet

    Björnstadt, eine kleine Stadt weit im Norden von Schweden. In ihr leben reiche und arme, junge und alte, verbissene, verträumte, engagierte, verbitterte, hoffende, suchende und trauernde Menschen. Doch sie werden geeint von dem Sport, der in Björnstadt gespielt wird und der sie alle verbindet, als Spieler oder Trainer, als Eltern, ehemalige Spieler oder Fans: vom Eishockey.
    Nachdem vor Jahrzehnten die Seniormanschaft beinahe mal schwedischer Meister geworden wäre, ist das erklärte Ziel aller, es einmal bis an die Spitze zu schaffen. Nun fehlt der Juniorenmannschaft nur noch zwei Siege um schwedischer Juniorenmeister zu werden. In diesem Umfeld von geballter Energie, Erwartungen, Druck und Euphorie passiert etwas, dass den ganzen Ort zu zerreissen droht......

    Backman erzählt sehr beeindruckend und schafft es dabei vor allem, dass wir uns in die vielen Charakteren, die in Björnstadt leben, hinein versetzen können.
    Allen voran an die 16jährige Maya und ihre Freundin Ana, in die Spieler der Juniorenmannschaft, Kevin, Benji, Bobo, in Amat, den Nachwuchsspieler, aber auch in die Eltern von Maya, Mira und Peter, um nur einige aufzuzählen. Jeder kommt bei Backman "zu Wort", der Autor erzählt aus vielen Perspektiven und verliert dabei nicht den roten Faden, der durchs Buch zieht und dem der Leser gespannt und gebannt folgt. Denn auch wenn es viele Protagonisten gibt, die Erzählperspektive oft wechselt, trägt dies hier zum Spannungsaufbau bei, und verwirrt nicht, nachdem man sich eingelesen hat.


    Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie mich diese Geschichte, die sehr schnell sehr emotional wird, berührt hat. Backman hat mich beeindruckt mit diesem Buch, dass so viele menschliche Facetten wiedergibt, so vieles in Worte zu fassen vermag, was in einer menschlichen Gemeinschaft an Reaktionen, Aktionen, Handlungen, Hoffnungen, Enttäuschungen möglich ist. Man fühlt als Leser mit, man leidet mit, man ist wütend, man bangt und hofft.
    Die ganze Story ist zudem auch realistisch erzählt und zeigt, wie eine Gemeinschaft sich verändern kann, sich spalten kann, wie sie sich als Masse mitziehen lässt und falsche Urteile fällen kann.

    Backman hat mich schon mit seinen Vorgängerromanen überzeugen können, weil er Gefühle und die verschiedenen menschichen Beweggründe mit großer Tiefe in Worte verpacken kann.
    Dieser Roman ist jedoch - bisher - sein Meisterwerk.

    Fazit:
    Beeindruckende, fesselnde, emotionale Erzählung über viele menschliche Facetten, Gefühle und Aktionen

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja K., 17.11.2017

    Als Buch bewertet

    Björnstadt, eine kleine Stadt weit im Norden von Schweden. In ihr leben reiche und arme, junge und alte, verbissene, verträumte, engagierte, verbitterte, hoffende, suchende und trauernde Menschen. Doch sie werden geeint von dem Sport, der in Björnstadt gespielt wird und der sie alle verbindet, als Spieler oder Trainer, als Eltern, ehemalige Spieler oder Fans: vom Eishockey.
    Nachdem vor Jahrzehnten die Seniormanschaft beinahe mal schwedischer Meister geworden wäre, ist das erklärte Ziel aller, es einmal bis an die Spitze zu schaffen. Nun fehlt der Juniorenmannschaft nur noch zwei Siege um schwedischer Juniorenmeister zu werden. In diesem Umfeld von geballter Energie, Erwartungen, Druck und Euphorie passiert etwas, dass den ganzen Ort zu zerreissen droht......

    Backman erzählt sehr beeindruckend und schafft es dabei vor allem, dass wir uns in die vielen Charakteren, die in Björnstadt leben, hinein versetzen können.
    Allen voran an die 16jährige Maya und ihre Freundin Ana, in die Spieler der Juniorenmannschaft, Kevin, Benji, Bobo, in Amat, den Nachwuchsspieler, aber auch in die Eltern von Maya, Mira und Peter, um nur einige aufzuzählen. Jeder kommt bei Backman "zu Wort", der Autor erzählt aus vielen Perspektiven und verliert dabei nicht den roten Faden, der durchs Buch zieht und dem der Leser gespannt und gebannt folgt. Denn auch wenn es viele Protagonisten gibt, die Erzählperspektive oft wechselt, trägt dies hier zum Spannungsaufbau bei, und verwirrt nicht, nachdem man sich eingelesen hat.


    Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie mich diese Geschichte, die sehr schnell sehr emotional wird, berührt hat. Backman hat mich beeindruckt mit diesem Buch, dass so viele menschliche Facetten wiedergibt, so vieles in Worte zu fassen vermag, was in einer menschlichen Gemeinschaft an Reaktionen, Aktionen, Handlungen, Hoffnungen, Enttäuschungen möglich ist. Man fühlt als Leser mit, man leidet mit, man ist wütend, man bangt und hofft.
    Die ganze Story ist zudem auch realistisch erzählt und zeigt, wie eine Gemeinschaft sich verändern kann, sich spalten kann, wie sie sich als Masse mitziehen lässt und falsche Urteile fällen kann.

    Backman hat mich schon mit seinen Vorgängerromanen überzeugen können, weil er Gefühle und die verschiedenen menschichen Beweggründe mit großer Tiefe in Worte verpacken kann.
    Dieser Roman ist jedoch - bisher - sein Meisterwerk.

    Fazit:
    Beeindruckende, fesselnde, emotionale Erzählung über viele menschliche Facetten, Gefühle und Aktionen

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  • 5 Sterne

    Rebecca D., 18.11.2017

    Als Buch bewertet

    Fredrik Backman, seine Bücher hatte ich schon oft gesehen, bisher jedoch noch keines gelesen. Ich bin ohne große Erwartungen an dieses Buch herangegangen und wurde mitgerissen wie schon lange nicht mehr. Ein Buch, welches in mir diverse und starke Emotionen ausgelöst hat.

    "Es ist das letzte Mal in ihrer Kindheit, dass sie einander sehen. Denn heute Nacht wird sie enden." (S.201)

    Das Cover sieht nach einem Roman mit Schauplatz in einem kleinen, idyllischen, schwedischen Städtchen aus. Jedoch weit gefehlt. Wer die seichte Unterhaltung sucht, ist hier nicht gut bedient.
    Fredrick Backman schafft in seinem Roman eine bedrückende, melancholische Stimmung, die einen schon das ein oder andere mal so richtig runterziehen kann.
    Der Einstieg in das Buch fiel mir trotz vieler Charaktere leicht. Es ist aus einer Vielzahl verschiedener Sichtweisen geschrieben und jede einzelne Person ist gleich zu Beginn so präsent und enzigartig, dass es beim Lesen nicht anstrengt.

    "Große Geheimnisse machen uns klein ..." (S. 340)

    Es geht mit einer Menge Eishockey los, welches sich natürlich auch durch das ganze Buch zieht. Für mich als Nicht-Sport-Fan war der Sport trotzdem Nebensache und ich habe es auch nicht als störend empfunden, da der Autor den Sport geschickt in die Story eingebaut hat und die Charaktere und weiteren Geschehnisse einfach einen höheren Stellenwert für mich als Leser einnehmen.
    Backman hat es geschafft die Emotionen und Beziehungen der Personen zueinander spürbar zu machen. Man hat die Verbundenheit, Anspannung und Ängste gefühlt.

    "Stark wie das Eis und stur wie der Wald." (S. 479)

    Unerwartete Wendungen und der Wechsel der Sichtweisen ließen keine Langeweile aufkommen.
    Vereinzelt gestreute Hinweise verbreiteten eine bedrückende und depressive Stimmung, halten aber auch die Spannung konstant oben.
    Trotz dieser bedrückenden Stimmung ist der Roman voller Hoffnung und Loyalität. Humorvolle Akzente lockern die Stimmung zwischendurch auf und runden diesen Roman ab.

    Wer einen bewegenden, gut geschriebenen Roman, mit überraschenden Wendungen sucht, der ist hier gut bedient. Doch Vorsicht es ist keine leichte Kost. Mich hat lange kein Roman mehr so emotional mitgerissen. Klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Suska, 17.11.2017

    Als Buch bewertet

    Björnstadt ist eine kleine Stadt im Wald im Norden von Schweden. Die Winter hier sind lang und die Sommer kurz. Früher war hier mal mehr los, doch der Wohlstand und das soziale Leben schrumpfen immer weiter. Nur eines hält die Menschen hier zusammen und gibt ihnen Hoffnung: Das Eishockey. Und ganz besonders die Juniorenmannschaft rund um Mannschaftsstar Kevin, die bald im Halbfinale der Meisterschaften ihre große Chance hat und Björnstadt die Chance auf eine bessere Zukunft geben kann. Bis eines Nachts etwas passiert, das die Gemeinschaft zu zerstören droht.

    Ich habe bisher alle Bücher von Backman gelesen und liebe sie. Bei diesem Buch war ich anfangs etwas skeptisch, denn mit Eishockey kann ich wenig anfangen. Aber wenn es natürlich auch ums Eishockey geht, steht es trotzdem nicht im Mittelpunkt des Buches. Es könnte auch jede andere Mannschaftssportart sein. Es geht um ein ganzes Dorf, das schon bessere Zeiten gesehen hat, in denen Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit, aber auch harte Arbeit und Wohlstand nah beieinander liegen. Es geht um eine Dorfgemeinschaft, die Hoffnung hat, Hoffnung auf eine bessere Zukunft, auf Arbeitsplätze und Anerkennung. Und die diese Hoffnung plötzlich in Gefahr sehen und alles dafür tun, weiter träumen zu können. Die dafür auch zu weit gehen, die Augen verschließen und es nicht wahrhaben wollen. Und bald muss sich jeder Björnstädter fragen, auf welcher Seite er steht.

    Backman versteht es in seiner für ihn so typischen Schreibweise eine Atmosphäre zu schaffen, die den Leser fesselt. Die einzelnen Charaktere sind ausführlich beschrieben und ausgearbeitet. Schnell kann man sich in die Personen hineinversetzen und entwickelt eine gewisse Bindung. Backman wiederholt häufig seine Schlüsselsätze, was absolut in seine Bücher passt und wodurch sich ein roter Faden durch den jeweiligen Abschnitt zieht.

    Das Buch ist keine leichte Kost, die Sätze möchten aufmerksam gelesen, die Charaktere verstanden werden. Das Buch hat mich berührt, an vielen Stellen auch empört, und es hat mich auch mitfiebern lassen, sogar bei den Eishockeyspielen. Für mich ein Buch, dass sich in die Reihe der „unbedingt lesen“ Bücher einreiht.

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  • 5 Sterne

    Laura B., 21.11.2017

    Als Buch bewertet

    In Fredrik Backmans neuem Roman „Kleine Stadt der großen Träume“ geht es um die Einwohner von Björnstadt, einer kleinen Stadt im Norden Schwedens, und deren Begeisterung für Eishockey und ihr Eishockeyteam. Der Sieg eines wichtigen Spiels könnte alles für immer verändern, könnte alles besser machen. Jedoch ist es ein anderes Ereignis das alles für immer verändern wird.
    Das war mein erstes (und bestimmt nicht letztes) Buch von Backman und ich bin überaus begeistert. Seine Sprache und sein Schreibstil sind wunderbar. Er findet die perfekten Worte für teils schlimme Ereignisse und er findet die perfekten Worte für überaus freudige Dinge. Sein Stil ist so warmherzig und gefühlvoll dass beim Lesen schon mal die ein oder andere Träne kullern kann. Er schafft es im Leser so viele Emotionen zu erzeugen wie kaum ein anderer. Und trotz seiner ruhigen Sprache konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, da die Geschichte teils so spannend war dass ich bis in die Nacht hinein gelesen habe.
    Die kleine Stadt sieht zu Beginn sehr idyllisch aus, am Rand des Waldes gelegen wo jeder jeden kennt. Doch der Schein trügt und es ist wie in jeder Stadt, mag sie noch so klein sein, es gibt die besseren und schlechteren Viertel, es gibt die besser und schlechter Verdienenden und es gibt die Helden und die Verlierer. Das New York Journal of Books schreibt „In dieser Stadt findet sich die ganze Welt“ und das trifft es auf den Punkt! In dieser Stadt finden wir auch jede Menge verschiedene Charaktere: der ehemalige Eishockeyprofi Peter und jetziger Sportdirektor, die große Hoffnung des Teams Kevin, sein bester und absolut loyaler Freund Benji, der schüchterne aber blitzschnelle Amat, seine wunderbare Mutter Fatima und die besten Freundinnen Maya und Ana. Sie alle sind von Backman toll beschrieben und herausgearbeitet und machen das Buch zu dem was es ist: ein wundervoller Roman über Freundschaft, Liebe, Zusammenhalt, Hoffnung und natürlich Eishockey.

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  • 5 Sterne

    Mareike K., 21.11.2017

    Als Buch bewertet

    Björnstadt - eine Kleinstadt mitten im Wald, einsam und abgeschieden. Doch die Bewohner halten zusammen - zumindest wenn es um ihre eigene Eishockeymannschaft geht. All ihre Hoffnungem und Träume liegen auf den Spielern, die Björnstadt zu neuem Ruhm und Ehre verhelfen sollen. Doch Träume zerplatze manchmal schneller, als einem lieb ist...

    Meine Meinung:
    Fredrik Backman hat seinen eigenen, sehr markanten Schreibstil. Sehr bildreich aber dennoch nicht ausschweifend. Sehr nüchtern aber dennoch voller Emotionen. Er verweilt nie lange bei einer Person, sondern springt von einem zum anderen, und dennoch hat man als Leser das Gefühl, die Charaktere zu begleiten und ihnen nahe zu kommen.

    Die Björnstädter sind absolut nicht beneidenswert. So ziemlich jeder hat sein Päckchen zu tragen, ist in irgendeiner Hinsicht sympathisch und gleichzeitig zu bemitleiden. Fredrik Backman schafft es wie kaum jemand anderes, den Personen Tiefe, Charakter und Menschlichkeit zu verleihen.

    Von Beginn an ist klar, dass etwas Schlimmes passieren wird. Aber erst nach und nach erfährt der Leser, wie es dazu kam und was überhaupt geschieht. Es bleibt dauerhaft spannend, nicht zuletzt dank einiger überraschender Wendungen, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.

    Eishockey - bis dato keine Sportart, für die ich mich begeistern konnte. Doch der Autor schafft es, den Leser für die Sportart und die Björnstädter Mannschaft zu gewinnen. Man wird regelrecht von der Welle der Begeisterung mitgerissen.
    Doch auch wenn Eishockey eine zentrale Rolle spielt, so geht es in diesem Buch um sehr viel mehr als nur Sport...

    Mein Fazit:
    Ein sehr tiefsinniges, emotionales Buch. Ich habe mitgelacht, - gefühlt und - gelitten. Definitiv ein Highlight des Jahres 2017.

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