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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    holdesschaf, 01.10.2022

    Als Buch bewertet

    Clash of generations
    Gerade haben sich Appa und Amma ein neues Auto gekauft und wollen sich eigentlich in der Anerkennung der Nachbarn und Verwandten sonnen, da wird die Sache mit dem im Netz veröffentlichten Video ihres älteren Sohnes Sreenath und seiner Freundin Anita in einer intimen Situation an sie herangetragen und stellt den neuen Honda Civic in den Schatten. Wie nun mit dieser Schande umgehen? Die Eltern, die noch an den alten Konventionen festhalten und für ihre Kinder eine strahlende Zukunft wollten, sind hoffnungslos mit der Angelegenheit überfordert und fürchten, dass sie sie nicht nur ihr Ansehen, sondern auch den hart erarbeiteten Aufstieg in die Mittelschicht kosten könnte.

    Das schräg-bunte Cover mit den indischen Rahmungen ließ mich hoffen auf eine ebenso schräge, irrwitzige Geschichte. So deutet es auch die Beschreibung auf dem Buch an. Tatsächlich finde ich den Ton des Erzählers, welcher der kleine Bruder von Sreenath ist, manchmal bissig, zum Lachen ist die Situation in dieser Familie aber wirklich ganz und gar nicht. Der Schreibstil von Aravind Jayan wirkt in der Übersetzung durch das hohe Erzähltempo und viele kurze Sätze doch sehr abgehackt. Die Sprache ist modern, manchmal jugendlich frisch mit vereinzelten Schimpfwörtern und Flüchen, im Rest des Buches aber doch fehlt mir das Gewisse etwas, das mich abholt und mitnimmt. Dass es sich beim Erzähler um einen 20-Jährigen handelt, kommt mir zu wenig durch.

    Die Personen sind auch im Allgemeinen sehr anstrengend. Die Eltern benehmen sich eher wie beleidigte Kinder, der Verursacher des ganzen Konflikts ist mehr als stur (hier fällt der Apfel nicht weit vom Stamm) und der Erzähler sitzt 200 Seiten lang zwischen den Stühlen und wird nicht umsonst mehr als einmal als "Mittelsmann" bezeichnet. Eltern und gefallener Sohn reden kaum miteinander und wenn, dann geht es sowieso schief. Auch wenn die beiden Brüder zusammen sind, glaubt man kaum, dass sie sich nahe stehen und ich habe mich mehr als einmal gefragt, wann es dem Erzähler zu blöd wird. Schließlich hat er auch noch eigene Probleme die Zukunft betreffend.

    Als dann auch noch die Eltern von Anita (eigentlich eher Onkel und Mutter) ins Spiel kommen, artet das Ganze aus und wirkt für mich leider auch etwas unglaubwürdig. Hier treffen Eltern, deren Maßstäbe die Konventionen des letzten Jahrhunderts sind, auf Kinder, die frei sein Wollen im Denken und Handeln. Für die eine Beziehung nicht mit einer Heirat zusammenhängt. Doch beide Seiten scheuen sich vor offenen Worten. Manchmal war ich von der Borniertheit einfach nur genervt. Und das Ende lässt mich etwas unzufrieden zurück. Zudem bekommt man zwar viel über die Konventionen mit, die man sich in Sreenaths Familie teilweise selbst auferlegt, jedoch fehlt mir das Flair Indiens nahezu komplett. Zudem konnte ich nur wenig Mitgefühl mit den Protagonisten aufbringen. Das Buch war also insgesamt nicht ganz das, was ich erwartet hatte. Ein wenig mehr Witz und Selbstironie wäre gut gewesen.

    3 Sterne

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nanni, 27.09.2022

    Als Buch bewertet

    Ein Ausnahmezustand, das ist es, wovon "Teen Couple have fun outdoors" erzählt. Die Welt einer indischen Mittelklassefamilie wird von heute auf morgen auf den Kopf gestellt, als im Internet ein Sexvideo auftaucht, das den ältesten Sohn und seine Freundin zeigt. Die Geschichte wird aus der Sicht des jüngeren Bruders erzählt, welcher die Reaktionen seiner Familie spiegelt.

    Das Buch ist schlank und die Idee klingt gut, es hat beste Voraussetzungen, um ein bissiger, knackiger Roman zu sein. Leider überzeugt es mich dennoch nur in Ansätzen.

    Zum einen irritiert mich die Verortung der Geschichte. Es findet eigentlich gar keine statt. Ich habe zu Beginn sogar kurz gezweifelt, ob das Buch tatsächlich in Indien selbst, sondern in einer indischen Community, bspw. in GB spielt. Die Indische Kultur ist so vielfältig. Ich hätte mir da einfach eine bessere Einordnung gewünscht. Irgendwie schafft es der Roman nicht, mir die Hintergründe näher zu bringen, vor denen sich die Handlung abspielt. Auch das Verhalten der Protagonisten bleibt für mich zu wenig verständlich. Ich weiß zu wenig über sie, um sie wirklich greifen zu können.

    Der Schreibstil ist nüchtern und prägnant, das mag ich normal. Aber die ein oder andere tiefergreifende Ausführung hätte in diesem Fall vielleicht nicht geschadet.

    Trotzdem habe ich das Buch grundsätzlich gerne gelesen. Ich finde, die Geschichte ist relevant und mutig. Sie hebt sich definitiv ab. Ich bin ein Fan der Erzählperspektive. Der jüngere Bruder als Betrachter einer solchen Situation gefällt mir wirklich gut.

    Fazit:
    Ein Roman, dessen Handlung sich auf die Gesellschaft bezieht, in der er spielt, und dann die Gesellschaft selbst so wenig erklärt, das passt irgendwie nicht ganz zusammen. Für mich ist die Geschichte eine tolle Idee, die in ihrer Ausführung nicht ganz rund ist, aber es definitiv dennoch wert ist, gelesen zu werden!

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Books of Tigerlily, 19.09.2022

    Als Buch bewertet

    Das Buch hat thematisch einen starken Aufhänger, spielt es doch in Indien und bietet es einen Einblick in die dortige Gesellschaft durch einen Own Voices Autoren.

    Der Aufhänger hat mich unglaublich gereizt, bietet dieses heimlich aufgenommene Video doch soviele Anknüpfungspunkte für diskutablen Stoff, von der Prüderie der Gesellschaft über Social Media Kritik hin zum Generationenkonflikt. Abgearbeitet hat sich der Autor hier nur in Maßen, vielleicht waren hier aber auch meine Erwartungen zu hoch. Für meinen Geschmack wurde die Problematik deutlich herausgearbeitet, der Autor hat hier aber einige Möglichkeiten liegen gelassen.

    Dies mag vielleicht auch an der Erzählperspektive liegen, denn die Story wird durch den Bruder des Betroffenen vorangetrieben. Leider geschieht das recht unreflektiert zu den eigenen Handlungen und Beweggründe, was sicherlich ein charakterzug sein soll, der Geschichte aber nicht so gut tut wie es vielleicht ein anderer Weg getan hätte.

    Ich bin hier hin und hergerissen, denn die Art der Erzählung treibt den Inhalt weiter auf die Spitze, meins war es aber nicht so ganz. Eine interessante Geschichte ist es trotzdem und zeigt diverse aktuelle Themen der heutigen Gesellschaft auf.

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  • 4 Sterne

    Heidi V., 02.10.2022

    Als Buch bewertet

    In Aravind Jayans Buch leben der Ich-Erzähler und sein Bruder Srennath zusammen mit ihren Eltern in einer Wohnsiedlung der Mittelschichtler. Durch harte Arbeit haben ihre Eltern für ihre Söhne eine solide Basis geschaffen, von der aus sich die Kinder weiter emporarbeiten können. Dass dafür auch der Auftritt und der Schein nach außen wichtig ist, zeigt die Szene, in der gleich zu Beginn ehrfurchtsvoll der neue Wagen zum Bestaunen vorgefahren wird. Doch der Ältere Sreenath verhält sich nicht so, wie es von ihm erwartet wird und schon bald kommt heraus, warum: Ein Video taucht auf, bei dem Sreenath und seine Freundin Anita bei ihrem amourösen Abenteuer unter freiem Himmel gefilmt wurden. Beide sind zwar schon lange volljährig und mit der Ausbildung so gut wie fertig, doch das spielt bei der nun aufziehenden Katastrophe keine Rolle. Denn die gesellschaftlichen Hürden sind enorm, für die Familien bricht eine Welt zusammen und das Video verursacht eine Lawine, die nicht mehr aufzuhalten ist und dabei alles mit sich reißt.

    Das Buch ist aus der Sicht des jüngeren Bruders geschrieben, der als Mittelsmann zwischen den Stühlen sitzt und zwischen Sreenath (der das moderne Indien verkörpert, das sich nicht groß von der westlichen Welt unterscheidet) und seinen Eltern (die das traditionelle Indien mit allen Wertvorstellungen, Ritualen und Ansichten darstellen) vermitteln möchte. Und dabei letztlich die Situation nur weiter verschlechtert. Als Leser bekommt man einen guten Eindruck von der Gefühlswelt des Ich-Erzählers und seinem Umgang mit der Situation. Eine Zeitlang begleitet man ihn dabei, wie er sich entwickelt und an der Geschichte „wächst“, so hat der Roman auch einen Coming-of-Age-Aspekt. Die beiden Eltern kann man in ihrer Zeit und ihrer Gesellschaft sehen und zumindest partiell verstehen, wer jedoch meines Erachtens sehr nebulös bleibt, ist Srennath. Seine Motive und wie es ihm geht wird nicht ganz klar. Gleiches gilt für Anita, was es dann auch schwierig macht, sich in beide hineinzuversetzen Man möchte allen Beteiligten sagen: Würdet ihr zusammenhalten, würdet ihr die Sache überstehen. Und doch bleibt jeder in seiner Rolle gefangen. Nachdem ich über die große Diskrepanz der Charaktere nachgedacht habe, habe ich mich gefragt, ob der Roman möglicherweise autobiographische Züge hat.

    Was mir an dem Buch besonders gut gefallen hat, ist der feine Humor. Auch wenn er nicht immer gleich gut erkennbar war, so war der humoristische Unterton immer wieder da und hat mich nicht nur an der Tragik verzweifeln lassen. Die Sprache ist prägnant, modern und hat Tempo, das hat mir sehr gut gefallen. Dass aber viele Entscheidungen so sehr im Nebel bleiben, ist für mich ein Minuspunkt.
    Letztlich denke ich, dass man die Geschichte auch nach Europa verlegen könnte, wenn auch die Konsequenzen, die alle Beteiligten ziehen, nicht so ausufernd und strikt wären. Ein bisschen mehr indische Atmosphäre hätte ich mir für das Lesevergnügen noch gewünscht. Alles in allem ein gut zu lesendes Buch mit einem spannendem Thema in einer rückständigen Gesellschaft, die eigentlich gerne modern sein möchte.

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  • 4 Sterne

    AnnaMagareta, 17.09.2022

    Als Buch bewertet

    Einblicke in das Leben einer indischen Familie

    „Teen Couple Have Fun Outdoors“ ist der Debütroman des indischen Autors Aravind Jayan.

    Es geht um eine indische Familie. Den Eltern Appa und Amma sind Traditionen, ein guter Stand in der Gesellschaft und was die Nachbarn sehen und denken sehr wichtig. Als von ihrem ältesten Sohn Sreenath und seiner Freundin Anita ein Video auf einer Pornoseite auftaucht, gleicht dies für Appa und Amma einer unerträglichen Katastrophe. Sreenath soll ausziehen und obwohl sein jüngerer Bruder sich bemüht zu vermitteln, eskaliert die Situation.

    Konflikte über verschiedene Lebensvorstellungen zwischen Eltern und Kindern gab es schon immer und wird es immer geben. Aber die unterschiedlichen Moralvorstellungen zwischen den Generationen der indischen Gesellschaft scheinen deutlich größer und unüberwindbarer zu sein als man sich vorstellen mag.

    Die Story wird aus der Ich-Perspektive von Sreenaths jüngerem Brüder erzählt. Dieser sieht und versteht die Lage seines Bruders ebenso wie die seiner Eltern. Die Situation ist recht verzwickt, die Eltern sind stur und Sreenaths Verständnis für seine Eltern, die Anstand und Moral eine ganz andere Bedeutung bemessen als er, ist gering. Dieser Kontrast wurde hier gut herausgearbeitet.

    Die Handlung ist weder spannend, noch extrem lustig, sondern eine – aus meiner Sicht durchaus gut gelungene - Darstellung der Generationenkonflikte innerhalb der heutigen indischen Gesellschaft, die mir ansonsten bisher eher fremd war.

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  • 4 Sterne

    Kathrin M., 14.09.2022

    Als Buch bewertet

    Schwer zu sagen, welche Erwartungen ich an dieses Buch hatte und ob sie erfüllt wurden…

    Die Thematik des Buches finde ich extrem spannend und gleichzeitig wirkt das Geschehen auf mich surreal und ich komme mir vor, als wäre ich beim Lesen in eine völlig fremde Welt eingetaucht.

    Der Generationen- und Kulturkreis-Konflikt wird sehr gut und nachvollziehbar skizziert; seine dramatischen Auswirkungen beängstigend dargestellt und immer wieder packt mich Fassungslosigkeit ob der doch so anderen Erziehung, nur einen Kontinent entfernt von unserem so freien und selbstbestimmtem Leben.

    Ein Spannungsbogen oder gar ein expressionistisches Ende sucht man hier vergebens, die Erzählung dringt eher auf sanfte und somit noch eindringlichere Erzählweise in die eigene Wahrnehmung

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  • 3 Sterne

    SofieW, 20.09.2022

    Als Buch bewertet

    Das moderne Indien und manifestierte Traditionen, da ist ein Miteinander noch weit

    Eine indische Familie, Appa und Amma, die Eltern, sie stehen für dir Mittelklasse und zeigen dies gerade mit ihrem neu erworbenen Honda Civic vor der Tür, ihre Söhne, beide haben es auf die Universität geschafft und leben, wie üblich, bis zu einer Heirat noch Zuhause. Alles entspricht den vorgegebenen Traditionen. Ganz vorne weg gilt es, Ehre und Ansehen zu wahren, vor den Nachbarn, der Straße, der Gesellschaft dieser kleinen Stadt. Doch dann bricht etwas ein in ihre perfekte Welt, dass sie regelrecht aus den Angeln hebt. Ein Video taucht auf, indem ihr Ältester zusammen mit seiner Freundin sexuell aktiv in Erscheinung tritt und dieses macht im Internet die Runde. Welche Schande, jammern die Eltern, welche Entehrung, welche Schmach vor der Welt, doch ihr Sohn Sreenath hat vor, das einfach auszusitzen, zumal der Clip schon älteren Datums ist. Da prallen zwei Generationen und irgendwie auch zwei Welten aufeinander und trotz der verzweifelten Versuche des jüngeren Bruders, der die Geschichte hier auch erzählt, zu vermitteln, Annäherung zu schaffen, wird Sreenath von seinen Eltern rausgeschmissen, vor allem um ein Zeichen zu setzen und zu versuchen, so ihr Ansehen nicht zu verlieren.
    Ich fand die Geschichte ernst und auch ein wenig traurig, ob der Resignation, dich sich beim Leser breitmacht, wenn 'alles so gar nichts' nützt. Familie besteht aus Menschen und die jüngere indische Generation ist auf dem Weg, sich einer europäischen Lebensvorstellung anzupassen, ganz bewusst und willendlich. Die alten indischen Traditionen, die von den Eltern so unbeugsam, ohne jede Bewegung hin zu dieser neuen anderen Zeit, aufrechterhalten werden, die Jungen fühlen sich dadurch ausgebremst, angekettet an Vorgaben, die ihnen nichts mehr bedeuten und ihnen bleibt nur, auszubrechen. Das ist nun mal so und diese Geschichte steht für diesen Gesellschafts- und Generationenkonflikt. Aber es ist doch nun mal auch Familie und ich hätte mir gewünscht, dass die positiven Gefühle, die man sich eigentlich entgegenbringt, einen Gegenpol schaffen und eine Chance des Aufbruchs aus dem Alten hin zu Neuem. Das dies nicht geschieht und das Fazit am Ende so ist, wie es nun mal ist, dass muss man akzeptieren, aber es lässt einen dann doch etwas 'mürbe' zurück.
    Dieses Buch, es ist eine gut geschriebene und interessante Geschichte, das reale Indien von heute und es tut sich etwas, aber zum Schluss hat sich doch nichts getan. Das ist einfach so. Und ein Miteinander oder wenigstens ein akzeptables Nebeneinander ist noch weit.

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  • 4 Sterne

    David D., 30.09.2022

    Als Buch bewertet

    Mit seinem Buch "Teen Couple Have Fun Outdoors" ist dem Autor Arravind Jayam ein ganz besonderes Werk gelungen. Durch seinen angenehmen Schreibstil ist es ihm gelungen, dem Leser einen Hauch von Indien zu vermitteln. Die Konflikte der Generationen werden detailliert beschrieben und man fühlt sich als ein Teil davon. Einen Stern muss ich abziehen, weil mir der letzte Schliff, das gewisse Etwas fehlt, das ein gutes von einem außergewöhnlichen Buch unterscheidet.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabrina D., 27.09.2022

    Als Buch bewertet

    Familienkonflikt im traditionellen Indien

    Ich durfte vom englischsprachigen und indischstämmigen Autoren Aravind Jayan "Teen couple have fun outdoors" lesen, leiderkann ich hier direkt sagen, dass mich die Geschichte nicht so mitgenommen hat, wie ich es mir gewünscht habe.

    Ich fand den Titel und das Cover richtig toll, mal etwas ganz anderes, ebenso das dass Buch in Indien spielt, in einer Familie, die auf ihr äußeres Bild viel wert legt und da in eine ziemlich große Katastrophe hineinschliddert ,als das Video von ihrem großen Sohn und seiner langjährigen Freundin im Internet auftaucht.

    Vielleicht ist es einfach so, dass es zu weit weg von mir ist und mir das Leben in Indien mit Kultur etc. zu fern ist, aber ich kann es mir schwerlich vorstellen, dass es so schlimm ist...dafür bin ich vielleicht zu westlich. Auch konnte der Schreibstil ,mich nicht so wirklich mitnehmen und auch zu den Charakteren konnte ich keine Bindung aufbauen. Für mich ein interessante Geschichte, aber leider nicht mehr!

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  • 3 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lena, 16.09.2022

    Als Buch bewertet

    Amma und Appa leben zusammen mit ihren erwachsenen Söhnen in einem kleinen Haus in Trivandrum. Sie sind stolz auf das, was sie sich erarbeitet haben und zeigen dies in dem neu erworbenen Honda Civic. Die Freude über das Statussymbol währt jedoch nur kurz, da zeitgleich ein Video ihres ältesten Sohnes Sreenath und seiner Freundin Anita viral geht, das zumindest Sreenath nackt zeigt und auf einer Pornoseite hochgeladen wurde. Während Sreenath die Nachricht stoisch aufnimmt und sich keiner Schuld bewusst ist - schließlich hat er nichts Verbotenes getan, schämen sich seine Eltern in Grund und Boden. Der jüngere Bruder ist das vermittelnde Element, kann aber nicht verhindern, dass Sreenath ausziehen muss und ihm jede finanzielle Unterstützung entzogen wird.
    Das Video zieht weite Kreise, eine Anzeige bei der Polizei wird erstattet, halbherzige Versuche unternommen, das Video löschen zu lassen, aber das Video ist in der Welt und die Familie muss sich zusammen mit den Eltern von Anita, die Amma und Appa zum Handeln auffordern, über Wochen hinweg auseinandersetzen.

    Der Roman ist aus der Perspektive des jüngeren Bruders verfasst, der mit ansehen muss, wie seine Familie wegen eines heimlich aufgenommen Sextapes auseinanderbricht. Er ist bemüht, den Konflikt zwischen den Generationen zu lösen, auf beiden Seiten Verständnis für die andere zu erwirken, scheitert aber an der Sturheit von Eltern, für die der Ruf der Familie über alles geht, und des Bruders, der sich ärgerlich passiv verhält.

    Es ist eine Geschichte über die Macht des Internets, über unterschiedliche Moralvorstellen, das Unverständnis und die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen. Gleichzeitig wird das Kleinstadtleben in Südindien beleuchtet, wo es gilt, den schönen Schein zu wahren und wo Anstatt und Sitte einen hohen Stellenwert genießen.

    Als "beißender Generationenroman" und "bittersüße Komödie" angekündigt, hatte ich etwas mehr Humor in der Geschichte erwartet, auch wenn sie ein ernstes Thema über die Verletzung der Privatsphäre und der demütigenden und zerstörerischen Folgen davon behandelt. Tatsächlich ist die Geschichte ernüchternd ernst und wird nach einem unterhaltsamen Einstieg recht monoton, indem sich retardierend gegenseitig Vorwürfe gemacht werden, ohne dass es zu einer vernünftigen Art der Kommunikation oder gar Aussprache kommt. Es entsteht das Gefühl, dass durch die andauernde Diskussion über das Video, das bereits vor längerer Zeit aufgenommen wurde, der Clip und die Sorge darum größer werden, als geboten erscheint.
    Der Einblick in die indische Familie, in der noch höhere Moralvorstellungen als in der westlichen Gesellschaft herrschen, ist nicht uninteressant, jedoch dreht sich die Geschichte zu sehr im Kreis und führt am Ende einfach zu nichts, da keine Charakterentwicklung stattfindet und die Fronten verhärtet bleiben.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ralph W., 02.10.2022

    Als Buch bewertet

    Was zählt mehr in Indien - die Familie oder die sogenannte "Ehre der Familie"?

    In "teen couple have fun outdoors" läßt der Autor Aravind Jayan den jüngeren von zwei Brüdern erzählen, wie ein einzelnes gravierendes Ereignis das scheinbar ohnehin fragile Familiengerüst vollends zum Einsturz bringt und die Familienmitglieder größtenteils entzweit.

    Die Eltern haben sich im vom Kastensystem und engen gesellschaftlichen Erwartungen bestimmten, mittelständigen Indien langsam, aber stetig emporgearbeitet. Der Kauf eines neues Fahrzeugs, einem Honda Civic, markiert für sie die nächste Stufe des Aufstiegs - der Stolz, sich dieses Statussymbol leisten zu können, ist enorm. Ausgerechnet in diese Stimmung fällt die Enthüllung, dass ihr älterer, 22-jähriger Sohn im Internet in einem scheinbar heimlich gefilmten, anstößigen Video zu sehen ist. Ebenso schnell, wie sich dieses Video im World Wide Web verbreitet, kippt die Stimmung in der Familie und ein Familiendrama nimmt seinen Lauf. Freunde, Nachbarn, Familienmitglieder und die Familie des ebenfalls beteiligten Mädchens geben in dieser Ausnahmesituation ungewollte Ratschläge und erhöhen den gesellschaftlichen Druck, dem die Familienmitglieder bald nicht mehr gewachsen sind - Eskalation vorprogrammiert.

    Was zählt wirklich im Leben, worauf kann man sich verlasssen? Muss man seine Kinder stets verteidigen, ihnen zur Seite stehen oder steht das Ansehen und die sogenannte Familienehre im Vordergrund? Solche Fragen stellt sich der Leser während der Lektüre dieses Buches und eine Antwort zu geben fällt sehr schwer. Die gesellschaftlichen Gepflogenheiten in Indien sind völlig anders als in Westeuropa - Traditionen und Moralvorstellungen spielen eine andere Rolle. Insofern muss sich der Leser auf diese Geschichte einlassen und versuchen, sie vor dem fremden kulturellen Hintergrund zu betrachten.

    Aravind Jayan hat mit "teen couple have fun outdoors" ein sicher schon in vielen Facetten aufgekommenes Thema aufgegriffen, das aufgrund seiner Komplexität, bestehend z.B. aus gesellschaftlichen Normen, Familienehre, technischen Neuerungen, Machtlosigkeit gegen Cyberkriminalität, usw. nur schwer zu greifen ist. Gerade in einem, von uns konservativ eingeschätzten Land wie Indien, aber auch in ähnlich strukturierten Ländern wie Korea oder Japan dürfte der in diesem Buch beschriebene Konflikt enorm sein.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SeitendesLebens, 13.09.2022

    Als Buch bewertet

    "Teen couple have fun outdoors" von Aravind Jayan beschäftigt sich mit einer typischen indischen Mittelstandsfamilie. Die Familie lebt in einer gehobenen Wohngegend, die beiden Söhne haben die Universität hinter sich gebracht. Die Situation eskaliert, als ein Video auftaucht, welches den älteren Sohn in einer eindeutigen Situation mit seiner langjährigen Freundin zeigt.

    Die Familie versucht, die Situation zu verarbeiten. Dabei prallen die traditionellen Ansichten der Eltern auf die moderne Lebensweise der jungen Generation.

    Das Buch zeigt anschaulich die Situation des heutigen Indiens auf. Während die junge Generation versucht, sich immer mehr der eher westlichen modernen Welt anzunähern und soziale Medien auch in der älteren Generation weit verbreitet sind, legt die Generation der Eltern weiterhin Wert auf die bestehenden Traditionen, allen voran Ehre und Ansehen.
    Der Roman liefert ein klares Bild von der Ambivalenz im heutigen Indien.

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