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  • 4 Sterne

    15 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 28.08.2019

    Als Buch bewertet

    "Frei zu sein bedeutet nicht nur, seine eigenen Fesseln zu lösen, sondern ein Leben zu führen, das auch die Freiheit anderer respektiert und fördert." (Nelson Mandela)
    Barbados, 1830:
    Der ca. 10 bis 11-jährige Sklavenjunge Washington Black (Wash) wächst in einer Zuckerrohrplantage auf. Dort arbeitet er unter schwerste unmenschlichen Bedingungen in den Plantagen und wächst bei Big Kit auf. Als der Plantagenbesitzer stirbt, übernimmt der Engländer Erasmus Wilde die Plantage. Unter ihm werden die Bedingungen noch grausamer und brutaler. Eines Tages kommt sein Bruder Christopher (Titch) auf die Plantage. Der Wissenschaftler, Erfinder und Entdecker, ist ein Verfechter des Sklavenhandels, deshalb nimmt er Wash als Leibdiener. Von ihm lernt Wash lesen und wird in seine Wissenschaften und Entdeckungen eingeweiht. Außerdem entdeckt er eine Liebe zum Malen, das Titch weiter fördert. Ein Versuch den Wolkenkutter, mit dem Titch die Weltmeere erobern möchte verläuft für Wash nicht gut, den hierbei verletzt er sich schwer. Nach einem weiteren Ereignis müssen die beiden dann jedoch erneut mit dem Wolkenkutter starten und dies ist Fahrt in Washs Freiheit.

    Meine Meinung:
    Das Abbild eines Wolkenkutters ziert das Cover dieses Buches, jedoch der Klappentext verspricht mehr Abenteuer, das diese Geschichte nicht ganz halten konnte. Der Schreibstil jedoch ist der Autorin literarisch und bildhaft sehr gut gelungen, so das ich mir oft durch die jeweiligen Beschreibungen sehr gut vorstellen konnte. Leider hatte ich manchmal das Gefühl, das dieser Geschichte der rote Faden abhandenkam und es eher wie ein aneinanderreihen von Ereignissen und Begebenheiten auf mich wirkte. Mitunter kamen deshalb dann die Protagonisten zu kurz, besonders von Titch, Big Kit, Tanna, Erasmus und selbst von anderen Nebenfiguren hätte ich gerne mehr aus ihrer Vergangenheit oder dem Leben erfahren. Im Grunde drehte sich alles um Wash, doch selbst bei ihm blieb die Vergangenheit und mitunter auch sein Leben recht offen. Im großen ganzen ging es um Washs Abenteuer in die Freiheit, die jedoch mit weiteren Ängsten verbunden war, da hinter ihnen der Sklavenfänger John Willard her war. Dabei nimmt mich die Autorin auf die Reise auf einem Schiff mitten ins Meer, zur Antarktis mit seiner Kälte und Gefahren, des weiteren nach Nova Scotia einer rauen Gegend, wo er auf Tanna Goff der Tochter eines Meeresbiologen trifft. Hier entdeckt er auch wieder seine Leidenschaft zum Malen, hat jedoch immer noch Angst seine Freiheit zu verlieren. Mit Tanna und ihrem Vater reist er dann weiter nach Europa, wo er ebenfalls nicht frei ist und selbst bei seiner Erfindung dem Ozeanhaus wird er nie erwähnt werden. Auf der Suche nach Titch begibt er sich dann erneut mit Tanna auf Reisen, in der Hoffnung seine Fragen beantwortet zu bekommen und Ruhe zu finden. Besonders bei einem Zeitraum von 1830 bis 1836 die diese Geschichte umfasst, wirkte auf mich Wash oft viel zu reif und erfahren und nicht altersentsprechend. Auch das Ende war mir zu abrupt und ließ einige Fragen offen bei mir. Ebenso die Nebencharaktere wie Titch, Big Kit, Tanna, Erasmus waren mir viel zu oberflächlich, viel zu wenig habe ich aus ihrer Vergangenheit oder ihrem Leben erfahren. Selbst Washs Vergangenheit und mitunter auch sein Leben waren mir nicht tief genug um ihn kennenzulernen. Lediglich die Beschreibung der Bilder oder der Meerestiere waren sehr gut dargestellt. Doch selbst die anderen Abenteuer wurden nur angerissen und nicht richtig vertieft. Trotz allem konnte die literarische und bildhafte Sprache ein wenig wettmachen und ich gebe deshalb diesem Buch 4 von 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    nicigirl85, 30.08.2019

    Als Buch bewertet

    Titel: Das Leben ist voller Prüfungen...

    Dieses zauberhafte Buch durfte ich vorab in einer Leserunde lesen und ich kann nur sagen, dass es reichlich Diskussionsstoff bot und viel Interpretationsspielraum lässt.

    In der Geschichte geht es um den Sklavenjungen Washington Black, kurz Wash, der seit Jahren auf einer Zuckerrohrplantage schuftet. Als der Bruder des graumsamen Plantagenbesitzers ihn unter seine Fittiche nimmt, lernt Wash mehr als jemals zuvor. Doch dann passiert ein Unfall und beide müssen fliehen. Wird ihnen die Flucht im neumodernen Wolkenkutter gelingen?

    Zunächst einmal muss ich sagen, dass es der Autorin sehr gut gelungen ist ein Bild der damaligen Zeit zu zeichnen mit all seinen Grausamkeiten und Vorurteilen, die damals herrschten. Ich hatte beim Lesen oft Gänsehaut, gerade wie man die Sklaven auf der Plantage behandelt, las sich ein ums andere Mal sehr schmerzhaft.

    Das Buch spielt in einem Zeitraum von sechs Jahren zwischen 1830 und 1836. Washington fungiert als Ich- Erzähler, so dass wir seine Gedanken und Gefühle hautnah miterleben dürfen. Gemeinsam mit ihm begibt sich der Leser nicht nur nach Barbados, sondern auch in die Arktis, England und einige Länder mehr.

    Bereits auf den ersten Seiten hatte mich das Buch direkt in seinen Bann gezogen und gespannt las ich wie sich da eine Freundschaft zwischen einem weißen Wissenschaftler und einem farbigen Jungen entwickelt, die gar nicht sein dürfte. Die Flucht im Wolkenkutter, bereits im ersten Viertel des Buches, stellt sich als schwieriger als gedacht heraus.

    Wash als Figur muss man einfach nur gern haben. Es ist nur schwer zu begreifen wie ein Mensch so viel Leid ertragen kann und dennoch an das Gute im Leben glaubt. Er hat so viel Mut und ist voller Stärke, dass man gern etwas mehr wie er wäre.

    Christopher, kurz Titch, hat mich zu Anfang für sich einnehmen können, weil er gänzlich anders denkt als seine Familie, aber mit der Zeit merkt man, dass er nicht nur gute Seiten hat, sondern oft eben auch nur an sich selbst denkt. Sein Bruder Erasmus war an Grausamkeit kaum zu überbieten. Ihn hatte ich mir wie einen jungen Mister Burns vorgestellt und niemals möchte ich so einer Person im echten Leben begegnen.

    Richtig klasse fand ich Tanna, die Wash trotz allem sehr faszinierend findet und sich von Standesdünkeln oder Hautfarbe nicht abschrecken lässt. Was sie will, das nimmt sie sich auch. Das muss man sich als Frau zu der damaligen Zeit erst einmal trauen.

    Während nach dem ersten starken Viertel die Handlung in den folgenden zwei Abschnitten mich nicht ganz so umhauen konnte, sorgen der letzte Part und das Ende dann doch noch für Überraschungen.

    Ich habe mir die Handlung in vielen Bereichen vor dem Lesen ganz anders vorgestellt. An einigen Stellen hätte ich gern mehr erfahren als die Autorin uns wissen lässt wie zum Beispiel in der Arktis. Auch lief es mir an einigen Stellen zu glatt ab, was ein wenig die Glaubwürdigkeit einschränkte.

    Dennoch kann ich nur sagen, dass mich dieser Roman sehr gut unterhalten hat und mich auch oft nachdenklich stimmte.

    Das Leben eines Sklaven mal nicht in Amerika, sondern auf Barbados zu erleben, hatte auch mal etwas Besonderes.

    Fazit: Schreiben kann Frau Edugyan auf jeden Fall. Wer sich vor Graumsamkeiten und Kaltblütigkeit nicht scheut und sich zudem für Geschichte interessiert, der sollte hier unbedingt zugreifen. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.

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  • 4 Sterne

    Andersleser, 30.08.2019

    Als Buch bewertet

    Meinung


    Dieses Buch hat mir sehr gefallen, der Schreibstil ist einfach wirklich toll und so lässt es sich wunderbar lesen, ohne zu sehr anzustrengen. Gleichzeitig ist es aber natürlich auch keine einfache, oder leichte Geschichte. Es ist nun mal kein Abenteuerroman, wo jemand auszieht um neues zu sehen und zu erleben. Denn sein Leben hat sich Washington, der uns seine Geschichte rückblickend erzählt, so nicht ausgesucht. Er wurde als Sklave auf der Plantage geboren, wuchs dort auf und arbeitete hart, wurde schlecht behandelt, hat Menschen sterben sehen. Allerdings änderte sich sein Leben nunmal drastisch und so kam eines zum anderen.
    Ich würde meinen, dass alles mit dem Tot seines eigentlichen Masters begann. Mit dem Punkt an dem der Neffe die Plantage übernimmt und mit dem das Buch auch einsteigt. Denn wäre der vorige Besitzer nicht gestorben, wären auch alle anderen Dinge nie angestoßen worden.

    Gerade die Zeit auf der Plantage fand ich in diesem Buch aber wirklich gut. Natürlich nicht von dem, was dort getrieben wird, aber von den Bildern allgemein, dem Leben von Washington dort und auch von seinem Verhalten und allem was dazu gehört, es war einfach gut geschildert und konnte was rüber bringen. Ein gelungener Einstieg in die Geschichte, die in vier Teile unterteilt ist.

    Allerdings kam mir persönlich der Wolkenkutter, der auch auf dem Cover abgebildet ist, viel zu kurz vor, da hätte ich mir einfach mehr gewünscht. Ich hatte mir aber auch den ganzen Fortgang der Geschichte anders vorgestellt, als es letztlich kam. So hat die Autorin dann doch für einige Überraschung gesorgt, auch wenn ich es mir von ganzem Herzen anders gewünscht hatte.
    Dennoch - die Wendungen kamen und so bauten sie auch immer wieder eine leichte Spannung auf. Es ist einfach faszinierend, das Leben von Washington Black zu verfolgen.


    Kurz und Knapp

    Ein sehr gutes Buch, welches mich bewegen konnte. Es hatte einfach etwas, und ich kann immer noch nicht klar ausdrücken, was es war. Denn es ist nicht in der Art spannend, wie ein Fantasy Abenteuer, ein Abenteuerroman oder ein Krimi. Aber es war auch nicht langweilig. Ich finde es faszinierend, wie solche Bücher trotzdem etwas mit einem machen können, trotzdem dafür sorgen können, dass einem nicht langweilig wird, und auch hier von Zeit zu Zeit Spannung aufgebaut wird. Aber was sage ich, bei solchen Dingen von langweilig zu reden. Das Leben war in der Zeit nicht Leicht, das Leben war für Washington Black nicht leicht. Aber die Geschichte war wirklich sehr gut.

    Die Geschichte von ihm hat mich bewegt und ich mochte ihn als Protagonisten sehr, vor allem im ersten und zweiten Abschnitt des Buches hat er mir sehr gefallen, aber auch im dritten und vierten Abschnitt zeigt er eine große Entwicklung und wurde mir auch dort wieder mit der Zeit sympathisch. Insgesamt ein Charakter, der mir gut gefallen hat. Und ein Buch, dass für mich etwas besonderes bleibt.

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  • 5 Sterne

    Inge H., 04.09.2019

    Als Buch bewertet

    Eine hinreißende Geschichte
    Die Autorin Esi Edugyan schreibt ihren Roman „Washingtom Black“ ergreifend und aufregend.
    Es ist 1830 auf Barbados. Da lernen wir den Sklavenjungen Washington Black kennen.
    Die Geschichte wird von ihm erzählt. Er musste schon als kleines Kind auf einer Zuckerrohrfarm arbeiten. Die Grausamkeit seines Lebens hat ihn gezeichnet. Christoph der Bruder seines Besitzers nahm ihn als Hilfe in Betracht. Der lehrte ihn das Lesen und Washington Black konnte sehr gut zeichnen. Dann war er dabei, als sich der Cousin der Brüder selbst erschoss. Das ist für einen Sklaven schon ein Todesurteil. Christoph floh mit ihm. So beginnt eine große Reise.

    Die Autorin hat die Figur sehr gut und detailliert gezeichnet. Sein Schicksal hat sie aufregend werden lassen. Ihre Sprache ist mitreißend.
    Der Roman hat mich gut unterhalten.

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  • 4 Sterne

    Meggie, 05.09.2019

    Als Buch bewertet

    George Washington Black ist 11 Jahre alt und arbeitet als Sklave auf einer Zuckerrohrplantage. Die Bedingungen sind unwürdig, das Leben hart und unfair. Eines Tages taucht der Bruder des Besitzers der Plantage auf und nimmt Washington als Leibdiener bei sich auf. Durch einen unglücklichen Zufall müssen beide von der Plantage fliehen. Damit beginnt für Washington das größte Abenteuer seines Lebens.

    George Washington Black, genannt Wash, ist ein schwarzer Sklavenjunge, der unter unwürdigen Bedingungen auf einer Zuckerrohrplantage schuften muss. Durch Zufall wird er zum Assistenten von Christopher Wilde und hilft diesem beim Katalogisieren seiner Forschungen.

    So fängt die Geschichte an und wir begleiten Washington auf seinem Weg. Dieser ist sehr steinig. Denn als Schwarzer und als Sklave hat man es nicht leicht. Christopher Wilde, kurz Titch, sieht in Washington etwas Besonderes und erkennt sein Talent. Als Sklavengegner nimmt er es sich auch zu Herzen, wenigstens Washington ein würdigeres Leben zu bieten.

    Wash gerät eines Tages in eine prikäre Situation. Als er sich Titch anvertraut, bleibt beiden letztendlich nur eins. Die Flucht von der Plantage. Und so beginnt eine aufregende Reise in dem von Titch erfundenen Wolkenkutter (eine Art Heißluftballon). Wash bereist einige Gebiete, lernt neue Menschen kennen und - was wohl am Wichtigsten ist - sich selbst.

    Die Autorin erzählt mit wunderbaren Worten Washingtons Geschichte. Faszinierend und tiefgründig zugleich erleben wir Washs Weg in die Freiheit.

    Der Schreibstil hat mich sehr fasziniert, weil viel zwischen den Zeilen zu lesen ist. Wash ist ein neugieriger Junge, der am Anfang zu schüchtern ist, um sein wahres Ich zu zeigen. Je mehr er jedoch vom Leben erfährt, umso mutiger und stärker wird er. Wenn er einen Schicksalsschlag erhält, lernt er daraus. Er gibt nicht auf, findet seine Stärken und wächst an seinen Schwächen.

    Im Laufe der Zeit lernt er einige Menschen kennen. Mit einigen verbringt er viel Zeit und sie werden ihm zu guten Freunden. Sie prägen sein Leben und geben ihm Mut.

    Die Geschichte ist ungewöhnlich und faszinierend und hat mir sehr gut gefallen. Das Ende jedoch fand ich etwas zu abrupt. Es bleiben sehr viele Fragen offen, für mich fand kein richtiger Abschluss statt.

    Meggies Fussnote:
    Eine unvergleichliche Reise in die Freiheit. Ein ungewöhnlicher Weg zur Selbstfindung.

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  • 4 Sterne

    Sandra T., 04.09.2019

    Als Buch bewertet

    Klappentext:
    Die Flucht ist nur der Anfang
    Barbados, 1830: Der schwarze Sklavenjunge Washington Black schuftet auf einer Zuckerrohrplantage unter unmenschlichen Bedingungen. Bis er zum Leibdiener Christopher Wildes auserwählt wird, dem Bruder des brutalen Plantagenbesitzers. Christopher ist Erfinder, Entdecker, Naturwissenschaftler - und Gegner der Sklaverei. Das ungleiche Paar entkommt in einem selbst gebauten Luftschiff von der Plantage. Es beginnt eine abenteuerliche Flucht, die die beiden um die halbe Welt führen wird.
    Eine Geschichte von Selbstfindung und Verrat, von Liebe und Erlösung. Und eine Geschichte über die Frage: Was bedeutet Freiheit?

    Mein Meinung:
    Der Klappentext hat mich sehr Neugierig auf das Buch gemacht. Ich fand es toll das die ganze Story aus Washs Sicht Erzählt wurde. Einen Sklaven aus seiner Sicht erzählen zu lassen war sehr interessant. Der Schreibstil an sich war toll und hat mich das ganze Buch über gepackt.
    Durch den Klappentext hatte ich eine Liebesgeschichte zwischen Christopher und Wash erwartetet, leider war dem nicht so. Das ganze Buch über, bis zu einer gewissen Stelle, hatte ich die Zeit das Gefühl zwischen den beiden könnte bald etwas passieren, dann passierte eine Sache und mir war klar, diese Liebe war nicht gemeint, was mir etwas das Herz gebrochen hat, aber das Buch nicht schlechter.
    Ich fande auch das Luftschiff spielte eine viel zu kurze, wenn auch essentielle, Rolle.
    Ich fande die ganze Story sehr spannend geschrieben, es gab nur eine Passage, in der zwar Wash als Person gewachsen ist und man seinen Werdegang gut miterleben konnte, aber es etwas zäh war und man sich aus dem Abschnitt wieder raus kämpfen musste bis dann wieder etwas mehr los war.

    Fazit:
    Der Schreibstil und die Thematik der Sklaverei und später auch die beginnende Zeit als die Sklaverei abgeschafft wurde, fande ich toll und interessant. Das Buch konnte mich gut unterhalten und ich wollte es nicht aus der Hand legen, ich hatte nur etwas andere Erwartungen, was meine Euphorie gegen Ende etwas geschmälert hat. Trotzdem kann ich die Geschichte von Wash nur allen, vom ganzen Herzen, ans Herz legen. Das Buch ist einfach so gut geschrieben und beinhaltet ein wichtiges Thema, ich hoffe das es ganz viele Leser findet. Ich gebe 4,5 von 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Nadine, 02.09.2019

    aktualisiert am 02.09.2019

    Als Buch bewertet

    Barbados, 1830:er

    Der Sklavenjunge George Washington Black lebt, arbeitet und leidet auf einer Zuckerrohrplantage. Er muss nicht nur die Hitze, die schwere Arbeit und die schlechte Versorgung ertragen, sondern auch die unmenschliche Behandlung durch den Plantagenbesitzer. Washington ist in dieses Leben hineingeboren worden und erwartet nichts anderes für seine Zukunft. Doch alles ändert sich, als er Titch, dem Bruder des Plantagenbesitzers, als persönlicher Assistens zur Seite gestellt wird. Von nun an eröffnet sich für Washington eine ganz neue Welt; er wird nicht mehr wie Dreck behandelt, sondern bekommt Unterricht in Lesen und Schreiben, wird vernünftig ernährt und darf in einem richtigen Bett schlafen. Als er zu einem unerwarteten und schrecklichem Ereignis auf der Plantage kommt, müssen Titch und Washington fliehen. Für die Flucht nutzen sie den Heißluftballon, den Titch gebaut hat und beginnen eine abenteuerliche Reise hinaus in die weite Welt.

    Dieses ungeplante Abenteuer hält diverse Höhen und Tiefen für die beiden Flüchtigen und auch den Leser bereit. Schnell entwickelt sich die Geschichte anders, als erwartet und birgt Wendungen, mit denen man sich zwangsläufig anfreunden muss.

    Durch den hervorragenden Schreibstil und die gut ausgearbeiteten Charaktere lässt sich dieses Buch sehr schnell und flüssig lesen. Gewisse Längen im Mittelteil sind leicht zu verschmerzen.

    Die persönliche Entwicklung der Charaktere zu beobachten hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich mich nicht mit jedem neuen Charakter, der auftauchte, so richtig anfreunden konnte. Washington wuchs mir von Seite zu Seite immer mehr ans Herz und er bildet mit Titch ein ganz besonderes Duo, dessen Reise ich gerne begleitet habe.

    Alles in allem hat die Autorin einen facettenreichen Abenteuerroman geschaffen, der den Leser immer wieder ins Unerwartete stolpern lässt und mit einem Ende aufwartet, das Raum für Interpretationen und Diskussionen lässt.

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  • 4 Sterne

    Charleens Traumbibliothek, 07.09.2019

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Mich hat dieses Cover sofort in seinen Bann gezogen und somit neugierig auf den Inhalt gemacht. Ich finde das Cover sehr Außergewöhnlich und ansprechend. Es ist in meinen Augen etwas ganz besonderes.

    Den Schreibstil von Esi Edugyan empfand ich von der ersten Seite an als sehr angenehm zu lesen, auch wenn es hin und wieder sehr ausschweifend wurde. Manchmal sind Bilder vor meinem inneren Auge entstanden.

    Von der Geschichte habe ich doch aufgrund des Klappentextes etwas anderes erwartet. Ich dachte, dass die Sklaverei eine längere Rolle spielt und die beiden Charaktere aus dem Klappentext einen Großteil des Buches mit der Flucht auf dem gebauten Luftschiff unterwegs sind. Dies ist aber nur ziemlich zu Beginn der Fall, was mich doch ein wenig enttäuscht hat. Meine Erwartungen an die Geschichte wurde somit leider nicht erfüllt. Dennoch war sie interessant zu lesen, hat mich mitgenommen und wirkte rund auf mich.

    Der Sklavenjunge Washington Black hat mir vom Charakter her sehr gut gefallen. Er hat auch eine tolle Entwicklung durchgemacht und war authentisch.
    Gleiches kann ich von dem Erfinder, Entdecker und Naturwissenschaftler Christopher Wildes behaupten. Auch ihn mochte ich mit seiner etwas verrückten Art.

    Fazit:
    Das Buch "Washington Black" von Esi Edugyan hat mich sehr gut unterhalten, auch wenn ich vom Klappentext her ganz andere Erwartungen an die Story hatte. Der Schreibstil und die Charaktere haben mir richtig gut gefallen und auch die Geschichte an sich war in meinen Augen rund.

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  • 3 Sterne

    Jasmin A., 09.09.2019

    Als Buch bewertet

    Das Cover Motiv zeigt einen Teil der Handlung im Buch. Die gedämpften, leichten Farben fand ich sehr reizvoll. Genauso wie die Illustration, die eine Fluchtsituation darstellt und somit ausgezeichnet, eine Situation und den Klapptext des Buches aufgreift. Somit finde ich, dass Buchcover-Design ist wirklich wunderbar gelungen.

    »Washington Black« ein Roman der Autorin »Esi Edugyan« trifft einen mitten ins Herz und erzählt die unfassbare, erschreckende Wahrheit der früheren Sklaverei. Der Roman hat viele Stellen gehabt, die einen mitgerissen und mitfühlen ließen. Zum Teil ist dies ein Verdienst der Charaktere, in denen man sich gleich am Anfang hineinversetzen kann. Besonders mit Washington. Ich fand es unglaublich niedlich, wie sich sein Verhältnis zu Christopher ändert und er seine schüchterne Seite ihm gegenüber ablegt. Die Rollenverteilung ist Washington trotzdem bewusst, während Christopher ihn nicht wie einen Sklaven und mehr wie ein Assistent behandelt. Der Roman ist aus der Sicht von Washington geschrieben. Dadurch bekommt man einen tiefen Einblick in seine Gefühlswelt. Seine Ängste: wie er sich nicht an Christophs Behandlung gewöhnen möchte. Die Bedenken über seinen Master - welcher Christophers Bruder ist - und dessen Cousin, welcher im Laufe des Buches auftaucht. Washington hat Angst vor einer Veränderung, wenn Cousin Phillip auftaucht. Welcher mir persönlich, charakterlich sehr gefallen hat. Es waren alle Arten von Charakteren vertreten: die Befürworter der Sklaverei, die Gegensprecher und natürlich die Sklaven selbst. Auch die Beziehung zu den anderen Sklaven ändert sich für Wash, was ihn schmerzlich bewusst wird. Die arbeiten weiterhin für den Plantagenbesitzer, während Washington als Christophers Assistent fungiert. Bis zu dem Zeitpunkt, wo der Erfinder und Wash von der Plantage fliehen, mit einer Art Heißluftballon, der auf dem Cover zu sehen ist.

    Bis dahin fand ich die Geschichte ziemlich tiefgründig, emotional und hat mich mehrmals schlucken lassen. Sowohl das Cover als auch der Klapptext verspricht aufregende, faszinierte, abenteuerlustige Reise. Leider wechseln Christopher und Wash von Ort zu Ort, bleiben nie lange genug an einen Ort, um genauso eine Tiefe wie auf der Plantage aufzubauen. Das fand ich leider sehr enttäuschend. Ein weiterer Minuspunkt für mich war dann, als Christopher verschwunden war und Wash so leicht zurechtzukommen schien. Dabei wirkte er vorher eher loyal und als würde sich eine Freundschaft entwickeln.

    Während die erste Hälfte des Buches demnach überragend war, die zweite dann ziemlich abgenommen hat: Befindet sich das Ende in der Mitte. Es war nicht überragend aber auch nicht schlecht. Es hat sehr viele Fragen offengelassen. Ich bin mit einigen »Häh?« - Momenten bei der Story hängen geblieben. Der Schreibstil von der Autorin »Esi Edugyan« ist flüssig und einfach verständlich, ohne Fachwörter, die man nachschlagen muss. Ein Buch für jeden, der mehr über die Sklaverei erfahren möchte.
    Deshalb würde ich dem Buch auch eine Leseempfehlung aussprechen. Auch wenn die Wendungen und Themenwechsel etwas zu viel für meinen Geschmack waren, ist es dennoch ein sehr interessantes Buch.

    Lieblingszitat aus dem ganzen Buch:

    Die Geschichten über unsere Geburt müssen wir alle hinnehmen, denn obwohl wir bereits ihnen vorkommen, sind wir darin noch nicht präsent. (S. 22)

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  • 3 Sterne

    Summerdance, 02.09.2019

    Als Buch bewertet

    Eine toll geschriebene Geschichte, nur darf man nicht das erwarten, was der Klappentext ankündigt

    Das Buch spielt zwischen 1830 und 1836 und ist in vier Abschnitte gegliedert. Es beginnt auf einer Zuckerrohrplantage auf Barbardos. Dieser Abschnitt ist hervorragend geschrieben, nur allzu gut kann man sich das harte Leben der Sklaven und die unmenschlichen Arbeitsbedingungen vorstellen. Hier arbeitet auch der Junge Washington Black, genannt Wash, der Hauptcharakter und Erzähler der Geschichte. Seine Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit sind sehr greifbar und wirklich berührend geschrieben. Durch Zufall wird Wash von Titch, dem jüngeren Bruder des Plantagenbesitzers, als Assistent ausgewählt. Doch die beiden bleiben nicht lange auf der Plantage, sondern fliehen mit einer Art Heißluftballon.

    Ab dieser Stelle beginnt die Story leider immer mehr nachzulassen. Aufgrund der im Klappentext angekündigten „Flucht um die halbe Welt“ hatte ich eine Art Abenteuerroman mit einem Hauch Jules Verne erwartet. Das Buch beginnt zwar so, wird dann aber eher zu einem Selbstfindungstrip. Obwohl die Geschichte an mehreren Orten spielt und das Potential vorhanden wäre, diese in die Geschichte zu integrieren, bleibt die Plantage der einzige Ort der in seiner kompletten Tiefe beschrieben ist. Auch das Erzähltempo nimmt immer mehr ab, der Lesefluss stagniert immer häufiger und erst zum Ende hin kommen wieder mehr Spannung und Faszination auf. Sehr schade fand ich, dass die Abschaffung der Sklaverei in nur einem Satz erwähnt ist, Hintergründe dazu aber nicht vermittelt werden. Hier hätte ich mir einen Handlungsstrang, der in England spielt gewünscht und durch den vermittelt wird, was dort vor sich ging und wie letztendlich es zum Slavery Abolition Act kam.

    Leider konnte mich auch die Entwicklung der Charaktere nicht zu 100% überzeugen. Auch hier beginnt das Buch sehr stark und lässt dann immer mehr nach. Zu Beginn war mir Washington noch sehr sympathisch, trotz seiner schlimmen Kindheit hatte er sich eine Neugierde auf alles Neue bewahrt. Nach gut 2/3 des Buches beginnt er sich in etwas zu verrennen und seine Fokussierung darauf beginnt zu nerven. Titch, den Wissenschaftler, fand ich eine sehr faszinierende Figur. Gerade auf ihn hätte ich mir aber mehr Fokus gewünscht. Nach Beendigung des Buches hat man zu den Hauptcharakteren leider mehr Fragen als Antworten. Wohl auch deshalb bin ich nicht ganz glücklich damit geworden, beide sind einem auch nach der letzten Seite noch sehr fremd, wirklich kennen und verstehen hat man sie nicht gelernt.

    Das Ende ist für mich auch die größte Schwäche des Buches. Zahlreiche Fragen bleiben offen, viele Themen werden erwähnt, aber im Fortgang der Geschichte nicht mehr aufgegriffen. Für meinen Geschmack waren das zu viele erzählerische Sackgassen und zu viele unverknüpfte Enden.

    Ich tue mich wirklich sehr schwer dieses Buch zu bewerten. Handwerklich ist es gute Arbeit, die bildsprache ist toll und auch die Dialoge sehr gelungen. Den im Klappentext versprochenen Abenteuerroman erhält der Leser aber leider nicht, für eine Roman über die Sklaverei haben mir Hintergründe und Fakten gefehlt. Um mich wirklich zu faszinieren war der Fokus auf die falschen Dinge gelegt.

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  • 4 Sterne

    petra w., 03.11.2019

    Als Buch bewertet

    Bücher über die Sklaverei gibt es viele, alle hinterlassen einen bleibenden Eindruck und das Gefühl Gott sei Dank es ist vorbei. In diesem Buch kommt noch etwas mehr hinzu. Die Frage was macht die Sklaverei aus den Menschen die nicht Opfer sind, sondern Täter, Zuschauer, Nutznießer und Gegner sind.
    Diese Empfindungen beschreibt die Autorin sehr feinfühlig und treffend.
    Etwas was es schon immer gab, kann nicht verkehrt sein oder Änderungen dauern bis sie in den Köpfen der Menschen angekommen sind.
    Gleichzeitig beschreibt sie den Weg des jungen Sklaven Wash aus der Sklaverei in die Freiheit. Wie das Wissen ich bin ein Mensch. mit einer anderen Hautfarbe und ihn zu einer ungewöhnlichen Persönlichkeit macht. Die Menschen die ihn auf diesem Weg treffen bleiben hinter dieser ungewöhnlichen Figur zurück

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  • 3 Sterne

    leseratte1310, 10.10.2019

    Als Buch bewertet

    Man sollte den Klappentext wohl nicht so genau betrachten, denn sonst ist man eventuell nachher enttäuscht. Meine Erwartungen waren jedenfalls ganz anders. Dennoch ist es eine interessante Geschichte.
    Der 11-jährige Washington Black ist Sklave auf einer Plantage auf Barbados. Dann wird er vom Bruder seines Masters, Christopher Wilde (genannt Titch), ausgewählt, ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen. Christopher ist Wissenschaftler und er entdeckt die besonderen Fähigkeiten von Washington Black, der sehr naturgetreu zeichnen kann. Die Bedingungen auf der Plantage sind grausam und unmenschlich. Da geschieht etwas Schreckliches auf der Plantage und Wash wird zum Sündenbock. Die beiden fliehen in einem selbst gebauten Luftschiff. Washington Black wird zum Gejagten.
    Der Schreibstil der Autorin Esi Edugyan hat mir gut gefallen, die Geschichte allerdings hat mich nicht wirklich gepackt und ich habe lange gebraucht, das Buch zu beenden. Mein Interesse ließ immer mehr nach.
    Washington hat immer nur die Bedingungen auf der Plantage erlebt, die wirklich grausam und abstoßend waren. Titch behandelt die Sklaven nicht so schlimm wie sein Bruder, der Master. Aber auch er sieht in Washington erst einmal Ballast für sein Luftschiff, bis er erkennt, dass ihm der Junge auch anderweitig nützlich sein kann. Die Flucht bringt sie nicht sehr weit. Washington wird zum Gejagten und kommt in der Welt herum. Sein Verhalten kommt mir manchmal nicht schlüssig vor aufgrund seiner Vorgeschichte. Auch wenn er auf dem Papier frei ist, muss er erkennen, dass er in Wahrheit weiter unfrei bleibt. Titch verändert sich, er wird seinem Bruder ähnlicher. Viele Figuren tauchen auf und verschwinden genauso schnell auch wieder. Es wird so viel angerissen und geh nicht in die Tiefe. Wirklich überzeugen konnten mich die Charaktere nicht.
    Es gibt einige unerwartete Wendungen, aber mir erschien nicht immer alles realistisch. Auch das Ende kam für mich ziemlich abrupt und es blieben eine Menge Fragen offen.
    Das ist nicht die Abenteuergeschichte, die ich aufgrund der Beschreibung erwartet hatte und vieles konnte mich nicht überzeugen. Schade!

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  • 2 Sterne

    Zsadista, 07.09.2019

    Als Buch bewertet

    George Washinton Black, kurz Wash genannt, wird auf Barbados als Sklave geboren. Er gehört dem Herrn der Plantage „Faith“, der alles mit seinen Sklaven machen, kann, was er will.

    Als der Herr der Plantage wechselt wird Washs Leben nicht einfacher, doch anders. Mit dem neuen Besitzer ist auch dessen Bruder mit auf die Plantage gezogen. Christopher Wilde, genannt Titch, ist ein Erfinder, Entdecker und Naturwissenschaftler. Er hat auch ein seltsames Gerät, an dem er baut. Einen Wolkenkutter.

    Titch hat einen Narren an Wash gefressen und will ihn unbedingt als Bediensteten haben. Wash traut Titch nicht und braucht lange, um ihm zu vertrauen.

    Als dann ein schreckliches Unglück passiert bleibt Titch nichts anders übrig, als mit dem Wolkenkutter und Wash zu fliehen. Denn Wash soll für einen Mord gerade stehen, den er nicht begangen hat.

    Und so startet die Reise ins Ungewisse.

    „Washington Black“ ist ein Roman aus der Feder der Autorin Esi Edguyan.

    Das Cover des Buches ist einfach, aber wirklich wunderschön. Die goldenen Wolken mit dem Wolkenkutter versprechen so einiges. Die Inhaltsangabe gab dann ihren Rest dazu. Ebenso die Empfehlung, dass es ein beglückender Reisebericht sei, der an Jules Verne erinnert. Klasse.

    Dazu muss ich sagen, im Grunde lese ich solche Bücher nicht. Doch der komplette Zusammenhang mit Sklaverei, Wolkenkutter und Verne machte mich so neugierig, dass ich die Geschichte lesen wollte.

    Das Buch fing auch wirklich gut an. Die Plantage, die Misshandlung der Sklaven, die Ungerechtigkeiten, die Herren, die sich alles erlaubten. Ich fühlte mich in die Zeit von „Fackeln im Sturm“ versetzt, nur eben auf Barbados.

    Der Wolkenkutter kam ins Gespräch und ich las gespannt weiter. Er wurde gebaut und hob dann anschließend auch ab. Doch kurz darauf stürzte er ins Meer und das war es dann mit der ganzen Jules Verne Sache. Das Teil wurde nicht einmal genau beschrieben oder die Funktionen erklärt. Ich fand das sehr schwach, da für mich der Großteil des Buches mit diesem Gerät zu tun haben sollte, zumindest von der Inhaltsangabe her. Ich war echt ziemlich enttäuscht darüber, dass so ein Aufheben um etwas gemacht wurde, das in dem Buch eigentlich völlige Nebensache ist und einfach unter den Tisch gekehrt wurde. Wenn man als Autor so etwas erfindet, dann sollte man selbst auch eine Vorstellung davon haben und wissen, was man schreibt, ansonsten hätte man auch einfach einen Ballon mit Korb nehmen können.

    Und so war für mich dann auch leider der Rest des Buches. Erst ist ein furchtbarer Kopfgeldjäger hinter den beiden Flüchtenden her, der nach kürzester Zeit einfach vergessen wird. Es tauchen Figuren auf und verschwinden wieder. Man fährt hier hin und dahin und findet eine gesuchte Person. Wieder verschwindet einer und Wash nimmt alles so dahin. Selbst den Schnee, den er noch nie gesehen hat. Kaum eine Regung von ihm zu erkennen. Danach dümpelt es hier und da und die Zeit vergeht.

    Es wird erzählt wo Wash überall hinkommt, was er arbeitet, das er eigentlich nichts dazu lernt und dann ist das Buch zu Ende.

    Keine Ahnung, was mir die Story nach dem Start mit dem Wolkenkutter noch sagen wollte. Ich hab sie nicht verstanden. Ich habe den großen bombastischen Zusammenhang einfach nicht verstanden. Das WoW und Boah und Mega, ging einfach an mir vorüber. Ich fragte mich leider nur immer wieder, wo ich den tieferen Sinn der Sache verloren hatte.

    Klar, wie schon erwähnt, der Anfang war super geschrieben. Ich fieberte mit und hasste den Plantagenbesitzer, weil dieser so überaus böse war. Allerdings hätte ich mit der Flucht auch einfach aufhören können zu lesen, dann wäre ich jetzt genauso weit, wie ich es mit dem Durchlesen des Buches bin. Wobei, ich hätte mir weitere schöne Geschichten selbst denken können, was die beiden Flüchtigen erlebt haben könnten, welche Orte sie besucht hätten und welche neuen Leute sie eventuell getroffen hätten. So schwirrt mir jetzt leider nur dieses langweilige, verworrene fast Ende des Buches im Gedächtnis herum.

    Wirklich schade für das Buch, das so gut angefangen hatte. Für den atmosphärischen Anfang vergebe ich auch die zwei Sterne. Für mehr reicht es leider nicht, da für mich zweidrittel des Buches einfach langweilig, verworren und unbefriedigend waren.

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  • 2 Sterne

    Marysol F., 30.08.2019

    Als Buch bewertet

    Trotz Thematik und gelungenem Schreibstil bleibt bei mir am Ende nur ein großes Fragezeichen, eine unbefriedigende Leere zurück. Die Deutschunterrichtsstimme in meinem Kopf fragt: Und was wollte uns der Autor damit sagen? Ich habe keine Antwort.

    Als ich dieses Buch in der Vorschau entdeckt habe, wollte ich es unbedingt lesen; es schien meinem veränderten Leseschema perfekt zu entsprechend. Tiefgründig, ernst und voller Kraft. Was soll ich sagen?! Lange ist es mir nicht mehr so schwer gefallen, eine Rezension zu schreiben.

    Denn das Buch ist ernst und behandelt mit dem Rassismus des 19. Jahrhunderts ein denkbar aktuelles Thema. Das Leid und Elend, das Washington ertragen muss, die Ungerechtigkeit und Ausweglosigkeit - all´ das ist ergreifend und aufwühlend. Dann die unverhoffte Chance auf ein besseres Leben. Alle Ereignisse und Erlebnisse scheinen auf den einen Moment, das eine Gespräch, die eine Einsicht hinauszulaufen. Ein Crescendo. Das niemals kommt.

    Und davor: Eine schleppende Handlung, die durch die Hoffnung auf kommende Dramatik das Interesse aufrecht erhält. Zwischendurch ein fast vollständiges Erliegen des Handlungsbogens; nur mühsam wird wieder Spannung aufgebaut. Bis alles mit dem Ende, wie ein Kartenhaus durch eine unachtsame Bewegung, zusammenbricht. Ich war enttäuscht; habe mich regelrecht betrogen gefühlt - nach 500 Seiten weiß ich einfach nicht, was mir diese vier Jahre aus dem Leben Washington Blacks sagen sollen. Kein Nachwort, keine historische Einordnung... was ist fiktiv, was nicht? Was war die Intention, die künstlerische Idee der Autorin? Ja, ganz platt formuliert: Warum sollte ich das Buch lesen; warum habe ich es gelesen?

    Halten zwar Teile des Buches die Abenteuerverheißungen von Cover und Klappentext durch unwahrscheinlich scheinende Reisen in exotische Regionen, enttäuschen andere durch Kleinstadtalltag und farblos bleibende Charaktere. Big Kit, Titch, selbst Tanna... sie alle bleiben trotz der Rolle, die sie für Washingtons Leben spielen, Randfiguren, facettenlose Skizzen, die kaum beleuchtet werden. Sie kommen und gehen; entwickeln dabei kaum bis kein Eigenleben. Peter und Titchs Vater... diese subtile Andeutung einer homosexuellen Beziehung, Big Kits Erlebnisse - so viel hätte noch ausgeführt werden und der Geschichte Tiefgang geben können. Stattdessen steht Wash ganz im Zentrum der Geschichte, verändert sich auch, bleibt jedoch ein Kind seiner Zeit - zwar überdurchschnittlich talentiert, aber dennoch wagt er den Aufbruch, den Bruch mit den Konventionen nicht. Die Geschichte war für mich weder motivierend wie Hidden Figures, noch durch Enttäuschung und Scheitern wie in The Green Book mahnend.

    Dürfte ich meine Bewertung, meine gesamte Rezension in einem Emoji ausdrücken, wäre das das große rote Fragezeichen. Ich schließe nicht aus, dass sich mir der große Sinn, die literarische Meisterleistung dieses Buches auch einfach nicht erschließt, ich sie nicht erkennen kann. Für mich ist die Geschichte allerdings unbefriedigend; eine Enttäuschung.

    Dabei ist das Buch unfassbar kraftvoll voller Präzision geschrieben, die Szenen sind greifbar, die erschreckende Gewalt und Ungerechtigkeit entfalten ihre Wirkung auf den Leser... aber es fehlt einfach der große Knall, das Abenteuer, welches das Cover verspricht und das aus der Aneinanderreihung von Begebenheiten eine runde Geschichte macht. Eine, bei deren Beendung man mehr fühlt, als ein großes Fragezeichen. Offene Enden sind per sé kein Problem (mehr) für mich - dieses jedoch war abrupt und hart; wirkte unabgeschlossen, unrund. Wenn die Autorin eine andere Geschichte erzählen würde, wäre dieses Buch mit seinem wundervollen Schreibstil und der ernsten Thematik ein absolutes Highlight - so war es verschwendetes Potential.

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  • 2 Sterne

    Hella, 04.09.2019

    Als Buch bewertet

    Washington Black heißt der Sklavenjunge, dessen Schicksal der Leser von der ersten Seite an begleiten soll. Der Leser befindet sich in Barbados im Jahre 1830, wo der junge Sklave, wie viele andere, auf einer Zuckerrohrplantage arbeiten muss. Da der Besitzer verstirbt kommt kurzerhand ein relativer junger, kränklicher Besitzer, dessen Grausamkeit keine Grenzen kennt. Doch wie es manchmal in Familien ist, so ist sein Bruder, Christopher Wilde, genau das Gegenteil vom griesgrämigen Plantagenbesitzer. Seines Zeichens Erfinder, Entdecker und Naturwissenschaftler und Gegner der Sklaverei. Washington wird nach kurzer Zeit zum Diener des Erfinders ernannt, kann dieser sein Luftschiff schließlich nicht alleine erbauen und flugtauglich machen.
    Beide merken bald, dass sie nur ein Ziel haben. Weg von der tödlichen Plantage.

    Mein Fazit:

    Der Schreibstil ist einzigartig und lässt sich sehr gut lesen.

    Zunächst beginnt alles sehr turbulent. Die Wortgefechte zwischen den Wildes sind sehr spannend zu lesen und auch das Leben auf der Plantage wirkt zunächst interessant, obgleich natürlich auch schockierend. Ich war gleich auf den ersten Seiten mitten im Geschehen und gruselte mich. Ich war hin und weg von dieser Erzählung. Das raue Leben, die furchtbaren Bedingungen, die fehlende Liebe, all das bringt die Autorin brillant rüber. Doch dann kommt die Reise.
    Die Reise der beiden ist weniger spektakulär, als ich erhofft hatte. Auch wenn eine Hiobsbotschaft auf die nächste folgt, viele ungeahnte Ereignisse passieren, ich hatte nach einiger Zeit auf ihrer Reise keine Lust mehr weiter zu lesen. Mir fehlten die Spannungsbögen und es gab keinerlei Sogwirkung mehr. Als wäre auf der Reise ein Schalter umgelegt worden.

    Das war sehr schade, denn das Buch begann sehr vielversprechend. Im ersten Viertel werden alle möglichen Gefühle hochgeholt und es wirkt fast wie ein Hauch von Kriminalgeschichte. Ab dem nächsten 3/4 ist das Buch dann nur noch eine Reihung von Ereignissen, die einzeln betrachtet zwar interessant, doch in der Reihung eher gewollt wirkten.

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  • 2 Sterne

    Ingrid V., 15.09.2019

    Als Buch bewertet

    Washington Black ist Sklave auf einer Plantage auf Barbados. Als der Bruder des Masters ihn für wissenschaftliche Arbeiten nutzt, findet er seine Leidenschaft für das Zeichnen. Titch und er werden Freunde und gemeinsam flüchten sie von der Plantage und Washington wird zum Gejagten.

    Der Klappentext und auch die Leseprobe hatten eher einen Abenteuerroman vermuten lassen. Das erste Drittel war auch spannend, aber dann flachte die Geschichte ab. Ich habe immer nur ein paar Seiten gelesen und das Buch dann wieder aus der Hand gelegt. Mir sind die Figuren entglitten und haben mich nur noch wenig interessiert. Ich habe mehrmals überlegt, ob ich abbreche.

    Weiteres Problem war auch, dass manches sehr unrealistisch war. Zum Beispiel die Landung des Wolkenkutters.

    Wirklich toll ist die Sprache und der Schreibstil. So viele schöne Formulierungen finden sich in dem Buch. Und das Cover ist ein echter Hingucker.

    Fazit: Für Leute, die den Schreibstil mögen und kein Problem haben, dass sich das Buch anders entwickelt als man denkt.

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  • 1 Sterne

    Flying Bookworm, 30.08.2019

    Als Buch bewertet

    INHALT
    Washington Black wird als Sklave auf einer Zuckerplantage auf Barbados geboren. Tag ein und Tag aus muss er auf dieser arbeiten. Sein Alltag besteht aus Arbeit, schweiß und viel Leid. Misshandlungen und Hinrichtungen sieht er jeden Tag. Sein einziger Trost ist die Fürsorge einer anderen Sklavin: Big Kit. Sie ist soetwas wie eine Mutter für ihn. Als der Plantagen Besitzer stirbt geht die Zuckerfarm an seinen Neffen weiter - ein noch grausamer Mann, der Sklaven für minderwertiger als Insekten hält. Mit ihm zieht auch sein Bruder Christopher, genannt Titch, auf die Plantage. Er ist das genaue Gegenteil seines Bruders. Er ist ein Mann der Wissenschaft und arbeitet heimlich gegen das System der Sklaverei. Für seine neueste Erfindung sucht Titch noch einen Helfer und dabei fällt seine Wahl auf den jungen Washington, dessen Leben fortan nicht mehr dasselbe sein wird. Titch erzieht Wash zu einem kleinen Wissenschaftler, bringt ihm das schreiben, lesen und zeichnen bei. Nach einigen dramatischen Ereignissen fliehen die beiden von der Zuckerrohrplantage. Damit wird Washington zum Ziel des hasses von Titch's Bruder. Dieser fühlt sich zu tiefst gedemütigt und ordnet an das man ihm Washington zurück bringt - tot oder lebendig.


    MEINE MEINUNG
    Mich hat das Cover und der Titel extrem neugierig auf die Geschichte gemacht. Auch der Klappentext klang sehr spannend - wie eine Mischung zwischen 'In 80 Tagen um die Welt' und 'Der Butler' - letzteres handelt ja auch um die wahre Geschichte eines Sklaven einer Baumwollplantage. Ich war echt gespannt welche Abenteuer mich erwarten würde und war auch gleichzeitig auf bedrückende, traurige Eindrücke der Sklaverei vorbereitet.



    Leider wurde ich sehr enttäuscht. Die Handlung entwickelt sich nur sehr sehr langsam. Alles wird ganz genau beschrieben, jedes Wort aufs Papier verbannt. Das Buch hat mit seinen 509 Seiten nur eine Zeitspanne von 5 Jahren. Der Schreibstil ist teilweise sehr langwierig, es kommt überhaupt keine Spannung auf. Egal welche Ereignisse sich entwickeln, egal wie dramatisch sie eigentlich sein müssten - man hat nicht das Bedürfniss weiter zu lesen. Einen durchgehenden oder steigenden Spannungsbogen sucht man im Buch vergeblich. Es plätschert alles mehr oder weniger vor sich hin.



    Zu den Charakteren konnte ich keine Symphatie aufbauen. Titch war für mich ein etwas verwirrter aber sonst recht emotionsloser Wissenschaftler, der sein Leben einfach so dahin lebt. Ich habe keine Lebensmotivation gespürt, keine Emotionen. Ich konnte oft nicht nachvollziehen warum er etwas tut und etwas nicht tut. Es fehlten mir die Beweggründe.



    Ebenso Washington Black - es gab für mich keine Entwicklung bei ihm. Er wächst als Sklave auf und bekommt die Freiheit geschenkt. Aber er macht nichts draus. Man merkt in seinem späteren Leben nicht das er auf so gut wie alles verzichten musste. Es müssen Dinge gegeben haben die er nicht kannte, die er noch nie getan hat. Das alles hätte unglaublich viele Emotionen auslösen müssen, aber für mich blieb Washington Black immer sehr passiv, sehr grau.



    Auch die Handlung ist ganz anders als erwartet. Der Wolkenkutter wird am Anfang zusammengebaut und Titch und Wash fliehen mit ihm. Das war es dann aber auch schon. Mehr Erwähnung bekommt er nicht. Dem Klappentext und Cover nach zu urteilen, hätte ich erwartet das es im ganzen Buch mit dem Kutter weitergeht. Generell wird vieles aufgegriffen und irgendwann dann nicht mehr erwähnt. Viele Worte werden verwendet um zu zeigen wie Washington malt, das er ein Talent dafür hat. Und irgendwann kommt es einfach nicht mehr vor. Unvollständig endet das Buch auch. Für mich gefühlt mitten in der Geschichte. Kurz zuvor erfahren wir noch das Wash etwas bestimmtes ändern will und auf einmal ist die Geschichte aus. Als ob die Zeit nicht mehr gereicht hätte ein zufriedenes oder auch nur halbwegs logisches offenes Ende zu schreiben.



    Das Buch soll das bestreben nach der Suche nach Freiheit und was sie bedeutet aufgreifen. Davon habe ich nichts bemerkt. Ich habe über einen jungen gelesen der vollkommen auf den Mann fixiert ist der ihm die Freiheit mehr oder minder freiwillig geschenkt hat. Er macht nicht wirklich etwas aus diesem Leben. Er ist nur auf Titch fixiert. Was er macht, was ihn glücklich machen würde, wo er ist. Die versprochene Weltreise ist eher eine Flucht vor der Plantage und später eine Suche nach Titch. Sie hat nichts damit zu tun das ein Sklavenjunge die Freiheit und die Welt entdeckt.



    Generell wird die Thematik Sklavenhandel sehr wenig aufgegriffen. Wir befinden uns zwar zu Anfang auf der Plantage und hier und da wird eine gräuel Tat beschrieben, aber ein richtiges hineinfühlen ist es nicht. Es gibt keinen bemerkbaren Unterschied zwischen der Zeit als Sklave und der eines entlaufenden Sklaven. Die Veränderung des Sklavenhandelendes die im Buch kurz erwähnt wird, bekommen wir nicht wirklich zu spüren.


    FAZIT
    Vielleicht bin ich eher der Typ Buchleser der gerne Pageturner hat. Pures Adrenalin, Geheimnisse, Intrigen. Vielleicht fehlt es mir deshalb an Spannung in diesem Buch. Trotzdem empfand ich das Buch als sehr langwierig und auch langweilig. Ich habe sehr lange zum durchlesen gebraucht und musste mir sehr oft dazu zwingen es weiter zu lesen. Die Geschichte hat mich nicht bereichert, hinterlässt keine Anregung zum Nachdenken. Für mich leider ein Flop den ich nicht weiter empfehlen kann.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cornelia F., 30.08.2019

    Als Buch bewertet

    Washington Black
    Roman
    Eichborn Verlag
    Autorin: Esi Edugyan
    ISBN 978-3-8479-0665-0
    510 Seiten
    erscheint am 30. August 2019





    Inhalt und Personen

    Washington Black handelt von einem 11jährigen Jungen namens George Washington "Wash" Black. Bereits in Sklavenhaltung geboren, wird er von einer Sklavin namens Big Kit beschützt, die ihn mit immer widersprüchlichen Aussagen durch die ersten Jahre begleitet.
    1830 stirbt der Plantagenbesitzer und sein Neffe Erasmus Wilde übernimmt als neuer Master die Plantage auf Barbados. Seitdem sind tätliche Übergriffe auf die Sklaven an der Tagesordnung. Als Überleben und dabei unversehrt zu bleiben aussichtslos erscheint und auch eine Flucht unmöglich ist, beginnen die Sklaven sich selbst das Leben zu nehmen, in der Hoffnung, frei und in der Heimat wiedergeboren zu werden.


    Zu dieser Zeit trifft Erasmus jüngerer Bruder Christopher "Titch" Wilde auf der Plantage ein. Titch hält nichts von Sklaverei. Für ihn sind alle Menschen gleichwertig und gleichberechtigt. Er wird auf den 11jährigen Wash aufmerksam und bittet seinen Bruder, ihm den Jungen für seine wissenschaftlichen Studien als Assistent zur Verfügung zu stellen. Titch arbeitet gerade daran, einen Wolkenkutter erstmals in die Luft zu bringen.

    Mit diesem Wolkenkutter machen sich Titch und Wash auf zu einer Reise in die Freiheit.
    Und so beginnt für Wash eine Reise in eine nie auch nur zuvor erahnte Welt voller neuer Eindrücke.

    "Und so starben wir also nicht. Der kräftige Mann mit der Axt stellte sich als der Schiffskapitän heraus, ein in Deutschland geborener, zufällig zum Engländer gewordener Seefahrer namens Benedikt Kinast." - Seite 171



    Meine Meinung

    Esi Edugyan schreibt, was manche nur in Bildern auszudrücken vermögen. Sie findet Worte, die mit einer Liebe zum Detail angefüllt sind, dass das Geschehen vor meinem geistigen Auge zum Leben erwacht. Ich genieße die Beschreibungen und werde Teil dieser Geschichte. Während sich die Charaktere unterhalten, streiten, diskutieren und sich erklären, fühlt es sich fast so an, als könnte ich das Geschehen greifen.

    Das Buch ist in vier Abschnitte unterteilt und handelt von den verschiedenen Lebensabschnitten des jungen Wash. Dadurch sind die 510 Seiten sehr angenehm zu lesen. Jedes dieser Abschnitte ist zusätzlich in Kapitel unterteilt, die in der Länge variieren.

    Während des Lesens beschäftige ich mich immer mehr mit den Aussagen von Wash, die durch eine Vielzahl von geschilderten Wahrnehmungen unterstrichen werden. Da ist die Stimme, sein Schweigen, seine Blicke. Die Verbundenheit, die er sucht, wird beim Lesen spürbar.

    Wie fühlt man sich, wenn man plötzlich zu niemanden gehört und zuvor in Besitz von jemanden aufwächst? Das ist die Frage, die sich mir immer wieder stellt.

    In Washington Black geht es um Freiheit. Körperliche Freiheit.
    Und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten der persönlichen Freiheiten.

    Dieses Abenteuer, zu Überleben und in Freiheit zu gelangen, konnte ich an der Seite von Wash erleben. Ein zutiefst berührender Roman.


    Fazit

    Ein zutiefst berührender Roman. Washington Black ist für alle, die mit Wash das Abenteuer zu Überleben, die Gefahren der Freiheit und das Leben bestehen wollen.

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  • 3 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diamondgirl, 07.09.2019

    Als Buch bewertet

    Leider nicht ganz wie erwartet

    Washington Black wächst als Sklavenjunge auf einer Plantage auf Barbados auf und erzählt in diesem Buch von seinem Leben von 1830-1836. Der Verwalter der Plantage ist ein brutaler Master, der weder mit Folter noch Hinrichtungen Probleme hat. Auch, wenn sie lediglich zur Machtdemonstration bzw. als Drohgebärde dienen. Als der Bruder des Verwalters auf der Plantage eintrifft, erbittet er sich die Arbeitskraft des kleinen Wash als Gehilfen, was ihm auch gewährt wird. Ab da hat Wash es deutlich besser als die allermeisten Sklaven der Plantage. Titch - so der Rufname des Bruders - behandelt ihn ausgesprochen gut und sorgt auch wirklich gut für ihn. Er ist dabei, eine Art Luftschiff zu bauen, das an einen steuerbaren Heißluftballon erinnert. Als ein schreckliches Ereignis Wash in Lebensgefahr bringt, beschließt Titch mit ihm in dem Luftschiff von der Insel zu fliehen.

    Die Flucht gelingt natürlich, wenn auch nicht sehr lange in eben jenem Luftschiff, und treibt die beiden ungleichen Protagonisten zu einigen Winkeln der Erde. Verfolgt werden sie vom Hass des Plantagenbesitzers, der ein Lösegeld auf die Ergreifung seines Sklaven ausgesetzt hat, was Kopfgeldjäger auf seine Spur setzt. Von der Reisegeschichte werde ich nichts genaueres berichten, denn das nimmt nur die Spannung während der Lektüre.

    Der Schreibstil ist einfach toll! Ich habe trotz einiger Story-Schwachpunkte dieses Buch einfach verschlungen und immer voll Ungeduld darauf gewartet, endlich weiterlesen zu dürfen. Das macht viele Ungereimtheiten und Schwächen wett. Wer Spaß an einem unterhaltsamen Abenteuerroman hat, der wird hier gut bedient. Durch den ersten Abschnitt, der sich verstärkt mit der Sklaverei beschäftigt, hat es durchaus einen gehobenen Stellenwert. Alle Folgeabschnitte hingegen sind eher Coming
    of Age Abenteuerroman. Nicht vom Stil her, aber vom Inhalt. Dass dieser Roman an Jules Verne erinnert, kann ich nachvollziehen. Auch da kam es nicht darauf an, wie realistisch die Geschichte war, sondern nur wie mitreißend.

    Leider gibt es viele Zufälle in diesem Buch, die in der Masse etwas unrealistisch sind. Auch bleibt vieles im Unklaren. Charaktere, die sich im Buch entwickeln, verschwinden einfach auf Nimmerwiedersehen und finden nicht einmal gegen Ende des Buches auch nur Erwähnung. Obwohl manche Rolle den Lesenden so erreichte, dass man einfach wissen will, was aus ihm geworden ist. Da holt einen der größte Nachteil der Ich-Erzählung ein. Man kann immer nur sehen und hören, was der Protagonist erlebt. Der Rest bleibt im Dunkeln. Aber es gäbe sicherlich genügend Tricks, diesen Punkt zu umgehen und die Leute nicht so enttäuscht zurück zu lassen.

    Das Buch erfuhr vor dem hiesigen Erscheinen im englischsprachigen Raum viel Lob und wurde sogar Buch des Jahres. Das weckte natürlich Hoffnungen auf eine großartige Lektüre, die es leider nicht erfüllen konnte. M. E. verzettelt sich die Autorin etwas in der Geschichte. Was vielversprechend beginnt auf der Plantage im Sklavenalltag, verweilt nach der Flucht über weite Teile in einer etwas fadenscheinigen Abenteuer-Geschichte. Zuviel scheint nicht durchdacht bzw. geradezu unrealistisch (und damit meine ich definitiv nicht den Wolkenkutter). Man bekommt im Verlauf der Story immer mehr das Gefühl, es werden ungehobelte Bauklötze aufeinander geschichtet, nur um den Zweck zu heiligen, einen möglichst hohen Turm zu errichten, egal wie krumm und schief er am Ende dasteht. Und mit ungehobelt meine ich nicht die Schreibweise, die wirklich hervorragend ist. Nur ihretwegen konnte mich der Roman bis zum Ende fesseln.

    Leider verzettelt sich die Story in Nebenschauplätzen, an denen quasi nichts passiert und alles nur so vor sich hin dümpelt, bis wieder einer der grandiosen Zufälle eintritt und sie in die nächste Richtung schubst. Der Teil auf der Plantage zeugt von Aufklärungsbereitschaft. Der Lesende erfährt viel über das Leben und Leiden der schwarzen Bevölkerung als Sklaven und auch über die Allmacht der weißen Herrschaft. Aber genügt dieser Ansatz im vielleicht ersten Viertel des Buches, es über den grünen Klee zu loben? Reicht der Beginn auf einer Sklavenplantage aus für ein Buch des Jahres? Denn was dann folgt erfüllt in meinen Augen kaum irgendeinen Anspruch sondern dient nur dem Fortkommen der teils abenteuerlichen Geschichte, die auf ein Finale zuzusteuern scheint, das am Ende gar nicht wie erwartet stattfindet. Das Ende ernüchtert auch den noch so begeistert Lesenden und lässt zumindest mich mit einigen Fragezeichen zur gelesenen Handlung zurück. Es erscheint fast so, als hätte die Autorin gewisse Punkte abarbeiten wollen, aber dann während des Schreibens vollkommen den Überblick verloren, wie sie all diese Punkte miteinander sinnbringend verknüpft bekommt.

    Gestört hat mich definitiv, dass mit der Buchbeschreibung und dem Cover eine völlig falsche Erwartung an den Roman geweckt wird. Die gestellte Frage, was Freiheit bedeutet, wurde m. E. nicht beantwortet und bei mir nicht einmal im Ansatz aufgeworfen - so leid es mir tut.

    Fazit: Durchaus unterhaltsames Abenteuer-Buch mit Ansätzen zur Rassismus-Problematik, das an Underground Railroad in dieser Hinsicht bei Weitem nicht heran reicht.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    BücherwurmNZ, 12.09.2019

    Als Buch bewertet

    Besonderer Schreibstil mit Sogwirkung

    Das Buch zieht einen von Anfang an in seinen Bann. Zum einen ist es um den Sklavenjungen Washington Black eine spannende Geschichte. Auf der Zuckerrohrplantage herrschen unmenschliche Bedingungen, die jegliche Aspekte des Lebens betreffen. Die Autorin schildert, wie Washington aufwuchs, wie die Sklaven sich untereinander verhalten, wie der Master der Plantage mit Angst und Schrecken über die Sklaven herrscht. Als Washington von Christopher Wildes, dem Bruder des Plantagenbesitzers, ausgewählt wird, um ihm beim Bau seines Luftschiffs zu helfen, verändert sich zum ersten Mal sein Leben umfassend.

    Zum anderen ist die Geschichte unglaublich gut und eindrucksvoll geschrieben. Der besondere Schreibstil Esi Edugyans ist mit seinen vielen Vergleichen klar und anschaulich. Nicht nur die Bilder sind klar umrissen, sondern auch was Washington hört und riecht. Dadurch ergibt sich ein umfassendes Bild der Situation und ich tauchte völlig in die lebendig wirkende Geschichte ein. Oft hatte ich das Gefühl, ich wäre direkt hinter Washington und begleitete ihn als stiller Beobachter. Als Leser befindet man sich mit allen Sinnen mitten in der Geschichte und fühlt die Atmosphäre, die Angst der Sklaven und die Faszination für die Natur und das Abenteuer.

    In den jungen Washington konnte ich mich gut hineinversetzen und seine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Aber nicht nur er, sondern auch die anderen Charaktere und sogar die Nebenfiguren sind tiefergehend ausgearbeitet und lebendig. Es gibt die verschiedensten Personen, die jede für sich interessant ist und ein Leben zu erzählen hat.

    Mir gefällt auch der Mix aus dem ernsten Thema der Sklaverei sowie dem aufregenden Abenteuer um den Bau und der Fahrt mit dem Wolkenkutter. Der Schreibstil ist von Anfang bis Ende außergewöhnlich gut und eine ganz besondere Art, Washingtons Kindheit und Jugend zu erzählen. Kurzzeitig dachte ich, dass dieses Buch mein Jahreshighlight werden wird, weil ich so begeistert war. Aber nach der Hälfte lässt die Geschichte leider nach. Die Handlung wird dürftiger, die Verhaltensweisen von Charakteren sind nicht immer nachvollziehbar. Das letzte Viertel wird wieder besser, wenn auch nicht mehr so gut wie der Beginn.

    Auch vom Ende bin ich enttäuscht. Es kam mir so vor, als ob die Autorin einfach zwischen zwei Kapiteln aufgehört hat. Es fühlt sich nicht so an, als ob Washingtons Geschichte zu Ende erzählt ist. Ich würde gerne noch mehr über ihn lesen und erfahren, wie sein weiteres Leben verlaufen ist.

    Fazit:

    Von der Erzählweise und der Schreibtechnik ist dieses Buch außergewöhnlich und lässt den Leser fasziniert mit jeder Faser in die Geschichte eintauchen. Von Anfang bis Ende macht es das Buch besonders. Leider lässt der Roman nach der Hälfte nach, was die Handlung und die Charaktere betrifft. Das Ende ist für mich nicht zufriedenstellend.

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