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  • 5 Sterne

    21 von 30 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 24.08.2019

    Als Buch bewertet

    Die 35-jährige Rahel Ward verdient ihr Geld als Drehbuchautorin für Komödien und versieht ihre teils recht skurrilen Figuren mit schrägem Humor und jeder Menge Situationskomik. Aufgrund von Nierenproblemen erleidet Rahel ein Organversagen und fällt ins künstliche Koma. Als Rahel nach fünf Wochen im Krankenhaus daraus erwacht, liegen eine Operation und der Medikamentenentzug bereits hinter ihr, doch die Nachwirkungen sind noch spürbar. Rahel kann sich an nichts erinnern, nichts ist mehr, wie es einmal war. Erst langsam begreift Rahel, dass die nächste Zeit für sie ein Kampf werden wird. Zum Glück hat sie eine liebenswerte Chaosfamilie sowie enge Freunde, auf die sie sich immer stützen kann und die ihr helfen, wieder in das normale Leben zurückzukehren und sich zu erinnern, auch wenn es ein harter Kampf ist. Aber mit Humor geht bekanntlich alles besser, oder?
    Die Drehbuchautorin Anika Decker hat mit „Wir von der anderen Seite“ einen sehr unterhaltsamen und komischen Debütroman vorgelegt, der ab und an auch mal melancholische Töne anschlägt, aber zu keiner Zeit mutlos wirkt. Der Schreibstil ist locker-flüssig und mit jeder Menge Humor für ein doch recht ernstes Thema gespickt, hier fehlt es nicht an Selbstironie, aber auch der Realitätssinn ist jederzeit präsent. Der Leser darf während der Lektüre nicht nur Rahel begleiten, sondern auch Teile der Autorenlebensgeschichte miterleben, denn Decker weiß durchaus, wovon sie schreibt, das wird in jeder Zeile deutlich. Gnadenlos und doch mit gewissem Feingefühl beschreibt die Autorin, wie sehr sich das Leben von einer Minute auf die andere ändern kann, die Erinnerungen fehlen und man abhängig von seinen engsten Vertrauenspersonen ist, die einen nicht nur mit Mitgefühl, sondern auch mit Unterstützung und Optimismus versorgen. Dabei muss nicht nur Rahel sich mit viel Mut unter Schmerzen wieder neu ins Leben zurückkämpfen, auch das Leben der Angehörigen ändern sich von Grund auf, der gewohnte Mikrokosmos aus Familie und Freunden ist einer Extremsituation ausgesetzt, in dem man nun erkennen kann, wer Freund und wer Feind ist, wer es ernst meint und wem man nicht so wichtig ist. Während der Handlung wird nicht nur Rahel, sondern auch der Leser immer wieder von dem winkenden Eichhörnchen abgelenkt, dass für Optimismus und Ausdauer steht.
    Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet, sie sind dem realen Leben regelrecht entsprungen, so dass der Leser sich unter ihnen gleich wie zuhause fühlt und ein Teil von ihnen wird, der ebenso mit Rahel bangt, hofft, zweifelt und die Zähne zusammenbeißt. Rahel ist ein Ausbund an Phantasie, die absolut nötig ist, um den Stars ihrer Komödien Leben einzuhauchen. Doch während ihrer Gesundungsphase und Rekonvaleszenz muss Rahel beweisen, dass sie nicht nur Humor besitzt, sondern auch stark, stur und unbeugsam ist, sie keine Blick zurück wirft, dafür vorwärts schreitet, um sich ihre „alte“ Form zurückzuerobern, sei es die Gesundheit oder auch ihren Beruf betreffend. Ihr Bruder Juri ist einmalig, man möchte ihn ständig knuddeln, denn er ist so besorgt und gleichzeitig ein Fels in der Brandung ebenso wie Rahels Freund Kevin. Dagegen macht Lebensgefährte Olli keine gute Figur, ganz im Gegenteil, er ist ein oberflächlicher Typ, der irgendwie so gar nicht in die Szenerie passt und den sie hoffentlich bald loswird. Aber dafür ist Rahels restliche Familie wunderbar bunt und liebenswert.
    Mit „Wir von der anderen Seite“ ist Anika Decker ein wundervolles Romandebüt gelungen, das den Leser sowohl mit einem lachenden als auch einem weinenden Auge zurücklässt. Ganz nah an der Realität hat sie eine Geschichte gezaubert, die mit Leichtigkeit ein ernstes Thema verpackt. Absolutes Highlight und mehr als verdiente Leseempfehlung! Einfach wunderbar!

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  • 5 Sterne

    13 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Stefan W., 27.07.2019

    Als Buch bewertet

    Wunderbare Unterhaltung !

    Auch wenn ich ein Mann bin, hatte mich das Buch schon bei der Leseprobe angesprochen und ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht.Vorab es war eine wunderbare Unterhaltung mit einem wirklich sinnvollen Hintergrund aber zunächst einmal ….

    Geschichte : Rahel erwacht im Krankenhaus und weiß zunächst einmal gar nicht was passiert ist. Sie weiß nur, dass sie zu ihren Eltern an Weihnachten gefahren ist und mehr nicht. Die Phasen in denen sie wach ist, sind nur kurz und Ihre Besucher tauchen in kurzen Dialogen auf, wie Ihre Eltern, Ihr Freund, Ihr Bruder die lachen, weinen und sich große Sorgen machen. Doch Rahel bekommt langsam immer mehr mit und stellt fest, dass Ihr Dr. Held das Leben gerettet hat, sie aber immer noch nicht über den Berg ist. Mit dem eigenen Humor, als Drehbuchautorin und einer wirklich starken Familie versucht sie aus dem absoluten Tiefpunkt Ihres Lebens herauszukommen und entdeckt erst einmal, wie wertvoll die kleinen Dinge des Lebens sind...

    Personen: Wunderschön bis ins Detail gezeichnete Personen, wie Ihr Bruder, Ihre Eltern, Schwester Meral und alle die sie auf ihrem Leidensweg kennen und lieben lernt. Olli Ihr Freund mit dem Sie zusammen lebt, alles ist super dargestellt und sind klasse gezeichnet.

    Meinung: Dieses Buch ist wirklich absolut superleicht geschrieben obwohl das Thema kein leichtes ist und wie ich finde auch der gesamte Weg perfekt mit allen Tiefschlägen und Höhen , wie als auch kleinen Erfolgen dargestellt ist. Die Situationskomik ist nicht überzogen und es ist kein Buch, bei dem von vorne herein um Mitleid geheischt wird. Es ist wirklich total witzig, aber selbst als Mann kann ich mit Rahel leiden und mich über die Dinge mit ärgern, die ihr die Schamesröte ins Gesicht treibt. Ohne diese perfekte Familie, vor allem die Mutter, sehe das ganze natürlich nicht so toll aus, aber alle zusammen kämpfen, helfen sich und versprühen so viel positive Energie, dass es eine Freude ist, das Buch zu lesen. Alleine schon das Eichörnchen, dass Ihr in ihrem Drogenvernebelten Kopf zuwinkt und mit dem das Buch auch endet... einfach Klasse und stark zubereitet.
    Da ich Kitsch nicht ausstehen kann und überzogenen Geschichten schon gar nicht, kann ich garantieren, dass dieses Buch auch ohne überzeugen kann.


    Fazit: Ich war überrascht, dass es mich gepackt hat und ich liebe diese Geschichte, die mir einerseits etwas zum nachdenken gibt ( aber nicht mit erhobenen Zeigefinger, was gut ist) auf der anderen Seite aber auch unendlich viel positive Energie vermittelt. Zielgruppe sind eigentlich alle, die Gefühle zulassen können und eine unverkitschte Geschichte zu einem aktuellen Thema, mit viel Humor geschrieben, mögen. Absolute Empfehlung!

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  • 5 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LadyNinily, 30.07.2019

    Als Buch bewertet

    In "wir von der anderen Seite" begleitet man die erfolgreiche Drehbuchautorin Rahel, die dem Tod gerade noch mal so ein Schnippchen schlagen konnte und sich nun auf einer turbulenten Odyssee befindet, die sich ironischerweise als ihr eigenes Leben entpuppt.
    Man sollte dabei eigentlich meinen, nachdem man gerade aus dem Koma erwacht ist, bleiben einem die verhassten Probleme, die der Alltag sonst so mit sich bringt, erspart - aber Fehlanzeige. Nicht nur, dass irgendetwas in der Beziehung zu ihrem Langzeitpartner mehr als "nur ein bisschen" falsch läuft, auch das Konto ist plötzlich überbelastet und ihr eigenes Herz scheint ihr den Krieg erklärt zu haben.
    In diesem ganzen Chaos verliert Rahel aber nie ihre unglaublich liebenswürdig-sarkastische Art und lässt den Leser in einem steten Wechsel mit ihr lachen und mit ihr weinen – manchmal auch beides.

    Auf Rahels Reise, sich selbst „auf der anderen Seite“ wiederzufinden, begegnet man neuen Freunden, alten Bekannten und amtierenden Feinden, die das echte Leben kaum authentischer hätte zeichnen können. Das Buch ist entwaffnend charmant und bietet einen rücksichtslos ehrlichen Einblick, wie verwirrend es sein kann, einfach nur zu leben, wenn man schon auf der anderen Seite war.


    Fazit

    "Wir von der anderen Seite" ist ein durch und durch charmantes Buch. Man leidet und liebt und beides sowohl mit einem lachenden, als auch mit einem weinenden Auge. Denn man schließt nicht nur die bissig-fröhliche Rahel ins Herz, sondern auch viele ihrer kleinen und großen Weggefährten. Für mich, die normalerweise keine Romane in diesem Genre liest, ein absolutes Highlight.

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  • 5 Sterne

    12 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra8811, 21.07.2019

    Als Buch bewertet

    Warum die richtige Menge an Humor wichtig ist

    Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
    Ich hab mich einfach auf das Buch eingelassen, weil ich das Cover und den Klappentext so bewegend fand. Der Klappentext stellt genau eine meiner größten Ängste dar, also musste ich das Buch einfach lesen.

    Cover:
    Ich liebe das Eichhörnchen auf dem Cover. Es macht total neugierig, was für ein Thema sich dahinter verbirgt, da man nicht mal aufs Genre schließen kann.

    Inhalt:
    Rahel wacht auf einmal in einem Bett auf der Intensivstation eines Krankenhauses auf. Erst mit der Zeit fängt sie an, sich wieder zu erinnern, warum sie hier gelandet ist. Nur ihre Eltern und ihr Humor helfen ihr, von der anderen Seite, wieder auf die Seite der Sorglosen und Gesunden zu wechseln.

    Handlung und Thematik:
    Ein krasses Thema, das definitiv für jeden von uns irgendwann eine Rolle spielen wird, sei es bei einem selbst oder bei (älteren) Angehörigen. Ich habe früher im Krankenhaus gearbeitet und finde die Gegebenheiten super realistisch beschrieben. Schön, wie Anika Decker beschrieben hat, wie wichtig Humor und Verständnis wirklich sind. Die Handlung war logisch aufgebaut und der Rahmen hat super gepasst. Ich wurde durch Rahels ernste Lage von der ersten bis zur letzten Seite total mitgerissen.

    Charaktere:
    Rahel ist mir gleich super sympathisch gewesen. Ich musste total mit ihr mitfühlen und fand gut, wie sie in manchen Situationen reagiert hat. Sie ist eine wahre Kämpferin und wirklich super realistisch dargestellt.
    Ihren Bruder Juri mochte ich auch noch super gerne. Er ist offen und ehrlich und er kümmerte sich um sie, auch wenn er weiter weg wohnt.

    Schreibstil:
    Anika Decker schreibt so, als ob sie alles am eigenen Leib erfahren hat. Sie schrieb alles mit der richtigen Spur Humor. Durch die kurzen Absätze konnte ich nicht aufhören zu lesen. Ich dachte mir immer „ein Absatz geht noch“. Die Seiten flogen nur so dahin und ich habe es trotz des ernsten Themas sehr genossen das Buch zu lesen. Durch die Ich-Perspektive von Rahel konnte man sich gut in sie hineinversetzen. Es passierte sehr viel und es wurde nie langweilig. Mir gefielen vor allem die Beschreibungen der Umgebung, man konnte es sich gut vorstellen. Ich hoffe noch mehr von der Autorin lesen zu können.

    Persönliche Gesamtbewertung:
    Absolut faszinierende aber erschreckende Story. Alles wirkt super realistisch und die Seiten flogen nur so dahin. Absolute Leseempfehlung, dieses Thema sollte jeden interessieren!

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andreas R., 25.07.2019

    Als Buch bewertet

    diese Frau kann schreiben

    Ich war etwas skeptisch als ich dieses Buch anfing und tatsächlich habe ich mir auch etwas anderes vorgestellt, was ich dann aber zu lesen bekam war einfach spitze.

    Rahel ist eine mehr oder weniger erfolgreiche Drehbuchautorin, die es eigentlich immer nur allen recht machen will. Als sie eines Tages mit starken Nierenschmerzen ins Krankenhaus geht, weiß sie Gott sei Dank noch nicht, was sie erwartet. Durch eine Fehldiagnose des aufnehmenden Arztes, der sie wieder nach Hause schickt, entwickelt sich bei ihre eine Blutvergiftung mit multiplem Organversagen. Sie findet sich auf der Intensivstation wieder und ringt um ihr Leben. Dieses behält sie Gott sei Dank, muss aber laut Arzt mit Folgeschäden rechnen. Wie lebt man damit ?

    Ein an sich sehr ernstes Thema, was dann auch noch unserer krankendes Gesundheitssystem, die wenig empathischen Ärzte, bei denen man nur ein " Patient " ist und die manchmal nur Halbwissen von sich geben , die Nebenwirkungen von Medikamenten, von denen wir eigentlich gar nicht wissen sollen, wofür sie sind ( immer diese anstrengenden Patienten , die alles hinterfragen ) zur Folge hat, wie es hier beschrieben wird. Das allerdings auf sehr unterhaltsame Art und Weise, was dem ganzen das Drama nimmt, ohne die Ernsthaftigkeit des Ganzen in Frage zu stellen. Die Autorin hat mich trotz des Themas häufig zum Lachen und Schmunzeln gebracht und mich trotzdem zum Nachdenken angeregt. Ein bisschen Autobiographisches ist sicherlich auch eingestreut, denn die Filmszene spielt hier auch eine Rolle, wie nicht anders zu erwarten bei einer Drehbuchautorin.

    Mir hat dieses Buch ausgesprochen gut gefallen, es war in zwei Tagen durchgelesen, also wirklich sehr kurzweilig.Vielen Dank für dies Debüt, ich freue mich schon auf weitere Bücher dieser Autorin.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hundeliebhaber, 05.08.2019

    Als Buch bewertet

    Als Rahel Wald im Krankenhaus aufwacht, ist sie verwirrt. Ihre Familie steht völlig aufgelöst am Bett, sogar ihr Bruder ist aus New York angereist. Dabei steckt die Familie doch mitten in den Weihnachtsvorbereitungen und da Rahel nun wach ist, kann endlich gefeiert werden. Schnell muss sie jedoch einsehen, dass sie im Koma lag, Weihnachten längst vorbei ist und ihr Gesundheitszustand ein anderer ist, als sie erwartet hat. Ihre Muskeln sind verkümmert, ihr Zustand ist noch immer bedrohlich und die Medikamente bescheren ihr winkende Eichhörnchen auf ihrem Bett.

    Anika Decker trifft einen sehr lockeren, flapsigen Ton, lässt Rahel die Gags an den richtigen Stellen platzieren und entlockt dem Leser so mindestens Schmunzler, wenn nicht sogar laute Lacher. Dieser Tonus harmoniert hervorragend mit dem Inhalt, denn so wird deutlich, wie absurd, belanglos, frustrierend und beschämend Dialoge und Situationen in einem derartigen Krankheitszustand sein können.
    Die Figuren, vor allem Rahels schräge Familie, sind anschaulich gezeichnet und entwickeln im Verlauf des Buches immer mehr Tiefe.

    Der Autorin ist der stetige Übergang von flapsigen, fast schon leichtfüßigen, zu ernsten Situationen hervorragend gelungen. Rahel muss sich zurück ins Leben kämpfen und hat zwar ihre Familie als starke Unterstützung an ihrer Seite, muss jedoch immer mehr sich selbst, ihre Beziehung und ihren Job hinterfragen - da sind rigorose Veränderungen natürlich vorprogrammiert.

    Ein toller Roman, der mich von der ersten Seite bis zur letzten sowohl mit Schreibstil als auch der Schilderung von Rahels Genesungsweg begeistern konnte!

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    E., 13.08.2019

    Als Buch bewertet

    Als ich das Buch das erste Mal in der Hand hielt, wusste ich nicht, was mich erwartet, und erst recht nicht, dass die Autorin Anika Decker hier einen Debütroman vorlegt, der mich so begeistern würde. Das liegt nicht nur an dem tollen, mal lustigen, mal ernsten Stil, den man von ihr als Drehbuchautorin wohl schon gewohnt ist, sondern auch daran, dass sie hier mit so viel Authentizität erzählt, da sie selbst das Schicksal, eine Komapatientin zu sein, schon erlebt hat.
    Im Buch ist es aber Rahel, die nach einer Krankheit und Koma den Weg zurück ins Leben finden muss. Sie erlebt den Krankenhausalltag, den Prozess der Genesung und auch das Gefühl, von Pflegepersonal und Medikamenten abhängig zu sein.
    So kommt es auch immer wieder vor, dass sie "auf die andere Seite" abdriftet, eine Art Dämmerzustand.
    Auch ihr Privatleben verändert sich nach dem Vorfall stark. Während ihr Job sich schwer mit dem Krankenhausaufenthalt vereinbaren lässt und auch ihre Beziehung nicht standzuhalten scheint, ist es ihre Familie, ihre Eltern und ihr Bruder, die ihr in dieser Zeit Halt schenken und zeigen, was bedingungslose Liebe ist.
    Auch wenn all das ernst und traurig klingt, schafft es Anika Decker trotz allem mit intelligentem Wortwirt Pointen zu bauen. So verschlingt man dieses Buch schneller, als man "Komapatient" sagen kann.

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja E., 07.08.2019

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Anika Decker ist in Deutschland eine recht bekannte Drehbuchautorin zum Beispiel bekannt durch den Film „Keinohrhasen“. Als Autorin ist dies ihr erstes Buch.

    Neugierig durch die Inhaltsangabe habe ich einen Blick in die Leseprobe geworfen und war positiv überrascht. Mit viel Humor und Geschick schreibt diese Junge Autorin über ein eher schwieriges Thema. Die Hauptperson Rahel Wald war mir sofort sympathisch, der Charakter ist Anika Decker wirklich gelungen. Mir gefällt hier besonders die Prise Schwarzen Humors und der immer gegenwärtige Sarkasmus mit dem Rahel ihre Situation meist recht gut meistert. Natürlich hat auch sie ihre Tiefpunkte, aber selbst da gibt es für den Leser immer einen Moment zum Schmunzeln. Das Thema selber ist natürlich recht schwierig, besonders Intersannt fand ich hier wie die Personen in Rahels Umfeld mit ihrem Schicksal umgegangen sind. Als einziger Kritikpunkt ist wohl zu nennen, dass man als Leser Zwischendurch etwas den Faden verlieren kann, denn das Buch plätschert eher vor sich hin und steuert auf keine bestimmte Handlung zu.

    Kurzum trotzdem ein gelungenes Debüt und ich wünsche mir mehr davon.

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  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andersleser, 26.07.2019

    Als Buch bewertet

    Es ist unfassbar, wie Einiges mit Ärzten oder Kliniken läuft, wie man als Patient oft auch falsch behandelt wird, aber auch ich kenne es, dass es ein echtes Glücksspiel ist ob man einen guten oder einen schlechten Arzt bekommt. Ob einem geholfen wird, oder nicht.
    Aber in dem Buch geht es gar nicht direkt darum. Man liest zwar sehr deutlich die Situation, die auch vor Rahel keinen Halt macht, die deutlich besser sein könnte und ganz viele Menschen hoffentlich zum Nachdenken bringen wird, aber es geht eigentlich einfach um Rahel. Um ihr Leben nach dem Koma, was gar nicht so einfach ist.
    Um ihren Weg ins Leben zurück.

    Die Autorin hat hier ein tolles Buch darüber geschrieben und konnte mich trotz des ernsten Themas an einigen Stellen wirklich zum Lachen bringen. Ich liebe die Art von Rahel und ihrer Familie. Sie sind einfach so sie selbst und nicht perfekt. Es sind alles einfach normale Menschen, die mir unglaublich sympathisch sind, die man überall treffen könnte und das gefällt mir sehr an diesem Buch. Auch ihre Schilderungen von dem Koma und allem danach fand ich sehr spannend, es ging nahe, auch wenn es sich so ganz anders gelesen hat, als andere Bücher. Am Anfang musste ich mich erst etwas reinfinden in ihre Art zu schreiben, danach las es sich aber unheimlich gut.

    Nachdem ich das Buch nun beendet habe, beschäftigt mich nach wie vor die Frage, ob diese Geschichte zum Teil auch mit Anika Decker selbst zu tun hat. Wie viel überschneidet sich hier? Hat die Autorin selbst so etwas erlebt? Oder kennt sie Personen, die diesen Weg hinter sich haben?
    Eins ist klar: Einiges scheint bei Protagonistin und Autorin übereinzustimmen, Gemeinsamkeiten sind da. Der Beruf, das abgebrochene Studium ...
    Diese Frage schwirrte mir einfach ständig im Kopf herum, nachdem ich gelesen hatte, dass sie tatsächlich am Drehbuch für Keinohrhase geschrieben hat und auch den gleichen Beruf wie Rahel hat, die Drehbuchautorin ist und mittlerweile auch - im Gegensatz zu Rahel - Regisseurin.


    Kurz und Knapp


    Insgesamt ein schönes Buch, über einen Weg vom Koma zurück ins Leben.
    Sympathische Figuren und ein Schreibstil, an den ich mich zwar erst gewöhnen musste, der danach aber wirklich toll zu lesen war und gefühlt mehr von Rahel zeigen konnte. Ich war kein Zuschauer aus der Ferne, sondern konnte diese Geschichte direkt von Rahel "hören".
    Man muss aber auch Bücher dieser Art mögen. Bücher über solche Schicksale, solche Erkrankungen und Wege.

    Ganz zum Schluss muss ich noch loswerden, dass das Cover nicht nur total schön, sondern auch unglaublich passend für diese Geschichte ist! Ich liebe das Eichhörnchen..

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marita R., 26.07.2019

    Als Buch bewertet

    erfrischend anders

    Dieses Buch ist an sich eine Krankengeschichte, die von der Person erzählt wird, die sie erlitten hat. Rahel, Ende dreißig und durch eine übersehende Nierenkolik, die sich zu einer Sepsis entwickelt mit multiplem Organversagen , kämpft auf der Intensivstation um ihr Leben. Die Krankheit schädigt alle lebenswichtigen Organe und Rahel steht mehr auf der Schwelle des Todes . als der des Lebens. Sie muss sich geschwächt wie sie ist, wieder ins Leben kämpfen.
    Eine traurige Geschichte sicherlich,die auch viele andere Themen streift, die mit der Krankheit oder mit der Gesundung im Zusammenhang stehen Die Autorin versteht es aber mit ihrem schnoddrigen, amüsanten Schreibstil den Leser von Seite 1 an zu fesseln. Man blättert die Seiten um und muss auf fast deder Seite schmunzeln oder lachen und wird sich trotzdem bewusst, dass dies viele Menschen in unseren Kranekhäusern und Rehakliniken erleben und dass es eben Realität ist. Es ist also ein lustiges Buch mit Anspruch. Geht das ?
    Ja , die Autorin zeigt es dem Leser und ich war bis zum Ende gefesselt von dem Buch und auch etwas traurig als es ausgelesen war. Sind wir gespannt, was wir von dieser Autorin noch weiter lesen dürfen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    inya, 30.07.2019

    Als Buch bewertet

    sehr schön

    Dieses Buch behandelt ein schweres Thema auf eine sehr leichte Weise, ohne dabei die gewisse Ernsthaftigkeit zu verlieren, die das Buch benötigt. Es geht um Rahel, die nach einem Eingriff im Krankenhaus ins künstliche Koma versetzt werden muss, da sie eine Sepsis hat/hatte. Dies geschieht alles zu Weihnachten und so muss ihre Familie um das Leben ihrer geliebten Rahel bangen. Doch Rahel ist stark uns kämpft sich zurück. Doch mit ihrem Aufwachen beginnt ein sehr langer Weg, den sie antreten muss. Ihre Muskeln haben sich alle zurück gebildet und sie hat durch ihr geschwächtes Herz keine Kraft mehr. Jetzt heißt es kämpfen. Und das tut sie. Eine beeindruckende Geschichte mit viel Humor erzählt, in der es vor allem um Familienzusammenhalt, Freundschaft, Liebe und Selbstakzeptanz geht. Ich kann es sehr empfehlen!

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silvia J., 11.07.2019

    Als Buch bewertet

    Das Cover passt perfekt. Der Schreibstil ist flüssig. Das ist sehr angenehm, da ist das Lesen ein Genuss. Man kann das Buch einfach nicht aus der Hand legen.
    Rahel ist Autorin aber leider mit Mäßigem Erfolg so wie ihr Bruder Kevin. Als sie munter wird, weiß sie nicht was los ist. Es ist sehr laut und es piepst auch dauernd etwas und überall sind lauter Schläuche. Sie liegt auf der Intensivstation. Sie lag lange im Koma. Ihr Bruder sowie ihre Eltern waren dauernd bei ihr aber wo war ihr Freund? Keiner wollte ihr was sagen. Sie musste zwei Monate auf der Intensivstation bleiben dann wurde sie auf die normale Station verlegt. Sie war nur mehr Haut und Knochen und musste auch erst wieder gehen lernen. Sie wurde dann in ein Herzzentrum verlegt und von dort ging es zwei Tage nach Hause und dann zur Reha. Zu Hause sah sie die Karten die sie bekommen hatte was schön war, aber sie musste wieder schreiben. Das eine Buch von ihr sollte verfilmt werden und sie war immer dabei. Als ihre Mutter sie zum Set brachte, machten ihr alle Platz und freuten sich sehr sie zu sehen.
    Doch wie geht es weiter? Wird sie sich von ihren Freund trennen? Wird sie wieder ganz gesund?
    Das Buch ist echt einfühlsam geschrieben. Ein paar Tränen habe ich dabei vergossen. Dieses Buch finde ich zeigt, was ein Mensch wirklich aushalten kann.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 24.10.2019

    Als Buch bewertet

    Der schwierige Weg der Genesung

    Rahel Wald erwacht aus dem Koma und muss erstmal verstehen, was überhaupt geschehen ist. Die Reise von der anderen Seite zurück ins Leben ist gar nicht so einfach, denn vieles, was sie bisher ganz selbstverständlich getan hat, muss sie sich hart wieder erkämpfen. Begleitet von Alpträumen und Halluzinationen winkender Eichhörnchen gibt sie jedoch nicht auf. Nicht nur, dass sie selbst wieder ihren Körper beherrschen möchte, nein, sie will auch verstehen, was geschehen ist und warum. Das aber ist erst der Anfang zu ihrem Weg zu sich selbst, denn nun will sie nicht nur ihren Körper, sondern auch ihr Leben wieder selbst bestimmen.

    Von Beruf ist Rahel Komödiantin, und so ist auch der Ton der Erzählung immer etwas heiter, selbst in schwierigen Situationen. Ansonsten aber erzählt die Autorin ungeschminkt darüber, wie es ist, wenn der Mensch plötzlich auf die Hilfe anderer angewiesen ist, selbst in den heikelsten Situationen. Das wirkt sehr authentisch, auch wenn ich manches gar nicht so genau wissen wollte. So ernst das Thema des Buches ist, macht es Mut, auch in schwierigen Lebenslagen nicht aufzugeben. Man leidet und freut sich mit Rahel über jeden weiteren Schritt in die Selbständigkeit.

    Sehr gerne empfehle ich dieses Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S.L., 21.07.2019

    Als Buch bewertet

    Du wachst auf. Siehst ein Gespenst. Und stellst fest, dass dieses Gespenst du selbst bist. Gespickt mit Schläuchen, klapperdürr, schwach. So ergeht es Rahel. Ein überlasteter Arzt hatte nicht erkannt, dass ein Nierenstein lebenswichtige Prozesse unterbrach, multiples Organversagen folgte. Rahel wurde ins Koma, aus dem sie fast nicht mehr erwachte, gelegt. Es folgt: eine langwierige Behandlung, in deren Verlauf das Essen eines Joghurts einen Riesenerfolg darstellt und höchsten Genuss bringt. Zäh, selbstironisch und mit klaren Worten beschreibt Anika Decker, wie mühsam der Weg von „der anderen Seite“ zur Gesundung ist. Ärzte, die sich als Götter wähnen, Patienten unnötig Angst einjagen, sind nicht hilfreich. Aber es gibt sie auch, die kompetenten und einfühlsamen Ärzte sowie Krankenpfleger.
    Eine starke Stütze sind Bruder Juri, die extravagante Mutter und der besonnene Vater.
    Wunderbar, wie die Buchheldin den Anspruch vertritt, dass einmal nicht die Befindlichkeiten von Freunden, Vorgesetzten oder beliebigen anderen Menschen im Vordergrund stehen. Das braucht Kraft!
    Dieses Buch ist teilweise nur schwer zu ertragen, macht aber Mut und lässt eigene Verhaltensweisen überdenken.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 09.07.2019

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Als Rahel erwacht, begreift sie nicht, wo sie ist, warum da so viele Schläuche sind. Langsam begreift sie, dass sie im Krankenhaus ist. Noch erschreckender als sie erkennen muss, dass sie im Koma lag und schwer krank ist. Und eine lange Reise liegt vor ihr, in der sie nicht nur körperlich gesunden wird.
    Meine Meinung:
    Erwartungshaltung und tatsächliches Buch gingen bei mir aber so was von in unterschiedliche Richtungen. Und das war keinesfalls schlecht. Man ist bei diesem Buch immer wieder zwischen lachen und weinen. Die Autorin schreibt einfach mitreißend und man kann sich schon in vieles sehr rein versetzen und leidet entsprechend mit. Die Protagonistin ist einfach herzerfrischend und hat mir richtig gut gefallen. Auch die Geschichte, die die Protagonistin wahrlich durch viele Täler schreiten lässt, ist richtig gut und wie bereits erwähnt, völlig anders als erwartet. Der Schreibstil ist richtig gut und lässt sich einfach sehr gut lesen, so dass ich das Buch in nicht mal einem Tag verschlungen habe.
    Fazit:
    Hin und her gerissen zwischen lachen und weinen.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Freizeitleser, 26.07.2019

    Als Buch bewertet

    Berührendes Buch!

    Zum Inhalt:
    Anika Deckers Buch "Wir von der anderen Seite" erzählt von Rahel, die nach einem medizinischen Notfall auf der Intensivstation erwacht. Fortan stehen ihre Krankheit und Genesung im Mittelpunkt ihres Lebens und nicht mehr - wie bisher - Glanz und Glamour.

    Meine Meinung:
    Es gelingt der Autorin vorzüglich, den Leser sofort zu fesseln.
    Der Roman ist aus der Ich-Perspektive geschrieben und die Protagonistin Rahel lässt einem somit an all ihren Gedankengängen, Befürchtungen und Hoffnungen teilnehmen. Dabei wird eine Stimmung geschaffen, die den Leser ähnlich fühlen lässt, wie Rahel: Selbst in lustigen Situationen schwelt einem immer im Hinterkopf, dass dies möglicherweise nur vorübergehend sein könnte und sich aufkeimende Hoffnung innerhalb kürzester Zeit umgekehren kann.
    Die vielen Wechselbäder der Gefühle prägen dieses Buch: Im einen Moment ist man noch sehr betroffen, im nächsten muss man schon wieder lachen.

    Fazit: Ein tolles Buch, unbedingt lesen!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nadine L., 28.07.2019

    Als Buch bewertet

    Das Cover finde ich wunderschön und sehr passend.

    Der Schreibstil hat mich sofort gefesselt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Aufgrund des Klappentextes und der Thematik hatte ich mit einem Buch gerechnet, dass sehr ernst ist. Das bekommt man hier aber nicht und das finde ich toll. Die Autorin hat einen sehr guten Erzählstil. Sie bringt dem Leser das Thema mit Humor nahe, aber der Ernst des Themas wird nicht außer acht gelassen.
    Genau dieser Spagat ist ihr wunderbar gelungen und macht dieses Buch zu einem ganz besonderen Erlebnis.
    In diesem Buch bekommt man auch einen Blick auf die Angehörigen und wie sie das Thema beschäftigt. Dies wird oft in anderen Geschichten nicht beleuchtet.

    Für mich ein rundum gelungenes Buch, dass bei einem tollen und humorvollen Schreibstil den Ernst der Thematik nicht verliert. Es rührt zu Tränen und lässt einen so schnell nicht mehr los.

    Für mich ein Lesehighlight. Ich vergebe verdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    CanYouSeeMe, 05.08.2019

    Als Buch bewertet

    Laut Klappentext handelt es sich bei diesem Buch um eine eher ernste Thematik, die mit einer ordentlichen Portion Humor dargestellt wird. Da hat mich der Klappentext leider ziemlich in die Irre geleitet...
    Die grundlegende Thematik ist durchaus ernst und bietet eine tolle Grundlage, jedoch wurde das Potential meiner Meinung nach überhaupt nicht ausgeschöpft. Der Humor trifft zwar meinen, dennoch fand ich ihn zu überlagernd - auf jeder Seite ein reißerischer Spruch, so dass man nie recht zu Protagonistin Rahel durchdringen konnte. Wie es in ihrem Inneren wirklich aussieht weiß ich immer noch nicht.
    Der Spannungsaufbau ist leider auch nicht recht gelungen, phasenweise hat mich das Buh arg gelangweilt. Schade drum!
    Weder Charaktere noch Handlung haben mich an das Buch fesseln können. Mir hat Tiefe und Echtheit gefehlt.

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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    siraelia, 28.07.2019

    Als Buch bewertet

    „Wir von der anderen Seite“ von Anika Decker, die ansonsten für ihre Drehbücher bekannt ist, ist ihr erster Roman. Schon allein das Cover lässt einen zum Buch greifen, denn dieses wundervoll schräge Origami Eichhörnchen ist einfach sehenswert.

    Allerdings konnte mich dann der Plot leider nicht überzeugen. So sehr mir die Botschaft des Buches, gemäß Schopenhauer „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts“ gefällt und ich auch die Wortwahl und Darstellung der Szenen als gelungen empfunden habe. Warum der Funke nicht übersprang ist mir einfach nicht klar. Auf jeden Fall habe ich mir den Verlauf der Geschichte sehr gut als ruhigen, aussagestarken Film vor meinem inneren Auge ablaufen lassen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mich nicht mit der Protagonistin identifizieren wollte…

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  • 4 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    liebezwischendenzeilen.blogspot.ch, 28.07.2019

    Als Buch bewertet

    Inhalt
    Als Rahel Wald, mehr oder weniger erfolgreiche Drehbuchautorin, eines Tages aufwacht, ist sie umgeben von piepsenden Maschinen, ihrer traurig-schockierten Familie und Ärzte mit ernsten Gesichtern. Nach und nach beginnt sie zu verstehen: Sie liegt auf der Intensivstation, ist gerade aus dem Koma erwacht, ihr Körper, ihr Herz sind schwach und ihr Leben schlagartig anders. Nur langsam kämpft sich Rahel zurück, begleitet durch ihre Familie, ihre Freunde und Olli - mit dem sie zusammen war, nur warum fühlt sich das so komisch an?

    Meine Meinung
    Das Buch gehört - und wer meinen Blog liest und mich kennt, weiss dies - so gar nicht in mein Beuteschema. Gleichzeitig habe ich beruflich viel mit Menschen zu tun, die in gerade so einer Situation stecken, wie die Protagonistin in Wir von der anderen Seite. Und vielleicht war es dieser Aspekt, vielleicht aber auch die Inhaltsangabe oder gar das Cover, das ich simpel aber toll finde, das mich dazu gebracht hat, zu diesem Roman zu greifen.

    Recht schnell war ich verliebt - verliebt in die Tragik, die Traurigkeit und die Schwere der Geschichte, in diesen doch humorvollen, selbstironischen Schreibstil, der irgendwie so gar nicht und trotzdem perfekt in diese Geschichte passt, in die Charaktere, die so echt wirken.

    Der Kampf des Lebens
    Rahel Wald wacht eines Tages aus dem Koma auf und kann sich an nichts erinnern. Ganz langsam kämpft sie sich zurück in ein einigermassen normales Leben. Kämpft mit ihrem zu schwachen Herzen, ihrem unbändigen Hunger - als Folge der Betablocker, die sie einnehmen muss -, mit ihrer Familie, die sie nicht mehr allein lassen will, mit dem ganz alltäglichen Ärger in den deutschen Kliniken, mit der Reha und eingebildeten Eichhörnchen, mit den nächtlichen Albträumen, die Komapatienten angeblich immer haben, mit Enttäuschung und Hoffnung, mit der Existenzangst, mit neuen und alten Freunden, mit Beziehungsproblemen - aber vor allem mit sich selbst.
    Die Autorin beschreibt diesen Kampf unglaublich feinfühlig und doch voller Humor. Ich habe schon lange nicht mehr so viele Stellen in einem Buch markiert, weil sie mir so nah gingen. Ich habe zwar nicht denselben Leidensweg hinter mir, aber viele Themen konnte ich trotzdem nachvollziehen, weil ich sie ähnlich erlebt habe.

    Charaktere mitten aus dem Leben
    Besonders auch die Charaktere haben es mir angetan. Zwar bin ich mit Rahel selber nicht unbedingt warm geworden - ich mochte sie als Protagonistin, konnte mit ihr leiden, aber ich kann mich nicht mit ihrer Art identifizieren - dafür sind die Nebenprotagonisten einfach bezaubernd. Allen voran die verrückte Mutter von Rahel - eine Dramaqueen wie sie im Buche steht, aber dennoch so herzlich, so rührend, ich würde sie gerne mal drücken. Der Vater, der sich um alles kümmert, obschon er selber fast daran zerbricht. Und der Bruder, Juri, der ein schlechtes Händchen für Frauen hat - aber für seine eigene Schwester die Welt bedeutet.
    Ganz besonders ins Herz geschlossen habe ich indes den Kevster, bürgerlich Kevin, Autorenkumpel und ziemlich abgedrehter Freund von Rahel. Man braucht im Leben nicht hundert Freunde, ein Kevster reicht!
    Der einzige Protagonist, den ich überhaupt nicht leiden konnte, war Olli, der Partner von Rahel. Er kam mir von Anfang an falsch vor, auch wenn seine Seite der Erzählung sehr wichtig ist in dieser Geschichte. Denn er leidet besonders darunter, dass sich Rahels Leben nun nur noch um ihre Krankheit und den Weg zur Genesung dreht, während seine alltäglichen Probleme nicht mehr berücksichtigt werden. Authentisch. Aber nicht sympathisch.

    Meine (kleine) Kritik
    Einen klitzekleinen Dämpfer bekommt meine Schwärmerei nur, weil mich persönlich (und es handelt sich hierbei wirklich nur um meine ganz eigene Meinung - ich bin gerne offen für Diskussionen) zwei Punkte gestört haben:
    Rahel wird Opfer eines ziemlich schmierigen Physiotherapeuten, der seine Finger nicht bei sich lassen kann. Ich finde es wichtig, dass solche Themen angesprochen werden, denn sie sind sicherlich auch heute noch Realität. Dass sie aber später nochmals auf einen anderen Arzt trifft, der ihr ebenfalls unpassende Avancen macht, fand ich an dieser Stelle zu viel. Ja, es mag sein, aber nein, einmal hätte gereicht - und hätte meiner Meinung nach die ernste und wichtige Thematik wesentlich besser dargebracht.
    Zweitens nimmt Rahel im Verlauf der Geschichte zu, als Folge der vielen Medikamente, die sie einnehmen muss, und die ihren Hunger ankurbeln. Aber nun ist sie bei einem Gewicht von 70 kg angekommen und nennt sich selber durch die Geschichte weg "fett". Das hat mich immens gestört. Sogar eine Frau (oder ein Mann) mit sagen wir 160 cm Körpergrösse ist mit 70 kg Körpergewicht nicht "fett" oder "dick". Das Buch legt viel Wert auf Bodypositivity, darauf, dass man seinen Körper lieben soll. Und dann sowas? Da war ich wirklich enttäuscht. Es mag wohl subjektive Empfindung der Protagonistin sein, aber als Leserin fand ich das stossend.

    Fazit
    Mit Wir von der anderen Seite hat Anika Decker eine tragische Geschichte voller Angst und Zweifel, voller Kämpfe mitten aus dem Leben und doch mit so viel Hoffnung und Humor geschrieben, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

    4.5 Sterne

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