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  • 5 Sterne

    20 von 26 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 28.11.2018

    Als Hörbuch bewertet

    Zeitreise perfekt gelungen mit diesem Hörgenuss

    Sophie Brix, die junge Bauerntochter, die im Seehotel als Mädchen für alles aushilft, kennt sich im Kleiderschacht bestens aus, war es doch schon immer ihre Aufgabe bei Verstopfungen nach dem Rechten zu sehen. Ihr Mut und genau diese Arbeit, die sonst niemand tun mochte, entscheidet über ihr weiteres Leben. Denn dank diesem Wissen kann das couragierte Mädchen die Reederei Tochter Anna Nieland aus dem brennenden Ostseestrandhotel und damit deren Leben retten. Die beiden Mädchen bleiben in Briefkontakt und zwei Jahre später flattert ein Brief ins Bauernhaus. Anna wünscht sich Sophie als Gesellschafterin an ihrer Seite.

    Als Hörer darf man mit Sophie reisen. Man zieht mit ihr nach Hamburg, muss erst mit Vorbehalten der Reeders Großmutter Gudrun und auch einiger Angestellten fertig werden. Man wird Zeuge davon, wie es Sophie mit ihrer einnehmenden Art gelingt, nicht nur diese Hürde zu nehmen, sondern auch die Blicke von Annas attraktivem Bruder auf sich zu ziehen. Als dieser begeistert in den Krieg zieht, darf man mit Sophie dann Annas Schwester Edith auf ein Lazarettschiff folgen und muss dort den harten Dienst als Krankenschwester leisten. Man muss mit ihr stets in Sorge um Eltern und Bruder, aber auch um die Nielands, die ihr inzwischen längst ebenfalls zu einer Familie geworden sind, sein und darf sich dann über das Kriegsende freuen. Schon als junges Mädchen außergewöhnlich mutig, ist auch klar, dass sie, um für die Reederei, die besonders darunter leidet, dass die Flotte an die Siegermächte ausgehändigt werden muss, als Frau in Chile die besten Preise heraus handeln und so die Familie vor dem Verkauf der Villa retten wird.

    Die Autorin nimmt den Hörer von der ersten Minute an gefangen. Es glaubt ihr unheimlich gut Atmosphäre zu schaffen und man hat das Gefühl man befindet sich selbst inmitten der Handlung. Überraschungen, berührende Momente, zarte Liebesbande, die niemals kitschig erscheinen und natürlich die ganzen durch den Ersten Weltkrieg verursachten Leiden, lassen einen nicht mehr los, man begibt sich auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

    Sophie habe ich von der ersten Sekunde an in mein Herz geschlossen. Selbstlos, hilfsbereit begibt sie sich in Lebensgefahr um Anna zu retten, freut sich über jede Kleinigkeit und auch als sich ihr die große Chance bietet, denkt sie zuerst an ihre Familie, die sie aber glücklicherweise auf die Reise schickt. Auch Anna mochte ich von Anfang an super gerne. Sie ist, trotzdem sie die reiche Redderei-Erbin ist, auf dem Teppich geblieben, hat ihr Herz am rechten Fleck und vor allem ist sie mit ihrem Kopf der Frauenwelt von damals um einiges Voraus, was sie in den Kriegsjahren dann glücklicherweise auch unter Beweis stellen darf. Während Annas Bruder sich für den Krieg begeistern kann, Nationalstolz über alles, entpuppt sich Schwester Edith, die Spanien und alles was damit zu tun hat liebt, sich als Kriegsgegnerin, was die die Geschichte spannend macht. Großmutter Gudrun, auf den ersten Blick völlig herzlos, rigoros und mit Vorsicht zu genießen ist, hat ihren Panzer nicht umsonst und ist für die Geschichte auf jeden Fall ein Gewinn, ebenso wie die vielen anderen Nebendarsteller, die die damalige Gesellschaft so authentisch im Querschnitt abbilden. Sie sind allesamt liebevoll und individuell dargestellt.

    Der Autorin gelingt es, den Leser mit ihrer Geschichte perfekt in die Vergangenheit zu entführen. Die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, der Nationalstolz, die Kriegsbegeisterung, die Hoffnung auf einen schnellen Sieg, dann aber auch die Ernüchterung, die vielen Gefallenen, der Aufstand der Matrosen und die Ausrufung der Republik und auch die ersten Anfänge der NSDAP sowie die harten Bedingungen des Versailler Vertrags bilden hier den historischen Hintergrund. Auch eine Fahrt auf der Lucie Woermann nach Chile um wenigstens noch letzte Salpeterlieferungen zu retten, bevor die ganze Flotte an die Siegermächte ausgehändigt werden muss, ist hier vertreten. Der Geist der Zeit, der technische Standard und auch die Lebensbedingungen der verschiedenen Gesellschaftsschichten werden hier mehr als authentisch transportiert. Zahlreiche kleine Details, so muss das schick Saloon genannte Gesellschaftszimmer ab jetzt wieder so heißen, Essiggürckchen Sandwiches sind vom Speiseplan gestrichen, könnten sie doch von den feindlichen Engländern stammen, oder auch der Chauffeur muss ab jetzt wieder Fahrer gerufen werden. Das sind Beispiele für die Luxussorgen, während die arme Bevölkerung beim Schlangestehen vor dem Lebensmittelladen vor Hunger schon mal zusammenbrechen kann, lassen die Geschichte leben. Charlotte Jacobi gelingt es ganz ausgezeichnet Atmosphäre zu schaffen und so bekommt man hier wirklich eine Zeitreise geboten, die einen regelrecht versinken lässt.

    Auf Dagmar Bittner, die mir schon einige Hörbücher ganz grandios vorgetragen hat, habe ich mich schon vorab gefreut und wurde auch dieses Mal nicht enttäuscht. Ihrer äußerst angenehmen Stimme hätte ich noch länger als die sowieso schon relativ langen 14 Stunden für die komplette Lesung zuhören können. Charlotte Jacobi hat mit ihrem Roman schon eine grandiose Vorlage geboten und Dagmar Bittner hat dem Ganzen noch das Krönchen aufgesetzt. Mit ganz viel Gefühl, aber auch mit Elan und Pepp, erzählt sie hier die Geschichte der jungen Sophie. Nicht nur für die liebenswerte Hauptdarstellerin, sondern auch für alle Mitspieler hat sie zudem den richtigen Tonfall parat.

    Alles in allem kann ich dieses Hörbuch nur als Hörgenuss von der ersten bis zur letzten Minute bezeichnen. Fünf Sterne plus und eine absolute Hörempfehlung

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maritta L., 29.10.2019

    Als Hörbuch bewertet

    Ich schließe mich der Bewertung von Elke S., vom 28.11.2018 voll an:
    Zeitreise perfekt gelungen mit diesem Hörgenuss!

    Ich kann das Hörbuch sehr empfehlen und gebe 5 Sterne.
    Ebenso fünf Sterne für Elke S. für die umfassende, gut dargestellte und stilistisch einwandfreie Bewertung. Kompliment...

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  • 3 Sterne

    M. H., 16.12.2023

    Als eBook bewertet

    Inhalt siehe Klappentext.
    Das Hörbuch "Die Villa am Elbstrand" von Charlotte Jacobi wird mit einer Dauer von 14:21 Stunden von Dagmar Bittner, meist mit passender Tonlage, vorgelesen. Das Titelbild passt zu der Zeitspanne, in der das Hörbuch spielt: 1912 bis 1920. Der Großteil der Geschichte, die mit Annas Rettung durch Sofie beginnt, wird vom Ersten Weltkrieg überschattet, der die ganze Reedereifamilie Nieland und ihre Freunde und Angestellten vereinnahmt. An ein normales Leben ist nicht zu denken, erst nach Kriegsende zieht es die Nieland-Geschwister und ihre Freunde in alle Himmelsrichtungen und zumindest die Damen versuchen, zu retten, was noch zu retten ist, sowohl geschäftlich, als auch privat. Es gibt Verluste in der Familie, Freundschaften brechen auseinander, andere werden fester zusammengeschweisst, neue Paare finden sich. Ich kann nicht sagen, ob es am zeitlichen Setting der Reederei-Saga liegt oder an der Geschichte selbst, für mich hat sich das Hörbuch teilweise gezogen, es passierte meiner Meinung nach wenig Spannendes.
    Kann man hören, ganz nette Unterhaltung, aber ich habe offensichtlich etwas anderes erwartet und kann daher nur 3 Sterne geben. Vielleicht können mich die anderen beiden Teile der Reihe mehr überzeugen.

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