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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 27.09.2020

    Wenn Hulda Scheunenkinder abhanden kommen,...

    So habe ich auf diese Fortsetzung hin gefiebert und ich wurde nicht enttäuscht.


    Es geht mit einem berührenden Prolog los, im Jahr 1902 muss eine Bäckerstochter, die in einen Schuster verliebt ist, den jüdischen Gesellen heiraten und ist todtraurig darüber. Dann macht die Geschichte einen Sprung von gut zwanzig Jahren und man landet als Hörer mit Hebamme Hulda direkt vor Berts Kiosk. Die Superinflation macht allen das Leben schwer, Hetzparolen legen das den jüdischen Bankiers zur Last und so bekommt auch die Hetze auf die jüdische Bevölkerung ordentlich Feuer. Im Scheunenviertel wohnen unter ärmlichen Verhältnissen besonders viele davon, unter anderem auch eine Familie, die nach eigenen, strengen Regeln lebt. Durch Huldas jüdische Wurzeln, auch wenn sie den Glauben nicht praktiziert, wird sie von der Schwiegermutter der unerwünschten hochschwangeren Tamar als Hebamme zugestanden. Dass in der Familie etwas gehörig im Argen liegt, spürt Hulda schon beim ersten Besuch, auch bei der Geburt herrscht eine seltsame Atmosphäre und als dann wenige Tage später das Neugeborene spurlos verschwunden ist und dies niemanden zu kümmern scheint, muss sich Hulda einfach einmischen. Sie macht sich auf eigene Faust auf die Suche nach dem Baby. Gerade zu selben Zeit machen auch Karl North, dem mit Hulda befreundeten Kriminalkommissar, Kinderhändler und ein ganzer Berg von Kinderleichen, das Ermittlerleben schwer. Kann das Zufall sein?


    Während man als Leser Hulda bei ihrer Arbeit als Hebamme begleiten darf, stolpert man mit ihr wieder einmal in einen Kriminalfall. Was ist mit dem Kind geschehen, was hat es mit der seltsamen Schwiegermutter, diesem Rabbi, der scheinbar großen Einfluss auf die Familie hat, auf sich? Das wird nicht verraten. Da ja schon offensichtlich ist, dass der Kriminalkommissar und Hulda von den gleichen Verbrechern auf Trab gehalten werden, kann vielleicht noch erwähnt werden, dass es in diesem Teil so gut wie keine Zusammenarbeit beim Ermitteln gibt. Aber vielleicht ist die, samt dem Großteil an Karls Ermittlungen, ja auch der Kürzung für das Hörbuch zum Opfer gefallen. Das ist im übrigen mein einziger Kritikpunkt. Auch wenn die Kürzung beim Hören an keiner Stelle auffällt, sind mir vollständige Lesungen einfach um einiges lieber, und das nicht nur weil ich wie hier noch ewig weiter hören hätte können.


    Inhaltlich sollte vielleicht zudem noch erwähnt werden, dass es auch in Herzensdingen kompliziert bleibt, denn Jugendliebe Felix ist in seiner Ehe alles andere als glücklich, ist die schöne Helene doch einfach nicht Hulda, und auch mit dem Kommissar könnte es beziehungstechnisch eindeutig schneller in Richtung sicherer Hafen Ehe laufen, zumindest wenn man Berts und Zimmerwirtin Wunderlichs guten Ratschlägen folgen würde. Aber so einfach ist das eben bei einer Hulda, einem Felix und auch einem Karl nicht.


    Anne Stern ist auch dieses Mal erneut eine tolle Zeitreise gelungen. Durch Huldas Tätigkeit als Hebamme im Scheunenviertel darf man wieder in die Hinterhöfe blicken und so nicht nur ihre Arbeit zu der Zeit, bei der es auch schmerzliche Verluste zu verarbeiten gilt, sondern auch die Armut, die in Berlin herrscht, hautnah miterleben. Immer noch wirft der Erste Weltkrieg dunkle Schatten, die Inflation lässt nicht nur Kiosk-Bert jammern, sondern auch Zimmerwirtin Frau Wunderlich schimpfen, dass sie für ein Ei inzwischen schon zehn Millionen berappen muss. Hautnah muss man mit Hulda auch die zunehmende Judenfeindlichkeit miterleben und findet sich mit ihr nicht nur inmitten einer Randale. Zum authentisch in Szene gesetzten Leben in der Hauptstadt gehört auch, dass berlinert wird und das setzt die Sprecherin, als Krönchen des Ganzen, dann in ihrem atmosphärisch dichten, lebendigen Vortrag, noch perfekt um. So fühlt man sich als Hörer inmitten der Handlung und direkt vor Ort.


    Für mich war es ja ein Wiedersehen mit Altbekannten, die mir längst ans Herz gewachsen sind. Die resolute Hulda, die als alleinstehende Frau ihren Mann steht und selten um eine kecke Antwort verlegen ist, zeigt dieses Mal auch verletzliche Seiten und das Alleinsein wird ihr zunehmend auch zur Last. Schön daher, dass sie in der Apothekerin Jette eine Freundin findet. Gerührt hat mich in diesem Teil vor allem auch Felix, der es in seiner Ehe wirklich nicht besonders schön hat. Ich hoffe ja immer noch heimlich, dass es für die beiden ein Happy End geben wird, auch wenn Karl und Hulda langsam ein kleines Stückchen näher rücken. Sehr gefreut habe ich mich vor allem über das Wiedersehen mit Frau Wunderlich, der man keinen Appel für ein Ei vormachen kann, „ Ich bin die Tugend in Person“ von einer Hulda überzeugt die noch lange nicht. Neugierig ist sie natürlich auch nicht, sondern sie wischt nur gewissenhaft Staub.



    Anna Thalbach gehört definitiv zu meinen Lieblingshörbuchsprecherinnen. Ihrem frischen, pointiert und spritzigen Vortrag könnte ich stundenlang lauschen. Hat sich das Duo Anne Stern und Anna Thalbach ja schon im ersten Teil als Hörhighlight erwiesen, steht der Nachfolger dem in keinem nach. Wieder wird Hulda von der Sprecherin genau das passende Leben, samt gehöriger Portion Authentizität eingehaucht, und definitiv könnte auch der Berliner Dialekt nicht besser als von jemandem wie ihr zum Ausdruck gebracht werden. Anna Thalbach vermag durch geschickte Tempowechsel, durch pointiert, betontes Vortragen ganz vorzüglich zudem die besonderen Merkmale eines jeden Nebendarstellers herauszustellen. Dass sie für einen jeden auch eine ganz eigene Tonlage parat hat, tut sein Übriges dazu, dass man hier beim Hören keinerlei Probleme hat, alle auseinanderzuhalten.


    Alles in allem völlig begeisterte fünf Sterne, für diesen atmosphärisch dichten, spannenden und fesselnden Roman, der perfekt eingelesen wurde Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung.

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  • 5 Sterne

    leseratte_dani, 26.09.2020

    Im Jahre 1923 arbeitet Hulda Gold als Hebamme in Berlin und wird zu einer Geburt ins Scheunenviertel gerufen. Die jüdische Familie, die sie betreut, lebt nach eigenen, strengen Regeln, was Hulda ihre Arbeit nicht so einfach macht. Aber mit der Zeit kann sie das Vertrauen der jungen Mutter gewinnen. Doch wenige Tage nach der Geburt verschwindet das Baby und keiner kann sich erklären, wie das bei der engen Gemeinschaft einfach möglich war. Hulda verstrickt sich und Kommissar Karl North in die rätselhafte Suche. Denn die Berliner Polizei fahndet bereits nach Kinderhändlern. Als wenn das nicht schon genug wäre, entlädt sich der Hass der Berliner Nazis auf die dort lebenden Juden in einem Pogrom und Hulda gerät selbst in höchste Gefahr.
    Wie schon beim ersten Teil „Fräulein Gold – Schatten und Gold“ war ich sehr von der Sprecherin Anna Thalbach begeistert, da sie eine wunderbare Art hat, den Figuren nur durch ihre Stimme viel Leben einzuhauchen.
    Die Erwartungen nach dem ersten Teil wurden nicht enttäuscht. Auch im zweiten Teil schafft es Anne Stern durch ihren sehr bildreichen und detaillierten Erzählstil das Leben in Berlin im Jahre 1923 zum Leben zu erwecken und für den Leser gut darzustellen.
    Man merkt weiterhin, dass die Stadt noch von Armut und Elend als Folge des Krieges geprägt ist und die Inflation immer stärker wird, wodurch das Leben aber nicht einfacher wird. Auch die nationalsozialistischen Strömungen spielen im zweiten Teil eine größere Rolle und bringen dann sogar Hulda in Gefahr. Durch die Darstellung der politischen Situation in Kombination mit der fiktiven Geschichte bekommt man einen guten Einblick in die deutsche Geschichte. Das hat mir sehr gut gefallen.
    Die Hauptfigur Hulda Gold war mir weiterhin sehr sympathisch. Sie ist für die damalige Zeit eine sehr mutige, unerschrockene und selbstbewusste Frau. Das gefällt mir sehr, weshalb ich garnicht aufhören konnte, das Hörbuch zu hören und war etwas traurig, als das Ende erreicht war. Neben ihrer Suche nach dem verschwundenen Kind, begleitet man Hulda auch bei ihrer Arbeit als Hebamme. Diese Tätigkeit wird ungeschönt dargestellt und es wird deutlich, dass eine Schwangerschaft und Geburt zur damaligen Zeit alles andere als leicht war.
    Neben Hulda trifft man auch auf viele andere Figuren aus dem ersten Teil und auch die Thematik „Schatten und Gold“ sowie die Tatsache, dass alle Menschen eine gute und schlechte Seite haben, werden wieder aufgegriffen. Somit wird eine gute Verbindung zum ersten Teil hergestellt und ich war dadurch sofort wieder in der Geschichte drin.
    Einige wichtige Informationen aus dem ersten Teil werden besonders am Anfang eingebaut und erleichtern somit den Einstieg, wenn man den ersten Teil bereits kennt. Sollte man den ersten Teil noch nicht kennen, kann man das Hörbuch zwar anhören, aber es kann sein, dass man den weitergeführten Handlungssträngen nicht vollständig folgen kann, da die beiden Teile doch etwas aufeinander aufbauen.
    Auch diesen Teil der Fräulein Gold-Reihe kann ich sehr weiterempfehlen. Da das Ende wieder offen gestaltet ist, freue ich mich auch jetzt schon auf den dritten Teil rund um Hulda Gold.

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  • 5 Sterne

    Lesetiger, 07.10.2020

    Vom ersten Band, den ich bisher noch nicht kenne, habe ich einiges gehört. Deswegen war ich sehr gespannt, wie mir „Fräulein Gold – Scheunenkinder“ gefällt. Der Klappentext verspricht zumindest Spannung.
    Den Schreibstil der Autorin finde ich sehr angenehm. Locker, aber detailliert beschrieben entführt sie den Hörer in das Berlin der 20er Jahre. Die Inflation trifft einige Bewohner hart und ein Ende ist nicht in Sicht.
    Die Hebamme Hulda Gold wird zu einer Familie, die in ärmlichen Verhältnissen im Scheunenviertel lebt, gerufen.
    Ich mochte Hulda von Beginn an. Sie hat das Herz auf dem rechten Fleck, ist sympathisch und kümmert sich rührend um ihre Klienten. So gelingt es ihr schnell, Tamars Vertrauen zu erlangen. Tamar lebt in einer jüdischen Familie, ist aber selbst keine Jüdin. Ihr Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter ist schwierig. Überhaupt erschien mir die ganze Familie etwas seltsam. Als dann Tamars Neugeborenes spurlos verschwindet, lässt Hulda nicht locker und beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.
    Neben ihrer Tätigkeit als Hebamme erfahren wir viel Privates von Hulda. Deren Beziehung zum Kommissar Karl North ist mit Höhen und Tiefen durchsetzt.

    Anne Stern punktet mit ihren Charakteren, die sie authentisch und vielschichtig gezeichnet hat. Der Hörer bekommt einen tiefen Einblick in die verschiedenen Protagonisten. Mit vielen Kleinigkeiten lässt sie die Figuren sehr lebendig erscheinen und fängt so den Zeitgeist der 20er Jahr gekonnt ein.

    Ferner präsentiert die Autorin dem Hörer realitätsnah die Licht- und Schattenseiten eines Berlins im Jahr 1923. Man kann sich die Zustände und das Leben in der Stadt gut vorstellen. Neben der Inflation ist der stetig steigende Judenhass der Berliner Naziszene direkt greifbar. Daran hat die Sprecherin Anna Thalbach auch einen großen Anteil. Sie trägt gekonnt und facettenreich die verschiedenen Protagonisten vor und man kann sich mit ihrem Vortrag auf den Ohren gedanklich leicht nach Berlin versetzen. Sie lässt die Protagonisten sehr lebendig erscheinen, dazu gehört auch die ein oder andere im Dialekt gesprochene Passage.

    Die von mir erwartete Spannung, was den Kriminalfall und die Ermittlungen dazu betrifft, wurde nicht ganz so umgesetzt, wie ich mir das vorgestellt habe. Der Fall selber entwickelt sich eher gemächlich und ich hätte auch gerne die polizeilichen Ermittlungen zum Kinderhändlerring mitverfolgt. Hier begleitet man zu meinem Bedauern nur Hulda bei ihren eigenen Ermittlungen.

    Trotzdem hat mir dieser Mix aus dem historischen Berlin, der Arbeit einer selbständigen Frau zur damaligen Zeit und dem sich auftuenden Kriminalfall erstaunlich gut gefallen.
    Das Hörbuch zu Band 1 werde ich mir sicher holen, um die Wartezeit auf Band 3 zu verkürzen.

    Fazit:
    Anna Thalbach macht Scheunenkinder zu einem Hörvergnügen, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Von mir gibt’s eine absolute Hörempfehlung für diese kurzweilige Unterhaltung.

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  • 5 Sterne

    Petra K., 04.10.2020

    Die Protagonistin ist Hebamme im Berlin er 1920er Jahre und geht total auf in ihrem Beruf. Sie kämpft mit den Widrigkeiten der Zeit, denn es ist für (alleinstehende) Frauen nicht leicht zurecht zu kommen, aufgrund der vielen Hindernisse in der Nachkriegszeit des ersten Weltkriegs. Auch im zweiten Band rund um Hulda Gold wird deutlich, wie das Berlin in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts Platz für die Schattierungen der Mensch aus aller Welt und die Berliner tickt. Wie im ersten Band gerät sie über ihre Geburtshilfe in die Fänge einen Kriminalfalls. Im Scheunenviertel, in dem arme Juden leben und zusammenhalten, die aus aller Herren Länder den Weg nach Berlin gefunden haben, lernt sie deren Welt kennen. Kurz nach der Geburt verschwindet das Baby aus einer dieser Familien spurlos und Huldas Sinn für Gerechtigkeit ist geweckt. Auf ihrem Weg zur Lösung des Falls trifft sie auf viele unterschiedliche Charaktere und Viertel in Berlin.

    Auch hier treffen wir auf eine Mischung aus historischem Roman und Kriminalgeschichte. Nicht nur die Protagonistin, sondern auch ihre Weggefährten, sind gut und authentisch skizziert. Dieser gelungene Genremix gibt nicht nur Aufschluss für die Entwicklungen in Wirtschaft und hauptsächlich der bevorstehenden Politik, sondern ist bildhaft erzählt und lässt ein lebendiges und atmosphärisch gut getroffenes Berlin vor meinem inneren Auge entstehen; die Autorin lässt den Leser/Hörer förmlich darin eintauchen. Die Protagonistin ist eine starke Frau, deren Persönlichkeit sie auszeichnet und sympathisch macht; man möchte sie näher kennenlernen. Dieser Band lässt sich auch ohne Kenntnis des ersten Teils lesen. Allerdings bauen gerade die persönlichen Kontakte auf dem ersten Band auf, so dass hier und da eventuell Verständnisprobleme auftauchen könnten.

    Da ich dieses Mal das Hörbuch gehört habe, noch ein paar Worte zur Erzählerin. Mit Anna Thalbach wurde die perfekte Besetzung gefunden. Sie verkörpert quasi Berlin mit all seinen Schattierungen und bringt dies in allen Charakteren aus Berlin wunderbar rüber. Auch die „Fremden“ stellt sie authentisch dar. Total überzeugend. Es macht Spaß, ihr zuzuhören.

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  • 5 Sterne

    Angelika T., 23.09.2020

    Hulda Gold ist eine engagierte Hebamme 1923 in Berlin. Die Zeiten sind schlecht, die Inflation schreitet voran und viele Berliner, die ihre Arbeit verloren haben, wissen nicht, wie sie ihre Familien durchbringen sollen. Hulda, die sich wöchentlich mit ihrem Freund Karl zu Kintopp und einem Bier trifft, geht es noch relativ gut. Als sie ins Scheunenviertel zu einer Gebärenden gerufen wird, gelingt dank ihrer Hilfe die Geburt eines gesunden Jungen. Welcher Tage später verschwunden ist. Entführt, so behauptet die Schwiegermutter. Hulda ist in großer Sorge, denn es scheint nicht so, als würde dieses Verschwinden irgendjemanden interessieren…
    Anne Stern versteht es, den Hörer in die bewegte Vergangenheit Berlins eintauchen zu lassen! Sehr gekonnt zeichnet sie die Frauen und deren Rolle, das Milieu, welches unterschiedlicher nicht sein könnte und die heraufdrohende Missachtung und Verfolgung der Juden. Dabei kann man an Huldas Alltag lebhaft teilnehmen, Lokalkolorit atmen und mitfiebern!
    Und Anna Thalbach ist die perfekte Erzählerin! Manchmal schnoddrig, immer fesselnd, haucht sie den Protagonisten Leben ein und erzeugt großes Kopfkino! „Berliner Schnauze“ kann sie perfekt, und man meint, man sieht die ganz verschiedenen Typen und Berliner Originale, wenn man sich nur umschaut! Wunderbar gelesen, sehr real, sehr überzeugend!
    Es ist eine ganz und gar liebevolle Geschichte, die Anne Stern geschrieben hat. Berührend, manchmal erschreckend und Mitleid erregend, aber auch sehr spannend und eindrucksvoll! Hulda Gold ist ein tapferes Persönchen, von dem man unbedingt baldigst mehr hören möchte!

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  • 5 Sterne

    Sandra A., 28.09.2020

    Das Cover finde ich sehr ansprechend und passend gestaltet. Genau so stelle ich mir Hulda Gold vor.

    Die Synchronsprecherin hat großartige Arbeit geleistet. SIe hatte eine menge im Repertoire gehabt und der Geschichte zusätzlich Leben eingehaucht. Was ich ästhetischer gefunden hätte wäre, wenn ein zweiter Synchronsprecher für die männlichen Parts gegeben hätte. Das hätte ich viel angenehmer und authentischer gefunden.

    Die Geschichte war packend. Man war sofort mittendrin. Man hat viele alte Bekannte wiedergetroffen. Die Autorin gewährte einen sehr guten Einbilck in die Vergangenheit der Charaktere und auch in ihre Gedanken - und Gefühlswelt.

    Der Autorin ist auch gelungen eine unschlagbare und authentische Atmosphäre zu schaffen.

    Auch sprachlich war die Geschichte der absolute Wahnsinn.

    Ich kann mich wirklich nur positiv äußern. Ich höre ehrlich gesagt nicht so gerne Hörbuch, aber dieses habe ich in einen guten Rutsch durchgehört.

    Es hat mich einfach nur unterhalten und begeistert zurückgelassen.

    Für mich gehört auch der zweite Teil eindeutig zu meinen Jahreshighlight.

    Ich bin schon mega hyped auf den dritten Band und fiebern den Erscheinungstermin jetzt schon fieberhaft entgegen.

    Ich kann das Buch wirklich nur von Herzenempfehlen.

    Die Autorin hat ein schweres und triggerndes Thema sehr gut beleuchtet und aufgearbeitet, da hätte ich mir eine Triggerwarnung gewünscht, da es doch ein sensibles Thema ist.

    Einfach nur grandios.

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  • 5 Sterne

    Gartenfee Berlin, 28.09.2020

    Die ach so goldenen Zwanziger...

    1923 waren die Zwanziger weniger golden in Berlin. Einkäufe wurden mit Wäschekörben voller Geldscheine getätigt und die ersten Gewalttaten gegen Juden fanden statt. Und Hulda Gold natürlich mittendrin!

    Hulda ermittelt mal wieder in eigener Sache, als sie ein frisch von ihr entbundenes Kind zwei Tage später nicht mehr vorfindet. Wie im ersten Teil gerät sie auch hier wieder selber in Gefahr, als die ersten "Völkischen" Steine werfend und sogar mordend durchs Scheunenviertel ziehen und jüdische Geschäfte zerstören.

    Ihre Beziehung sowohl zu Felix als auch zu Karl wird wieder thematisiert, aber irgendwie nicht so ganz klar definiert. Hulda ist eben eine selbständige Frau, die sich nicht binden möchte...

    Mir hat auch dieses Hörbuch wieder sehr gut gefallen, auch wenn es kein spannender Krimi ist. Anna Thalbach liest wieder sehr emotional und berlinerisch (wo es angebracht ist), so dass man der interessanten Geschichte gerne lauscht. Ich bin gespannt, wie es mit ihr (und Karl) weitergeht.

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  • 4 Sterne

    BücherwurmNZ, 11.10.2020

    Berlin der 1920er Jahre wird lebendig

    Wie schon im ersten Band um Fräulein Gold (Schatten und Licht) liegt der Fokus auf dem Leben in Berlin 1923. Wieder lernt man die ärmeren Viertel kennen, sieht bildlich die Geschäftigkeit auf den Straßen, nimmt die zunehmende Abneigung und Übergriffe gegenüber den Juden wahr. Die Inflation nimmt weiter zu, die Zahlen auf den neu bedruckten Geldscheinen werden immer größer. Mittendrin wieder Hulda, die sich um ihre Wöchnerinnen kümmert. Unerschrocken kämpft sie für das neugeborene Leben, für den kleinen Menschen, um den sich sonst niemand kümmern möchte oder kann. So macht sie sich auf die Suche nach dem verschwundenen Kind von armen Juden im Scheunenviertel. Trotz der Widerstände lässt sie das Schicksal des Neugeborenen nicht los und bohrt unermüdlich tiefer, bis sie die Wahrheit entdeckt. Spannend und sehr anschaulich schildert Anne Stern die Suche nach dem Kind. Man fragt sich, wieso das Kind von der Familie nicht wirklich vermisst wird und was mit ihm geschehen ist.
    Die Sprecherin Anna Thalbach ist hervorragend für dieses Buch gewählt, denn neben dem Berliner Dialekt und der Ausdrucksstärke hat sie für jede Figur eine eigene Stimme, wodurch sie zum Leben erweckt werden.
    Man begegnet auch wieder dem Zeitungsverkäufer Bert, Huldas Exfreund Felix sowie dem Kommissar und ihrem Freund Karl North. Alle drei spielen in Huldas Leben eine große Rolle und sind dementsprechend oft vertreten. Ich habe gebannt Huldas Handlungen verfolgt. Wie gewohnt geht sie sehr engagiert ihren Aufgaben nach, auch darüber hinaus, sucht unermüdlich nach dem verschwundenen Baby und trifft sich mit dem Kommissar Karl. Zwischen den beiden hat sich bereits im ersten Teil eine Liebesgeschichte angebahnt, die hier weitergeführt wird. Allerdings bleibt mir diese zu oberflächlich, was wohl den Kürzungen für das Hörbuch geschuldet ist. Zusätzlich hatte ich die meiste Zeit das Gefühl, dass die einzelnen Szenen aneinandergestückelt waren, da die Übergänge sehr abrupt erfolgten. Daher steht für mich fest, dass ich den dritten Teil (Der Himmel über der Stadt) auf jeden Fall wieder lesen werde.

    Fazit:
    Da für das Hörbuch einige Kürzungen erfolgten, hat mir das Buch nicht ganz so gut gefallen wie Band eins. Gerne bin ich wieder in Huldas Leben in Berlin der 1920er Jahre eingetaucht und habe ihrer Arbeit als Hebamme und der Suche nach dem Neugeborenen gelauscht. Sehr bildhaft stellt die Autorin die Situation dar und hat die Geschichte spannend aufgebaut.

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  • 5 Sterne

    Cordula V., 05.10.2020

    Es ist eine schwere Zeit in Berlin, gerade nach der Inflation und man sieht hier sehr deutlich wie eine Stadt in zwei Welten geteilt wird. Gerade mit Hulda Gold erlebt man das Elend und die Armut. Die Menschen haben kaum noch Essen, geschweige denn für die Kinder. Diese verschwinden dann teilweise spurlos, aber Hulda ist nicht zu bremsen und begibt sich auf die Suche.
    Mit der Sprecherin Anna Thalbach war das Hörbuch auch wieder ein reines Klangerlebnis. Sie haucht jedem einen entsprechenden Charakter ein und bekommt die Dialekte so wunderbar hin. Es ist ein Vergnügen ihr zu lauschen und in die Vergangenheit zu begleiten.

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  • 4 Sterne

    Timisa, 06.10.2020

    Sympathische Hebamme mit Spürsinn im Berlin der 20er Jahre

    Der zweite Band über Fräulein Gold spielt gut ein Jahr nach dem ersten Teil.

    Ein einleitender Prolog spielt im Jahr 1902, die übrige Geschichte im Herbst und Winter 1923.

    Ein Kriminalfall, dessen Lösung Karl auf der Spur ist und das Verschwinden eines Säuglings, dem Hulda auf die Welt verholfen hat verstricken sich und bilden die Grundlage der Handlung.

    Der Beruf der Hebamme ist zu dieser Zeit kein leichter. Staatlich noch nicht anerkannt und oft nicht gerne gesehen von Ärzten, versucht auch Hulda den Schwangeren und ihren Familien so gut wie möglich zu helfen trotz schwerer Zeiten.

    Wir treffen auch weitere alte Bekannte wie Bert den Kioskbesitzer und Huldas Exfreund Felix wieder. Aber Hulda lernt auch eine neue Freundin kennen, was die Geschichte durchaus bereichert und dem Leser die Sorgen und Wünsche der Frauen in dieser Zeit näherbringt.

    In Berlin herrscht polititsche Unsicherheit, Inflation und Armut auch im Scheunenviertel. Hier mischen sich unterschiedliche Kulturen und vor allem die aus Osteuropa und Russland eingewanderten Juden haben einen schweren Stand und werden angefeindet.

    Anne Stern ist es sehr gut gelungen historische Hintergründe in diesen kurzweiligen Roman einfließen zu lassen, der sich nicht wirklich einem bestimmten Genre zuordnen lässt. Anna Thalbach spricht das Hörbuch sehr angenehm und facettenreich. Von mir gibt es eine klare Hör- bzw. Leseempfehlung.

    Man darf gespannt sein auf den dritten Teil. Gibt es eine Zukunft für Karl und Hulda? Bleibt Hulda selbstständige Hebamme oder arbeitet sie doch in einem Krankenhaus? Wie entwickelt sich die politische Lage?

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