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  • 4 Sterne

    8 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mars, 22.09.2019 bei bewertet

    Elise ist in Peleroich geboren, ein kleines Dorf in Mecklenburg-Vorpommern, in der Nähe der Ostsee. Doch nun, 2018, soll das Dorf aufhören zu existieren. Elise lebt seit nunmehr 20 Jahren in Paris und hat sich dort den Traum einer kleinen Boutique erfüllt. Zu ihrem Geburtstag erhält sie Besuch von ihrer Jugendfreundin Marina. Eigentlich wollten die beiden in Paris feiern, doch da erhält Elise einen Brief mit unbekanntem Absender. Wenn sie wissen möchte, was es damals mit dem Unfall ihres Vaters und dem Verschwinden von Jakob auf sich hatte, so soll sie nach Peleroich kommen.
    Auf einer zweiten Zeitebene lernt der Leser die Geschichte des Dorfes und einiger Bewohner kennen, angefangen mit der ersten Begegnung von Christa und Karl, den späteren Eltern von Elise. So ist es zugleich eine Geschichte der DDR, eingebunden in persönliche Schicksale erzählt Anja Baumheier wie das Leben unter dem SED Regime war, wobei sie nicht nur auf negative Aspekte eingeht.
    Vorgelesen wird das Hörbuch von Wolfgang Berger, der die Personen lebendig erscheinen lässt mit seinem Vortrag.

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  • 5 Sterne

    7 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 26.10.2019

    Die Geschichte von Peleroich

    Als Elise in Paris ein Brief erreicht, in dem sie gebeten wird, zur Klärung einiger Geheimnisse aus der Vergangenheit in ihre Heimat Peleroich zurückzukehren, macht sie sich sofort auf den Weg. Es gibt auch für sie noch ungeklärte Fragen, deren Antworten sie schon ihr Leben lang beschäftigen. Wird ihre Rückkehr die gewünschten Antworten parat halten? Zunächst wird sie bei ihrer Ankunft von den Erinnerungen heimgesucht, die sie zum Teil schwelgen lassen und zum Teil aber auch traurig machen...
    Anja Baumheier hat mit "Kastanienjahre" einen aus meiner Sicht ergreifenden und äußerst emotionalen Roman geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem lebendigen und bildreichen Schreibstil, der mir die spannende Zeit um den Aufbau der DDR, dem Mauerbau und der Zeit nach der Wende sehr gut vor Augen führte. Sie zeigt in ihrer Geschichte sehr schön auf, wie die Menschen damals in ihrer Situation sicherlich einige Entbehrungen hin-nehmen mussten, aber im Grunde mit ihrem Leben zufrieden waren. Die Gemeinschaft und das Zusammengehörigkeitsgefühl haben dabei über viele Probleme hinweggeholfen und die vermeintlich große Erlösung durch den Mauerfall stellte sich nicht bei jedem ein. Die Protagonisten in dieser Geschichte werden ausführlich und interessant charakterisiert und der Leser erhält ein sehr gutes Bild von ihnen, so dass er dem authentisch wirkenden Geschehen gut folgen kann. Gerade auch die ergreifende und verzwickte Liebesgeschichte Elises verleihen dem Buch seinen besonderen Charme.
    Die Umsetzung des Hörbuchs ist mit der unaufgeregten und emotionalen Stimme des Sprechers Wolfgang Berger aus meiner Sicht hervorragend gelungen. Ihm gelingt es, den Protagonisten eine Seele einzuhauchen und die Geschehnisse hautnah vor Augen zu führen.
    Insgesamt hat mich die Geschichte um den kleinen ostdeutschen Ort Peleroich ergriffen und in den Bann gezogen. Die Schicksalsschläge und schönen Momente der Protagonisten finden hier ihren Platz und machen "Kastanienjahre" zu einer lebensnahen Erinnerung an eine besondere Zeit unseres Landes. Ein sehr lesenswertes Buch bzw. hörenswertes Hörbuch, welches ich sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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  • 5 Sterne

    2 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ingrid S., 22.10.2019

    Genauso wie ihr erstes Buch „Kranichland“ hat mich auch dieses Hörbuch von Anja Baumheier begeistert. Sie versteht es meisterhaft, die Geschichte der DDR in spannende Romane zu verpacken.
    Die Hauptprotagonistin des Buches ist Elise, die in Paris lebt und die Erzählung beginnt im Heute, im Jahr 2018. Ein anonymer Brief und die Mitteilung, dass ihr geliebtes Heimatdorf Peleroich dem Erdboden gleichgemacht werden soll schreckt sie auf und führt sie zurück nach Mecklenburg.
    Nun wird immer wieder zurückgeblendet bis ins Jahr 1950, als Elises Eltern, die beide in dem kleinen Dorf Peleroich in der damaligen DDR nahe der Zonengrenze an der Ostsee leben, sich kennenlernen. Sie sind noch Kinder, als sie zusammen zur Schule gehen und es ist die Zeit, in der die DDR entsteht und sich zu einem eigenen Staat entwickelt, dem sich die Menschen mehr oder weniger anpassen müssen. Die Geschichte um Elise, ihre Familie, Freunde und die Dorfbewohner mit all ihren Nöten, dramatischen Ereignissen, Liebe und Verrat ist sehr anschaulich und spannend geschildert.
    Im Westen aufgewachsen, war ich schon immer neugierig auf das Leben in der DDR, was in meiner Jugend in den 1970iger Jahren schon ein Thema war, zumal wir 1976 auf einer Klassenfahrt auch Ost-Berlin besuchten, was für uns Teenager damals eine ganz andere Welt war. Deshalb liebe ich bis heute Bücher und Erzählungen aus der damaligen DDR. Die Bücher von Anja Baumheier gefallen mir auch aus diesem Grund so gut. In diesem Buch ist ein Stück Zeitgeschichte verpackt, die nicht vergessen werden sollte.
    Das Hörbuch hat mich sehr berührt und ich habe es beim Autofahren genossen, der angenehmen Stimme Wolfgang Berger zuzuhören.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 19.08.2019

    Wenn Geschichte lebendig wird

    Die Autorin spielt wie schon in ihrem ersten Roman wieder äußerst gekonnt mit zwei verschiedenen Handlungssträngen. Ich war schon von „Kranichland“ begeistert, hier legt Anja Baumheier noch einmal eine Schippe drauf.

    Im Jetzt begleitet man Elise, die sich in Paris den Traum einer eigenen kleinen Boutique erfüllt hat. Sie bekommt Besuch von ihrer Freundin Magdalena, mit der sie gemeinsam in der ehemaligen DDR aufgewachsen ist. Diese bringt einen Zeitungsausschnitt mit. Entweder es findet sich innerhalb von zwei Wochen ein Investor oder Peleroich wird abgerissen. Elise ist entsetzt, ihr Heimatdorf soll dem Erdboden gleichgemacht werden, ist sie doch dort in den 60er Jahren aufgewachsen, hängen zudem so viele Erinnerungen daran, warum nur? Als sie fast zeitgleich ein anonymer Brief erreicht, in dem der Absender sie bittet nach Peleroich zu kommen, weil er sein Gewissen erleichtern will, er ihr zudem etwas Wichtiges über den Tod ihres Vaters und das Verschwinden von Jakob erzählen muss, gibt es kein Halten mehr und die beiden Freundinnen begeben sich auf die Reise in die alte Heimat.

    Im zweiten Strang, der sich nach und nach aufs Jetzt zubewegt, wird man ins Peleroich der Nachkriegsjahre versetzt, lernt dort die Bewohner und ihrer Nöte kennen, wird Zeuge wie Elise das Licht der Welt erblickt, wenig später auch wie sich Freundschaften und mehr mit Henning und Jakob entwickeln und erlebt auch mit, wie schwer es für Elise ist sich zwischen den beiden zu entscheiden, Henning ist immer für sie da, mit Jakob kann sie träumen, nicht nur von Paris, sondern auch von einem freien Leben.

    Was ist damals passiert, wie haben die Dorfbewohner die Zeit der DDR, den Mauerfall und auch die Jahre darüber hinaus verbracht? Was ist mit Elises Vater geschehen, warum Jakob damals verschwunden, lebt er noch, wer ist der anonyme Briefeschreiber? Das sind die Fragen, die man nach und nach beantwortet bekommt. Mit der häppchenweisen Annäherung, den Teilinformationen, dem ständigen Perspektivwechsel, gelingt es der Autorin unheimlich viel Spannung aufzubauen. Ich konnte mein Hörbuch gar nicht mehr ausschalten, musste ich doch unbedingt wissen, was geschehen ist, denn wirklich vorhersehbar ist hier so gut wie gar nichts. Zudem bekommt man fürs Herz noch eine Liebesgeschichte, die alles andere als schnulzig ist, was die Mischung zur perfekten Unterhaltung macht.

    Ich selbst bin in der BRD aufgewachsen, war noch ein kleines Kind, als die Mauer fiel und deshalb interessiere ich mich sehr für das Leben in der ehemaligen DDR. Genau dieses lässt die Autorin hier mit einer Dorfgemeinschaft authentisch und hautnah miterleben. Wie erlebt der Dorfpfarrer, der sich nicht der Stasi anschließen will, Elises Papa Karl, der seinen Job verliert, und gegängelt wird, oder wie eine Oma, die sich mit ihrer eigenen Landwirtschaft nicht der LPG anschließen will, die Jahre unter der Diktatur der SED, bekommt man die klein und wenn ja wie? Wie geht es einem, der anderen zur Flucht verhilft, was tut ein Bürgermeister, der das Dorf zum Vorzeigeort machen will, wie werden die Kinder schon im Kindergarten mit sozialistischem Gedankengut geimpft? Ich habe die Geschichte gebannt verfolgt, mir ist nicht nur einmal vor Entsetzen der Mund offen gestanden, ich habe nicht selten gedacht, ja so haben sie das gemacht, wie mies, und war ganz oft betroffen von Schicksal, das die Dorfbewohner rund um Elise erfahren müssen. Auch die Jahre nach der Wende, in denen die Dorfbewohner alles andere als zu den Gewinnern zählen, haben mich unheimlich berührt.

    Begeistert bin ich davon, dass der Roman so eine Fülle an kleinem Detailwissen bietet, die Geschichte so interessant, spannend und lebendig machen. Zuckersäcke auftrennen, das Garn zu Kleidern verstricken, so wurde sich nach dem Krieg beholfen, nicht in die LPG eintreten wollen, dann muss man schon mal mit Maul- und Klauenseuche im Stall rechnen, man erfährt von Manfred Krug und anderen bekannten Persönlichkeiten und deren Weg in den Westen, dass Luftmatratzen beim Baden verboten waren, die erste DDR Jeans ein Verschnitt aus braunem Cord war und vieles mehr.

    Die Autorin beschreibt so lebendig, so anschaulich, ich hatte alles wie einen Film vor Augen, hatte das Gefühl mich inmitten der äußerst authentisch, gelungen dargestellten Dorfgemeinschaft bewegen zu dürfen. Elise habe ich schnell ins Herz geschlossen und deshalb habe ich auch mit ihr gefiebert, dass sie vielleicht am Ende ihre alte Liebe Jakob wiederfinden mag. Ich habe nicht nur mit Karl unter den Schikanen und Einschränkungen gelitten und mich mit ihm gefreut, dass er letztendlich sein Alkoholproblem mit neuen Aufgaben wieder in den Griff bekommt. Ich ziehe meinen Hut vor einer Isolde, die nicht kleinbeigibt mit ihrem Bauernhof, ich habe mit Pfarrer Otto gelitten, als er seine Tochter verliert. Diese hat mich so enttäuscht, weil sie ihren Sohn Jakob so im Stich lässt und den Bürgermeister mit seinen Methoden fand ich ganz schrecklich. Am meisten verblüfft hat mich sicher Ludwig, Hennings Papa und Wirt des Kastanienhofs. Alle Mitspieler haben wirklich viel Profil und sind grandios gezeichnet.

    Besonders lobend erwähnen muss ich zum Abschluss auch noch Sprecher Wolfang Berger. Hat mir seine äußerst angenehme, sonore Stimme ja schon in der Hörprobe gut gefallen, hat sich dieser Eindruck nur bestätigt, ich hätte ihm noch ewig zuhören können. Es gelingt ihm äußerst gut, Emotionen zu transportieren, er verleiht den Darstellern noch mehr Profil, als diese von der Autorin schon bekommen haben und das Sprachtempo ist optimal. Nicht zu schnell zum entspannten Hören, nicht zu langsam um Gefahr zu laufen abzugleiten und wenn es die Situation erfordert, wird es auch dementsprechend angepasst.

    Alles in allem begeisterte fünf Sterne für diesen fesselnd, informativen Roman, der Geschichte lebendig werden lässt und den der Sprecher zum Hörgenuss macht.

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  • 4 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mars, 22.09.2019

    Elise ist in Peleroich geboren, ein kleines Dorf in Mecklenburg-Vorpommern, in der Nähe der Ostsee. Doch nun, 2018, soll das Dorf aufhören zu existieren. Elise lebt seit nunmehr 20 Jahren in Paris und hat sich dort den Traum einer kleinen Boutique erfüllt. Zu ihrem Geburtstag erhält sie Besuch von ihrer Jugendfreundin Marina. Eigentlich wollten die beiden in Paris feiern, doch da erhält Elise einen Brief mit unbekanntem Absender. Wenn sie wissen möchte, was es damals mit dem Unfall ihres Vaters und dem Verschwinden von Jakob auf sich hatte, so soll sie nach Peleroich kommen.
    Auf einer zweiten Zeitebene lernt der Leser die Geschichte des Dorfes und einiger Bewohner kennen, angefangen mit der ersten Begegnung von Christa und Karl, den späteren Eltern von Elise. So ist es zugleich eine Geschichte der DDR, eingebunden in persönliche Schicksale erzählt Anja Baumheier wie das Leben unter dem SED Regime war, wobei sie nicht nur auf negative Aspekte eingeht.
    Vorgelesen wird das Hörbuch von Wolfgang Berger, der die Personen lebendig erscheinen lässt mit seinem Vortrag.

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  • 3 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabel R. (engi), 01.10.2019

    Wie der Klappentext ja schon wiedergibt, entführt uns die Geschichte um die Kastanienjahre wieder tief in die damalige DDR, wovon ich als westdeutsches Kind eigentlich recht wenig mitbekommen habe. Dieser Roman handelt von einer tragischen Geschichte, in der man Elises Heimatdörfchen Peleroich zum Tode verurteilt hat. Obwohl es sich hier um Fiktion handelt, gab es in der Tat auch im wahren Leben schon solche Begebenheiten. Auf verschiedenen Ebenen und aus unterschiedlichen Sichtweisen wird die Geschichte der frühen fünfziger Jahre bis in die heutige Zeit nochmals durchlebt. Anja Baumheier, selbst ein Kind des Ostens, erweckt die Jahre nochmals zum Leben, erzählt vom Leben in der DDR, von den Entbehrungen und den Spitzeleien aber auch von der Unschuld auf dem Land und dem Zusammenhalt gegen das Böse.

    Nachdem der erste Roman der Autorin einschlug wie eine Bombe und auch mich fasziniert hatte, ist es wohl schwer, ein gleichwertig gutes Buch nachzulegen. Vielleicht hatte ich auch einfach zu hohe Erwartungen? Erschwerend kamen bei Hörbuch noch die vielen Szenenwechsel hinzu, mit denen man sich im Buch vielleicht leichter getan hätte. Ich werde die Anja Baumheier auf jeden Fall auf dem Schirm behalten. Dass sie schreiben kann, hat sie hinlänglich bewiesen!

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