Die italienischen Schuhe
Fredrik Welin, ehemaliger Chirurg, lebt allein auf einer kleinen Insel in den Schären. Ihm ist etwas widerfahren, was er nur "die Katastrophe" nennt, und er glaubt, mit dem Leben abgeschlossen zu haben. Da steht eines Morgens Harriet vor ihm, die er...
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Fredrik Welin, ehemaliger Chirurg, lebt allein auf einer kleinen Insel in den Schären. Ihm ist etwas widerfahren, was er nur "die Katastrophe" nennt, und er glaubt, mit dem Leben abgeschlossen zu haben. Da steht eines Morgens Harriet vor ihm, die er einmal sehr geliebt und dann trotzdem verlassen hat. Sie ist schwerkrank, deshalb soll er ihr eine letzte Bitte erfüllen.
Mit "Die italienischen Schuhe" hat Henning Mankell einen spannenden Roman über die Liebe und über die Einsamkeit geschrieben, ein Buch voller komischer Situationen, nachdenklich und anrührend zugleich.
Die italienischen Schuche von Henning Mankell
LESEPROBE
Das Eis
1
Immer wenn es kalt ist,fühle ich mich einsamer.
Die Kälte vor dem Fensterläßt mich an die Kälte meines Körpers denken. Ichwerde von zwei Seiten angegriffen. Aber ich kämpfe ständig dagegen an, gegendie Kälte wie gegen die Einsamkeit. Deshalb hacke ich jeden Morgen ein Loch insEis. Stünde jemand mit einem Fernglas draußen in der zugefrorenen Bucht, würdeer annehmen, ich sei verrückt und im Begriff, meinen Tod vorzubereiten. Einnackter Mann in der eisigen Kälte, mit einer Axt in der Hand, eifrig dabei, einLoch ins Eis zu hacken?
Vielleicht hoffe ichinsgeheim, da draußen wäre eines Tages jemand, ein schwarzer Schatten in alldem Weiß, der mich sieht und sich fragt, ob er eingreifen soll, bevor es zuspät ist. Doch man braucht mich nicht zu retten, da ich nicht die Absicht habe,Selbstmord zu begehen.
Früher im Leben, imZusammenhang mit der großen Katastrophe, wurden die Verzweiflung und der Zornso stark, daß ich erwog, Schlußzu machen. Doch ich habe es nie versucht. Die Feigheit ist mein treuerBegleiter. Damals wie heute denke ich, daß es imLeben darum geht, nicht loszulassen. Das Leben ist ein dünner Ast über einemAbgrund. Daran hänge ich, solange ich die Kraft dazu habe. Dann stürze ich ab,und ich weiß nicht, was mich erwartet. Gibt es jemand da unten, der michauffängt? Oder ist es nur eine kalte und harte Dunkelheit, die mirentgegenrast?
Das Eis breitet sich aus.
Der Winter ist streng indiesem Jahr, am Beginn des neuen Jahrtausends. Heute morgen,als ich in der Dezemberdunkelheit aufwachte, meinte ich zu hören, wie das Eissang. Ich weiß nicht, woher ich die Vorstellung hatte, daßdas Eis singen kann. Vielleicht war es etwas, was mein Großvater, der hierdraußen auf seiner Schäre geboren ist, zu mir sagte, als ich klein war.
Doch ich erwachte voneinem Geräusch in der Dunkelheit. Es war weder die Katze noch der Hund. MeineKatze ist alt und steifbeinig, mein Hund ist auf dem rechten Ohr stocktaub, undauf dem linken hört er nur noch sehr schlecht. Ich kann an ihm vorbeischleichen, ohne daß er esmerkt.
Aber dieses Geräusch?
Ich versuchte, mich inder Dunkelheit zu orientieren. Es dauerte eine Weile, bis ich erkannte, daß es das Eis war, das sich rührte, obwohl es hier in derBucht mindestens zehn Zentimeter dick ist. Letzte Woche, an einem Tag, an demich unruhiger war als gewöhnlich, ging ich hinaus bis zur Kante, wo das Eis aufdas offene Meer trifft. Dort lag es über einen Kilometer jenseits der äußerstenSchären. Das Eis dürfte sich also hier in der Bucht kaum bewegen. Doch es hobund senkte sich, es knackte und sang.
Ich lauschte dem Geräuschund dachte wieder, wie schnell mein Leben doch vergangen ist. Jetzt war ichhier. Ein Mann von sechsundsechzig Jahren, finanziell unabhängig, der eineErinnerung in sich trägt, die ihn ständig plagt. Ich bin in einer Armutaufgewachsen, die man sich heute in diesem Land kaum noch vorstellen kann. MeinVater war ein übergewichtiger Kellner, den man häufig schikanierte, und meineMutter versuchte, mit dem Geld auszukommen. Aus diesem Armutsbrunnen bin ichhochgeklettert. Als Kind habe ich hier draußen gespielt und nichts von der Zeitgeahnt, die ständig schrumpft. Damals waren mein Großvater und meine Großmutternoch rührige Menschen, nicht zur Unbeweglichkeit und zum Warten verurteilt. Erroch nach Fisch, und ihr fehlten sämtliche Zähne. Obwohl Großmutter immerfreundlich war, lag etwas Erschreckendes darin, zu sehen, wie sich ihr Lächelnzu einem schwarzen Loch öffnete.
Eben noch befand ich michim ersten Akt. Jetzt hat bereits der Epilog begonnen.
Das Eis sang da draußenin der Dunkelheit, und ich fragte mich, ob ich gleich einen Herzanfall bekommenwürde. Ich stand auf und maß den Blutdruck. Mir fehlte nichts, der Blutdruckwar 155/90, der Puls normal, 64 Schläge. Ich tastete, ob es mir irgendwo weh tat. Das linke Bein schmerzte leicht. Das tut eseigentlich immer, und es beunruhigt mich nicht. Aber das Eis da draußenbereitete mir Unbehagen. Es war wie ein eigentümlicher Chor von undeutlichenStimmen. Ich setzte mich in die Küche und wartete auf die Dämmerung. Es knacktein den Holzbalken. Wahrscheinlich war es das Holz, das sich in der Kältezusammenzog, oder eine Maus, die sich in einem ihrer heimlichen Gänge bewegte.
Das Thermometer vor demHaus zeigte minus 19 Grad.
Heute werde ich es wie anallen anderen Wintertagen machen. Ich ziehe einen Bademantel und ein Paarabgeschnittene Stiefel an, nehme die Axt und gehe hinunter zum Landungssteg. Esist nicht schwer, das Loch aufzuhacken, da das Eis dort nicht stark gefrorenist. Dann ziehe ich mich aus und tauche in das körnige Wasser ein. Es tut weh,aber es ist, als würde sich die Kälte in eine intensive Wärme verwandeln, wennich mich erst wieder auf das Eis hochgezogen habe.
Ich steige in meinschwarzes Loch, um zu spüren, daß ich noch lebe.Hinterher ist es, als würde die Einsamkeit langsam verklingen. Vielleichtsterbe ich eines Tages, wenn ich in das Loch hinuntersteige. Da ich den Bodenmit den Füßen erreiche, werde ich nicht unter der Eisdecke verschwinden. Ichwerde in dem Loch stehen, das um mich bald wieder zufrieren wird. Dort wird Jansson, der die Post hier draußen zwischen den Inselnausträgt, mich finden.
Er wird nie, solange erlebt, verstehen, was geschehen ist.
Aber das ist mir gleich.Ich habe hier draußen auf der Schäre, die ich geerbt habe, mein Zuhause wieeine uneinnehmbare Festung eingerichtet. Wenn ich auf den Felsen hinter demHaus steige, sehe ich direkt aufs Meer. Dort gibt es nichts als Kobben und flache Klippen, die ihre schwarzen glattenRücken dicht über der Wasseroberfläche oder der Eisdecke sehen lassen. In deranderen Richtung werden die inneren Schären dichter. Aber nirgends sehe ich einHaus, nur mein eigenes.
Natürlich war es nichtso, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Dieses Haus sollte meinSommerhaus werden. Nicht die äußerste Festung, die ich verteidigen muß. Jeden Morgen, an dem ich mein Loch aufhacke oder inein sommerwarmes Wasser steige, kehrt meine Verwunderung über das, was mitmeinem Leben geschehen ist, zurück.
Ich weiß, was geschehenist. Ich habe einen Fehler begangen. Und ich habe mich geweigert, die Folgen zuakzeptieren. Hätte ich gewußt, was ich heute weiß,was hätte ich dann getan? Ich kann es nicht beantworten. Ganz sicher bin ichmir nur, daß ich dann nicht wie ein Gefangener hierdraußen am offenen Meer sitzen müßte.
Ich hätte mein Leben nachdem einmal gefaßten Plan gelebt.
Schon früh habe ichbeschlossen, Arzt zu werden. Es geschah an dem Tag, an dem ich fünfzehn Jahrealt wurde und mein Vater mich zu meiner großen Überraschung in ein Restauranteinlud. Er, der selbst Kellner war und als Ergebnis eines hartnäckigen Kampfesum seine Würde nur tagsüber arbeitete, nie an den Abenden. Wurde er zurAbendschicht eingeteilt, kündigte er. Ich erinnere mich noch an das besorgteWeinen meiner Mutter, wenn er heimkam und mitteilte, daßer gekündigt habe. Jetzt würde er mich ins Restaurant mitnehmen. Ich hörtemeinen Vater und meine Mutter darüber streiten, ob es richtig wäre. Es endetedamit, daß meine Mutter sich im Schlafzimmer einschloß. Das tat sie immer dann, wenn ihr etwaszuwiderlief. Während besonders schwieriger Auseinandersetzungen verbrachte sieganze Tage eingeschlossen in ihrem Zimmer. Dort roch es nach Lavendel undTränen. Ich selbst schlief dann auf der Küchenbank, und mein Vater legte untertiefen Seufzern eine Matratze auf den Boden.
Ich bin in meinem Lebenvielen weinenden Menschen begegnet. Während meiner Jahre als Arzt habe ichSterbende kennengelernt und jene, die einsehen mußten, daß ein naher Angehörigervon einer unheilbaren Krankheit befallen war. Aber nie hatten ihre Tränen einenDuft, der an die Tränen meiner Mutter erinnerte. Auf dem Weg zum Restauranterklärte mir mein Vater, daß sie überempfindlich sei.Manchmal frage ich mich heute noch, was ich geantwortet habe. Was konnte icheigentlich sagen? Meine ersten Erinnerungen im Leben waren, daßich meine Mutter Stunde um Stunde über das mangelnde Geld, über die Armutweinen hörte, die an allem in unserem Leben zehrte. Mein Vater schien ihr Weinennicht zu hören. War sie guter Laune, wenn er heimkam, war alles gut. Lag siemit ihrem Lavendelduft im Bett, war es auch gut. Mein Vater verbrachte gernseine Abende damit, die große Sammlung von Zinnsoldaten zu ordnen und sie nachden Rekonstruktionen historischer Feldschlachten aufzustellen. Bevor icheinschlief, kam es vor, daß er sich auf meineBettkante sinken ließ, mir über den Kopf streichelte und bedauernd sagte, essei leider nicht möglich, mir eine Schwester oder einen Bruder zu schenken.
Ich wuchs in einemNiemandsland auf, zwischen Tränen und Zinnsoldaten. Und mit einem Vater, derhartnäckig behauptete, daß das, was einen Kellner miteinem Opernsänger verbinde, die Notwendigkeit sei, bei der Arbeit ordentlicheSchuhe zu tragen.
Es geschah, wie er esbeschlossen hatte. Wir gingen ins Restaurant. Ein Kellner kam, um dieBestellung aufzunehmen. Mein Vater stellte weitschweifige und kenntnisreicheFragen über den Kalbsbraten, den er schließlich bestellte. Ich selbst hattemich zu Hering entschlossen. Die Sommer draußen auf der Insel hatten michgelehrt, Fisch zu mögen. Der Kellner entfernte sich.
Es war das erste Mal, daß ich Wein trinken durfte. Ich war sofort betrunken. Nachdem Essen betrachtete mein Vater mich mit einem Lächeln und fragte, was ich mitmeinem Leben anfangen wolle.
Ich wußtees nicht. Er hatte es sich geleistet, mich in eine Realschule gehen zu lassen.Die triste Schule mit ihren schäbigen Lehrern und nach Wollsachen riechendenKorridoren ließ mir keinen Raum, um über eine Zukunft nachzudenken. Es galt,den nächsten Tag zu überleben, am besten nicht dabei ertappt zu werden, daß man seine Hausaufgaben nicht gemacht hatte. Der morgigeTag war immer sehr nah, es war unmöglich, sich einen Horizont jenseits desnächsten Halbjahres vorzustellen. Ich kann mich nicht erinnern, je mit meinenMitschülern über die Zukunft gesprochen zu haben.
»Du bist fünfzehn Jahrealt«, sagte mein Vater. »Jetzt ist die Zeit gekommen, daran zu denken, was duin Zukunft tun wirst. Interessiert dich die Restaurantbranche? Vielleichtwillst du als Tellerwäscher nach Amerika, wenn du deinen Abschlußgemacht hast? Es ist gut, wenn du dich umsiehst. Vergißnur nicht, ordentliche Schuhe zu tragen.«
»Ich will nicht Kellnerwerden.«
Ich antwortete sehr bestimmt.Ich konnte nicht erkennen, ob mein Vater enttäuscht oder erleichtert war. Ernippte am Wein, strich sich mit dem Finger über den Nasenrücken und fragtedann, ob ich wirklich keine Pläne für meine Zukunft hätte.
»Nein.«
»Irgendwas mußt du dir doch vorstellen. Welche Fächer magst du amliebsten?«
»Musik.«
»Kannst du singen? Dasist ja ganz was Neues.«
»Ich kann nicht singen.«
»Hast du ein Instrumentgelernt, ohne daß ich davon weiß?«
»Nein.«
»Warum magst du dann dieMusik am liebsten?«
»Der Musiklehrer Ramberg kümmert sich nicht um mich.«
»Wie meinst du das?«
»Er kümmert sich nur umdie, die singen können. Uns andere sieht er nicht.«
»Du magst also das Facham liebsten, in dem du gar nicht anwesend bist?«
»Chemie ist auch gut.«
Mein Vater war sichtlicherstaunt. Einen Augenblick lang schien er in fernen Erinnerungen an seineeigene ärmliche Schulzeit zu suchen, ob es überhaupt ein Fach Chemie gegebenhatte. Ich betrachtete ihn wie verhext. Er verwandelte sich vor meinen Augen.Früher hatte sich nichts anderes verändert als seine Kleidung, seine Schuhe unddie Farbe seines Haars, das immer mehr ergraute. Jetzt geschah etwasUnerwartetes. Es war, als überkäme ihn eine plötzliche Hilflosigkeit, und erwürde erst jetzt für mich sichtbar. Auch wenn er oft auf meinem Bettrandgesessen hatte oder mit mir draußen in der Bucht geschwommen war, hatte er sichimmer in großem Abstand befunden. Jetzt, in all seiner Hilflosigkeit, kam ermir nah. Ich war stärker als der Mann, der mir gegenüber saß, an dem weißgedeckten Tisch im Restaurant, wo eine Kapelle spielte,der niemand zuhörte, wo Zigarettenrauch sich mit starkem Parfum mischte und derWein in seinem Glas abnahm.
Da entschied ich mich füreine Antwort. Ich entdeckte meine Zukunft oder erschuf sie in diesemAugenblick. Mein Vater sah mich mit seinen graublauen Augen an. Er schien sichvon der Hilflosigkeit erholt zu haben, die ihn überkommen hatte. Aber ich hattesie bemerkt und würde sie nie wieder vergessen.
»Du sagst, Chemie machtSpaß? Warum?«
»Weil ich Arzt werdenwill. Da muß man sich mit chemischen Substanzenauskennen. Ich will operieren.«
Plötzlich sah er mich mitAbscheu an. »Willst du in Menschen herumschnippeln?«
»Ja.«
»Du kannst doch mit dermittleren Reife nicht Arzt werden.«
»Ich will Abitur machenund studieren.«
»Um mit den Fingern inden Eingeweiden der Menschen herumzustochern?«
»Ich will Chirurg werden.«
In diesem Augenblickentstand der Plan für mein Leben. Ich hatte nie daran gedacht, Arzt zu werden.Ich wurde nicht ohnmächtig, wenn ich Blut sah oder eine Spritze bekam, aber ichhatte mir nie ein Leben in Krankenhauskorridoren oder Operationssälenvorgestellt. Als wir an diesem Aprilabend heimgingen, mein Vater ein bißchen beschwipst, ich selbst ein vom Wein müderFünfzehnjähriger, erkannte ich, daß ich nicht nurmeinem Vater geantwortet hatte. Ich hatte auch mir selbst ein Versprechengegeben.
Ich würde Arzt werden.Ich würde mein Leben damit verbringen, in menschlichen Körpernherumzuschnippeln.
© ZsolnayVerlag
Übersetzung: VerenaReichel
Autoren-Porträt von Henning Mankell
Bestellerautor Henning Mankell lebt abwechselnd in Schweden und in Afrika, seine Geschichten erzählen von beiden Kulturkreisen. Er ist zum Wanderer und Vermittler zwischen den Welten geworden.
Geboren wurde er am 3.2.1948 als Sohn eines Richters in Stockholm und wuchs in Härjedalen auf. Mit 17 Jahren ging er nach Stockholm, wo er zunächst am Riks Theater arbeitete. Seine Karriere als Autor, Regisseur und Intendant setzte er an verschiedenen Theatern fort.
1972 machte Mankell seinen Traum wahr und besuchte Afrika, den Kontinent, der ihn von da an nicht mehr los ließ. Er wurde gefragt, ob er in Mosambik das erste und einzige Theater der Region gründen würde. Seit 1986 ist er Leiter einer 70-köpfigen Theatertruppe am Teatro Avenida in Maputo. Von da an lebt er, wie er es selbst beschreibt, „mit einem Fuß im Sand, mit dem anderen im Schnee“.
In Deutschland wurde der Schriftsteller zunächst durch seine neun Bände umfassende Krimireihe um Kommissar Wallander bekannt. Viele seiner Romane wurden mit großem Erfolg verfilmt wie „Die fünfte Frau“, der von sadistischen Mördern und seinen Opfern erzählt, oder „Die Rückkehr des Tanzlehrers“, in dem es um untergetauchte Nazi-Verbrecher geht.
Die Frage nach seiner Vision einer freien Gesellschaft beantwortet Mankell mit der Forderung nach Solidarität, die besonders in seinen Afrika-Romanen eine wichtige Rolle spielt. In „Der Chronist der Winde“ macht er auf das Schicksal afrikanischer Straßenkinder aufmerksam, „Kennedys Hirn“ ist eine Anklage der Weltgemeinschaft und ihrer Gleichgültigkeit gegenüber Armut und Aids in Afrika.
Der Schriftsteller selbst engagiert sich in verschiedenen Initiativen gegen Analphabetismus oder für die Emanzipation afrikanischer Frauen und arbeitet mit am Projekt „Memory Book“, das Aids-Waisen helfen soll, die Erinnerung an die toten Eltern zu bewahren. So ist man geneigt, Henning Mankell zu glauben, wenn er sagt: „Ich selbst wurde in Afrika ein besserer Europäer“.
- Autor: Henning Mankell
- 2007, 364 Seiten, Maße: 13,2 x 20,7 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Reichel, Verena
- Übersetzer: Verena Reichel
- Verlag: Paul Zsolnay Verlag
- ISBN-10: 3552054154
- ISBN-13: 9783552054158
"Ein Roman von existenzieller Wucht." Susanne Rössler, Buch Woche, 04.08.07
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