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Die verratene Generation

Gespräche mit den letzten Zeitzeuginnen des Zweiten Weltkriegs
 
 
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14 Millionen Deutsche wurden gegen Ende des Zweiten Weltkriegs mit Gewalt aus ihrer Heimat vertrieben, über 2 Millionen von ihnen ermordet, mindestens 2 Millionen Frauen und Mädchen unter ihnen vergewaltigt. Die Thematisierung der Vertreibungsverbrechen...
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Kommentare zu "Die verratene Generation"
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  • 5 Sterne

    5 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 23.11.2020

    „...Wie erklärt man den Kindern und Enkeln, was in einem totalitären Terrorregime für den Einzelnen möglich ist? Können sie sich bei all den Freiheiten, die für sie heute selbstverständlich sind, überhaupt vorstellen, was es bedeutet, in einer Diktatur zu leben?...“

    Das sind nur zwei der Fragen, die der Autor im Vorwort seines Buches formuliert. In diesem Buch gibt er Frauen eine Stimme, Frauen, die Vertreibung und Gewalt erfahren, Frauen, die im Bombenhagel um die Kinder gebangt haben. Es bleibt nur noch eine kurze Zeitspanne, Zeitzeugen zu Wort kommen zu lassen. Dieses Mal hat der Autor Frauen aufgesucht, um sie zum Sprechen zu bewegen.
    Das Buch gliedert sich in drei Teile. Am Anfang analysiert der Autor, was der Krieg für die Frauen bedeutet hat. Dabei geht es auch um Fragen der Schuld und um die heutige Sicht auf das Geschehene. Dann folgt ein zweiter Teil zum Thema Vertreibung. Der dritte Teil wendet sich dem Bombenkrieg zu.
    Auch der zweite Abschnitt beginnt mit einem Überblick über die damaligen politischen Entscheidungen und die konkreten Folgen. Dann folgen fünf Erlebnisberichte. Gisela, die zu Kriegsbeginn 14 Jahre war, erzählt zum Beispiel:

    „...Aber nach Stutthof sind Juden aus anderen Gebieten deportiert wurden, mit Zügen, klammheimlich und nachts an der Stadt vorbei. Das haben wir nach dem Krieg erfahren. Geahnt hat das niemand. Auch dass dort eine Menge katholischer Priester ermordet worden sind, bekamen wir erst später mit...“

    Die Erlebnisberichte werden vom Autor durch Faktenwissen ergänzt.
    1944 wird Gisela zum Reichsarbeitsdienst eingezogen. In letzter Minute plant die Führerin die Flucht.

    „...Dirschau diente als Eisenbahnknotenpunkt. Dort wurden wir in einen Güterzug gesteckt, mit den wir drei Tage unterwegs waren. Der Zug hielt an verschiedenen Ortschaften, wo wir notdürftig mit Wasser, Suppe und Brot versorgt wurden. Die Kälte blieb unerträglich...“

    In allen Berichten wird eines deutlich: Die Flucht geschah etappenweise. Glaubte man sich sicher, kam die Armee näher und es hieß, sich wieder auf den Weg zu machen. Hinzu kam, dass weder die Geflüchteten noch die Vertriebenen in der neuen Heimat willkommen waren.
    Der dritte Teil befasst sich mit dem Bombenkrieg. Hier zitiert der Autor den Philosophen Anthony Clifford Grayling:

    „...War das Flächenbombardement notwendig? Nein. War es verhältnismäßig? Nein...“

    Den theoretischen Ausführungen folgen wiederum sieben Erlebnisberichte. Für uns Nachgeborene ist es unvorstellbar, Nacht für Nacht in einen Bunker fliehen zu müssen, ohne zu wissen, ob man ihn lebend verlässt. Der Bericht von Marianne aus Dresden klingt so:

    „...Wir saßen übermüdet im Keller, hatten wie immer Brot und Wasser dabei und freuten uns darauf, gleich wieder hoch ins Bett zu dürfen. Aber dann krachte und donnerte es so fürchterlich, dass der Putz von den Wänden fiel und die Decke bebte. […] Wir dachten, dass wir nicht mehr rauskommen...“

    Manchmal entscheiden nur wenige Meter über Tod oder Leben.
    Ein Nachwort und ein Register ergänzen das Buch.
    Das Buch hat mich tief beeindruckt. Es ist mit Sicherheit keine leichte Lektüre, denn es lässt einen auch mit der Frage zurück, wie der eigene Blick auf die Vergangenheit der Familie ist. Mit einem Zitat möchte ich meine Rezension beenden:

    „...Was ist unsere Erinnerungskultur wert, wenn wir gar nicht mehr den Versuch wagen, die Vergangenheit zu verstehen?...“

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vampir989, 29.12.2020

    Klapptext:

    14 Millionen Deutsche wurden gegen Ende des Zweiten Weltkriegs mit Gewalt aus ihrer Heimat vertrieben, über 2 Millionen von ihnen ermordet, mindestens 2 Millionen Frauen und Mädchen unter ihnen vergewaltigt. Die Thematisierung der Vertreibungsverbrechen gilt gesellschaftlich als Tabuthema – ebenso wie die Diskussion darüber, ob die alliierten Flächenbombardements mit 600000 Todesopfern Kriegsverbrechen waren. Der Großteil der zivilen Opfer war weiblich. Vergleichsweise wenig ist in der Wissenschaft über die Rolle der Frau im Nationalsozialismus geschrieben worden, so gut wie gar nichts über ihren Einsatz im Krieg. Dabei zwangen die Nazis, obwohl dies im Widerspruch zu ihrer eigenen Ideologie stand, beinahe jede deutsche Frau in den Kriegsdienst. Viele Millionen etwa schufteten als Rüstungsarbeiterinnen, 1,5 Millionen standen als Wehrmachtshelferin, Kriegshilfsdienstmaid oder Lazarettschwester mitten im Kriegsgeschehen. Frauen zitterten Nacht für Nacht in Luftschutzkellern um ihr Leben, wurden ausgebombt und verletzt, trauerten um ihre gefallenen Ehemänner. Sie waren auch die ersten Opfer der einrückenden Sowjetarmee, die keine Gnade mit ihnen kannte. Wenn sie das alles überlebt hatten, krochen sie am Ende auf Trümmern und räumten auf. Bis heute leiden diese Frauen an unverarbeiteten Kriegstraumata, für die sich zu wenige ihrer Nachkommen interessierten.

    Meine Meinung:

    Christian Hardinghaus ist hier wieder ein sensationelles Werk gelungen.Ich habe schon " Die verdammte Generation " von ihm gelesen und war total begeistert.Deshalb hatte ich auch große Erwartungen an diese Lektüre.Und wieder hat mich der Autor völlig überzeugt.

    Diesmal geht es um die vielen Frauen im 2.Weltkrieg.Ich finde es einfach hervorragend das sich auch einmal ein Autor mit diesem Thema beschäftigt.Auch sie hatten viel zu ertragen in dieser grauenvollen Zeit.

    Der Autor beginnt mit 2 Einleitungskapiteln in denen der Leser mit Opferzahlen,Fakten und die Stellung der Frauen zu der damaligen Zeit eingestimmt wird.Danach interwiet er 13 Frauen die den 2.Weltkrieg erlebt haben und lässt sie zu Wort kommen.So habe ich als Leser 13 unterschiedliche Einzelschicksale erlebt.Schonungslos erzählten sie mir was sie alles durchmachen mussten.Dabei blieb Ihnen nichts erspart.Sie wurden vertrieben,erlebten die Bombenankriege,dazu kamen Ängste und Sorgen um die Kinder und ihre Männer.Auch als Wehrmachtshelferinnen und Krankenhelferinnen wurden sie eingesetzt.Vergewaltigungen und Demütigungen waren sie ausgesetzt.Vieles hat mich sehr schockiert,berührt und bewegt.In mir war Kopfkino.Ich hatte das Gefühl als sass ich den Frauen gegenüber und hörte ihnen zu.Sie mussten so viel ertragen und haben doch den Mut nicht verloren,sind stark geblieben und haben nie aufgegeben.Sehr realistisch und anschaulich wird in diesem Buch uns die Vergangenheit nahe gebracht.Wir leben heute in einer Welt mit viel Luxus und jammern auf hohem Niveau und sollten uns einmal darüber Gedanken machen.Ich habe dieses Buch mit großem Interess gelesen.Es hat mich sehr zum Nachdenken angeregt.

    Auch das Cover ist sehr gut gewählt.Es passt perfekt zu dieser Geschichte.Für mich rundet es brillante Werk ab.

    Ich hatte sehr lesenswert und informative Stunden mit dieser Lektüre.Ich vergebe glatte 5 Sterne.Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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