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Die Wahrheiten meiner Mutter

Roman
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»Ein erschütternder und zwingender Roman über das gespannte Band zwischen Töchtern und Müttern.« The New York Times Book Review
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Kommentare zu "Die Wahrheiten meiner Mutter"
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  • 5 Sterne

    Helena H., 13.10.2023

    „Bitte lass mich deine Augen sehen! Deine großen dunklen Augen! Sie sind kalt, ja, das weiß ich! Aber lass sie mich anschauen, lass mich tief in sie hineinsehen und sehen, ob es in der tiefsten Tiefe einen Gedanken für mich gibt, einen kleinen guten Gedanken über mich!“

    Johanna, eine angesehene Künstlerin, die auf die sechzig zugeht, hat vor über dreißig Jahren ihr Elternhaus und ihren Ehemann verlassen und dabei ein ‚sicheres Leben‘ für Freiheit und einen anderen Mann aufgegeben. Nach dem Tod dieses Mannes kehrt Johanna in ihre Heimatstadt zurück – etwas drängt sie unaufhörlich, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Ihr Vater, vor dem sie immer Angst hatte, ist vor einigen Jahren gestorben, und zu der jüngeren Schwester hat Johanna nie ein enges Verhältnis gehabt. Was Johanna interessiert, ja geradezu schmerzhaft bedrängt, ist der Gedanke an ihre Mutter. Was für ein Mensch war und ist sie? Wie war ihre Kindheit, Jugend und Elternzeit? Wie hat sie ihre Ehe empfunden? Wie war ihr Verhältnis zu Johanna und sind ihre Erinnerungen mit denen von ihrer Tochter kompatibel? Hat sie Johanna geliebt und wie war es für sie, als ihre Erstgeborene das Zuhause für immer verlassen hat? Möchte sie aus freien Stücken keinen Kontakt mehr zu Johanna haben oder ist es nur der Wille ihrer jüngeren Tochter? Diese und viele weitere Fragen beschäftigen die Ich-Erzählerin. Dass es keinen Austausch auf einer Ebene mit ihrer Mutter geben kann, erkennt Johanna, als es zu einer heftigen Konfrontation zwischen Mutter und Tochter kommt. Da sich die Mutter nie den Wahrheiten in ihrem Leben gestellt hat, kann Johanna ihre ehemalige Heimat und auch ihre unaufgearbeitete Vergangenheit schließlich für immer hinter sich lassen.

    Es ist ein einzigartiges Erlebnis, in die Gedankenwelt der Ich-Erzählerin einzutauchen. Vigdis Hjorth verfügt über eine wunderschöne, subtile, leichtfüßige Sprache, die gleichzeitig eine Direktheit, Intensivität und Gewalt ausübt, dass der Leserin buchstäblich der Atem wegbleibt. Man fühlt sich wie von einer Schlingpflanze umwoben, die zunächst zart und schmeichelnd die Seele berührt, dann aber immer fester zuschnürt. Ich ziehe meinen Hut vor dieser schriftstellerischen Meisterleistung, die einer Mutter-Tochter-Beziehung so tief auf den Grund gehen und dabei auch die Leserin dauerhaft in ihrem Denken prägen kann.

    „Die Mutter ist ein Spiegel, in dem die Tochter sich selbst in der Zukunft sieht, und die Tochter ist ein Spiegel, in dem die Mutter ihr verlorenes Ich sieht, vielleicht will Mutter mich nicht sehen, um nicht zu erfahren, was sie verloren hat? Vielleicht muss ein Kind gegen die Eltern aufbegehren, um seinen eigenen Willen zu entdecken und seinen eigenen Weg zu finden, und wenn die Eltern das ertragen und damit umgehen können, können alle Beteiligten danach eine gleichwertige Beziehung entwickeln, weil sich in der Hitze des Gefechts alle nackt und verletzlich gezeigt haben und weil alle versucht haben, komplizierte und ambivalente Gefühle in Worte zu fassen, etwas, das Mutter und ich nie getan haben. Das ist es, was geschehen muss, damit der Teufelskreis aus Schmerzen gebrochen werden kann.“

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  • 5 Sterne

    Bücherfreundin, 12.09.2023

    Beeindruckender und intensiver Roman, der unter die Haut geht
    Der S. Fischer Verlag hat "Die Wahrheiten meiner Mutter", den neuen Roman der norwegischen Autorin Vigdis Hjorth, veröffentlicht, der in Norwegen bereits 2020 unter dem Titel "Er mor død (Ist Mutter tot)" erschienen ist. Das Buch stand auf der Longlist für den diesjährigen International Booker Prize.

    Im Mittelpunkt der Geschichte steht die 60-jährige Ich-Erzählerin Johanna. 30 Jahre ist es her, dass die Jurastudentin, die mit einem jungen Anwalt frisch verheiratet war, einen Abendkurs in Aquarellmalerei besuchte. Sie verliebte sich in den amerikanischen Kursleiter Mark und brannte mit ihm nach Utah durch. Später kam Sohn John auf die Welt, und Johanna arbeitete erfolgreich als Malerin. Nach dem Tod ihres Mannes ist Johanna nun wieder in der Heimat, da dort eine Retrospektive ihrer Werke geplant ist. Sie bezieht eine Wohnung am Fjord, die nur 4 1/2 km von der Wohnung ihrer Mutter entfernt liegt. Später mietet sie sich zusätzlich eine kleine Blockhütte im Wald, in der Hoffnung, dort gut arbeiten zu können.

    Ihren plötzlichen Weggang haben die Eltern trotz erklärender Briefe von Johanna nie verstanden, ihre Berufung als Malerin nie akzeptiert. Sie finden ihre Bilder "Kind und Mutter 1 und 2" empörend und reagieren gekränkt. Als der Vater einen Schlaganfall erleidet, reist Johanna nicht in die Heimat, sie kommt auch nicht zur Beerdigung. Ihre Mutter und ihre jüngere Schwester Ruth sind so verletzt, dass sie den Kontakt zu Johanna abbrechen.

    Seit Johanna zurück ist, versucht sie, ihre mittlerweile 85-jährige Mutter in ihrer Wohnung anzurufen. Sie erreicht sie nicht, versucht es immer wieder. Warum geht die Mutter nicht ans Telefon? Hat Ruth ihre Nummer gesperrt? Johanna fragt per Email bei der Schwester nach und erhält keine Antwort. Auch auf ihre Briefe an die Mutter erfolgt keine Reaktion. Sie wünscht sich verzweifelt, mit der Mutter in Kontakt zu treten, um über die Vergangenheit zu sprechen, und sie beginnt, sich den Alltag der Mutter, wie er sein könnte, vorzustellen. Ihr Wunsch, sie zu sehen, ist so groß, dass sie sie heimlich beobachtet und ihr auf ihren Wegen folgt.

    Das Buch über den krampfhaften und verzweifelten Versuch der Wiederannäherung einer Tochter an ihre Mutter hat mich gleichermaßen gefesselt und erschüttert. Ich konnte nicht verstehen, dass eine Mutter ihre Tochter nicht sehen will, dass sie sich nicht für Johanna, deren Sohn und den Enkel interessiert. Johanna lässt nicht nur ihre Kindheit Revue passieren und sucht nach den Gründen, weshalb ihre Mutter zu der geworden ist, die sie nun ist, sie hinterfragt auch ihre eigene Vergangenheit und ihre Entscheidungen. Die Autorin schreibt in wunderbarer und intelligenter Sprache, die Kapitel sind kurz, bisweilen umfassen sie nur einen oder zwei Sätze. Die Charaktere sind authentisch und bildhaft gezeichnet. Vigdis Hjorth ermöglicht es dem Leser, intensiv in Johannas Gefühls- und Gedankenwelt einzutauchen und dabei ihren Schmerz zu erleben. 

    Mir hat der intensive und berührende Roman, der mich noch lange beschäftigen wird, sehr gut gefallen - absolute Leseempfehlung!

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