Mit zitternden Händen

Roman
 
 
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Ein Jugendlicher schießt in einem Stockholmer Vorort seinem besten Freund in den Hinterkopf. Wie konnte es dazu kommen?Billy und Dogge sind seit Kindesbeinen eng befreundet. Dass sie aus sehr unterschiedlichen Elternhäusern kommen, hat sie nie gestört....
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Kommentare zu "Mit zitternden Händen"
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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mimitatis_buecherkiste, 26.06.2023

    Nachts in einem Vorort in Stockholm. Kalt ist es, nass, ungemütlich, als bei der Notrufzentrale ein Anruf eingeht. Ein Kind ruft an und spricht von Schüssen, fordert einen Rettungswagen an und legt dann auf. Kurz darauf wird das Opfer gefunden, es ist Billy Khalid Ali und schnell wird ermittelt, dass der Anrufer Douglas Arnfeldt, genannt Dogge, war, sein bester Freund seit über zehn Jahren. Der vierzehnjährige Dogge wird kurz darauf festgenommen unter dem dringenden Verdacht, auf seinen besten Freund geschossen zu haben. Bei einer ersten Vernehmung stellt sich heraus, dass die Dinge komplizierter sind, Beschuldigungen werden ausgesprochen, Aussagen widerrufen und die Mahlen der Justiz in den Gang gesetzt. Die Spuren führen zu einer Bande, der nichts nachzuweisen ist und die unschuldige Kinder für ihre Zwecke missbraucht. Da verschwindet Dogge aus dem Heim, in dem er untergebracht wurde.

    Am Anfang steht die Tat, die unbegreiflich ist. Der Tag und das Datum stehen über den Kapiteln, die in der Gegenwart spielen, die Überschrift ‚Die Jungen‘ kündigt dagegen Ereignisse aus der Vergangenheit an, sodass es keine Unklarheit darüber gibt, in welcher Zeit sich die Erzählung abspielt. Es bleibt vorerst aber unklar, was genau passiert ist und warum, durch die Zeitsprünge erfährt man zuerst, wie es dazu kommen konnte, dass die Situation dermaßen eskaliert, was dazu geführt hat, dass diese Tat geschehen ist. Erst langsam finde ich in das Buch hinein, der zurückhaltende Schreibstil erfordert meine volle Konzentration, die Spannung schleicht sich erst langsam hinein, dann aber bin ich in der Geschichte drin und sauge alles in mich hinein.

    Die Geschehnisse könnten so oder so ähnlich überall passiert sein, zwei Kinder aus unterschiedlichsten Verhältnissen, fehlende Beaufsichtigung, abwesender Vater, Langeweile und ein charismatischer Typ. Wenn man einmal in den Fängen solcher Banden gelandet ist, gibt es kaum Entkommen, ein Ausstieg ist meistens nicht drin. Die Ohnmacht von Jugendamt, Sozialamt, den Eltern und dem Staat sowie die fehlenden Mittel auf der einen Seite, auf der anderen Einschüchterung, Aggression, Kriminalität, Wut, Hass und Unterdrückung. Die Autorin zeigt hier einige Probleme auf, die in den letzten Jahren immer öfter diskutiert worden sind, unter anderem die steigende Kinder- und Jugendkriminalität, die dazu führt, dass man das Alter für die Strafmündigkeit anpassen will.

    Es ist kein reißerischer Roman, leise und zurückhaltend steuerten wir auf den Ausgang zu, ich fühlte die Bedrohung, kontinuierlich steigerte sich die Nervosität, die Nerven lagen blank. Ich hatte mir Begründungen zurechtgelegt und lag meilenweit daneben. Eine großartige Sozialstudie, ein Drama, eine Gesellschaftskritik und ein Buch über Freundschaft, vereint in einem Roman, der mich entsetzt und sprachlos zurücklässt. Volle Punktzahl gibt es dafür von mir und eine Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    chuckipop, 22.05.2023

    Täter oder Opfer? Eindringlicher und bedrückender Brennpunktroman!

    "Mit zitternden Händen" von Malin Persson Giolito ist als gebundenes Buch mit Schutzumschlag bei Lübbe erschienen und umfasst 448 Seiten.

    Es handelt sich um einen bedrückenden, tragischen Roman über Jugendkriminalität, der in Stockholm, Schweden spielt, sich genauso gut aber fast überall auf der Welt zutragen könnte.

    Billy und Dogge kennen sich, seitdem sie zusammen im Sandkasten gespielt haben. Obwohl sie aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten kommen, werden sie die besten Freunde.
    Billy stammt aus einer Einwandererfamilie, die in einem "Ghettoviertel" lebt. Er wächst in Armut auf, aber seine Mutter Leila kümert sich liebevoll um ihre Kinder und trennt sich von ihrem Ehemann, als dieser regelmässig zu viel trinkt.
    Dogge dagegen lebt mit seinen Eltern in einer Villa, hat immer die teursten Klamotten und bekommt materiell gesehen alles, was er nur haben möchte - allerdings haben seine Eltern nur wenig Interesse an ihm und widmen ihm kaum Aufmerksamkeit, so dass er vernächlässigt und in einer kalten, gefühlsarmen Atmosphäre aufwächst.

    So ist es leider kaum verwunderlich, dass sich die beiden Jungen schon früh Mehdis Bande anschließen, wo sie akzeptiert werden und sich gebraucht fühlen. Als die kriminellen Handlungen jedoch mit der Zeit immer größere und schlimmere Ausmaße annehmen, will Billy aussteigen - und das hat tragische Folgen...!

    Die Autorin hat einen sehr anschaulichen und detaillierten Schreibstil und versteht es zudem, eine ausgesprochen authentische Atmosphäre zu schaffen, die mich persönlich von Beginn an ganz tief mit ins Geschehen genommen und mit der lawinenartigen Entwicklung der tragischen Ereignisse quasi überrollt hat.
    Der Plot ist so aufgebaut, dass gewisse Aspekte des tragischen Höhepunktes der Geschichte gleich zu Beginn offenbart werden, um dann in zwei unterschiedlichen, sich aufeinander zu bewegenden Zeitebenen und aus diversen Perspektiven ausführlich zu beleuchten, wie es dazu kommen konnte.

    Es handelt sich hier um einen Brennpunktroman, dieser lässt sich flüssig lesen und zeigt die Defizite der Gesellschaft und die einfache Beeinflussbarkeit von Kindern und Jugendlichen eindringlich auf.

    Dem Alter der Jungen entsprechend wird der Ton im Verlauf der Handlung rauer, obszöner, de Umgang mit Drogen selbstverständlicher, alles brutaler. Dadurch ist der Plot absolut realitätsnah.

    Ihre Charaktere hat Malin Persson Giolito glaubhaft und überzeugend erschaffen, ich konnte stets mit ihnen mitfühlen und auch ich wenn weder für Billy noch für Dogge große Sympathien empfunden habe, hat mich das Ganze doch sehr beschäftigt.
    Am liebsten mochte ich Farid und Sudden, die beide ganz spezielle Rollen innehaben.

    Ich habe mich beim Lesen oftmals gefragt, wer hier Täter und wer Opfer ist. Kann man das überhaupt immer trennen? Oder wird ein Opfer zum Täter, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt?!

    Einziger kleiner Kritikpunkt meinerseits: Zum Ende hin flaut die Spannung etwas ab, statt die Leserschaft nochmal zum Brennen zu bringen.

    Mein Fazit: Ein eindringlicher und bedrückender Roman, der fesselt und zum Nachdenken anregt.

    Eine wirklich lohnenswerte Lektüre!

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