Zonenkinder
Von der Freiheit überrascht, erkundete eine ganze Generation ihr Land neu.
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Von der Freiheit überrascht, erkundete eine ganze Generation ihr Land neu.
Interview mit Jana Hensel
Ihr Buch "Zonenkinder"ist zu einem großen Erfolg geworden. Es ist DAS Porträt der Mitte der 70erJahre in der DDR Geborenen. Sind Sie eine typische Vertreterin dieserGeneration?
Sicherlichgibt es kaum jemanden, der morgens in den Spiegel schaut und denkt, so siehtalso meine Generation aus! Denn zu unterschiedlich sind doch die einzelnenBiographien und so fühle auch ich mich nicht als eine Vertreterin. Dennoch gibtes, und da komme ich auf das Buch zurück, in jeder Epoche gleiche Erfahrungenund Erlebnisse und somit ähnliche Prägungen, die dann wiederum typisch seinkönnen.
Sie bezeichnen sich undIhre Altersgenossen als die "ersten Wessis aus Ostdeutschland". Wieunterscheiden die sich von den West-Wessis?
Dasist ganz einfach, glaube ich, die Zonenkinder unterscheiden sich von denWestdeutschen ihrer Generation eben durch ihre Vergangenheit. Das heißt, siehaben ein anderes Verhältnis zu ihrer Kindheit, zu Begriffen wie Erziehung,Heimat und Deutschland und eben auch zu den älteren Generationen aus der DDR.Aber es vereint sie mit der Generation Golf, wenn Sie so wollen, die Gegenwart.Und die ist, glaube ich, stärker als die Vergangenheit.
Wie entstand die Idee zuIhrem Buch? Gab es da einen zündenden Funken?
DieGeschichte meiner Generation war damals in Deutschland überhaupt kein Thema.Und nicht nur das, es fiel nicht mal jemanden auf, dass es kein Thema war. Dashat mich irgendwann so genervt, dass ich versucht habe, das Buch zu schreiben.
Gibt es Dinge aus IhrerKindheit, die Sie bis heute vermissen?
DieseFrage ist mir so oft gestellt worden, und noch immer fällt mir keine kurzeAntwort darauf ein. Es ist falsch zu glauben, irgendetwas konkretes würde mirfehlen. Ich bin doch in den letzten 15 Jahren erwachsen geworden und würdeheute auch nicht mehr Kinderfernsehen angucken wollen. Nein, es ist einabstrakter Verlust, so etwas wie Heimat und Herkunft, die verloren gingen.
Nach Ihrer Kindheit inLeipzig und Stationen in Marseille und Paris leben Sie zur Zeit in Berlin. Wieempfinden Sie diese Stadt? Finden Sie hier die Inspiration für ein neues Buch?
Berlinist meine Heimat. Hier bin ich sehr gern und leider viel zu selten. Aber wasein neues Buch betrifft, da müsste ich mich erst einmal grundsätzlichentscheiden und könnte erst im nächsten Schritt nach einem Ort dafür suchen.
Die Fragen stellteRoland Große Holtforth, literaturtest.de.
- Autor: Jana Hensel
- 2002, 8. Aufl., 176 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, Maße: 17 x 20,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Rowohlt, Reinbek
- ISBN-10: 349802972X
- ISBN-13: 9783498029722
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