Zwölf mal Polt
Kriminalgeschichten. Plus: Alfred Komarek im Gespräch
Der Weinviertler Kult-Gendarm ist wieder im Dienst: Ein ertrunkener Japaner in der Kellergasse, Schüsse im Weinkeller - gleich zwölf neue Fälle für den trinkfesten Inspektor Simon Polt. Alfred Komarek schlägt mit seinem Gespür für Land und Leute einen Bogen...
lieferbar
Taschenbuch
9.95 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Zwölf mal Polt “
Klappentext zu „Zwölf mal Polt “
Der Weinviertler Kult-Gendarm ist wieder im Dienst: Ein ertrunkener Japaner in der Kellergasse, Schüsse im Weinkeller - gleich zwölf neue Fälle für den trinkfesten Inspektor Simon Polt. Alfred Komarek schlägt mit seinem Gespür für Land und Leute einen Bogen von Polts ersten Tagen im Gendarmeriedienst bis zu seinem Leben als Ermittler im Ruhestand. Neue Begegnungen mit Polt und den Menschen um ihn - und nicht zuletzt mit Kater Czernohorsky.
Lese-Probe zu „Zwölf mal Polt “
Zwölf mal Polt von Alfred KomarekKaterfrühstück
Gendarmerieinspektor Simon Polt betrachtete nachdenklich einen roten Zuckerlautomaten, der seit Jahrzehnten die graue Fassade von Aloisia Habesams kleinem Kaufhaus schmückte. Polt konnte sich noch gut daran erinnern, wie er als Kind davor stand, einen Schilling in der abwehrend zur Faust geballten rechten Hand. Doch fast jedes Mal war die Versuchung stärker: Immerhin hatte es für diese Münze damals eine kleine Tafel Schokolade oder eine Packung Kaugummi gegeben.
Der Automat war schon lange kaputt und die dereinst verheißungsvolle Aufschrift „Wähle selbst!“ hatte nichts mehr zu sagen. Umso größer war die Auswahl in Frau Habesams Gewölbe, und dazu gab es auch noch die neuesten Dorfnachrichten, nicht immer der Wirklichkeit entsprechend, aber stets unterhaltsam und liebevoll ausgeschmückt. Polt winkte der kundigen Kauffrau zu, die ihn durch das Glas der Eingangstür erspäht hatte, und setzte seinen Spaziergang fort. Er dachte nicht daran, sich seinen dienstfreien Tag durch Geschichten verderben zu lassen, die womöglich auch noch Arbeit für ihn bedeuteten.
Burgheim wirkte wie ausgestorben an diesem späten Montagvormittag. Die Straße war leer, die großen Hoftore in den schmalen, dicht aneinander gebauten Häuserfronten waren geschlossen. Doch dahinter, wusste Polt, ging es recht lebendig zu. Als der Gendarm den Hof seines Freundes Sepp Räuschl erreicht hatte, blieb er unschlüssig stehen. An sich hätte er ihm ganz gern Grüßgott gesagt, andererseits fürchtete er die Einladung zum Mittagessen. Die schon recht betagte Frau Räuschl gehörte zu jenen Bäuerinnen, die es sich zur Ehre anrechneten, gegen neun Uhr mit dem Kochen fertig zu sein. Von da an wurde der Braten im Rohr warmgehalten und
... mehr
allmählich löffelweich. Polt warf einen Blick auf das schön geschnitzte Hoftor, eines der letzten im Dorf, das noch nicht bäuerlichem Modernisierungseifer zum Opfer gefallen war. Dann stutzte er, trat rasch näher und spürte, wie sein Mund trocken wurde. Unter dem Tor war ein schmales rotes Rinnsal zu sehen. Polt bückte sich, tauchte den Finger hinein und roch daran: Blut. Da gab es keinen Zweifel.
Der Gendarm schüttelte aufkeimende Panik ab und griff zur eisernen Türschnalle. Das Tor war unversperrt. Rasch trat Polt ein und blieb beeindruckt stehen. Sepp Räuschl stand in der geräumigen Hofeinfahrt hinter einem roh gezimmerten Tisch und war gerade dabei, mit einem alten Militärbajonett den Hinterschinken einer Schweinehälfte abzutrennen. Der andere Teil hing an zwei großen Haken. An einem zweiten Tisch schnitt der junge Michel Mühlbauer, von Freunden Mikee genannt, Fleisch und Schwarten für die Sulz klein. Der Waschkessel diente als Wurstkessel und in der Küche war Frau Räuschl dabei, Speck auszulassen.
„Mord und Totschlag“, sagte Polt beeindruckt.
„In einer Stunde gibt’s frische Blutwurst.“ Der Sepp arbeitete unbeirrt weiter. Ein warmer Dunst von Fleisch und Blut lag in der Luft. „Kruzitürken! Das Zeug hat keine Schneid mehr, ich sollt eine Säge nehmen!“ Wütend hieb er noch einmal zu und nickte dann befriedigt. „Na also. Warum nicht gleich. Bleibst zum Essen, Simon?“
„Ich weiß nicht recht ..., kein richtiger Hunger.“ Polt schaute sich verlegen um.
„Na, dann ein andermal.“ Räuschl hob grüßend die blutige Rechte.
„Ja, ja. Und vielen Dank für die Einladung, Sepp!“ Polt wandte sich zum Gehen. Zwar konnte ihn die Aussicht auf ein Schlachtessen angesichts der zerteilten Tierleiche nicht verlocken, andererseits hatte er ja doch Hunger. Er beeilte sich also, noch vor der Mittagssperre in die Gemischtwarenhandlung zu kommen. Als er eintrat, blickte Frau Habesam auf. „Den Sepp besucht, wie? Ist beim Sautöten. Mich wundert’s, dass der junge Mühlbauer mittut. Der ist zwar bei jedem Unsinn dabei, aber die Arbeit schmeckt ihm weniger.“ „Macht eine Spenglerlehre, immerhin.“
„Der Lehrmeister kann einem leidtun. Darf’s eine Wurstsemmel sein?“
„Nein, lieber nichts Fleischiges. Eine Tafel Nussschokolade hätt ich gern.“
„Ein Süßer, der Herr Gendarm! Oder ist es ein Geschenk?“ Frau Habesam griff zu einer im Sonnenlicht ausgebleichten, leicht gekrümmten Packung.
„Nichts für ungut, Frau Habesam, aber geht’s auch frischer?“
„Heikel auch noch. Also doch ein Geschenk! Unsere Lehrerin, die Karin Walter, nicht wahr? Wird’s endlich was mit euch?“
„Nein.“
„Ist schon gut. Hier bitte! Soll ich’s schön einpacken?
Ich hätt ein rotes Papier mit Herzerln drauf.“
„Nur keine Umstände.“
„Wenn’s um die Liebe geht, ist mir keine Arbeit zu viel. Aber etwas anderes! Ich wollt sowieso auf die Wachstube kommen, nach dem Geschäft.“
„Was ist denn passiert, Frau Habesam?“
„Bestohlen bin ich worden. Eine Stange Wurst fehlt, eine teure.“
„Irrtum ausgeschlossen?“
„Bei mir immer. Außerdem ist das nicht der einzige Diebstahl in Burgheim. Dem Kirchenwirt, dem Greisinger, fehlt eine Kiste Bier, der alte Kofferradio vom Fürnkranz ist weg und ein Blumentopf vom Kriegerdenkmal. Ein Frevel, sag ich Ihnen, tote Helden zu bestehlen!“
„Und warum wissen wir nichts davon?“
„Wer hat schon gern mit der Gendarmerie zu tun? Und jetzt wissen Sie’s ja.“
„Danke. Irgendwelche Vermutungen?“
„Die Augen müssen S’ schon selbst aufmachen, Herr Polt.“
Der Gendarm zahlte und ging. Zu Hause angekommen, holte er sein Fahrrad hervor. Dieser freundliche Frühsommertag war gerade richtig für einen kleinen Ausflug. Gemächlich folgte Polt einem Güterweg, der über flaches Land zum südlichen Talrand führte und dann durch den Wald zu einer kleinen Kapelle hinauf, die von Rebenhängen umgeben war. Oben angekommen, stieg Polt, ein wenig außer Atem, vom Fahrrad und schaute über die Dörfer des Wiesbachtales hinweg zu den Kellergassen im Norden. Lange Ketten spielzeugkleiner Häuser zogen sich den Hang hinauf. Polt hatte plötzlich Lust auf Wein. Vielleicht war ja Sepp Räuschl nach seiner Bluttat in der Kellergasse anzutreffen. Tatsächlich sah er ihn im Presshaus mit Karl Mühlbauer zusammensitzen, dem Vater seines jungen Helfers.
„Du fehlst uns gerade noch“, sagte der Sepp statt einer Begrüßung, und der Mühlbauer nickte.
„Warum?“ Polt wartete, bis sein Glas mit grünem Veltliner gefüllt war, kostete und erkannte vergnügt den vertrauten Geschmack.
Räuschl hob sein Glas und zwinkerte Mühlbauer zu. „Weil es etwas zu bereden gibt, zwischen Nachbarn. Etwas Kriminalistisches!“
„Was denn?“ Polt trank noch einen Schluck. „Das ist schnell gesagt.“ Mühlbauer hielt sein Glas gegen das Licht, als wolle er die Farbe des Weines prüfen. „Mein Bub ist ein Dieb, ein Haderlump, wie er im Büchl steht.“
„Von Dieb hat kein Mensch was gesagt, von Haderlump erst recht nicht!“, beschwichtigte Räuschl, „aber zwei Paar frische Bratwürste fehlen und nur der Michel kann sie genommen haben. Zehn Paar geb ich ihm, noch mehr meinetwegen, aber fragen hätt er mich sollen.“
Der Mühlbauer nickte. „Wenn er welche hätt haben wollen. Will er aber nicht. Er pfeift auf so was. Frisst lieber Hamburger oder wie das Zeugs heißt, das Neumoderne.“
„Na, vielleicht waren meine Würscht für seine feinen Freund?“ Räuschls Stimme klang etwas hinterhältig.
„Die Jungen sind halt, wie Junge sind.“ Mühlbauer seufzte.
„Und wie sie’s von den Alten lernen, lieber Karl!“
„Was meinst denn damit, Sepp?“
„Nichts. Aber den Rechen hätt ich bei Gelegenheit gern wieder, den du dir vor einem Jahr ausgeborgt hast.“
„Schluss jetzt, ihr zwei!“ Polt trank aus. „Die besten Nachbarn, und dann fangen s’ gar noch zum Streiten an. Ich red einmal mit dem Michel. Ist er zu Hause?“
Mühlbauer war aufgestanden. „Wahrscheinlich. Aber gegen Abend zieht er immer los. Weiß der Teufel, wohin. Kommen S’, Herr Inspektor, wir treffen uns bei mir!“
Michel war gerade im Gehen. „Hallo du!“ Polt schaute dem jungen Mann mit der Bürstenfrisur freundlich ins Gesicht. „Hast noch ein paar Minuten Zeit?“
„Wenn es sein muss.“
„Nichts Wichtiges. Nur damit es keinen Unfrieden gibt, zwischen Nachbarn: Dem Räuschl fehlen zwei Paar Bratwürstel. Er gönnt sie dir, wenn du sie hast. Aber er will halt gefragt werden.“
„So. Will er. Dann frag ich ihn halt ob’s ihm ins Hirn gschissen haben, dem alten Trottel!“ Michels Kopf war hochrot. „Und die nächste Sau ghört ihm allein. Mich sieht der nimmer. Tschüss, die Herrschaften.“
„Tschüss!“ Mühlbauer schüttelte tadelnd den Kopf.
„Das hat er aus dem Fernsehen.“ Er schaute Polt an.
„Und wir sind jetzt gscheiter, nicht wahr?“
Am Abend, Polt hatte Nachtdienst, erzählte er seinem Vorgesetzten von Frau Habesams Wahrnehmungen. Harald Mank grinste.
„Die gute Aloisia Habesam wird alt!“
„Wie soll ich das verstehen?“
„Diesmal waren wir schneller. Wir haben die Täter, ein umfassendes Geständnis und die Zusage, den Schaden gutzumachen. Bei strengster Diskretion, übrigens!“
„Warum denn das?“
„Na ja. Blöde Buben waren’s, aus Langeweile und so. Denen will man ja nicht die Zukunft verderben. Noch dazu ...“
„Noch dazu was?“
„... wenn der Vater von dem einen Gendarm ist. Halt nur ja schön den Mund, Simon!“
„Natürlich. Nur eine Frage: war in dem Geständnis auch die Rede von Bratwürsteln und vom Räuschl Sepp?“
„Nein.“
„Und der Michel Mühlbauer, hat der mit der Bande was zu tun?“
„Nein.“
Im Morgengrauen kam Polt nach Hause. „Morgen, Czerno“, begrüßte er seinen Kater. „Wirst hungrig sein.“ Er füllte den Fressnapf. Czernohorsky schnupperte und wandte sich dann gleichgültig ab. Polt schüttelte den Kopf. „Bist krank, Alter?“ Verschlafen ging er zum Badezimmer, rutschte aus und hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben. Er bückte sich und hob, interessiert von seinem Kater beobachtet, ein glitschiges Stück Wursthaut auf. „Czernohorsky! Der Kater von einem Gendarmen, ein gemeiner Bratwurstdieb! Weißt du, was darauf steht? Tierheim! Trockenes Brot! Hartes Lager!“
Leidlich ausgeschlafen besuchte Polt dann seinen Freund Sepp Räuschl, überreichte ihm zwei paar Würste, die er bei Frau Habesam gekauft hatte, und erzählte.
„Der Kater weiß halt, was gut ist.“ Der Sepp seufzte erleichtert. „Ist also alles wieder in Ordnung mit dem Nachbarn.“
„Dann gehst jetzt hinüber zu ihm?“
„Den Teufel werd ich. Da muss schon er kommen.“
„Unsinn, Sepp. Dann geh halt ich.“
„Sehr gut. Kommst nachher zum Abendessen?“
„Was gibt’s denn?“
„Bratwürstel.“
Ein altmodischer Mensch
Ein Gespräch über Simon Polt
Beim Lesen Ihrer Bücher tritt einem Simon Polt wie ein Mensch aus Fleisch und Blut aus den Seiten heraus entgegen. Wie sind Sie eigentlich auf diese Romanfigur gestoßen?
Als ich damit begonnen habe, über die literarische Figur eines Gendarmen im Weinviertel nachzudenken, lagen schon gut zwei Jahrzehnte Leben, Mitleben, Erleben und Beobachten im Weinviertel hinter mir. Für einen Fremden, einen allmählich vertrauten Gast in einer Region gehört insistierende Neugier ganz einfach dazu.
Auch mit der Gendarmerie hatte ich immer wieder zu tun. Das lag weniger an meiner kriminellen Energie als daran, dass ich viele Jahre einen 2 CV, also eine Ente fuhr – oder eben nicht fuhr. Bei Nässe oder Kälte – und somit recht häufig – verweigerte dieses Auto nämlich den Dienst. Da half auch die serienmäßig zur Ausstattung gehörende Handkurbel nicht, das unwillige Gefährt musste angeschleppt werden. Letzteres besorgte relativ häufig ein Gendarm mit seinem Streifenwagen – und dieser Gendarm hieß Polt. Der Name war allerdings das Einzige, was er (von der Hilfsbereitschaft abgesehen) mit der späteren Romanfigur gemeinsam hatte. Aber der Name gefiel mir: prägnant, aber nicht aufdringlich, und vom Klang her ein sanfter Schuss.
Später ist mir dann noch mehr und mehr dieser für ländliche Gegenden so typische Zwiespalt aufgefallen: Die Pflicht zur Amtshandlung im Widerstreit zum Dienst an der Dorfgemeinschaft.
Ein Zwiespalt, der auch Simon Polt auf Schritt und Tritt begleitet – von seinem ersten Tag bei der Gendarmerie an.
Der Zwist begleitet Polt nicht nur, er gewinnt auch zunehmend an Gewicht und schmerzlicher Schärfe. Im vierten Roman, Polterabend, wird er dann vollends unerträglich. Polt muss sich entscheiden und er tut das, nach all dem, was er erlebt und gelernt hat, mit heiterer, entschlossener Gelassenheit.
Weiß der „Ur-Polt“, der Gendarm mit dem Abschleppstreifenwagen also, von seinem Glück, mit Simon Polt einem der berühmtesten Weinviertler überhaupt den Namen geliehen zu haben?
Der „Ur-Polt“ ist lange vor dem ersten Roman gestorben. Aber sein Sohn hat sich über das literarische Fortleben des Namens Polt in der Gendarmerie gefreut.
Hatten Sie, als Sie den ersten Polt-Roman geschrieben haben, schon eine Ahnung davon, wie der weitere Weg von Simon Polt aussehen, wohin er ihn führen würde?
Nein und ja. Einerseits hatte ich mit nur einem Roman um Simon Polt gerechnet, andererseits hat die Figur in meinem Kopf sehr rasch an Leben gewonnen und es war mir schon bald bewusst, dass Polt, ganz abgesehen von meinen Gedanken und Plänen, eine eigene Persönlichkeit entwickeln würde. Der Erfolg des ersten Romans hat mich dann dazu ermuntert, Polt weiterzudenken.
Natürlich waren und sind auch die Verfilmungen erfreulich und aufregend, aber bis heute entwickle ich Polt nicht als Filmvorlage, fernab vom Mainstream sowieso. Der frohgemute Eigensinn einer Fantasiegestalt, der es nicht nur gelingt, sich von mir zu befreien, sondern die auch durchaus in Widerspruch zu meinen Gedanken handelt, ist auch schuld an meinen Wortbrüchen: doch noch ein fünfter Roman, und – demnächst – ein sechster mit dem bezeichnenden Arbeitstitel „Alt, aber Polt“. Wir vertragen uns gut miteinander, der Simon Polt und ich. Darum entscheiden wir also beide gemeinsam, wie es so weitergehen könnte.
Über die Herkunft Simon Polts, die Familie, der er entstammt, sein Leben vor dem Gendarmeriedienst, verraten Sie in Ihren Büchern nicht allzu viel. Was wissen Sie als Simon Polts Schöpfer darüber?
Ein wenig ist schon nachzulesen: Der Vater, Heinrich Polt, hat seine Existenz als Weinbauer aufgeben müssen und konnte es sich auch nicht leisten, dem Sohn die gewünschte Lehrerausbildung zu finanzieren. Von Polts Mutter ist nichts zu erfahren, ich vermute, dass sie früh gestorben ist – Polts tiefes Verständnis für den Witwer Karl Fürnkranz könnte darauf hinweisen. Geschwister gibt es keine, das erklärt auch Polts Talent zum behaglichen Alleinsein. Sogar in der Ehe vermeidet es seine Karin, ihn diesbezüglich einzuengen.
Der Beruf des Gendarmen war für Polt jedenfalls eine Verlegenheitslösung. Polt macht das Beste daraus, weil es eben seine Art ist, Notwendiges ordentlich zu erledigen. Alles in allem ist die Familie Polt eher im unteren Drittel der Dorfhierarchie zu finden. Seine Autorität als Amtsperson ist ihm eher peinlich und so bleibt er einer, den man gerne in der Runde sieht, weil er sich nicht aufspielt und sich an die ungeschriebenen Regeln im Dorf und in der Kellergasse hält.
Bei seinem ersten Auftritt überhaupt, in der Geschichte „Der Anfang vom Ende“, begegnen wir Simon Polt als einem pflichtbewussten Gendarmeriebeamten mit Uniform und Waffengurt. Später verzichtet Polt immer häufiger auf die Uniform und geht in Zivil seiner Arbeit nach – warum?
In der Geschichte „Der Anfang vom Ende“ ist Polt nicht nur ein pflichtbewusster junger Gendarm, sondern auch einer, der mit Mut, gepaart mit einiger Sturheit, auch einem dienstälteren Kollegen kein Unrecht durchgehen lässt und sich damit schon am ersten Tag sein Berufsleben schwer macht. Die Uniform war ihm nie wichtig (die Waffe schon gar nicht), und allmählich sieht er sie auch als Symbol für Zwänge, die er kaum noch bewältigt. Aber seine Sehnsucht nach dem ganz normalen Leben lässt sich nur zum Teil verwirklichen, weil er auch als Privatperson nicht zuschauen kann, wenn Unrecht geschieht. Schließlich hat er es ja gelernt, wie damit umzugehen ist, und er hilft eben, wo er kann und wie er es kann. Zuweilen tut er das natürlich schweren Herzens, weil er sich und andere damit schmerzlichen Konflikten aussetzt.
„Gendarmen sind doch wirklich das Letzte“, hält Franz Widl Simon Polt in der Geschichte „Kellerleichen“ vor, und der antwortet ganz nüchtern: „Ganz meine Meinung.“ Simon Polt scheint sich oft nicht recht wohl zu fühlen in der Rolle dessen, der über Richtig und Falsch entscheiden und sich in das Leben anderer einmischen muss, trotzdem bleibt er seinem Beruf über Jahrzehnte treu. Warum eigentlich?
Ganz einfach: Er hat nichts anderes gelernt. Wer im Dorf mit seinem erlernten Beruf nicht zurechtkommt, gilt als Versager. Viele Jahre hindurch gibt ihm das Leben als Gendarm auch ein gewisses Ansehen in der Gemeinschaft, und das tut einem Menschen von ärmlicher Herkunft mit erheblichen Zweifeln an sich selbst recht gut. Erst als er bemerkt, dass er zu seinem fassungslosen Erstaunen für so eine achtungsgebietende Persönlichkeit wie die Dorflehrerin Karin Walter offenbar interessant und liebenswert ist, wächst sein Selbstwertgefühl. Je mehr es sich Polt zutraut, auch ohne Uniform sein Leben zu meistern, desto unwilliger handelt er in seinem wenig geliebten Beruf.
Dann wäre also die Begegnung mit Karin Walter und das stille Einverständnis, es miteinander zu versuchen, eine Art Wendepunkt in Simon Polts Leben?
Zweifellos. Polt, der Junggeselle, mit einem Beruf behaftet, der ihn immer wieder abseits stellt, in Konflikt mit seiner Umgebung bringt, erlebt mit Karin Walter eine neue Dimension seiner selbst, auch wenn er ernsthafte Zweifel daran hat, ob diese mit dem bisherigen, gut eingeübten Leben zusammenpasst.
Sozusagen in der Mitte seines Lebens und nach vielen Jahren als Gendarm quittiert Simon Polt dann doch den Staatsdienst. Worin liegen die Gründe für diese Entscheidung?
Als Polt sich im vierten Roman Polterabend vor die Wahl gestellt sieht, seine Pflicht zu tun und das Leben eines anständigen Menschen zu zerstören, oder seinem Gewissen zu folgen und ihn zu decken, findet er die Kraft, die Uniform für immer abzulegen. Er wird es später nie bereuen.
Polt ist kein Theoretiker und juristisch kaum gebildet. Aber er weiß, dass eine Vorschrift oder ein Gesetz für die Beurteilung eines Menschen nicht ausreichen kann. Amtshandlungen vollzieht er nur mit großem Widerwillen. Viel lieber hilft er, rückt zurecht, verhindert Unheil. Doch wenn es einmal notwendig ist, sich einem gefährlichen Konflikt zu stellen, tut er das konsequent und mit Nachdruck.
Immer wieder spürt Simon Polt Bedauern darüber, dass man ihm als Gendarmen mit einem gewissen Misstrauen begegnet. Nach seiner Karriere als Gendarm wird er Teilzeitwirt und Greißler – findet er in diesem neuen Lebensabschnitt dieses „Dazugehören“, das ihm davor gefehlt hat?
Wie auch der Arzt, der Pfarrer, der Lehrer im Dorf, hat Polt als Gendarm eine – wenn auch nicht sehr geachtete – Sonderstellung. Als beharrlicher Junggeselle, der auch als späterer Ehemann ein eher unkonventionelles Leben führt, bleibt Polt auch einer, der zwar dazugehört, sich aber nicht so recht einordnen lässt. Außerdem muss er schmerzlich erfahren, dass ihm sein Ausscheiden aus der Gendarmerie eher als Schwäche ausgelegt wird und das folgende – recht bunte – Berufsleben als Ziellosigkeit eines Menschen, der den wahren Ernst des Daseins nie begreifen wird. Aber Polt wird schon auch gemocht: Er bemüht sich ja immerhin, irgendwie durchs Leben zu kommen.
Manchmal wirkt Simon Polt ein bisschen aus der Zeit gefallen; einen „altmodischen Menschen“ nennt ihn Karin einmal. Hat sie Recht damit?
Ein bisschen? Polt ist ein Fossil, von einer erschreckend rasch schwindenden Gruppe weiterer Fossilien umgeben. Er ist in einer festgefügten Welt aufgewachsen: das Dorf als Schicksalsgemeinschaft mit strengen, aber auch beruhigend verlässlichen Regeln, die Kellergasse als Arbeitswelt, die auch eine trunkene Gegenwelt zur dörflichen Ordnung ist – aber auch hier ist nicht alles erlaubt. Über Jahrzehnte hinweg hat sich dieser Lebensraum – nicht zuletzt durch den Mangel an Perspektiven im stillen, allzu stillen Land an der Grenze – kaum merklich geändert. Seit ein paar Jahren ist der Fortschritt nicht mehr aufzuhalten. Aber Polt weigert sich stur, mit der Zeit zu gehen. Möge die Zeit doch gefälligst mit ihm gehen.
Wie hat sich Simon Polt über die Jahre und Jahrzehnte hinweg verändert? Ist er sturer und verschlossener geworden, oder wird er als Ehemann und Familienvater sanfter und weicher als zuvor?
Sanft und weich war Polt schon immer. Früher hat er sich eher dafür geniert, jetzt steht er dazu. In seinem Berufsleben hat er lernen müssen, dass es manchmal unumgänglich ist, sich durchzusetzen, dass manches Ziel nur erreicht werden kann, wenn Schäden und Verletzungen in Kauf genommen werden. Wie alle ruhigen, gutmütigen Menschen kann Polt überraschend und ganz schnell einmal die Kontrolle über sich verlieren, wenn ihm alles zu viel wird, wenn ihn die hellrote Wut überkommt.
Stur war Polt auch schon immer, wenn es darum ging, Unumgängliches zu tun. Verschlossen ist er – sogar seiner späteren Ehefrau und den Kindern gegenüber –, wenn er mit sich selbst uneins ist, abwägend, grübelnd, zweifelnd. Im Grunde genommen ist sich Polt treu geblieben, hat es aber mit den Jahren immer besser gelernt, auch zu sich selbst zu stehen, Schwächen miteingeschlossen.
Wenn Sie Simon Polt in ein paar Stichworten charakterisieren sollten – wie würde so ein Porträt aussehen?
Gutmütig und harmoniebedürftig bis an die Grenze zur Dummheit. Gefährlich, mutig und nicht mehr aufzuhalten, wenn er sich einmal dazu entschlossen hat, mit aller Kraft und Zähigkeit zu tun, was getan werden muss. Wenn er jemanden mag, schätzt oder gar liebgewinnt, bleibt er dabei, auch wenn es schwierig werden sollte. Ablehnung, Verachtung oder gar Feindschaft spricht er offen aus. Isst und trinkt und liebt fürs Leben gerne. Ruht in sich selbst, und es ist klüger, daran nicht zu rühren.
Das Gespräch führte Georg Hasibeder.
Copyright © Haymon Verlag GesmbH
Alle Rechte vorbehalten.
Der Gendarm schüttelte aufkeimende Panik ab und griff zur eisernen Türschnalle. Das Tor war unversperrt. Rasch trat Polt ein und blieb beeindruckt stehen. Sepp Räuschl stand in der geräumigen Hofeinfahrt hinter einem roh gezimmerten Tisch und war gerade dabei, mit einem alten Militärbajonett den Hinterschinken einer Schweinehälfte abzutrennen. Der andere Teil hing an zwei großen Haken. An einem zweiten Tisch schnitt der junge Michel Mühlbauer, von Freunden Mikee genannt, Fleisch und Schwarten für die Sulz klein. Der Waschkessel diente als Wurstkessel und in der Küche war Frau Räuschl dabei, Speck auszulassen.
„Mord und Totschlag“, sagte Polt beeindruckt.
„In einer Stunde gibt’s frische Blutwurst.“ Der Sepp arbeitete unbeirrt weiter. Ein warmer Dunst von Fleisch und Blut lag in der Luft. „Kruzitürken! Das Zeug hat keine Schneid mehr, ich sollt eine Säge nehmen!“ Wütend hieb er noch einmal zu und nickte dann befriedigt. „Na also. Warum nicht gleich. Bleibst zum Essen, Simon?“
„Ich weiß nicht recht ..., kein richtiger Hunger.“ Polt schaute sich verlegen um.
„Na, dann ein andermal.“ Räuschl hob grüßend die blutige Rechte.
„Ja, ja. Und vielen Dank für die Einladung, Sepp!“ Polt wandte sich zum Gehen. Zwar konnte ihn die Aussicht auf ein Schlachtessen angesichts der zerteilten Tierleiche nicht verlocken, andererseits hatte er ja doch Hunger. Er beeilte sich also, noch vor der Mittagssperre in die Gemischtwarenhandlung zu kommen. Als er eintrat, blickte Frau Habesam auf. „Den Sepp besucht, wie? Ist beim Sautöten. Mich wundert’s, dass der junge Mühlbauer mittut. Der ist zwar bei jedem Unsinn dabei, aber die Arbeit schmeckt ihm weniger.“ „Macht eine Spenglerlehre, immerhin.“
„Der Lehrmeister kann einem leidtun. Darf’s eine Wurstsemmel sein?“
„Nein, lieber nichts Fleischiges. Eine Tafel Nussschokolade hätt ich gern.“
„Ein Süßer, der Herr Gendarm! Oder ist es ein Geschenk?“ Frau Habesam griff zu einer im Sonnenlicht ausgebleichten, leicht gekrümmten Packung.
„Nichts für ungut, Frau Habesam, aber geht’s auch frischer?“
„Heikel auch noch. Also doch ein Geschenk! Unsere Lehrerin, die Karin Walter, nicht wahr? Wird’s endlich was mit euch?“
„Nein.“
„Ist schon gut. Hier bitte! Soll ich’s schön einpacken?
Ich hätt ein rotes Papier mit Herzerln drauf.“
„Nur keine Umstände.“
„Wenn’s um die Liebe geht, ist mir keine Arbeit zu viel. Aber etwas anderes! Ich wollt sowieso auf die Wachstube kommen, nach dem Geschäft.“
„Was ist denn passiert, Frau Habesam?“
„Bestohlen bin ich worden. Eine Stange Wurst fehlt, eine teure.“
„Irrtum ausgeschlossen?“
„Bei mir immer. Außerdem ist das nicht der einzige Diebstahl in Burgheim. Dem Kirchenwirt, dem Greisinger, fehlt eine Kiste Bier, der alte Kofferradio vom Fürnkranz ist weg und ein Blumentopf vom Kriegerdenkmal. Ein Frevel, sag ich Ihnen, tote Helden zu bestehlen!“
„Und warum wissen wir nichts davon?“
„Wer hat schon gern mit der Gendarmerie zu tun? Und jetzt wissen Sie’s ja.“
„Danke. Irgendwelche Vermutungen?“
„Die Augen müssen S’ schon selbst aufmachen, Herr Polt.“
Der Gendarm zahlte und ging. Zu Hause angekommen, holte er sein Fahrrad hervor. Dieser freundliche Frühsommertag war gerade richtig für einen kleinen Ausflug. Gemächlich folgte Polt einem Güterweg, der über flaches Land zum südlichen Talrand führte und dann durch den Wald zu einer kleinen Kapelle hinauf, die von Rebenhängen umgeben war. Oben angekommen, stieg Polt, ein wenig außer Atem, vom Fahrrad und schaute über die Dörfer des Wiesbachtales hinweg zu den Kellergassen im Norden. Lange Ketten spielzeugkleiner Häuser zogen sich den Hang hinauf. Polt hatte plötzlich Lust auf Wein. Vielleicht war ja Sepp Räuschl nach seiner Bluttat in der Kellergasse anzutreffen. Tatsächlich sah er ihn im Presshaus mit Karl Mühlbauer zusammensitzen, dem Vater seines jungen Helfers.
„Du fehlst uns gerade noch“, sagte der Sepp statt einer Begrüßung, und der Mühlbauer nickte.
„Warum?“ Polt wartete, bis sein Glas mit grünem Veltliner gefüllt war, kostete und erkannte vergnügt den vertrauten Geschmack.
Räuschl hob sein Glas und zwinkerte Mühlbauer zu. „Weil es etwas zu bereden gibt, zwischen Nachbarn. Etwas Kriminalistisches!“
„Was denn?“ Polt trank noch einen Schluck. „Das ist schnell gesagt.“ Mühlbauer hielt sein Glas gegen das Licht, als wolle er die Farbe des Weines prüfen. „Mein Bub ist ein Dieb, ein Haderlump, wie er im Büchl steht.“
„Von Dieb hat kein Mensch was gesagt, von Haderlump erst recht nicht!“, beschwichtigte Räuschl, „aber zwei Paar frische Bratwürste fehlen und nur der Michel kann sie genommen haben. Zehn Paar geb ich ihm, noch mehr meinetwegen, aber fragen hätt er mich sollen.“
Der Mühlbauer nickte. „Wenn er welche hätt haben wollen. Will er aber nicht. Er pfeift auf so was. Frisst lieber Hamburger oder wie das Zeugs heißt, das Neumoderne.“
„Na, vielleicht waren meine Würscht für seine feinen Freund?“ Räuschls Stimme klang etwas hinterhältig.
„Die Jungen sind halt, wie Junge sind.“ Mühlbauer seufzte.
„Und wie sie’s von den Alten lernen, lieber Karl!“
„Was meinst denn damit, Sepp?“
„Nichts. Aber den Rechen hätt ich bei Gelegenheit gern wieder, den du dir vor einem Jahr ausgeborgt hast.“
„Schluss jetzt, ihr zwei!“ Polt trank aus. „Die besten Nachbarn, und dann fangen s’ gar noch zum Streiten an. Ich red einmal mit dem Michel. Ist er zu Hause?“
Mühlbauer war aufgestanden. „Wahrscheinlich. Aber gegen Abend zieht er immer los. Weiß der Teufel, wohin. Kommen S’, Herr Inspektor, wir treffen uns bei mir!“
Michel war gerade im Gehen. „Hallo du!“ Polt schaute dem jungen Mann mit der Bürstenfrisur freundlich ins Gesicht. „Hast noch ein paar Minuten Zeit?“
„Wenn es sein muss.“
„Nichts Wichtiges. Nur damit es keinen Unfrieden gibt, zwischen Nachbarn: Dem Räuschl fehlen zwei Paar Bratwürstel. Er gönnt sie dir, wenn du sie hast. Aber er will halt gefragt werden.“
„So. Will er. Dann frag ich ihn halt ob’s ihm ins Hirn gschissen haben, dem alten Trottel!“ Michels Kopf war hochrot. „Und die nächste Sau ghört ihm allein. Mich sieht der nimmer. Tschüss, die Herrschaften.“
„Tschüss!“ Mühlbauer schüttelte tadelnd den Kopf.
„Das hat er aus dem Fernsehen.“ Er schaute Polt an.
„Und wir sind jetzt gscheiter, nicht wahr?“
Am Abend, Polt hatte Nachtdienst, erzählte er seinem Vorgesetzten von Frau Habesams Wahrnehmungen. Harald Mank grinste.
„Die gute Aloisia Habesam wird alt!“
„Wie soll ich das verstehen?“
„Diesmal waren wir schneller. Wir haben die Täter, ein umfassendes Geständnis und die Zusage, den Schaden gutzumachen. Bei strengster Diskretion, übrigens!“
„Warum denn das?“
„Na ja. Blöde Buben waren’s, aus Langeweile und so. Denen will man ja nicht die Zukunft verderben. Noch dazu ...“
„Noch dazu was?“
„... wenn der Vater von dem einen Gendarm ist. Halt nur ja schön den Mund, Simon!“
„Natürlich. Nur eine Frage: war in dem Geständnis auch die Rede von Bratwürsteln und vom Räuschl Sepp?“
„Nein.“
„Und der Michel Mühlbauer, hat der mit der Bande was zu tun?“
„Nein.“
Im Morgengrauen kam Polt nach Hause. „Morgen, Czerno“, begrüßte er seinen Kater. „Wirst hungrig sein.“ Er füllte den Fressnapf. Czernohorsky schnupperte und wandte sich dann gleichgültig ab. Polt schüttelte den Kopf. „Bist krank, Alter?“ Verschlafen ging er zum Badezimmer, rutschte aus und hatte Mühe, auf den Beinen zu bleiben. Er bückte sich und hob, interessiert von seinem Kater beobachtet, ein glitschiges Stück Wursthaut auf. „Czernohorsky! Der Kater von einem Gendarmen, ein gemeiner Bratwurstdieb! Weißt du, was darauf steht? Tierheim! Trockenes Brot! Hartes Lager!“
Leidlich ausgeschlafen besuchte Polt dann seinen Freund Sepp Räuschl, überreichte ihm zwei paar Würste, die er bei Frau Habesam gekauft hatte, und erzählte.
„Der Kater weiß halt, was gut ist.“ Der Sepp seufzte erleichtert. „Ist also alles wieder in Ordnung mit dem Nachbarn.“
„Dann gehst jetzt hinüber zu ihm?“
„Den Teufel werd ich. Da muss schon er kommen.“
„Unsinn, Sepp. Dann geh halt ich.“
„Sehr gut. Kommst nachher zum Abendessen?“
„Was gibt’s denn?“
„Bratwürstel.“
Ein altmodischer Mensch
Ein Gespräch über Simon Polt
Beim Lesen Ihrer Bücher tritt einem Simon Polt wie ein Mensch aus Fleisch und Blut aus den Seiten heraus entgegen. Wie sind Sie eigentlich auf diese Romanfigur gestoßen?
Als ich damit begonnen habe, über die literarische Figur eines Gendarmen im Weinviertel nachzudenken, lagen schon gut zwei Jahrzehnte Leben, Mitleben, Erleben und Beobachten im Weinviertel hinter mir. Für einen Fremden, einen allmählich vertrauten Gast in einer Region gehört insistierende Neugier ganz einfach dazu.
Auch mit der Gendarmerie hatte ich immer wieder zu tun. Das lag weniger an meiner kriminellen Energie als daran, dass ich viele Jahre einen 2 CV, also eine Ente fuhr – oder eben nicht fuhr. Bei Nässe oder Kälte – und somit recht häufig – verweigerte dieses Auto nämlich den Dienst. Da half auch die serienmäßig zur Ausstattung gehörende Handkurbel nicht, das unwillige Gefährt musste angeschleppt werden. Letzteres besorgte relativ häufig ein Gendarm mit seinem Streifenwagen – und dieser Gendarm hieß Polt. Der Name war allerdings das Einzige, was er (von der Hilfsbereitschaft abgesehen) mit der späteren Romanfigur gemeinsam hatte. Aber der Name gefiel mir: prägnant, aber nicht aufdringlich, und vom Klang her ein sanfter Schuss.
Später ist mir dann noch mehr und mehr dieser für ländliche Gegenden so typische Zwiespalt aufgefallen: Die Pflicht zur Amtshandlung im Widerstreit zum Dienst an der Dorfgemeinschaft.
Ein Zwiespalt, der auch Simon Polt auf Schritt und Tritt begleitet – von seinem ersten Tag bei der Gendarmerie an.
Der Zwist begleitet Polt nicht nur, er gewinnt auch zunehmend an Gewicht und schmerzlicher Schärfe. Im vierten Roman, Polterabend, wird er dann vollends unerträglich. Polt muss sich entscheiden und er tut das, nach all dem, was er erlebt und gelernt hat, mit heiterer, entschlossener Gelassenheit.
Weiß der „Ur-Polt“, der Gendarm mit dem Abschleppstreifenwagen also, von seinem Glück, mit Simon Polt einem der berühmtesten Weinviertler überhaupt den Namen geliehen zu haben?
Der „Ur-Polt“ ist lange vor dem ersten Roman gestorben. Aber sein Sohn hat sich über das literarische Fortleben des Namens Polt in der Gendarmerie gefreut.
Hatten Sie, als Sie den ersten Polt-Roman geschrieben haben, schon eine Ahnung davon, wie der weitere Weg von Simon Polt aussehen, wohin er ihn führen würde?
Nein und ja. Einerseits hatte ich mit nur einem Roman um Simon Polt gerechnet, andererseits hat die Figur in meinem Kopf sehr rasch an Leben gewonnen und es war mir schon bald bewusst, dass Polt, ganz abgesehen von meinen Gedanken und Plänen, eine eigene Persönlichkeit entwickeln würde. Der Erfolg des ersten Romans hat mich dann dazu ermuntert, Polt weiterzudenken.
Natürlich waren und sind auch die Verfilmungen erfreulich und aufregend, aber bis heute entwickle ich Polt nicht als Filmvorlage, fernab vom Mainstream sowieso. Der frohgemute Eigensinn einer Fantasiegestalt, der es nicht nur gelingt, sich von mir zu befreien, sondern die auch durchaus in Widerspruch zu meinen Gedanken handelt, ist auch schuld an meinen Wortbrüchen: doch noch ein fünfter Roman, und – demnächst – ein sechster mit dem bezeichnenden Arbeitstitel „Alt, aber Polt“. Wir vertragen uns gut miteinander, der Simon Polt und ich. Darum entscheiden wir also beide gemeinsam, wie es so weitergehen könnte.
Über die Herkunft Simon Polts, die Familie, der er entstammt, sein Leben vor dem Gendarmeriedienst, verraten Sie in Ihren Büchern nicht allzu viel. Was wissen Sie als Simon Polts Schöpfer darüber?
Ein wenig ist schon nachzulesen: Der Vater, Heinrich Polt, hat seine Existenz als Weinbauer aufgeben müssen und konnte es sich auch nicht leisten, dem Sohn die gewünschte Lehrerausbildung zu finanzieren. Von Polts Mutter ist nichts zu erfahren, ich vermute, dass sie früh gestorben ist – Polts tiefes Verständnis für den Witwer Karl Fürnkranz könnte darauf hinweisen. Geschwister gibt es keine, das erklärt auch Polts Talent zum behaglichen Alleinsein. Sogar in der Ehe vermeidet es seine Karin, ihn diesbezüglich einzuengen.
Der Beruf des Gendarmen war für Polt jedenfalls eine Verlegenheitslösung. Polt macht das Beste daraus, weil es eben seine Art ist, Notwendiges ordentlich zu erledigen. Alles in allem ist die Familie Polt eher im unteren Drittel der Dorfhierarchie zu finden. Seine Autorität als Amtsperson ist ihm eher peinlich und so bleibt er einer, den man gerne in der Runde sieht, weil er sich nicht aufspielt und sich an die ungeschriebenen Regeln im Dorf und in der Kellergasse hält.
Bei seinem ersten Auftritt überhaupt, in der Geschichte „Der Anfang vom Ende“, begegnen wir Simon Polt als einem pflichtbewussten Gendarmeriebeamten mit Uniform und Waffengurt. Später verzichtet Polt immer häufiger auf die Uniform und geht in Zivil seiner Arbeit nach – warum?
In der Geschichte „Der Anfang vom Ende“ ist Polt nicht nur ein pflichtbewusster junger Gendarm, sondern auch einer, der mit Mut, gepaart mit einiger Sturheit, auch einem dienstälteren Kollegen kein Unrecht durchgehen lässt und sich damit schon am ersten Tag sein Berufsleben schwer macht. Die Uniform war ihm nie wichtig (die Waffe schon gar nicht), und allmählich sieht er sie auch als Symbol für Zwänge, die er kaum noch bewältigt. Aber seine Sehnsucht nach dem ganz normalen Leben lässt sich nur zum Teil verwirklichen, weil er auch als Privatperson nicht zuschauen kann, wenn Unrecht geschieht. Schließlich hat er es ja gelernt, wie damit umzugehen ist, und er hilft eben, wo er kann und wie er es kann. Zuweilen tut er das natürlich schweren Herzens, weil er sich und andere damit schmerzlichen Konflikten aussetzt.
„Gendarmen sind doch wirklich das Letzte“, hält Franz Widl Simon Polt in der Geschichte „Kellerleichen“ vor, und der antwortet ganz nüchtern: „Ganz meine Meinung.“ Simon Polt scheint sich oft nicht recht wohl zu fühlen in der Rolle dessen, der über Richtig und Falsch entscheiden und sich in das Leben anderer einmischen muss, trotzdem bleibt er seinem Beruf über Jahrzehnte treu. Warum eigentlich?
Ganz einfach: Er hat nichts anderes gelernt. Wer im Dorf mit seinem erlernten Beruf nicht zurechtkommt, gilt als Versager. Viele Jahre hindurch gibt ihm das Leben als Gendarm auch ein gewisses Ansehen in der Gemeinschaft, und das tut einem Menschen von ärmlicher Herkunft mit erheblichen Zweifeln an sich selbst recht gut. Erst als er bemerkt, dass er zu seinem fassungslosen Erstaunen für so eine achtungsgebietende Persönlichkeit wie die Dorflehrerin Karin Walter offenbar interessant und liebenswert ist, wächst sein Selbstwertgefühl. Je mehr es sich Polt zutraut, auch ohne Uniform sein Leben zu meistern, desto unwilliger handelt er in seinem wenig geliebten Beruf.
Dann wäre also die Begegnung mit Karin Walter und das stille Einverständnis, es miteinander zu versuchen, eine Art Wendepunkt in Simon Polts Leben?
Zweifellos. Polt, der Junggeselle, mit einem Beruf behaftet, der ihn immer wieder abseits stellt, in Konflikt mit seiner Umgebung bringt, erlebt mit Karin Walter eine neue Dimension seiner selbst, auch wenn er ernsthafte Zweifel daran hat, ob diese mit dem bisherigen, gut eingeübten Leben zusammenpasst.
Sozusagen in der Mitte seines Lebens und nach vielen Jahren als Gendarm quittiert Simon Polt dann doch den Staatsdienst. Worin liegen die Gründe für diese Entscheidung?
Als Polt sich im vierten Roman Polterabend vor die Wahl gestellt sieht, seine Pflicht zu tun und das Leben eines anständigen Menschen zu zerstören, oder seinem Gewissen zu folgen und ihn zu decken, findet er die Kraft, die Uniform für immer abzulegen. Er wird es später nie bereuen.
Polt ist kein Theoretiker und juristisch kaum gebildet. Aber er weiß, dass eine Vorschrift oder ein Gesetz für die Beurteilung eines Menschen nicht ausreichen kann. Amtshandlungen vollzieht er nur mit großem Widerwillen. Viel lieber hilft er, rückt zurecht, verhindert Unheil. Doch wenn es einmal notwendig ist, sich einem gefährlichen Konflikt zu stellen, tut er das konsequent und mit Nachdruck.
Immer wieder spürt Simon Polt Bedauern darüber, dass man ihm als Gendarmen mit einem gewissen Misstrauen begegnet. Nach seiner Karriere als Gendarm wird er Teilzeitwirt und Greißler – findet er in diesem neuen Lebensabschnitt dieses „Dazugehören“, das ihm davor gefehlt hat?
Wie auch der Arzt, der Pfarrer, der Lehrer im Dorf, hat Polt als Gendarm eine – wenn auch nicht sehr geachtete – Sonderstellung. Als beharrlicher Junggeselle, der auch als späterer Ehemann ein eher unkonventionelles Leben führt, bleibt Polt auch einer, der zwar dazugehört, sich aber nicht so recht einordnen lässt. Außerdem muss er schmerzlich erfahren, dass ihm sein Ausscheiden aus der Gendarmerie eher als Schwäche ausgelegt wird und das folgende – recht bunte – Berufsleben als Ziellosigkeit eines Menschen, der den wahren Ernst des Daseins nie begreifen wird. Aber Polt wird schon auch gemocht: Er bemüht sich ja immerhin, irgendwie durchs Leben zu kommen.
Manchmal wirkt Simon Polt ein bisschen aus der Zeit gefallen; einen „altmodischen Menschen“ nennt ihn Karin einmal. Hat sie Recht damit?
Ein bisschen? Polt ist ein Fossil, von einer erschreckend rasch schwindenden Gruppe weiterer Fossilien umgeben. Er ist in einer festgefügten Welt aufgewachsen: das Dorf als Schicksalsgemeinschaft mit strengen, aber auch beruhigend verlässlichen Regeln, die Kellergasse als Arbeitswelt, die auch eine trunkene Gegenwelt zur dörflichen Ordnung ist – aber auch hier ist nicht alles erlaubt. Über Jahrzehnte hinweg hat sich dieser Lebensraum – nicht zuletzt durch den Mangel an Perspektiven im stillen, allzu stillen Land an der Grenze – kaum merklich geändert. Seit ein paar Jahren ist der Fortschritt nicht mehr aufzuhalten. Aber Polt weigert sich stur, mit der Zeit zu gehen. Möge die Zeit doch gefälligst mit ihm gehen.
Wie hat sich Simon Polt über die Jahre und Jahrzehnte hinweg verändert? Ist er sturer und verschlossener geworden, oder wird er als Ehemann und Familienvater sanfter und weicher als zuvor?
Sanft und weich war Polt schon immer. Früher hat er sich eher dafür geniert, jetzt steht er dazu. In seinem Berufsleben hat er lernen müssen, dass es manchmal unumgänglich ist, sich durchzusetzen, dass manches Ziel nur erreicht werden kann, wenn Schäden und Verletzungen in Kauf genommen werden. Wie alle ruhigen, gutmütigen Menschen kann Polt überraschend und ganz schnell einmal die Kontrolle über sich verlieren, wenn ihm alles zu viel wird, wenn ihn die hellrote Wut überkommt.
Stur war Polt auch schon immer, wenn es darum ging, Unumgängliches zu tun. Verschlossen ist er – sogar seiner späteren Ehefrau und den Kindern gegenüber –, wenn er mit sich selbst uneins ist, abwägend, grübelnd, zweifelnd. Im Grunde genommen ist sich Polt treu geblieben, hat es aber mit den Jahren immer besser gelernt, auch zu sich selbst zu stehen, Schwächen miteingeschlossen.
Wenn Sie Simon Polt in ein paar Stichworten charakterisieren sollten – wie würde so ein Porträt aussehen?
Gutmütig und harmoniebedürftig bis an die Grenze zur Dummheit. Gefährlich, mutig und nicht mehr aufzuhalten, wenn er sich einmal dazu entschlossen hat, mit aller Kraft und Zähigkeit zu tun, was getan werden muss. Wenn er jemanden mag, schätzt oder gar liebgewinnt, bleibt er dabei, auch wenn es schwierig werden sollte. Ablehnung, Verachtung oder gar Feindschaft spricht er offen aus. Isst und trinkt und liebt fürs Leben gerne. Ruht in sich selbst, und es ist klüger, daran nicht zu rühren.
Das Gespräch führte Georg Hasibeder.
Copyright © Haymon Verlag GesmbH
Alle Rechte vorbehalten.
... weniger
Autoren-Porträt von Alfred Komarek
Alfred Komarek, geboren 1945 in Bad Aussee, lebt in Wien. Zahlreiche Bücher, darunter fünf Kriminalromane um Inspektor Simon Polt (alle verfilmt). Vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels (2011). Bei Haymon zuletzt: Wachau in seiner Reihe Österreich von innen (2013) und Blumen für Polt. Kriminalroman (HAYMONtb, 2013). www.alfred-komarek.at
Bibliographische Angaben
- Autor: Alfred Komarek
- 2013, 2. Aufl., 184 Seiten, Maße: 11,4 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Haymon Verlag
- ISBN-10: 3852189470
- ISBN-13: 9783852189475
- Erscheinungsdatum: 15.11.2013
Rezension zu „Zwölf mal Polt “
"Das schönste und treffendste Lob über Alfred Komarek ist sein Werk selbst." Erwin Steinhauer "Die Kurzkrimis schließen die Lücken in Polts Leben vom ersten Arbeitstag bis zum Ruhestand. Eine Geschichte ist menschlicher als die andere, immer sind sie ganz nahe an der Realität." KURIER, Peter Pisa "Komareks nur scheinbar gemütliche Welt hat Tiefen, die weiter reichen als die Weinkeller unter der Erde." Der Standard, Ingeborg Sperl "Alfred Komarek beschreibt wie kein anderer das Leben in den kleinen Weinviertler Dörfern an der österreichisch-tschechischen Grenze ... pointiert, poetisch, kraftvoll und verspielt zugleich." Die Presse am Sonntag, Irene Zöch "... so begleitet der Leser den behäbig schrulligen Titelhelden noch einmal auf seinen kriminalistischen Streifzügen durch die Presshäuser und Kellergassen des Wiesbachtals, von seinen ersten Tagen als Gendarm bis zu seiner Pensionierung. Mit dabei all die auch dem Leser lieb und vertraut gewordenen Menschen um ihn." Neues Volksblatt "Eine wunderbare Polt-Nachlese" Buchkultur, Sylvia Treudl "Zwölf Kurzgeschichten lang darf der authentischste aller heimischen Ermittler noch einmal in das Reich der Kellergassen tauchen. (...) 'Zwölf mal Polt' versammelt Erzählungen von Polts Anfängen als unbestechliches ermittelndes Greenhorn bis zum beruflichen Ende und privaten Neuanfang." NEWS, Dagmar Kaindl "Es sind die detaillierten Charakterbeschreibungen, die authentische Sprache und der Wortwitz des Autors, die diesen Geschichten Leben einhauchen - und es ist die originelle Figur des Simon Polt, die dieses Buch zum Lesegenuss macht." Bibliotheksnachrichten, Michaela Grames
Pressezitat
"Das schönste und treffendste Lob über Alfred Komarek ist sein Werk selbst." Erwin Steinhauer "Die Kurzkrimis schließen die Lücken in Polts Leben vom ersten Arbeitstag bis zum Ruhestand. Eine Geschichte ist menschlicher als die andere, immer sind sie ganz nahe an der Realität." KURIER, Peter Pisa "Komareks nur scheinbar gemütliche Welt hat Tiefen, die weiter reichen als die Weinkeller unter der Erde." Der Standard, Ingeborg Sperl "Alfred Komarek beschreibt wie kein anderer das Leben in den kleinen Weinviertler Dörfern an der österreichisch-tschechischen Grenze ... pointiert, poetisch, kraftvoll und verspielt zugleich." Die Presse am Sonntag, Irene Zöch "... so begleitet der Leser den behäbig schrulligen Titelhelden noch einmal auf seinen kriminalistischen Streifzügen durch die Presshäuser und Kellergassen des Wiesbachtals, von seinen ersten Tagen als Gendarm bis zu seiner Pensionierung. Mit dabei all die auch dem Leser lieb und vertraut gewordenen Menschen um ihn." Neues Volksblatt "Eine wunderbare Polt-Nachlese" Buchkultur, Sylvia Treudl "Zwölf Kurzgeschichten lang darf der authentischste aller heimischen Ermittler noch einmal in das Reich der Kellergassen tauchen. (...) 'Zwölf mal Polt' versammelt Erzählungen von Polts Anfängen als unbestechliches ermittelndes Greenhorn bis zum beruflichen Ende und privaten Neuanfang." NEWS, Dagmar Kaindl "Es sind die detaillierten Charakterbeschreibungen, die authentische Sprache und der Wortwitz des Autors, die diesen Geschichten Leben einhauchen - und es ist die originelle Figur des Simon Polt, die dieses Buch zum Lesegenuss macht." Bibliotheksnachrichten, Michaela Grames
Kommentar zu "Zwölf mal Polt"
5 von 5 Sternen
5 Sterne 1Schreiben Sie einen Kommentar zu "Zwölf mal Polt".
Kommentar verfassen