Parallele Mütter (DVD)
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Der international gefeierte Regisseur Pedro Almodóvar erzählt in seinem neuen Film PARALLELE MÜTTER (OT: „Madres Paralelas") von Identität und mütterlicher Leidenschaft anhand von drei sehr unterschiedlichen Müttern: Janis, Ana und Anas Mutter Teresa. In dem spannungsgeladenen Drama begibt sich Pedro Almodóvar auf Spurensuche - innerhalb der Familiengeschichte sowie der ganz persönlichen Wahrheit. In dem spannungsgeladenen Drama spielen Oscar-Preisträgerin Penélope Cruz („Offenes Geheimnis") und Neuentdeckung Milena Smit („Cross the Line - Du sollst nicht töten") virtuos zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Aitana Sánchez Gijón („Dem Himmel so nah") spielt Teresa, eine Mutter ohne Mutterinstinkt. In weiteren Rollen glänzen Kultstar Rossy de Palma („Zerrissene Umarmungen"), Julieta Serrano („Leid und Herrlichkeit") und Israel Elejalde („Einer gegen Alle"). Die Musik stammt von dem preisgekrönten Filmkomponisten Alberto Iglesias („Volver") der seit über zwanzig Jahren erfolgreich mit Almodóvar zusammenarbeitet. Auch mit dem Kameramann José Luis Alcaine („Die Haut in der ich wohne") verbindet ihn eine jahrelange künstlerische Freundschaft.
- Kamera und Ton
- Produktion und Regie
- Kinotrailer
Darsteller: | Penélope Cruz , Rossy de Palma, Israel Elejalde, Milena Smit |
Regisseur: | Pedro Almodóvar |
Label: | ARTHAUS |
Verleih: | Studiocanal |
Vertrieb: | Plaion Pictures |
Land / Jahr: | Österreich / 2022 |
- DVD
- farbig, Spieldauer: 118 Minuten
- Bild: Widescreen
- Sprache: Deutsch, Spanisch
- Untertitel: Deutsch
- EAN: 4006680099552
- Erscheinungsdatum: 02.06.2022
Vom Politischen zum Intimen zum Privaten. Und zum Schluss, mit überwältigender emotionaler Wucht, wieder zurück zum Politischen. Mit der stilistischen Klarheit und Eleganz, die schon die zutiefst autobiographische Betrachtung "Leid und Herrlichkeit" zum Meisterwerk werden ließ, fernab von den knalligen und krawalligen Werken, mit denen sich Spaniens wichtigster Filmemacher der Gegenwart einen Namen gemacht hatte, erzählt Pedro Almodóvar in "Parallele Mütter" nun von dem Land, in dem er lebt - auf dass seine Geschichte nicht vergessen werde von einer Generation, die schon die Achseln zuckt, wenn man den Namen Janis Joplin erwähnt. Janis wer? Falangisten was? Die Verbrechen der faschistischen Bewegung Spaniens sind der Auslöser für die Handlung, die Almodóvar hier ganz ruhig und klug ausbreitet, immer so verschlungen und überraschend, dass nicht immer klar ist, was hinter der nächsten Biegung warten mag.
Die Fotografin Janis, gespielt von Penélope Cruz, wie immer bei Almodóvar großartig, fotografiert den Forensik-Experten Arturo. Sie bittet ihn um Hilfe, bei der Regierung die Genehmigung zu erhalten, ein Massengrab vor den Toren des Heimatdorfes ihrer Familie ausheben zu dürfen, in dem unter anderem ihr Urgroßvater liegt, mit anderen aus dem Dorf kaltblütig ermordet von den Faschisten in den frühen Tagen des Krieges. Sie kommen ins Gespräch, kommen sich näher, am Ende des Abends landen sie im Bett, Janis ist schwanger. Gerade 40 geworden, freut sie sich darauf, Mutter zu werden, wenn auch alleinerziehend. Das hat sie mit der 17-jährigen Ana gemein, gespielt von der aufregenden Entdeckung Milena Smit, mit der sie das Zimmer in der Entbindungsstation teilt. Nur dass die ihrer
Fast zeitgleich bekommen Janis und Ana ihre Töchter - im Kino ein todsicheres Signal, dass die Wege der beiden so verschiedenen Frauen sich immer wieder kreuzen werden, in einer Handlung, die tolle Kapriolen macht und Almodóvar wiederholt die Gelegenheit gibt, aus immer anderen, leicht verschobenen Blickwinkeln Betrachtungen zu machen über das Selbstverständnis von Frauen und Müttern und Familien. We should all be feminists, steht auf einem T-Shirt, das Penélope Cruz in einer Szene trägt: Niemand würde jemals widersprechen, der sieht, wie einfühlsam "Parallele Mütter" das ganz und gar nicht perfekte Innenleben seiner drei Hauptfiguren aufdröselt. Die melodramatische Musik macht Andeutungen, dass der Film durchaus eine düstere Wendung hin zum Noir nehmen könnte, wie es der Filmemacher in früheren Werken wie "Schlechte Erziehung" oder "Zerrissene Umarmungen" durchaus schon vorexerziert hat. Dass er diesen Weg nicht beschreitet, mag der neuen Reife Almodóvars geschuldet sein, die sich auch in einer Konzentration ausdrückt, einem großen Ernst. Denn was der bald 72-jährige Filmemacher zum Schluss bereithält, ist eine Geschichtslektion, die unter die Haut geht, die bitterer und düsterer ist, als es jeder noch so raffinierte Plottwist sein könnte. Politisch war das Kino von Pedro Almodóvar immer schon, ohne zu politisieren, einfach nur im Aufzeigen von Lebensentwürfen, die selbstverständlich sein sollten und bei Almodóvar immer selbstverständlich erscheinen, ein weltoffenes, diverses Spanien, aber eben nicht selbstverständlich sind. Diese Freiheit hat man sich hart erkämpft. Indem er sich der Vergangenheit seines Landes zuwendet, mit letzten Bildern, die in Erinnerung bleiben, unterstreicht der Filmemacher nicht nur, dass er sich dessen immer bewusst ist, sondern dass die, die nachkommen, es unbedingt auch wissen sollten.
Thomas Schultze.
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