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  • 5 Sterne

    22 von 35 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 03.09.2015

    Baba Dunjas letzte Liebe ist ein berührender Roman.
    Sie lebt in Tschernova und ist 80 Jahre alt.
    Nach dem Reaktorunfall, an den ich mich noch gut erinnere, zieht Baba Dunja zurück nach Tschernova in ihr altes Haus.
    Ihre Tochter Irina lebt als Chirurgin in Deutschland. Einmal im Jahr trifft sie ihre Mutter in der Stadt und sie ist immer wieder entsetzt, das Dunja zurück in ihr Dorf will, aber die meint sie sei zu alt um woanders zu leben. Ihre Enkelin bekommt sie nie zu sehen, die Gefahr ist zu groß.
    Irina bringt immer wieder einmal im Jahr Kinder aus Tschernobil im Sommer nach Deutschland und dann wieder zurück.
    In Tschernowa leben nur wenige Menschen, die sich da zurückgezogen haben.
    Die Einwohner leben mit der Strahlung, aber als ein gesundes Kind dort auftaucht reagieren sie schnell, das das wieder zurück kommt.

    Die Charaktere haben ihre Ecken und Kanten und sind meist liebenswert. Jeder lebt mehr für sich, aber wenn was ausser gewöhnliches passiert halten sie zusammen.
    Die Autorin schreibt ihr Leben realistisch, so kann ich mir Baba Dunja und die anderen gut vorstellen und mit ihnen fühlen.
    Ein guter Roman mit Poesie voller Herz und Witz, angenehm zu lesen.

    Alina Bronskys Romane haben für mich eine besonders gute Atmosphäre.
    So habe ich noch ihren Roman Scherbenpark gut in Erinnerung, obwohl ich ihn schon vor 6 Jahren gelen habe. Das ist schon etwas Besonderes, bei der Menge guter Romane die ich seit dem gelesen habe.
    Mit diesem wird es bestimmt genauso gehen.
    Der Roman ist lesenswert und sehr zu empfehlen.

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  • 5 Sterne

    19 von 31 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Denis L., 02.09.2015

    "Baba Dunjas letzte Liebe" ist ein Buch, das schon mit den ersten Worten und Sätzen an sich fesselt: humorvoll, lustig und zugleich irgendwie traurig, sogar tragisch. Die Geschichte einer Frau, die mittlerweile über 80 ist und die sich von nichts und niemandem einschüchtern lässt. Eine Frau, die nach dem Atomkraftwerkunfall nicht lange in der Evakuierung bleibt und als erste in ihr Haus in einem abgelegenen Dorf zurückkehrt. Die Frau, die durch ihre Erfahrungen und Autorität zur heimlichen Oberbürgermeisterin des Dorfes ausgewählt wird und auf deren Rat sich jeder verlassen kann.
    Es ist die Geschichte einer Frau, die in einem Geisterdorf in der „Todeszone“ Geister der Verstorbenen sieht, mit dem Geist ihres Mannes spricht und sich mit ihm berät.
    Ein Schmunzeln im Gesicht zaubern die sehr bildhaften Beschreibungen der restlichen Dorfbewohner, vor allem der Nachbarin Marja, die mit ihrem Hahn Konstantin lebt, in dem sie den Ersatz eines Mannes sieht, und mit einer Ziege, die gerne fernsieht und im Bett von Marja schläft. Nicht weniger lustig erscheint der Heiratsantrag eines uralten Mannes, der nicht gerne kocht und nun eine Frau sucht, die für ihn die Hausarbeiten erledigen würde.
    Tragisch sind dagegen die Tatsachen, die nebenbei erwähnt werden. Zum Beispiel dass die Leute aus dem Dorf nicht im Nachbarort begraben werden dürfen, weil die Bewohner dort Angst vor der Strahlung haben. Oder auch die Tragödie in der Familie der Baba Dunjas Tochter Irina, die seit vielen Jahren in Deutschland lebt, die nun getrennt von ihrem Mann ist und keinen Kontakt mehr zur eigenen Tochter hat.
    Es gibt viele Episoden, die auch bei mir viel Nostalgie hervorgerufen hatten: z.B. die Geschichte mit den Pralinen zum Neujahr, die noch ein Dreivierteljahr gegessen und die Verpackungen gesammelt wurden. So ähnlich sah es auch in meiner Familie vor 20 Jahren aus. Und allgemein erinnern mich viele Beschreibungen an die aktuellen Zustände in den meisten Dörfern der ehemaligen Sowjetunion, wo das Leben auch heute so läuft, wie es von Alina Bronsky beschrieben wird.
    Die einzigen 2 Momente, die mich im Buch nicht überzeugt bzw. ein wenig enttäuscht hatten, waren die Geschichte mit der Baba Dunjas Enkelin (ich hätte mir gewünscht, dass sie sich doch noch ein bisschen entwickeln würde oder zumindest aufzeigen, dass eine Entwicklung kommt – sonst klingt das Ende sehr abrupt, als hätte die Autorin am Ende keine Lust mehr zu schreiben). Die andere Sache – die Geschichte mit einem Mann und seiner Tochter, die ins Dorf kommen. Ich hätte mir gewünscht, dass auch diese Geschichte ein bisschen mehr Bezug zu den anderen Protagonisten hätte. Nicht dass sie plötzlich im Dorf erscheinen und nach dem Ermordung des Mannes zu Ende ist. Man hätte auch schreiben können, was aus diesem Mädchen geworden war oder sie sogar in die Verbindung mit der Baba Dunjas Enkelin setzen. Irgendwas, was die ganze Sache etwas runder gemacht hätte.
    Die Sprache ist sehr schön, wodurch das Buch sich ganz leicht und schnell liest, sehr authentisch und lebhaft.
    In einem Satz: ein wunderschönes und lesenswertes Buch!
    Ich hätte dem Buch 4,5 Sterne gegeben, wenn das möglich wäre. -0,5 Punkte für die erwähnten Episoden

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  • 4 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Schnuck 5., 02.11.2015

    Alina Bronsky erzählt in ihrem Roman „Baba Dunjas letzte Liebe“ von deren Rückkehr in ihr Heimatdorf Tschernowo einige Jahre nach dem Reaktorunglück. Dort, in der Todeszone, lebt sie dann mit einigen wenigen, auch zurückgekehrten Dorfbewohnern. Ihr Leben ist eher bescheiden, fernab der Zivilisation, sie ernähren sich aus ihren Gärten und durch vereinzelte Einkäufen in der nächsten Stadt. Ihre Tochter Irina schickt Briefe und Pakete an Dunja. Ihre Enkeltochter Laura kennt sie nur durch Bilder. Durch einen Fremden, der mit seiner Tochter in den Ort kommt, wird die Gemeinschaft auf eine harte Probe gestellt.
    Die Autorin beschreibt die einfachen und kleinen Dinge des Lebens von Dunja. Ihre Gradlinigkeit, ihr einfaches Leben und die Gemeinschaft mit den anderen Dorfbewohnern werden feinfühlig und einfühlsam beschrieben. In der Ich-Form erfährt der Leser auch einiges von ihrer Lebensgeschichte. Dunja wird als unabhängig, aber auch sensibel beschrieben. Das durch die verstrahlte Umgebung schwierige Verhältnis zu ihrer Tochter wird tiefgründig und emotional dargestellt. Meiner Meinung wird hier auch die russische Mentalität deutlich, die die Autorin durch ihre eigene Herkunft gut beschreiben kann.
    Das farblich interessant gestaltete Cover zeigt für mich Dunja in jungen Jahren neben einer Birke, die einen Bezug zur Umgebung des Dorfes hat. Ihre letzte Liebe ist für mich ihre Heimat, ihr Dorf. Aber da soll sich jeder Leser dieses eher kurzen Romans eine Meinung bilden. Ohne große Spannung, mit einer Prise Humor und mit vielen Detail, die zum Nachdenken anregen, hat mich diese Geschichte überzeugt.

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  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marion E., 16.08.2015

    Baba Dunja ist ein der wenigen Alten, die nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl zurück in ihr Heimatdorf Tschernowo geht.
    Ihren Lebensabend möchte sie selbstbestimmt und in Ruhe begehen.
    Während alle Angst vor der Strahlung und der Radioaktivität haben, entsteht in dem kleinen verstrahlten Dorf eine Gemeinschaft der Alten.
    Man respektiert sich, hängt sich aber nicht auf der Pelle.
    Ironisch, witzig und doch mit ernstem Hintergrund beschreibt Baba Dunja ihr Leben. Es ist zum Lachen, zum Weinen, zum Schmunzeln und zum Nachdenken. Baba Dunja nimmt kein Blatt vor den Mund und ist auch sich selbst gegenüber kritisch, nimmt ihre Altersgebrechen oft mit Humor und trägt ihr Herz auf dem rechten Fleck.
    Mit wunderschönen Worten hat Alina Bronsky hier die Geschichte von Baba Dunja erzählt.
    Leise und doch so eindringlich, das die Welt von Baba Dunja erfährt.
    Mit Ironie, Herz und berührenden Worten wird die Reise nach Tschernowko, zu Baba Dunja und ihren Nachbarn zu einem unvergesslichen Erlebnis, das noch lange im Gedächtnis bleibt.
    Das Buch besteht aus „nur“ 154 Seiten. Doch diese erzählen alles und noch viel mehr.
    Ein Buch, das eine absolute Leseempfehlung von mir erhält!
    Ein Juwel!!!!

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anushka S., 25.04.2016

    Eine charmante kleine Geschichte

    Nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl kehrt knapp ein Dutzend Alte in ihren Heimatort Tschernowo zurück. Der Ort liegt in der sogenannten Todeszone, deswegen berichten auch die Medien darüber, als Baba Dunja als erste zurückkehrt. Sie findet, sie sei zu alt, um sich über ein Jahr mehr oder weniger Lebenszeit Gedanken zu machen. Nach und nach kehren weitere Menschen zurück; natürlich keine im zeugungs- oder empfängnisfähigen Alter. Das versteht sich für alle von selbst. Und natürlich keine Kinder. Es gibt kein fließend Wasser und Strom auch nur aus einem Aggregat und wer weiß, wie lange noch. Dafür kosten die Häuser keine Miete und der Boden ist ergiebig. Die Menschen können sich selbst versorgen. Doch dann kommen Fremde ins Dorf und stellen die Gemeinschaft, die bis dahin eigentlich keine ist, auf den Kopf.

    Ich kann mich den Stimmen, die dieses Buch zu kurz finden, anschließen. Ein paar Seiten mehr hätten das Buch sicherlich nicht langweilig gemacht, aber vielleicht Raum gegeben, einige Dinge besser aufzulösen. Es gibt einige lose Fäden am Ende des Buches und insgesamt ein offenes Ende. Ich hätte durchaus gern mehr Zeit mit den zahlreichen skurrilen Charakteren verbracht. Ein Bewohner ist wunderlicher als der andere und Baba Dunja beobachtet sie alle scharfsinnig, treffend und humorvoll. Neben dem Unterhaltungsaspekt widmet sich das Buch jedoch auch dem ernsten Thema des Reaktorunglücks, des Umgangs damit und dem Bedürfnis der früheren Einwohner nach Heimat und ihrem althergebrachten Leben. Der Bus fährt nur bis zur Grenze der Todeszone. Ihre Einkäufe und Post müssen die teils mehr, teils weniger rüstigen Rentner von dort auf einem mehrstündigen Fußmarsch selbst nach Hause tragen. Für Journalisten und Wissenschaftler sind die Menschen in Tschernowo ein Kuriosum, dem man nur in Schutzanzügen begegnen kann. Baba Dunjas Kinder leben weit weg und nur die Tochter hält Kontakt. Ihre Briefe und Pakete sind Highlights in Baba Dunjas Alltag.

    Alina Bronsky findet in diesem Buch einen wunderbaren Ton, der nichts ernst nimmt und trotzdem gut vermitteln kann, wenn die Protagonistin Emotionen durchlebt. Sie kann zudem gut die Lebenseinstellung Baba Dunjas, eines alten russischen Mütterchens, vermitteln, die nichts mehr braucht, aber nichts gegen die Pakete ihrer Tochter sagt, um ihr nicht das gute Gefühl zu verderben. Die Figuren sind gut, teilweise sogar überzeichnet, aber deshalb umso unterhaltsamer und liebenswerter. Alle Leben in Tschernowo, um ihre Ruhe zu haben, und doch suchen sie nach Gemeinschaft, was manchmal seltsame Blüten treibt. Absolut passend zum Buch ist das Cover gestaltet, das im Stil eines 80er Jahre Werbe- oder Propagandaplakats gestaltet ist. Das sollte jedoch nicht die Erwartung wecken, ein Buch über die 80er Jahre zu lesen, denn das Buch spielt in der heutigen Zeit und vermittelt Hintergründe und Gegebenheiten durch Rückblicke.

    "Baba Dunjas letzte Liebe" ist eine charmante kleine Geschichte mit skurrilen Charakteren über die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben, selbst in einer angeblich lebensfeindlichen Umgebung.

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  • 5 Sterne

    22 von 43 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anke3006 a., 11.09.2015

    Baba Dunja ist nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl wieder in ihr Haus zurückgekehrt. Mit einigen anderen Rückkehrern lebt sie dort ruhig und eben etwas anders. Der Garten wird bestellt, ob verstrahlt oder nicht, das macht ihr nichts aus. Wer über achtzig Jahre ist hat einen anderen Blick auf die Welt. Plötzlich taucht ein Fremder mit einem Kind in dem Dorf auf und alles gerät durcheinander. Aliens Bronsky hat hier einen Roman der leisen Töne geschrieben. Sie erzählt die Geschichte von Baba Dunja und ihrem Dorf sanft und mit einem Augenzwinkern. Der Einblick in die Gemeinschaft und die Gedankenwelt bringt den Leser zum Nachdenken. Es klingt Etwas nach.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nellsche M., 21.02.2016

    Baba Dunja kehrt nach der Tschernobyl-Katastrophe zurück in ihren Heimatort Tschernowo. Sie hat dort ihr kleines Häuschen und lebt von dem Obst und Gemüse aus ihrem Garten. Ihr ist es egal, ob sie oder die Lebensmittel verstrahlt sind. Sie möchte einfach in Ruhe leben. Genauso geht es noch einigen anderen Menschen, die nach Tschernowo zurück gekehrt sind. Doch dann kommt ein Mann mit seiner Tochter in das Dorf, um ebenfalls dort zu leben. Zuerst denkt Baba Dunja, dass die Tochter todkrank sein muss, weil nur dann ein Vater sein Kind in dieses Niemandsland, das verstrahlt ist, bringen würde. Doch die Tochter ist gesund. Und dann passiert ein schreckliches Unglück, das das Ganze Dorf in Aufruhr bringt.

    Das Buch ist wirklich lesenswert. Der Schreibstil ist leicht und flüssig und ich war sofort in der Geschichte drin und konnte die Gedanken und Gefühle von Baba Dunja verstehen. Die alte Baba Dunja fühlt sich in ihrem kleinen Dorf sehr wohl und hat keinerlei Verpflichtungen. Sie lebt in den Tag hinein und kümmert sich um ihre Nachbarn, insbesondere um Marja. Jeder der Dorfbewohner hat seine Eigenarten und Macken, was die Menschen sympathisch und einzigartig macht. Baba Dunja kann sogar die Toten sehen, aber nicht nur die Menschen, sondern auch den toten Hahn Konstantin. Dieser fiel ihr eines Tages tot vor die Füße und wurde kurzerhand zu eine Suppe verarbeitet. Seitdem kräht kein Hahn mehr in dem Dorf. Das Buch hat eine gute Portion Witz und Charme und zeigt, wie wenig es für ein ruhiges und glückliches Leben eigentlich braucht. Ich vergebe vier Sterne.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Corinna D., 20.05.2016

    Eine ganz rührende Geschichte . Ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen ....konnte es nicht aus der Hand legen.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 02.03.2016 bei bewertet

    Baba Dunja ist längst keine 82 mehr, dafür aber eine der wenigen alten Dorfbewohner, die wieder in ihren Heimatort Tschechow zurückgekehrt sind. Dort will nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl niemand mehr leben, weil alles verstrahlt ist und so reiht sich eine Ruine an die nächste und die Natur erkämpft sich ihren Platz wie eh und je. Die verbleibenden Menschen lassen sich durch nichts mehr abschrecken, weder durch die einfachen, primitiven Lebensbedingungen, noch durch ein einsames Dasein – abgeschottet von der Zivilisation. In ihrem selbst gewählten Exil lebt jeder wie er gern möchte, ganz im Einklang mit den Gegebenheiten doch füreinander sind die Menschen des Dorfes da, ersetzen fast eine fehlende Familie. Als eines Tages ein junger Mann mit seiner kleinen Tochter nach Tschechow kommt, um sich in einem leerstehenden Haus einzuquartieren, fährt Baba Dunja schwere Geschütze auf, denn sie wird es nicht dulden, dass ein bis dato gesundes Mädchen der tödlichen Strahlung ausgesetzt sein soll. Als der Vater nicht kooperiert geschieht ein Unglück, doch diesmal umgibt eine Mauer des Schweigens den Ort …
    Die junge Autorin Alina Bronsky entwirft in ihrem kurzen Roman eine besondere Studie über eine alte Frau, über ein selbstbestimmtes Leben weitab von Fortschritt und Entwicklungspotential, dafür aber ganz nah an den eigenen Bedürfnissen und das wirkt sehr autark. Baba Dunja wird zum Sinnbild einer Generation, die durchaus eigenwillig aber aus voller Überzeugung handelt, die ein weltlich abgekehrtes, von politischen Entscheidungen unabhängiges Dasein führt und der selbst großes Unglück nur einen kleinen Dämpfer versetzen kann. Dennoch handelt es sich bei dieser Denkweise keineswegs um Desinteresse sondern eher um ein tief verwurzeltes Heimatgefühl, dem äußere Einflüsse nur bedingt etwas anhaben können. Baba Dunjas letzte Liebe ist nicht die zu ihrem Mann, auch nicht die zu ihren Kindern und Enkeln sondern die zu ihrem Heim, in dem ihre Seele innere Zufriedenheit gefunden hat.
    Fazit: Ich vergebe 5 Sterne für einen tollen Roman, der gerade durch seine sachliche, präzise Erzählweise überzeugt und den Leser in eine ihm fremde Welt entführt. Ganz gewiss möchte man nicht tauschen mit der Hauptprotagonistin des Buches aber man möchte sie gerne kennenlernen – die Baba Dunjas dieser Welt, weil sie rechtschaffene Charaktermenschen sind. Kurze, zeitgenössische Prosa in Bestform – absolut empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M. S., 02.02.2016

    Die Geschichte um die eigensinnige, sympathische Baba Dunja, die im Dorf Tschernowo die "Bürgermeisterin" und gute Seele ist (jedenfalls nach Meinung der anderen Bewohner), nimmt einen mit auf eine Reise in ein strahlenverseuchtes Gebiet. Wir erfahren etwas aus dem Alltag der Personen, die nach dem Reaktorvorfall von Tschernobyl in ihr altes Dorf zurückgekehrt sind. Es handelt sich ausschließlich um ein paar alte Menschen die einfach so weiterleben wie vorher. Gemüse wird im Garten angebaut, Tiere werden geschlachtet, jeder macht sein Ding und trotzdem sind sie alle eine Gemeinschaft. Baba Dunja sieht ihren toten Mann, unterhält sich mit ihm, das ist halt einfach so das er da ist (und andere Tote auch). Sie ist zufrieden mit ihrem Leben.
    In Deutschland wohnt ihre Tochter mit Enkeltochter, sie stehen im Briefkontakt. Alle paar Jahre kommt die Tochter mal vorbei und besucht ihre Mutter, sie ist eine Ärztin, die Kinder aus Tschernobyl für kurze Zeit nach Deutschland holt, damit sie sich erholen können. Ihre Enkelin hat Baba Dunja noch nie gesehen, sie bekommt nur regelmäßig Fotos von ihr geschickt. Ihre Tochter hat ein schönes Leben mit ihrer Familie.
    Später im Buch stellt sich jedoch heraus, dass nicht alles so rosig ist wie es scheint.
    Bis dahin ist das Leben im Dorf nicht sehr aufregend. Doch dann tauchen zwei Fremde auf und bringen Unruhe in das beschauliche Dorfleben. Danach ist erstmal nichts mehr so wie es vorher war.
    Der Schreibstil von Alina Bronsky gefällt mir ausgesprochen gut, sie hat eine sehr bildliche Art zu schreiben und einen Humor der mir sehr gut gefällt. Hier mal ein Beispiel:
    In der Nacht weckt mich wieder Marjas Hahn Konstantin. Für Marja ist er eine Art Ersatzmann. Sie hat ihn großgezogen und schon als Küken gehätschelt und verwöhnt; jetzt ist er ausgewachsen und zu nichts zu gebrauchen. Stolziert herrisch über ihren Hof und schielt zu mir rüber. Seine innere Uhr ist durcheinander, schon immer gewesen, aber ich glaube nicht, dass es mit der Strahlung zu tun hat. Man kann sie nicht für alles, was blöd zur Welt kommt, verantwortlich machen.

    Von mir gibt es eine deutliche Empfehlung für dieses Buch und ich vergebe gerne 5 Sterne . Das einzig negative war das es zu kurz war.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marion E., 16.08.2015

    Baba Dunja ist ein der wenigen Alten, die nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl zurück in ihr Heimatdorf Tschernowo geht.
    Ihren Lebensabend möchte sie selbstbestimmt und in Ruhe begehen.
    Während alle Angst vor der Strahlung und der Radioaktivität haben, entsteht in dem kleinen verstrahlten Dorf eine Gemeinschaft der Alten.
    Man respektiert sich, hängt sich aber nicht auf der Pelle.
    Ironisch, witzig und doch mit ernstem Hintergrund beschreibt Baba Dunja ihr Leben. Es ist zum Lachen, zum Weinen, zum Schmunzeln und zum Nachdenken. Baba Dunja nimmt kein Blatt vor den Mund und ist auch sich selbst gegenüber kritisch, nimmt ihre Altersgebrechen oft mit Humor und trägt ihr Herz auf dem rechten Fleck.
    Mit wunderschönen Worten hat Alina Bronsky hier die Geschichte von Baba Dunja erzählt.
    Leise und doch so eindringlich, das die Welt von Baba Dunja erfährt.
    Mit Ironie, Herz und berührenden Worten wird die Reise nach Tschernowko, zu Baba Dunja und ihren Nachbarn zu einem unvergesslichen Erlebnis, das noch lange im Gedächtnis bleibt.
    Das Buch besteht aus „nur“ 154 Seiten. Doch diese erzählen alles und noch viel mehr.
    Ein Buch, das eine absolute Leseempfehlung von mir erhält!
    Ein Juwel!!!!

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sylvia M., 12.05.2016 bei bewertet

    Baba Dunja ist einige Jahre nach der Reaktorkatastrophe nach Tschernowo zurückgekehrt. Sie lebt dort ohne ihre Familie aber mit einigen wenigen anderen Heimkehrern ein beschauliches, bescheidenes Leben. Ihre Nachbarin Marja ist ihre beste Freundin und Vertraute. Sie hält Briefkontakt zu ihrer Tochter Irina, die in Deutschland Ärztin ist, alle paar Jahre treffen die beiden einander in einem benachbarten Städtchen. Irina hat eine Tochter, Laura, von der Dunja nur ein Foto besitzt und sie weiß, dass sie Laura niemals persönlich kennenlernen wird. Doch sie hat gewählt. Sie ist über achtzig und sie hat keinen anderen Wunsch als friedlich und in ihrem eigenen Haus zu sterben. So lange es nur irgendwie möglich ist, möchte sie ihren Garten bewirtschaften und ihr Haus besorgen und so unabhängig wie möglich sein, auch wenn das viel Mühsal und Entbehrungen bedeutet. Sie und die anderen Rückkehrer haben sich eingerichtet und das Dorfleben geht seinen langsamen und gleichförmigen Gang, bis ein Fremder ankommt und in Tschernowo sesshaft werden will. Das bringt Unruhe ins Dorf und kurze Zeit später ist er tot. Baba Dunja übernimmt die Verantwortung für seinen Tod und wird weggebracht aus ihrem geliebten Dorf und bestraft.
    Der Beginn dieser Geschichte hat mich sehr beeindruckt und ich war sehr gespannt, was daraus werden könnte. Es hätte einiges mehr sein können. Wenn man davon absieht, dass etliches ein wenig detaillierter hätte ausgeführt werden können, wird hier überhaupt nicht der Tatsache Rechnung getragen, dass diese Geschichte in Russland spielt und hier diese „es wird alles wieder gut“-Linie irgendwie nicht passt. Schade eigentlich, denn sowohl die äußere Aufmachung als auch der Beginn waren vielversprechend, leider hat es dann in der zweiten Hälfte sehr nachgelassen.

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Herbert M., 20.08.2015

    Baba Dunja lebt mit einigen anderen Heimkehrern in Tschernowo, wohin sie einige Jahre nach dem Reaktorunglück zurückgekehrt ist. Ihr Mann ist gestorben, ihre Tochter ist Ärtzin in Deutschland und ihr Sohn ist in Amerika. Doch Baba Dunja will zu Hause sterben – das ist ihr Plan. Sie ist mittlerweile weit über 80 und hat sich in ihrem Leben so gut wie möglich eingerichtet. Sie lebt mit ihren Nachbarn und für die Briefe ihrer Tochter Irina und redet ab und zu mit ihrer Nachbarin Marja und dem Geist ihres Mannes.
    Das Leben plätschert recht friedlich dahin, bis ein fremder Mann mit seiner Tochter in Tschernowo auftaucht, der hier mit ihr Leben will. Doch der Fremde ist nicht willkommen und kurz darauf ist er tot. Die Dorfgemeinschaft wird zur Rechenschaft gezogen und Baba Dunja, die meint, ihr Leben schon hinter sich zu haben und als Dorfälteste ihre Freunde beschützen zu müssen, nimmt alle Schuld auf sich, wird verurteilt und landet im Gefängis, wird jedoch begnadigt und kann schlußendlich in ihr Dorf zurückkehren.
    Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben und hat mir anfangs sehr gut gefallen, hat dann aber rasch ein wenig eingebüßt. Teils, weil mit die Handlung ein wenig stark konstruiert vorkommt, teils, weil auch die Gedankenwelt einer alten, mehr oder weniger vereinsamten Frau mir nicht ganz authentisch erscheint. Insgesamt hätte der Geschichte ein wenig mehr Tiefe gutgetan.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hope, 16.08.2015 bei bewertet

    Baba Dunja ist ein der wenigen Alten, die nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl zurück in ihr Heimatdorf Tschernowo geht.
    Ihren Lebensabend möchte sie selbstbestimmt und in Ruhe begehen.
    Während alle Angst vor der Strahlung und der Radioaktivität haben, entsteht in dem kleinen verstrahlten Dorf eine Gemeinschaft der Alten.
    Man respektiert sich, hängt sich aber nicht auf der Pelle.
    Ironisch, witzig und doch mit ernstem Hintergrund beschreibt Baba Dunja ihr Leben. Es ist zum Lachen, zum Weinen, zum Schmunzeln und zum Nachdenken. Baba Dunja nimmt kein Blatt vor den Mund und ist auch sich selbst gegenüber kritisch, nimmt ihre Altersgebrechen oft mit Humor und trägt ihr Herz auf dem rechten Fleck.
    Mit wunderschönen Worten hat Alina Bronsky hier die Geschichte von Baba Dunja erzählt.
    Leise und doch so eindringlich, das die Welt von Baba Dunja erfährt.
    Mit Ironie, Herz und berührenden Worten wird die Reise nach Tschernowko, zu Baba Dunja und ihren Nachbarn zu einem unvergesslichen Erlebnis, das noch lange im Gedächtnis bleibt.
    Das Buch besteht aus „nur“ 154 Seiten. Doch diese erzählen alles und noch viel mehr.
    Ein Buch, das eine absolute Leseempfehlung von mir erhält!
    Ein Juwel!!!!

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  • 5 Sterne

    2 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katja Z., 27.07.2015

    Baba Dunja kehrt zurück in ihre Heimat. In der Nähe des strahlenden Reaktors hofft sie in Tschernowo auf ein ruhiges restliches Leben. Aber lange bleibt sie nicht allein, nach und nach kehren noch weitere Vertriebe zurück, die meisten alt, so dass es auch egal ist, wenn sie verstrahltes Gemüse essen. Ihre Kinder leben im Ausland und kommen sie nicht mehr besuchen, sie selbst war auch noch nie bei ihrer Tochter Irina in Deutschland – wie auch, schon die Fahrt mit dem Bus in die benachbarte Kleinstadt, wo ihre Post und die Pakete Irinas gelagert werden, ist ein Kraftakt. So leben sie beschaulich vor sich hin, gelegentlich von Forschern und Journalisten belästigt, bis eines Tages ein Mann mit einem kleinen Mädchen auftaucht. Das geht aber wirklich nicht, ein Kind in der Zone? Doch es kommt noch schlimmer als man den gedankenlosen Vater ermordet auffindet und das ganze kleine Dorf festgenommen wird.

    Alina Bronsky trifft herrlich den Ton einer älteren Frau, die ihr Leben gelebt und alles gesehen hat – was soll eine ehemalige Krankenschwester aus der Nähe des geschmolzenen Tschernobyl-Reaktors auch noch erschüttern? Die moderne Welt ist ihr ohnehin fremd und so erhalten Baba Dunja und die anderen Bewohner des Dorfes eine Zeit, die schon lange vorbei ist. Auch wenn vieles humorvoll und mit einem unvergleichlichen Wortwitz dargeboten wird, schwebt doch ein ernstes Thema über diesem kurzen Roman und man fragt sich aus der Ferne, wie denn mit den Betroffenen der Katastrophe umgegangen wurde und wie sie heute leben. Es zeigt jedoch auch, wie zufrieden man abseits der Konsumtempel mit einem geregelten Leben im Einklang mit der Natur sein kann, fernab der Moden und Nachrichten.

    Fazit: ein ungewöhnliches Buch, das man unter keinen Umständen verpassen sollte.

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  • 5 Sterne

    1 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücher F., 29.02.2016

    Tschernowo liegt nach dem Reaktorunglück in der Todeszone. Das Dorf ist verstrahlt und eigentlich sollte hier niemand mehr leben. Doch einige alte Bewohner kehren in ihre Heimat zurück und wohnen zurückgezogen und abgetrennt vom Rest der Welt in ihrem kleinen Dorf. Es ist ihre Heimat, sie sind alt und daher ist ihnen die Strahlung, die dort herrscht relativ egal. Baba Dunja war die erste, die zurückgekommen ist und wird daher auch als Sprecherin der Dorfgemeinschaft angesehen. In Tschernowo ist alles ein wenig anders: die Spinnen weben ihre Netze anders, die Klänge der Zikaden unterscheiden sich, all dies weiß Baba Dunja von den Forschern, die dem Dorf alle paar Jahre einen Besuch abstatten, um die Strahlung zu messen und Untersuchungen anzustellen.

    In Tschernowo gibt es keine Kinder, zu groß ist die Angst davor, dass diese krank zur Welt kommen. Baba Dunjas Tochter wohnt in Deutschland. Ihre Enkelin hat Baba Dunja noch nie gesehen. Sie kommuniziert nur durch Briefe mit ihnen. Das ist das einzige, das sie an ihrem Leben wirklich stört. Ansonsten ist sie vollkommen zufrieden mit ihrem Leben. Doch eines Tages kommen Fremde in das Dorf und es passiert sogar ein Mord. Seitdem ist für Baba Dunja nichts mehr, wie es vorher war.

    Mir hat das Buch sehr gefallen. Der Schreibstil war angenehm zu lesen. Man konnte Baba Dunjas Gedanken und Gründe für ihr Handeln gut nachvollziehen, auch wenn sie von der eigenen, persönlichen Meinung manchmal abweichen. Ich finde die Vorstellung von diesem Dorf faszinierend und habe daher gerne darüber gelesen. Außerdem finde ich es gut, dass dieses Buch das Reaktorunglück von Tschernobyl thematisiert. Denn auch wenn dies schon mehr als zwanzig Jahre zurückliegt, sind die Auswirkungen bis heute spürbar. Das Buch greift einige dieser Aspekte auf und verarbeitet sie auf interessante Weise.

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  • 5 Sterne

    3 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    miss.mesmerized, 27.07.2015 bei bewertet

    Baba Dunja kehrt zurück in ihre Heimat. In der Nähe des strahlenden Reaktors hofft sie in Tschernowo auf ein ruhiges restliches Leben. Aber lange bleibt sie nicht allein, nach und nach kehren noch weitere Vertriebe zurück, die meisten alt, so dass es auch egal ist, wenn sie verstrahltes Gemüse essen. Ihre Kinder leben im Ausland und kommen sie nicht mehr besuchen, sie selbst war auch noch nie bei ihrer Tochter Irina in Deutschland – wie auch, schon die Fahrt mit dem Bus in die benachbarte Kleinstadt, wo ihre Post und die Pakete Irinas gelagert werden, ist ein Kraftakt. So leben sie beschaulich vor sich hin, gelegentlich von Forschern und Journalisten belästigt, bis eines Tages ein Mann mit einem kleinen Mädchen auftaucht. Das geht aber wirklich nicht, ein Kind in der Zone? Doch es kommt noch schlimmer als man den gedankenlosen Vater ermordet auffindet und das ganze kleine Dorf festgenommen wird.

    Alina Bronsky trifft herrlich den Ton einer älteren Frau, die ihr Leben gelebt und alles gesehen hat – was soll eine ehemalige Krankenschwester aus der Nähe des geschmolzenen Tschernobyl-Reaktors auch noch erschüttern? Die moderne Welt ist ihr ohnehin fremd und so erhalten Baba Dunja und die anderen Bewohner des Dorfes eine Zeit, die schon lange vorbei ist. Auch wenn vieles humorvoll und mit einem unvergleichlichen Wortwitz dargeboten wird, schwebt doch ein ernstes Thema über diesem kurzen Roman und man fragt sich aus der Ferne, wie denn mit den Betroffenen der Katastrophe umgegangen wurde und wie sie heute leben. Es zeigt jedoch auch, wie zufrieden man abseits der Konsumtempel mit einem geregelten Leben im Einklang mit der Natur sein kann, fernab der Moden und Nachrichten.

    Fazit: ein ungewöhnliches Buch, das man unter keinen Umständen verpassen sollte.

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  • 5 Sterne

    1 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marion E., 16.08.2015

    Baba Dunja ist ein der wenigen Alten, die nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl zurück in ihr Heimatdorf Tschernowo geht.
    Ihren Lebensabend möchte sie selbstbestimmt und in Ruhe begehen.
    Während alle Angst vor der Strahlung und der Radioaktivität haben, entsteht in dem kleinen verstrahlten Dorf eine Gemeinschaft der Alten.
    Man respektiert sich, hängt sich aber nicht auf der Pelle.
    Ironisch, witzig und doch mit ernstem Hintergrund beschreibt Baba Dunja ihr Leben. Es ist zum Lachen, zum Weinen, zum Schmunzeln und zum Nachdenken. Baba Dunja nimmt kein Blatt vor den Mund und ist auch sich selbst gegenüber kritisch, nimmt ihre Altersgebrechen oft mit Humor und trägt ihr Herz auf dem rechten Fleck.
    Mit wunderschönen Worten hat Alina Bronsky hier die Geschichte von Baba Dunja erzählt.
    Leise und doch so eindringlich, das die Welt von Baba Dunja erfährt.
    Mit Ironie, Herz und berührenden Worten wird die Reise nach Tschernowko, zu Baba Dunja und ihren Nachbarn zu einem unvergesslichen Erlebnis, das noch lange im Gedächtnis bleibt.
    Das Buch besteht aus „nur“ 154 Seiten. Doch diese erzählen alles und noch viel mehr.
    Ein Buch, das eine absolute Leseempfehlung von mir erhält!
    Ein Juwel!!!!

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  • 3 Sterne

    0 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sylvia M., 23.09.2015

    Baba Dunja ist einige Jahre nach der Reaktorkatastrophe nach Tschernowo zurückgekehrt. Sie lebt dort ohne ihre Familie aber mit einigen wenigen anderen Heimkehrern ein beschauliches, bescheidenes Leben. Ihre Nachbarin Marja ist ihre beste Freundin und Vertraute. Sie hält Briefkontakt zu ihrer Tochter Irina, die in Deutschland Ärztin ist, alle paar Jahre treffen die beiden einander in einem benachbarten Städtchen. Irina hat eine Tochter, Laura, von der Dunja nur ein Foto besitzt und sie weiß, dass sie Laura niemals persönlich kennenlernen wird. Doch sie hat gewählt. Sie ist über achtzig und sie hat keinen anderen Wunsch als friedlich und in ihrem eigenen Haus zu sterben. So lange es nur irgendwie möglich ist, möchte sie ihren Garten bewirtschaften und ihr Haus besorgen und so unabhängig wie möglich sein, auch wenn das viel Mühsal und Entbehrungen bedeutet. Sie und die anderen Rückkehrer haben sich eingerichtet und das Dorfleben geht seinen langsamen und gleichförmigen Gang, bis ein Fremder ankommt und in Tschernowo sesshaft werden will. Das bringt Unruhe ins Dorf und kurze Zeit später ist er tot. Baba Dunja übernimmt die Verantwortung für seinen Tod und wird weggebracht aus ihrem geliebten Dorf und bestraft.
    Der Beginn dieser Geschichte hat mich sehr beeindruckt und ich war sehr gespannt, was daraus werden könnte. Es hätte einiges mehr sein können. Wenn man davon absieht, dass etliches ein wenig detaillierter hätte ausgeführt werden können, wird hier überhaupt nicht der Tatsache Rechnung getragen, dass diese Geschichte in Russland spielt und hier diese „es wird alles wieder gut“-Linie irgendwie nicht passt. Schade eigentlich, denn sowohl die äußere Aufmachung als auch der Beginn waren vielversprechend, leider hat es dann in der zweiten Hälfte sehr nachgelassen.

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  • 5 Sterne

    2 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge R., 16.08.2015

    Das Cover könnte zum Buch passen, wäre die Frau darauf nicht so jung. Baba Dunja ist inzwischen 85 Jahre alt. Dem hätte man Rechnung tragen sollen. Am Buch selbst ist nichts auszusetzen. Ich bin total begeistert und habe es in einem Zug zu Ende gelesen. Baba Dunja lebte mit ihrer Familie in der Nähe von Tschernobyl in dem kleinen Dorf Tschernowo, das sie nach dem Reaktorunglück verlassen mußte. Jetzt ist sie alt und sehnt sich zurück nach ihrem Dorf und ihrem Haus. Zum Entsetzen ihrer Tochter Irina, die ihr dieses Vorhaben ausreden möchte, geht sie in ihr Dorf zurück. Sie ist die Erste von den alten Bewohnern, die noch am Leben sind. Aber nach und nach kommen noch einige mehr und richten sich dort wieder ein. Baba Dunja ist glücklich dort, es ist ihre Heimat. Fremde kommen nicht nach Tschernowo und wenn irgendetwas gebraucht wird, muß Baba Dunja den weiten Weg nach Malyschi zurücklegen. Dorthin schickt ihr ihre Tochter auch ihre Briefe und Pakete. Ganz selten nur kommt Irina allein nach Malyschi, und zu ihrem ganz großen Bedauern kennt Baba Dunja ihre Enkelin Laura nicht. Baba Dunja ist der gute Geist in der kleinen Dorfgemeinschaft, bis eines Tages ein schreckliches Ereignis den Frieden stört.

    Alina Bronski läßt in einer wunderbaren und bildhaften Sprache ihre Baba Dunja in der Ich-Form von ihrem Leben erzählen. Trotz ihres hohen Alters meistert sie ihr Leben und ist den anderen Dorfbewohnern eine Stütze. Immer schwerer fällt ihr der lange Weg nach Malyschi. Beim Lesen glaubt man fast selbst, den Schmerz in den Beinen zu spüren. Alina Bronski hat eine ganz großartige Figur erschaffen. Wenn ich nur wüßte, was in dem Brief ihrer Enkelin steht. Ich würde ihn gerne übersetzen.

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