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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliothekarin, 08.02.2021

    Alem Grabovac erzählt der Welt seine Kindheit und seiner Wurzeln. Er schildert eine Welt in Armut, Verlassenheit, Trennung, Aggressivität und Lügen.
    Alems Mutter Smilla verliebt sich in seinen Vater und wird von ihm immer wieder schwer enttäuscht. Letzten Endes trennt sie sich von ihm , findet aber wieder einen neuen Partner Damit Alems Mutter ihren Lebensunterhalt verdienen konnte, mußte sie Alem in eine Pflegefamilie geben und sie sehen sich nur selten.
    Als Alem älter wird, macht er sich auf die Suche nach seinen Wurzeln und findet am Ende auch das Grab seines Vaters.
    Die Geschichte von Alem hat mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen. Der Lebensstil und auch das Benehmen von Emir fand ich an manchen Stellen unerträglich . Er war unverschämt, rücksichtlos und dachte nur an sich. Smilla dagegen war selbstständig, mutig, zeigte aber keinen Mut Emir mal die Meinung zu sagen und sich rechtzeitig von ihm zu trennen.
    Alem hat die Charaktere sehr gut beschrieben , sie waren stimmig und ich konnte sie mir sehr gut vorstellen. .
    Der Schreibstil hat mich direkt mitgenommen. Er war flüssig, hatte eine klare Sprache ohne Schnörkel. Beim Lesen wurde mir nie langweilig.
    Alem Grabovac hat eine beeindruckende Biographie geschrieben, die sich zu lesen lohnt. Die Thematik des Buches hat mich nachdenklich gemacht.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Edith S., 24.02.2021

    Dieses Buch hat mich besonders berührt.
    Alem Grabovac, der Autor, hatte bei seiner Geburt nicht die besten Voraussetzungen. Seine Mutter, Smilija, wächst in Jugoslawien in den ärmlichsten Verhältnissen auf. Sie muss täglich Hunger leiden und in Fetzen zur Schule. Wird von den Mitschülern ausgegrenzt. Sie sehnt sich nach Reichtum und Schokolade. Eines Tages bekommt sie die Gelegenheit nach Deutschland zu gehen. Nach Würzburg in einer Schokoladenfabrik zu arbeiten. Hier wird sie bald von Emir umgarnt, der sich schnell als Kleinkrimineller und notorischer Fremdgänger entpuppt. Sie wird schwanger und lässt sich immer wieder von seinen Entschuldigungen beschwichtigen. Als Emir untertauchen muss, wird sie bedroht und ist völlig auf sich gestellt. Ihr bleibt nichts anderes übrig als ihr Baby zu einer Familie in Pflege zu geben um ihren Lebensunterhalt verdienen zu können.
    Obwohl der Pflegevater ein Nazi ist, kann man in vielen Dingen denken, dass Alem es nicht besser treffen konnte. Vor allem seine Pflegemutter behandelt ihn bald wie ihren eigenen Sohn, die Kinder werden wie Geschwister und Amir wird geliebt und gefördert.

    Es fällt mir schwer zu beschreiben, wie mich dieses Buch bewegt hat. Am Besten ihr lest es selbst.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 30.01.2021 bei bewertet

    Bemerkenswerter autobiografischer Roman

    Erzählt wird die Geschichte von Alem, der in Deutschland als Sohn einer Kroatin und eines Bosniers geboren wird.
    Am Anfang wird in starken Passagen geschildert, wie die Mutter Smilja aus einem armen Dorf nach Deutschland kommt und dort Emir kennenlernt, heiratet und ein Kind bekommt. Aber Emir ist ein Dieb und Säufer und schon bald kommt es zur Trennung.
    Erst als Erwachsener erfährt Alem von seinem Vater, der bereits gestorben ist und besucht sein Grab in Serbien.
    Dann schwenkt das Buch zurück in Alems Kindheit und Jugend. Er wächst bei Pflegeeltern auf. Alem ist hin und hergerissen zwischen seiner Mutter und deren
    gewalttätigen Freund und seinen Pflegeeltern.

    Viele Elemente dieser Zeit, der frühen Achtziger werden gezeigt, so dass man sich gut einfühlen konnte.

    Ab und zu ist Alem auch in der ehemaligen Heimat seiner Mutter in Kroatien und besucht seine Verwandten, aber 1991 beginnt der Krieg in Jugoslawien und es kommt zu Vertreibungen.

    Der Roman zeichnet sich durch einen eigenständigen Ton aus, der den Leser ans Buch fesselt. Der Ton ist nüchtern und klar, was ich sehr schätze. Und das Buch ist offensichtlich autobiografisch, was die Intensität noch verstärkt.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 01.02.2021 bei bewertet

    Hier lesen wir eine Autofiktion, wie Alem Grabovac über „Das achte Kind“ berichtet. Autobiographisch, verwoben in fiktionalen Handlungsebenen.

    Eine Kindheit im Gastarbeitermilieu der etwas anderen Art. Alem Grabovac erzählt die Geschichte seiner Mutter Smilja und auch seine. Smilja wächst unter ärmsten Verhältnissen im Hinterland Kroatiens auf. Ihr Vater ein Säufer, der regelmäßig nicht nur seine Frau, sondern auch seine Kinder verprügelt. Smilja und ihr Schokoladenschwur: Eines Tages wird auch sie so wie ihre hochnäsigen Schulkameradinnen diesen süßen Traum genießen können. Stück für Stück. Nur weg von daheim - halbwegs erwachsen, findet sie in Würzburg Emir und bald schon kündigt sich Alem an. Aber wie soll sie arbeiten und ein Baby hüten? Denn auf Emir ist kein Verlass, er ist mehr mit sich und dem süßen Leben beschäftigt, gerät in extreme Schwierigkeiten und muss schließlich fliehen. Dank einer Freundin findet sie für Alem einen Platz bei der Familie Behrens und schweren Herzens lässt sie ihn wochentags hier, holt ihn nur an den Wochenenden zu sich. Die Männer in Smiljas Leben sind eine einzige Katastrophe. Zunächst Emir, der irgendwann verschwindet und dann Dusan, bei dem sie wieder gehörig daneben gegriffen hat. Auch er säuft, bestiehlt und verprügelt nicht nur sie.

    Zwei Welten prallen aufeinander. Der Alltag in Alems „deutscher Familie“, in der er neben den sieben eigenen Kindern das achte, aber nicht minder geliebte Kind ist und die Wochenenden mit seiner Mutter. Viel sieht Alem in jungen Jahren, erlebt die bittere Armut in Kroatien und fühlt sich immer mehr zu seinen Pflegeeltern und deren Lebensstil hingezogen. Hier erfährt er Geborgenheit in einer warmherzigen Familie, kommt mit Pac-Man in Kontakt, hört die neuesten Hits von Madonna genauso wie Duran Duran und all die damals weltbekannten Musikstars. Mit Freunden überspielt er seine Musik mit dem Doppelkassettenrecorder. Ein unbeschwertes Leben hier bei Robert, dem unbelehrbaren Nazi und Marianne, dem ruhenden Pol. Dank dieser Familie kann und wird er seinen eigenen Weg finden.

    Als längst Erwachsener mit Frau und Kind erfährt Alem, dass Emir - sein Vater - nicht wie von Smilja immer behauptet, bei einem Arbeitsunfall um Leben kam sondern erst vor kurzem gestorben ist. So macht er sich auf, das Grab seines Vaters zu suchen und zu besuchen.

    Eine Reise durch die Kindheit, geprägt von Liebe und Geborgenheit einerseits und durchlitten von Gewalt und Lieblosigkeit auf der anderen Seite. Alem Grabovac erzählt ohne zu werten, so kann ich mir als Leser unvoreingenommen meine eigene Meinung bilden. Er erzählt von all den schönen und all den schlimmen Geschehnissen, die seine Kindheit und Jugend nachhaltig prägten. Ein Buch der leisen Töne, sehr lesenswert.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brenda_wolf, 14.03.2021

    Geht unter die Haut

    Der Autor und Journalist Alem Grabovac verarbeitet in „Das achte Kind“ fiktiv seine Familiengeschichte in einer ehrlichen und zu tiefst berührenden Geschichte, die sich allerdings als harter Tobak herausstellt.

    Die Geschichte beginnt in den siebziger Jahren. Die Mutter Smilja wächst in extremst ärmlichen Verhältnissen in Kroatien auf. Sie lernt den Bosnier Emir kennen und lieben. Sie kommen beide mit großen Hoffnungen als Gastarbeiter nach Deutschland und finden auch schnell eine Arbeit. Doch während der Mutter fleißig und zuverlässig ist, ist der Vater ein verantwortungsloser Tunichtgut. Er treibt sich lieber in Kneipen rum. Als Alem 1974 geboren wird, ist es Smilja klar, dass sie nicht zuhause bei ihrem Baby bleiben kann, und auf Emir ist kein Verlass. Sie findet schließlich eine deutsche Pflegefamilie bei der Alem, während der Woche, als achtes Kind aufwachsen kann. Es zerreißt ihr das Herz, aber es ist letztendlich die beste Entscheidung für das Kind. Emir entwickelt sich zum Kleinganoven. Als ihm in Deutschland der Boden zu heiß wird, irgendwelche Typen sind hinter ihm her, setzt er sich in seine Heimat ab und landet später im berüchtigten Gefängnis Goli Otok in Jugoslawien. Smilja findet einen neuen Partner. Doch auch Dusan ist ein gewalttätiger Säufer, bei dem Alem, der die Wochenenden bei seiner Mutter verbringt, nichts zu lachen hat. Alem wächst auf in den Glauben, dass sein Vater bei einem Arbeitsunfall ums Leben kam.

    Mich hat die Geschichte gepackt. Scheinbar emotionslos erzählt der Autor von Alem. Der schlichte und schnörkelloser Schreibstil wirkte umso drastischer. Der Roman ist in drei Bücher unterteilt. Im ersten geht es um die Mutter Smilja, das zweite ist Alem gewidmet und im letzten Buch geht es um Emir.

    Von allem Protagonisten hat konnte die Pflegemutter mein Herz erreichen. Sie hat sich für Alem eingesetzt und ihn in ihre Familie aufgenommen wie ein eigenes Kind. Ihr Mann hat leider meine Sympathien verloren, als sich nach und nach herausstellte, dass er ein alter unverbesserlicher Nazi ist, der aus der Geschichte nichts gelernt hat. Alems Mutter tat mir leid. Die mutige junge Frau aus dem ärmlichen Kroatien, schaffte es nicht sich gegen ihre Männer zu behaupten. Mit Alem selber hatte ich großes Mitleid. Ich habe mit dem kleinen Kerl sehr gelitten und fand es erstaunlich, dass er sich trotz dieser schlechten Ausgangsbedingen seinen Weg in ein gutes Leben gefunden hat.

    Es geht in diesem Roman um die Problematik der Migration von Gastarbeitern in den 70iger Jahren, um nicht aufgearbeitete Geschichte, um die ewig Gestrigen, um innerfamiliäre Gewalt, nicht zuletzt um Schuld und Vergebung.

    Ein Buch das unter die Haut geht. Allerdings keine leichte Lektüre.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 25.01.2021

    Ihre Kindheit in dem kroatischen Dorf war von Entbehrung geprägt, nur einen einzigen Raum hatte die Familie und oft nicht genug, um zu Essen. Smilja hat sich geschworen, jede sich bietende Chance zu nutzen, um den Elend zu entfliehen und kommt so als junge Frau als Gastarbeiterin einer Schokoladenfabrik nach Deutschland. Ihr Mann Emir ist launisch und faul und ein Ganove dazu, als sie schwanger wird, ist ihr klar, dass sie sich alleine um das Kind wird kümmern müssen, was nur schwer mit der Arbeit vereinbar sein würde. Eine Kollegin erzählt ihr von dem Arrangement für ihre Tochter: unter der Woche wächst das Kind bei Marianne und Robert auf, am Wochenende ist sie bei ihr. So kommt Alem schon nach sechs Wochen in eine deutsche Pflegefamilie, die so ganz anders ist als seine eigene. Nach dem plötzlichen Verschwinden Emirs findet die Mutter einen neuen Freund, der jedoch gewalttätig und permanent besoffen ist und mit dem sie in Frankfurt in prekären Verhältnissen haust. Alem dagegen ist in der deutschen Großfamilie als achtes Kind aufgenommen worden und erlebt die typische deutsche Kleinstadt Kindheit der 70er und 80er Jahre. Beide Leben sind unvereinbar, aber gleichermaßen Bestandteil seines Alltags.

    Alem Grabovacs Roman kommt als Fiktion daher, erzählt allerdings seine eigene Lebensgeschichte, die jedoch alles andere als die typische Migrationsgeschichte ist. Er ist in beiden Kulturen aufgewachsen, hat Ausländerfeindlichkeit erlebt und ebenso das kleinbürgerliche Leben der schwäbischen Provinz – inklusive Holocaust-Verleugnung und heimlicher Nazi Verehrung. Kaum jemand wird so tiefen Einblick in die Lebenssituationen haben wie er; Leben, die im selben Land stattfinden, aber genauso gut auf unterschiedlichen Planeten angesiedelt sein könnten.

    Interessant ist zunächst Smilja, deren Kindheit in den 50er Jahren wenig Anlass zur Freude bietet, sie aber zu einer entschlossenen und durchaus mutigen Frau macht. Alleine ins Ausland zu gehen, um das Glück zu suchen, erfordert Mut, doch bei der Wahl ihrer Männer hat sie kein Händchen. Sie wird benutzt, beraubt, verprügelt und kann sich selbst jedoch aus dem Elend nicht befreien. Allerdings ist sie bezogen auf ihren Sohn bedingungslos und stellt ihre Gefühle hinten an, um ihm eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Diese bieten die Pflegeeltern, Alem mangelt es an nichts, auch die Zuneigung ist durchaus jene, die auch die leiblichen Kinder erfahren. Knackpunkt jedoch ist die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte und der eigenen Vergangenheit. Roberts eindeutig rechte politische Gesinnung war sicherlich zu jener Zeit kein Einzelfall und hinter verschlossenen Türen – wie auch hier – wurde so manche nicht-salonfähige Parole geäußert.

    Mit Ausbruch des Jugoslawienkriegs wird die Frage nach der kulturellen Zugehörigkeit nochmals komplizierter. Kroatische Mutter, bosnischer Vater, aufgewachsen in einer deutschen Familie. An Grabovacs vielseitigen Familienangehörigen, inklusive angeheiratetem mexikanisch-amerikanischen Soldaten, zeigt sich, dass dieses Konzept vielleicht auch schlicht überholt ist und schon lange nicht mehr zu einer mobilen Welt mit Migration in allerlei Richtungen und Familiengründungen in allen Farben und Formen mehr passt. Begriffe wie Heimat werden so flexibel, ergänzt um Wahlheimaten und mehr an Personen denn an Örtlichkeiten festgemacht. Ebenso lassen sich Neuankömmlinge nicht mehr

    Facettenreich und mit viel Wiedererkennungswert, wenn man die Kindheit zur gleichen Zeit erlebte und dennoch öffnet der Autor auch Türen zu einer anderen Welt. Erzählerisch unterhaltsam und zugleich zum Denken anregend – vielleicht hilft der Blick zurück in die Vergangenheit, um in der Zukunft etwas anders zu machen, um das Nebeneinander etwas mehr Miteinander werden zu lassen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marita R., 15.04.2021

    ernüchternd
    " Das achte Kind " von Alem Grabovac ist ein Buch , das unter die Haut geht. Erzählt wird es von Alem selbst, der gebürtiger Jugoslave ist, mit seiner Mutter aber schon als Kind in Deutschland lebt, in der Hiffnung auf ein besseres Leben. Leider heiratet Alems Mutter dafür den falschen Mqnn, der zwar ein Charmeur, aber faul und labil ist. Alems Mutter schuftet in einer Fabrik und gibt dafür Alem unter der Woche zu Pflegeeltern, bei denen er ein geregeltes und liebevolle Betreuung erfährt. Am Wochenende holt ihn seine Mutter,doch seine Familie wird auf Dauer die Pfelegefamilie, die ihn auch prägt. Nachdem seine Mutter einen neuen Freund kennenlernt, lernt Alem auch nach und nach Gewalt und Alkohollismus kennen. In den Ferien geht es dann zurück in seine Heimat zu den Großeltern,die natürlich in einem ganz kargen Umfeld leben.

    Als dann später der Sohn des Freundes ihrer Mutter nach Deutschland kommt, wird deutlich, wie unterschiedlichn das Leben der Gastarbeiterkinder laufen kann. Doch auch in Alems Pflegefamilie läuft nicht alles rund, sein Pflegevater trauert immer noch der guten alten Zeit nach und Alem schnappt Äußerungen seines Pflegevaters auf, die ihm vor allem im Erwachsenenalter sauer aufstoßen.

    Das Buch lässt sich sehr gut und flüssig lesen und macht schon deutlich, wie schwer es den ersten Gastarberitern gemacht wurde, hier Fuß zu fassen und als Familie glücklich zu leben.Das Alems Mutter ihn in eine Pflegefamilie geben muss, um arbeiten zu gehen,, fällt ihr sehr schwer und entfremdet sie auch ihrem Kind. Alem hat das Glück, eine liebevolle Familie zu finden und nicht wie viele andere Kinder dieser Familien, auf sich allein gestellt zu sein, oder zerissen zwischen der Heimat und Deutschland.

    Trotz vieler Probleme, Alkoholismus, Geldnot, Brutalität,hat Alem das Glück in einer intakten Pflegefamilie aufzuwachsen und dadurch Zukunftschancen zu haben. Er macht sein Abitur , studiert und wird Journalist. Sicherlich hatte Alems Mutter sich ihre Zukunft in Deutschland anders vorgestellt, doch für ihr Kind hat es ein gutes Ende genommen.

    Das Buch hat mich sehr berührt und ich kann es nur weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    PeLi, 14.02.2021 bei bewertet

    Der Autor Alem Grabovac wurde 1979 in Würzburg geboren, als Sohn einer Kroatin und eines Bosniers.
    Hier erzählt er über sein Aufwachsen in zwei ganz gegensätzlichen Welten.

    Seine Mutter Smilja , die in einem winzigen Gebirgsdorf in Kroatien in ärmlichsten Verhältnissen aufgewachsen ist, kommt in den 70er Jahren nach Würzburg. Dort verliebt sie sich in den sehr charismatischen Emir, der sich im Nachhinein allerdings als Krinineller und notorischer Fremdgänger entpuppt. Als Smilja das merkt, ist sie allerdings schon mit ihm verheiratet und hat ihr gemeinsames Baby Alem, zur Welt gebracht. Als Emir sie im Stich lässt und sie natürlich weiter arbeiten muss und ihr Baby nicht alleine betreuen kann, gibt sie Alem schweren Herzens zu einer deutschen Pflegefamilie . Anfangs eigentlich nur als Übergangslösung bis zu Alems Schulzeit geplant, wird sein Aufenthalt dort dann doch zum Dauerzustand. Alem wäschst fortan bei der deutschen Familie Behrens auf, die selbst sieben eigene Kinder hat und sie behandeln ihn wie ihr eigenes, achtes Kind.

    So hat er sein eigentliches Zuhause bei der deutschen Familie und die Ferien verbringt er bei seiner Mutter und ihrem neuen Freund . Die Wechsel zwischen diesen beiden , sehr unterschiedlichen Welten, fallen Alem nicht leicht. Ganz besonders , weil Dusan, der gewalttätige Freund seiner Mutter, ihn oft sehr grausam behandelt. Und auch die Besuche in dem Geburtstort seiner Mutter, in die die beiden jeden Sommer reisen, sind zuerst einmal wie ein Kulturschock für den kleinen Jungen, denn die Verhältnisse dort sind sehr karg. Aber Alem ist stark und er geht seinen Weg, auch wenn der oftmals sehr hart ist.

    Über seinen leiblichen Vater hat man dem Jungen nicht viel erzählt und als er eines Tages herausfindet, dass seine Mutter ihn jahrelang belogen hat, macht er sich auf die Suche nach seinen Wurzeln , er möchte einfach herausfinden, wie sein Vater wirklich war.


    Alem durch seine Kindheit zu begleiten, war oft ziemlich schwer, vor allem bei den Besuchen in Frankfurt. Man fragt sich automatisch, warum eine Frau bei so einem Mann bleibt und warum sie vor allen Dingen, ihrem Kind so etwas antun lässt. Doch der Autor selbst, erzählt seine Geschichte ohne Verbitterung, er zeigt sehr viel Verständnis für alles, was ihm widerfahren ist. Er hat wohl einfach mit der Vergangenheit abgeschlossen und vieles verziehen.

    Das Buch ist in drei Bereiche aufgeteilt. Im ersten Teil "Das Buch Smilja" erfährt man , wie alles begann, wie seine Mutter Smilja nach Deutschland kam, hier als Gastarbeiterin arbeitete und dann ihr wenige Wochen altes Baby in eine fremde Familie geben musste. Im zweiten großen Teil "Das Buch Alem" begleitet man dann Alem durch seine gesamte Kindheit. In diesem Teil gab es viele schöne Momente, aber auch sehr traurige. Im letzten und kleinsten Teil "Das Buch Emir" ist Alem dann auf der Suche nach seinem Vater.

    Mir hat "Das achte Kind" sehr gut gefallen. Der Autor erzählt hier klar und schnörkellos und ohne Bitterkeit von zwei völlig unterschiedlichen Welten. Auf der einen Seite seine deutsche Familie, in der er geliebt und ohne Angst und Sorgen aufwachsen kann. In der es aber, wie er erst später feststellt, auch Schattenseiten gibt. Und auf der anderen Seite eine Welt voller Gewalt, Angst, Armut. Ein Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann und das sich absolut zu lesen lohnt.

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  • 5 Sterne

    Petra L., 14.02.2021

    Der Autor Alem Grabovac wurde 1979 in Würzburg geboren, als Sohn einer Kroatin und eines Bosniers.
    Hier erzählt er über sein Aufwachsen in zwei ganz gegensätzlichen Welten.

    Seine Mutter Smilja , die in einem winzigen Gebirgsdorf in Kroatien in ärmlichsten Verhältnissen aufgewachsen ist, kommt in den 70er Jahren nach Würzburg. Dort verliebt sie sich in den sehr charismatischen Emir, der sich im Nachhinein allerdings als Krinineller und notorischer Fremdgänger entpuppt. Als Smilja das merkt, ist sie allerdings schon mit ihm verheiratet und hat ihr gemeinsames Baby Alem, zur Welt gebracht. Als Emir sie im Stich lässt und sie natürlich weiter arbeiten muss und ihr Baby nicht alleine betreuen kann, gibt sie Alem schweren Herzens zu einer deutschen Pflegefamilie . Anfangs eigentlich nur als Übergangslösung bis zu Alems Schulzeit geplant, wird sein Aufenthalt dort dann doch zum Dauerzustand. Alem wäschst fortan bei der deutschen Familie Behrens auf, die selbst sieben eigene Kinder hat und sie behandeln ihn wie ihr eigenes, achtes Kind.

    So hat er sein eigentliches Zuhause bei der deutschen Familie und die Ferien verbringt er bei seiner Mutter und ihrem neuen Freund . Die Wechsel zwischen diesen beiden , sehr unterschiedlichen Welten, fallen Alem nicht leicht. Ganz besonders , weil Dusan, der gewalttätige Freund seiner Mutter, ihn oft sehr grausam behandelt. Und auch die Besuche in dem Geburtstort seiner Mutter, in die die beiden jeden Sommer reisen, sind zuerst einmal wie ein Kulturschock für den kleinen Jungen, denn die Verhältnisse dort sind sehr karg. Aber Alem ist stark und er geht seinen Weg, auch wenn der oftmals sehr hart ist.

    Über seinen leiblichen Vater hat man dem Jungen nicht viel erzählt und als er eines Tages herausfindet, dass seine Mutter ihn jahrelang belogen hat, macht er sich auf die Suche nach seinen Wurzeln , er möchte einfach herausfinden, wie sein Vater wirklich war.


    Alem durch seine Kindheit zu begleiten, war oft ziemlich schwer, vor allem bei den Besuchen in Frankfurt. Man fragt sich automatisch, warum eine Frau bei so einem Mann bleibt und warum sie vor allen Dingen, ihrem Kind so etwas antun lässt. Doch der Autor selbst, erzählt seine Geschichte ohne Verbitterung, er zeigt sehr viel Verständnis für alles, was ihm widerfahren ist. Er hat wohl einfach mit der Vergangenheit abgeschlossen und vieles verziehen.

    Das Buch ist in drei Bereiche aufgeteilt. Im ersten Teil "Das Buch Smilja" erfährt man , wie alles begann, wie seine Mutter Smilja nach Deutschland kam, hier als Gastarbeiterin arbeitete und dann ihr wenige Wochen altes Baby in eine fremde Familie geben musste. Im zweiten großen Teil "Das Buch Alem" begleitet man dann Alem durch seine gesamte Kindheit. In diesem Teil gab es viele schöne Momente, aber auch sehr traurige. Im letzten und kleinsten Teil "Das Buch Emir" ist Alem dann auf der Suche nach seinem Vater.

    Mir hat "Das achte Kind" sehr gut gefallen. Der Autor erzählt hier klar und schnörkellos und ohne Bitterkeit von zwei völlig unterschiedlichen Welten. Auf der einen Seite seine deutsche Familie, in der er geliebt und ohne Angst und Sorgen aufwachsen kann. In der es aber, wie er erst später feststellt, auch Schattenseiten gibt. Und auf der anderen Seite eine Welt voller Gewalt, Angst, Armut. Ein Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann und das sich absolut zu lesen lohnt.

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  • 5 Sterne

    nicigirl85, 12.02.2021

    Titel: Eine etwas andere Kindheit...

    Der Klappentext und die ungewöhnliche, schlichte Optik hatten mich auf den Roman aufmerksam gemacht. Gespannt begann ich zu lesen und bekam so viel mehr als ich erwartet hatte.

    In der Geschichte geht es um Alem, der aus einer Gastarbeiterfamilie stammt. Da seine Mutter viel arbeitet und sein Vater sich als Kleinganove herumtreibt, wächst er bei Pflegeeltern auf. Hat das Leben für ihn auch nur Arbeit und Ausgrenzung parat? Was hat das Schicksal mit ihm vor?

    Der Roman ist in drei Bücher aufgeteilt, in denen es zunächst um die Mutter Smilja, dann um Sohn Alem und zuletzt um Vater Emir geht. Die Aufteilung empfand ich als gelungen, da so die Figuren alle näher beleuchtet werden und nicht nur Hauptakteur Alem.

    Die Schilderungen des Gastarbeiterlebens haben mich sehr bewegt. Als Kind der späten 80er und geboren in der DDR, habe ich diese Entwicklung nicht mitbekommen und mich bisher damit noch nicht beschäftigt. Es wird sehr deutlich wie die Not der Menschen ausgenutzt wurde. Berührt hat mich die intensive Liebe zur Heimat und dass sie trotz der Armut und allem dort immer wieder hinfahren und auch die Familie unterstützen.

    Anders als erwartet, lief das Leben in der Pflegefamilie recht harmonisch ab. Fast hatte man den Eindruck, man würde seine eigene Familie gezeigt bekommen, so klassisch deutsch mit all ihren Gewohn- und Eigenheiten war die Familie Behrens. Hier musste ich des Öfteren schmunzeln.

    An Alem hat mir vor allem gefallen, dass er seiner Umgebung gegenüber sehr aufgeschlossen ist und lieber selbst bewertet, als nur das zu glauben, was einem die Erwachsenen sagen. So hat er Kontakt zu seinem kriminellen Stiefbruder ohne selbst auf die schiefe Bahn zu geraten. Er sieht das gut bürgerliche Leben der Pflegefamilie und das ärmliche Leben seiner Mutter, die sich kaputt schuftet in der Fabrik, um über die Runden zu kommen. So etwas zu sehen und auch Gewalt zu erleben, prägt enorm für das restliche Leben und hat Einfluss auf spätere Entscheidungen.

    Die eingestreute Entwicklung Jugoslawiens fand ich hoch spannend und auch das Leben der Großeltern dort. Natürlich weiß man, dass dort Krieg in den 90ern herrschte, aber wirklich beschäftigt hat man sich damit nicht. Die Wende stand damals im Fokus bei den meisten Deutschen.

    Gut gefällt mir, dass der Roman Autofiktion ist, sprich auf der Biografie des Autors beruht, denn man spürt in jeder Zeile, dass es genauso gewesen sein muss.

    Der schnörkellose, leicht unterkühlte Schreibstil sorgt dafür, dass ausschließlich die Geschichte im Fokus ist. Das mochte ich, denn man braucht keine sprachlichen Bilder oder ähnliches, um sich das Geschilderte vorzustellen.

    Fazit: Eine berührende Geschichte über Migration, die mehr Aufmerksamkeit verdient hat und worüber wir immer wieder sprechen müssen. Gern empfehle ich dieses tolle Buch weiter. Klasse!

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  • 5 Sterne

    dj79, 25.03.2021

    Bewundernswertes Pflegekind
    Alem ist ein Junge mit drei Vätern und einer Mutter mit traditionellem Familienbild. Seine Mutter Smilja, träumte schon immer von einem besseren Leben, weswegen sie ihre Heimat Jugoslawien verlässt, um in Deutschland zu arbeiten. Dort lernt sie Emir, Alems Vater, kennen. Emir denkt gar nicht daran, einem geregelten Job nachzugehen, als Kleinkrimineller besorgt er sich das Geld, das er zum Feiern braucht. Damit sie Alem nicht mit dem unfähigen Vater allein lassen muss, gibt Smilja ihren Sohn in die Obhut einer deutschen Pflegefamilie.

    Bei den Behrens, Marianne und Robert, wächst Alem gemeinsam mit den jüngeren Behrens-Kindern und weiteren Pflegekindern recht behütet auf. Die Pflegefamilie wohnt in einem schönen großen Haus mit Garten, warme Mahlzeiten gibt es mittags und abends. Jedes zweite Wochenende fährt er zur Mutter, die bald schon einen neuen Partner hat. Dort spielt sich fast das ganze Leben in einem einzigen Zimmer ab. Süßigkeiten und Fernsehen bestimmen jeweils den Aufenthalt. Jeden Sommer fährt Alem mit seiner Mutter zu den Großeltern nach Jugoslawien.

    In der direkten Gegenüberstellung der unterschiedlichen Kulturen wird deutlich, wie stark verwachsen wir jeweils mit den traditionellen Ansichten unserer Vorfahren bzw. unserer eigenen Vergangenheit sind. Die Deutschen, Marianne und vor allem Robert, hängen noch immer dem Nationalsozialismus nach und verharmlosen den Holocaust. Sie sehen vordergründig das positive dieser Zeit, die eigene Jugend. Smilja emigriert zwar nach Deutschland, um sich ein besseres Leben zu erarbeiten, bleibt aber durch die Partnerwahl in ihrer jugoslawischen Blase hängen. Zudem scheint Smiljas Erziehung eine ihrerseitige Auflösung einer eingegangenen Beziehung nicht zuzulassen. Nach dem Tod Titos kommen auch unterdrückte Feindseligkeiten zwischen den jugoslawischen Volksgruppen zurück, spontan können Freundschaften nichtig werden. Alem hat diese Unzulänglichkeiten der verschiedenen Kulturen schon als Kind, später noch deutlicher als Jugendlicher spüren und wahrnehmen können. Durch seine Geschichte werden diese Denk- und Verhaltensweisen ins Bewusstsein der Leser*innen übertragen, die ihrerseits vielleicht einen Anstoß zur Reflexion ihrer eigenen Haltung erfahren.

    Am Stil des Autors hat mir die Aufteilung in drei Bücher gefallen. Er lenkt den Fokus dadurch auf die jeweils im Vordergrund stehende Person. Gut war für diese Geschichte darüber hinaus, dass sie kontinuierlich im Zeitverlauf erzählt wurde. Das stilistisch Beste war für mich allerdings die gefühlvolle Sprache, die gleichzeitig frei von Schnulzigkeit war.

    Da mich sowohl die Geschichte selbst als auch die Sprache fasziniert haben, empfehle ich den Roman gern weiter.

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  • 5 Sterne

    Bibliomarie, 08.02.2021

    Als die junge Kroatin Smilja als Gastarbeiterin nach Deutschland kommt, will sie vor allem der bitteren Armut entfliehen, aber auch dem gewalttätigen und trinkenden Vater. In Würzburg stillt sie ihren Hunger nach Schokolade und auch nach Liebe. Doch Emir ist ein Mann, der jedes Versprechen vergisst, ein Hallodri der bald nach der Geburt des Sohnes verschwindet. So bleibt Smilja nach zwei Jahren allein mit einem Säugling, den sie zu einer Pflegefamilie gibt, denn sie muss Geld verdienen.
    Der kleine Alem wächst wochentags in einer Pflegefamilie mit strengen Regeln und geordneten Tagesablauf auf, Marianne die Pflegemutter umsorgt ihre Pfleglinge liebevoll, wie ihre eigenen sieben Kinder, die zum Teil schon das Elternhaus verlassen haben. Robert, der Pflegevater ist ein ewig Gestriger, Holocaust-Leugner und „Es war nicht alles schlecht, damals“- Schwadronierer. Für den älter werdenden Alem wird dass das Zusammenleben schwierig machen und zu ernsten Konflikten mit Robert führen, doch die Geborgenheit die ihm Pflegemutter Marianne vermittelt und das freundschaftliche Miteinander mit den älteren Kindern der Familie überdecken die Schwierigkeiten.
    Die Wochenenden verbringt der mit der Mutter, doch Dusăn, der neue Freund der Mutter, ist ein brutaler Mann, er prügelt und säuft. Alem wird älter und die Wochenenden immer seltener, den Dusăn prügelt auch Alem. Zwischen diesen zwei Welten ist Alem zerrissen, den leiblichen Vater hält er für tot.

    Namen und Orte lassen vermuten, das Alem Grabovac sich von seiner eigenen Biografie zu diesem Roman inspirieren ließ, doch er erzählt distanziert, auch wenn er die Ich-Form wählt. Er wertet und verurteilt nicht die Handlungen der Erwachsenen, er berichtet. Doch konnte ich mich nicht der Eindringlichkeit entziehen. Smilja, die in überbordender Liebe, Alem an den Wochenenden mit Süßigkeiten überschüttet, kann ihn aber letztendlich nicht vor Dusăn schützen. Sie ist selbst Opfer, verharrt in ihren Beziehungen im vom Vater vorgegebenen Muster.

    Als erwachsener Mann erfährt Alem, dass Emir noch lange lebte und sucht sein Grab und auch seine eigenen Wurzeln. Dort kann er seinen Gefühlen Lauf lassen.

    Das achte Kind, ein Anhängsel, das nirgendwo ganz richtig dazu gehört, seine Einsamkeit ist zwischen den Zeilen des Romans spürbar. Vielleicht ist dieser Roman auch eine Suche nach der eigenen Geschichte, ein Versuch zu verstehen und ein Stück Selbsttherapie.

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  • 5 Sterne

    Tine G., 21.03.2021

    Von didi2256
    Alem Grabovac schreibt hier in "Das achte Kind" seine Kindheit bis zum Studium nieder.
    Alems Mutter Smilja ist die Tochter einer armen Bauersfamilie in früheren Jugoslawien. Wie so viele träumt sie im besseren Deutschlan zu arbeiten. Eines Tages erfüllt sich ihr Traum und sie findet Arbeit in einer Schokoladenfabrik. Bald lernt sie Emir kennen. Sie wird schwanger und merkt bald, er ist ein Kleingängster und landet später auch im Gefängnis. Zu Alem sagt sie, sein Vater wäre als Bauarbeiter ums Leben gekommen. Smilja ist gezwungen ihren Sohn im Alter von 6 Wochen zu einer Pflegefamilie zu geben und sieht ihn nur alle 2 Wochenenden. Ihr neuer Partner ist ein Säufer und gewalttätig. Alem erfährt wie es wirklich in der Welt seiner Mutter aussieht.

    Der Autor schreibt hier den Lebensweg seiner Kindheit nieder. Selten hat mich ein Buch so sehr fasziniert und gespalten wie dieses. Keinem Kind wünscht man das es getrennt wird von seiner Mutter, aber in diesem Fall ist man sogar froh darüber. Er hatte ein unsagbares Glück in so einer Familie, immerhin mit 7 eigenen Kindern, als achtes Kind aufgenommen worden zu sein. Im Kopfkino könnte man sich schon denken was aus ihm geworden wäre, wäre er in Frankfurt bei seiner Mutter und ihrem Lebensgefährten aufgewachsen. Dennoch verliert er kein böses Wort über seine Mutter, sogar wenn er in den Ferien zu seiner verarmten Oma und Opa auf Besuch war und man sich die ärmlichen Verhältnisse förmlich vorstellen konnt. Das er die Gewalt nicht selbst umgesetzt hat, die er manchmal miterleben mußte, ehrt ihn.
    Dieses Buch liest sich im Sauseschritt, dank dem natürlichen, flüssigem Schreibstil. Hier bekommt man den Einblick in eine Gastarbeiterfamilie, die es sicherlich vielerorts gab.
    Mich hat das Buch sehr bewegt und ich wünsche dem Autor auf seinem weiteren Lebensweg viel Glück.
    Volle Punktzaht und eine klare Weiterempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Christine G., 07.03.2021 bei bewertet

    Alem Grabovac schreibt hier in "Das achte Kind" seine Kindheit bis zum Studium nieder.
    Alems Mutter Smilja ist die Tochter einer armen Bauersfamilie in früheren Jugoslawien. Wie so viele träumt sie im besseren Deutschlan zu arbeiten. Eines Tages erfüllt sich ihr Traum und sie findet Arbeit in einer Schokoladenfabrik. Bald lernt sie Emir kennen. Sie wird schwanger und merkt bald, er ist ein Kleingängster und landet später auch im Gefängnis. Zu Alem sagt sie, sein Vater wäre als Bauarbeiter ums Leben gekommen. Smilja ist gezwungen ihren Sohn im Alter von 6 Wochen zu einer Pflegefamilie zu geben und sieht ihn nur alle 2 Wochenenden. Ihr neuer Partner ist ein Säufer und gewalttätig. Alem erfährt wie es wirklich in der Welt seiner Mutter aussieht.

    Der Autor schreibt hier den Lebensweg seiner Kindheit nieder. Selten hat mich ein Buch so sehr fasziniert und gespalten wie dieses. Keinem Kind wünscht man das es getrennt wird von seiner Mutter, aber in diesem Fall ist man sogar froh darüber. Er hatte ein unsagbares Glück in so einer Familie, immerhin mit 7 eigenen Kindern, als achtes Kind aufgenommen worden zu sein. Im Kopfkino könnte man sich schon denken was aus ihm geworden wäre, wäre er in Frankfurt bei seiner Mutter und ihrem Lebensgefährten aufgewachsen. Dennoch verliert er kein böses Wort über seine Mutter, sogar wenn er in den Ferien zu seiner verarmten Oma und Opa auf Besuch war und man sich die ärmlichen Verhältnisse förmlich vorstellen konnt. Das er die Gewalt nicht selbst umgesetzt hat, die er manchmal miterleben mußte, ehrt ihn.
    Dieses Buch liest sich im Sauseschritt, dank dem natürlichen, flüssigem Schreibstil. Hier bekommt man den Einblick in eine Gastarbeiterfamilie, die es sicherlich vielerorts gab.
    Mich hat das Buch sehr bewegt und ich wünsche dem Autor auf seinem weiteren Lebensweg viel Glück.
    Volle Punktzaht und eine klare Weiterempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Silvia W., 07.02.2021 bei bewertet

    Der Roman das achte Kind von Alem Grabovac konnte mich tatsächlich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln, obwohl es nicht unbedingt zu dem Genre gehört, das ich gerne lese.
    Alem Grabovac erzählt die erschütternde Geschichte seines extremen Aufwachsens, ungeschönt und ohne Wertung. Alem lebt als Kind in zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. An den Wochenden bei seiner Mutter, die als Gastarbeiterin nach Deutschland kam und seinem trinkenden Stiefvater. Dort erlebte er bittere Armut und ständige Schläge. An den anderen Tagen in einer Pflegefamilie, wächst er behütet mit anderen Kindern in einer guten Wohnsituation auf. Da wird einem einiges vor Augen geführt, wo man eigentlich nicht gerne hinschaut.
    Aufgeteilt sind die Kapitel in drei größere Abschnitte. Erst liest man aus der Sicht seiner Mutter Smilja. Hier bietet sich einem ein Blick in das schwierige Leben der damaligen Gastarbeiter und die damit verbundenen Probleme. Im zweiten Abschnitt erzählt Alem wie er seine Kindheit und Jugend empfunden hat. Wenn man selbst Kinder hat kann man das alles total emotionsvoll nachempfinden. Zum Schluss gibt es dann einen Abschnitt zu seinem leiblichen Vater Emir, den Alem immer irgendwie vermisst hat.
    Der Schreibstil ist fesselnd und angenehm lesbar. Beim Lesen gehen einem so viele Dinge durch den Kopf, da kann man überhaupt nicht aufhören und muss immer weiter lesen. Ein Roman, der perfekter in unsere heitige Zeit nicht passen könnte. Er lässt einen teils fassungslos, teils traurig und auf jeden Fall nachdenklich zurück.Sollte in keinem Buchregal fehlen.

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  • 5 Sterne

    Renate D., 02.03.2021

    Harte Kost
    Das Buch DAS ACHTE KIND von ALEM GRABOVAC ist autobiografisch. Aufgeteilt in 3 Abschnitte. Im ersten Teil geht es in der Hauptsache um die in Jugoslawien geboren und aufgewachsene Mutter. Die aus ärmlichsten Verhältnissen nach Deutschland flüchtet und auf ein tolles Leben hofft. Allerdings wird das mit dem besseren Leben mit ihren Lebenspartnern nichts. Aus der ersten Partnerschaft entsteht ALEM. Der Mutter wird angeboten, dass sie ihr Kind zu Pflegeeltern geben kann. Die sich rührend um den Kleinen kümmern und ihn, als er eines Tages vom Lebenspartner der Mutter verprügelt aus dem Wochenende wieder bei ihnen ist, ganz bei sich aufnehmen.
    Der zweite Teil des Buches handelt vom Leben des heranwachsenden Alem und ist der ausführlichere Teil. So nach und nach gewinnt der Leser immer mehr den Durchblick. Dabei stellen sich die Pflegeeltern auch nicht gerade als Engel dar. Aber Alem geht seinen Weg und das ist das beeindruckende an diesem Buch. Auch bei noch so schlimmen Voraussetzungen fürs Leben, die der kleine Alem wirklich hatte, ist es ihm gelungen ein ehrenwerter Mensch zu werden, der sich aus seinem Sumpf befreit hat.
    Der dritte und kürzeste Teil des Buches handelt vom Vater und der Versöhnung mit ihm.
    Diese Buch ist ein besonderes Buch. Ich werde sicherlich noch LANGE an diese Lebensgeschichte denken. Ich möchte Herrn GRABOVAC ganz herzlich dafür danken, dass er uns an seinem Leben teilhaben lassen hat. Er hat für seine Biografieausarbeitung 5 Sterne verdient. DANKE

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  • 5 Sterne

    anonym, 04.03.2021

    Starke Bilder und starke Geschichte

    Alem Grabovac schreibt sicher auch eingefärbt von eigenen biographischen Erfahrungen über ein brutales Leben des Aufwachsens zwischen Gastarbeiterdasein und dem Einfluss dem kleinkriminellen Milieu. Auch der Familiäre Hintergrund ist von vielen Problemen geprägt: Große Träume hat Smilja, die Mutter von Alem, von Kroatien nach Deutschland gebracht. Entflohen ist sie dort aus einem Elternhaus, das von der Gewaltausbrüchen des Vaters geprägt war. Nun landet sie in Deutschland bei ihrem Mann Emir, einem Kleinkriminellen.
    Als achtes Kind wird der kleine Alem geboren und er kommt in einer nationaldeutschen Pflegefamilie, wo er aufwachsen soll. Eine kulturelle Zerrissenheit bahnt sich an, die ihn sicher für sein Leben prägen wird.
    Erst als Erwachsener macht er sich auf die Suche nach seinen Ursprüngen.

    Achtung das Buch enthält diskriminierendes Vokabular, so wird dem Leser gleich zu Buchbeginn warnend entgegengehalten und der Hintergrund der Geschichte der Entwicklungsgeschichte ist wirklich erschütternd, wirklich ein brutales Aufwachsen.

    Alem Grabovac schaut hier in autofiktionaler Weise auf seine eigene schwierige Kindheit in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zurück. Ein Stück Aufarbeitung, das er hier vollzieht. Aber er macht dies ohne, dass es den Charakter einer Abrechnung bekommt auf eine sehr warmherzige Weise und ohne jegliche Verbitterung. So wird sein Roman zu einem beeindruckenden Zeitzeugnis.

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  • 5 Sterne

    bücherwurm10, 15.02.2021

    Schonungslose Realität
    Alem Grabovac schildert in seinem Roman "Das achte Kind" vermutlich seine eigene gelebte Kindheit, geboren in Kroatien und aufgewachsen in Deutschland.
    Die Lebensverhältnisse der Eltern waren schwierig, der leibliche Vater war ein Trinker und Kleinganove. So entschied seine Mutter Smilja, dass er unter der Woche bei einer deutschen Familie mit 7 eigenen Kindern untergebracht war.

    Alem wächst in der Pflegefamilie bei Marianne und Robert auf, er fühlt sich hier wohl, wird geliebt und gefördert. Er spielt gut Fußball und liest viel. Der Pflegevater ist ein Anhänger des Nationalsozialismus, dies führt zu Diskussionen und erschwert das Zusammenleben.

    An den Wochenenden trifft er auf den neuen Lebensgefährten der Mutter und hier erlebt er Gewalt und harte Worte.

    In den Ferien besucht er die Großeltern im Bergdorf in ärmlicher Umgebung. Den anderen Teil der Ferien verlebt er mit der deutschen Familie in Italien.

    Beim Lesen dieser bewegenden Geschichte spürt man die Zerrissenheit zwischen den verschiedenen Familien und den Herkünften und gleichzeitig aber auch die Verbundenheit.

    Der Autor klagt nicht an, er erzählt seine Geschichte - ruhig und sachlich, manchmal recht hart, gleichzeitig sanft und berührend.

    Ein bemerkenswertes und daher sehr empfehlenswertes Buch! Von mir kommt daher eine klare Kauf- und Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Edith S., 24.02.2021 bei bewertet

    Dieses Buch hat mich besonders berührt.
    Alem Grabovac, der Autor, hatte bei seiner Geburt nicht die besten Voraussetzungen. Seine Mutter, Smilija, wächst in Jugoslawien in den ärmlichsten Verhältnissen auf. Sie muss täglich Hunger leiden und in Fetzen zur Schule. Wird von den Mitschülern ausgegrenzt. Sie sehnt sich nach Reichtum und Schokolade. Eines Tages bekommt sie die Gelegenheit nach Deutschland zu gehen. Nach Würzburg in einer Schokoladenfabrik zu arbeiten. Hier wird sie bald von Emir umgarnt, der sich schnell als Kleinkrimineller und notorischer Fremdgänger entpuppt. Sie wird schwanger und lässt sich immer wieder von seinen Entschuldigungen beschwichtigen. Als Emir untertauchen muss, wird sie bedroht und ist völlig auf sich gestellt. Ihr bleibt nichts anderes übrig als ihr Baby zu einer Familie in Pflege zu geben um ihren Lebensunterhalt verdienen zu können.
    Obwohl der Pflegevater ein Nazi ist, kann man in vielen Dingen denken, dass Alem es nicht besser treffen konnte. Vor allem seine Pflegemutter behandelt ihn bald wie ihren eigenen Sohn, die Kinder werden wie Geschwister und Amir wird geliebt und gefördert.

    Es fällt mir schwer zu beschreiben, wie mich dieses Buch bewegt hat. Am Besten ihr lest es selbst.

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  • 5 Sterne

    Paula S., 02.03.2021

    Der Autor des Buches Alem Grabovac wächst als Kind einer jugoslawischen Gastarbeiterin in Deutschland auf. Sie kommt aus sehr armen Verhältnissen und will in Deutschland ihr Glück versucht. Dort lernt sie Alems Vater Emir, einen Kleinkriminellen und Nichtsnutz kennen und kurz darauf wird Alem geboren. Da Smilja den ganzen Tag arbeitet und sich Emir auch nicht um Alem kümmern kann, kommt er als achtes Kind in einer deutschen Pflegefamilie auf und besucht seine Eltern nur am Wochenende. Er wächst fortan zwischen zwei ganz verschieden Kulturen auf und ist in seiner Identität zerrissen.
    Die Biographie hat mich sehr berührt. Der Autor schreibt einfühlsam über seine Kindheit in Deutschland und Kroatien, die von Angst, Zweifeln. Zerrissenheit, aber auch Glück und Zufriedenheit geprägt ist. Oft konnte ich gar nicht glauben, was ihm alles passiert ist, und wie ein Kind die Zustände teilweise ertragen konnte, ohne daran kaputt zu gehen.
    Das Buch hat mir definitiv einen großartigen Einblick in ein Aufwachsen gegeben, das so anders ist, als man es in Deutschland gewohnt ist. Es zeigt auf beeindruckende Weise, wie wichtig es ist, einen Blick hinter die Fassade eines Menschen zu werfen.

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