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  • 5 Sterne

    6 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    H.S., 23.06.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wenn die Kraniche sich verspäten - Eine bittersüße Geschichte, bei der die Grenze zwischen Realität und Traum verwischt

    “Bücher können einen Menschen und die ganze Welt verändern, sie können einen zum Lachen und zum Weinen bringen, sie können einen verzaubern und sogar eine Seele retten, davon bin ich überzeugt.” (S. 62)

    „Die Liebe überwindet alle Grenzen, vielleicht sogar die von Gott gemachten.“

    Meine Meinung:
    Lars Simon ist ja eigentlich für seine sehr humor- und fantasievollen Geschichten bekannt (ich sage nur „Fäkalien-Reihe“). Mit dem „Antiquariat der Träume“ hat er nun einen Roman veröffentlicht, der zwar ebenso fantasievoll ist, bei dem der Humor allerdings dezenter und in leiseren Tönen daherkommt, aber wunderbar charmant ist.

    Auf einer Hochseekreuzfahrt, am 11.09.1983, begegnet Johan Andersson seiner großen Liebe, der herzensguten Lina Berglund. Doch das Glück währt nur wenige Tage, denn als der Jahrhundert-Orkan „Ornella“ über die Nordsee tobt, havariert die „Leksand“ und sinkt. Johann wird mehr tot als lebendig aus der eiskalten See gerettet, doch von Lina fehlt jede Spur…

    Ein einschneidendes und traumatisches Erlebnis, das dazu führt, dass Johan seinem alten Job als Geschäftsführer eines Stockholmer Verlagshauses den Rücken kehrt, und in der schwedischen Pampa, genauer gesagt im kleinen, beschaulichen Örtchen Hedekas, ein kleines Antiquariat mit angeschlossenem Literaturcafé eröffnet. Einsam ist er dort nicht, denn seit dem Unglück hat er regelmäßig Besuch von Figuren der Weltliteratur, von Sherlock Holmes, über Cyrano de Bergerac bis hin zu Pipi Langstrumpf.

    Diese Geschichte ist Vieles zugleich: Eine ungewöhnliche Aussteigerstory, eine bittersüße Liebesgeschichte, ein bibliophiles Fantasymärchen – erzählt in vier Akten und unglaublich gefühlvoll. Geschickt spielt Lars Simon dabei mit Johans literarischen Freunden, so dass die Grenze zwischen Realität und Einbildung fließend ist – und ich mich beim Lesen mehr als einmal gefragt habe, wie es um Johans Geisteszustand bestellt ist und was sich damals auf der „Leksand“ wirklich ereignet hat. Dennoch – oder vielleicht auch gerade wegen seines Spleens – ist mit Johann von der ersten Seite an durch und durch sympathisch gewesen. Ich habe mit ihm gelitten und ihn auf seiner aussichtlos erscheinenden Suche nach Lina und seiner persönlichen Zukunft begleitet. So bin ich immer tiefer in die Geschichte hineingesogen worden, die ihren ganz eigenen Charme versprüht. Es ist eine Geschichte der leisen Töne, die nachdenklich auf die Frage verweist, was wirklich wichtig ist im Leben. Passender Weise hat Lars Simon hierfür seiner Geschichte auch einen dezenteren, aber genauso charmanten Humor beschert, der oftmals durch das Auftauchen der literarischen Gestalten aufblitzt („Dem Franziskaner dürfte sicher nicht entgangen sein, dass Sherlock Holmes´ Sozialverhalten viel weniger weit entwickelt war als sein außergewöhnlich scharfer Geist.“ - S. 292).

    Alles in allem kann ich nur sagen, dass es eine Freude war, diese besondere Geschichte zu lesen, die auch ohne große Knalleffekte zu überzeugen weiß.

    FAZIT:
    Eine bittersüße Liebes- und Lebens(abschnitts)geschichte und gleichzeitig eine Hommage an das Kulturgut Buch.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gaby H., 21.08.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Phantastisch und einfach wundervoll

    Johann Andersson lernt auf der Fähre Leksand die 24-jährige Fotografin Lina Berglund aus Göteborg kennen und verliebt sich sofort in sie. Lina scheint seine Gefühle zu teilen. Und so ist es um so tragischer, als sich die Beiden nach einem schweren Schiffsunglück durch den Orkan Ornella mit Windstärke 10 aus den Augen verlieren. Zusammen mit Lina verschwindet auch das sehr seltenes Buch von Viktor Rydberg „Singoalla“, das sie Johann geschenkt hatte. Johann kehrt in den kleinen schwedischen Ort Hedekas zurück und eröffnet dort ein Antiquariat mit angeschlossenem Literaturcafé. Unterstützung erhält er von Agnes, der Schwester des ansässigen Pfarrers. Da er nicht glauben will, dass Lina umgekommen ist, macht er sich auf die Suche nach ihr, unterstützt von Figuren, die er aus seinen ihm liebsten Büchern kennt. Cyrano de Bergerac, Sherlock Holmes, John Dolittle, Pippi Langstrumpf, Harry Haller und William von Baskerville suchen ihn in seinen Wachträumen auf, geben ihm Ratschläge und schleichen sich in seine Gedanken, wenn er mal wieder nicht weiter weiß. Aber nur er selbst kann und muss etwas in seinem Leben ändern um zu sich selbst und vielleicht auch zu Lina zu finden.

    Lars Simons „Antiquariat der Träume“ ist so ganz anders als die Bücher, die ich normalerweise lese. Irgendwie etwas ganz besonderes. Das fängt bei dem wunderschön gestalteten Cover an und hört am Ende der Geschichte, die ich mit einem „ach wie schade“, weil sie leider schon vorbei ist, auf. Ich hätte noch stundenlang weiter lesen wollen. Der unvergleichliche Schreibstil mit seinen Wortspielereien, den auf den Punkt passenden Vergleichen, Phrasen, die uns zeigen, wie vielfältig Sprache sein kann, wenn man sie ihrem Sinn nach begreift und die Beschreibung von Gefühlen, wie ich sie nur hier gelesen habe.
    Die Geschichte um Johann und Lina hat etwas märchenhaftes, mystisches, magisches und phantastisches. Johann, der seinem Verlagshaus in Stockholm den Rücken kehrt um im schwedischen Hinterland mit seiner Leidenschaft für Bücher ein beschaulicheres Leben zu beginnen, seiner Liebe zu Lina, die er ja nur wenige Tage kannte, von der er nicht loszukommen scheint, und seinen Hirngespinsten, die im schlaflose Nächte bescheren. Wobei diese mir manchmal wirklich real vorkamen und mich in ihre Welt mitgenommen haben. Aber nicht nur er, auch die anderen Personen, die Lars Simon hier kreiert und charakterisiert hat, sind außergewöhnlich, liebenswert und einfach nur wundervoll.
    Die ganze Geschichte ist so romantisch, humorvoll, nachdenklich, voller Charme, Poesie und Gänsehautmomente. Ich habe mich ab den ersten Seiten hineinfallen, mich mitreißen lassen, habe mich absolut wohl gefühlt und bin fasziniert und absolut positiv überrascht am Schluss wieder aufgetaucht.

    Ein wirklich wunderbares Buch, das noch lange in mir nachwirken wird und von dem ich hoffe, dass es noch Viele lesen werden um sich genau so verzaubern zu lassen, wie ich es getan habe.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 27.06.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Johan hat während eines Schiffsunglücks seine große Liebe verloren. Sein Stockholmer Leben hat keinen Reiz mehr für ihn. Er zieht sich in das kleine Landstädtchen Hedekas zurück und eröffnet ein Antiquariat mit Literaturcafé. Aber nie hat die Suche nach Lina aufgegeben, denn weder taucht ihr Name auf der Liste der Überlebenden noch bei den Todesopfern des Unglücks auf. Mit Lina ging auch ein besonderes Buch verloren, das sie kurz vor der Katastrophe schenkte.

    Aber er ist bei der Suche nicht allein, seit dem Unglück erscheinen ihm regelmäßig die Protagonisten aus seinen Lieblingsbüchern, ob es nun Pippi Langstrumpf, William von Baskerville, Cyrano de Bergerac oder Sherlock Holmes ist, ihre Ratschläge geben ihm Halt und Denkanstöße. Aber nur er selbst kann sich für den richtigen Weg in seine Zukunft entscheiden.

    Wenn in einem Roman Bücher und ihre Helden eine große Rolle spielen dürfen, bin ich schon sehr neugierig und mit dem „Antiquariat der Träume“ habe ich mein Traumbuch gefunden. Aus Romanfiguren werden Ratgeber und ich meinte sie direkt vor mir zu sehen. Es ist etwas ganz Magisches in der Geschichte von Lars Simon und sie lässt mich Raum und Zeit zu vergessen.

    Bis zum Schluss habe ich mit Johan gehofft, dass er seine große Liebe wiederfindet und dass ihm seine unsichtbaren Gefährten den richtigen Weg weisen. Daneben hat mich aber auch der ganz reale Teil der Geschichte verzaubert. Das kleine Literaturcafe, für das die nur auf den ersten Blick unscheinbare Pastorenschwester Agnes die Kuchen backt, die dann als Schiller-Torte oder Pippi-Pfefferminz-Kuchen auf der Karte stehen, der Pastor selbst, der Johans Weinvorrat schätzt – das sind liebenswerte Figuren, die mir gefielen.

    Die sorgfältige Ausstattung des handlichen Hardcovers sticht ins Auge und nichts gibt es an diesem kleinen, zauberhaften Buch auszusetzen, außer, dass ich viel zu schnell am Ende angekommen bin.

    Und wie heißt es im Märchen: Und so lebten sie glücklich bis ans Ende ihrer Tage….

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buchgestapel, 12.08.2020

    Als Buch bewertet

    Worum geht’s?
    Seit Johan bei einem Schiffsunglück seine große Liebe Lina verlor, ist nichts in seinem Leben mehr so, wie es einmal war. Während er aus dem Wasser gerettet werden konnte, verschwand Lina spurlos – und mit ihr die wertvolle Erstausgabe eines Buches, die sie ihm kurz vor der Havarie geschenkt hatte. Von dem Verlust tief getroffen, flieht Johan aus der Großstadt Stockholm aufs Land und eröffnet ein Antiquariat mit dazugehörigem Literaturcafé. Doch nicht nur sein Leben hat sich verändert – plötzlich erscheinen Johan die Protagonisten seiner Lieblingsbücher und erteilen ihm Ratschläge. Und auf einmal muss er sich zwischen einem neuen Leben und der Hoffnung auf das Überleben seiner großen Liebe entscheiden.


    Meine Meinung:
    Bücher in denen es um Bücher geht – diese Mischung kann einen Bücherwurm eigentlich nur begeistern. Meine Erwartungen an diese Geschichte waren dementsprechend hoch, und auch wenn sich das Buch in eine etwas andere Richtung entwickelt hat, als ich es zu Anfang angenommen hatte, bin ich definitiv nicht enttäuscht.

    Der Protagonist Johan ist an sich ein wirklich sympathischer Kerl, der sich in der Welt der Literatur bestens auskennt, für meinen Geschmack aber insgesamt ein wenig flach geblieben ist. Der überwiegende Teil der Handlung besteht aus seinen Dialogen mit den Charakteren, die ihm abwechselnd erscheinen. Das war ohne Frage schön zu lesen, ich hatte aber trotzdem nicht das Gefühl, Johan dadurch emotional näher gekommen zu sein.

    Durch diesen hohen Dialoganteil kam leider kein wirklicher Spannungsbogen im klassischen Sinne auf, was die Geschichte teilweise ein wenig langatmig zu lesen gemacht hat. Ab etwas dem letzten Drittel ging dann allerdings alles ein wenig hektisch zu, insbesondere Johans Abreise aus Stockholm und die Wiederaufnahme seines Lebens als Antiquar und Cafébesitzer. Auch das Ende fand ich zwar wunderschön, aber um die in der Szene vorherrschende Hektik zu umgehen, wären zwei oder drei Seiten mehr definitiv nicht verkehrt gewesen und hätten das Werk meiner Meinung nach einfach ein wenig runder abgeschlossen.

    Sehr schön gemacht fand ich dann aber wiederum, dass auch eigentlich selbsterklärende Figuren der Weltliteratur entweder durch Nennung des Titels oder des Autors knapp verortet wurden und es so irrelevant war, ob man das entsprechende Buch schon kannte oder bereits selber gelesen hat – völlig ahnungslos wurde niemand zurück gelassen, und das hat meiner Meinung nach einen großen Teil des Charmes dieser Geschichte ausgemacht.


    Fazit:
    "Das Antiquariat der Träume" ist eine unglaublich schöne Liebeserklärung an bekannte Werke der Literaturgeschichte und ihre Protagonisten. Auch wenn kein wirklicher Spannungsbogen vorhanden ist und das sicherlich an mancher Stelle ein wenig langweilig wurde, ist dieses Buch an sich wirklich angenehm zu lesen.

    Von mir gibt es dafür viereinhalb Bücherstapel.

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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 27.06.2020

    Als Buch bewertet

    Johan hat während eines Schiffsunglücks seine große Liebe verloren. Sein Stockholmer Leben hat keinen Reiz mehr für ihn. Er zieht sich in das kleine Landstädtchen Hedekas zurück und eröffnet ein Antiquariat mit Literaturcafé. Aber nie hat die Suche nach Lina aufgegeben, denn weder taucht ihr Name auf der Liste der Überlebenden noch bei den Todesopfern des Unglücks auf. Mit Lina ging auch ein besonderes Buch verloren, das sie kurz vor der Katastrophe schenkte.

    Aber er ist bei der Suche nicht allein, seit dem Unglück erscheinen ihm regelmäßig die Protagonisten aus seinen Lieblingsbüchern, ob es nun Pippi Langstrumpf, William von Baskerville, Cyrano de Bergerac oder Sherlock Holmes ist, ihre Ratschläge geben ihm Halt und Denkanstöße. Aber nur er selbst kann sich für den richtigen Weg in seine Zukunft entscheiden.

    Wenn in einem Roman Bücher und ihre Helden eine große Rolle spielen dürfen, bin ich schon sehr neugierig und mit dem „Antiquariat der Träume“ habe ich mein Traumbuch gefunden. Aus Romanfiguren werden Ratgeber und ich meinte sie direkt vor mir zu sehen. Es ist etwas ganz Magisches in der Geschichte von Lars Simon und sie lässt mich Raum und Zeit zu vergessen.

    Bis zum Schluss habe ich mit Johan gehofft, dass er seine große Liebe wiederfindet und dass ihm seine unsichtbaren Gefährten den richtigen Weg weisen. Daneben hat mich aber auch der ganz reale Teil der Geschichte verzaubert. Das kleine Literaturcafe, für das die nur auf den ersten Blick unscheinbare Pastorenschwester Agnes die Kuchen backt, die dann als Schiller-Torte oder Pippi-Pfefferminz-Kuchen auf der Karte stehen, der Pastor selbst, der Johans Weinvorrat schätzt – das sind liebenswerte Figuren, die mir gefielen.

    Die sorgfältige Ausstattung des handlichen Hardcovers sticht ins Auge und nichts gibt es an diesem kleinen, zauberhaften Buch auszusetzen, außer, dass ich viel zu schnell am Ende angekommen bin.

    Und wie heißt es im Märchen: Und so lebten sie glücklich bis ans Ende ihrer Tage….

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  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S.L., 09.06.2020

    Als eBook bewertet

    Johan Anderson verliert bei einem Schiffsunglück seine große Liebe Lina. Er kann nicht akzeptieren, dass Lina tot sein soll und macht sich auf die Suche. Schöne Idee, seine Nachforschungen dort zu starten, wohin seine Kaffeetassenlotterie ihn verschlägt. Als ihm, dem Buchliebhaber und Antiquar, literarische Gestalten erscheinen und mit ihm reden, zweifelt er an seinem Verstand. Ginge mir auch so. William von Baskerville, Sherlock Holmes, Cyrano de Bergerac, Pippi Langstrumpf, John Dolittle, ein schwarzer Pudel und ein weißes Kaninchen und andere tauchen, gern auch öfter, bei ihm auf. Mir gefällt, dass ihr Sprachstil der Entstehungszeit der entsprechenden Romane angepasst ist. Sie bezeichnen sich als Spezialisten für Lebensentscheidungen, aber ob sie Johan wirklich helfen können? Wofür wird er sich entscheiden: erfolgreiche Verlegerkarriere im interessanten Stockholm oder ein Literaturcafé plus Antiquariat in einer abgelegenen Ortschaft? Und welche Rolle spielt ein sehr altes Buch, das mit dem gesunkenen Schiff untergegangen ist und plötzlich wieder auftaucht?
    Diese phantasievolle Idee wurde von Lars Simon umgesetzt, herausgegeben von dtv.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina S., 17.06.2020

    Als Buch bewertet

    Ich liebe Geschichten, in denen literarische Figuren lebendig werden und habe dazu schon eine Menge gelesen, doch diese Interpretation hat mich wirklich immer wieder überrascht.
    Das lag zum einen am wirklich gelungenen Stil des Autors, der mit seinen Worten nicht nur die passende Stimmung transportiert, sondern auch all die unterschiedlichen Akteure authentisch in Szene setzt. Jede dieser literarischen Figuren hat ihre eigene „Stimme“ und es ist ihm gelungen, das Wesen dieser aus anderen Büchern entliehenen Charaktere perfekt einzufangen und in die eigene Geschichte zu integrieren. Doch sie agieren nicht frei denkend oder individuell agierend, nein, sie sind ein Teil von Protagonist Johan, der über seine „Freunde“ reflektiert und mit sich selbst interagiert. Somit birgt die fantastische Komponente einiges an psychologischem Tiefgang, der das Buch noch vielschichtiger und facettenreicher macht.
    Generell hat mir die Mischung aus Drama, Liebesgeschichte und Fantasy extrem gut gefallen. Die Plotfäden, die Lars Simon in seinem Roman zieht, sind nicht immer leicht zu durchschauen und er führt einen das ein oder andere Mal auf eine falsche Fährte, doch es macht Spaß zu rätseln und zu überlegen, wie sich am Ende wohl alles fügt.
    Wer fantastische Bücher voller Geheimnisse, Spannung und Gefühl mag, das nicht unbedingt nach Schema F funktioniert und dem Mainstream entspricht, wird dieses Buch lieben.

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  • 5 Sterne

    Bibliokati, 10.08.2020

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    Die Magie der Bücher – und der Liebe

    Im Spätsommer 1983 verliert Johan Andersson bei einem Schiffsunglück seine große Liebe Lina. Er bricht alle Brücken hinter sich ab und beginnt ein neues Leben als Antiquar und Cafébesitzer. Doch die Veränderungen in seinem Leben greifen weiter: Seit dem traumatischen Ereignis erscheinen Johan die Figuren seiner Lieblingsbücher leibhaftig. William von Baskerville, Pippi Langstrumpf und Sherlock Holmes bringen aber nicht nur Trost und Zerstreuung. Sie zwingen Johan auch zu einer Entscheidung: Will er ein neues Leben beginnen oder seine verloren geglaubte große Liebe finden? Ein geheimnisvoller Fremder bringt Johan schließlich auf die entscheidende Spur, denn Lina scheint nicht die gewesen zu sein, für die sie sich ausgegeben hat …

    Der 320 Seiten starke Roman, der Ende Mai 2020 erschienen ist, ist in vier Teile unterteilt, die alle ihren ganz eigenen Stil und Schwerpunkt bilden und auf verschiedenen Zeitebenen spielen. Die Kapitel sind mit Ort und Datumsangabe versehen, so dass eine Orientierung leicht fällt.

    Meine Meinung:

    Schon das Cover ist bezaubernd und wundervoll, es passt hervorragend zum Titel und zur Geschichte! "Das Antiquariat der Träume" von Lars Simon ist wirklich eine charmante Geschichte, die besonders von der Liebe zu Büchern getragen wird. Wer große Spannung sucht, sucht in diesem Buch vergebens. Trotzdem muss man es immer wieder zur Hand nehmen und weiterlesen. Das Buch lässt einen nicht so schnell wieder los. Denn die Geschichte ist klug aufgebaut, bis zum Ende ist man sich nicht sicher, ob Lina tatsächlich existiert oder eine Erscheinung ist. Johan ist ein wunderbarer Protagonist, der Bücher über alles liebt. Nach seinem Austritt aus dem Verlag beginnt er mutig ein neues Leben als Antiquar, er richtet sein Leben ganz um seine Schätze aus. Dabei kommt er immer wieder ins Zweifeln, ob die Entscheidung, solch ein ruhiges Leben zu führen, die richtige war oder ob er lieber die Chance ergreifen sollte, zurück in die Hauptstadt zu gehen und wieder am Verlags- und Stadtleben teilzunehmen. Seine literarischen Freunde, die ihm immer wieder in erscheinen, spiegeln dabei Johans eigene Gedanken und helfen ihm, diese zu strukturieren. Sie führen erfrischende und tiefgründige Diskussionen, sind seine größte Stütze in der Zeit der Trauer und der Weg bis zur Erkenntnis, wo sein Zuhause ist, ist einleuchtend und schön beschrieben.


    Lars Simon hat hier ein magisches Buch geschrieben, das nachdenklich macht und auf seine poetische Art gefangen nimmt! Es geht um die Liebe und das Vertrauen auf seine eigene Stimme. Man sollte nicht aufgeben, wenn man an ein gutes Ende glaubt, egal was die Anderen sagen. Der Glaube kann ja bekanntlich Berge versetzen...

    Schönste Zitate:

    Bücher können einen Menschen und die ganze Welt verändertn, sie können einen zum Lachen und zum Weinen bringen, sie können einen verzaubern und sogar eine Seele retten, davon bin ich überzeugt." S.62

    "Die Augen nach guten Menschen und guten Büchern offenzuhalten, lohnt sich jedenfalls immer"S312

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  • 5 Sterne

    Gaby2707, 21.08.2020

    Als Buch bewertet

    Phantastisch und einfach wundervoll

    Johann Andersson lernt auf der Fähre Leksand die 24-jährige Fotografin Lina Berglund aus Göteborg kennen und verliebt sich sofort in sie. Lina scheint seine Gefühle zu teilen. Und so ist es um so tragischer, als sich die Beiden nach einem schweren Schiffsunglück durch den Orkan Ornella mit Windstärke 10 aus den Augen verlieren. Zusammen mit Lina verschwindet auch das sehr seltenes Buch von Viktor Rydberg „Singoalla“, das sie Johann geschenkt hatte. Johann kehrt in den kleinen schwedischen Ort Hedekas zurück und eröffnet dort ein Antiquariat mit angeschlossenem Literaturcafé. Unterstützung erhält er von Agnes, der Schwester des ansässigen Pfarrers. Da er nicht glauben will, dass Lina umgekommen ist, macht er sich auf die Suche nach ihr, unterstützt von Figuren, die er aus seinen ihm liebsten Büchern kennt. Cyrano de Bergerac, Sherlock Holmes, John Dolittle, Pippi Langstrumpf, Harry Haller und William von Baskerville suchen ihn in seinen Wachträumen auf, geben ihm Ratschläge und schleichen sich in seine Gedanken, wenn er mal wieder nicht weiter weiß. Aber nur er selbst kann und muss etwas in seinem Leben ändern um zu sich selbst und vielleicht auch zu Lina zu finden.

    Lars Simons „Antiquariat der Träume“ ist so ganz anders als die Bücher, die ich normalerweise lese. Irgendwie etwas ganz besonderes. Das fängt bei dem wunderschön gestalteten Cover an und hört am Ende der Geschichte, die ich mit einem „ach wie schade“, weil sie leider schon vorbei ist, auf. Ich hätte noch stundenlang weiter lesen wollen. Der unvergleichliche Schreibstil mit seinen Wortspielereien, den auf den Punkt passenden Vergleichen, Phrasen, die uns zeigen, wie vielfältig Sprache sein kann, wenn man sie ihrem Sinn nach begreift und die Beschreibung von Gefühlen, wie ich sie nur hier gelesen habe.
    Die Geschichte um Johann und Lina hat etwas märchenhaftes, mystisches, magisches und phantastisches. Johann, der seinem Verlagshaus in Stockholm den Rücken kehrt um im schwedischen Hinterland mit seiner Leidenschaft für Bücher ein beschaulicheres Leben zu beginnen, seiner Liebe zu Lina, die er ja nur wenige Tage kannte, von der er nicht loszukommen scheint, und seinen Hirngespinsten, die im schlaflose Nächte bescheren. Wobei diese mir manchmal wirklich real vorkamen und mich in ihre Welt mitgenommen haben. Aber nicht nur er, auch die anderen Personen, die Lars Simon hier kreiert und charakterisiert hat, sind außergewöhnlich, liebenswert und einfach nur wundervoll.
    Die ganze Geschichte ist so romantisch, humorvoll, nachdenklich, voller Charme, Poesie und Gänsehautmomente. Ich habe mich ab den ersten Seiten hineinfallen, mich mitreißen lassen, habe mich absolut wohl gefühlt und bin fasziniert und absolut positiv überrascht am Schluss wieder aufgetaucht.

    Ein wirklich wunderbares Buch, das noch lange in mir nachwirken wird und von dem ich hoffe, dass es noch Viele lesen werden um sich genau so verzaubern zu lassen, wie ich es getan habe.

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  • 5 Sterne

    Hortensia13, 16.09.2020

    Als Buch bewertet

    Als Johan Andersson 1983 eine Frau auf einem Schiff kennenlernt, weiss er sofort: Sie ist die Liebe seines Lebens. Doch es passiert ein Schiffsunglück, dass sie ihm sofort wieder entreisst. Johan beginnt ein neues Leben als Antiquar und Cafébesitzer, im Herzen die Trauer fest verschlossen. Doch durch das traumatische Ereignis erscheinen ihm literarische Figuren seiner Lieblingsbücher. Was wollen William von Baskerville, Pippi Langstrumpf und Sherlock Holmes von ihm? Sind sie bloss Hirngespinste oder wollen sie ihn einen bestimmten Weg weisen?

    Ich konnte mir nicht so recht vorstellen, was mich in diesem Buch erwartet. Ist es Fantasy? Oder ein Roman? Der Autor Lars Simon konnte mich von anfangen an mit seinem Schreibstil aber fesseln. Es stellte sich heraus, dass die Erzählung mehr ein leichtes Märchen ist. Die Geschichte plätscherte angenehm vor sich hin. Man begleitet den Protagonisten Johan, wie er versucht seinem Leben Bodenhaftung zu geben. Dabei sind ihm die Halluzinationen der literarischer Figuren mehr oder weniger eine Hilfe.

    Mein Fazit: Dieses angenehme Märchen ist keine schwere Kost und für Buchliebhaber, die klassische Literatur lieben, ein Leckerbissen für Zwischendurch. 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    smartie11, 23.06.2020

    Als Buch bewertet

    Wenn die Kraniche sich verspäten - Eine bittersüße Geschichte, bei der die Grenze zwischen Realität und Traum verwischt

    “Bücher können einen Menschen und die ganze Welt verändern, sie können einen zum Lachen und zum Weinen bringen, sie können einen verzaubern und sogar eine Seele retten, davon bin ich überzeugt.” (S. 62)

    „Die Liebe überwindet alle Grenzen, vielleicht sogar die von Gott gemachten.“

    Meine Meinung:
    Lars Simon ist ja eigentlich für seine sehr humor- und fantasievollen Geschichten bekannt (ich sage nur „Fäkalien-Reihe“). Mit dem „Antiquariat der Träume“ hat er nun einen Roman veröffentlicht, der zwar ebenso fantasievoll ist, bei dem der Humor allerdings dezenter und in leiseren Tönen daherkommt, aber wunderbar charmant ist.

    Auf einer Hochseekreuzfahrt, am 11.09.1983, begegnet Johan Andersson seiner großen Liebe, der herzensguten Lina Berglund. Doch das Glück währt nur wenige Tage, denn als der Jahrhundert-Orkan „Ornella“ über die Nordsee tobt, havariert die „Leksand“ und sinkt. Johann wird mehr tot als lebendig aus der eiskalten See gerettet, doch von Lina fehlt jede Spur…

    Ein einschneidendes und traumatisches Erlebnis, das dazu führt, dass Johan seinem alten Job als Geschäftsführer eines Stockholmer Verlagshauses den Rücken kehrt, und in der schwedischen Pampa, genauer gesagt im kleinen, beschaulichen Örtchen Hedekas, ein kleines Antiquariat mit angeschlossenem Literaturcafé eröffnet. Einsam ist er dort nicht, denn seit dem Unglück hat er regelmäßig Besuch von Figuren der Weltliteratur, von Sherlock Holmes, über Cyrano de Bergerac bis hin zu Pipi Langstrumpf.

    Diese Geschichte ist Vieles zugleich: Eine ungewöhnliche Aussteigerstory, eine bittersüße Liebesgeschichte, ein bibliophiles Fantasymärchen – erzählt in vier Akten und unglaublich gefühlvoll. Geschickt spielt Lars Simon dabei mit Johans literarischen Freunden, so dass die Grenze zwischen Realität und Einbildung fließend ist – und ich mich beim Lesen mehr als einmal gefragt habe, wie es um Johans Geisteszustand bestellt ist und was sich damals auf der „Leksand“ wirklich ereignet hat. Dennoch – oder vielleicht auch gerade wegen seines Spleens – ist mit Johann von der ersten Seite an durch und durch sympathisch gewesen. Ich habe mit ihm gelitten und ihn auf seiner aussichtlos erscheinenden Suche nach Lina und seiner persönlichen Zukunft begleitet. So bin ich immer tiefer in die Geschichte hineingesogen worden, die ihren ganz eigenen Charme versprüht. Es ist eine Geschichte der leisen Töne, die nachdenklich auf die Frage verweist, was wirklich wichtig ist im Leben. Passender Weise hat Lars Simon hierfür seiner Geschichte auch einen dezenteren, aber genauso charmanten Humor beschert, der oftmals durch das Auftauchen der literarischen Gestalten aufblitzt („Dem Franziskaner dürfte sicher nicht entgangen sein, dass Sherlock Holmes´ Sozialverhalten viel weniger weit entwickelt war als sein außergewöhnlich scharfer Geist.“ - S. 292).

    Alles in allem kann ich nur sagen, dass es eine Freude war, diese besondere Geschichte zu lesen, die auch ohne große Knalleffekte zu überzeugen weiß.

    FAZIT:
    Eine bittersüße Liebes- und Lebens(abschnitts)geschichte und gleichzeitig eine Hommage an das Kulturgut Buch.

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  • 5 Sterne

    Gudrun, 20.06.2020

    Als Buch bewertet

    Das Cover hat mich total geflasht. Der Titel, die Farbgebung und auch die Abbildungen verweisen gekonnt auf den Inhalt und geben einen guten ersten Eindruck. Wie heißt es so schön: "Das Auge isst mit"....ja, hier passt nicht "nur" das Cover und auch die Innenseiten, sondern auch die Zeilen, die sich zwischen den Buchklappen verbergen.

    Der Schreibstil verändert sich je nach Begebenheiten. So erschafft der Autor Abschnitt für Abschnitt eine gelungene und eine sich entwickelnde Atmosphäre, die dem Leser greifbar wird. Daher bleiben die unterschiedlichsten Emotionen nicht aus. Gänsehaut, eine gewisse Art Lampenfieber, Tränen der Freude, Tränen der Trauer und und und....diese Wahrnehmungen sind mannigfaltig und schaffen Verbundenheit. Hier ist man mittendrin und nicht nur dabei.

    Die Charaktere tragen ihren Teil dazu bei. So kann man das Hier und Jetzt miterleben und die Tiefgründigkeiten erfahren, aber auch die Schmöker von damals wieder aufleben lassen.

    Mein Fazit: Der Spagat zwischen Damals und Heute ist hervorragend gelungen.

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  • 5 Sterne

    Gudrun W., 20.06.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Cover hat mich total geflasht. Der Titel, die Farbgebung und auch die Abbildungen verweisen gekonnt auf den Inhalt und geben einen guten ersten Eindruck. Wie heißt es so schön: "Das Auge isst mit"....ja, hier passt nicht "nur" das Cover und auch die Innenseiten, sondern auch die Zeilen, die sich zwischen den Buchklappen verbergen.

    Der Schreibstil verändert sich je nach Begebenheiten. So erschafft der Autor Abschnitt für Abschnitt eine gelungene und eine sich entwickelnde Atmosphäre, die dem Leser greifbar wird. Daher bleiben die unterschiedlichsten Emotionen nicht aus. Gänsehaut, eine gewisse Art Lampenfieber, Tränen der Freude, Tränen der Trauer und und und....diese Wahrnehmungen sind mannigfaltig und schaffen Verbundenheit. Hier ist man mittendrin und nicht nur dabei.

    Die Charaktere tragen ihren Teil dazu bei. So kann man das Hier und Jetzt miterleben und die Tiefgründigkeiten erfahren, aber auch die Schmöker von damals wieder aufleben lassen.

    Mein Fazit: Der Spagat zwischen Damals und Heute ist hervorragend gelungen.

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  • 4 Sterne

    Jennifer H., 20.06.2020

    Als Buch bewertet

    INHALT
    Johan lernt 1983 auf einer Ostseekreuzfahrt seine große Liebe Lina kennen. Doch bevor beide Zukunftspläne schmieden können, gibt es auf ihren Schiff eine schwere Havarie. Seitdem gilt Lina als verschollen. Nur Johan will nicht so recht daran glauben und sucht selbst 4 Jahre später noch nach ihr. Dafür gibt er sogar seinen Verlagsjob in Stockholm auf und wird im schwedischen Nest Hedekas sesshaft. Fortan betreibt er dort ein Literaturcafé samt Antiquariat. Wenn er nicht gerade seine Gäste bedient, dann bereist er die Stationen der damaligen Ostseekreuzfahrt und hält nach Lina und einem geheimnisvollen Buch namens Singoalla Ausschau.

    MEINUNG
    Ich konnte mich ab der ersten Zeile fürs Lars Simons neuestes Buch begeistern, weil die Story zum einen hoffnungslos romantisch ist und es zum anderen innerhalb des Plots nicht an Humor mangelt.

    Seit der Buchreihe über Lennart Malmkvist und Mops Bölthorn scheint Simon eine Schwäche für magische wie geheimnisvolle Elemente zu haben. Seine Fantasy ist aber wesentlich charmanter als der übliche Mainstream. Im "Antiquariat der Träume" treten nämlich allseits bekannte Romanhelden, wie Pippi Langstrumpf, Sherlock Holmes oder Faust, als Johanns Lebensberater auf. Das ist ungemein witzig, wenn man bedenkt, dass nur der Hauptcharakter Johann diese literarischen Figuren sehen und sich mit ihnen unterhalten kann, währenddessen sein Umfeld denkt, er sei psychisch labil und führe Selbstgespräche. Ich habe mich jedenfalls nicht nur einmal über die schrägen Literaturhelden herrlich amüsiert. Fans von Romanklassikern werden das Buch für diese ungewöhnliche Idee lieben. Man spürt einfach, dass der Autor sich für (alte) Bücher begeistern kann.

    Die Geschichte von Lina und Johan ist eine tragische und zugleich mysteriöse Episode. Man leidet mit Johan mit und drückt ihm für seine Herzensangelegenheit kräftig die Daumen - obgleich das Ende vorhersehbar ist.

    Weniger konnte ich mit den anhaltenden zeitlichen Sprüngen innerhalb der Handlung anfangen. Spannung kam bei mir dadurch nicht auf.

    Meine Highlights des Buchs waren der unerschütterliche Hauptprotagonist Johan und sein Glaube an die große Liebe, die literarischen Gäste (Sherlock Holmes, Kaninchen als Alice im Wunderland...) sowie Simons grandioser Humor und sein Sinn für Situationskomik.

    Fernab der fantasievollen Handlung konnte mich auch die Verpackung des Buchs vollends von sich überzeugen. Das filigran gestaltete Hardcover wirkt mit seinen Scherenschnittmotiven, seinem Schriftbild und seiner an Pergament angelehnten Farbigkeit alt und erinnert damit sicherlich bewusst an ein antiquarisches Buch. Kurzum, Buchcover und -inhalt wurden gut aufeinander abgestimmt.

    FAZIT
    Eine fantasiereiche wie lustige Geschichte, die sich flüssig liest und noch dazu zum Träumen verleidet. Bibliophile werden Lars Simons neuesten Erzählstoff besonders mögen.

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  • 4 Sterne

    Claudia S., 22.06.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Singoalla

    Johan Andersson trifft auf einer Fähre die Liebe seines Lebens. Ironie des Schicksals: Nach nur wenigen gemeinsamen, aber überaus glücklichen Tagen werden die beiden durch ein Schiffsunglück getrennt. Fortan ist nichts mehr, wie es war. Johan kündigt seinen Job in einem Verlag und eröffnet ein Antiquariat. Doch nicht nur das – ihm erscheinen auch Figuren aus Büchern, die er gelesen hat. Ganz klar, dass sein Umfeld seltsam darauf reagiert. Doch Johan kann Lina nicht vergessen und will sie mit Hilfe eben jener Figuren unbedingt wieder finden …

    Das Buch besteht aus vier Abschnitten, die unterschiedlicher kaum sein könnten, aber wunderbar zusammenpassen. Selbst der Stil ändert sich jeweils, passend quasi zur Stimmung von Johan. Der Leser findet trotz aller märchenhafter Elemente unzählige Anspielungen auf das aktuelle Weltgeschehen und damit jede Menge Sozialkritik. Selbst wenn man sie nicht bewusst wahrnimmt, verändert sie den Leser, würde ich einfach mal behaupten. Denn diese Geschichte ist so völlig anders, so phantastisch und dennoch logisch, dass man sie im Herzen trägt und das allein schon verändert!

    Es macht unheimlich viel Spaß, bei den Auftritten der Romanfiguren mitzuraten, wer bzw. aus welchem Buch die Figur nun ist. Besonders das Aufeinandertreffen zweier extrem unterschiedlicher Figuren liest sich enorm unterhaltsam und vermittelt fast schon das Gefühl, die beiden Autoren dieser „Originale“ hätten das so geplant, dass Lars Simon sie in einem Buch zusammenbringt. Das ist so witzig, wie auch philosophisch und bringt unseren Protagonisten ein ganzes Stück weiter.

    Sehr schön finde ich auch, dass Johan, der Bücher liebt und belesen ist, immer mal wieder durchblicken lässt, dass hochgelobte Weltliteratur nicht unbedingt gut lesbar ist und es keine Schande ist, ein Buch abzubrechen oder gar nicht erst zu lesen. Ich finde, das musste wirklich unbedingt mal gesagt werden und dafür danke ich dem Autor auch aus tiefstem Herzen!

    Ebenso kann sich jeder selbst überlegen, ob eine wenige Tage junge Beziehung es wert ist, über Jahre hinweg zu trauern und zu suchen. Für Johan ist es das. Und wer hat das Recht, über seine Entscheidung zu urteilen (aufgemerkt – noch eine Sozialkritik!)?

    Wie die Geschichte sich dann entwickelt, was utopische Phantasie und was real aus denkbar ist, das lasse ich jeden selbst beurteilen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, besonders eben die stilistischen Elemente, die der Autor angewendet hat. Das Ende plus Epilog lassen die Story stimmig abschließen. Dennoch fehlt mir ein Fünkchen für die vollen fünf Sterne. Aber vier blitzblanke Sterne sind ja auch nicht zu verachten!

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  • 4 Sterne

    Claudia S., 22.06.2020

    Als Buch bewertet

    Singoalla

    Johan Andersson trifft auf einer Fähre die Liebe seines Lebens. Ironie des Schicksals: Nach nur wenigen gemeinsamen, aber überaus glücklichen Tagen werden die beiden durch ein Schiffsunglück getrennt. Fortan ist nichts mehr, wie es war. Johan kündigt seinen Job in einem Verlag und eröffnet ein Antiquariat. Doch nicht nur das – ihm erscheinen auch Figuren aus Büchern, die er gelesen hat. Ganz klar, dass sein Umfeld seltsam darauf reagiert. Doch Johan kann Lina nicht vergessen und will sie mit Hilfe eben jener Figuren unbedingt wieder finden …

    Das Buch besteht aus vier Abschnitten, die unterschiedlicher kaum sein könnten, aber wunderbar zusammenpassen. Selbst der Stil ändert sich jeweils, passend quasi zur Stimmung von Johan. Der Leser findet trotz aller märchenhafter Elemente unzählige Anspielungen auf das aktuelle Weltgeschehen und damit jede Menge Sozialkritik. Selbst wenn man sie nicht bewusst wahrnimmt, verändert sie den Leser, würde ich einfach mal behaupten. Denn diese Geschichte ist so völlig anders, so phantastisch und dennoch logisch, dass man sie im Herzen trägt und das allein schon verändert!

    Es macht unheimlich viel Spaß, bei den Auftritten der Romanfiguren mitzuraten, wer bzw. aus welchem Buch die Figur nun ist. Besonders das Aufeinandertreffen zweier extrem unterschiedlicher Figuren liest sich enorm unterhaltsam und vermittelt fast schon das Gefühl, die beiden Autoren dieser „Originale“ hätten das so geplant, dass Lars Simon sie in einem Buch zusammenbringt. Das ist so witzig, wie auch philosophisch und bringt unseren Protagonisten ein ganzes Stück weiter.

    Sehr schön finde ich auch, dass Johan, der Bücher liebt und belesen ist, immer mal wieder durchblicken lässt, dass hochgelobte Weltliteratur nicht unbedingt gut lesbar ist und es keine Schande ist, ein Buch abzubrechen oder gar nicht erst zu lesen. Ich finde, das musste wirklich unbedingt mal gesagt werden und dafür danke ich dem Autor auch aus tiefstem Herzen!

    Ebenso kann sich jeder selbst überlegen, ob eine wenige Tage junge Beziehung es wert ist, über Jahre hinweg zu trauern und zu suchen. Für Johan ist es das. Und wer hat das Recht, über seine Entscheidung zu urteilen (aufgemerkt – noch eine Sozialkritik!)?

    Wie die Geschichte sich dann entwickelt, was utopische Phantasie und was real aus denkbar ist, das lasse ich jeden selbst beurteilen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, besonders eben die stilistischen Elemente, die der Autor angewendet hat. Das Ende plus Epilog lassen die Story stimmig abschließen. Dennoch fehlt mir ein Fünkchen für die vollen fünf Sterne. Aber vier blitzblanke Sterne sind ja auch nicht zu verachten!

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  • 5 Sterne

    petra w., 30.06.2020

    Als Buch bewertet

    Bücher über Bücher sind mit das Schönste. Da sprechen andere mit der gleichen Begeisterung wie ich über Bücher, man entdeckt Neue oder findet alte Bekannte erwähnt.
    In diesem Buch passiert etwas Besonderes, der Held bekommt Hilfe von literarischen Gestalten.
    Es beginnt mit einem Unglück und endet märchenhaft.
    Dazwischen wird mit viel Liebe zu Büchern die Verzweiflung von Johann beschrieben, seine Hoffnung und sein Versuch zurück zufinden. Über dem Ganzen liegt ein Hauch von Märchen und die Schönheit Schwedens.
    Die realen Nebenfiguren waren perfekt gezeichnet, der zu hilfsbereite Pastor oder der aufdringliche Ex- Geschäftspartner. Am liebsten hatte ich den schrulligen Buchhändler der so schöne Bemerkungen über Bücher machte.
    Das Buch war nicht ungeheur spannend, aber es hat einen mitgenommen ohne loszulassen bis es ausgelesen war.

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  • 5 Sterne

    brauneye29, 12.07.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt :

    Nachdem Johan seine große Liebe bei einem Schiffsunglück verloren hat, ist nichts mehr in seinem Leben, wie es mal war. Er beginnt ein neues Leben und eröffnet ein Literaturcafe. Und immer denkt er an seine verlorene Liebe. Und seitdem besuchen ihn Figuren aus Büchern und sprechen mit ihm.

    Meine Meinung:

    Das Buch hat mich tief berührt, weil ich es einfach schön fand. Die Vorstellung, dass Figuren aus Büchern einen besuchen kommen, idt sicher nicht ganz neu, aber hier irgendwie besonders schön umgesetzt. Gerne würde ich  in Johans Cafe einkehren und die tollen Kuchen essen. Der Schreibstil ist sehr gut und viel zu schnell war das Buch zu Ende. Ich lese selten Bücher mehrfach, das hier könnte aber genau so ein Buch werden.

    Fazit:

    So schön

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  • 5 Sterne

    brauneye29, 12.07.2020

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt :

    Nachdem Johan seine große Liebe bei einem Schiffsunglück verloren hat, ist nichts mehr in seinem Leben, wie es mal war. Er beginnt ein neues Leben und eröffnet ein Literaturcafe. Und immer denkt er an seine verlorene Liebe. Und seitdem besuchen ihn Figuren aus Büchern und sprechen mit ihm.

    Meine Meinung:

    Das Buch hat mich tief berührt, weil ich es einfach schön fand. Die Vorstellung, dass Figuren aus Büchern einen besuchen kommen, idt sicher nicht ganz neu, aber hier irgendwie besonders schön umgesetzt. Gerne würde ich  in Johans Cafe einkehren und die tollen Kuchen essen. Der Schreibstil ist sehr gut und viel zu schnell war das Buch zu Ende. Ich lese selten Bücher mehrfach, das hier könnte aber genau so ein Buch werden.

    Fazit:

    So schön

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  • 5 Sterne

    Martina W., 21.06.2020

    Als eBook bewertet

    Zauberhaft!
    Die Geschichte ist ja anfangs melancholisch, aber die Halluzinationen der literarischen Figuren helfen Johan, weiterzuleben. Eine großartige Idee – und wundervoll umgesetzt.
    Durch die verschiedenen Romanfiguren erhält der Roman dann auch einen subtilen Witz, z.B. die Arroganz von Sherlock Holmes, oder auch Cyrano de Bergerac, der seinen Degen zückt, wenn seine Nase erwähnt wird.
    Johan sucht nach Lina, weil er nicht akzeptieren will oder kann, dass sie bei dem Unglück ertrunken ist – und durch die Rückblenden auf seine Suche ist die Story auch tatsächlich spannend!
    Ebenso hat mir der Stil hervorragend gefallen.
    Ein ganz wunderbares Buch für einen entspannten Sonntag!

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