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  • 5 Sterne

    18 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Benne, 16.02.2019

    Trügerische Erinnerungen, große Lügen und die Suche nach der Wahrheit

    Eugene Chirovici (zuvor E.O. Chirovici) ist ein rumänisch-ungarisch stämmiger Autor, der 2017 mit seinem ersten ins Deutsche übersetzten Werk „Das Buch der Spiegel“ zumindest bei mir einen bleibenden Eindruck und ein Jahreshighlight hinterlassen hat. „Das Echo der Wahrheit“ steht seinem Vorgänger in nichts nach.

    Wieder konstruiert Chirovici einen tiefgründigen, komplexen Plot, dessen Inhaltsangabe nur 10% der gesamten Geschichte wiedergibt. Das fasziniert mich jedes Mal aufs Neue. Man beginnt das Buch zu lesen, findet Stücke der Synopsis im Gelesenen und in den ersten Kapiteln wieder, dann endet das, was man zuvor bereits grob erwartet hat. Plötzlich öffnen sich zahlreiche Hintertüren, Nebencharaktere treten auf, man reist an zahlreiche Orte und hätte nie gedacht, dass so dermaßen viel hinter diesem Buch steckt. Denn „Das Echo der Wahrheit“ ist definitiv mehr als ein Psychiater, der einen Multimillionär besucht, um seine Erinnerungen an eine schreckliche Nacht vor vielen Jahren wiederherzustellen. Dabei enthält der Roman genau den richtigen Anteil an Handlung, nichts unnötig lang Erklärtes oder gar fehlende Stellen, die zum Verständnis beitragen würden. Manche Abschnitte sind dabei komprimiert, andere wiederum stark gestreckt: Die Mischung machts!

    Sein Schreibstil erzeugt eine nicht näher definierbare Sogwirkung auf mich. Einmal aufgeschlagen, klebt das Buch an meinen Händen und ich bin versunken in die Geschichte. Selbstverständlich gibt es Bücher, die schockierender und aufwühlender sind, dennoch schaffen es nicht viele davon mit jedem Satz ins Schwarze zu treffen und mich vollständig zu überzeugen.

    Besonders die Mischung der Erzählstile kann stark punkten. Zahlreiche Kapitel des Romans bestehen aus Tagebucheinträgen, andere aus Gesprächen, manche enthalten Briefe. Die verschachtelte Story wird durch Dokumente und Nachforschungen erzählt, in diesem Fall ähnelt es dem Debüt Chirovicis. Im Gegensatz zu diesem, begleitet der Leser in „Das Echo der Wahrheit“ nur einem Erzähler, jedoch vielen involvierten Personen, die den Fortgang der Handlung maßgeblich beeinflussen, aber auch Steine in den Weg legen.

    Großen Respekt an Eugene Chirovici, der in seinem neuesten Werk gekonnt Wahrheit mit Fiktion vermischt und die Vergangenheit gegen die Gegenwart antreten lässt. Nicht nur die Charaktere fragen sich, ob ihre Erinnerungen sie nicht doch trügen, sogar ich frage mich dies nach dem Lesen. Ich hoffe, es wird noch viel von diesem Autor veröffentlicht, der Geschichten schafft, die ich jedem ans Herz legen kann!

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  • 4 Sterne

    9 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    coffee2go, 11.03.2019

    Kurze Inhaltszusammenfassung:
    Dr. James Cobb ist ein angesehener Psychiater mit Schwerpunkt Hypnose und Buchautor. Nach einem Vortrag wird er von einem Multimillionär namens Joshua Fleischer angesprochen, der unheilbar krank ist und ihm einen finanziell lukrativen Deal anbietet. Nach kurzem Zögern stimmt Dr. Cobb zu und verbringt mehrere Tage mit Joshua, der mittels Hypnose herausfinden möchte, was in einem Hotelzimmer vor vielen Jahren passiert ist.

    Meine Meinung zum Buch:
    Es ist sehr einfach sich in den Roman und die Charaktere und Situationen hineinzufinden, sogar die teilweise konträren Gedankengänge und Erinnerungen sind schlüssig und gut nachvollziehbar. Schon sehr bald bemerkt man als LeserIn auch, dass es nicht nur primär um das Finden „der Wahrheit“ an sich geht, sondern dass die Beteiligten ihre jeweils eigene Version der Wahrheit für sich konstruiert haben und unterschiedlich mit den Geschehnissen von damals umgehen. Auch nach dem Tod von Joshua lässt die Geschichte Dr. Cobb nicht ruhen und er recherchiert mittels Privatdetektiv und eigenständig weiter. Was damals passiert ist hat Auswirkungen bis in die Gegenwart und durch das erneute Aufrühren der Erlebnisse werden neue Energien in Gang gesetzt. Die damals beteiligten Personen werden wieder damit konfrontiert, aber auch bei Dr. Cobb selbst löst die Suche nach der Wahrheit etwas aus, das ihn selbst dazu veranlasst, in seinem eigenen Leben nachzuforschen und sich seinen unschönen, verdrängten Erlebnissen zu stellen. Am Ende ist nicht so sehr wichtig, was „die Wahrheit“ an sich ist, sondern wie eine Situation die Leben der Beteiligten verändert und was sie bewirken kann, selbst für damals unbeteiligte Personen, die erst jetzt mit ins Spiel kommen.

    Mein Fazit:
    „Das Echo der Wahrheit“ ist gekonnt konstruiert, aber es kann meiner Meinung nach, nicht ganz mit dem Vorgängerroman „Das Buch der Spiegel“ konkurrieren, das für mich brillant ist.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    EvelynM, 08.03.2019

    Nach einem seiner Vorträge wird der bekannte und hoch geschätzte Psychiater Dr. James Cobb von einem fremden, älteren Herrn angesprochen. Er wehrt ihn höflich, aber bestimmt ab, woraufhin Joshua Fleischer ihm eine Mail schreibt. Er bittet den renommierten Psychiater, für ein paar Tage zu ihm nach Maine zu kommen. Joshua Fleischer ist unheilbar erkrankt und will vor seinem Tod ein Rätsel aus seiner Studienzeit klären. Mit Hilfe von Dr. Cobbs Hypnose erhofft er sich Aufschluss darüber, ob er seinerzeit in den Mord an einer jungen Französin verwickelt war. Er kann seinen Erinnerungen nicht trauen, denn diese sind nur spärlich und er ist nach dem Vorfall in einem Pariser Hotel Hals über Kopf zurück in die Heimat geflogen. Neugierig geworden durch die Vita des reichen und großzügigen Mannes lässt sich Dr. Cobb auf die Sitzungen mit James Fleischer ein, ohne zu ahnen, dass ihn die Geister seiner eigenen Vergangenheit schon bald einholen werden.
    Fasziniert von der Leseprobe und dem klaren, fast nüchternen und realitätsbezogenen Schreibstil habe ich mich auf „Das Echo der Wahrheit“ von Eugene Chirovici eingelassen und wurde nicht enttäuscht. Recht schnell wurde mir klar, dass sich dieses Buch nicht aus der Hand legen lässt. Die Geschichte liest sich spannend, verwirrend und sehr mysteriös. Ganz unterschiedliche Handlungsstränge hat der Autor sehr geschickt ineinander verschachtelt und verknotet. Das Lesen erfordert eine besondere Aufmerksamkeit, denn es tauchen viele Charaktere auf, die genauso bunt und unterschiedlich sind, wie deren Erinnerungen. Wie zuverlässig ist jedoch die Wahrheit eines jeden Einzelnen? Kann man seinen Erinnerungen trauen? Oder beschönigt jede/r für sich einschneidende Ereignisse aus der Vergangenheit? Das sind die zentralen Fragen in diesem Roman, der sich mit den Themen Erinnerung, Facetten der Wahrheit und der Realität befasst.
    Eugene Chirovici hat mich mit seiner Geschichte in den Bann gezogen und absolut begeistert. Voller Spannung bin ich Dr. Cobb auf seiner Suche nach „der Wahrheit“ gefolgt und war überrascht, wie sich am Ende die Zusammenhänge erschlossen. Ich war immer wieder hin- und hergerissen von meiner eigenen Vorstellung, wie die Geschehnisse in Paris zusammenhängen und wer nun den Tod der jungen Französin verursacht hat. Ich kann für diesen Roman eine klare Leseempfehlung aussprechen.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 11.03.2019 bei bewertet

    Zum Inhalt:  

    Der Psychiater Cobb erhält eine Einladung zu dem Multimillionär Fleischer zu kommen. Als er dort ankommt, erfährt Cobb, dass Fleischer befürchtet, in den Mord an einer jungen Frau verwickelt zu sein. Er kann sich aber nur teilweise erinnern. Was Cobb nicht ahnt, dass dadurch auch seine Dämonen wieder erwachen.  

    Meine Meinung:  

    Ich habe mich mit dem Buch extrem schwer getan und konnte mic,h auch bis zum Schluss nicht so wirklich mit dem Buch und der Geschichte anfreunden. Dabei kann ich nicht mal so richtig sagen, warum das so war. Weil eigentlich war es schon eine interessante Story aber ich habe keinen rechten Zugang gefunden. Vielleicht habe ich das Buch zur falschen Zeit gelesen und konnte mich nicht richtig darauf einlassen.  

    Fazit:  

    Ich bin nicht warm geworden mit der Geschichte

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabrina R., 11.03.2019

    Mit 'Das Echo der Wahrheit' ist E.O. Chirovici erneut ein sehr fesselnder und spannender Roman gelungen. Besonders sein dabei sehr ruhiger Schreibstil sticht hervor und macht das Buch zu etwas wirklich Besonderem. Denn Spannung heißt nicht automatisch das von einer action-beladenen Szene in die nächste gesprungen werden muss.

    Chirovici gelingt es mit seiner Geschichte und den wunderbar verwobenen Protagonisten ein geschicktes Hin und Her zwischen Gegenwart und Vergangenheit zu flechten und somit ein recht unvorhersehbares Ende zu schaffen.

    Sein einzigartiger Stil in sehr ruhigem und gelassenem Ton durch das Buch zu führen, wird vielleicht nicht jedermann ansprechen, aber ich finde, jeder der sich darauf einlässt wird belohnt.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diana B., 13.03.2019

    Von anne b.

    Das Buchcover finde ich nach wie vor noch ganz ganz toll ! Auch der Klappentext bzw. Inhaltsangabe liest sich super spannend.
    Die ersten paar Seiten waren auch sehr spannend, aber danach wurde es zunehmend verwirrend. Es kamen immer mehr Personen ins Geschehen. Viele kaum beschrieben- ohne Charakter. Plötzlich waren sie da- mitten im Geschehen. Vielleicht hätte der Autor lieber weniger Personen in dem Buch mitspielen sollen und diese dann auch einen Charakter geben, so dass man mit dieser Person fühlen kann und sie sich besser vorstellen kann.
    Wie schon gesagt, die ersten paar Seiten war super geschrieben. Auch war der Schreibstil angenehm und gut verständlich zu lesen, aber es war leider für mich zu verwirrend.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diana B., 06.03.2019

    Es wurde sehr verwirrend mit der Zeit, alles war plötzlich durcheinander und man blickte nicht mehr durch

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Helena H., 11.03.2019

    „Gibt es einen Moment im Leben, von wo an eine einmal getroffene Entscheidung alles andere bestimmt, egal was noch passieren mag?“

    Der sich intensiv mit dem Verfahren der Hypnose befassende Psychiater James Cobb, eine Koryphäe in seinem Gebiet, wird eines Tages von Joshua Fleischer, einem an Leukämie erkrankten Multimilionär, kontaktiert. Sein größter Wunsch ist es, vor dem Tod zu erfahren, ob er an dem Mord an einer jungen Französin Mitschuld trägt, in die er und sein bester Freund, Abraham Hale, einst verliebt waren. Da Fleischer nur noch bruchstückhafte Erinnerungen an die verhängnisvolle Nacht hat, erhofft er sich in einer Hypnosesitzung die Wahrheit zu erfahren. Trotz anfänglicher Bedenken willigt Cobb schließlich ein. „Ich hatte noch nie einen Patienten gehabt, der dem Tod so nahe war wie Joshua Fleischer. Dieser Tod, sein Tod lauerte halb in einem Winkel versteckt nur noch auf den richtigen Augenblick.“

    Die Hypnosesitzung, die keine handfesten Resultate liefert, endet mit einem Nervenzusammenbruch des Patienten und wird nicht mehr fortgesetzt. Den Psychiater lässt dieser Fall nicht los: „Irgendwo, Hunderte Meilen weit entfernt, lag ein Mann im Sterben, umringt von Gespenstern, inmitten eines Vermögens, das ihn vor nichts und niemandem mehr schützen konnte. Und er hatte mich nicht nur an die Hand genommen und in sein Spukhaus geführt, sondern auch meine eigenen Albträume wieder aufleben lassen.“

    Obwohl der Patient wenige Wochen später seiner Krankheit erliegt, setzt James Cobb seine Forschungen in Bezug auf den Fall Simone Duchamp fort. Dabei stößt er unerwarteterweise auf die Aufzeichnungen Abraham Hales, der darin eine ganz andere Geschichte erzählt als Joshua Fleischer es getan hat – „Ich halte es weiterhin für meine Pflicht, den wahren Charakter dieses Mannes zu enthüllen, auch wenn er seine Aufzeichnungen bewusst dunkel hielt und ein Rätsel in einem anderen verbarg und dies wiederum in einem anderen, wie bei diesen russischen Puppen.“ Die Gespräche mit Zeugen, die Erinnerungen mit dem jungen Josh und dem jungen Abe teilen, bringen statt dem erhofften Licht nur noch mehr Dunkelheit in den Fall. Je mehr Cobb sich darin vertieft, umso verwirrender und undurchschauberer wird alles. Eine Erinnerung aus der eigenen Kindheit lässt ihn ganz unerwartet „jenseits der Lügen und Verwirrungen und Irrtümer und subjektiven Wahrnehmungen und Täuschungen“ den Schlüssel zu dem großen Rätsel finden.

    Konsequenterweise stellt er sich damit auch seiner persönlichen Wahrheit. „Wir alle müssen Entscheidungen treffen und ein Leben lang mit den Folgen zurechtkommen. Josh entschied sich zur Flucht, um zu überleben, weil er damals einfach zu jung war und nicht wissen konnte, dass Überleben und Leben nicht ein und dasselbe sind und dass keine Mauern so dick und keine Schlösser so stark sind, einen vor dem eigenen Gewissen zu schützen.“

    „Das Echo der Wahrheit“ ist ein Roman, dem man sich nicht einmal für ein paar Minuten entreißen kann. Der Psychiater, der zugleich Ich-Erzähler ist, lässt den Leser an seiner mühseligen Wahrheitssuche teilhaben. Jedes neue Indiz, das er findet, stellt er dem Leser zunächst unkommentiert dar, sodass er seine eigenen Schlüsse ziehen kann. Er lässt den Leser genauso ratlos miträtseln und zusammen mit ihm die Leiter der Wahrheit stufenweise erklimmen.

    Als ausgesprochener Gegner der Eindimensionalität, legt Chirovici ein äußerst präzises Fundament der Geschichte mit den Pfeilern der einzelnen Perspektiven an, sodass wir beim Hausgang so vielen Details Bedeutung beimessen können, wie wir es wollen oder können – ganz wie im wahren Leben selbst, wo es immer wieder Neues zu entdecken und zu bedenken gibt.

    Selten gelingt es einem Autor die Tiefen der menschlichen Psyche derartig zu durchleuchten wie Eugene Chirovici. Er weiß es, Spannung mit Psychologie und einem Funken Philosophie zu einem überzeugenden, runden und lange nachhallenden Werk zu komponieren.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Helena H., 11.03.2019 bei bewertet

    „Gibt es einen Moment im Leben, von wo an eine einmal getroffene Entscheidung alles andere bestimmt, egal was noch passieren mag?“

    Der sich intensiv mit dem Verfahren der Hypnose befassende Psychiater James Cobb, eine Koryphäe in seinem Gebiet, wird eines Tages von Joshua Fleischer, einem an Leukämie erkrankten Multimilionär, kontaktiert. Sein größter Wunsch ist es, vor dem Tod zu erfahren, ob er an dem Mord an einer jungen Französin Mitschuld trägt, in die er und sein bester Freund, Abraham Hale, einst verliebt waren. Da Fleischer nur noch bruchstückhafte Erinnerungen an die verhängnisvolle Nacht hat, erhofft er sich in einer Hypnosesitzung die Wahrheit zu erfahren. Trotz anfänglicher Bedenken willigt Cobb schließlich ein. „Ich hatte noch nie einen Patienten gehabt, der dem Tod so nahe war wie Joshua Fleischer. Dieser Tod, sein Tod lauerte halb in einem Winkel versteckt nur noch auf den richtigen Augenblick.“

    Die Hypnosesitzung, die keine handfesten Resultate liefert, endet mit einem Nervenzusammenbruch des Patienten und wird nicht mehr fortgesetzt. Den Psychiater lässt dieser Fall nicht los: „Irgendwo, Hunderte Meilen weit entfernt, lag ein Mann im Sterben, umringt von Gespenstern, inmitten eines Vermögens, das ihn vor nichts und niemandem mehr schützen konnte. Und er hatte mich nicht nur an die Hand genommen und in sein Spukhaus geführt, sondern auch meine eigenen Albträume wieder aufleben lassen.“

    Obwohl der Patient wenige Wochen später seiner Krankheit erliegt, setzt James Cobb seine Forschungen in Bezug auf den Fall Simone Duchamp fort. Dabei stößt er unerwarteterweise auf die Aufzeichnungen Abraham Hales, der darin eine ganz andere Geschichte erzählt als Joshua Fleischer es getan hat – „Ich halte es weiterhin für meine Pflicht, den wahren Charakter dieses Mannes zu enthüllen, auch wenn er seine Aufzeichnungen bewusst dunkel hielt und ein Rätsel in einem anderen verbarg und dies wiederum in einem anderen, wie bei diesen russischen Puppen.“ Die Gespräche mit Zeugen, die Erinnerungen mit dem jungen Josh und dem jungen Abe teilen, bringen statt dem erhofften Licht nur noch mehr Dunkelheit in den Fall. Je mehr Cobb sich darin vertieft, umso verwirrender und undurchschauberer wird alles. Eine Erinnerung aus der eigenen Kindheit lässt ihn ganz unerwartet „jenseits der Lügen und Verwirrungen und Irrtümer und subjektiven Wahrnehmungen und Täuschungen“ den Schlüssel zu dem großen Rätsel finden.

    Konsequenterweise stellt er sich damit auch seiner persönlichen Wahrheit. „Wir alle müssen Entscheidungen treffen und ein Leben lang mit den Folgen zurechtkommen. Josh entschied sich zur Flucht, um zu überleben, weil er damals einfach zu jung war und nicht wissen konnte, dass Überleben und Leben nicht ein und dasselbe sind und dass keine Mauern so dick und keine Schlösser so stark sind, einen vor dem eigenen Gewissen zu schützen.“

    „Das Echo der Wahrheit“ ist ein Roman, dem man sich nicht einmal für ein paar Minuten entreißen kann. Der Psychiater, der zugleich Ich-Erzähler ist, lässt den Leser an seiner mühseligen Wahrheitssuche teilhaben. Jedes neue Indiz, das er findet, stellt er dem Leser zunächst unkommentiert dar, sodass er seine eigenen Schlüsse ziehen kann. Er lässt den Leser genauso ratlos miträtseln und zusammen mit ihm die Leiter der Wahrheit stufenweise erklimmen.

    Als ausgesprochener Gegner der Eindimensionalität, legt Chirovici ein äußerst präzises Fundament der Geschichte mit den Pfeilern der einzelnen Perspektiven an, sodass wir beim Hausgang so vielen Details Bedeutung beimessen können, wie wir es wollen oder können – ganz wie im wahren Leben selbst, wo es immer wieder Neues zu entdecken und zu bedenken gibt.

    Selten gelingt es einem Autor die Tiefen der menschlichen Psyche derartig zu durchleuchten wie Eugene Chirovici. Er weiß es, Spannung mit Psychologie und einem Funken Philosophie zu einem überzeugenden, runden und lange nachhallenden Werk zu komponieren.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 02.03.2019 bei bewertet

    Höllisch lesenswert! Die Wahrheit des einen ist die Lüge des anderen. Ein gelungener, sehr spannender Roman über ein dramatisches Ereignis, das aus vielen Perspektiven und Erinnerungen zusammengesetzt wird. Bis zum Ende ist alles offen. Ein Buch über ein mysteriöses Verbrechen, über die Macht der Liebe und die Macht der Erinnerung. Es beginnt mit einer ungewöhlichen Bitte .... Eines Tages macht der New Yorker Psychiater Dr. James Cobb nach einem Vortrag die unerwartete Bekanntschaft des allein lebenden Multimillionärs Joshua Fleischer. Er mochte in den Sechzigern sein und trug ein Menjoubärtchen wie die Herzensbrecher in den dreißiger Jahren. Fleischer war in dem County, wo er wohnte, ein echter Förderer der Künste, und die örtlichen Zeitungen waren voll des Lobs über seine Aktivitäten. Er verhalf mittellosen Schülern zum Studium und misshandelten Frauen zu einem neuen Leben, er engagierte sich für die Resozialisierung von ehemaligen Sträflingen und für die bestmögliche Betreuung und Erziehung behinderter Kinder. Er war eine geradezu legendäre Gestalt, Heiliger und Guru in einem. Fleischer leidet an einer unheilbaren Krankheit und bittet Cobb eindringlich, für einige Tage zu ihm nach Maine zu kommen. Cobb sagt Fleischer in dem Glauben zu, es handle sich um eine therapeutische Sterbebegleitung. Die "furchtbare Krankheit", die jetzt an seinen Kräften zehrte, wurde von den Lokalreportern diskret und voller Mitgefühl angesprochen. Als Cobb Fleischer zu Hause besucht, erfährt er jedoch, dass der vom Tod gezeichnete Fleischer eine schwere Last mit sich trägt: eine bruchstückhafte Erinnerung an eine Nacht in Paris in den siebziger Jahren, in der etwas Schreckliches passierte. Er hat Angst, in den Mord an einer jungen Frau verwickelt zu sein, mit der er vor vielen Jahren einen Abend in einem Pariser Hotelzimmer verbracht hat. Seine Erinnerungen sind aber lückenhaft, und deshalb soll Cobb ihm helfen, endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen. Doch dabei wird der Psychiater mit seinen eigenen verdrängten Dämonen seiner Vergangenheit konfrontiert … Intelligent erzählter Spannungsroman, der zum miträtseln einläd. Das ist Unterhaltungsliteratur auf hohem Niveau, im Thriller-Genre. Auf den ersten Seiten hatte ich den Eindruck, dass E.O. Chirovici das Gerüst seines Romans "Das Buch der Spiegel" nutzt und nur mit einer variierten Handlung füllt. Zum Glück erwies sich das trotz einiger Parallelen schnell als Irrtum. Chirovici verknüpft auf meisterhafte Art und Weise viele Handlungsstränge um seine Protagonisten, die sich gekonnt zu einem düsteren Ganzen mit wenig Freude verbinden. Was hier im Laufe der Geschichte ans Tageslicht kommt, ist schlicht schockierend und böse - und gleichzeitig superspannend! Dieses Werk liest sich unglaublich flüssig und spannend, was definitiv auch daran liegt, dass er sogar den zahllosen Nebencharakteren mit wenigen Sätzen Leben einhaucht und so ein einprägsames Bild zeichnet, in dem alte Gewissheiten und Kenntnisse bald keine Bedeutung mehr haben. Das macht für mich den Reiz von Chirovicis Romanen aus. Sie sind hoffnungslos und grausam, das aber in einer beeindruckenden Sprache, die viel Spannung erzeugt. Ein herausragendes Buch, ein intelligentes und packendes Puzzlespiel um einen lange zurückliegenden Todesfall, das einen so schnell nicht loslässt. Düster intelligent und literarisch eine Offenbarung. Absolut brillant! Ein gelungenes, raffiniertes Verwirrspiel mit psychologischem Tiefgang! Dieses Buch kann ich jedem empfehlen, der gerne liest und auch bereit ist, sich einfach einzulassen.

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  • 5 Sterne

    Marakkaram, 08.03.2019

    >Dies hat mich zu der Frage geführt: Welche Art von Realität beschreibt jemand eigentlich unter Hypnose - die Realität dieses einzigartigen und unwiederholbaren Augenblicks, die sogenannte "objektive" Wirklichkeit? Die vom Hypnotiseur suggerierte "subjektive" Wirklichkeit? (…) Kommuniziert der Mensch, was er zu sehen glaubt, oder nur das, wovon er annimmt, dass sein geistiger Führer, der Therapeut, es von ihm hören möchte?>>

    Eugene Chirovici schaffte mit seinem außergewöhnlichen Roman "Das Buch der Spiegel" über Nacht den Durchbruch. Ich muss gestehen, dass ich wohl eine der wenigen bin, die ihn bislang noch nicht gelesen hat. Allerdings nicht mehr lang, denn "Das Echo der Wahrheit" hat mich vollkommen in den Bann gezogen. Ich habe schon lange nicht mehr einen so gekonnt zusammengesetzten und megaspannenden Roman gelesen.

    Er lässt den Leser geschickt sehr lang im Dunkeln tappen. Man spürt, dass etwas nicht stimmt, kann es aber nicht benennen. Und selbst als ich zum Ende hin einen vermeintlich genialen Einfall hatte, wurde ich trotzdem nochmal überrascht. Der Autor brilliert hier mit einer wirklich cleveren Auflösung.

    Er spielt mit dem Leser und seinen Protagonisten. Er seziert sie förmlich und lässt den Psychiater Cobb immer tiefer in die Psyche seiner Figuren eintauchen.
    Das ist spannend und absolut interessant. Vor allem durch den ungewöhnlichen Erzählstil. Und auf den sollte man sich wirklich einlassen, denn weil ich so gebannt war und das Buch kaum aus der Hand zu legen vermochte, konnte ich über ein-zwei Dinge hinwegsehen, wie ein Tagebuch, das unter mehr als kuriosen Umständen auftaucht oder dass Cobb eine Verschwiegenheitserklärung unterschrieben hat und trotzdem überall mit der Geschichte hausieren geht. Aber im Großen und Ganzen fielen sie nicht ins Gewicht.

    Der Spannungsbogen ist wirklich konstant hoch und der Schreibstil dabei recht einfach und angenehm. Die Geschichte kommt ohne Schockmomente und viel Blutvergießen aus. Die Tat liegt in der Vergangenheit und bleibt an sich erstmal ziemlich mysteriös, man weiß gar nicht so genau was damals in dieser schicksalsträchtigen Nacht in Paris geschah. Auch Joshua Fleischer kann sich nur bruchstückhaft erinnern. Kurz vor seinem Tod will er jedoch endlich Gewissheit haben, er engagiert Cobb um mit Hilfe von Hypnose an einige tief in seinem Unterbewusstsein vergrabene Antworten zu kommen. Für Cobb ist es der Beginn einer Reise und eines vielschichtigen Rätsels.

    Fazit: "Das Echo der Wahrheit" ist ein psychologischer Spannungsroman, dessen Entstehung noch vor dem "Buch der Spiegel" liegt und der sich mehr mit dem Warum einer Tat als dem klassischen Wer-ist-der-Mörder-Spiel befasst. Und das ist, wie ich finde, meisterhaft gelungen. Für mich eine tolle Neuentdeckung und ich freue mich auf mehr von Eugene Chirovici.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lesebiene, 11.02.2019 bei bewertet

    Inhalt:
    Als der berühmte Psychiater Dr. James Cobb nach einem Vortrag auf den Multimillionär Joshua Fleischer trifft, ahnt dieser nicht, welcher Abgrund der Erinnerungen auf ihn warten wird.
    Denn kurze Zeit später bittet ihn Fleischer in einer Mail um Hilfe, er sei todkrank und habe nur noch einen Wunsch.
    Doch als James im Anwesen des an Leukämie erkrankten Geschäftsmann eintrifft, eröffnet dieser ihm eine erschreckende Vergangenheit, über eine Nacht in Paris, in der ein schrecklicher Zwischenfall sein Leben für immer verändert hat, doch seine Erinnerungen sind lückenhaft und nur Dr. James Cobb kann ihm helfen das Verbrechen aufzuklären, und trifft dabei auf seine eigenen Dämonen!

    Meine Meinung zum Buch:
    Wow, wow, einfach nur wow. In den letzten Jahren habe ich viel im Genre der Spannung gelesen, einiges hat mich auch überzeugen können, doch "Das Echo der Wahrheit" erfindet die Spannungsliteratur auf einem ganz anderen Niveau neu.

    Erst einmal ist der Schreibstil des Autors ein wahrer Lesegenuss, mit einem durchaus als literarisch anzusehende Stil, geleitet er uns so versiert durch die Geschichte, wie man es wohl nur aus den ganz alten Klassikern der Spannungsliteratur kennt.
    Der Aufbau der Handlung lässt einem nicht nur einmal Gänsehaut über den Körper verbreiten, so vielschichtig, intelligent und stets überraschend aufgebaut habe ich selten eine Handlung des Genres erlebt.
    Durch unterschiedliche Augen, Charaktere erfahren wir eine Geschichte, die zwischen einzelnen Charaktere unseres Plots stattfindet und von Seite zu Seite, sind wir als Leser ahnungsloser und umso gespannter, weil uns die Lösung des Buchs so erschreckend weit entfernt erscheint. Denn der Plot ist zumindest bis Seite 200 absolut unvorhersehbar, danach das muss ich ehrlich sagen, beschlich mich eine Ahnung über das Ende, das dann auch zutraf. Dennoch tut dies dem Buch absolut keinem Abbruch.

    Wie es der Autos schafft, einzelne Charaktere so detailliert und so skurril zu gestalten und ihnen Raum zu geben, auf den Leser zu wirken, aber auch die Handlung, die so komplex und verwirrend geschildert wird, das erinnert sehr stark an Agatha Christie, oder die alten Romane des Sherlock Holmes.

    Fazit :
    Ein faszinierendes Buch über die Eigenheit der Erinnerung.
    Atmosphärisch dicht erzählt, ein großartiger Stil und ein Buch, welches man so schnell nicht vergessen wird.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 09.02.2019

    Inhalt:
    Als der berühmte Psychiater Dr. James Cobb nach einem Vortrag auf den Multimillionär Joshua Fleischer trifft, ahnt dieser nicht, welcher Abgrund der Erinnerungen auf ihn warten wird.
    Denn kurze Zeit später bittet ihn Fleischer in einer Mail um Hilfe, er sei todkrank und habe nur noch einen Wunsch.
    Doch als James im Anwesen des an Leukämie erkrankten Geschäftsmann eintrifft, eröffnet dieser ihm eine erschreckende Vergangenheit, über eine Nacht in Paris, in der ein schrecklicher Zwischenfall sein Leben für immer verändert hat, doch seine Erinnerungen sind lückenhaft und nur Dr. James Cobb kann ihm helfen das Verbrechen aufzuklären, und trifft dabei auf seine eigenen Dämonen!

    Meine Meinung zum Buch:
    Wow, wow, einfach nur wow. In den letzten Jahren habe ich viel im Genre der Spannung gelesen, einiges hat mich auch überzeugen können, doch "Das Echo der Wahrheit" erfindet die Spannungsliteratur auf einem ganz anderen Niveau neu.

    Erst einmal ist der Schreibstil des Autors ein wahrer Lesegenuss, mit einem durchaus als literarisch anzusehende Stil, geleitet er uns so versiert durch die Geschichte, wie man es wohl nur aus den ganz alten Klassikern der Spannungsliteratur kennt.
    Der Aufbau der Handlung lässt einem nicht nur einmal Gänsehaut über den Körper verbreiten, so vielschichtig, intelligent und stets überraschend aufgebaut habe ich selten eine Handlung des Genres erlebt.
    Durch unterschiedliche Augen, Charaktere erfahren wir eine Geschichte, die zwischen einzelnen Charaktere unseres Plots stattfindet und von Seite zu Seite, sind wir als Leser ahnungsloser und umso gespannter, weil uns die Lösung des Buchs so erschreckend weit entfernt erscheint. Denn der Plot ist zumindest bis Seite 200 absolut unvorhersehbar, danach das muss ich ehrlich sagen, beschlich mich eine Ahnung über das Ende, das dann auch zutraf. Dennoch tut dies dem Buch absolut keinem Abbruch.

    Wie es der Autos schafft, einzelne Charaktere so detailliert und so skurril zu gestalten und ihnen Raum zu geben, auf den Leser zu wirken, aber auch die Handlung, die so komplex und verwirrend geschildert wird, das erinnert sehr stark an Agatha Christie, oder die alten Romane des Sherlock Holmes.

    Fazit :
    Ein faszinierendes Buch über die Eigenheit der Erinnerung.
    Atmosphärisch dicht erzählt, ein großartiger Stil und ein Buch, welches man so schnell nicht vergessen wird.

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  • 5 Sterne

    Readaholic, 07.02.2019

    aktualisiert am 07.02.2019

    Kaleidoskop der Wahrheit
    Der Multimillionär Joshua Fleischer hat nur noch kurze Zeit zu leben. Seit 40 Jahren trägt er eine schwere Last: er weiß nicht, ob er in Paris an einem Verbrechen beteiligt war, bei dem eine junge Frau verschwand. Seine Erinnerung ist nur bruchstückhaft vorhanden. Vor seinem Tod will er unbedingt Gewissheit, was in jener Nacht geschah. Dabei soll ihm der bekannte Psychiater James Cobb behilflich sein, indem er ihn in Hypnose versetzt. Nach anfänglichem Zögern lässt sich Cobb auf den Auftrag ein, doch lässt Fleischers Gesundheitszustand es nicht zu, abschließend zu klären, was damals tatsächlich geschah.
    Nach dessen Tod beschließt Cobb, auf eigene Faust weiter zu ermitteln. Er sucht den Originalschauplatz des Verbrechens auf (sofern es sich denn um eines handelt) und trifft sich mit Personen aus Fleischers damaligem Freundes- und Bekanntenkreis. Jeder trägt ein Stückchen zur Wahrheitsfindung bei, wobei sich die einzelnen Teile der Wahrheit wie bei einem Kaleidoskop immer wieder neu anordnen. Dies ist sowohl verwirrend als auch faszinierend. Wer war Fleischer wirklich? Ein rücksichtsloser reicher Womanizer oder der Philanthrop als den Cobb ihn kennengelernt hat? Was ist mit Simone Duchamp, der verschwundenen jungen Frau passiert und weshalb haben Polizei und Simones Familie ihr Verschwinden nie versucht aufzuklären? Welche Rolle spielte Joshs damaliger Mitbewohner, Abraham Hale, in dem Ganzen?
    Die Geschichte ist sehr spannend aufgebaut. Eugene Chirovici legt großen Wert auf die psychologischen Hintergründe. Nach eigenen Aussagen will er seinen Lesern keinen typischen „Whodunit“ Krimi präsentieren, bei dem man am Ende den Mörder kennt, sondern vor allem auch einen „Whydunit“, indem er erklärt, warum alles so gekommen ist. Ich habe den Roman sehr gern gelesen, manches, beispielsweise die Rolle und Person des Abraham Hale, fand ich aber bis zuletzt ziemlich verwirrend. Ein ungewöhnlicher und sprachlich virtuos erzählter Spannungsroman.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone H., 07.02.2019 bei bewertet

    Der berühmte Psychiater Dr. Cobb wird von dem millionenschweren Joshua Fleischer kontaktiert und von ihm eingeladen, um Hypnosesitzungen mit ihm abzuhalten. Der schwerkranke Fleischer möchte vor seinem Tod mit einem tragischen und traumatischen Erlebnis in seiner Jugend abschließen und durch diese Sitzungen die Wahrheit der damaligen Geschehnisse herausfinden. Durch diesen Auftrag wird Dr. Cobb in einen Strudel aus heraufbeschworenen Erinnerungen gezogen, die in immer tiefer zu verschlingen drohen...

    Bei diesem Buch handelt es sich um einen Spannungsroman auf allerhöchstem Niveau. Anfangs hat man das Gefühl, dass die Erzählung leicht aufzuklären und simpel ist, was sich jedoch von Seite zu Seite widerlegt. Trotzdem, dass in diesem Buch sehr viele Personen vorkommen, um sich dadurch immer näher an die Wahrheit heranzutasten, ist es als Leser kein Problem den Handlungen zu folgen. Diese Personen sind alle sehr gut gezeichnet, authentisch und man findet als Leser leicht Zugang zu ihnen. Auch die Sprache gefällt mir ausgesprochen gut, da der Roman trotz einer gewissen Herausforderung im Aufbau sehr gut und flüssig zu lesen ist.

    Ich selbst habe auch beim Lesen das Gefühl gehabt in einen Strudel gezogen zu werden, da mich die Geschichte derart gepackt hat. Die Kontruktion der Geschichte ist perfekt. Sämtliche Handlungsstränge sind nachvollziehbar und ergeben am Ende einen Sinn, was bei der Komplexität einfach genial ist. Auch ist es für mich etwas ganz besonderes, dass man bis zur letzten Seite keine stichhaltige Ahnung hat, wie sich die Erzählung auflösen wird und auch von dieser Auflösung nicht enttäuscht wird.

    Für mich hat es der Autor mit seinem zweiten Buch definitiv auf die Liste meiner Lieblingsautoren geschafft, da ein solch ausgeklügeltes Buch nur selten zu finden ist.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone H., 07.02.2019

    Der berühmte Psychiater Dr. Cobb wird von dem millionenschweren Joshua Fleischer kontaktiert und von ihm eingeladen, um Hypnosesitzungen mit ihm abzuhalten. Der schwerkranke Fleischer möchte vor seinem Tod mit einem tragischen und traumatischen Erlebnis in seiner Jugend abschließen und durch diese Sitzungen die Wahrheit der damaligen Geschehnisse herausfinden. Durch diesen Auftrag wird Dr. Cobb in einen Strudel aus heraufbeschworenen Erinnerungen gezogen, die in immer tiefer zu verschlingen drohen...

    Bei diesem Buch handelt es sich um einen Spannungsroman auf allerhöchstem Niveau. Anfangs hat man das Gefühl, dass die Erzählung leicht aufzuklären und simpel ist, was sich jedoch von Seite zu Seite widerlegt. Trotzdem, dass in diesem Buch sehr viele Personen vorkommen, um sich dadurch immer näher an die Wahrheit heranzutasten, ist es als Leser kein Problem den Handlungen zu folgen. Diese Personen sind alle sehr gut gezeichnet, authentisch und man findet als Leser leicht Zugang zu ihnen. Auch die Sprache gefällt mir ausgesprochen gut, da der Roman trotz einer gewissen Herausforderung im Aufbau sehr gut und flüssig zu lesen ist.

    Ich selbst habe auch beim Lesen das Gefühl gehabt in einen Strudel gezogen zu werden, da mich die Geschichte derart gepackt hat. Die Kontruktion der Geschichte ist perfekt. Sämtliche Handlungsstränge sind nachvollziehbar und ergeben am Ende einen Sinn, was bei der Komplexität einfach genial ist. Auch ist es für mich etwas ganz besonderes, dass man bis zur letzten Seite keine stichhaltige Ahnung hat, wie sich die Erzählung auflösen wird und auch von dieser Auflösung nicht enttäuscht wird.

    Für mich hat es der Autor mit seinem zweiten Buch definitiv auf die Liste meiner Lieblingsautoren geschafft, da ein solch ausgeklügeltes Buch nur selten zu finden ist.

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  • 5 Sterne

    wusl, 18.02.2019

    Bei der Aufgabe eine Rezension über „Das Echo der Wahrheit“ von Eugene Chirovici zu schreiben, stösst man bereits bei der Wahl eines Genres an seine Grenzen. Trotz des großen Suspense und einem der Geschichte vorausgegangenen Todesfall ist es kein Krimi und auch kein Thriller. Aber dennoch ist die Suche nach der Wahrheit und einem möglichen Tathergang das wichtigste Motiv für all die Dinge, die hier ins Rollen geraten.
    Der Plot, der im Klappentext angerissen wird, entwickelt sich auch so vielschichtig und überraschend, dass eine Zusammenfassung sowohl schwer fällt als auch dem Leser, der erst am Anfang der Lektüre steht, die Überraschungen nehmen würde.
    Also nur so viel. Der Psychater James Cobb macht sich auf die Suche nach den wahren Geschehnissen, die einen Patienten kurz vor dessen Tod in großer Verzweiflung zu ihm geführt haben. Dabei wird zwar immer aus der Perspektive des Arztes berichtet, aber der erhält von verschiedenen Personen verschiedene Geschichten aufgetischt. Nebenbei wird die Suche auch für Cobb immer persönlicher und verwirrender.
    Der Autor versteht es, ein höchst unterhaltsames, überraschendes Verwirr- und Versteckspiel mit dem Leser zu inszenieren. Hinter jeder Ecke lauert eine neue Wendung, eine neue Facette, ein neues Puzzleteil. Dabei sind es nicht Lügengeschichten, die die Wahrheit überlagern, sondern vielmehr wird klar, dass jeder Mensch jede Erfahrung anders aufnimmt, erfährt, verarbeitet und in der Erinnerung für sich ablegt. Diese Erinnerungen sind ein Echo der Wahrheit. Vielleicht verfärbt, im Nachhall blasser oder mit einem Unterton, der der Wahrheit nahe aber auch ganz fern sein kann.
    Ein Buch welches mich fasziniert hat durch die Frage, gibt es nur eine Wahrheit oder gibt es für jeden tatsächlich eine eigene Wahrheit?

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Denise, 09.03.2019

    Ein Roman wie ein gutes Puzzle

    Der Roman „Das Echo der Wahrheit" wurde von Eugene Chirovici geschrieben. Die Geschichte wird aus der Sicht von Dr. James Cobb, einem 35-Jährigen Psychiater, erzählt. Er wird vom schwerkranken Joshua Fleischer kontaktiert, weil dieser vor seinem Tot noch klären möchte, was in einer Nacht in Paris wirklich geschehen ist.

    In dieser besagten Nacht trafen sich Joshua Fleischer, Abraham (Abe) Hale und Susanne Duchamp in einem Hotelzimmer. Am nächsten Tag fand Herr Fleischer die Frauenleiche im Badezimmer und befürchtete Susanne ermordet zu haben. Ob er wirklich der Mörder war und wie es zu dem Mord kam, wollte er mit Hypnose herausfinden. Leider schafft auch die es nicht die Wahrheit ans Licht zu bringen. So verstarb Herr Fleischer ohne, dass dieses Rätsel gelöst wurde.

    Auch nachdem Herr Fleischer an seiner Leukämie verstorben war, forscht Dr. Cobb weiter, da ihn die Geschichte nicht mehr loslies. Bei seinen Nachforschungen erfährt der Leser nicht nur viel aus dem Leben von Joshua Fleischer, Abraham Hale und Susanne Duchamp, sondern auch über James Cobb selbst. Dabei ist der Roman wie ein Puzzle aufgebaut. Teilweise wird der Leser auf die falsche Spur gelockt und es kommt zu immer wieder neuen Überraschungen. Dabei bleibt die Spannung über dem Mord und seinen Hintergrund die ganze Zeit vorhanden.

    Mir hat sowohl der Schreibstil sehr gut gefallen, als auch, dass sowohl Briefe und Tagebücher zur Aufklärung des Sachverhalts beitragen, da so auch die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird.

    Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen, da es kurzweilig und immer wieder für eine neue Überraschung gut war.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Arne K., 09.02.2019

    Verschiedene Perspektiven
    Einige Bücher kauft man allein vom Klappentext her bereits – das hier zählt zu denen (auch wenn ich es gewonnen habe bzw. als Wunschbuch bestellt). Es klingt so interessant:
    „Eines Tages macht der New Yorker Psychiater Dr. James Cobb die unerwartete Bekanntschaft des Multimillionärs Joshua Fleischer. Fleischer leidet an einer unheilbaren Krankheit und bittet Cobb eindringlich, für einige Tage zu ihm nach Maine zu kommen. Als Cobb dort eintrifft, erfährt er, dass der vom Tod gezeichnete Mann eine schwere Last mit sich trägt: Er hat Angst, in den Mord an einer jungen Frau verwickelt zu sein, mit der er vor vielen Jahren einen Abend in einem Pariser Hotelzimmer verbracht hat. Seine Erinnerungen sind aber bruchstückhaft, und deshalb soll Cobb ihm helfen, endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen. Noch kann Cobb allerdings nicht ahnen, dass damit die verdrängten Dämonen seiner eigenen Vergangenheit zum Leben wiedererwachen …“,
    dass man es kaum erwarten kann, bis man das Buch endlich beginnen kann – und dann sind die 320 Seiten auch rasch ausgelesen.
    Durch verschiedene Perspektiven erhält man auch verschiedene Blickwinkel, das gibt einem immer einen neuen Blick auf das Buch, die Geschichte und die Personen. Das hat mir ausnehmend gut gefallen und in dieser Intensität hatte ich das auch noch nicht bei einem Buch bislang.
    „Das Buch der Spiegel“ kenne ich bislang noch nicht, aber das steht nun auch auf meiner Wunsch- bzw. Einkaufsliste, denn mit diesem Buch hat mich der Autor so von sich und seinem Stil überzeugt, dass ich das unbedingt auch noch lesen möchte.

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  • 5 Sterne

    brauchnix, 06.02.2019

    Der todkranke Millionär Joshua Fleischer möchte durch die Hypnose des Psychiaters Dr. Cobb herausfinden, ob er vor vielen Jahren wirklich eine junge Frau getötet hat oder ob sein Gehirn ihm einen Streich spielt, weil er glaubt, diese Erinnerung verdrängt zu haben.

    „Das Echo der Wahrheit“ ist ein Spiel mit der Realität und dem, was das menschliche Gehirn dazu macht. Nach dem Tod von Fleischer begibt Cobb sich auf die Suche nach der Wahrheit und bekommt erst mal viele verschiedene Versionen der Geschehnisse von verschiedenen Personen. In einem weiteren Strang ist der Psychiater mit einem anderen schwierigen Fall beschäftigt, der ebenfalls die Wahrnehmung von Arzt und Leser auf die Probe stellt.

    Eine trickreiche Geschichte, die man nicht mal so nebenher lesen sollte, auch wenn die Handlung streckenweise eher behäbig daherkommt. Die Tücke liegt im Detail. Auch der Erzählstil ist anspruchsvoll und fordert die Aufmerksamkeit des Lesers. Ganz nach meinem Geschmack.

    Bei der Punktevergabe hätte ich gerne einen halben Stern abgezogen, da mir „Das Buch der Spiegel“ noch ein bisschen besser gefallen hat. Aber da es keine halben Sachen hier gibt und 4,5 für mich immer noch mathematisch aufgerundet werden, bekommt auch dieser Roman von E.O. Chirovici die ganz knapp volle Punktzahl.

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