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  • 5 Sterne

    Frank Z., 16.03.2018

    VERTAUSCHTE BILDER

    Schon beim Lesen erlebt man ein Wechselbad der Gefühle
    und wird hin - und hergerissen. Das ist im Jahre 1936 die
    junge Olive Schloss, die ohne Wissen ihrer Eltern eine begnadete,
    bildende Künstlerin ist. Da ist ihr Geliebter Isaac Robles, der
    für Olive die Bilder bei Guggenheim in London anpreist, ohne
    das es seine Bilder sind. Kein Wunder, das der Ärger und ein
    Disput der Intrigen vorprogrammiert sind. Und 1967
    scheinen sich die Geschehnisse noch einmal zu wiederholen
    und dabei sind ebenfalls Verwechslungen und Intrigen zugegen.
    Odelle, die eigentlich Schriftstellerin werden möchte, trifft auf
    ihre große Liebe. Doch der junge Mann besitzt von seiner
    Mutter als einziges Erbstück ein besagtes Bild, welches den
    Stein erneut zum Rollen bringt. Marjorie Quick weiß mehr
    über die Geheimnisse, als sie zuerst preisgibt. Eine
    brisante Geschichte zieht sich wie ein Film vor seinen
    Lesern ab und sorgt kaum für eine Atempause.

    Der geniale, spannende und flüssige Erzählstil der Autorin
    verschafft seinen Lesern eine wundervolle Lektüre, die man
    am liebsten nicht mehr aus der Hand legen möchte. Kein
    Wunder, das man diesen fantastischen Roman einfach
    nur weiterempfehlen kann.

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  • 4 Sterne

    Svanvithe, 10.06.2018

    „Nicht jeder erhält am Ende, was er verdient.“ Mit diesem Satz beginnt Jessie Burton ihren Roman „Das Geheimnis der Muse“ und führt den Leser an zwei Schauplätze in zwei Zeiträumen, zum einen nach Spanien ins Jahr 1936 und zum anderen ins London der späten 60er Jahre.

    1967 bewirbt sich Odelle, eine junge Frau aus Trinidad, als Schreibkraft am Skelton Institut, einer kleinen Galerie. Odelle selbst ist eine talentierte Schriftstellerin, hat aber ihre diesbezüglichen Träume auf Eis gelegt. Erst ihre Chefin Marjorie Quick, die sie unter ihre Fittiche nimmt und eine gewisse Zuneigung zu ihr zu hegen scheint, animiert sie, Vertrauen in ihre Fähigkeiten als Schriftstellerin zu haben, und ermutigt sie, eigene Arbeiten zu veröffentlichen.

    Auf einer Party trifft Odelle Lawrie, einen jungen Mann, der Gemälde geerbt hat, dessen Wert im Skelton Institut geprüft wird. Das auffällige Bild hat augenscheinlich eine seltsame Wirkung auf Quick. Es entpuppt sich als Werk von Isaac Robles und führt ins Spanien des Jahres 1936.

    Hier hat sich Olive Schloss, neunzehnjährige Tochter eines einflussreichen jüdisch-österreichischen Kunsthändlers und seiner britischen Frau, hinter dem Rücken ihrer Eltern um die Aufnahme an einer angesehene Londoner Kunstakademie beworben und von dort eine Zusage erhalten. Da treten Isaac Robles – ein Maler und Revolutionär – und dessen Schwester Teresa in ihr Leben. Olive verliebt sich in Isaac und gerät mit ihrer Familie in einen Strudel der Ereignisse angesichts des beginnenden spanischen Bürgerkrieges...


    Jessie Burtons Roman "Das Geheimnis der Muse" zeugt von einer deutlichen Auseinandersetzung mit der Materie. Er ist vielschichtig und komplex und beschäftigt sich in beiden Zeitebenen neben der Liebe und Leidenschaft mit Fragen nach der Herkunft und künstlerischen Authentizität, der Wertstellung von Frauen im Bereich schöpferischen Künste. Daneben spielen Faschismus, Antisemitismus und Krieg in Spanien in den dreißiger Jahren sowie der Rassismus in London in den sechziger Jahren eine Rolle. Der Autorin gelingt es, diese breit gefächerten Themen sorgfältig darzustellen, ohne sie eindimensional und stereotyp zu betrachten. Durch den Wechsel zwischen den eng miteinander verschlungenen Zeitrahmen setzt die Autorin geschickt bemerkenswerte Hinweise und baut ein kompliziertes, wenngleich schlüssiges Gefüge um das „Geheimnis der Muse“ auf.

    Dabei werden beide Geschichten von unverwechselbaren Persönlichkeiten getragen und weisen signifikante Parallelen auf. Sowohl Olive als auch Odelle sind Frauen mit kreativen Fähigkeiten, und beiden fehlt aus unterschiedlichen Gründen das Selbstbewusstsein, zu ihren Gaben zu stehen. Die Autorin beschreibt nachvollziehbar die äußeren Hindernisse und Reaktionen sowie die inneren Zweifel und Ängste, denen ihre Heldinnen auf dem Weg zur Künstlerin ausgesetzt sind.

    In der Einzelbetrachtung überzeugen Olive und Odelle und insbesondere auch Quick als ausgeprägte Charaktere, wohingegen Lawrie blass bleibt. Zudem mutet der Part in den sechziger Jahre insgesamt verhaltener und nachdenklich an. Im Gegensatz hierzu ist die Szenerie in Spanien wesentlich lebendiger, emotionaler und (farb)intensiver, nicht nur in der Beschreibung der Landschaft. Hier wird Jessie Burton vor allem der Visualität der Malerei gerecht. Trotzdem wirken beide Zeitebenen hervorragend in ihrer Verknüpfung.

    „Am Ende gelingt ein Kunstwerk nur dann, wenn… sein Schöpfer den unverrückbaren Glauben daran besitzt, der es ins Dasein bringt.“ (Seite 455)

    4,5 Sterne

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  • 5 Sterne

    Isaopera, 10.03.2018

    4,5 Sterne für eine Geschichte mit tollen Protagonistinnen und viel Spannung!
    Ein Roman über die Kunst, Frauen und die Liebe.
    Eine junge Malerin im Spanien der 1930er Jahre, die zwischen den Wirren des Bürgerkrieges und gegen das starre Frauenbild ihres Vaters für ihre Liebe und ihre Kunst kämpft. Was verbindet sie und eine aufstrebende Schriftstellerin, die in den 60er Jahren in London lebt und sich nicht nur mit einer Menge Geheimnissen, sondern auch dem Misstrauen gegenüber ihrer Herkunft konfrontiert sieht? Findet es heraus, denn das Geheimnis der Muse ist so spannend, dass man es zunehmend kaum weglegen kann!
    Nach einer kleinen Einstiegsschwierigkeit hat mich die Geschichte wirklich gepackt. Anfangs war es so, dass mir die Geschichte von Odelle in der Neuzeit deutlich besser gefallen hat, nach und nach fügte es sich aber in ein Ganzes zusammen und mich haben beide Erzählstränge überzeugen können.
    Man merkt, dass Jessie Burton ihre weiblichen Figuren liebt. Sie sind die Stars in dieser Geschichte und die Autorin schafft diverse unterschiedliche Charaktere, die trotzdem alle voller Weiblichkeit stecken.
    Von meiner Seite gibt es auf jeden Fall eine Empfehlung :)

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  • 4 Sterne

    Beate S., 02.04.2018 bei bewertet

    Wirklich gute Unterhaltung

    „...aber gibt es überhaupt so etwas wie künstlerischen Triumph, eine ganze Geschichte, eine richtige Art, durch eine Glasscheibe zu schauen? Es kommt immer auf den Lichteinfall an.“

    Ein ungewöhnliches Kunstwerk, geschaffen in den 1930er Jahren kurz vor Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges in Andalusien, gelangt als sensationeller Fund an eine Kunstgalerie ins London der 1960er Gemälde verbindet die Geschichten zweier junger Frauen aus verschiedenen Zeiten, die der 19jährigen Künstlerin Olive Schloss, die 1936 in der Nähe von Málaga lebte und arbeitete, und die von Odelle Bastien, einer jungen Kreolin aus Trinidad stammend, die in London 1967 ihren Traum vom Schreiben verwirklichen möchte. Das surrealistische Gemälde, das dem Andalusier Isaac Robles zugeordnet wird, verwickelt Odelle in eine geheimnisvolle Geschichte über Wahrheit und Täuschung, über Sein und Schein und über geheimnisvoll gesponnene Fäden, sie sie zu entwirren sucht.

    Auf spannende und höchst interessante Art wird man beim Lesen zum einen in die Andalusische Hitze Südspaniens im Jahr 1936 zu Olive Schloss geführt, mit den gehrenden Konflikten zwischen Republikanern und Faschisten, zwischen denen sich die Familie Schloss zunächst scheinbar sorglos auf einer dörflichen Finca nahe Málaga dem südlichen Flair ergibt. Zum anderen begleitet man Odelle auf ihrer Spurensuche in London 1967 zwischen ihrem Job in der Skelton Kunstgalerie mit ihrer Vorgesetzten, der exzentrisch anmutenden Majorie Quick, und ihrem Verehrer und Besitzer des ungewöhnlichen Gemäldes Lawrie Scott.
    Sehr geschickt schafft es die Autorin, das Geheimnis um die beiden jungen Frauen häppchenweise preiszugeben, das Tuch oft nur für einen kurzen neugierigen Blick zu lüften und dem Rätsel langsam näher zukommen. Beide Frauen sehen sich Konflikten in künstlerischer Hinsicht und auch bezüglich leidenschaftlicher Liebe ausgesetzt, die ihr Leben auf den Kopf stellen.

    Glaubhaft verknüpft Jessie Burton die Geschichte mit den historischen Gegebenheiten in Spanien, bei denen die Gefahr durch die Faschisten in der lange republikanisch beherrschten Gegend um Málaga immer greifbarer wird und wo sehr persönlich motivierte Greueltaten von Faschisten und extremen Anarchisten an der Tagesordnung waren.
    Und in London 1967 bekommt man die Borniertheit und knöcherne verstaubte ignorante Überheblichkeit und Dummheit der ehemaligen Kolonialmacht gegenüber einer Einwanderin aus der Karibik zu spüren, die sich trotz ihrer hohen Universitären Bildung zunächst als Schuhverkäuferin und später als Sekretärin verdingen muss.

    Mir hat die Geschichte um das Gemälde und um die beiden Frauen Olive und Odelle gut gefallen, als Unterhaltungsliteratur, die greifbare und dreidimensionale Charaktere mit glaubhaft nachvollziehbaren Konflikten erzeugt, eine gute, ungewöhnliche und stellenweise überraschende Geschichte spannend erzählt.
    Und auch wenn mir nach der Auflösung ganz am Ende des Buches einiges etwas zu schön gezeichnet war und sich etwas zu gut fügte, glitt das Buch im Rahmen dessen, als was man es sehen sollte - nämlich einfach gute Unterhaltung - nie in Trivialitäten und Klischees ab, was mich zu einer Leseempfehlung und die Vergabe von vier Sternen veranlasst.

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  • 4 Sterne

    dj79, 10.04.2018

    Wer ist hier eigentlich die Muse?

    Das Geheimnis der Muse ist auf den ersten Blick eine auf zwei Zeitebenen erzählte Geschichte zu einem Gemälde, das Lawrie Scott von seiner verstorbenen Mutter erbt und aufgrund von Geldsorgen verkaufen möchte.

    Es ist aber auch eine Geschichte zum Lebensgefühl, zum Frauenbild, zur Unruhe und zu den Gepflogenheiten der Spanier und der in Spanien lebenden Ausländer zu der Zeit als sich der Spanische Bürgerkrieg anbahnt und schließlich ausbricht.
    1936 zieht Olive Schloss mit ihren Eltern nach Andalusien. Sie bewohnen dort eine Finca, nehmen die Dienste der unehelich geborenen Geschwister Isaac und Teresa Robles an. So nimmt die Geschichte um Olive, die eigentlich eine Zusage von der Slade School of Fine Arts hatte, ihren Lauf.

    In der zweiten Erzählebene wird der Werdegang von Odelle Bastien, die im London von 1967 lebt, beschrieben. Sie ist von Trinidad nach England gekommen, um Schriftstellerin zu werden. Zunächst jobbt die dunkelhäutige Odelle jedoch in einem Schuhgeschäft. Nach unzähligen erfolglosen Anläufen ergattert sie dann eine Stelle als Schreibkraft und Empfangsdame im Skelton, wo sie Marjorie Quick kennenlernt, die sie in ihrem Wunsch zu Schreiben bestärkt. Dort taucht dann auch Lawrie Scott mit dem rätselhaften Gemälde auf.

    Der 1936 spielende Teil wirkt etwas befremdlich auf mich. Die Charaktere, Olive, ihre Eltern, die Robles-Geschwister und auch die anderen Dorfbewohner, wie z. B. der Vater von Isaac und Teresa, haben alle ein Stückchen Rücksichtslosigkeit an sich, mit der ich mich nicht recht anfreunden kann. Vielleicht begründet sich diese Umgangsform in der Bürgerkriegszeit.

    Die Geschichte um Odelle war mir sympathisch. Die Hingabe, mit der Quick versucht, sie auf ihrem Weg zum Schreiben zu unterstützen, ohne dass Odelles Herkunft eine Rolle spielt, hat für mich etwas Besonderes. Strenge und Zuwendung, so wie Zuckerbrot und Peitsche, aber es wurde von Quick so sanft rübergebracht, dass es nichts Verwerfliches hatte.

    Im letzten Viertel des Buches wurden dann beide Geschichten miteinander verbunden. Hier wurde es richtig spannend und ich wurde von den Entwicklungen überrascht. In mancherlei Hinsicht war ich auf einer ganz anderen Fährte.

    Insgesamt war mir das Buch, vor allem in der ersten Hälfte, etwas zu langatmig. Obwohl ich es schön fand, so viel über die Lebensumstände und Gefühlslagen der beteiligten Personen zu erfahren, blieb für mich teilweise die Handlung auf der Strecke. In der Geschichte angekommen fand ich die zweite Hälfte besser. Der Schluss mit der Aufklärung sämtlicher Fragen war dann richtig gut.

    Empfehlung: Wenn man zu Beginn etwas Geduld mitbringt, ist das Geheimnis der Muse lesenswert, da die Geduld in jedem Fall belohnt wird.

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  • 4 Sterne

    dj79, 10.04.2018 bei bewertet

    Wer ist hier eigentlich die Muse?
    Das Geheimnis der Muse ist auf den ersten Blick eine auf zwei Zeitebenen erzählte Geschichte zu einem Gemälde, das Lawrie Scott von seiner verstorbenen Mutter erbt und aufgrund von Geldsorgen verkaufen möchte.

    Es ist aber auch eine Geschichte zum Lebensgefühl, zum Frauenbild, zur Unruhe und zu den Gepflogenheiten der Spanier und der in Spanien lebenden Ausländer zu der Zeit als sich der Spanische Bürgerkrieg anbahnt und schließlich ausbricht.
    1936 zieht Olive Schloss mit ihren Eltern nach Andalusien. Sie bewohnen dort eine Finca, nehmen die Dienste der unehelich geborenen Geschwister Isaac und Teresa Robles an. So nimmt die Geschichte um Olive, die eigentlich eine Zusage von der Slade School of Fine Arts hatte, ihren Lauf.

    In der zweiten Erzählebene wird der Werdegang von Odelle Bastien, die im London von 1967 lebt, beschrieben. Sie ist von Trinidad nach England gekommen, um Schriftstellerin zu werden. Zunächst jobbt die dunkelhäutige Odelle jedoch in einem Schuhgeschäft. Nach unzähligen erfolglosen Anläufen ergattert sie dann eine Stelle als Schreibkraft und Empfangsdame im Skelton, wo sie Marjorie Quick kennenlernt, die sie in ihrem Wunsch zu Schreiben bestärkt. Dort taucht dann auch Lawrie Scott mit dem rätselhaften Gemälde auf.

    Der 1936 spielende Teil wirkt etwas befremdlich auf mich. Die Charaktere, Olive, ihre Eltern, die Robles-Geschwister und auch die anderen Dorfbewohner, wie z. B. der Vater von Isaac und Teresa, haben alle ein Stückchen Rücksichtslosigkeit an sich, mit der ich mich nicht recht anfreunden kann. Vielleicht begründet sich diese Umgangsform in der Bürgerkriegszeit.

    Die Geschichte um Odelle war mir sympathisch. Die Hingabe, mit der Quick versucht, sie auf ihrem Weg zum Schreiben zu unterstützen, ohne dass Odelles Herkunft eine Rolle spielt, hat für mich etwas Besonderes. Strenge und Zuwendung, so wie Zuckerbrot und Peitsche, aber es wurde von Quick so sanft rübergebracht, dass es nichts Verwerfliches hatte.

    Im letzten Viertel des Buches wurden dann beide Geschichten miteinander verbunden. Hier wurde es richtig spannend und ich wurde von den Entwicklungen überrascht. In mancherlei Hinsicht war ich auf einer ganz anderen Fährte.

    Insgesamt war mir das Buch, vor allem in der ersten Hälfte, etwas zu langatmig. Obwohl ich es schön fand, so viel über die Lebensumstände und Gefühlslagen der beteiligten Personen zu erfahren, blieb für mich teilweise die Handlung auf der Strecke. In der Geschichte angekommen fand ich die zweite Hälfte besser. Der Schluss mit der Aufklärung sämtlicher Fragen war dann richtig gut.

    Empfehlung: Wenn man zu Beginn etwas Geduld mitbringt, ist das Geheimnis der Muse lesenswert, da die Geduld in jedem Fall belohnt wird.

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  • 4 Sterne

    Tanja S., 04.03.2018

    Der Roman „Das Geheimnis der Muse“ von Jessie Burton hat zwei Hauptpersonen, die, so unterschiedlich sie auch sind, durch zwei Dinge verbunden sind: Einmal sind sie Beide Künstlerinnen (Malerin und Schriftstellerin), die um ihren Durchbruch kämpfen und zweitens müssen sie beide mit den Widrigkeiten ihrer Zeit (London in den sechziger Jahren und Spanien 1936) und den Einstellungen ihrer Zeitgenossen klarkommen.
    Einmal ist da Olive, die mit ihren Eltern 1936 ins ländliche Spanien zieht und dort Therese und Isaac Robles kennen lernt. Olive ist, genau wie Isaac, Malerin und fühlt sich zu ihm hingezogen. Doch zu dieser Zeit traute man es Frauen nicht zu, Kunst schaffen zu können.
    Die andere Hauptperson ist Odelle, die von Trinidad nach London gekommen ist und dort mit den Vorurteilen zu kämpfen hat. Bei ihrer Arbeit kommt sie in Kontakt mit einem Bild, dass Isaac Robles zugeschrieben wird, wobei ihre Vorgesetzte Quick seltsam auf dieses Gemälde reagiert.
    Die Geschichten der beiden, die nach und nach ineinander verwoben werden, entwickeln sich langsam und die Beschreibungen und Handlungen sind unaufgeregt, aber auch etwas distanziert dargestellt, sodass der Zugang nicht ganz leicht fällt. Je länger man liest, desto mehr wird man von der Geschichte und von den Personen gefangen genommen. Zuletzt fällt es schwer, das Buch aus der Hand zu legen, weil man endlich wissen will, wie alles zusammenhängt.
    Die Zeitwechsel haben mir, im Nachhinein betrachtet, gut gefallen und sie haben dafür gesorgt, dass die Spannung lange aufrecht erhalten werden konnte, wobei ich beim Lesen manchmal etwas genervt war, weil mitten in einer Geschichte ein Bruch gemacht wird und mich als Leser leicht frustriert zurück ließ. Der Roman ist sehr schön formuliert und die Probleme, die darin behandelt werden – die Rolle als Frau, als Künstlerin in Spanien, die politische Lage Europas, Revolutionäre Gedanken in Spanien, die Vorurteile, mit denen die Einwanderer in den Sixties zu kämpfen hatten, sind gekonnt integriert und verwoben.
    Obwohl Odelle in der ersten Person erzählt und über Olive in der dritten Person, war mit Olive etwas näher, sie und ihre Geschichte haben mich mehr berührt. Die Atmosphäre im Spanien der 30er Jahre fand ich etwas gelungener eingefangen. Olives Handlungen und Gedanken konnte ich oft auch nicht komplett nachvollziehen, aber sie war eine Kämpferin. Odelle strebt nach der Veröffentlichung einer ihrer Geschichten, braucht aber den Schubs ihrer Vorgesetzten Quick, um tatsächlich ihrem Ziel nahezukommen.
    Alles in allem eine sehr schöne, sehr atmosphärische Geschichte, die am Anfang etwas langsam startet, aber durchhalten lohnt sich definitiv!

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  • 4 Sterne

    Biest, 29.03.2018 bei bewertet

    Ein toller Roman voller Geheimnisse

    Inhalt:


    London, 1967. Odelle Bastien, aus Trinidad nach England gekommen, um ihren Traum vom Schreiben zu verwirklichen, ergattert einen Job in der renommierten Kunstgalerie Skelton. Durch einen sensationellen Fund – ein Gemälde des seit dem Spanischen Bürgerkrieg verschollenen Künstlers Isaac Robles –, wird Odelle in eine Geschichte verstrickt, die ihr Leben völlig auf den Kopf stellt. Denn um das Gemälde rankt sich ein folgenschweres Geheimnis, das ins Jahr 1936 zurückreicht, als Olive Schloss, eine begabte junge Malerin, in Andalusien auf den Künstler und Revolutionär Isaac Robles trifft. Eine Begegnung, die ungeahnte Konsequenzen nach sich zieht.

    Zwischen dem schillernden London der Sechziger und dem schwülheißen Andalusien der Dreißiger, wo sich die Revolution wie ein Donnergrollen ankündigt, spinnt Jessie Burton eine fesselnde und betörende Geschichte um große Ambitionen und noch größere Begierden.


    Meine Meinung:


    Mich hat Jessie Burton mit ihrem tollen, fesselnden Schreibstil und dieser unterhaltsamen, geheimnisvollen Geschichte absolut in ihren Bann gezogen.

    Einmal angefangen wird dieses Buch zu einer Sucht, man kann mit dem Lesen kaum mehr aufhören.

    Die Charaktere waren sehr abwechslungsreich und realistisch gezeichnet.

    Odelle, sowie auch Olive, sind beides Künstlerinnen, auf der Suche nach Anerkennung. Beide, Odelle im Jahre 1967 und Olive im Jahre 1936, haben mit verschiedenen Schwierigkeiten zu kämpfen und Hürden zu überwinden.

    Nebenbei erfährt man auch einiges über die Zustände in Spanien 1936, kurz bevor der Krieg ausbrach. Plünderüngen, Morde und Machtspiele sind hier an der Tagesordnung.

    In London 1967 hat es Odelle als schwarze Mitbürgerin auch nicht leicht und kämpft gegen Vorurteile an. Doch beide gehen ihren Weg.

    Die Sprünge zwischen den beiden Jahren und Orten fand ich sehr gelungen. So erfährt der Leser Stück für Stück immer ein bisschen mehr und kommt dem Geheimnis auf die Spur. Dieses wird aber erst kurz vor Schluss gänzlich gelüftet und so bleibt es bis zum Ende enorm spannend.


    Der Schreibstil war fesselnd und bildhaft. Einige Cliffhanger sorgen zusätzlich dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

    Am Anfang konnte ich mit dem Cover nicht wirklich etwas anfangen. Aber im Nachhinein kann ich sagen, dass es absolut gelungen ist und sehr gut zur Geschichte passt.


    Fazit:


    Ein tolles Buch über die Kunst, die Liebe und die Zukunft. Eine klare Leseempfehlung für alle die, die sich gerne auf die Suche nach einem unglaublichen Geheimnis begeben, was sich in einer fesselnden Geschichte verbirgt.

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  • 4 Sterne

    melange, 10.03.2018

    Traurig schön

    Zum Inhalt:
    Olive ist die Tochter einer reichen, jedoch leicht gemütskranken Mutter und eines jüdischen Vaters, der im Wien der 30er Jahre eine Kunstgalerie führt. Die Familie wird nach Spanien verschlagen, wo Olive Teresa und Ivan kennenlernt, ein Geschwisterpaar, welches ihr die Augen zu den politischen und ökonomischen Umständen öffnet.
    Odelle hingegen lebt in den 60er Jahren in London. Sie kommt von den Kolonien und wird wegen ihrer Hautfarbe zwar nicht geächtet, aber doch gemieden, bis sie das Glück hat, eine Anstellung bei der kapriziösen Marjorie Quick zu bekommen.
    Beide Frauen sind, ohne es zu wissen, durch das Schicksal dieser Dame verbunden.


    Mein Eindruck:
    Olive und Odelle – zwei Frauen, zwei Welten. Beide sind sie Außenseiterinnen mit einer künstlerischen Begabung ohne eine nahe Familie, bei Olive durch das Unverständnis, das ihre Eltern ihrer Kunst entgegenbringen, bei Odelle durch die räumliche Entfernung. Und beide bringen sie ihrer Umwelt eine gewisse Abgeklärtheit entgegen. Wenn sie an ihrem Schicksal manchmal zu verzweifeln drohen, schaffen sie es, sich am eigenen Zopf aus dem Sumpf zu ziehen, - wenn auch auf eine zum Teil sehr unorthodoxe Art und Weise.
    Die Autorin weiß sehr geschickt, Umstände und Umgebungen zu schildern. Einiges, was heute unmöglich erscheint, war vor noch nicht allzu langer Zeit absolut üblich: Offene Diskriminierung des Geschlechts und der Hautfarbe. Der Umgang durch ihre Protagonistinnen mit dieser Herabwürdigung ist zeitgemäß – nicht grober Klotz auf grobem Keil, sondern fließend wie das Wasser, welches Felsen brechen kann.
    Die Intensität, mit der sich Burton ihren Frauenfiguren widmet, lässt sie ein wenig bei den männlichen Charakteren vermissen. Einzig Isaac, ein spanischer Revolutionär und Olives Objekt der Begierde, gewinnt an Kontur, die restlichen Herren sind eher Beiwerk oder Stichwortgeber für den weiblichen Part.
    Die Gliederung in einige große Kapitel mit zwei Unterkapiteln, welche sich jeweils mit dem Schicksal Odelles und Olives befassen, lassen den Leser langsam, aber unaufhaltsam auf eine Katastrophe hinzulaufen, welche die Verbindung der beiden Frauen erklärt. Diesem Augenblick fiebert man entgegen und versinkt in einem Buch, das vermag, die kleinen Schicksale im großen Ganzen zu vermitteln.

    Mein Fazit:
    Kleine Geschichten in der großen Geschichte

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  • 4 Sterne

    Kaffeeelse, 26.04.2018

    Dieser Roman ist ein extrem spannendes, wunderbares und betörendes Buch. Es geht um Kunst, um Künstlerinnen und um das, was Menschen zu Künstlern macht. Und es geht auch um das, was gute Kunst ausrichten kann bei den Menschen, was für eine Kraft in ihr liegen kann. Die Autorin beschreibt das in einer berührenden magischen Sprache, die süchtig macht, eine extreme Sogwirkung besitzt. Dieses Buch macht schon fast süchtig. Man kann es ganz schlecht wieder aus der Hand legen. Und ich habe es sehr bedauert diese Bilder nicht sehen zu können, so plastisch wurden sie erklärt. Die Erklärung der Farbgebung und Darstellung haben ein großes Interesse bei mir ausgelöst.


    Es ist ein Roman, der in zwei Handlungssträngen/Zeitebenen erzählt wird. Einmal sind wir 1967 in London, und in der zweiten Erzählebene sind wir 1936 in Spanien, auf einem Gut und Dorf in der Nähe von Málaga. Erzählt werden die Geschichten von zwei Künstlerinnen, die erstere, Odelle, eine junge Frau aus Trinidad, kommt nach London, erfährt Rassendiskriminierung, findet Arbeit in einer Kunstgalerie und schreibt Gedichte/Geschichten, durch Zufall kommt sie in Kontakt zu einem Bild, das sie beeinflussen und verändern wird; die zweite, Olive, eine junge Frau in Spanien, deren Familie überstürzt nach Spanien aufgebrochen ist, ist begeisterte Malerin, kommt vor dem Hintergrund des spanischen Bürgerkrieges in einen Strudel von Ereignissen, die sie verändern werden. Beide sind stark gezeichnete Charaktere, die einen Weg gehen, Dinge über sich herausfinden und an diesen Erfahrungen wachsen. Jede für sich wird die Kunst als ihren Lebenszweck empfinden und für diesen Lebenszweck Entscheidungen treffen. Und natürlich geht es auch um die Liebe und Begierden, und wie jede der beiden Frauen mit diesem Thema umgeht. Beide Erzählstränge verdichten sich am Ende, es wird eine ungeheure Spannung aufgebaut und die beiden Stränge treffen sich schlussendlich und die Geschichte ergibt ein Ganzes.


    Es geht um die Kraft der Kunst und das man für die Kunst brennen muss, um ein wahrer Künstler zu sein.


    Unbedingt Lesen !

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  • 4 Sterne

    Sigrid K., 29.05.2018 bei bewertet

    Das Geheimnis der Muse

    Das Buch erzählt die Geschichte zweier Frauen in zwei verschiedenen Zeitebenen, deren Schicksal durch ein Gemälde miteinander verbunden ist.

    London 1967: Die junge Odelle Bastien reist von Trinidad nach London, um sich dort ihren Traum, Schriftstellerin zu werden, zu verwirklichen. Anfangs verdient sie sich ihre Brötchen in einem Schuhgeschäft, doch bald wechselt sie in eine Kunstgalerie, wo sie auf die geheimnisvolle Mrs. Quick trifft. Durch Zufall taucht ein Gemälde des spanischen Künstlers Isaac Robles auf, welches Odelle schon bald in eine Geschichte hineinzieht, deren Geheimnis in der Vergangenheit zu suchen ist.

    Andalusien 1936: Die begabte junge Malerin Olive Schloss trifft auf die Geschwister Isaac und Teresa, fühlt sich zu Isaac hingezogen und teilt mit ihm nicht nur die Liebe zur Kunst, sondern will ihn auch durch ihre politischen Interessen beeindrucken. Olives Vater beginnt Isaac zu fördern und ahnt nicht, in welche Turbulenzen seine Familie gerät – und das hat nicht nur mit dem Beginn des Spanischen Bürgerkrieges zu tun.

    Die Geschichte rund um die beiden Frauen verspinnt sich ganz langsam und man beginnt zu ahnen, wohin diese führt. Doch der Autorin gelingt es hier, letztendlich noch eine Überraschung einzubauen, durch viele Wendungen das Tempo zu erhöhen und Spannung zu erzeugen. Anfangs hatte ich den Eindruck, dass es sich hauptsächlich um eine Romanze dreht, doch ich wurde hier schnell eines Besseren belehrt: Freundschaft, Vertrauen, Liebe, Selbstzweifel, Enttäuschung, Verrat, … um hier nur einige Themen zu nennen.

    Die Autorin Jessie Burton hat mich mit ihrem Schreibstil gefangen, flüssig und eindrucksvoll beschreibt sie die Kunstszene ebenso wie die Wirren im Krieg. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, man erkennt die Kämpfe der jungen Olive ebenso, wie den inneren Zwiespalt von Odelle.

    Ein Roman, den ich sehr gerne gelesen habe - die Wege der beiden Frauen, die Verbindung der beiden Zeitebenen und die Erkenntnis, dass das Leben eben nicht nach Plan läuft.

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  • 4 Sterne

    Langeweile, 02.05.2018

    Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein geheimnisvolles Bild, welches plötzlich in einer Londoner Galerie auftaucht.
    Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, einmal im Jahre 1936 in Spanien, des weiteren im Jahre 1967 in London.
    Odelle ist mit ihrer Mutter vor kurzem aus Trinidad nach Großbritannien gekommen. Gemeinsam mit ihrer Freundin zieht sie nach London . Dort möchte sie ihren Traum verwirklichen, als Schriftstellerin tätig zu werden. Bei der Hochzeit ihrer Freundin lernt sie Lawrie kennen, der sie gleich zu Beginn sehr beeindruckt. In seinem Besitz befindet sich ein Bild seiner verstorbenen Mutter.
    Er nutzt Odelles Kontakte zu einer Galerie, um etwas über die Herkunft und den Wert des Gemäldes zu erfahren.
    Die Spur führt zurück ins Jahr 1936 nach Spanien, wo Olive mit ihren Eltern in einem Herrenhaus lebt. Ihre große Leidenschaft ist die Malerei jedoch ist es zur damaligen Zeit nicht möglich, diesen Traum zu verwirklichen.

    Meine Meinung:
    Es handelt sich um ein ungewöhnliches Buch, welches ich so bisher noch nicht gelesen habe.
    Es wird abwechselnd aus der Sicht von Olive und Odelle erzählt.Beide Frauen versuchen, die gesellschaftlichen Zwänge zu überwinden und ihrer Leidenschaft, der Kunst, zu frönen.
    Zwar steht die Kunst eindeutig im Mittelpunkt der Geschichte, sowohl in den sechziger Jahren, als auch im Jahr 1936.
    Neben diesem Hauptthema erfährt man jedoch sehr viel aus der Geschichte. Sowohl der spanische Bürgerkrieg, als auch der Kampf der Frauen um Anerkennung, wird ausführlich thematisiert.
    Leider sprang der Funke bei mir nicht von Anfang an über. Die Geschichte plätscherte über weite Strecken dahin, bevor sie im letzten Drittel dann deutlich Fahrt aufnahm.zum Schluss wurde die Geschichte dann so spannend, dass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte.

    Fazit:

    Obwohl die Geschichte einige Längen aufwies, spreche ich eine Leseempfehlung aus und vergebe vier von fünf Sternen.

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  • 4 Sterne

    schokoflocke, 13.04.2018

    1936 in Andalusien,kurz vor dem Bürgerkrieg,kämpft die junge talentierte Malerin Olive gegen dem Vorurteil,dass Frauen zwar vielleicht malen,aber keine richtige Kunst erschaffen können.1967 in London versucht ,die aus dem Trinidad stammende Odelle ihr Glück als Schriftstellerin und muss vorallem mit Rassenvorurteilen und Rassismus kämpfen.
    Mit zwei Handlungssträngen auf zwei Zeitebenen erzählte Geschichte über zwei starken Frauen,die ihren Weg suchen,um ihre Träume kämpfen und der Zeit einfach voraus sind.Ein geheimnisvolles Gemälde,das während Olives Aufenthalt in Andalusien von dem spanischen Künstler Isaac Robles gemalt wurde und auf das Odelle zufällig stößt,dient als Verbindungsstück zwischen den zwei Geschichten.
    Manchmal braucht man etwas Leichtes und Nettes zum lesen,so für zwischendurch und in so einem Fall ist dieses Buch einfach die perfekte Wahl.Interessante Grundidee mit bisschen Kunst,bisschen Zeitgeschichte,gut gezeichneten Protagonisten und vielen Geheimnissen,die für eine gewisse Spannung sorgen.Ich fand das Buch angenehm und entspannend zum lesen,obwohl der Anfang bisschen zäh war.Je mehr sich die Geschichte aber entwickelt,desto spannender wird sie und das Ende ,in dem die Verbindung zwischen den Protagonisten aufgeklärt wird ist teilweise überraschend und sehr gelungen.
    Ein sehr nettes Buch ,für angenheme Nachmittage empfehlenswert.

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 09.06.2018

    Geheimnis hinter einem Gemälde

    Odelle Bastien, aus Trinidad nach London gekommen, erhält einen Job in der renommierten Kunstgalerie Skelton. Auf seltsame Weise wird sie in den Fund eines besonderen Gemäldes verstrickt, das nach vielen Jahren wiedergefunden wird. Dabei kommt sie einem Geheimnis auf die Spur, das dreißig Jahre zurückliegt.

    Die Geschichte wechselt die Perspektiven zwischen dem London der Sechziger Jahre sowie dem schwülheißen Andalusien kurz vor der Revolution. Mit Odelle erfährt auch der Leser nach und nach das Geheimnis, das hinter dem wiedergefundenen Gemälde liegt. Und ganz zum Schluss erhält der Titel eine besondere Bedeutung, so wie man auch die Geschichte nun mit ganz anderen Augen sehen wird. Wie ein Krimi liest sich die Geschichte um die malende Olive Schloss und den Maler Isaac Robles, realistisch sind die Figuren sowohl in der Vergangenheit wie auch in Odelles Gegenwart. Dabei webt die Autorin geschickt einige überraschende Wendungen hinein und schickt den Leser auf falsche Fährten. Dadurch entsteht eine faszinierende Geschichte, die den Spannungsbogen von Anfang bis Ende durchhält.

    Dieses Buch ist eindeutig etwas Besonderes, das durch eine ungewöhnliche Geschichte fasziniert. Deshalb eine eindeutige Leseempfehlung von mir.

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  • 3 Sterne

    Readaholic, 23.02.2018

    Rufinas Geheimnis
    „Das Geheimnis der Muse“ spielt auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Da ist zunächst die Geschichte, die in Spanien im Jahr 1936 spielt. Die deutsch/englische Familie Schloss ist von London nach Andalusien gezogen, um den politischen Wirren der Zeit zu entkommen, ein Plan, der natürlich nicht aufgeht. Der Vater, Harald, ist Kunsthändler und viel unterwegs, die Mutter, Sarah, depressiv und tablettensüchtig und darüber hinaus völlig auf sich selbst bezogen.
    Harald und Sarah haben weder Zeit noch Interesse an ihrer Tochter Olive, einer begabten jungen Malerin. Jeder lebt sein eigenes Leben und hat Geheimnisse. Dies geht so weit, dass die Eltern nicht einmal mitbekommen, dass ihre Tochter malt. Diesen Teil der Geschichte fand ich wenig glaubhaft, denn selbst das Hausmädchen Teresa sieht, dass Olive Farbe an den Fingern hat. Zuhause in London hatte Olive ihrem Vater ein Portrait gezeigt, das sie von ihrer Mutter angefertigt hatte, doch er erkennt nicht ihr Talent, was etwas seltsam anmutet für einen Kunsthändler.
    Die zweite Geschichte spielt im London des Jahres 1967. Hauptperson dieser Zeitebene ist Odelle, die ursprünglich aus der Karibik stammt. Auf einer Party lernt sie Lawrie kennen, der von seiner verstorbenen Mutter ein wunderschönes ausdrucksstarkes Bild geerbt hat. Wie es in ihren Besitz gelangt ist, weiß er nicht. Als er das Bild dem Leiter eines Museums zeigt, ist dieser begeistert. Weniger Begeisterung zeigt seine Mitarbeiterin, Marjorie Quick, deren Rolle lange Zeit unklar ist. Odelle, die ebenfalls im Museum arbeitet und von Marjorie unter die Fittiche genommen wird, findet bei einem Besuch in Marjories Haus Lawries Adresse. Was verbindet Marjorie mit Lawries Familie?
    Dieser Teil der Geschichte ist ziemlich in die Länge gezogen. Auch im spanischen Teil der Erzählung passiert über lange Strecken wenig, was das Lesen sehr mühsam macht. Was mir die Lektüre zusätzlich erschwert hat, ist die Tatsache, dass ich für die Personen wenig oder gar keine Empathie empfinden konnte. Olive, die zunächst noch die sympathischste Person ist, verhält sich auf eine Art und Weise, die ich nicht nachempfinden kann. Sie will auf keinen Fall als Künstlerin bekannt werden, lieber gibt sie ihre Gemälde als Werke eines anderen aus. Der Grund, den sie dafür nennt, ist unter anderem, dass Frauen in der Kunstszene nicht die gleiche Wertschätzung erfahren wie Männer. Diese Argumentation finde ich für das Jahr 1936 doch sehr seltsam.
    Die Auflösung und das Ende des Romans haben mir ganz gut gefallen, zumal vieles ganz anders ist, als ich erwartet hatte. Allerdings bleiben einige Fragen offen.
    Alles in allem ein Buch, das nicht schlecht ist und mir, wenn es 100 Seiten kürzer wäre, wahrscheinlich richtig gut gefallen hätte.

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  • 3 Sterne

    yellowdog, 04.03.2018 bei bewertet

    Es ist immer interessant, wenn Romane sich mit dem Thema Kunst beschäftigen, besonders mit Malerei, und das gleichzeitig einen Blick in die Vergangenheit gibt. In Das Geheimnis der Muse gibt es gleich zwei Handlungsorte: London in den sechziger Jahren und Spanien 1936. Es ist also eine Doppelhandlung, die sich immer wieder abwechselt.

    Der Roman ist ruhig, das gilt auch für die Figuren, die selten aus sich heraus gehen und zu denen ein emotionaler Zugang nicht leicht fällt.
    Während mit die aus Trinidad stammende Odelle in London ein wenig allein vorkommt, hat Olive immerhin ihre Eltern Sarah und Harold und mit Teresa eine Vertraute. Mit Teresas Bruder Isaac verbindet sie viel.
    Sie schaffen es, sich künstlerisch auszudrücken. Odelle kann ihre erste Geschichte veröffentlichen, Olive ist mit ihren Gemälden produktiv, auch wenn sie unter anderen Namen verkauft werden, sogar an Peggy Guggenheim. Doch der spanische Bürgerkrieg verändert alles.

    Die Geschichte war anfangs verhalten, zündet streckenweise nicht so ganz, doch je mehr die Figuren sich entwickelten, umso besser wurde es.
    Es ist insgesamt ein solider Roman, bei dem man es nicht bereuen muss, ihn gelesen zu haben.

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  • 5 Sterne

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    Denise, 12.03.2018

    Der Roman „Das Geheimnis der Muse“ von Jessie Burton verbindet auf wundervolle Weise zwei Geschichten von unterschiedlichen jungen Frauen mittels eines Gemäldes. Er beginnt im Juni 1967 mit Odelle aus Trinidad, die mit ihrer Freundin Cynthia nach London geht. Ihre Leidenschaft ist das Schreiben. Sie erhält einen Job im Skelton Institute. Dort begegnet ihr ein geheimnisvolles Gemälde, das die Verbindung zum zweiten Teil der Geschichte, der im Januar 1936 beginnt, herstellt. Dieser Teil erzählt von der Familie Schloss (Mutter Sarah, Vater Harold und Tochter Olive), die von London nach Andalusien ausgewandert ist. Olive malt gerne und würde auch gerne ein Studium an der Slade School of Fine Arts absolvieren. Aber auf Grund der Meinung ihres Vaters zum Thema Frauen und Kunst, traut sie sich nicht, ihm zu sagen, dass sie einen Studienplatz bekommen hat und lässt ihn daher verfallen.

    Während des Verlaufs wird zwischen den beiden Geschichtsteilen hin und her gewechselt. Allerdings ist immer genau erkennbar, in welchem Teil der Geschichte man sich befindet, so dass diese Art der Erzählweise die Spannung erhöht. Burton thematisiert „nebenbei“ viele verschiedene gesellschaftliche Themen. Dieses sind beispielsweise „Freundschaft“ und was eine solche aushält, „Familie“ und deren Einfluss, „Krankheiten“ wie Sucht und Depression und welche Bedeutung die „Hautfarbe“ hat. Die verschiedenen Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet und es gelingt dem Leser gut sich in die Geschichte einzufühlen.

    Alles in allem ein sehr gelungenes Buch, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt und gleichzeitig spannend und sehr vielschichtig ist!

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  • 5 Sterne

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    Wedma _., 11.03.2018

    „Das Geheimnis der Muse“ hat mir ausgezeichnet gefallen, daher empfehle ich den Roman auch wärmstens weiter.
    Im Fokus stehen zwei Künstlerinnen: eine junge Malerin im Jahr 1936 in Andalusien, kurz vor dem Ausbruch des Bürgerkrieges, und eine farbige, junge Schriftstellerin im Jahr 1967 in London. Beide haben erhebliche Schwierigkeiten, ihre Werke an die Öffentlichkeit zu tragen. Die beiden wollen lieber im Hintergrund bleiben.
    Die Erzählstränge wechseln sich ab: Mal wird die Geschichte von Olive, der Malerin erzählt, die sich im Dachzimmer einer andalusischen Finka eingerichtet hat und dort die Blütezeit ihrer Schaffenskraft erlebt. Zusammen mit ihren Eltern ist sie dorthin aus London gezogen, der Vater ein Kunsthändler, der so manches Bild u.a. an Peggy Guggenheim verkauft, die Mutter eine gelangweilte Schönheit. Die Geschichte von Odelle, die aus Trinidad nach London vor paar Jahren kam und nun bei einer angesehenen Galerie einen Job ergattert hat, spiegelt sich im gewissen Sinn darin. Zudem gibt es noch andere Verbindungen zwischen den beiden. Odelle will das Geheimnis eines Bildes aufdecken, mit dem sie eines Tages konfrontiert wird. Odelles Vorgesetzte Marjory Quick, die für sie und ihr Talent eine Mentorin und Förderin wird, scheint auch ein dunkles Geheimnis zu verbergen.
    In beiden Erzählsträngen gibt es Liebesgeschichten, spannende Frauenschicksale, allerhand Rätselhaftes um das Bild der Heiligen Rufina, um die Identität von Marjory Quick, auch um die von manch anderen Figuren. Das Thema der Identität ist schon gut präsent, aber auch so authentisch den Erzählteppich eingewoben worden! Das gilt auch für die in die Tiefe gehenden, treffenden Gedanken um Künstler, ihr Schaffen, ihre Werke und Künstlerdasein insg. Es wird auch mit manchem Denkfehler in der Hinsicht aufgeräumt, die Fettnäpfe, in die die Neulinge oft treten, beim Namen genannt uvm. Man liest auch klare Botschaften heraus, die an die Künstler/innen gerichtet wurden.
    Es gibt auch schöne, rührende Momente, auch Szenen, bei denen ich schmunzeln musste, z.B. dort wo die weit hergeholten Interpretationen der heutigen Kunsthistoriker dem Leser mit Augenzwinkern präsentiert wurden. Es geht auch um Frauenfreundschaft, Ehe, Mutter-Tochter Beziehung, Eifersucht, Leidenschaft, Verrat, Demütigung, Mord, uvm.
    Beide Erzählstränge sind auch sehr schön, sehr atmosphärisch und so zum Greifen nah erzählt worden, sodass man gleich in den Roman abtaucht, zusammen mit den Figuren ihre Geschichten lebt und mit ihnen fiebert, bis die letzte Seite umgeblättert worden ist.

    Fazit: Ein wunderbarer Schmöker über die Liebe und Freundschaft, über Künstler und ihre Werke uvm. Alle Zutaten für einen schönen Roman sind da und entfalten sich prima zu ihrer wahren Größe. Es ist definitiv kein (!) 08/15 Frauenroman nach Schema F.
    Da geht es so ab: das Buch auf, die Welt aus, das Kopfkino an, Lesegenuss bis zur letzten Seite. Fünf leuchtende Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

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    Iris H., 09.03.2018

    "Das Geheimnis der Muse" von Jessie Burton ist ein wundervoller Roman über Künstlerinnen und wie schwer ist es ist, als Frau im 20. Jahrhundert sein Talent zur Entfaltung zu bringen. Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge, die in unterschiedlichen Zeiten spielen. Da ist zum einen die Geschichte in Andalusien 1936, dorthin ist die Familie eines jüdischen Wiener Kunsthändlers gezogen. Die Tochter Olive ist selbst Künstlerin, muss es aber vor ihrem Vater geheim halten, da der kunstschaffende Frauen ablehnt. Olive genießt die schöne Landschaft und die neuen Eindrücke in Spanien und bringt das in ihre Bilder ein. Durch die Bekanntschaft mit ihrem Hausmädchen und dessen Bruder Isaac, der auch malt, erhält sie neue Impulse. Durch eine Verwechslung wird ein Bild, das Olive gemalt hat, als ein Bild des Bruders ausgegeben und der Kunsthändler vermittelt es mit großem Erfolg an eine amerikanische Sammlerin. Olive und Isaac wahren ihr Geheimnis und so kann sie weitere Bilder malen, die in seinem Namen berühmt werden. Der zweite Handlungsstrang spielt in London 1967. Hier steht die junge Odelle Bastien im Mittelpunkt, die aus Trinidad nach England gekommen ist um dort Arbeit zu suchen. Sie schreibt Gedichte und Geschichten, ist sich aber nicht sicher, ob ihre Kunst zur Veröffentlichung reicht. Als sie Arbeit bei einer Kunststiftung findet, ist sie überglücklich. Sie lernt ihre Chefin näher kennen, die sie zum Schreiben ermutigt. Über eine Zufallsbekanntschaft kommt eines der Bilder aus Andalusien in die Kunststiftung und so verbinden sich die beiden Handlungsstränge.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ist eine wunderschöne Geschichte von Kunst und der Schwierigkeit, als Frau anerkannt zu werden. Die Sprache ist lebendig und bildhaft und gerade die Beschreibung der Kunstwerke hat sie für mich lebendig werden lassen. Nebenbei erfährt man auch einiges über die Zeiten, in denen die Handlungsstränge spielen.

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  • 5 Sterne

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    Mariola P., 24.02.2018 bei bewertet

    Odelle Bastien aus Trinidad kommt nach London 1967, sie ist jung und unerfahren , sie sucht in London nach besseren Leben als in ihren Heimat, sie findet aber etwas ganz anderes...
    Olive Schloss , eine junge sehr begabte Malerin in Jahr 1936 fährt mit Eltern nach Andalusien, wo die wollen eine ruhige Oase zum leben finden.
    Isaac Robles, ein Künstler und Revolutionär und ein folgenschweres Geheimnis werden das Leben von die beiden Frauen auf den Kopf stellen .


    Wunderschöne, ruhige , nostalgische Geschichte wo das Leben von drei verschiedenen Personen verbunden ist auf eine wundersame Art. Die Autorin schreibt sehr fesselnd und sehr flüssig, das ganze ist in eine geheimnisvolle Aura gesteckt und nur langsam wird der Geheimnis gelüftet. Ich ,als Leser ,war durch die Seiten durchgeflogen und dank der wunderbare melancholische Klima auf irgendwelche Weise beruight, trotz der grausamen Taten während des spanischen Bürgerkrieg, trotz der großen Angst und die unruhigen Zeiten in Europa die Autorin ist gelungen die leise und sanfte Schreibweise durchhalten. Die Geschichte ist sehr plastisch geschrieben und die vielen "farbigen " Szenen wecken die Fantasie, ich war durch die nasse, regnerische London gewandert und ich habe unter andalusichen Sonne geschwitzt , die rote Erde hat meine Füße gefärbt und die Düften aus der Garten haben mich genebelt.


    Obwohl die zwei Frauen, Odelle und Olive, sehr sympathisch sind, mir hat Olive mehr gefallen,ihre angenehme Art das Leben so zu nehmen wie ist, hat mich berührt, ihre Talent hat mich faszieniert und ihr Charakter hat mir imponiert.
    Die zwei verschieden Zeitebenem bringen viel Abwechslung, über beiden schreibt die Autorin mit vielen Sachkenntnissen , aber die Andalusien mit ihre landlichen Leben, die vielen Farben und die warmen Temperaturen hat mein Herz erobert.


    Leseempfehlung !!!!

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