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  • 3 Sterne

    9 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Landbiene, 07.04.2017

    Eigene Inhaltsangabe:
    Alicia Gris wird gebeten in ihre Heimatstadt Barcelona zurück zu kehren um das mysteriöse Verschwinden eines angesehenen Ministers aufzuklären. Der Minister heißt Mauricio Valls und war zu vor Leiter Gefängnisses von Montjuïc. Während ihren Ermittlungen stößt Alicia auf Ungereimtheiten, Intrigen und dunkle Schatten der Vergangenheit.

    Schreibstil:
    Der Schreibstil des Autoren Carlos Ruiz Zafón ist nicht einfach zu lesen. Er schreibt sehr gehoben, poetisch und verwendet etliche Fremdwörter die nicht geläufig sind. Auch verwendet er gern sehr lange und verschachtelte Sätze, die mir einen flüssigen Lesefluss manchmal nicht ermöglichten. Zafon ist zu dem ein Freund der Details. Alles wird auf das Kleinste be-und umschrieben, dass leider nicht nach meinem Geschmack war. Ansonsten ist das Buch in Unterkapiteln gegliedert, in denen die Kapitel wiederum nummeriert sind.

    Allgemeine Meinung:
    Das Labyrinth der Lichter lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits war die Geschichte spannend und fesselnd! Andererseits machte mir die gehobene Sprache und Poesie zu schaffen, so dass ich nicht stundenlang in dem Buch versinken konnte, sondern ständig Lesepausen benötigte. Auch gab es einige Leselängen die mir zu langatmig waren und sich bis zur Langeweile ausdehnten. Das Labyrinth der Lichter ist der letzte Teil einer Reihe, jedoch versprach der Autor das man in die Reihe einsteigen kann ohne die vorigen Bände zu kennen. Dem kann ich zu stimmen und finde ich sehr positiv! Auch wenn ich anfangs noch recht verwirrt war und nicht so recht wusste in welchem Zusammenhang die Protagonisten standen, lichtete sich der Nebel der Unwissenheit recht schnell. Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet. Manche sind sympathisch und manche gefielen mir eher weniger. Gegen Ende werden viele Geheimnisse gelüftet, die überraschten. Auch sollte man wissen das einige Szenen sehr makaber, brutal und abartig sind. Für zartbesaitete Leser daher eher nichts. Leider war das nicht ganz mein Buch und werde die anderen Teile der Reihe sicherlich nicht lesen.

    3 von 5 Sternen

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Josetta, 04.04.2017

    Kann ich mit dem vierten Band in eine Geschichte einsteigen, die den Zyklus eines komplexen Meisterwerks abschließt? Lange Zeit bewegten mich diese Gedanken und ich blickte, ähnlich dem kleinen Jungen auf der Schutzhülle, wieder und wieder auf das Buchcover, unentschlossen das Werk zu lesen. Ausschlaggebend war schließlich Zafons Anmerkung: Die Romane zu „Friedhof der Vergessenen Bücher“ können in beliebiger Abfolge gelesen werden.
    Und wirklich, Labyrinth der Lichter enthält eine in sich geschlossene Geschichte rund um Alicia Gris, die sich in Barcelona auf die Spuren des verschwundenen Ministers Valls begibt.

    Ich kam mit meinem Quereinstieg gut zurecht. Allerdings hatte ich mit gewissen Defiziten zu kämpfen. Teilweise fehlten mir Informationen über Personen, welche schon in den anderen Büchern eine größere Rolle spielten. Beispielweise blieb mir Valls düstere Vergangenheit lange Zeit verschlossen. Ich rate jedem, der erst mit Labyrinth der Lichter in den Zyklus einsteigt: Erkundigen sie sich in den gängigen Onlinelexikons über die Vorgängerbände, damit sich dieses Buch zu einem literarischen Leckerbissen entwickeln kann.

    Zafon jongliert mit Worten, die mich ab der ersten Seite in ihren Bann zogen. Sein Schreibstil und ebenso seine Ausdrucksweise machen dieses Buch zu einem wahren Lesegenuss, für das ich nur ein Wort finden kann: Chapeau! Meisterlich.

    Den Leser erwartet ein spannender Agententhriller, der zeitlich im Jahr 1959 angesiedelt wurde. Ein Thriller ohne Klischees. Die Hauptdarsteller verzweifeln, haben Schmerzen, kämpfen mit politischen Intrigen, weinen und lachen und finden sich in einem Barcelona wieder, dass auch seine Schattenseiten nicht verbirgt.

    Und nebenbei wird der Leser in die wunderbare Welt der vergessenen Bücher entführt. Ein richtiges Mysterium lockt, möchte entdeckt werden, ja zieht regelrecht in seinen Sog. Wie ein Raum mit vielen verschiedenen Türen. Jede lädt zum Öffnen ein. Aber langsam, Schritt für Schritt . Und immer verursacht der kalte Wind, der durch die nun offene Tür weht, eine zarte, fröstelnde Gänsehaut. So empfand ich die Gefühle, die ich beim Lesen in dieser literarischen Parallelwelt verspürte. Aber auf alle Fälle eine Parallelwelt, in der ich gerne verweilte. Wunderbar und herrlich.

    Ich gebe eine ganz klare Leseempfehlung. Ein Buch, gekrönt mit Zafons wunderbaren Zitaten, dass man wie ein Sugus (eine Bonbonsorte im Buch), langsam auf der Zunge schmelzen lassen sollte. Diese Lektüre braucht Zeit und Muse. Viele wertvolle Informationen erreichen den Leser, teilweise fast einen Tacken zuviel. Bitte lassen sie sich auf dieses Erlebnis ein und genießen sie jedes Wort aus Zafons Schreibfeder.

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  • 5 Sterne

    11 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elektronikerin, 05.04.2017

    Klapptext:
    Barcelona in den kalten Wintertagen des Jahres 1959. Die junge Alicia Gris kehrt in ihre Heimatstadt zurück, um das überraschende Verschwinden des einflussreichen Ministers Mauricio Valls aufzuklären. In dessen Besitz befand sich ein geheimnisvolles Buch, das Alicia in die Buchhandlung Sempre & Söhne führt, tief in das Herz Barcelonas. Der Zauber dieses Ortes nimmt sie gefangen, und wie durch dichten Nebel steigen Bilder ihrer Kindheit in ihr auf. Doch die Antworten, die Alicia findet, öffnen die Tür zu einer finsteren Intrige und bringen all jene in Gefahr, die Alicia am meisten liebt.

    Dieses Buch gehört zum Zyklus von Romanen, die sich im literarischen Universum des Friedhofs der Vergessenen Bücher gehört.

    Erschienen im März 2017 im Fischerverlag.

    Meine Meinung:

    "Eine Geschichte hat weder Anfang noch Ende, nur Eingangstüren".

    Das Zitat von der Geschichte passt perfekt zu diesem Zyklus von Romanen. Die Vorgänger des Buches habe ich noch nicht gelesen und ich liess mich vollkommen überraschen was mich erwartet. Die Handlung kann man auch wundervoll verstehen ohne, dass man die anderen Büchern gelesen hat. Was ich sobald möglich nachholen werden, denn die Handlung hat mich gefesselt und möchte mehr von den handelten Personen erfahren, vorneweg von Fermin.

    Die Hauptcharaktere haben eine schöne tiefe und mit manchen fiebert man mit und andere will man schnellstmöglich loswerden. Der Schreibstil von Zafon finde ich wirklich toll geschrieben. Seine Sprache ist wundervoll und extravagant. Der Autor versteht es Spannung aufzubauen und tropfenweise Informationen zu zukommen lassen, so dass man unbedingt weiterlesen möchte. Am Anfang hatte ich etwas Mühe in die Geschichte reinzukommen, da viele neue Namen und Orte genannt worden sind, aber nach ein paar Kapiteln legte sich dies und danach konnte ich kaum aufzuhören zu lesen.

    Das Buch ist in verschiedene Abschnitte unterteil, welche zu einer anderen Zeit oder an einem anderen Ort stattfindet. Jeder Abschnitt beginnt mit einem wundervollen Foto, welches die aktuelle Zeit in der Geschichte stattfindet widerspiegelt.

    Fazit:
    Ein toller Roman mit einer unglaublichen guten Sprache.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mrslaw, 11.04.2017

    Mit dem neuen Buch „Labyrinth der Lichter“ schließt sich der Zyklus rund um den Friedhof der vergessenen Bücher.

    In diesem Band – welches man auch unabhängig von den davor erschienenen Bänden lesen und verstehen kann – steht Alicia Gris, ein „gefallener Engel“ im Mittelpunkt der Erzählung.

    Sie kehrt im Auftrag ihres Chefs nach Barcelona zurück um das Verschwinden des Ministers Mauricio Valls aufzuklären. In seinem Besitz befand sich bei seinem Verschwinden ein Buch aus der Reihe „Das Labyrinth der Lichter“ und so verbindet sich Alicias eigenen Vergangenheit mit dem aktuellen Fall und führt sie erneut zur Buchhandlung Sempere & Söhne.

    Am Anfang des Buches lernt man ganz unterschiedliche Charaktere kennen und es gibt viele Handlungsstränge, die am Ende meisterlich zusammengeführt werden. Die Liebe zur Sprache und zu Barcelona kann man richtiggehend spüren beim Lesen dieses Meisterwerks.

    Es ist allerdings ein Buch für das man sich Zeit und Muße nehmen sollte um es richtig genießen zu können. Zum einen ist es mit über 900 Seiten sehr umfangreich, zum anderen ist die Geschichte sehr komplex und die anspruchsvolle Sprache erfordert die Aufmerksamkeit des Lesers. Wenn man sich aber darauf einlässt, so entfaltet sich die Magie der sprachlichen Finessen und man kann in der Welt rund um den Friedhof der vergessenen Bücher eintauchen.

    Sehr schön fand ich auch die Schwarz-weiß Fotografien zu Beginn eines neuen Abschnittes, die die Stimmung perfekt transportiert haben.

    Für mich ist das Buch der perfekte Abschluss, es liest sich flüssig und ist teilweise so spannend wie ein Thriller. Von mir eine klare Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anushka, 09.04.2017

    Barcelona, 1959: Nach dem Verschwinden des Kultusministers Mauricio Valls soll die unkonventionelle Alicia Gris von der Politischen Polizei den Fall unter strengster Geheimhaltung untersuchen. Valls' Vergangenheit als Direktor des berüchtigten Montjuic-Gefängnisses scheint ein guter Ansatzpunkt und ein Buch aus der Serie "Das Labyrinth der Lichter", ein echtes Sammlerstück, führt Alicia auch zu den Kreisen um die Buchhandlung "Sempere & Söhne". Doch welche Verbindung könnte die Buchhändler-Familie, die Alicia noch aus Kindertagen persönlich kennt, zum Verschwinden von Valls haben? Und bringt Alicia mit ihren Untersuchungen alle in Gefahr?

    Eine Kurzzusammenfassung des "Labyrinth der Lichter" mit seinen fast 950 Seiten ist nahezu unmöglich. Zafón entwirft ein eigenes Universum an Charakteren und Schauplätzen im dunkelsten Barcelona der Franco-Ära und gleichzeitig auch noch eine hochkomplexe Handlung. Nicht nur muss Alicia den Fall aufklären, mit dem sie betraut wurde, es wird ihr auch ein unliebsamer Partner zur Seite gestellt, mit dem sie sich hoch amüsante verbale Schlagabtäusche liefert, den man als Leser aber auch schnell ins Herz schließt. Doch die beiden bleiben nicht lange die einzigen, die sich für den Fall interessieren. Ein vorheriger Polizist wurde bereits mit dem Fall beauftragt und verschwand. Schnell fühlt sich auch Alicia beobachtet und bald hat sie rätselhafte Feinde an den Fersen. Unterstützt wird sie jedoch von einer sympathischen Mischung an Nebenfiguren, die sowohl für Spannung als auch für Humor und auch die ein oder andere skurrile Situation sorgen. Aber gerade die Semperes haben auch ihre eigenen Familiengeheimnisse, die es zu lüften gilt. Diese Familie, die ich aus den ersten beiden Bänden sympathischer in Erinnerung hatte, wirkt hier etwas undurchschaubar und distanziert.

    Noch vor Beginn der Geschichte gibt der Autor ein deutliches Statement ab, dass "Das Labyrinth der Lichter" zwar der vierte (und letzte) Band der Serie um den Friedhof der vergessenen Bücher ist, jedes Buch aber eigenständig und von der Reihenfolge unabhängig lesbar ist. Dem würde ich bedingt zustimmen, da es mit fortschreitender Geschichte ein immer komplexeres Netz aus Verwicklungen gibt und man im Vorteil ist, wenn man die Figuren bereits aus früheren Büchern kennt, sonst wird das Figurengeflecht etwas unübersichtlich. Die Verbindungen zu den vorherigen Bänden lassen sich dann auch besser würdigen. Andererseits macht das Buch aber auch ebenso neugierig auf die Vorgängerbände, wenn man diesen Band mochte.

    Die Grundstimmung des Buches empfand ich eher als düster, was nicht wenig der historischen Einordnung in die Franco-Diktatur geschuldet sein dürfte, unter der unliebsame Personen verschwanden oder gleich getötet wurden. Und so wird auch diesem Buch nicht zimperlich umgegangen. Es wird gemordet und gefoltert und diese Szenen sind nichts für sanfte Gemüter, auch wenn routinierte Thriller-Leser wesentlich Schlimmeres gewohnt sein dürften.

    Die Seitenzahl des Buches kommt sicherlich auch nicht zuletzt dadurch zustande, dass der Autor einen eher ausschweifenden, anspruchsvollen, vor Beschreibungen und Metaphern strotzenden Stil hat. Mir hat das gut gefallen. Die Szenerie wird plastisch und die meisten Beschreibungen sehr ansprechend. Einzig der alte Haudegen Fermín treibt es mit seinen verschwurbelten Dialogen für mich ein wenig zu sehr auf die Spitze, weil er in jeder Lebens- und Lebensgefahrenlage einen flotten Spruch auf den Lippen hat, was manchmal nicht ganz realistisch wirkt und in Situationen, in denen man knappe präzise Antworten erwartete, schon einmal nerven konnte.

    "Das Labyrinth der Lichter" vollendet nun die Serie um den Friedhof der vergessenen Bücher und so rundet das Buch auch die Serie etwas ausführlicher ab und verbindet noch verbliebene lose Fäden. Für meinen Geschmack war dies etwas zu ausschweifig. Das mitunter zwischenzeitliche hohe Tempo fehlt am Ende völlig und es wirkt ein wenig zäh. Zudem kommt der Friedhof der vergessenen Bücher weniger in der Haupthandlung und dafür fast ausschließlich in der Rahmenhandlung vor, sodass beide nicht ganz zueinander zu passen scheinen. Zudem hätte ich mir noch ein wenig mehr der allseits angepriesenen Buchmagie gewünscht.

    Insgesamt habe ich nicht ganz bekommen, was ich erwartet habe. Und trotzdem habe ich Zafón bekommen, wie ich ihn schon aus anderen Büchern kenne. Es war weniger Magie als gedacht, dafür mehr Düsternis, ein dunkles Barcelona und über weite Strecken sehr viel Spannung.

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  • 5 Sterne

    14 von 28 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SLovesBooks, 05.04.2017 bei bewertet

    Meine Meinung:

    Dieses Buch hat mich wirklich herausgefordert. Es ist ein ganz schön dicker Schinken, der nicht gerade leichte Kost enthält.

    Am Anfang musste ich mich erst mal Einlesen. Das hat sich bei diesem Buch gezogen. Es dauerte recht lange, bis ich das Gefühl hatte in der Geschichte drin zu sein. Ich kannte die Reihe bisher noch nicht. Es war insgesamt gesehen aber möglich diesen Teil allein zu lesen. Zu Beginn dachte ich immer, etwas nicht zu verstehen, weil ich etwas aus den anderen Bänden nicht kenne. Jedoch ist der Schreibstil des Autors so, dass man nicht alles auf Anhieb versteht.

    Die Charaktere sind unglaublich vielschichtig. Der Autor zeichnet die Menschen sehr realistisch. Ich hatte viel Freude die ganzen Figuren kennenzulernen.

    Die Geschichte wirkt sehr gut recherchiert. Die Gegebenheiten zur Zeit des Buches wirken sehr glaubwürdig.

    Die Sprache ist etwas ganz Besonderes. Der Autor hat sehr viel Talent und schreibt wunderschön. Dabei ist die Geschichte sehr spannend und hat viele Facetten. Sie spricht die ganze Palette an Emotionen an.

    Ich kann dieses Buch sehr empfehlen.

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  • 4 Sterne

    19 von 38 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Runar RavenDark, 07.04.2017 bei bewertet

    Das Buch "Das Labyrinth der Lichter" von Carlos Ruiz Zafon ist der Abschlussband des Romanzyklus rund um den Friedhof der vergessenen Bücher. Die vorherigen Bände ›Der Schatten des Windes‹, ›Das Spiel des Engels‹ und ›Der Gefangene des Himmels‹ waren allesamt internationale Bestseller. "Das Labyrinth der Lichter" ist 944 Seiten lang und beim Fischerverlag erschienen.

    Das Hardcoverband hat eine sehr gute Bindung, mit leider sehr dünnen Seiten und einer kleinen, anstrengenden Schrift. Der Buchumschlag ist abnehmbar und hat ein ansprechendes, passendes Cover.

    Das Buch behandelt auf unterschiedlichen Zeitebenen die Geschichte einiger Familien und Opfer des spanischen Bürgerkriegs 1936-1939 und der darauf folgenden Franco-Diktatur. Die Geschehnisse spielen sich hauptsächlich in Barcelona ab.

    Gleich zu Beginn des Buches wird erklärt, dass man die Bücher um den Friedhof der vergessenen Bücher in einer beliebiger Reihenfolge lesen kann ohne die vorherigen Bände zu kennen. Der Autor schreibt, dass jedes Band eine neue und andere Tür öffnet, um in die Geschichte rund um die Familie Sempere einzutauchen. Deshalb wurde der Abschlussband des Zyklus zugleich mein erstes Buch von Zafon. Zafon schreibt in einer zauberhaften, poetischen, tiefgehenden Sprache. Sein Schreibstil ist sehr ausdrucksstark und bildgewaltig. Er baut eine sehr starke Atmosphäre und Bezug zu den Charakteren auf. Jedoch ist seine Sprache nicht einfach und man muss sich wirklich mit allen Sinnen auf sein Werk einlassen, sonst kann man nicht genießen und verstehen. Konzentration und Ruhe braucht man, sonst kommt man nicht in den Genuss eines Zafon. Somit sind seine Werke sicherlich nicht für Jeden geeignet. Am Anfang hatte ich auch Probleme in die Geschichte hinein zu finden. Es war doch mit den vielen Personen und Ereignissen sehr schwierig und verwirrend. Vielleicht hätten mir da doch ein paar Bezugspunkte aus den vorherigen Bänden geholfen. Ich bin mir auch sicher das vielleicht einige Geheimnisse in Band 4 gelöst werden, die die Spannung in den vorherigen Bänden senken, weil ich dann schon Dinge weiß, die ich vielleicht noch nicht wissen sollte. Ansonsten fand ich das Buch und die Geschichte sehr spannend und flüssig mit einigen sehr unerwarteten Wendungen und einer unerwarteten Brutalität in manchen Szenen die teilweise bis ins Unerträgliche gesteigert wurde. Die Atmosphäre ist komplett sehr bedrückend, manchmal sogar schon erdrückend, was aber zu den einzelnen Handlungssträngen in der Geschichte sehr gut passt. Leider zieht es sich trotz der Sprachgewalt Zafons leider an einigen Stellen ganz schön. Da hätte man sicherlich auch einiges ohne Probleme und Einbußen kürzen können.

    Fazit: Ein sehr sprachgewaltiges, atmosphärisches, spannendes, poetisches Werk, welches mir am Anfang einige Probleme bereitete hinein zu finden und welches sich zwischenzeitlich ganz schön zog. Dennoch ist die Geschichte wirklich mitreißend und Zafons Ausdrucksweise und literarisches Können überzeugend.

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  • 4 Sterne

    12 von 24 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Runar RavenDark, 07.04.2017

    Das Buch "Das Labyrinth der Lichter" von Carlos Ruiz Zafon ist der Abschlussband des Romanzyklus rund um den Friedhof der vergessenen Bücher. Die vorherigen Bände ›Der Schatten des Windes‹, ›Das Spiel des Engels‹ und ›Der Gefangene des Himmels‹ waren allesamt internationale Bestseller. "Das Labyrinth der Lichter" ist 944 Seiten lang und beim Fischerverlag erschienen.

    Das Hardcoverband hat eine sehr gute Bindung, mit leider sehr dünnen Seiten und einer kleinen, anstrengenden Schrift. Der Buchumschlag ist abnehmbar und hat ein ansprechendes, passendes Cover.

    Das Buch behandelt auf unterschiedlichen Zeitebenen die Geschichte einiger Familien und Opfer des spanischen Bürgerkriegs 1936-1939 und der darauf folgenden Franco-Diktatur. Die Geschehnisse spielen sich hauptsächlich in Barcelona ab.

    Gleich zu Beginn des Buches wird erklärt, dass man die Bücher um den Friedhof der vergessenen Bücher in einer beliebiger Reihenfolge lesen kann ohne die vorherigen Bände zu kennen. Der Autor schreibt, dass jedes Band eine neue und andere Tür öffnet, um in die Geschichte rund um die Familie Sempere einzutauchen. Deshalb wurde der Abschlussband des Zyklus zugleich mein erstes Buch von Zafon. Zafon schreibt in einer zauberhaften, poetischen, tiefgehenden Sprache. Sein Schreibstil ist sehr ausdrucksstark und bildgewaltig. Er baut eine sehr starke Atmosphäre und Bezug zu den Charakteren auf. Jedoch ist seine Sprache nicht einfach und man muss sich wirklich mit allen Sinnen auf sein Werk einlassen, sonst kann man nicht genießen und verstehen. Konzentration und Ruhe braucht man, sonst kommt man nicht in den Genuss eines Zafon. Somit sind seine Werke sicherlich nicht für Jeden geeignet. Am Anfang hatte ich auch Probleme in die Geschichte hinein zu finden. Es war doch mit den vielen Personen und Ereignissen sehr schwierig und verwirrend. Vielleicht hätten mir da doch ein paar Bezugspunkte aus den vorherigen Bänden geholfen. Ich bin mir auch sicher das vielleicht einige Geheimnisse in Band 4 gelöst werden, die die Spannung in den vorherigen Bänden senken, weil ich dann schon Dinge weiß, die ich vielleicht noch nicht wissen sollte. Ansonsten fand ich das Buch und die Geschichte sehr spannend und flüssig mit einigen sehr unerwarteten Wendungen und einer unerwarteten Brutalität in manchen Szenen die teilweise bis ins Unerträgliche gesteigert wurde. Die Atmosphäre ist komplett sehr bedrückend, manchmal sogar schon erdrückend, was aber zu den einzelnen Handlungssträngen in der Geschichte sehr gut passt. Leider zieht es sich trotz der Sprachgewalt Zafons leider an einigen Stellen ganz schön. Da hätte man sicherlich auch einiges ohne Probleme und Einbußen kürzen können.

    Fazit: Ein sehr sprachgewaltiges, atmosphärisches, spannendes, poetisches Werk, welches mir am Anfang einige Probleme bereitete hinein zu finden und welches sich zwischenzeitlich ganz schön zog. Dennoch ist die Geschichte wirklich mitreißend und Zafons Ausdrucksweise und literarisches Können überzeugend.

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  • 4 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Arachnophobia, 09.04.2017

    "Das Labyrinth" der Lichter ist der große Abschluss der Quadrilogie um den Friedhof der vergessenen Bücher - und was für ein Abschluss es ist!

    Und dabei muss ich gestehen, dass ich nach "Der Schatten des Windes" bisher zu keinem weiteren Buch von Zafón gekommen bin. Glücklicherweise kann man die Bücher auch unabhängig voneinander lesen, auch wenn eine umfassende Vorkenntnis den Einstieg bestimmt erleichtert hätte.

    Jener Einstieg fiel mir nämlich tatsächlich nicht allzu leicht. Viele spanische und damit fremde Bezeichnungen, sehr viele Personen, von denen mir außer der Familie Sempere kaum einer noch ein Begriff war. Aber mir blieb ja nun nichts anderes übrig, als mit den Schultern zu zucken und mich auf die Geschichte einzulassen.

    Alleine der einmalige Schreibstil Zafóns hat dafür gesorgt, dass ich mich doch recht schnell wieder heimisch gefühlt habe in "seinem" Barcelona. Eine sehr lebendige Sprache und großartige Charaktere sorgten dafür, dass mich das Buch bereits mit den ersten Kapiteln in seinen Bann zog, auch wenn ich keinen blassen Schimmer hatte, was vor sich ging. (Beispielsweise spielt Mauricio Valls eine nicht unwichtige Rolle, der mir aber leider bisher kein Begriff war.)

    Glücklicherweise tauchten auch völlig neue Charaktere auf. Besonders lobend erwähnen möchte ich hier Alicia Gris, mit der der Autor eine charakterlich nicht annähernd perfekte Person, aber überaus spannende und starke Frauenfigur geschaffen hat. Und der alte Bekannte Fermín hat selbstverständlich auch wieder seine Momente, die einfach ein Genuss zu lesen sind.

    Hinzu kommt ein für mich sehr runder, passender Schluss, der den Zyklus wunderbar abschließt und auch einen Bogen zum Beginn des Buches schlägt - aber mehr möchte ich hier nicht verraten.

    Warum dann nur vier Sterne, obwohl ich bisher gar nicht gemeckert habe? Weil das Buch gut und gerne einige Seiten kürzer hätte sein können. Gerade Alicias Ermittlungsarbeit in der Mitte hatte zum Teil ein paar Längen, die etwas weniger ausschweifend sein könnten. So sehr ich den Schreibstil ja mag, stellenweise war er in seiner Ausführlichkeit zu viel des Guten. Dadurch fiel es mir manchmal etwas schwer, konzentriert der so schon verworrenen Geschichte zu folgen.

    Dennoch ist "Das Labyrinth der Lichter" ein äußerst lesenswertes Buch, das eben nur ganz knapp an der Höchstpunktzahl vorbeigeschlittert ist.

    Ach und als Info: Wer sich an Gewalt und Blut stört, sollte vielleicht mit Vorsicht an das Buch herangehen - es gibt einige Stellen, die da nicht jedem gefallen könnten ;)

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  • 4 Sterne

    11 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    101Elena101, 07.04.2017

    Inhalt:
    Ein Auftrag der Polizei veranlasst Alicia Gris in ihre Heimatstadt Barcelona zurückzukehren, um das Verschwinden eines angesehenen Ministers, Mauricio Valls, aufzuklären. Dabei stößt sie auf seine dunkle Vergangenheit als Direkt im Montjuïc Gefängnis. Viele Menschen haben als Motiv die Rache dieser Tage. Zwischen zwielichtigen Gestalten, tragischen Schicksalen und grausamen Morden findet Alicia mehr und mehr heraus, mit was sie es zu tun und führt dabei die Geschichten vieler Familien und Personen zusammen, die miteinander in Zusammenhang stehen.

    Meine Meinung:
    Dies ist mein erstes Buch von Zafón und ich steige damit am Ende einer Reihe ein, zu der, laut Autor, von jedem Band Zugang gefunden werden kann. Das kann ich bestätigen, denn auch wenn ich anfangs nicht gewusst habe, wohin mich die Reise führt, konnte ich mich unabhängig von den anderen Bänden in der Geschichte zurechtfinden. Auch ohne die Charaktere aus den anderen Teilen zu kennen, wird schon früh ersichtlich, auf welchem Wege sich diese kreuzen werden.
    Manche Charaktere sind einem sofort sympathisch, wie der etwas kindliche Daniel Sempere, manche Schurken sind dem Leser von Anfang an unsympathisch und manche Charaktere müssen sich im Verlauf der Geschichte erst noch beweisen, Am meisten gefallen hat mir die Persönlichkeit Fermíns, der mit seinem Wortwitz und seinen teils ironischen, teils verrückten Aussagen so viel Schwung in die Geschichte bringt, das man immer dann, wenn er auftaucht, gleich viel eher weiterlesen möchte. Er lockert die düstere Atmosphäre des Nachkriegs-Barcelonas auf und konnte mir sogar an den traurigsten Stellen ein Grinsen entlocken, wenn er mal wieder seine Kommentare abließ.
    Der Schreibstil von Zafón ist erlesen, einmalig wortgewandt und so gewaltig, dass ich mir am liebsten hunderte Zitate herausgeschrieben hätte, um diese nie zu vergessen. Trotz dieser herausragenden Art zu schreiben, habe ich zwischendurch etwas kämpfen müssen um dran zu bleiben, da vor allem Alicias Ermittlungen in ihrem Fall etwas langatmig wurden. Da hätte man sich gut und gerne kürzer fassen können.
    Am Schluss bleibt zu sagen, dass es erstaunlich ist, wie umfangreich diese Geschichte ist und wie viele Charaktere der Autor vor allem zum Ende hin plausibel zusammenbringt, auch wenn mir nicht alle Punkte gefallen haben.

    Fazit:
    Auch wenn der Autor sich zwischendurch hätte kürzer halten können, ein sprachgewaltiger Roman, der mit viel Talent mehrere Schicksale und Charaktere zusammenbringt

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  • 4 Sterne

    7 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    harakiri, 23.03.2017

    Carlos Ruiz Zafon ist zurück. Endlich hat das Warten ein Ende, endlich werden die Zusammenhänge klar, endlich alle verschlungenen Pfade aufgedeckt.
    In jedem Buch gibt es eine andere Hauptfigur. Dieses Mal ist es Alicia Gris, die im Auftrag der Politischen Polizei das Verschwinden des Ministers Valls untersuchen soll. Doch der soll eigentlich gar nicht gefunden werden. Alicia reist von Madrid nach Barcelona und wird dort auch mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Der Leser darf sich auf ein Wiedersehen mit bekannten Figuren aus den Vorgängerbänden ›Der Schatten des Windes‹, ›Das Spiel des Engels‹ und ›Der Gefangene des Himmels‹
    Freuen und bekommt auch endlich alle Hintergründe erklärt. Gekonnt verbindet der Autor alle Bücher miteinander und auf den Leser der die Vorgänger kennt, wartet so manches AHA-Erlebnis. Die Bücher sind allerdings im Abstand von vielen Jahren erschienen und so waren mir viele Ereignisse und Handlungsstränge nicht mehr so geläufig. Immerhin erschien das erste Buch bereits 2003.

    Zafon schreibt mit Zauber und Poesie. Allerdings muss man sich auf seine Bücher einlassen und einlesen können. Man muss sie mit allen Sinnen lesen, erst dann verzaubern sie einen so richtig und machen Lust auf einen Ausflug nach Barcelona. Und erst recht den „Friedhof der vergessenen Bücher“ Auch wenn die Handlung meistens spannend und flüssig war, fand ich diesen Band den schwächsten der Reihe. Mir hatte er manchmal zu viele Längen und auch die Sprachgewalt war mir manchmal etwas zu hochtrabend.

    Der Autor schreibt im Vorwort, dass er seine Romane so konzipiert hat, dass sie unabhängig voneinander gelesen werden können, dass es mehrere Wege gibt, sich die Reihe zu erschließen. Wie 4 verschiedene Eingänge zu einem Haus. Dennoch ist es besser, man kennt die Vorgängerbücher, denn die Wege der Protagonisten kreuzen sich und „schlagen thematische und erzählerische Brücken“. Und auf keinen Fall sollte man mit dem 4. Band beginnen, sonst nimmt man sich einige Dinge aus den Vorgängern vorweg.

    Zafon führt im 4. und letzten Band seiner Tetralogie alle Erzählstränge und Handlungen zusammen und löst alle noch offenen Fragen. Dennoch lässt das Ende darauf hoffen, dass es eventuell noch mehr aus der Familie Sempere zu lesen gibt.

    Fazit: Würdiger Abschluss der „Friedhof der Vergessenen Bücher“-Reihe, der nichts von Zafons Sprachkunst missen lässt, dennoch für meinen Geschmack stellenweise etwas zu langatmig geworden ist.

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  • 4 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Plush, 10.04.2017

    Das Labyrinth der Lichter ist der vierte Teil der Reihe zum Friedhof der Vergessenen Bücher. Direkt zu Beginn des Buches wird der Leser darauf hingewiesen, dass die Romane in beliebiger Reihenfolge gelesen werden können. Diese Info beruhigte mich, denn dies war mein erster Roman der Reihe. Nun nach dem Lesen kann ich den Band aber nur eingeschränkt als Einstiegsband in die Reihe empfehlen. Vor allem zum Ende hin merkte ich, dass mir Informationen fehlten, mit denen das Leseerlebnis runder gewesen wäre.

    Die Geschichte selbst ist großer Handwerkskunst. Der gehobene Sprach- und Erzählstil ist wirklich ein Genuss. Es wurde eine komplexe Welt erschaffen, in der alles irgendwie ineinander greift. Leichte Kost ist das nicht. Vom Leser wird Konzentration gefordert, um den verschiedenen Strängen folgen zu können und sich immer wieder auf verschiedenste Emotionen einzulassen, die hier geweckt werden. Manchmal brutal wie ein Thriller, immer wieder herrlich witzige Dialoge, einiges an Politik und mehrere seelische Abgründe, in die man tief hinab blicken kann. Auch schreckt der Autor nicht davor zurück, liebgewonnene Charaktere sterben zu lassen.

    Die Geschichte zog mich schnell in ihren Bann, auch wenn ich wie gesagt völlig ohne Vorkenntnisse eingestiegen bin. Es ist kein Buch, das man „mal eben schnell“ lesen kann. Schon aufgrund der über 900 Seiten ist das kaum möglich. :o) Die Seiten lesen sich flott weg. Viel flotter, als ich bei der hohen Seitenanzahl erwartet hätte. Gleichzeitig hatte ich aber das Gefühl, dass ich angemessen viel Ruhe und Muße für dieses Buch brauche, weil es der Geschichte sonst nicht gerecht werden würde.

    Dieses Buch ist ein Must-Read für Liebhaber anspruchsvoller Sprache und komplexer Geschichten. Das Lesen der anderen Bände werde ich auf jeden Fall nachholen!

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  • 3 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lagoona, 09.04.2017

    Carlos Ruiz Zafón war mir natürlich schon vor dem Lesen des Labyrinths der Lichter ein Begriff,
    gelesen hatte ich aber bislang noch kein einziges seiner Bücher. 
    "Das Labyrinth der Lichter" sollte nun mein erstes Zafón-Buch werden.
    Mit seinen 944 gebundenen Seiten war das schon eine ziemliche Herausforderung.

    Worum geht es?

    "Das Labyrinth der Lichter" spielt in Barcelona. Wir befinden uns zunächst im Jahr 1938.
    Eine junge Frau namens Alicia soll quasi "undercover und top secret" das Verschwinden 
    des Ministers von Barcelona aufklären. Das dieser Fall nicht nur ihr Leben verändern wird, 
    ahnt sie anfangs noch nicht. Nach und nach tun sich immer mehr Verwicklungen auf und
    den Überblick darüber zu behalten fällt nicht wirklich leicht. Als Alicia beim Besuch einer Buchhandlung,
    in der sie als Kind oft war, auch noch mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert wird,
    wird die gesamte Situation noch viel verzwickter.

    Mehr kann ich leider nicht verraten, damit der Lesespaß für alle Interessierten nicht verloren geht.

    Mein Fazit:

    Eine sehr umfangreiche Geschichte mit vielen Personen und vielen Nebenhandlungen, die doch wichtig für die
    gesamte Geschichte sind. Der Schreibstil ist nicht wirklich leicht zu lesen. Für mich ein sehr komplexes Werk,
    das auch eine gewisse Zeit braucht um gelesen zu werden. Die Hauptperson Alicia war mir sehr sympathisch,
    jedoch habe ich schon ein ganzes Weilchen gebraucht um in das Buch richtig hineinzukommen.
    Für mich war " Das Labyrinth der Lichter" eine ziemlich große Herausforderung und ich bin froh bis zum Ende
    durchgehalten zu haben. Es heisst, dass man dieses Buch unabhängig von den anderen Büchern "Der Schatten des Windes", "Das Spiel der Engel" und "Der Gefangene des Himmels" lesen kann. Andererseits heisst aber auch,
    dass das "Labyrinth der Lichter" sei das Finale dieser Bücher. Ich glaube schon, dass es vielleicht ein wenig
    leichter gewesen wäre, wenn ich die anderen drei Bücher gekannt hätte. Teilweise soll es sich auch um
    die gleichen Personen handeln, die mir dann ja schon bekannt gewesen wären und somit eventuell den Einstieg
    erleichtert hätten. Ich muss leider auch sagen, dass ich teils etwas erschrocken war über die Dinge, die ich im "Labyrinth der Lichter" gelesen habe. Die meisten Charaktäre haben schreckliche Dinge erleben müssen, so dass meine Stimmung beim Lesen doch oft etwas bedrückt war. Ich ziehe dennoch meinen Hut vor so einem Werk. So etwas zu schreiben ist sicher nicht leicht. 

    Kurzum:
    Mit Sicherheit ein gutes Buch. Schlecht fand ich es nicht, aber es war leider nicht so wirklich Meins, daher 
    gebe ich insgesamt 3 gute Sternchen

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  • 3 Sterne

    11 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Thoras Bücherecke, 08.04.2017

    Inhalt/Klappentext:
    Spanien in den bleiernen Tagen des Franco-Regimes: Ein Auftrag der Politischen Polizei führt die eigenwillige Alicia Gris von Madrid zurück in ihre Heimatstadt Barcelona. Unter größter Geheimhaltung soll sie das plötzliche Verschwinden des Ministers Mauricio Valls aufklären, dessen dunkle Vergangenheit als Direktor des Gefängnisses von Montjuïc ihn nun einzuholen scheint. In seinem Besitz befand sich ein geheimnisvolles Buch aus der Serie ›Das Labyrinth der Lichter‹, das Alicia auf schmerzliche Weise an ihr eigenes Schicksal erinnert. Es führt sie in die Buchhandlung Sempere & Söhne, tief in Barcelonas Herz. Der Zauber dieses Ortes schlägt sie in seinen Bann, und wie durch einen Nebel steigen Bilder ihrer Kindheit in ihr auf. Doch die Antworten, die Alicia dort findet, bringen nicht nur ihr Leben in allerhöchste Gefahr, sondern auch das der Menschen, die sie am meisten liebt.

    Meine Meinung:
    Ein interessanter Abschluss der Reihe, die in einer dunklen Zeit Spaniens spielt. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und relativ schwierig zu lesen. Ich konnte mich leider nicht ohne Probleme in die Geschichte einlassen. Die Charaktere sind sehr verschieden gestaltet. Sie sind sehr detailiert beschrieben und sehr eigen. Alicia gefällt mir am Besten. Sie ist eine taffe Lady, die sich nicht so schnell in die Karten schauen lässt. Mir haben die Szenen mit ihr am Besten gefallen. Der Aufbau der Story ist sehr komplex und ich hatte Mühe ihr zu folgen. Der Abschluss war sehr gut gewählt. Er hat die losen Enden zu einem schönen Ganzen verbunden.

    Mein Fazit:
    Das Werk war nicht unbedingt meins. Die Komplexität machte das Lesen zu einer großen Herausforderung.

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  • 5 Sterne

    10 von 26 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alais, 10.04.2017 bei bewertet

    Mit seinem vierten Roman aus dem Romanzyklus rund um den Friedhof der Vergessenen Bücher schenkt Zafón seinen Lesern eine wahre Schatztruhe prallgefüllt mit einer spannenden Erzählung, humorvollen Dialogen, düster-poetischen Beschreibungen, geheimnisumwobenen Orten und faszinierenden Charakteren.
    Ein wenig fühlte ich mich aufgrund der Hauptfigur Alicia, die mir wie eine weibliche Ausgabe von James Bond vorkam, anfangs an eine Spionagegeschichte erinnert, dann eher an eine Kriminalerzählung, eine Bücher-, Stadt- und Familiengeschichte. Das Buch blickt tief in die leider sehr realen Abgründe der spanischen Geschichte unter Francos Faschisten, weist immer wieder märchenhafte und fantastische Züge auf, bleibt dabei aber in der Realität verwurzelt und wird zum Schluss sogar ein wenig literarisch-philosophisch.
    Bei Zafón wird der Leser gefordert; dieser Roman, der sich in keine Schublade stecken lässt, enthält einige sehr grausame, für mich kaum erträgliche Szenen und beginnt mit verschiedenen Erzählsträngen und Zeitsprüngen, die mich verwirrten und zugleich schnell in ihren Bann zogen. Im weiteren Verlauf fügt sich jedoch alles ineinander und Zafón hat dieses Buch offensichtlich bewusst so gestaltet, dass auch das vorherige Lesen oder Wiederlesen der ersten drei Bände nicht notwendig ist. Allerdings erweckt der Roman große Lust, diese gleich danach zu lesen, um noch ein wenig in dieser wie verzaubert wirkenden Welt zu verharren. "Eine Geschichte hat weder Anfang noch Ende, nur Eingangstüren" (S. 874) ist wohl einer der Schlüsselsätze für diesen Romanzyklus.
    Besonders gefiel mir der Umgang des Autors mit seinen Figuren, die er sehr lebendig schildert und die mich immer auf die eine oder andere Art faszinierten. Und wenn sie dem Leser einmal nebensächlich erscheinen, können sie urplötzlich aus ihrer scheinbaren Nebenrolle ausbrechen und eine zentrale Rolle einnehmen. Als würde uns der Autor daran erinnern wollen, dass jeder Mensch ein Geheimnis, jeder Mensch wichtig ist. Leider bedeutet das auch, dass man sich als Leser auch einmal von einer Figur verabschieden muss, in die man sich verliebt hat und über die man gerne noch mehr gelesen hätte ...
    Der große Lesegenuss, den mir "Das Labyrinth der Lichter" bereitet hat, ist aber auch der eleganten Übersetzung von Peter Schwaar zu verdanken, die durch große Sprachgewandtheit beeindruckt.
    Ferner sollte zum Schluss die besonders sorgfältige Gestaltung dieses Buches nicht unerwähnt bleiben: Neben einem praktischen Lesebändchen begleiten historische Fotografien die Handlung und fügen sich ganz selbstverständlich in die Erzählung ein.
    Ein wunderbares und rundum gelungenes Werk, dessen Lektüre zwar etwas Zeit und Muße erfordert, aber es lohnt sich!

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  • 5 Sterne

    14 von 29 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Josetta, 04.04.2017 bei bewertet

    Kann ich mit dem vierten Band in eine Geschichte einsteigen, die den Zyklus eines komplexen Meisterwerks abschließt? Lange Zeit bewegten mich diese Gedanken und ich blickte, ähnlich dem kleinen Jungen auf der Schutzhülle, wieder und wieder auf das Buchcover, unentschlossen das Werk zu lesen. Ausschlaggebend war schließlich Zafons Anmerkung: Die Romane zu „Friedhof der Vergessenen Bücher“ können in beliebiger Abfolge gelesen werden.
    Und wirklich, Labyrinth der Lichter enthält eine in sich geschlossene Geschichte rund um Alicia Gris, die sich in Barcelona auf die Spuren des verschwundenen Ministers Valls begibt.

    Ich kam mit meinem Quereinstieg gut zurecht. Allerdings hatte ich mit gewissen Defiziten zu kämpfen. Teilweise fehlten mir Informationen über Personen, welche schon in den anderen Büchern eine größere Rolle spielten. Beispielweise blieb mir Valls düstere Vergangenheit lange Zeit verschlossen. Ich rate jedem, der erst mit Labyrinth der Lichter in den Zyklus einsteigt: Erkundigen sie sich in den gängigen Onlinelexikons über die Vorgängerbände, damit sich dieses Buch zu einem literarischen Leckerbissen entwickeln kann.

    Zafon jongliert mit Worten, die mich ab der ersten Seite in ihren Bann zogen. Sein Schreibstil und ebenso seine Ausdrucksweise machen dieses Buch zu einem wahren Lesegenuss, für das ich nur ein Wort finden kann: Chapeau! Meisterlich.

    Den Leser erwartet ein spannender Agententhriller, der zeitlich im Jahr 1959 angesiedelt wurde. Ein Thriller ohne Klischees. Die Hauptdarsteller verzweifeln, haben Schmerzen, kämpfen mit politischen Intrigen, weinen und lachen und finden sich in einem Barcelona wieder, dass auch seine Schattenseiten nicht verbirgt.

    Und nebenbei wird der Leser in die wunderbare Welt der vergessenen Bücher entführt. Ein richtiges Mysterium lockt, möchte entdeckt werden, ja zieht regelrecht in seinen Sog. Wie ein Raum mit vielen verschiedenen Türen. Jede lädt zum Öffnen ein. Aber langsam, Schritt für Schritt . Und immer verursacht der kalte Wind, der durch die nun offene Tür weht, eine zarte, fröstelnde Gänsehaut. So empfand ich die Gefühle, die ich beim Lesen in dieser literarischen Parallelwelt verspürte. Aber auf alle Fälle eine Parallelwelt, in der ich gerne verweilte. Wunderbar und herrlich.

    Ich gebe eine ganz klare Leseempfehlung. Ein Buch, gekrönt mit Zafons wunderbaren Zitaten, dass man wie ein Sugus (eine Bonbonsorte im Buch), langsam auf der Zunge schmelzen lassen sollte. Diese Lektüre braucht Zeit und Muse. Viele wertvolle Informationen erreichen den Leser, teilweise fast einen Tacken zuviel. Bitte lassen sie sich auf dieses Erlebnis ein und genießen sie jedes Wort aus Zafons Schreibfeder.

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  • 4 Sterne

    8 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    forti, 10.04.2017 bei bewertet

    Carlos Ruiz Zafóns "Labyrinth der Lichter" ist der vierte und letzte Band des Zyklus rund um den Barceloner Friedhof der Vergessen Bücher. Um dem hier vorliegenden Roman folgen zu können, ist es nicht unbedingt notwendig, die bisherigen Bücher zu kennen.

    Das Buch startet für mich etwas unübersichtlich. Mehrere Protagonisten und Schauplätze werden angeschnitten, von der versprochenen und tatsächlichen Hauptprotagonistin Alicia fehlt zunächst jede Spur. Hier sollte man sich nicht vorschnell entmutigen lassen: sobald die Haupthandlung beginnt - die uns wie erwartet ins Barcelona der späten 1950'er Jahre unter Franco versetzt -, wird es einfacher der Geschichte zu folgen.
    Einfacher, aber auch nicht problemlos. Carlos Ruiz Zafón hat ein langes (über 900 Seiten) Buch mit vielen, teils undurchsichtigen Protagonisten geschrieben. Es gibt viele Schauplätze, viele einzelne Geschichten. Hier am Ball zu bleiben und nicht den Überblick zu verlieren, ist manchmal eine Herausforderung.

    Das Buch zeichnet in meinen Augen durch zwei Aspekte aus: die toll gezeichneten Charaktere und die sprachlichen Finessen.
    Das Personal von "Labyrinth der Lichter" ist wie gesagt reichhaltig und vielfältig. Von völlig offensichtlich bösen Menschen, über undurchsichtige Charaktere bishin zu​ eindeutigen Sympathieträger ist hier alles dabei. Die Personen werden gut, mit ihren persönlichen Licht- und Schattenseiten gezeichnet ohne dass der Autor sich hierbei in langen Beschreibungen verliert. Es sind vor allem starke Frauen, die diese Geschichte prägen.
    Carlos Ruiz Zafón streut außerdem immer wieder kleine, sprachlich und inhaltlich bemerkenswerte Szenen, Details, oft nur einzelne Sätze ein, an denen ich hängen geblieben bin und die ich mir manchmal sogar notiert habe. Für mich ein herausragendes Qualitätsmerkmal sowohl von Autor als auch Übersetzer.
    Diese beiden Aspekte ließen mich immer wieder vergessen bzw ignorieren, dass der Roman doch sehr lang ist. Ich möchte ihn nicht aufgebläht nennen, aber lang und vor allem im Mittelteil mit ziemlichen Längen. Für mich blieb die eigentliche Geschichte auch oft hinter der Szenerie zurück - als ob auch der Autor die Charaktere und ihre Nebenschauplätze, die Stadt Barcelona und das Leben unter Franco vor die eigentliche Story gestellt hätte.

    Fazit: Fans von Carlos Ruiz Zafón werden vermutlich zufrieden bis begeistert sein. Der Zafón-Erstleser sollte sich auf einen langen, komplexen Text, der​ vom Leser volle Aufmerksamkeit fordert, einstellen. Wer sich von den von mir herausgestellten Charakteristika angesprochen fühlt, wird hier gut unterhalten.

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  • 5 Sterne

    12 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LadyIceTea, 08.04.2017 bei bewertet

    Ein toller Abschluss für meine Reise durch die Bibliothek der vergessenen Bücher

    Ein Auftrag der Politischen Polizei führt die eigenwillige Alicia Gris von Madrid zurück in ihre Heimatstadt Barcelona. Unter größter Geheimhaltung soll sie das plötzliche Verschwinden des Ministers Mauricio Valls aufklären. In seinem Besitz befand sich ein geheimnisvolles Buch aus der Serie ›Das Labyrinth der Lichter‹, das Alicia auf schmerzliche Weise an ihr eigenes Schicksal erinnert. Es führt sie in die Buchhandlung Sempere & Söhne, tief in Barcelonas Herz. Doch die Antworten, die Alicia dort findet, bringen nicht nur ihr Leben in allerhöchste Gefahr, sondern auch das der Menschen, die sie am meisten liebt.

    Ich habe zuvor die drei anderen Bücher der Reihe gelesen und zusammen mit „Der Gefangene des Himmels“ hat mich dieses Buch wirklich überzeugt.
    Carlos Ruiz Zafón hat mich wieder durch seine meisterlichen Verknüpfungen absolut begeistert. Das ist für mich immer wieder ein Highlight gewesen. Er schafft es alle Fäden der drei Bände und die vielen zumeist wirren Fäden aus dem Labyrinth zu einem gleichzeitig schillernden und düsteren Bild zu verbinden. Er baut Brücken zwischen den einzelnen Romanen, die ich oft so nicht so erwartet habe.
    Die Figuren habe ich nach vier Bänden wirklich in mein Herz geschlossen. Keine von ihnen ist perfekt oder der strahlende Held. Alle haben ihre dunklen Schattenseiten, sowie Ecken und Kanten.
    Die Geschichte dieses Romans ist im Vergleich zu „Der Schatten des Windes“ oder „Das Spiel des Engels“ actiongeladener und konnte mich mehr mitreißen. Es gab zwar auch hier diese typischen ruhigen und langatmigen Stellen, die jedoch immer wieder von knackigen und spannenden Kapiteln abgelöst wurden.
    Carlos Ruiz Zafón beantwortet in diesem Band auch noch einige Fragen und löst einige Umstände auf, die in den letzten Roman noch offengeblieben sind. Das hat es für mich persönlich, zu einem sehr guten Abschluss gemacht.
    Durch die wunderbaren Verknüpfungen der Bände und den gelungenen Abschluss, kann ich dieses Buch alles Zafón Fans nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    9 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    maggiterrine, 08.04.2017 bei bewertet

    Der vierte und voraussichtlich letzte Teil der Buchreihe um den Friedhof der vergessenen Bücher lässt kaum Wünsche offen.

    Anders als die vorangegangenden Romane von Zafón entleiht sich "Das Labyrinth der Lichter" viel von alten "Film Noir"-Filmen á la Orson Welles und trumpft mit einem spannenden Ermittlungskrimi rund um die Agentin Alicia Grís auf. Die Handlung ist mitreißend und natürlich verwebt sich alles mit der Hintergrundgeschichte von "Sempere und Söhne", wodurch auch viele bekannte Chraktere wieder eine recht groß Rollen spielen.

    Das beste an diesem Roman (und an allen anderen von Zafón) ist meiner Meinung nach wieder einmal die Metaebene, die viel Raum für Spekulationen lässt! Wie viel von "Alice im Wunderland" steckt in Alicia? Und wer ist eigentlich Ariadna? Und wird sie für den Faden sorgen, mit dem man wieder aus diesem Labyrinth der Ermittlungen herausfindet? Wer Anspielungen und literarische Vergleiche liebt, wird auch diesem Buch etwas abzugewinnen wissen!
    Der Faden der Ariadne

    Passenderweise werden in diesem Buch viele lose Fäden miteinander verknüpft, so dass man endlich Antworten auf sich bereits aufgestaute Fragen bekommt und die Buchreihe nun wirklich komplett wirkt (Ich möchte ungern "abgeschlossen" sagen, denn wo nun wirklich der Anfang, und wo das Ende ist, kann ja keiner wirklich sagen).

    Alles in Allem habe ich die Romane dieser Reihe vorher schon geliebt aber dieses Buch hat mit seinem neuen Ansatz meine Erwartungen wieder einmal übertroffen!

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miriam-Anna S., 05.04.2017

    "Die Welt ist schlicht ein Spiegel von uns, die wir sie bilden, und sie ist nicht mehr und nicht weniger als das, was wir alle gemeinsam mit ihr anstellen."
    (S.275)

    Der Titel
    Das Labyrinth der Lichter ist ein sehr geheimnisvoller Titel, so ist auch das Buch geheimnisvoll. Man ist wie in einem Labyrinth gefangen, ständig gibt es eine neue Spur, man verirrt sich hoffnungslos. Der Autor nimmt den Leser jedoch an die Hand und führt in (als Licht, könnte man sagen) durch das Wirrwarr.

    Das Cover
    Das Cover gefällt mir wirklich gut. Es ist schon klar erkennbar: Bücher spielen eine besondere Rolle für die Protagonisten. Der Junge vor dem Buchladen steht nicht für eine bestimmte Person, sondern symbolisiert die Generation der Semperes (spielen im Verlauf des Buches eine wichtige Rolle) und kann gleichzeitig Symbol für den Leser und der Laden für die ganze Handlung/das Buch sein: Der neugierige Leser versucht das Geheimnis des Buches zu ergründen und trifft dabei auf immer neue Handlungszweige (der Junge trifft auf neue Bücher).

    Die Protagonisten
    Protagonisten gibt es wirklich so einige, deshalb werde ich hier nur einige für mich wichtige Details herauspicken.
    Eine der Hauptfiguren ist die 29-jährige Waise Alicia Gris, die als eine Art Detektiv für Leandro arbeitet. Durch eine alte Kriegsverletzung ist sie stark eingeschränkt und hat oft unter Schmerzen zu leiden. Ihren Kollegen Vargas schätzt sie trotz anfänglicher Schwierigkeiten sehr. Beide Figuren mag ich sehr gerne, Alicia ist zwar bisweilen etwas kratzbürstig, aber ich denke das tut sie nur, um sich zu schützen. Vargas ist sehr bemüht, Alicia zu helfen und kümmert sich liebevoll um sie, wenn sie einmal mehr einen Anfall hat. Er ist diese Art von Polizist, dem man einfach zuhören möchte. :)
    Ein weiterer wichtiger Charakter ist Mauricio Valls. Um nicht zu viel von der Handlung zu verraten, kann ich nur eins sagen: Ich habe meine Meinung im Laufe des Buches mehrmals revidiert. Er ist zu Beginn ein eher undurchsichtiger Mensch, den man erst später kennenlernt.
    Die Familie Sempere besteht aus Vater, Sohn und Frau, Enkel und den Familienfreund Fermín und dessen Frau. Fermíns Verbindung zu Alicia besteht darin, dass er ihr im Krieg das Leben rettet, die zur Familie Sempere müsst ihr wohl selbst rausfinden. ;) Ich mag die ganze Buchladenfamilie sehr gerne und sie sind, auch wenn jeder Fehler hat, sehr herzlich und immer füreinander da.
    Es gibt natürlich noch viele, viele andere Personen, die im Labyrinth der Lichter eine große Rolle spielen, aber ich bin der Meinung, ich würde euch zu viel verraten, wenn ich mich hier nicht unterbreche.

    Die Story
    1959. Mauricio Valls, ein Beamter der Regierung, verschwindet spurlos. Alicia und der Polizist Vargas werden beauftragt, nach dem Verschollenen zu suchen.
    Ok, hier endet meine kleine Inhaltszusammenfassung. Mehr möchte ich nicht sagen, denn ich könnte sonst nicht aufhören… ;)
    Zu Beginn des Buches schleppt sich alles ein bisschen. Man erfährt sehr viel, was einem eher unwichtig erscheint. Durch ständige Handlungsunterbrechungen lernt man neue Leute kennen. Mir ging es leider so, dass ich mir die vielen Namen nicht merken konnte und deshalb zunächst nicht in die Handlung reinkam. Die Zeitsprünge sind sehr verwirrend und ich hatte oft das Gefühl, ein wichtiges Detail überlesen zu haben.
    Nach und nach kommt man jedoch in die Geschichte rein. Ich wollte das Buch irgendwann gar nicht mehr weglegen, so gefesselt hat es mich. Auch habe ich die Handlung immer besser verstanden und es hat richtig Spaß gemacht, ins Barcelona des 20. Jahrhunderts einzutauchen.

    Mein Fazit
    Ich als Schnellleser musste das Tempo ein bisschen zurücknehmen, ansonsten hätte ich wohl das ein oder andere Detail überlesen. Deshalb habe ich auch eine relativ lange Zeit gebraucht, um das Buch zu lesen, auch da ich immer wieder kleine Pausen eingelegt habe, um das Gelesene zu verarbeiten.
    Was mich vor allem fasziniert und beeindruckt hat, war der Erzählstil Zafóns. Vieles wirkt wie ein Gedicht, so poetisch und leicht, als wäre es durch Zufall entstanden. Und die Art, mit der Zafón seine Charaktere behandelt, ist wundervoll. Durch ständige Perspektivenwechsel lernt man alle nach und nach besser kennen und ist ihnen nahe, man kann sich mit ihnen identifizieren. Und gleichzeitig fühlt man sich ihnen irgendwie überlegen, denn man weiß noch so viel mehr als sie.
    Ich habe bisher noch kein Buch von Carlos Zafón gelesen, freue mich deshalb jetzt umso mehr, dass ich diesen Schatz habe und kann ihn jedem, der gerne und viel liest, nur ans Herz legen! Eine kleine Warnung: Das Buch hat über 900 Seiten. ;)

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