Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei

Bestellnummer: 114130773

Taschenbuch 13.30
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    16 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Stefanie W., 21.02.2020

    Als eBook bewertet

    Klappentext

    Juni 1914. Es ist die Woche, die alles entscheidet. Die Woche, in der sich drei junge Serben auf den Weg nach Sarajevo machen. Dort soll Franz Ferdinand, Thronfolger Österreich-Ungarns, einem Militärmanöver beiwohnen - und sterben. Gavrilo Princip und seine Gefährten haben sich seit Monaten auf diesen Tag vorbereitet. Doch dem Geheimdienst sind Gerüchte zu Ohren gekommen, und Major Rudolf Markovic tut alles, um den Thronfolger zu retten und eine diplomatische Katastrophe zu vermeiden …

    Meine Meinung

    Ein düsteres Cover mit einer blutbefleckten Uniformjacke ziert die Titelseite des Buches. Genauso unheilvoll wie das Cover das Buch darstellt, geht die Geschichte weiter. Ulf Schiewe verpackt die Fakten in einem tollen Historischen Roman, der er Geschichtsmuffeln einfacher macht, das Geschehene zu lesen und sich Gedanken darüber zu machen.

    Mit dem leichten und flüssigen Schreibstil fällt es extrem leicht in das Geschehen zu tauchen und sich mit den Gefühlen der Protagonisten auseinanderzusetzen. Besonder gut hat mir gefallen, dass man selbst immer nervöser dem Tag entgegen liest und man spürt förmlich die beklemmende Stimmung von Gavrilo und seinen Gefährte.

    Der Weg der Attentäter und deren Vorbereitungen werden sehr gut geschildert, auch von Franz Ferdinand und seiner Gemahlin kann man einiges lesen. Die Liebe zwischen den Beiden ist trotz des gewaltigen Themas schön hervorgerufen und passt blenden in die Geschichte.

    Ich muss sagen, mir hat der Roman sehr gut gefallen, trotz einiger Durststrecken.

    Der Attentäter wurde von Ulf Schiewe geschrieben und erschien mit 512 Seiten im Lübbe Verlag. Das Erscheinungsdatum war der 27.11.2019.

    Fazit

    Mal wieder bringt uns Ulf Schiewe die Geschehnisse der Vergangenheit in einem tollen Roman einfach und verständlich erklärt näher. Absolute Leseempfehlung meinerseits.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    14 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 31.01.2020

    Als Buch bewertet

    "Dabei wird es ein schwerer Gang werden, ein Selbstmordkommando. Gewaltige Überwindung wird es kosten, darüber ist er sich im Klaren! Wer will schon sterben, auch wenn er ohnehin todgeweiht ist?" (Buchauszug)
    Sarajevo Juni 1914:
    Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gemahlin Sophie besuchen die Stadt. Es gibt das Gerücht, das Attentäter einen Anschlag auf den Thronfolger planen. Major Rudi Markovic vom Geheimdienst versucht alles, um Näheres zu erfahren, um notfalls das Attentat zu verhindern, damit es zu keiner diplomatischen Katastrophe kommt. Nach dem gelungenen Militärmanöver, möchte der Thronfolger und seine Gattin, mit einem Korso kurz vor der Abreise, noch dem Volk zujubeln. Dabei kommt es zu einem Attentat das Gavrilo Princip und weitere Gefährten angezettelt haben.

    Meine Meinung:
    Das düstere Cover mit der blutbesudelten Uniformjacke passt sehr gut zu der historisch belegten Geschichte. Der Schreibstil ist informativ, bestens recherchiert, unterhaltsam und mitunter ein wenig langatmig. Die Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand war mir vom Geschichtsunterricht schon ein wenig bekannt. Das bei diesem Attentat jedoch auch seine Gattin Sophie, Mutter dreier Kinder ums Leben kam, war mir nicht mehr bewusst. Ulf Schiewe, Autor mehrerer historischer Bücher hat hier durch seine gute Recherche und dem vielen Hintergrundwissen, die letzte Woche vor dem Attentat in einen realistisch, fiktionalen Roman ausgearbeitet. Die fiktive Figur von Major Rudi Markovic mit seinem extravaganten Privatleben wird hier sehr gut hinzugefügt. Ich konnte mir dabei gut vorstellen, dass es genauso geschehen sein könnte. Natürlich wissen die meisten, dass dieses Attentat nicht gut ausgegangen ist und es schlussendlich durch die Ermordung zum 1. Weltkrieg gekommen ist. Trotzdem fiebert man besonders mit der sympathischen, warmherzigen Herzogin Sophie mit. Insbesondere der Verlust der Eltern für ihre Kinder ging mir besonders nahe. Interessant jedoch waren besonders die drei Handlungsstränge zwischen Täter, Opfer und Ermittler, die hier abwechselnd in Erscheinung treten. Dadurch bekam ich zu spüren, warum und mit welcher Wut die Täter dieses Todeskommando überhaupt gemacht haben. Ebenfalls die Opfer die mir sehr viel näher gekommen, als ich es in jeglichem Geschichtsunterricht bisher erfahren hatte. Die cleveren Ermittler die unter Rudi Markovic zwar einen sehr gewieften, cleveren Mann hatten der jedoch leider, nicht gehört wurde. Ob es wohl daran lag, weil er Jude war? Man spürt zudem, wie naiv das Ganze damals ablief, das es zu solch verheerenden Fehlern kam. Heute würde sicher keiner mehr einen solchen Thronfolger unter diesen Bedingungen in einem Korso fahren lassen. Selbst wenn Herzog Franz Ferdinand vom eigenen Volk nicht gerade hochgeschätzt wurde, wirkte er auf mich recht menschlich und nicht unsympathisch. Besonders da er durch seine große Liebe zu Sophie und seinen Kindern hier auf mich viel sympathischer auftritt. Selbst die Täter der Mlada Bosna, die die Geheimorganisation Schwarze Hand angeworben hat und die gerade wegen ihrer Jugend hier ab und an ins Zweifeln kommen, lassen mich milde für sie stimmen. Sie konnten sich sicher nicht vorstellen, was das Ganze für Konsequenzen hatte. Der Epilog am Ende hat mich sehr gefreut, dazu die genaueren Anmerkungen des Autors, die noch sehr informativ waren. Trotz allem hat das Buch mitunter ein paar Längen, die man sicher hätte kürzen können, darum von mir 4 1/2 von 5 Sternen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin K., 22.12.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Für mich wieder ein Meisterwerk

    Prolog
    Juni 1914. Es ist die Woche, die alles entscheidet. Die Woche, in der sich drei junge Serben auf den Weg nach Sarajevo machen. Dort soll Franz Ferdinand, Thronfolger Österreich-Ungarns, einem Militärmanöver beiwohnen - und sterben. Gavrilo Princip und seine Gefährten haben sich seit Monaten auf diesen Tag vorbereitet. Doch dem Geheimdienst sind Gerüchte zu Ohren gekommen, und Major Rudolf Markovic tut alles, um den Thronfolger zu retten und eine diplomatische Katastrophe zu vermeiden ...

    Zum Inhalt
    Drei junge Männer, die so oder so dem Tod geweiht sind, haben sich einer einzigen Sache verschrieben. Sie wollen dem Thronfolger Österreich-Ungarns Franz Ferdinand töten.
    Gavrilo, Nedeljko und Trifko gehören einem Geheimbund an, die gegen die Ungerechtigkeiten gegen die Serben kämpfen. Sie fühlen sich durch fremde Mächte unterdrückt und ihres Landes beraubt.
    So machen sie sich nach langer Planung, von Belgrad nach Sarajevo auf dem Weg, um ihre Tat zu vollbringen. Es wird eine gefährliche Reise, da der Geheimdienst Informationen über ein geplantes Attentat auf den Thronfolger erhalten hat.
    Major Rudolf Markovic unternimmt alles um herauszufinden ob es nur Gerüchte sind oder ab es tatsächlich ein Attentat geben könnte. Es erweist sich allerdings alles andere als einfach, denn er kämpft gegen Windmühlen.
    Nach dem geplanten Manöver, dem Franz Ferdinand beiwohnen wird, soll es eine Parade durch Sarajevo geben. Es soll ein schönes Ereignis sein, bei dem die Menschen Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie zuwinken sollen und können. Wie soll man das absichern, ohne die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen?
    Potiorek ist Befehlshaber der Balkanarmee, und möchte auf keinen Fall, dass die Straßen mit Militär gesäumt werden, um ein eventuelles Attentat zu vermeiden. Er ist der Überzeugung daß ein paar Polizeikräfte ausreichen, doch Markovic ist da anderer Meinung. Ist es also ein fataler Fehler von Potiorek die Ansichten über die Sicherheit von Markovic völlig außer Acht zu lassen?

    Meine Meinung
    Der Autor Ulf Schiewe schafft es mit seinen wundervollen Romanen immer wieder aufs neue, historische Geschichte neu aufleben zu lassen.
    Bis auf ein paar wenige fiktive Protagonisten, hat der Autor viele reale Romanfiguren mit ausgewählt, die eine wichtige Rolle vor und während der Zeit des Attentats auf Franz Ferdinand gespielt haben. Ich liebe es wie dies alles miteinander verwoben wird und der Leser einen guten Einblick in die Geschehnisse bekommt. Nicht zu vergessen sind die akribischen Recherchen, die Ulf Schiewe immer für seine Romane unternimmt.
    Sein Schreibstil ist mitreißend und spannungsgeladen, so da ich absoluten Lesespaß empfunden habe. Für mich war es zumal noch spannender, da mir dieses Kapitel der Geschichte nicht in diesem Umfang bekannt war.
    Wieder ein Werk des Autors, dem ich gerne fünf Sterne vergebe.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andreas S., 15.01.2020

    Als Buch bewertet

    Ein historischer Thriller, den man lesen sollte. Denn ein bedeutsames Ereignis unserer Geschichte wird hier von Ulf Schiewe lebendig und spannend in Szene gesetzt. Das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 in Sarajevo.

    Beleuchtet werden die Geschehnisse in der letzten Woche vor dem Attentat aus unterschiedlichen Perspektiven. Zum einen aus Sicht der Attentäter, drei junge Männer, erst 19 Jahre alt, die alle an Tuberkulose erkrankt sind, und die bereit sind sich mit ihrer Tat zu opfern. Nicht alles verläuft so glatt, wie sie es geplant hatten. In den letzten Tagen vor der Tat kommen auch Zweifel auf, ob das alles so richtig ist.
    Die zweite Perspektive ist die Sichtweise des Thronfolgers und seiner Frau. Der Autor gewährt Einblicke in die familiären Verhältnisse der Hoheiten und in ihre jeweiligen Eigenheiten. Teilweise recht vergnüglich zu lesen, aber immer mit einem gewissen Grausen im Hinterkopf, da man das Ende des Paares ja kennt.
    Eine weitere Perspektive kommt hinzu, und hier verknüpft Ulf Schiewe die realen Ereignisse mit einer fiktiven Geschichte. Das geschieht nach meiner Ansicht sehr geschickt und belebt diesen Roman ungemein. Die Geheimdienstmitarbeiter Markovic und Simon ermitteln, weil es Hinweise gibt, die auf ein mögliches Attentat hindeuten. Das tun sie sehr geschickt, und man kann durchaus den Eindruck gewinnen, das die Ermittler die Tat vielleicht doch noch verhindern können. Eine wichtige Rolle spielt auch die fiktive Bordellbesitzerin Svetlana, doch ich will hier nicht zu viel verraten.

    Relativ kurze Kapitel sorgen für Spannung. Die Kapitel werden zum Ende hin immer kürzer, was aber die Spannung nur noch steigert. Einige Zeitungsartikel aus der damaligen Presse werden zitiert, was recht informativ ist. Die Fakten um das Attentat sind gut herausgearbeitet. Das Buch ist sehr gut geschrieben, man wird zum eigenen Recherchieren angeregt. Ich konnte dadurch noch eine ganze Menge dazulernen. So wünscht man sich einen gelungenen Geschichtsunterricht. Großartig, unbedingte Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 27.12.2019

    Als Buch bewertet

    Gut recherchiert – fesselnd & lehrreich

    „Der Attentäter“ ist ein äußerst spannender historischer Thriller des Autors Ulf Schiewe, in dem Fiktion und Fakten gekonnt miteinander verknüpft werden.
    Das Buch umfasst lediglich eine Woche im Juni 1914 und zwar die Woche vor dem Attentat auf den Thronfolger Österreich-Ungarns Franz Ferdinand. Drei junge Serben machen sich auf den Weg nach Sarajevo, um dort ihre Mission zu erfüllen. Durch entsprechende Gerüchte wird alles in die Wege geleitet, um dies zu verhindern und es beginnt ein spannender Wettlauf mit der Zeit.
    Der Autor erzählt aus drei unterschiedlichen Perspektiven. Im Wechsel erfährt man die Ereignisse aus der Sicht der Attentäter, dem Thronfolger Franz Ferdinand und seiner Frau und aus der des Militärgeheimdienstes von Bosnien.
    Die Handlungsstränge sind jeweils mit einer Orts- und Zeitangabe versehen und durch den schnellen Wechsel entsteht beim Lesen ein Sog, der es schwer macht, das Buch aus der Hand zu legen.
    Insgesamt ist der Schreibstil eher nüchtern und berichtend, aber trotzdem ausgesprochen unterhaltsam. Ulf Schiewe versteht es historische Fakten und Fiktives so miteinander zu verweben, dass das Buch zu einem echten Leseerlebnis wird. Besonders interessant fand ich die historischen Details aus dem Leben von Franz Ferdinand und seiner Frau. Hier und an vielen anderen Stellen wird deutlich wie ausgiebig recherchiert wurde.
    Die Charaktere wirken authentisch und die Atmosphäre der Zeit kommt durch die Beschreibungen der Räumlichkeiten, der Kleidung und auch der Fortbewegungsmittel perfekt durch.
    Die groben Hintergründe zu diesem Buch dürften wohl jedem bekannt sein, aber durch die weniger bekannten Einzelheiten und Einzelschicksale, erfährt man eine ganz neue Seite und Betrachtungsweise.
    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen - kann es Thrillerlesern und Liebhabern historischer Romane nur empfehlen - und bin gespannt auf weitere Werke des Autos.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xanaka, 20.01.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Historisches spannend erzählt

    Der Autor lässt uns in diesem Buch an den Geschehnissen im Juni 1914 teilnehmen. Es geht um die Vorbereitung und letztlich um die Durchführung des Attentats auf Franz Ferdinand den österreich-ungarischen Thronfolger in Sarajevo.

    Auch wenn man den Ausgang der Geschehnisse kennt, ist dieses Buch absolut spannend. Der Autor erzählt uns die Ereignisse beginnend sechs Tage vor dem Attentat. Hierbei lernen wir nicht die realen Attentäter, allen voran Gavrilo Princip sondern auch seine Mitstreiter, Unterstützer und Initiatoren des Attentats kennen. Aber es gibt auch die Gegenseite, Mitarbeiter des Geheimdienstes, die berechtigt ein Attentat befürchten und versuchen zu verhindern. Hier fällt besonders die Figur des Rudolf A. Markovic auf. Er lässt uns an seinen Gedanken und Plänen teilhaben, während wir in einem abwechselnd zweiten Erzählstrang von Princip und seinen Gedanken erfahren.

    Spannend fand ich während des Lesens auch, dass es sehr viele Möglichkeiten gab, das Attentat zu verhindern. Es gab noch mehr Zufälle, bei denen den Attentätern nur durch Zufall die Flucht gelang. Viele dieser Ereignisse sind historisch belegt, andere hat der Autor glaubwürdig hinzugefügt.

    Anschaulich und lesenswert wird der Thriller auch durch die kleinen privaten Episoden der Protagonisten. Ob es nun Szenen aus dem Eheleben zwischen Franz Ferdinand und Sophie sind, oder aber auch aus dem Leben der Attentäter. Gerade bei Ihnen wird deutlich, dass sie zum Einen ausgesucht wurden und zum Anderen, dadurch dass sie an TBC erkrankt waren, es in ihren Augen ein möglicher Weg war um in die Unsterblichkeit bzw. als Helden in die Geschichte einzugehen.

    Mir hat dieses Buch außerordentlich gut gefallen. Nicht nur, dass ich sehr viel mehr über diesen geschichtlichen Zeitraum erfahren habe, sondern auch wie das Ganze in einen absolut spannenden Thriller verpackt wurde. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    11 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 31.01.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    "Dabei wird es ein schwerer Gang werden, ein Selbstmordkommando. Gewaltige Überwindung wird es kosten, darüber ist er sich im Klaren! Wer will schon sterben, auch wenn er ohnehin todgeweiht ist?" (Buchauszug)
    Sarajevo Juni 1914:
    Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gemahlin Sophie besuchen die Stadt. Es gibt das Gerücht, das Attentäter einen Anschlag auf den Thronfolger planen. Major Rudi Markovic vom Geheimdienst versucht alles, um Näheres zu erfahren, um notfalls das Attentat zu verhindern, damit es zu keiner diplomatischen Katastrophe kommt. Nach dem gelungenen Militärmanöver, möchte der Thronfolger und seine Gattin, mit einem Korso kurz vor der Abreise, noch dem Volk zujubeln. Dabei kommt es zu einem Attentat das Gavrilo Princip und weitere Gefährten angezettelt haben.

    Meine Meinung:
    Das düstere Cover mit der blutbesudelten Uniformjacke passt sehr gut zu der historisch belegten Geschichte. Der Schreibstil ist informativ, bestens recherchiert, unterhaltsam und mitunter ein wenig langatmig. Die Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand war mir vom Geschichtsunterricht schon ein wenig bekannt. Das bei diesem Attentat jedoch auch seine Gattin Sophie, Mutter dreier Kinder ums Leben kam, war mir nicht mehr bewusst. Ulf Schiewe, Autor mehrerer historischer Bücher hat hier durch seine gute Recherche und dem vielen Hintergrundwissen, die letzte Woche vor dem Attentat in einen realistisch, fiktionalen Roman ausgearbeitet. Die fiktive Figur von Major Rudi Markovic mit seinem extravaganten Privatleben wird hier sehr gut hinzugefügt. Ich konnte mir dabei gut vorstellen, dass es genauso geschehen sein könnte. Natürlich wissen die meisten, dass dieses Attentat nicht gut ausgegangen ist und es schlussendlich durch die Ermordung zum 1. Weltkrieg gekommen ist. Trotzdem fiebert man besonders mit der sympathischen, warmherzigen Herzogin Sophie mit. Insbesondere der Verlust der Eltern für ihre Kinder ging mir besonders nahe. Interessant jedoch waren besonders die drei Handlungsstränge zwischen Täter, Opfer und Ermittler, die hier abwechselnd in Erscheinung treten. Dadurch bekam ich zu spüren, warum und mit welcher Wut die Täter dieses Todeskommando überhaupt gemacht haben. Ebenfalls die Opfer die mir sehr viel näher gekommen, als ich es in jeglichem Geschichtsunterricht bisher erfahren hatte. Die cleveren Ermittler die unter Rudi Markovic zwar einen sehr gewieften, cleveren Mann hatten der jedoch leider, nicht gehört wurde. Ob es wohl daran lag, weil er Jude war? Man spürt zudem, wie naiv das Ganze damals ablief, das es zu solch verheerenden Fehlern kam. Heute würde sicher keiner mehr einen solchen Thronfolger unter diesen Bedingungen in einem Korso fahren lassen. Selbst wenn Herzog Franz Ferdinand vom eigenen Volk nicht gerade hochgeschätzt wurde, wirkte er auf mich recht menschlich und nicht unsympathisch. Besonders da er durch seine große Liebe zu Sophie und seinen Kindern hier auf mich viel sympathischer auftritt. Selbst die Täter der Mlada Bosna, die die Geheimorganisation Schwarze Hand angeworben hat und die gerade wegen ihrer Jugend hier ab und an ins Zweifeln kommen, lassen mich milde für sie stimmen. Sie konnten sich sicher nicht vorstellen, was das Ganze für Konsequenzen hatte. Der Epilog am Ende hat mich sehr gefreut, dazu die genaueren Anmerkungen des Autors, die noch sehr informativ waren. Trotz allem hat das Buch mitunter ein paar Längen, die man sicher hätte kürzen können, darum von mir 4 1/2 von 5 Sternen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 13.12.2019

    Als Buch bewertet

    Autor Ulf Schiewe entführt die Leser in die Woche vor dem 28. Juni 1914. Das tödliche Attentat auf Habsburgs Thronfolger Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie ist der willkommene Anlass der Kriegstreiber in Deutschland und Österreich-Ungarn, einen Krieg vom Zaun zu brechen. Die verheerenden Folgen hat wohl keiner bedacht.

    Obwohl der Ausgang des Buches bekannt ist, liest sich dieser historische Roman wie ein Thriller. Der Leser kann sich manchmal nicht des Gefühls erwehren, ein anderes Ende der Geschichte zu erwarten, zu erhoffen. Doch mit alternativer Geschichtsschreibung hat der Autor nichts am Hut.

    Akribisch sind die ZDF (Zahlen, Daten, Fakten) recherchiert, sind die Viten der Beteiligten bzw. Betroffenen sowie die Orte nachgelesen und in Szene gesetzt. Nur wenige Figuren wie die des k.und k. Geheimdienstoffiziers Rudolf A. Marković, seinem Mitarbeiter Heribert Simon, der Puffmutter Svetlana Marić sowie die der Baronin von Prittwitz, sind erfunden. Alle anderen Personen, von Franz Ferdinand bis Vojislav Tanković, sind historisch belegt. Selbst Vukosava Čabrinović, die Schwester von Nedeljko, einem der Attentäter, spielt ihre Rolle.
    Großen Raum nimmt die Arroganz und das Unvermögen des Feldzeugmeisters Oskar Potiorek, dem Militärgouverneur und Landeschef von Bosnien-Herzegowina, ein. Er lässt jegliche Umsicht bzw. Vorsicht bei diesem heiklen Besuch vermissen und zeichnet sich durch offen zur Schau getragenen Antisemitismus aus.
    Anders als im wirklichen Leben lässt der Autor den k. und k. Geheimdienst nicht gar so schlecht dastehen. Der engagierte Marković versucht, trotz Widerstand und Ignoranz seitens Potiorek, ohne ausreichende Ressourcen, die Attentäter ausfindig und unschädlich zu machen. Doch wie der Lauf der Geschichte gezeigt hat, vergeblich.

    „Dafür ist er Feldzeugmeister. Du weißt doch, Rang verpflichtet. Je höher der Dienstgrad, desto dümmer der Mann.“ (S. 376)

    In Wirklichkeit war der Geheimdienst mehr als ahnungslos und hat die eine oder andere halbherzige Warnung über ein mögliches Attentat in den Wind geschlagen.

    Obwohl Oskar Potiorek die Verantwortung für die laxen Sicherheitsmaßnahmen hatte und den Thronfolger samt Gemahlin nach dem ersten Anschlag nicht umgehend aus der Stadt bringen ließ, bleibt er im und wird sogar noch belobigt. Das wirft ein schlechtes Licht auf Kaiser Franz Joseph und seine Ratgeber. Potiorek wird sogar Oberkommandierender der Balkan-Streitkräfte und scheitert auf Grund von weiteren katastrophalen Fehlern bei der Planung. Erst am 01.01.1915 wird er seines Kommandos enthoben und zwangsweise pensioniert. Eigentlich hätte er sich, dem Ehrenkodex eines Offiziers entsprechend, nach dem Attentat selbst erschießen müssen. Hat ihm das niemand nahegelegt?

    Interessant ist der Blick auf die Attentäter und ihre Führungsoffizier und Hintermänner: Nedeljko Čabrinović, Gavrilo Princip, Trifun „Trifko“ Grabež, Cvetko Popović sowie Muhamed Mehmedbašić.
    Auch die Rolle der serbischen Regierung und der diversen Geheimbünde wird beleuchtet.

    Obwohl natürlich das Attentat per se als unmoralisch verurteilt werden muss, stellt Ulf Schiewe die Attentäter durchaus menschlich dar. So wäscht Princip seine Unterwäsche, um gegebenenfalls in sauberer Wäsche zu sterben. Auch seine Verliebtheit in Schulkollegin Jelena, die er kurz vor den Attentat mehrmals trifft und
    mit der er seine erste (und letzte) Liebesnacht haben möchte, ist glaubhaft dargestellt. Genauso wie sein Zorn, als sich ihm Jelena verweigert und er sich „hereingelegt“, weil provoziert fühlt. An manchen Stellen hegen sie durchaus Zweifel an ihrem Vorhaben. Denn, zwischen den Gedankenspielen zum „Tyrannenmord“ (wie es ihnen eingetrichtert wird) und der Ausführung eines solchen, liegen doch Welten. Doch dann kommt der Punkt, an dem sie nicht mehr zurück können und das Unheil nimmt seinen Lauf.

    Nach dem Attentat werden Princip, Čabrinović, Grabež und Popović gefasst und auf Grund ihres jugendlichen Alters „nur“ zu bis zu 20 Jahren Festungshaft verurteilt. Lediglich Popović überlebt die Haft. Die anderen sterben an der Tuberkulose, an der sie schon zuvor gelitten haben. Eine Verurteilung zum Tode und die sofortige Exekution wäre humaner gewesen.

    Fazit:

    Ein akribisch recherchierter historischer Roman, der auf Grund der Ereignisse und deren Folgen zum fesselnden Thriller wird. Für mich ein besonderes Highlight dieses Jahres. Deshalb gebe ich 5 Sterne (mehr geht leider nicht) und eine unbedingte Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 19.12.2019

    Als Buch bewertet

    „...Die Berta war eine hochverdiente Person. Noch dazu eine Frau. Es gelingt nur wenigen Frauen, in eurer Männerwelt zu bestehen...“

    Der Roman beginnt am Montag, dem 22. Juni 1914. In Belgrad trifft Oberst Dragutin Dimitrijevic, der Chef des serbischen Militärgeheimdienstes, dem serbischen Major Vojislav Tankosic. Beide sind Mitglieder des serbischen Geheimbundes der Schwarzen Hand. Sie debattieren darüber, ob es bei den Anschlag auf Erzherzog Franz Ferdinand bleiben soll.
    In Sarajevo findet eine Zusammenkunft unter Landesherr Oskar Potiorek statt. Major Rudolf Markovic macht klar, dass er den Besuch des Thronfolgers für einen Fehler hält. Doch Potiorek will von Gefahren nichts wissen.
    Der Autor hat einen spannenden historischen Roman geschrieben, der die letzten Tage bis zum Attentat an Erzherzog Franz Ferdinand nachzeichnet.
    Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Kurze Kapitel und schnell wechselnde Handlungsorte erhöhen den Spannungsbogen. Wie immer werden die Handlungsorte vom Autor detailliert beschrieben. Über Sarajevo lese ich:

    „...Ein ungewöhnliches Nebeneinander europäischer Moderne und türkischer Tradition. Sarajevo ist eine Stadt der Gegensätze und der Widersprüche....“

    Auch auf das Familienleben im Hause des Thronfolgers darf ich einen Blick werfen. Sophie ist der ausgleichende und ruhende Pol in der Beziehung. Franz Ferdinand ist kein einfacher Charakter. Geht es nicht nach seinem Kopf kommt schnell sein cholerisches Temperament durch. Das gilt insbesondere für sein öffentliches Auftreten. Im Familienkreis wirkt er gelassener.
    Sophie ist verwandt mit Berta Suttner. Als die Nachricht ihres Todes verkündet wird, kommt es zwischen den Eheleuten zu einem Dialog, der zeigt, dass Sophie ihren eigenen Kopf zum Denken nutzt und durchaus in politischen Fragen anderer Meinung sein kann als ihr Gatte. Das Eingangszitat stammt aus diesem Gespräch.
    Vielschichtig ist ebenfalls das Bild, dass sich von den Attentätern ergibt. Sie träumen davon, ihrem Vaterland einen großen Dienst zu erweisen und als Helden verehrt zu werden. Nationalistische Parolen zeigen bei ihnen Wirkung. Trotzdem unterscheiden sie sich nicht nur in Bildung und Herkunft, sondern auch in ihrem Umgang mit dem Auftrag. Während Trifko schnell die Kontrolle verliert und Nedeljko Kollateralschäden billigend in Kauf nimmt, glaubt Gavrilo an einen gezielten Schuss. Mit jedem Tag nehmen die Spannungen, aber auch die Fragen zu. Gegenüber ihren Vorgesetzten wird Trifko deutlich:

    „...Warum überlässt du uns die Drecksarbeit? Wir sollen krepieren, und du lebst dein glückliches Scheißleben weiter?...“

    Immer mal wieder steht die Aktion auf Messers Schneide. Auf der politischen Bühne dagegen tut Markovic alles, um die Attentäter rechtzeitig zu erwischen. Währenddessen glaubt Potiorek an keine Bedrohung. Er erwartet nur jubelnde Menschen, die die Fahrt des Erzherzogs und seiner Frau begleiten. Das folgende Zitat passt perfekt.

    „...Dafür ist er eben Feldzeugmeister. Du weißt doch, Rang verpflichtet. Je höher der Dienstgrad, umso dümmer der Mann...“

    Allerdings will auch Franz Ferdinand nichts von zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen wissen. Er ist Offizier und Gefahren gewöhnt. Ab und an fragt er sich aber, ob es richtig war, Sophie mit auf die Reise zu nehmen.
    Letztendlich haben Selbstüberschätzung und Inkompetenz zur Katastrophe geführt. Sie wäre zu verhindern gewesen. Zurück blieben drei Kinder, die ohne ihre Eltern aufwachsen mussten.
    Eine Karte von Sarajevo, ein Glossar, ein Personenverzeichnis und ausführliche Anmerkungen des Autors, die Fiktion und Realität trennen, ergänzen den Roman.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es macht deutlich, dass das Attentat der Funke war, auf den manch einer nur gewartet hat, um den Krieg anzuzetteln. Ausgerechnet Franz Ferdinand aber hat vor einem Krieg mit Serbien gewarnt. Er sah die Entwicklung realistisch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xanaka, 20.01.2020

    Als Buch bewertet

    Historisches spannend erzählt

    Der Autor lässt uns in diesem Buch an den Geschehnissen im Juni 1914 teilnehmen. Es geht um die Vorbereitung und letztlich um die Durchführung des Attentats auf Franz Ferdinand den österreich-ungarischen Thronfolger in Sarajevo.

    Auch wenn man den Ausgang der Geschehnisse kennt, ist dieses Buch absolut spannend. Der Autor erzählt uns die Ereignisse beginnend sechs Tage vor dem Attentat. Hierbei lernen wir nicht die realen Attentäter, allen voran Gavrilo Princip sondern auch seine Mitstreiter, Unterstützer und Initiatoren des Attentats kennen. Aber es gibt auch die Gegenseite, Mitarbeiter des Geheimdienstes, die berechtigt ein Attentat befürchten und versuchen zu verhindern. Hier fällt besonders die Figur des Rudolf A. Markovic auf. Er lässt uns an seinen Gedanken und Plänen teilhaben, während wir in einem abwechselnd zweiten Erzählstrang von Princip und seinen Gedanken erfahren.

    Spannend fand ich während des Lesens auch, dass es sehr viele Möglichkeiten gab, das Attentat zu verhindern. Es gab noch mehr Zufälle, bei denen den Attentätern nur durch Zufall die Flucht gelang. Viele dieser Ereignisse sind historisch belegt, andere hat der Autor glaubwürdig hinzugefügt.

    Anschaulich und lesenswert wird der Thriller auch durch die kleinen privaten Episoden der Protagonisten. Ob es nun Szenen aus dem Eheleben zwischen Franz Ferdinand und Sophie sind, oder aber auch aus dem Leben der Attentäter. Gerade bei Ihnen wird deutlich, dass sie zum Einen ausgesucht wurden und zum Anderen, dadurch dass sie an TBC erkrankt waren, es in ihren Augen ein möglicher Weg war um in die Unsterblichkeit bzw. als Helden in die Geschichte einzugehen.

    Mir hat dieses Buch außerordentlich gut gefallen. Nicht nur, dass ich sehr viel mehr über diesen geschichtlichen Zeitraum erfahren habe, sondern auch wie das Ganze in einen absolut spannenden Thriller verpackt wurde. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philiene, 21.01.2020

    Als Buch bewertet

    Nichts ist spannender als das wahre Leben. Nach diesem Motto richtet sich der Thriller Der Attentäter. Es geht um eines der berühmtesten Attentate der Geschichte. Den Mord an dem österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie. Allerdings geht es nicht um die Folgen, die das ganze für Europa hatte, sondern um die Menschen die darin verwickelt waren.

    Das Buch beginnt wenige Tage vor dem Attentat. Der Leser begleitet die jungen Verschwörer und erfährt einiges über ihre Beweggründe. Die letzten Tage im Leben von Franz Ferdinand und Sophie werden beleuchtet. Und anhand eines fiktiven Ermittlers erleben wir das Versagen der Behörden.

    Obwohl man ja ganz genau weiß was passieren wird ist das Buch sehr spannend geschrieben. Ich habe mich mehrfach dabei erwischt, total irrational auf ein anderes Ende zu hoffen.
    Ich habe Sympathien und Mitleid vor allem für Sophie empfunden und auf der anderen Seite so etwas wie Verständnis für die Attentäter.

    Mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Die historischen Tatsachen wären perfekt recherchiert und in die Romanhandlung geflochten.

    Absolute Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Nick Coll, 30.12.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ulf Schiewe gehört in Deutschland zu den ganz Großen im Bereich der Historischen Romane. Mit seinem neuen Werk „Der Attentäter“ (2019) legt er wieder ein prächtiges Buch vor, das mit Detailfülle glänzt und dessen Figuren einen sofort mitfiebern lassen. Der vorliegende Band, eigentlich ein historischer Triller über das Attentat in Sarajevo, beweist, dass Geschichte unterhaltsam, spannend und sogar lehrreich erzählt werden kann, wenn diese gut recherchiert und mit wenigen fiktiven Elementen ausgestattet ist.

    Erzählt wird aus der Perspektive des erzherzogliches Ehepaares, das sich nach Sarajevo begibt; aus der Perspektive der Attentäter — von ihrer Vorbereitung bis zur Durchführung des Blutaktes; schließlich auch aus der Sicht eines fiktiven Geheimdienstoffiziers, welcher der Sache auf die Spur kommt und mit allen Kräften versucht, die Katastrophe zu verhindern. Zu jedem Kapitel sind die Ausschnitte aus der Wiener- und internationalen Presse vorgelegt, so dass der Leser hier mit dem Geschehen in der Welt und in der k. u. k. Monarchie im Laufschritt mithalten kann.

    Vor unseren Augen entspinnt sich während einer Woche vor der Gräueltat ein spektakuläres Gefüge, das in seiner Komplexität ordentlich zum Mitfiebern einlädt. Wer die Auflösung kennt, — und das soll heutzutage jeder, — den wird das blutige Ende von Franz Ferdinand und seiner Gemahlin Sophie von Hohenberg natürlich nicht schocken können. Vielleicht gerade diese Kenntnis lenkt die Aufmerksamkeit des Lesers auf die Details zu achten, weil hier vor allem der Weg das Ziel ist, und der ist nicht bloß dank den unfassbaren Zufällen in die Katastrophe gesteuert, sondern auch ganz schön stilsicher in einen Roman eingearbeitet worden. Ulf Schiewe schürt Emotionen und weist gerade dadurch, dass er das Pulverfass Europas — so war und ist der Balkan bis heute — gekonnt in Worte fassen kann. Geschickt lässt er die Geschichte erzählen und zieht dabei das Tempo an, sodass in der hohen Informationsdichte der Zugang zu den Figuren nicht verlorengeht.

    In vielen Szenen im Buch verdeutlicht der Autor, dass die Jungs, die bald Attentäter werden, nur verblendete Fanatiker sind, die für eine Illusion kämpfen. Emotional fesselnd sind der Thronfolger mit seiner Frau beschrieben. Durch ihr Verhalten, ihre Gedanken und Gespräche konnte ich mir ein gutes Bild vom Thronfolgepaar machen. Mit jedem Satz bzw. Tag tat mir diese lebendige, den Widerständen des Wiener Hofs trotzende Sopherl einfach leid. Ich wollte ihr eine Hand reichen und sagen, es wird alles gut. Doch wird es das? Kann es das?

    Der Autor besitzt einen sagenhaft bildhaften und lebendigen Schreibstil. Schon nach wenigen Seiten wurden mir die Charaktere vertrauter und interessanter geworden. Des Weiteren gefällt mir an „Der Attentäter“ besonders gut das gezeichnete Bild eines Landes, das bunt, lebendig, unruhig und vielfältig ist, das gerade aber an dieser Vielfältigkeit zu zerbrechen droht. Zudem schafft der Autor es immer wieder, dass man klüger und mit neuen Informationen aus seinen Romanen herausgeht.

    Ulf Schiewe hält sich recht gut an die historischen Fakten und Ereignissen. Sicherlich gibt er sich auch die schriftstellerische Freiheit, seine eigene Interpretation einzubauen, — darüber wird im Nachwort berichtet, — aber das macht er gut durchdacht, sodass die Geschichte unterhaltsam und spannend erzählt bleibt. Insgesamt kann ich den Roman absolut positiv bewerten und verdiente 5 Sterne vergeben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Gaby H., 17.01.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    So macht Geschichtsunterricht richtig Spaß

    Von Montag, dem 22. Juni 1914 bis zum Tag des Attentats am Sonntag, den 28. Juni 1914 stellt mir der Autor Uwe Schiewe Gavrilo Princip, Trifko Grabež und Nedeljko Čabrinović vor. Drei junge Männer, die sich auf den Weg nach Sarajevo machen um den österreichischen Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand umzubringen und damit ihrem unter österreichischer Regentschaft stehenden Vaterland einen großen Dienst zu erweisen. Ihr Gegenspieler Major Rudolf Markovic, Chef des Militärgeheimdienstes Bosnien-Herzegowina versucht dagegen alles, das Leben des Thronfolgers zu retten und so eine Katastrophe zu vermeiden.


    Ich hatte so meine Zweifel, ob man das Attentat, von dem ich aus dem Schulunterricht noch einiges wusste, in einem Thriller so spannend darstellen kann, dass er mich zu fesseln vermag. Aber schon nach wenigen Seiten hat mich der Autor mit seiner total interessanten Geschichte rund um dieses Attentat eingefangen und bis zum bitteren Schluss nicht mehr losgelassen.

    Ich bin immer noch begeistert, wie lebensnah, gut vorstellbar der Autor die Menschen, die hier handeln, beschrieben und mir nahe gebracht hat. Ich kann die Zerrissenheit, die Unsicherheit, aber auch die Hoffnung und die Lebenslust der kranken, jungen Menschen spüren und auch ein Stück weit nachvollziehen. Oskar Potiorek, Befehlshaber der Balkanarmee, ist einer der wenigen, zu denen ich von Anfang an wegen seiner Arroganz und seiner Großspurigkeit keinen Zugang gefunden habe. Hätte er ein klein wenig Weitblick bewiesen, wäre der Tag nicht so schrecklich ausgegangen.
    Ich finde es toll, dass nur wenige Figuren, wie z.B. Major Rudolf Markovic oder Svetlana Marić erfundene Figuren sind. Alle anderen sind real und waren mehr oder weniger direkt mit dem Attentat verbunden.

    Neben all dem Schrecklichen, was bis zum Attentat passiert, gibt es zwei Frauen, die mir immer mal wieder durch ihre natürliche und richtig liebe Art ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Herzogin Sophie von Hohenberg und Baronin Gertrude von Prittwitz, die leider nur eine kleine Nebenrolle spielt, habe ich besonders in Herz geschlossen. Und es ist unheimlich traurig, dass die drei Kinder auch ihre Mutter bei dem Attentat verloren haben. Was ja so nicht geplant war.

    Die Karte im vorderen und auch hinteren Klappeninnenteil zeigt die Stadt Sarajevo und die Stellen, die im Buch beschrieben sind.
    Das Glossar am Ende des Buches und das untergliederte Personenverzeichnis bereichern das Buch und haben mir beim Nachschlagen sehr geholfen.

    Eine spannende und interessante Geschichte gemixt aus Wahrheit und Fiktion, die mir sehr gut gefallen und mich sehr gut unterhalten hat. So macht „Geschichtsunterricht“ richtig Spaß. Und mit Uwe Schiewe habe ich einen neuen Autor kennengelernt, bei dem es sich bestimmt lohnt, auch seine anderen Bücher einmal anzuschauen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Clemens, 17.01.2020

    Als Buch bewertet

    Ein Attentat aus dem Jahr 1914 erwacht zum Leben

    In dem historischenThriller von Ulf Schiewe werden die letzten 7 Tage vor dem Attentat von Gavrilo Princip an Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich und seiner Frau Herzogin Sophie aus drei verschiedenen Blickwinkeln beschrieben.
    Der Leser begleitet dabei die Männer um Gavrilo Princip von deren Vorbereitung bis zum Tag des Anschlages,
    Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau von ihrem Abschied aus Wien bis zur Ankunft in Sarajevo und der verhängnisvollen Fahrt im offenen Wagen durch die bosnische Stadt und Major Rudolf Markovic auf der Suche nach den Attentätern.

    Wird Markovic das Attentat verhindern können, oder nimmt die Geschichte ihren aus dem Schulunterricht noch bekannten Verlauf?

    Ulf Schiewe entführt den Leser in sehr flüssiger, bildhafter und anschaulicher Schreibweise in die Zeit kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges.
    Die spannende Handlung, die dem geschichtskundigen Leser, zumindest was das tragische Ende anbelangt, bekannt ist, bekommt durch fiktive, vom Autor gekonnt eingeworfene Ergänzungen eine völlig neue Dimension. Hier seien die Bemühungen des Majors Markovic besonders erwähnt und hervorgehoben.
    Zudem erfährt der Leser interessante Informationen über das Leben des Adels und der einfachen Bevölkerung zu dieser Zeit.
    Die geschickten Perspektivwechsel der unterschied-lichen Charaktere ermöglichen es dem Leser sich in die mannigfaltigen Gefühlsregungen der einzelnen Protagonisten nahezu 1 : 1 hineinzuversetzen.
    Sehr authentisch wirken die Zeitungsanzeigen zu Beginn eines jeweiligen historischen Tages.

    Mein Fazit:
    Sehr gute Recherchen und ein sehr einfühlsames Gespür für die reellen als auch fiktiven Personen durch Ulf Schiewe haben einen hervorragend gelungenen historischen Thriller entstehen lassen, der ein von Anfang bis Ende fesselt und nicht mehr loslässt.
    Viele Leser werden sich bei der Lektüre des Thrillers dabei ertappen, daß sie Dank der sehr geschickten Kombination aus belegter Historie und Fiktion, selten so spannend und unterhaltsam Geschichte erleben durften.
    Ein Top-Thriller, der sich seine 5 Sterne absolut verdient hat.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Wanderer.of.words, 23.02.2020

    Als Buch bewertet

    1914. Franz Ferdinand, der Thronfolger Österreich-Ungarns, reist gemeinsam mit seiner Frau zu einem Militärmanöver nach Sarajevo. Was als diplomatischer Besuch geplant war endet in der Katastrophe. Der Thronfolger wird bei einem Attentat ermordet und Europa in den ersten Weltkrieg gestürzt. Die Handlung von »Der Attentäter« beginnt eine Woche vor dem Anschlag und endet mit eben diesem.

    Darum geht’s
    Während sich Franz Ferdinand und seine Frau auf die Reise vorbereiten wird an anderer Stelle bereits der Anschlag auf sie geplant. Gerüchte über eine drohende Gefahr sind dem Geheimdienst zu Ohren gekommen und so wird unter großem Zeitdruck versucht mehr herauszufinden. Denn die Reise soll weder abgesagt noch sollen die Sicherheitsvorkehrungen verschärft werden. Und so nimmt das Verhängnis seinen Lauf.

    Meine Meinung
    Abwechselnd wird aus Sicht der Monarchen, des ermittelnden Geheimdienstes und der Attentäter berichtet. Kurze Kapitel und schnelle Perspektivwechsel bringen viel Tempo und Abwechslung in die Geschichte. Der Ausgang des Buches ist wohl jedem bekannt, doch an die Hintergründe zum Attentat selbst erinnert man sich weniger. Ulf Schiewe schafft es, diese Hintergründe auf spannende Art zu vermitteln.

    Die meisten Figuren sind historisch belegt, sie werden lediglich durch ein paar fiktive Charaktere ergänzt. Sehr gelungen fand ich die Darstellung der Attentäter. Anders als man vermutet, handelte es sich bei ihnen nicht um ausgebildete Kämpfer, sondern es waren todkranke Studenten, die im Leben nichts mehr als einen langsamen Tod zu erwarten hatten. Das Attentat selbst läuft dann ganz anders ab als ich erwartet hätte. Wer aus dem Geschichtsunterricht ähnlich lückenhafte Erinnerungen hat wie ich, der wird wohl auch nicht glauben können wie viel Ignoranz und Unvermögen hier letztendlich eine Rolle gespielt haben.

    Fazit
    Ein fundiert recherchierter Roman, der einen wichtigen Abschnitt unserer Geschichte sehr spannend vermittelt. Eine klare Leseempfehlung für jeden Geschichtsinteressierten.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Jasmin B., 11.01.2020

    Als Buch bewertet

    Der historische Roman „Der Attentäter“ ist das neuste Werk von Ulf Schiewe. Thematisiert wird das Attentat auf Franz Ferdinand und welche Umstände zu diesem Ereignis geführt haben. Man kann dieses Buch auch ohne große Vorkenntnisse von diesem historischen Ereignis lesen. Bisher konnte mich der Autor immer mit seinen Werken begeistern und auch dieses Mal ist es ihm gelungen, mich von seinem Erzählstil zu überzeugen.

    „Der Attentäter“ ist ein historischer Thriller, basierend auf wahren Geschehnissen. Dieses Buch erzählt, wie es zu dem Attentat auf Franz Ferdinand kommen konnte. Die Ereignisse haben 1914 stattgefunden, eine eher ungewöhnliche Zeit für den Autor und auch für mich als Leser. Meistens lese ich doch eher historische Bücher, welcher zeitlich im Mittelalter angesiedelt sind. Dennoch habe ich mich auf dieses Experiment eingelassen, weil mich Ulf Schiewe immer mit seinen Werken begeistern konnte, auch wenn diese eine andere Epoche thematisieren. Und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht.
    Ausgestattet ist dieses Buch mit einer historischen Karte und einem Glossar, wo die wichtigsten Begriffe kurz und knapp erklärt werden.
    Bereits im Prolog wird man mitten in das Geschehen hineingeworfen. Erzählt wird aus der Sicht von Gavrillo, seine Gedanken in Bezug auf die Vorbereitungen auf das Attentat und natürlich die Tat selber. Ein gelungener Einstieg in das Buch, ist man so sofort mittendrin und trotzdem wird noch nicht zu viel verraten.
    In diesem Einzelband wird das Attentat auf Franz Ferdinand erzählt. Es spielt in der Woche vor diesem wichtigen historischen Ereignissen. Die einzelnen Abschnitte sind in die jeweiligen Tage unterteilt. Aufgeteilt wird dieser zeitlich geordnet, aber aus den unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Die Geschehnisse werden hierbei gekonnt rekonstruiert, sodass man sich als Leser in die Zeit zurückversetzt fühlt. Erzählt wird aus drei Perspektiven, sodass man einen vielseitigen Einblick in die Geschehnisse bekommt. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Sicht aus der Gruppe der Attentäter. Im Zentrum dessen steht Gavrillo. In dieser Perspektive bekommt man gelungene Einsichten in dessen Gedankengänge, was sie bewegt, warum sie dieses Attentat begehen wollen. Hier bekommt der Leser einen vielseitigen Einblick, was die Gruppe erlebt, wie ihre Sicht der Dinge ist. Dies hat mir gut gefallen. Die Attentäter werden nicht als von Grund auf schlecht beschrieben. Sondern als schicksalshafte Menschen, die ihre eigene Sicht der Dinge haben und ihre eigenen Beweggründe. Dies heißt nicht, dass ich ihre Ansichten als richtig empfinde. Dennoch bekommt man als Leser einen vielschichtigen Einblick in ihre Beweggründe. Damit konnte mich der Autor von seinem Erzähltalent überzeugen, denn solch eine differenzierte Ansicht hat mir gefallen.
    Ein anderer Erzählstrang ist von Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie. Man bekommt einen gelungenen Einblick in das Leben des Thronfolgers. Sein strenges, militärisches Auftreten nach außen steht im Kontrast zu seinem liebevollen Familienleben. Auch hier bekommt der Leser wieder einen interessanten Einblick in eine historische Persönlichkeit.
    Der dritte wesentliche Erzählstrang ist aus der Sicht eines Mitarbeites des Geheimdienstes namens Markovic. Von seiner Seite werden die fiktiven Geschehnisse erzählt, die Jagd auf die Attentäter und den gescheiterten Versuch, dies alles zu verhindern. Man bekommt einen Eindruck in die Ermittlungsarbeiten, wie sie sich aus Gerüchten oder kleinsten Hinweisen mögliche Geschehnisse zusammenbasteln. Besonders dieser vielseitige Einblick in die Geschehnisse konnte mich überzeugen. Mir persönlich hat jedoch ein bisschen der Zugang zu den einzelnen Charakteren gefehlt. Man hat mit den einzelnen Personen mitgefiebert, dennoch ist mir keiner so richtig ans Herz gewachsen.
    Zu Beginn der einzelnen Abschnitte sind Zeitungsartikel abgedruckt werden, welche wirklich damals veröffentlich wurden sind. So bekommt man einen Einblick in die Atmosphäre der damaligen Zeit, was die Leute bewegt hat. Diese geben dem ganzen Buch zusätzlich noch mehr authentische Züge. Auch zeigt es, wie gut Schiewe recherchiert hat. Allgemein besticht dieses Werk durch seine umfangreiche Recherche. Gekonnt werden einzelne Details oder auch Wissen in die Geschichte mit eingestreut, sodass der Leser noch einiges dabei über dieses historische Erlebnis lernen kann.
    Auch wenn bekannt ist, wie dieses Buch ausgeht – schließlich basiert es auf historischen Ereignissen und Fakten – so ist es konsequent spannend. Viele unerwartete Details oder gewisse Einzelheiten halten den Spannungsbogen oben, man fiebert mit, wie all diese Einzelheiten zusammen geführt werden. Hierbei erfährt man einiges über die damaligen Ereignisse, viele Details waren mir persönlich nicht bekannt. Diverse Zufälle waren nötig, dass das Attentat so ablaufen konnte. Viele schicksalshafte Ereignisse führten zu dem historischen Ereignis. Und mit Spannung verfolgt man diese Einzelheiten, gebannt liest man die Seiten. Dies liegt auch an dem fesselnden und leichten Schreibstil vom Autor. Man fühlt sich in die Zeit zurückversetzt.
    Gelungen ist auch das Nachwort des Autors. In diesem wird darauf eingegangen, was Fakten und was Fiktion ist. Historische Eckdaten werden benannt und die Freiheiten des Autors aufgedröselt. Er redet auch über seine wichtigen Quellen. So etwas finde ich bei einem historischen Roman immer sehr sinnvoll und wissenswert.

    Auch dieses Mal konnte mich Ulf Schiewe mit seinem historischen Thriller „Der Attentäter“ überzeugen. Besonders gefallen haben mir die detailreichen Einblicke - vor allem in die Attentäter - und die umfangreiche Recherche, wie Fakten in die Geschichte eingebaut werden. Hierfür möchte ich 4 Sterne vergeben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Kristall, 12.12.2019

    Als Buch bewertet

    !ein Buchhighlight 2019!

    Wir befinden uns im Jahr 1914. Es ist Juni. Es ist die Woche vor dem großen Attentat auf den Thronfolger Franz Ferdinand.
    Princip und seine Verbündeten bereiten sich akribisch darauf vor aber so ganz geheim bleibt die Sache doch nicht. Major Markovic will Franz Ferdinand vor allem Unheil bewahren.

    Ulf Schiewe hat mit „Der Attentäter“ ein großes und geniales Werk verfasst. Wer früher im Geschichtsunterricht gut aufgepasst hat, hat somit den größten Spoiler den es gibt. Wir wissen alle wie die Geschichte enden wird, aber dennoch hat sich diese Story extrem gut gelesen. Schiewe nimmt einen ab dem Prolog, der den Leser extrem heiß auf die Geschichte macht, komplett ein. Er hat die Gabe, sieben Tage so extrem spannend und ausfüllend zu beschreiben, dass es schon erschreckend ist auf was er alles achtet! Er geht wirklich in jedes Detail, führt uns dadurch die komplette Situation aber auch in die Menschen der Geschichte und bringt uns diese sehr gut vor Augen. Wir dürfen in ihre Gedanken blicken, grpbeln nach, warum sie so handeln bzw. was sie damit bezwecken wollen....Kleine Randgeschichten, z.B. die einer Uhr oder „private“ Gespräche werden hier wunderbar eingebaut und untermalen die gesamte Geschichte. Sein Schreibstil ist flüssig, geradlinig und selbstbewusst. Im Nachwort werden wir dann erfahren was Schiewes Gedankenwelt entsprungen ist und was Realität war. Auch hier lässt sich schnell sagen: besser hätte es nicht sein können. Er verfälscht nichts, hält am Inhalt komplett fest und bringt mit seinen Figuren eine echte Bereicherung in die Geschichte.
    Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen und bin richtig begeistert von der detaillierten Beschreibung der einzelnen Tage.

    Dieses Buch erhält eine klare Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    SofieW, 26.01.2020

    Als Buch bewertet

    Das Attentat von Sarajevo, der Weg zur Tat, mit schrecklichen Folgen

    Das Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand am 28. Juni 1914 in Sarajevo war der Auslöser für den Beginn des 1.Weltkriegs. Viel wurde über dieses Thema geforscht, viel darüber geschrieben. Aber wie ist es dieser Tat gekommen, wer waren die Täter, warum haben sie es getan und was ist abgelaufen, davor.
    In diesem Roman bekommt man Antworten. Erzählt wird die letzte Woche vor dem Attentat, aus drei unterschiedlichen Perspektiven. Da sind einmal die Täter, drei junge Männer, alle Tbc-krank, denen ihr Leben nichts mehr wert ist und die sich opfern wollen, für eine Tat, die, wie sie meinen, in dieser Situation das Richtige ist. Zumindest versuchen sie, überzeugt auf ihr Ziel hinzuarbeiten, doch je näher der Zeitpunkt des Attentats kommt, desto mehr kommen ihnen Zweifel, aber das darf nicht sein.
    Dann ist da das Persönliche des Thronfolgerpaars, in das wir als Leser Einblick erhalten; was sie so denken in ihrem Alltag, wie ihr Umfeld aussieht. Und es ist berührend, dabei zu wissen, dass ihr Leben sehr bald enden wird. Und dann gibt es da noch die Geheimdienstler Markovic und Simon, die versuchen, dem Thronfolgerpaar den nötigen Schutz zu bieten und die irgendwie 'fühlen', das hier etwas im Gange ist.
    Das Ganze ist ungeheuer spannend, authentisch, unter Einbindung sehr vieler tatsächlicher Fakten, in eine Dynamik eingebunden, die letztendlich so unaufhaltsam, für den Leser manchmal kaum ertragbar, zum Ende dieser zwei Leben führt, und damit tatsächlich zum Beginn eines so gravierenden grauenhaften Kapitels der Weltgeschichte, dem 1.Weltkrieg.
    Ich bin sehr beeindruckt von diesem Roman und kann ihn, sehr überzeugt, nur weiter empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    wusl, 25.12.2019

    Als Buch bewertet

    Selbst Menschen, die wenig mit Geschichte am Hut haben wissen, was der Begriff "Das Attentat von Sarajewo" gemeint ist und was dort passierte. Ein Attentat auf einen wichtigen Mann des europäischen Adels, dessen Tod der Tropfen war, der das Pulverfass in Europa zum Überlaufen brachte und damit letztendlich den ersten Weltkrieg zum Ausbruch brachte.

    Ulf Schiewe erzählt hier, was wirklich geschah, wer die Männer waren, die das Attentat planten und auführten, warum sie es taten und warum Fehler in der Planung, der Überwachung, aber auch Naivität, Fehleinschätzung und Unentschlossenheit diesen tödlichen Anschlag erst möglich machten.

    Die Fakten sind bekannt. Vieles ließ sich gut recherchieren. Wo das Material fehlte, hat Ulf Schiewe mit gesundem Menschenverstand und viel Gespür für die kleinen Untertöne seine Phantasie in die Geschichte einfließen lassen. Die meisten der Darsteller sind reale Persönlichkeiten, flankiert von denen, die Ulf ins Feld schickt, um das Attentat zu verhindern.

    Das Ende des Romans ist natürlich vorgegeben. Das Attentat findet statt und das blutige Ende macht eigentlich schon traurig, Tage, bevor es eigentlich so weit ist. Das ist überhaupt das Spannende an diesem Buch. Denn obwohl der Leser weiß, wo es hinführt, hofft und bangt er mit den Opfern, blickt den jungen Attentätern besorgt über die Schulter, wünscht er sich, dass doch noch etwas schiefgehen würde und zumindest der Herzog das Attentat überleben würde, auch wenn es vielleicht am Ausbruch des Weltkrieges nur marginal etwas geändert hätte.

    Ich mag es, wie Ulf Schiewe schreibt. Kraftvoll und ohne Schnörke. Und es ist toll, dass er sich dieses dramatischen Ereignisses auf seine eigene Art angenommen hat.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Margaret K., 17.12.2019

    Als Buch bewertet

    Franz Ferdinand kommt nach Sarajevo und sein Aufenthalt ist aufwendig geplant. Das ganze Volk soll ihn sehen und bejubeln können. Doch nicht alle sind damit zufrieden, dass ein Österreicher über Serbien steht. Drei junge Männer haben deshalb mithilfe einer Geheimorganisation ein Attentat geplant, dass die Österreicher mit allen Mitteln verhindern wollen.

    Wie man es von Ulf Schiewe kennt ist der Schreistil wunderbar flüssig und bildlich, sodass man der Handlung gut folgen kann und auch gut Emotionen übermittelt werden. Das Buch wird dadurch zu einer sehr lebendigen Erzählung einer historischen Begebenheit, aus der man viel lernen kann. Besonders hat es mir gefallen, dass selbst politische Dinge so einfach und interessant beschrieben wurden, dass ich immer wusste worum es geht. Auch wenn es mal komplizierter wird.

    Die Personen sind dabei super beschrieben und wirken wie reale Menschen. Ihre Beweggründe und Emotione waren so greifbar, dass ich teilweise sogar mit den Attentätern mitfühlen konnte und Mitleid hatte, auch wenn ihre Handlungen falsch sind. Aber auch die Seite Franz Ferdinands und die eines österreichischen Geheimdienstlers werden beschrieben, sodass man die Situation aus verschiedenen Perspektiven kennenlernt.

    Dabei steigt die Spannung immer weiter an und ohne übertriebene Action wird es dennoch sehr rasant und ich konnte gegen Ende garnicht mehr aufhören zu lesen. Dabei ist das Ende historisch bekannt und dennoch habe ich mitgefiebert.

    Alles in allem konnte mich das Buch auf jeden Fall überzeugen. Es ist nicht nur lehrreich, sondern auch sehr spannend und gibt einen tollen Einblick was die Beteiligten damals gedacht und gefühlt haben könnten. Sehr zu empfehlen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein