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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra D., 02.08.2021

    Wer Maries Bücher nicht kennt verpasst definitiv was. Mit »Der dunkle Schwarm« hat die sympathische Autorin wieder ein Meisterwerk geschrieben, dass es zu lesen (oder hören) definitiv wert ist.
    Kleiner Tipp am Rande: Die Autorin ist auf Instagram zu finden und zwischen zahlreichen witzigen, informativen, mal ernsten und wichtigen Posts und Videos findet man eine Erklärung zu den zentralen Elementen der Geschichte. Dort gibt sie einen Einblick in die Funktion von Hives und erklärt, was es mit dem in der Geschichte angesprochenen Levy-Shield auf sich hat. Sehr empfehlenswert! Dort ist es definitiv auch besser erklärt als ich es kann. Vor allem auch richtig, denn ich kann nicht garantieren, dass sich bei mir keine Fehler eingeschlichen haben ;)
    Atlas, eine Hackerin, die im Untergrund, dem sogenannten Sub-Level, agiert, entscheidet sich in einem ganz speziellen Punkt von allen anderen Menschen. Sie hat die Fähigkeit die ADICs, eine Art Implantat im Gehirn, dass es den Menschen ermöglicht sich in Hives zusammenzuschließen, auszulesen und sich deren Erinnerungen und Gedanken anzueignen.
    Klingt kompliziert, ist es auch. Vor allem fand ich es als wenig Sci-Fi Belesene sehr anspruchsvoll. Aber es lohnt sich, sich in die Welt, die Marie geschaffen hat, einzuarbeiten. Denn sie ist einfach genial!
    Als Atlas einen Auftrag bekommt, der viel größer ist als sie erahnen kann, wird eine Reihe von spannenden, überraschenden und verheerrenden Ereignissen in Gang gesetzt. Keine Ahnung, wie ich diese geniale Geschichte verständlich in wenige Sätze packen soll. Aber das muss ich auch nicht, denn ihr müsst sie sowieso alle lesen, weil Marie meiner Meinung nach völlig eigene Maßstäbe in ihren Geschichten setzt.
    Nichtsdestotrotz kann ich nicht unerwähnt lassen, dass die Welt wirklich sehr anspruchsvoll ist. Ich war froh, vor dem lesen schon etwas Zusatzmaterial konsumiert zu haben und kann das jedem auch empfehlen. Die Geschichte ist stellenweise sehr kompliziert aber so gut geschrieben, dass das Interesse an den behandelten Themen, zumindest bei mir, sowieso geweckt wurde.

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  • 3 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christina P., 05.08.2021 bei bewertet

    Fängt stark an, lässt stark nach
    Programmiererin Atlas alias Oracle verdient sich im Jahr 2100 illegal ein wenig Geld durch den Diebstahl und Verkauf von Erinnerungen dazu, bevorzugt Industriespionage. Eine Besonderheit ihres Mindchip-Implantats macht es möglich, dass sie mehr Zugriffsmöglichkeiten in den Hives, so eine Art Gedanken-Gruppenchats, hat als normalerweise üblich. An ihrer Seite arbeitet Julien, ein ehemaliger Kampfandroide und für Atlas Beschützer und Familie in einem. Ihr neuester Auftrag stellt jedoch alle bisherigen Aufträge in den Schatten: Noah bittet sie, den Mord an seiner Schwester aufzuklären, welche bei einem Anschlag auf einen gesamten Hive getötet wurde. Zufall? Ökoterrorismus? Oder steckt einer der Großkonzerne dahinter?
    Was zunächst wie ein Kriminalfalll in einer dystopischen Zukunft wirkt, entwickelt sich Schritt für Schritt zu einem gesellschaftskritischen Science-Fiction-Thriller. Der Erdball ist ausgebeutet und mit 11 Milliarden Menschen restlos überbevölkert, die Schere zwischen arm und reich klafft weit auseinander. Echte Lebensmittel und schulische Bildung sind den Reichen vorbehalten, während in den unteren Bereichen der Megacities im ewigen Schatten die Armen ums Überleben kämpfen. Eine Vereinigung names „The Cell“ macht im Kampf für die Umwelt seit langem radikal Stimmung gegen die Konzerne. Zudem lassen sich einige interessante Zukunftstechnologien im Roman entdecken.
    Atlas mogelt sich in dieser Welt durch - woher sie ihre aussergewöhnlichen Fähigkeiten hat, weiß sie nicht. Als Charakter ist sie eine durchaus interessante Figur: Tough, intelligent, aber leider auch recht distanziert und einsam. Zwar entwickelt sie sich im Laufe des Romans weiter, allerdings wird dies enttäuschenderweise nur erwähnt, statt diese Charakterentwicklungen richtig miterleben zu können. Ebenso missfiel mir, dass sie mit der Zeit „from zero to hero“-Eigenschaften entwickelte, ihre Fähigkeiten auf unerklärliche Weise passend zur Handlung immer umfangreicher wurden, bis es ab einem gewissen Punkt auf mich nur noch unglaubwürdig wirkte. Neben der angedeuteten Gesellschaftskritik vermisste ich eine ethische Auseinandersetzung mit den Androiden, die mal dem Menschen gleichgestellt wirkten, dann aber plötzlich nur wie „Dinge“ behandelt wurden. Das blieb im Roman leider genauso undeutlich wie das Setting selbst, welches ich mir anhand einiger eingeworfener Details doch größtenteils selbst zurechtfantasieren musste. Hintergründe zur Entwicklung der ADICs (wofür steht diese Abkürzung?), der implantierten Hive-Chips, finden sich leider auch nicht im Buch. Der Spannungsbogen, welcher zunächst vielversprechend aussah, nahm zum Ende hin leider auch rapide ab, da es statt überraschender Twists nur noch eine vorhersehbare, gradlinige Handlung ohne viel Tiefgang gab.
    Auch wenn die Idee faszinierend ist, hat mich doch der diesmal recht detailarme Stil nicht überzeugen können. Zuviel blieb oberflächlich oder wurde nicht ausreichend erläutert, manches driftete zum Ende hin in den Superlativ ab, blieb oberflächlich und vorhersehbar. Gelungene SF war das leider nicht, sorry.

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  • 5 Sterne

    Peggy S., 17.05.2023

    Verifizierter Kommentar

    tolle Dystopie
    In einem überaus packenden und mitreisenden Erzählstil entführt die Autorin, den Leser in eine dystopische Welt von Morgen, in der die Schwere zwischen Arm und Reich so weit auseinander klafft, das die Armen ohne jegliche Hoffnung leben, jemals aus der Armut heraus zukommen. Die Reichen jedoch im Luxus schwelgen.

    Mich als Leser in dieser dystopischen Welt zurechtzufinden hat doch etwas gedauert, da ich anfangs doch recht verwirrt von den Begriffen und den technischen als auch gesellschaftlichen Zusammenhängen war. Ein Implantat, das ermöglicht sich mit anderen Menschen auszutauschen, ja eine interessante Idee. Doch im Verlaufe der Handlung wird dem Leser auch die massive Schwachstelle vor Augen geführt. Ich fand die Story wirklich gelungen und spannend bis zum Schluss. Langeweile kam bei mir nicht auf. Das die Story in mehrere Teile hier Folgen unterteilt waren, die wiederum in kurze Kapitel gegliedert waren fand ich sehr schön, nicht nur weil es sich so leichter lesen lies, sondern weil es mir sehr angenehm war. Zumal die Schriftgröße doch eher klein war, eine Nummer größer hätte das Lesevergnügen dann doch etwas erhöht.

    Die Figuren, insbesondere die der Hauptfigur Atlas, ist mir im Laufe der Geschichte sehr ans Herz gewachsen. War sie zu Beginn nur eine Hackerin, die ihren Lebensunterhalt, mit dem illegalen Erwerb von Erinnerungen bestritt und eine sehr dubiose Vergangenheit hat. Durchläuft sie im Laufe der Handlung eine Entwicklung. Wird weniger egoistisch und um einiges sozialer. Auch ihr Androide Julien, der ihr seit Jahrzehnten nicht von der Seite gewichen ist, ist ein echtes Goldstück. Und Noah ja, der ist schon besonders. Ein naiver junger Mann, der eigentlich nur den Tod seiner Schwester aufklären möchte löst Ereignisse aus, die in mit voller Wucht selbst treffen werden und sein Leben auf den Kopf stellen werden.

    Das Cover passt perfekt zum Buch.

    Fazit: Eine wirklich gelungene Dystopie, die mich richtig gut unterhalten hat. Nicht nur einen kritischen Blick auf die Gesellschaft, sondern auch die Technikabhängigkeit wirft und dabei auch noch das Thema Umweltschutz im Auge behält. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Ourbooksoflife, 15.03.2023

    "Der dunkle Schwarm" ist der erste Teil der Dilogie "Der dunkle Schwarm".

    Das Buch handelt im Jahr 2100.

    Atlas arbeitet tagsüber als Hive-Programmiererin und nachts nutzt sie ihr können um als Oracle mit gestohlenen Erinnerungen aus den Hive-Implantaten gutes Geld zu machen.

    Julien ist ein Android, aber dennoch ihr bester Freund und Beschützer.

    Ihre nächtlichen Einsätze sind schon immer wieder heikel, allerdings stehen sie vor einer großen Herausforderung als Noah sie mit einem großen Auftrag um Hilfe bietet.

    Stück für Stück kommen sie der gefährlichen Wahrheit näher, die zum Teil unheimlich und zum anderen Teil auch ganz schön grausam ist.

    Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und war bei dem Gedanken daran was mit Hive alles möglich ist auch ganz schön schokiert.

    Ich konnte mich sehr gut in die Welt von Atlas, Julien und Noah hineinversetzen und war richtig gefangen von der Handlung.

    Die Autorin hat es immer wieder geschafft mich zuerst in die Irre zu führen um mich dann erstaunt und überrascht zurück zu lassen.

    Ich bin schon sehr gespannt, wie es im zweiten Teil weiter geht.

    Überblick der Dilogie "Der dunkle Schwarm":
    Teil 1: Der dunkle Schwarm
    Teil 2: Der dunkle Schwarm 2 - Der stille Planet

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  • 4 Sterne

    April1985, 07.08.2021

    Cineastischer Cyber-Krimi

    Welche Autoren*innen stehen auf eurer Must Read Liste?

    Marie Grasshoff ist eine Autorin, deren Bücher ich schon länger verfolge, bislang aber tatsächlich noch keines von ihr gelesen habe. Dabei stehen schon einige bei mir im heimischen Bücherregal. Der dunkle Schwarm war jetzt tatsächlich mein erstes Buch von ihr. Ursprünglich als Hörspielreihe angelegt, hat Marie einen cineastischen, dystopischen Cyber-Crime zu Papier gebracht, der sich durch ein düsteres Zukunftszenario, innovative Technik und viel Action auszeichnet. Mein Einstieg ist zwar etwas holprig verlaufen, spätestens ab der Hälfte bin ich aber wie eine Süchtige an den Seiten gehangen.

    Das Zukunftsszenario das Marie Grasshoff erschaffen hat ist wirklich ziemlich genial. Die Menschen sind in sogenannten Hives über Implantate gedanklich miteinander verbunden. Der technische Fortschritt hat damit seinen Höhepunkt erreicht und die Natur in den Hintergrund gedrängt. Die Kluft zwischen arm und reich ist kaum mehr zu überwinden. Während die superreichen Industriellen im Luxus baden, lebt der Mittelstand in slumähnlichen Gebieten. Kalt, grau und dreckig wirken die urbanen Gebiete. Im Untergrund boomt der illegale Handel mit Daten und Erinnerungen. Und genau hier treffen wir auf die junge Atlas alias Oracle, die sich als Programmiererin ebenfalls dem zwielichtigen Geschäft verschrieben hat. Immer an ihrer Seite der Androide Julien - ein Kampfroboter, der Atlas fast schon väterlich zur Seite steht und ihr ziemlich häufig aus Gefahrensituationen hilft. Das Leben, welches Atlas sich aufgebaut hat, ist ziemlich gefährlich und von viel Blutvergießen gezeichnet. Als eines Tages ein kompletter Hive einfach ausgelöscht wird, klopft Industriellensohn Noah Levy an Atlas Tür. Seine Schwester war ebenfalls unter den Oofern und er fordert Gerechtigkeit - ein Umstand, der in der Zukunft fast schon fremd ist. Atlas nimmt den Auftrag an und wird schnell in gefährliche Machenschaften verstrickt. Es ist ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel, in dem Atlas selbst zur zentralen Figur wird. Ein Aussteigen aus dem Spiel ist unmöglich.

    Klingt genial oder? Ist es im Prinzip auch. Nur der Einstieg ist mir irgendwie schwer gefallen. Marie Grasshoff hat zwar einen unglaublich bildhaften und angenehmen Schreibstil und sie erklärt auch viel. Trotzdem habe ich mir mit den ganzen technischen Errungenschaften und Begriffen etwas schwer getan. Es hat einfach seine Zeit gedauert, bis ich mir das Kommunikationswesen rund um die Hives vorstellen konnte. Dazu kam auch die Tatsache, dass die erste Hälfte des Buches nahezu ruhig dahin geplätschert ist. Bis auf den Mordanschlag ist irgendwie nichts nennenswertes passiert. Die Ermittlungen von Atlas und Julien gehen nur schleppend voran. Zudem passieren Dinge, die irgendwie nie aufgelöst werden. Sehr schade.

    Ab der Hälfte hat sich die Atmosphäre aber dann aber schlagartig geändert. Plötzlich haben sich die Ereignisse überschlagen und ein Plottwist hat den nächsten gejagd. Hier kam die geballte Ladung an Action, die ich anfangs so vermisst habe. Durchhalten lohnt sich also definitiv. Das einzige was mir dann etwas missfallen hat, war das Ende. Beziehungsweise ein bestimmtes Ereignis gegen Schluss, durch das Atlas die zuvor gesammelten Sympathiepunkte wieder komplett verloren hat.

    Bis zu dem Vorfall mochte ich Atlas sehr gerne. Sie ist tough und kämpferisch und schreckt vor kaum etwas zurück. Zudem hütet sie ein Geheimnis, dass sie ziemlich interessant erscheinen lässt. Mit Julien an ihrer Seite hat sie den perfekten Partner. Julien war sowieso mein heimlicher Held. Der Androide wirkte auf mich alles andere als glatt, sondern fast schon menschlich. Er ist nicht nur Beschützer, sondern auch der Vater, den Atlas nie hatte. Uns genau wegen dieser Tatsache, konnte ich am Ende einfach nur wütend auf Atlas sein.

    Man muss Marie Grasshoff allerdings zu Gute halten, dass sie ihre Charaktere sehr facettenreich und vielschichtig gestaltet hat. Wie es im echten Leben auch ist, gibt es nicht nur schwarz und weiß. Jeder hat Ecken und Kanten und handelt auch mal falsch oder sagen wir nicht so wie es die Gesellschaft gerne hätte. Noah wirkt neben Atlas und Julien fast schon zu perfekt. Als ruhiger Gegenpol hat er das Duo aber gut ergänzt.

    Ja, mir hat nicht alles zugesagt. Dennoch fand ich die Idee ziemlich genial. Und da mich die zweite Hälfte des Buches so richtig fesseln konnte und der Cyber-Krimi sich zu einem richtigen Pageturner entwickelt hat, kann ich eigentlich nur eine Leseempfehlung aussprechen.

    Fazit

    Actiongeladen, rasant, mitreißend und spannend! Das ist Der dunkle Schwarm! Ein cineastischer und dystopischer Cyber-Crime aus der Feder von Marie Grasshoff. Es ist ein bildgewaltiges und erschreckendes Zukunftsszenario, welches Marie erschaffen hat. Erschreckend weil die Technik die Natur komplett verdrängt hat und die Kluft zwischen arm und reich unüberwindbar scheint. Die Menschen kommunizieren mittels Implantaten und Gedankenübertragung. Androide sind Teil der Gesellschaft und Arbeitswelt und im Untergrund boomt der illegale Datenhandel. Maries Visionen sind eindringlich und wirken nach.

    Die erste Hälfte des Buches war mir zwar etwas zu ruhig, der zweite Teil hat mit geballter Action aber alles wieder gut gemacht. Durchhalten lohnt sich also definitiv, vorallem weil so einige unerwartete Wendungen auf einem zukommen. Freunde der Sience Fiction werden hier auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen, weshalb ich das Buch gerne weiter empfehle.

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  • 5 Sterne

    JuliesBookhismus, 02.09.2021

    Faszinierende Zukunftsvision
    Marie Grasshoff kannte ich ja schon aus der Neon Birds Reihe, die mich damals begeistert hat und hier reißt sie die Latte noch einmal ein gutes Stück höher. Das Cover sagt mir persönlich jetzt nicht so zu, aber dafür haut die „Zukunft“ mich um.
    Ich habe dieses Buch als Hörbuch gehört und fand die Sprecherin großartig. Sie hat die Stimmen und die Atmosphäre ganz phantastisch umgesetzt und man war quasi gefangen in der Geschichte und wurde süchtig.
    Wir lernen Atlas kennen, die in weiter Zukunft mit ihrem Androiden Julien zusammenlebt, im Laufe der Story erfährt man dann auch die Geschichte der beiden, die mir anfangs überhaupt nicht klar war und mich sehr überrascht hat. Tatsächlich war der Anfang sehr schleppend, muss ich zugeben, trotz Hörbuch, aber ca. ab dem zweiten Drittel ging dann die Post ab. Sie ist auch die einzige Protagonistin im Buch. Da sie sich aber in andere Köpfe hacken kann, erfahren wir auch sehr viel über die Nebencharaktere Noah und Laura und diverse Gegenspieler.
    Mich hat die Vorstellung dieser Zukunft mindestens genauso fasziniert, wie sie mich erschreckt hat. Grasshoff schafft es wieder einmal eine Zukunft zu erschaffen, die man sich tatsächlich vorstellen kann und man fragt sich, ob sie nicht die eigentliche „Oracle“ ist und in die Zukunft sehen kann.
    Bildgewaltig und vorstellbar erschafft sie hier unsere Welt in einer Zukunft, die ich so ehrlich nicht erleben will. Dennoch ist es viel Stoff zum Nachdenken, denn hier werden viele aktuelle Themen behandelt. Sei es der Klimawandel oder die Gesellschaftsspaltung, die uns dieser Tage beschäftigen und noch lange beschäftigen werden. Eine herausragende Leistung, die ich so nicht erwartet hatte!

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  • 4 Sterne

    Dragonfly, 12.08.2021

    Da die Neon-Birds-Reihe zu meinen liebsten Reihen gehört, habe ich mich extrem auf „Der dunkle Schwarm“ gefreut, besonders weil die Geschichte auch so gut klang. Die erste Staffel konnte mich auch wirklich überzeugen, war oft sehr faszinierend und spannend und ist auf jeden Fall eine große Empfehlung.

    Der Einstieg in die Geschichte ist mit total leicht gefallen, ich mag Maries Art zu schreiben einfach unfassbar gerne. Sie schreibt total locker, fesselnd und mit einer totalen Leichtigkeit, lässt einen fühlen und mitfiebern und beschreibt dabei alles mit vielen Erklärungen und Details, dass man sich alles gut vorstellen und auch komplexere Dinge immer sofort gut verstehen kann. So konnte ich auch super gut in die Welt eintauchen, die Marie hier erschaffen hat und die wirklich wieder richtig cool war. Es gab wieder einiges zu entdecken und fand ich es super spannend, immer mehr über die ganze Gesellschaft und den Aufbau dieser Welt zu erfahren. Besonders die ganze Technologie mit den Hives fand ich total interessant, doch hat Marie auch noch andere Entwicklungen- manche positiv, manche negativ - in diese Welt eingebaut. Sie steckt auf jeden Fall wieder voller Details und ist sie zwar für mich noch nicht so facettenreich und faszinierend wie in „Neon Birds“, doch ist auf jeden Fall noch viel Potenzial für weitere Staffeln vorhanden.

    Atlas ist eine super interessante Protagonistin, die anfangs auch echt schwer einzuschätzen war. Sie steht vor allem auf ihrer Seite und ist somit auch nicht die typische „Gute“, doch mochte ich sie total und konnte in einigen Momenten auch gut mit ihr fühlen. Auch ist sie auf jeden Fall eine sehr starke, selbstständige Frau, der genauso aber vieles im Leben fehlt und die sich schon länger selbst durchschlagen musste. Ihre Fähigkeiten sind echt unglaublich und machen das Buch auf seine Weise super besonders, weshalb es auch spannend war, noch mehr darüber zu erfahren. So bin ich auch super neugierig, wie sich Atlas weiterentwickeln wird, da auch noch einige Fragen über sie und ihre Vergangenheit offen sind.
    Bei Noah wusste ich eigentlich das ganze Buch über mich so ganz, wie ich ihn einordnen kann, doch war er wirklich sympathisch. Er hat seine Prinzipien und weiß was er will, genauso stecken in ihm aber auch einige Geheimnisse, sodass ich auch oft nicht wusste, ob ich ihm überhaupt vertrauen kann. Bei ihm bin ich auch besonders neugierig, welche Rolle er noch spielen wird und was noch alles in ihm steckt.
    Mein liebster Charakter war aber Julien, den ich vom ersten Moment an einfach super cool fand. Seine Kampfkünste, seine Unterstützung und Beziehung zu Atlas, sein loyales Verhalten und dass er ein Android ist, haben ihn für mich zu einer super spannenden Persönlichkeit gemacht. Er ist wirklich jemand, dem man sein Leben anvertrauen kann und bin ich nach den Entwicklungen am Ende super gespannt, was aus ihm wird.
    So konnte ich die Charaktere wirklich gern gewinnen, auch wenn ich sagen muss, dass mir ein wenig die Bindung zu ihnen gefehlt hat und auch die Gefühle nicht so wirklich bei mir angekommen sind.
    Die Beziehung zwischen Julien und Atlas mochte ich unfassbar gerne, da die beiden ganz viel verbindet, dafür war die Bindung zwischen Atlas und Noah für mich nicht so ganz spürbar. So konnte ich auch besonders eine Entscheidung von Atlas am Ende gar nicht nachvollziehen, bin aber gespannt, wie sich dieses Verhältnis weiter entwickeln wird.

    Mir hat die Grundidee hinter der Geschichte sofort gefallen, da ich auch das Serien-Format total spannend finde, und hat mir auch die Umsetzung echt gut gefallen. Es ging direkt fesselnd los und hat sich die Spannung auch durch das ganze Buch gehalten. Marie hat auf jeden Fall alles wieder total gut durchdacht und es auch geschafft alles logisch und nachvollziehbar aufzuschreiben. Die ganzen Ermittlungen waren wirklich interessant und sind immer neue Informationen dazu gekommen, die sich nach und nach zu einem ganzen Bild gefügt haben. Die Richtung war zwar zu erahnen, doch wirklich vorhersehbar war die Auflösung für mich nicht, besonders da noch mehr Stränge zusammengeflossen sind und auch noch andere Dinge enthüllt wurden. So wurde es auf jeden Fall nie langweilig, auch wenn ich sagen muss, dass mich die Geschichte an manchen Stellen nicht so ganz fesseln konnte und mir da einfach noch etwas gefehlt hat. Doch war die Story an sich wirklich richtig gut und hat mir auch das Ende soweit gut gefallen, sodass ich wirklich gespannt bin, was mich in der zweiten Staffel erwarten wird.

    Fazit: „Der dunkle Schwarm“ konnte mich wie erwartet von sich überzeugen und ist eine spannende Geschichte, die einen starken Schreibstil, eine coole, detailreiche Welt, eine schwer vorhersehbare, toll umgesetzte Handlung und interessante Charaktere bereithält. Zwar hat mir an manchen Stellen ein bisschen mehr Tiefe und der letzte Ticken Spannung gefehlt, doch freue ich mich darauf, wieder in diese Story einzutauchen.

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  • 4 Sterne

    Ronja S., 02.08.2021

    Nach "Neon Birds" hatte ich mich unglaublich auf das neue Buch der Autorin gefreut, die mich erst für Sci-fi begeistern konnte.

    Meinung: Schon von Seite 1 an wird die Spannung aufgebaut und bleibt dann auch immer erhalten. Zwischendurch hat man das Gefühl, dass die Geschichte auf Hochspannung steht, so wie Ereignis auf Ereignis aneinander prahlt und keine Zeit zum Verschnaufen bleibt.
    Das tut der Geschichte leider zum Ende hin gar nicht gut. Man hat eher den Eindruck, als würde durch gerusht werden. Es tauchen irgendwelche Personen ohne jegliche Erklärung auf. Man fühlt sich schon etwas betrogen am Ende.

    Dabei schien das Buch anfangs echtes Potenzial zum Jahreshighlight zu haben. Etwa weil ich persönlich Detektivgeschichten, die abenteuerliche Suche nach dem Mörder und das Aufdecken der Wahrheit einfach mag.
    Größtenteils war das ja auch der Fall.

    Der Schreibstil z.B. macht es einem leicht, der
    Handlung zu folgen. Es gibt wirklich kaum Erklärungen, schwierig bei einem Sci-fi Buch, denkt ihr jetzt vielleicht. Aber ich fand, man kam auch so ganz gut mit den neuen Begriffen und dem Aufbau der Welt klar. Es hat sich alles nach und nach ergeben und man konnte es sich letztlich selbst draufkommen.

    Denn Atlas' Welt unterscheidet sich im Kern nicht großartig von unserer. Es gibt Androiden, technische Entwicklungen in Kommunikation und mehr. Doch dafür wurde die Gesellschaft weiter auseinander gerissen. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist größer als den je. Megafirmen kämpfen gegen rebellische Umweltaktivisten. Das kommt einem schon bekannt vor und macht natürlich Sinn.

    Deswegen konnte ich Marie Grasshof die Geschichte in vielen Punkten auch abnehmen. Schwierig wurde es dann nur bei den Charakteren. Atlas als Protagonistin hatte sich anfangs als richtig stark und wenig empathisch gezeigt. Sie selbst gehört zur ärmeren Schicht und verdient sich in einer Welt voll Gewalt das Geld mit Gedanken lesen. Dabei nimmt sie nie Rücksicht auf andere... bis sie auf Noah trifft.
    Bei ihm wirft sie aufeinmal all ihre Prinzipien und Regeln über Bord, nur weil sie ein "gutes" Gefühl bei ihm hat. Sry aber bei jemandem mit dem Hintergrund und den Erfahrungen die sie machen musste, ist diese Umwandlung von ihrer Persönlichkeit einfach nicht abnehmbar.

    Dabei ist Noah eigentlich ein super lieber Typ und mir auch sehr sympathisch. Nur hat er für mich leider gar nicht in Atlas' Geschichte gepasst. Er gehörte einfach nicht in ihre Welt, hatte wenig Einfluss auf die Geschehnisse und ist scheinbar nur da, um Atlas irgendwie zu bekehren. Bis zum Ende hin finde ich ihn eher nutzlos für die Handlung, weswegen sein Charakter leider ziemlich blass bleibt.

    Aber es gab auch Charaktere, wie etwa Julien o. Lora, die ich sehr mochte. Vorallem der Android hat sich in mein Herz geschossen und er wirkt mal so gar nicht wie eine Maschine. Leider erkennen nicht viele Menschen diesen Wert an und ich würde mir wünschen, dass die Androiden dahingehend eine größere Rolle spielen. Haben sie in etwa eine eigene Persönlichkeit? Damit nicht sogar eine Seele, ein Leben und eben auch ein Recht auf dieses? Es wäre ziemlich cool, wenn das noch in Richtung Detroit: Become Human abgedriftet wäre. Weil gerade hier die Androiden weniger als willenlose Maschinen dargestellt werden.

    Wie wohl viele bin auch ich vom Ende mehr enttäuscht und fühle mich schon etwas verraten. So viele offene Fragen, kein zufriedenstellendes Ende und alles passiert so schnell... Ich finde man hätte das einfach besser lösen müssen, die Handlung vielleicht etwas langsamer runter erzählen können, sodass die Geschichte etwas glatter wirkt.

    Fazit: Alles in allem hatte ich mit dem Buch eine schöne Zeit. Jedoch gibt es einige Stellen, an denen man nochmal nachhaken sollte und die so nicht der Leistung entsprechen, die die Geschichte hätte erzielen können. Ich glaube schon, dass die Reihe das Potenzial hat und je nachdem, wie die Folgebände werden, könnte sich meine Meinung zum ersten auch noch mal verändern. Bis dato war das Buch definitiv lesenswert, aber eben auch stark verbesserungswürdig.

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  • 4 Sterne

    ulysses, 15.08.2021

    Im Washington des Jahres 2100 ist die junge Atlas tagsüber als anonymer Niemand in der Masse der Programmierer für Hypermind - einen der größten Konzerne - tätig. Atlas verfügt über außergewöhnliche Fähigkeiten, die fast schon ans Hellseherische grenzen und die ihr ermöglichen Gedanken und Erinnerungen anderer zu lesen, wenn sie sich in deren Hives hackt. Und in der Nacht verdient Atlas als Oracle ihr Geld mit diesen besonderen Fähigkeiten, die sie etwa für Industriespionage einsetzt. Dabei findet sich an Atlas Seite stets als treuer Begleiter ihr Bodyguard Julien - ein Androide der Kampfklasse.
    Vom ebenso jungen wie reichen Künstler Noah Levy wird Atlas mit der Aufklärung eines aus technischen Gründen quasi unmöglichen Mordes beauftragt, bei dem ein gesamter Hive ausgelöscht wurde. Dabei starben zweihundert Menschen zur gleichen Zeit und unter den Opfern war auch Noahs Schwester Sara Levy.

    Marie Graßhoff erzählt ihre Geschichte im dunklen Schwarm in kurzen Kapiteln, die Überschriften wie Die Tage einer müden Seele, Die Heimat eines vergangenen Kampfes oder auch Das Muster einer zufälligen Auslöschung tragen, aus Sicht ihrer interessanten Protagonistin Atlas. Dabei ist das Rätsel um Atlas Vergangenheit und den Ursprung ihrer besonderen Fähigkeiten wohl fast noch größer als die Aufklärung der Ermordung sämtlicher Mitglieder eines Hives.

    Ausgesprochen gut gefallen haben mir die atmosphärischen, teilweise düsteren, durchweg gelungenen Beschreibungen von Marie Graßhoff, die ein dystopisches Washington des Jahres 2100 vor meinem inneren Auge haben lebendig werden lassen. Dabei wird das Washington der Zukunft als Moloch von Stadt samt verdreckter Sub-Levels geschildert, das so tief in Smog getaucht ist, dass der Himmel nur alle paar Tage kurz sichtbar wird und so gut wie nie die Sonne scheint. Diese Megastadt Washington, in der oft nur die Werbetafeln und -anzeigen allgegenwärtig sind und wo die Protagonistin Atlas noch nie einen Baum gesehen hat, hat bei mir Assoziationen an Blade Runner geweckt.
    Als besonders gelungen habe ich dabei etwa die Schilderung des Aufenthalts von Atlas in Johnson´s Hacker Hotel in den verdreckten Sub-Levels - und im Kontrast dazu die Beschreibung des an einen Garten erinnernden und von Bienensummen erfüllten Anwesens von Bennie Haloren, dem Gründer der Umweltschutzorganisation The Cell - empfunden.

    Der dunkle Schwarm ist gut lesbar und flüssig geschrieben. Zudem erzählt Marie Graßhoff ebenso fesselnd wie spannend, woran insbesondere das oftmals recht hohe Erzähltempo sowie die gelungenen Beschreibungen von Kampf- und Actionszenen ihren Anteil haben. Gut gefallen hat mir etwa der Kampf, den sich Atlas und ihr treuer Kampfandroide Julien zu Beginn des dunklen Schwarms mit den Vasallen des Industriellen Mr. Soho auf einem Schrottplatz liefern und der sogar einen riesigen Kampfroboter mit einschließt.

    Mit Atlas hat Marie Graßhoff eine interessante und komplexe Protagonistin für ihre Geschichte ersonnen, von der ich gerne noch mehr lesen möchte. Neben Atlas hat mir auch ihr Androide Julien gut gefallen, der Atlas nicht nur beschützt, sondern sich auch um sie kümmert, wenn er ihr etwa Frühstück bestehend aus Pancakes und Kaffee macht. Zwischen Atlas und Julien stimmt einfach die Chemie, obwohl Julien "nur" ein Androide ist. Im Vergleich dazu bleiben weitere Nebencharaktere des dunklen Schwarms, was leider auch den jungen Künstler Noah und die toughe Polizistin Lora Hiland betrifft, sowie Atlas Beziehung zu diesen leider ein wenig blass.
    Zum Ende des dunklen Schwarms sind leider Fragen für mich offen geblieben. Insofern würde ich hoffen, dass Marie Graßhoff diese in einer bereits angekündigten Fortsetzung des dunklen Schwarms noch behandeln und klären würde. Auch würde ich gerne noch mehr über die dystopische Version der Zukunft, die Marie Graßhoff im dunklen Schwarm entworfen hat, erfahren - wie insbesondere über die Kolonien auf dem Mars, wo ausschließlich Menschen aus den Sub-Levels in Minen Terraforming und Bergbau betreiben müssen.

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  • 4 Sterne

    Cynthia M., 03.08.2021

    Mit der "Neon"-Reihe hatte mich Marie Graßhoff total abgeholt und in mir einen treuen Fan gefunden, denn wenn mir mal was gefällt, dann bleibe ich dabei. Logisch also, dass ich dieses Buch lesen musste. Für mich kann es an den "Wow"-Effekt der "Neon"-Reihe allerdings nicht ganz anknüpfen.

    Zum Inhalt: Wir schreiben das Jahr 2100, Städte sind zu Betonwäldern gewachsen, die so hoch aufragen, dass die Menschen am Boden den Himmel nicht mehr sehen. Es gibt ein Klassensystem, aus dem ein Entkommen kaum mehr möglich ist. Die Menschen habe ihre Gehirne über Implantate vernetzt, die ihnen Kommunikation und Wissensaustausch ermöglichen. Atlas lebt ein unscheinbares Leben als Programmiererin, doch nachts handelt sie mit Informationen. Bis sie einen Auftragt annimmt, der alles überschreitet, was sie sich vorstellen kann und Atlas an ihre Grenzen treibt.

    Das Cover ist düster und wirkt in Kombination mit dem Titel fast schon bedrohlich, was fantastisch zur geschaffenen dystopischen Welt und der Handlung passt. Das Worldbuilding in diesem Buch ist wirklich große Klasse, ich bin immer wieder erstaunt und beeindruckt, was Marie da erschafft. Ich hatte Atlas Welt unmittelbar vor Augen, was ehrlich gesagt ein erschreckendes Bild war. Aber schon allein dafür lohnt es sich, mal in das Buch rein zu lesen.

    Im Zentrum der Geschichte stehen Atlas, deren Implantat irgendwie anders funktioniert als das der übrigen Menschen und ihr Android und Begleiter Julien. Besonders die Dynamik zwischen den beiden ist ganz besonders, denn Julien ist nicht einfach eine Maschine für Atlas. Das Duo war mir auf Anhieb sympathisch, auch wenn Atlas zu Anfang sich unnahbar und unscheinbar gibt. Der Leser erfährt im Verlauf der Story immer mehr über die ungewöhnliche Beziehung der beiden, was toll herausgearbeitet ist.

    Marie schreibt immer sehr bildhaft und detailliert, sodass ich mich gut in die Geschichte und die Handlungsorte fallen lassen konnte und mich von der Handlung habe mitreißen lassen. Diese ist ab Seite 1 schon sehr interessant und wird zunehmend spannender, um in ein großes Finale zu gipfeln. Die Geschichte legt ein ziemliches Tempo vor, sodass man als Leser aufpassen muss, um nicht den Anschluss zu verlieren.

    An einigen Stellen musste ich beim Lesen kurz innehalten um zu reflektieren, was ich da gerade gelesen hatte, da mir bestimmte Zusammenhänge/Erkenntnisse/Vorgehensweisen nicht immer ganz schlüssig erschienen. Das ist sicherlich der Tatsache geschuldet, dass viel Handlung und viele verschiedene Themen in diesem Buch verarbeitet wurden. Auch die Nebencharaktere bleiben das gesamte Buch über sehr blass, obwohl einige von ihnen durchaus Potential zu mehr gehabt hätten.

    Mir gefällt, dass das Buch aufgrund der angesprochenen Themen eine gewisse Brisanz und Aktualität hat, gerade im Bereich Sci-Fi/Dystopie ist mir sowas wichtig.

    Das Buch hat mich wahnsinnig gut unterhalten und mich um den Schlaf gebracht. Ich musste einfach wissen, wie es ausgeht. Ich bin mir nicht sicher, ob es einen zweiten Band geben wird, die Geschichte hätte auf jeden Fall noch Potential und zumindest für mich sind einige Fragen ungeklärt geblieben.

    Für Fans von Marie Graßhoff eine klare Empfehlung, aber auch für all jene, die Dystopien mögen!

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  • 4 Sterne

    Lisa-Maria R., 19.09.2021

    Spannendes Science-Fiction Abenteuer

    Atlas lebt im Jahr 2100. Alle Menschen besitzen Implantate und verbinden sich durch diese zu „Hive-Minds“. Atlas ist eigentlich eine ganz normale Bürgerin, aber in ihrer Freizeit verkauft sie Erinnerungen anderer aus Implantaten. Eines Tages bittet Noah ihr viel Geld dafür an denjenigen zu finden, der seine Schwester und deren kompletten Hive auf dem Gewissen hat. Atlas lässt sich auf so etwas Gefährliches eigentlich nicht ein, jedoch nimmt sie den Auftrag trotzdem an…

    Die Umsetzung:

    Ich liebe Science-Fiction und als ich dieses düstere und mystische Cover mit der beeindruckenden Skyline im Hintergrund gesehen hatte und dazu den Klappentext gelesen hatte, musste ich das Buch einfach lesen, da es einfach total meinen Geschmack trifft. Dieses Buch ist das erste, das ich von der Autorin gelesen habe und der Schreibstil gefiel mir sehr. Er war flüssig, leicht verständlich und dadurch das ich mit der Ich-Perspektive aus Atlas Sicht so gut klarkam, hatte ich das Buch einfach in einem Rausch durchgelesen. Die Vorstellung der Welt, in der die Geschichte spielt, war sehr beängstigend, aber auch unglaublich interessant, da die Menschen in dieser Zukunft nur noch in die Höhe Bauen und es deshalb verschiedene Level gibt, auf denen diese leben. Bei Science-Fiction ist es oft für mich ein Problem, das ich mit der Geschichte einfach nicht mithalten kann, da die Welt viel zu komplex ist, allerdings war dies hier nicht wirklich der Fall. Ich wurde nicht komplett mit Informationen zugeschüttet und die Einführung in diese Welt wurde mir durch die immer gut eingebauten Fakten sehr erleichtert.
    Atlas ist eine klasse Protagonistin gewesen, sie behielt immer einen kühlen Kopf, lies sich nicht aus der Fassung bringen und traf Entscheidungen, die ich fast immer genau so getroffen hätte. Noah hingegen war okay. Ich konnte leider nicht wirklich einen Draht zu ihm aufbauen und das ging mir bis zum Ende so. Er war immer sehr ruhig und verhielt sich manchmal wie ein kleines Kind, wenn es darum ging, dass er etwas nicht akzeptieren wollte. Die Nebencharaktere waren dafür umso besser und ich fand die Storyline fantastisch. Das Buch ist voll mit Action, Spannung, ungelüfteten Geheimnissen rund um die Protagonistin und den Planeten, ebenso wie Verschwörungen.

    Mein Fazit:

    Ich habe dieses Buch unglaublich gerne gelesen und kann bis darauf, dass mir persönlich Noah und ein Teil des Endes nicht wirklich zugesagt hatten, nichts Negatives sagen, weshalb ich dem Buch 4 von 5 Sterne gebe. Für dieses Buch gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung von mir an alle, die Science-Fiction mögen.

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  • 4 Sterne

    Meliha K., 13.08.2021

    In der Zukunft können Menschen ihre Gedanken in sogenannten Hives miteinander teilen und Atlas hat da noch eine ganz besondere Gabe, denn sie kann diese Gedanken hacken und somit bleiben vor ihr keine Geheimnisse verborgen. Doch dann sterben alle Mitglieder eines Hive auf einmal, was unmöglich sein sollte, und auch die Erinnerungen an diese Menschen wurden ausgelöscht. Das ist ein Fall, der Atlas' Fähigkeiten beinahe übersteigt.

    Atlas geht ziemlich gleichgültig durchs Leben. Sie arbeitet als gesichtslose Programmiererin für das Unternehmen, das die Hives entwickelt hat, und bleibt immer unauffällig - bis auf ihr geheimes Leben als Gedankenhackerin. Als dann Noah mit einem Auftrag zu ihr kommt, fasziniert seine Gedankenwelt sie sofort und obwohl sie als Hackerin sehr vorsichtig sein muss, wirft sie ihre Prinzipien schnell über Bord und findet sich in gefährlichen Situationen wieder, die sie früher zu vermeiden wusste.

    Ich fand es schon etwas enttäuschend, wie viele Fehler sie macht, obwohl sie als so unglaublich clever präsentiert wird, trotzdem fand ich sie sympathisch und konnte ihre Neugier und Vorsicht immer ganz gut nachvollziehen. Ihre Begleiter sind Androide Julien, eine Mischung aus Freund, Beschützer und technischem Hilfsmittel, und Noah, der im Vergleich zu Atlas schon etwas naiv, sanft und hilflos wirkt, aber eigentlich auch ziemlich schlau ist.

    Manchmal fiel es mir schon ein kleines bisschen schwer, die Details der futuristischen Welt vollständig zu verstehen, aber eigentlich hatte ich kaum Schwierigkeiten, mich zurechtzufinden und konnte auch die Schritte der spannenden Ermittlungen immer gut nachvollziehen. Ich fand es gut, wie das Buch in zehn Folgen unterteilt ist, die alle einen eigenen Spannungsbogen haben und so fühlt sich die Geschichte schon ein bisschen so an, als würde man eine Serie schauen. Zum Ende hin wurde mir die Handlung schon ein bisschen zu bunt, aber trotzdem hat mir das Buch gut gefallen. Ich würde gerne wieder in diese Welt zurückkehren!

    Fazit
    "Der dunkle Schwarm" ist ein spannender Science-Fiction-Krimi mit einer Hackerin als Protagonistin, von der ich noch ein bisschen mehr erwartet hätte.

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  • 4 Sterne

    buchgestapel, 09.08.2021

    Worum geht’s?
    In nicht allzu ferner Zukunft können Menschen ihre Gehirne in sogenannten Hives miteinander verbinden und so auf das Bewusstsein Anderer zugreifen. Für Programmiergenie Atlas ist das gleich doppelt profitabel: Tagsüber arbeitet sie für einen der größten Entwickler der Welt, nachts verdient sie ihr Geld mit dem Verkauf von illegal abgezweigten Erinnerungen. Als dann aber die Mitglieder eines kompletten Hives urplötzlich und ohne ersichtlichen Grund sterben, stolpert Atlas mitten in ein Machtgeflecht ungeahnter Größe, das nicht nur sie in Lebensgefahr bringt.


    Meine Meinung:
    Science Fiction ist mitunter ein leicht gewöhnungsbedürftiges Genre, das nicht jedem Leser liegt – mit dieser Geschichte kann man aber selbst als Genreneuling eigentlich kaum etwas falsch machen.

    Was mich neben der Thematik an diesem Buch wirklich angesprochen hat, war der tolle Schreibstil. Der Handlung an sich konnte man so ausgesprochen gut folgen, was dem Lesefluss enorm zuträglich war und ein hohes Lesetempo ermöglicht hat. Ziemlich cool fand ich außerdem, dass das Serienformat des Hörbuchs in die Aufteilung der Kapitel übernommen wurde. In Buchform war das zwar zunächst etwas ungewohnt, im Lesefluss gestört wurde ich dadurch aber nicht.

    Mit Atlas als Protagonistin hatte ich dann allerdings ehrlich gesagt so meine Schwierigkeiten, da sie und ihre Gedanken für mich einfach nicht wirklich greifbar waren. So gut wie die Welt auch beschrieben wurde, ein wenig mehr Fokus hätte vielleicht doch auch auf den Figuren liegen sollen, damit die insgesamt von ein wenig mehr Tiefe hätten profitieren können.

    Insgesamt macht aber insbesondere das Ende dieses ersten Teils Lust auf eine Fortsetzung, die dann auf jeden Fall das Potenzial hätte, die kleineren Defizite dieser Geschichte auszugleichen und den Protagonisten noch mehr Raum zur Entfaltung zu geben.


    Fazit:
    Für mich war "Der dunkle Schwarm" auf jeden Fall ein toller Reihenauftakt, der zwar noch ein kleines bisschen Luft nach oben gehabt hätte, aber trotzdem unglaublich neugierig auf eine Fortsetzung in Staffel zwei macht.

    Dafür gibt es von mir viereinhalb Bücherstapel.

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  • 4 Sterne

    Lisa, 03.08.2021

    Düstere Zukunftsvision verpackt in eine actionreiche Geschichte

    „Der Dunkle Schwarm“ von Marie Grasshoff verspricht SciFi-Spaß nicht nur für jugendliche Leser:innen. Die Autorin beschreibt dabei wirklich packend eine zukünftige Welt, in welcher jeder Mensch noch abhängiger von Technik ist und sich der Zustand der Natur weiter verschlechtert hat. Die dabei erschaffene Welt erinnert dabei stellenweise an bekannte Bücher des Genres, weist aber auch ganz eigene Elemente auf. Zunächst beginnt die Geschichte in einem gemäßigten Erzähltempo, so dass genügend Zeit bleibt die Protagonist:innen, sowie das Setting kennen zu lernen. Ab etwa der Hälfte des Buchs zieht das Tempo dann deutlich an. Atlas, Julien und Noah stolpern ab hier von einer brenzligen Situation in die Nächste. Beide unterschiedliche Erzählweisen führten dazu, das ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte und ich mich vom Anfang bis zum Ende gut unterhalten fühlte. Ein kleines ABER gibt es dennoch. Gerade am Ende gab es mehrere Entscheidungen und Verhaltensweisen der Hauptcharaktere welche ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Genaueres verrate ich natürlich nicht, um nicht zu spoilern. Natürlich ist alles eine Geschmackssache, für mich haben diese Entwicklungen einfach nicht zur davor erzählten Geschichte gepasst und waren deshalb nicht stimmig. Dafür gibt es von mir auch einen Stern Abzug. Da ich aber dennoch gut unterhalten wurde und das Buch zum Nachdenken und zur Diskussion anregt, vergebe ich immer noch gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle SciFi-Leser:innen.

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  • 4 Sterne

    siraelia, 15.08.2021

    „Der dunkle Schwarm“ ist das neueste Buch von Marie Grasshoff welches ich mit Spannung gelesen habe. Schon allein der Einstieg in diese erste Staffel hat mir gut gefallen, insbesondere die Beschreibungen dieser zukünftigen Welt, die mich an Szenen aus dem 5. Element erinnerten. Auch dass man direkt in das Geschehen geradezu geworfen wurde und sich zusammen der Protagonistin die Aufgabenstellung erst nach und nach erarbeitet hat, fand ich ebenfalls gelungen. Zwar konnte ich zum Ende hin einige von der Hauptfigur getroffenen Entscheidungen nicht nachvollziehen, aber so ist es ja auch in der Realität. Nicht immer verhält man sich in Stresssituationen logisch oder konsequent.

    Die Figuren, auch die Nebencharaktere sind sehr vielschichtig dargestellt und zum Glück wird nicht einer schwarz/weiß Darstellung entsprochen. Auch durchschaut man nicht sofort, wer zu welcher Fraktion gehört. Gerade das macht den Charme aus.

    Insbesondere die Steigerung der Spannung, die dann in einer großen Auseinandersetzung gipfelte, macht das Buch zu einem Pageturner für mich. Vor allem die kreative Ideen rund um die technischen Entwicklungen und dass die Autorin wichtige aktuelle Themen, die unsere Gesellschaft derzeit beschäftigen, in der von ihr dargestellten Zukunft verortet und dabei noch weiter zuspitzt, ist ein gelungener Schachzug.

    Einzig, dass sogar mir grammatikale Fehler aufgefallen sind, ist ein keiner Wehrmutstropfen.

    Ich freue mich auf die zweite Staffel und kann den dunklen Schwarm empfehlen.

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  • 3 Sterne

    Aurelia, 13.08.2021

    Weit in der Zukunft ist die technologische Entwicklung weit vorangeschritten und den Menschen ist es möglich ihr Bewusstsein über sogenannte Hive-Minds zusammenzuschließen und Informationen miteinander zu teilen. Als plötzlich ein Hive komplett ausgelöscht wird - was eine technische Unmöglichkeit darstellt - wendet sich der Zurückgebliebene Noah an die geheimnisvolle Atlas, die Informationen besitzt, die sie eigentlich nicht haben dürfte. Bei ihren Nachforschungen stellen sie fest, dass hinter einigen einflussreichen Unternehmen dunkle Geheimnisse liegen, die mit ihrer Vergangenheit zu tun haben...

    Nach der Cyber Bird Trilogie, die mir sehr gut gefallen hat, war ich mehr als gespannt auf die neue Reihe der Autorin. Vor allem weil ich dank ihrer Trilogie das Genre Science-Fiction für mich entdeckt habe, dem ich davor skeptisch gegenüberstand.

    Atlas alias Oracle wird als sehr kalt, unnahbar und egoistisch dargestellt, was ihrer schwierigen Vergangenheit geschuldet ist und sie aus diesem Grund als geradlinigen Charakter darstellt, der weiß was er hat und was er will. Trotz ihrer distanzierten Art mochte ich sie in gewisser Weise . Vor allem machte sie eine Charakterentwicklung durch, die mir sehr zugesagt hat und bei der ich sie gut begleiten konnte.
    Noah als Gegenpart ist komplett anders und kontrastiert Atlas gut, da er zwar auch distanziert, aber ehrlich, aufrichtig und altruistisch ist. Aufgrund seines familiären Hintergrund ist er in einer ganz anderen sozialen Schicht aufgewachsen und kann sich gewisse Sichtweisen "leisten" die eher den Privilegierten vorbehalten sind und nicht für die kriminelle Unterwelt und ihren Menschen. Auch wenn er oftmals unsicher scheint kann er Atlas' Herz erweichen und beeinflusst ihre Handlungen positiv was zu einer enormen Charakterentwicklung führt.

    Das futuristische World Building war für mich anfangs schwer zu greifen, nach und nach, wenn man mehr Informationen erhält, konnte ich mir die Welt besser vorstellen und die technischen Innovationen passten für mich gut in dieses System.

    Etwas mangelhaft empfand ich die rar gesäten Informationen zur Welt und ihren Besonderheiten. Oftmals hatte ich den Eindruck einigen Zusammenhänge nicht vollends zu verstehen, da mir aus meiner Sicht relevante Informationen fehlten, die teilweise später in die Geschichte eingebunden wurden oder auch offen gelassen wurden. Das hat mich doch ziemlich gestört und dadurch konnte ich mir die Handlung nicht vollständig bildlich vorstellen und sie war für mich nicht ganz rund und abgeschlossen. Möglicherweise liegt das auch daran, dass das Buch an sich vergleichsweise dünn ist und mehr Seiten mit Informationen vertragen hätte. Um die Begrenzung des Hörbuchs weiß ich Bescheid.

    Die Spannung nimmt im Laufe der Geschichte zu und einige Wendungen und Entscheidungen Atlas' haben mich sehr überraschen und teils schockieren können, sodass ich in gewisser Weise mit gefiebert habe und es kaum erwarten konnte das Ende zu lesen, um zu erfahren wie alles ausgeht.

    Fazit: Facettenreiche Geschichte, die für mich nicht ganz klar gestaltet war, da wichtige Informationen fehlten und sich für mich keine runde Geschichte ergab. Dennoch sehe ich Potenzial darin und freue mich auf die Folgebände.

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  • 3 Sterne

    Christina P., 05.08.2021

    Fängt stark an, lässt stark nach
    Programmiererin Atlas alias Oracle verdient sich im Jahr 2100 illegal ein wenig Geld durch den Diebstahl und Verkauf von Erinnerungen dazu, bevorzugt Industriespionage. Eine Besonderheit ihres Mindchip-Implantats macht es möglich, dass sie mehr Zugriffsmöglichkeiten in den Hives, so eine Art Gedanken-Gruppenchats, hat als normalerweise üblich. An ihrer Seite arbeitet Julien, ein ehemaliger Kampfandroide und für Atlas Beschützer und Familie in einem. Ihr neuester Auftrag stellt jedoch alle bisherigen Aufträge in den Schatten: Noah bittet sie, den Mord an seiner Schwester aufzuklären, welche bei einem Anschlag auf einen gesamten Hive getötet wurde. Zufall? Ökoterrorismus? Oder steckt einer der Großkonzerne dahinter?
    Was zunächst wie ein Kriminalfalll in einer dystopischen Zukunft wirkt, entwickelt sich Schritt für Schritt zu einem gesellschaftskritischen Science-Fiction-Thriller. Der Erdball ist ausgebeutet und mit 11 Milliarden Menschen restlos überbevölkert, die Schere zwischen arm und reich klafft weit auseinander. Echte Lebensmittel und schulische Bildung sind den Reichen vorbehalten, während in den unteren Bereichen der Megacities im ewigen Schatten die Armen ums Überleben kämpfen. Eine Vereinigung names „The Cell“ macht im Kampf für die Umwelt seit langem radikal Stimmung gegen die Konzerne. Zudem lassen sich einige interessante Zukunftstechnologien im Roman entdecken.
    Atlas mogelt sich in dieser Welt durch - woher sie ihre aussergewöhnlichen Fähigkeiten hat, weiß sie nicht. Als Charakter ist sie eine durchaus interessante Figur: Tough, intelligent, aber leider auch recht distanziert und einsam. Zwar entwickelt sie sich im Laufe des Romans weiter, allerdings wird dies enttäuschenderweise nur erwähnt, statt diese Charakterentwicklungen richtig miterleben zu können. Ebenso missfiel mir, dass sie mit der Zeit „from zero to hero“-Eigenschaften entwickelte, ihre Fähigkeiten auf unerklärliche Weise passend zur Handlung immer umfangreicher wurden, bis es ab einem gewissen Punkt auf mich nur noch unglaubwürdig wirkte. Neben der angedeuteten Gesellschaftskritik vermisste ich eine ethische Auseinandersetzung mit den Androiden, die mal dem Menschen gleichgestellt wirkten, dann aber plötzlich nur wie „Dinge“ behandelt wurden. Das blieb im Roman leider genauso undeutlich wie das Setting selbst, welches ich mir anhand einiger eingeworfener Details doch größtenteils selbst zurechtfantasieren musste. Hintergründe zur Entwicklung der ADICs (wofür steht diese Abkürzung?), der implantierten Hive-Chips, finden sich leider auch nicht im Buch. Der Spannungsbogen, welcher zunächst vielversprechend aussah, nahm zum Ende hin leider auch rapide ab, da es statt überraschender Twists nur noch eine vorhersehbare, gradlinige Handlung ohne viel Tiefgang gab.
    Auch wenn die Idee faszinierend ist, hat mich doch der diesmal recht detailarme Stil nicht überzeugen können. Zuviel blieb oberflächlich oder wurde nicht ausreichend erläutert, manches driftete zum Ende hin in den Superlativ ab, blieb oberflächlich und vorhersehbar. Gelungene SF war das leider nicht, sorry.

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  • 3 Sterne

    Moontales, 02.08.2021

    Aus der tollen Buchidee hätte man mehr rausholen können

    In dem Buch finden wir uns in einer dystopischen Zukunftswelt wieder, in der das System eine absolute Klassengesellschaft geworden ist und die Armen zu einem schrecklichen Leben verdammt sind und sich z. B. auf dem Mars tot schuften müssen. In dieser Welt ist vor allem die Technologie extrem fortgeschritten, was dazu führt, dass Gehirne über Chips verfügen, die Kommunikation über diese Chips erfolgen kann, man seine Gefühle nicht mehr ausdrücken muss, sondern einfach übermitteln kann und vieles mehr. Das Konzept dahinter habe ich als unheimlich spannend und vielschichtig wahrgenommen. Leider wird es innerhalb des Buches oft nicht gut genug erklärt, sodass die Handlung an einem vorbei rast und man extrem aufmerksam lesen muss, aber selbst dann nicht alles versteht. Das finde ich super schade, denn das Potential war definitiv da und ein paar Seiten mehr hätten dem Buch nicht geschadet (im Gegenteil). Anfangs fällt das noch nicht so auf, da dort mehr Erklärungen erfolgen, aber ab ca. der Hälfte passiert so viel auf einmal, dass es bis zum Ende einfach immer chaotischer wurde und die Ereignisse nur so auf die Leser:innen einprasseln. Mir persönlich hat das nicht gefallen und für mich vieles kaputt gemacht.

    Der Schreibstil ist größtenteils gut, was mich allerdings extrem gestört hat, waren die Anhäufungen des Wortes „scheiße“, die vor allem im letzten Drittel sehr auffällig waren. Da fragt man sich beim Lesen dann, wieso die Autorin, wenn sie schon so viel fluchen muss, nicht zumindest andere Wörter einbringen könnte. So war es recht anstrengend und hat den Lesefluss gestört. Ab und an habe ich mich noch an ein paar unschönen Formulierungen gestört, wie z. B. das Menschen „spontan gestorben sind“. Bis auf diese Aussetzer gefiel mir der Stil aber gut.

    Mit den Charakteren hatte ich ebenfalls etwas meine Schwierigkeiten. Ich mag es nämlich, wenn man Gedanken und Gefühle der Protagonist:innen vermittelt bekommt, was hier nicht wirklich stattgefunden hat. Obwohl die Protagonistin ein Mensch ist, wirkte sie die meiste Zeit eher roboterhaft auf mich und war dann auch über normale menschliche Reaktionen oft erstaunt. Das hat sie für mich sehr unnahbar gemacht und ich konnte nicht richtig mit ihr sympathisieren.

    Am Ende blieben für mich bestimmt 15 Fragen offen ... fairerweise muss man aber auch sagen, dass es einen zweiten Band geben wird und die Fragen vielleicht dann noch geklärt werden?! Zumindest teilweise könnte ich mir das vorstellen.

    Für mich hätte das Buch mit seiner Idee und seinem Setting Potential zu einem 5 Sterne Buch gehabt, leider wurde das Potential nicht ausreichend ausgeschöpft, weshalb ich nur 2,5 Sterne vergeben kann, was ich selbst total schade finde.

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  • 3 Sterne

    Moontales, 02.08.2021 bei bewertet

    In dem Buch finden wir uns in einer dystopischen Zukunftswelt wieder, in der das System eine absolute Klassengesellschaft geworden ist und die Armen zu einem schrecklichen Leben verdammt sind und sich z. B. auf dem Mars tot schuften müssen. In dieser Welt ist vor allem die Technologie extrem fortgeschritten, was dazu führt, dass Gehirne über Chips verfügen, die Kommunikation über diese Chips erfolgen kann, man seine Gefühle nicht mehr ausdrücken muss, sondern einfach übermitteln kann und vieles mehr. Das Konzept dahinter habe ich als unheimlich spannend und vielschichtig wahrgenommen. Leider wird es innerhalb des Buches oft nicht gut genug erklärt, sodass die Handlung an einem vorbei rast und man extrem aufmerksam lesen muss, aber selbst dann nicht alles versteht. Das finde ich super schade, denn das Potential war definitiv da und ein paar Seiten mehr hätten dem Buch nicht geschadet (im Gegenteil). Anfangs fällt das noch nicht so auf, da dort mehr Erklärungen erfolgen, aber ab ca. der Hälfte passiert so viel auf einmal, dass es bis zum Ende einfach immer chaotischer wurde und die Ereignisse nur so auf die Leser:innen einprasseln. Mir persönlich hat das nicht gefallen und für mich vieles kaputt gemacht.

    Der Schreibstil ist größtenteils gut, was mich allerdings extrem gestört hat, waren die Anhäufungen des Wortes „scheiße“, die vor allem im letzten Drittel sehr auffällig waren. Da fragt man sich beim Lesen dann, wieso die Autorin, wenn sie schon so viel fluchen muss, nicht zumindest andere Wörter einbringen könnte. So war es recht anstrengend und hat den Lesefluss gestört. Ab und an habe ich mich noch an ein paar unschönen Formulierungen gestört, wie z. B. das Menschen „spontan gestorben sind“. Bis auf diese Aussetzer gefiel mir der Stil aber gut.

    Mit den Charakteren hatte ich ebenfalls etwas meine Schwierigkeiten. Ich mag es nämlich, wenn man Gedanken und Gefühle der Protagonist:innen vermittelt bekommt, was hier nicht wirklich stattgefunden hat. Obwohl die Protagonistin ein Mensch ist, wirkte sie die meiste Zeit eher roboterhaft auf mich und war dann auch über normale menschliche Reaktionen oft erstaunt. Das hat sie für mich sehr unnahbar gemacht und ich konnte nicht richtig mit ihr sympathisieren.

    Am Ende blieben für mich bestimmt 15 Fragen offen ... fairerweise muss man aber auch sagen, dass es einen zweiten Band geben wird und die Fragen vielleicht dann noch geklärt werden?! Zumindest teilweise könnte ich mir das vorstellen.

    Für mich hätte das Buch mit seiner Idee und seinem Setting Potential zu einem 5 Sterne Buch gehabt, leider wurde das Potential nicht ausreichend ausgeschöpft, weshalb ich nur 2,5 Sterne vergeben kann, was ich selbst total schade finde.

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  • 3 Sterne

    Julia L., 13.08.2021 bei bewertet

    Nicht gut genug ausgearbeitet

    Gute, überzeugende Science Fiction zu schreiben ist schwer. Dieses Gleichgewicht aus scheinbar unnützen (Technik-)Details und genügend Spannung, um den Leser bei der Stange zu halten, ist wirklich schwierig auszutarieren.

    Marie Grasshoff hat grundsätzlich eine interessante Welt konstruiert, die aus heutiger Sicht gar nicht so unmöglich erscheint:
    In der Welt der Zukunft kommunizieren die Menschen über Implantate, sogenannte ADICs. Die Spanne zwischen Arm und Reich ist aufs Unermessliche angewachsen. In dieser Welt führt die junge Atlas ein Doppelleben: tagsüber arbeitet sie für den größten Kommunikationsproduzenten, nachts betreibt sie dank ihres außergewöhnlihen ADICs Wirtschaftsspionage.

    Das Besondere an diesem Buch ist, dass es eine in schriftliche Form gefasste Hörspielserie ist. Aber genau daran krankt die Geschichte auch ein wenig: als Hörspiel, in kurze Episoden unterteilt, muss schnell viel Spannung aufgebaut werden, ohne dass das Tempo durch zu viele unnötige (?) Hintergrundinformationen gedrosselt wird. Was als Hörspiel aber noch funktioneirt, muss als Buch nicht logischerweise auch wirken. Hier zerstören die fehlenden Infos oft den Lesefluss, lassen zu viele Fragen offen oder werden einfach zu spät erst eingeflochten. Das lässt die Handlung etwas willkürlich wirken, man fühlt sich als Leser zu wenig mitgenommen.

    Das schlimmste ist allerdings, dass jede Wendung der Geschichte, jedes Problem, das den Figuren in den Weg fällt, immer mit Atlas überragender Fähigkeit gelöst wird (deren Ursprung/ Grund zudem nie so wirklich erklärt wird). Atlas wirkt damit auf Dauer einfach übermenschlich, ihre "Kräfte" wachsen zu wahrer Superpower an, die von nichts und niemandem gestoppt werden kann. Dadurch wirkt die Geschichte zum Ende hin unglaubwürdig.

    Und auch für die Ausgestaltung der Figuren bleibt aufgrund der Kürze der Episoden einfach zu wenig Platz. Emotionen werden nicht fühlbar, Charakterentwicklungen wenig nachvollziehbar. Zu keiner konnte ich eine wirkliche Bindung aufbauen.

    Fazit:
    Grundsätzlich gefällt mir die Idee, die Geschichte enthält so einiges an Potential. Aber für ein wirklich gutes Buch sollte die nächste Staffel des Hörspiels in der Buchfassung einfach noch etwas detailierter ausgearbeitet werden.

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