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  • 5 Sterne

    mimitatis_buecherkiste, 11.02.2022

    Als Buch bewertet

    Als im September 2019 ein Journalist den erfolglosen Videothekenbesitzer Michael Hartung besucht und behauptet, dieser sei ein Held, weil er vor Jahrzehnten 127 Menschen zu einer Massenflucht aus der DDR verholfen hätte, bestreitet Hartung das vehement. Der Journalist verweist auf seine Recherchen in Stasi-Akten, in denen alles dokumentiert sei. Nach einigen Bieren sowie der Aussicht auf ein hohes Honorar, ist Hartung damit einverstanden, den geschönten Sachverhalt zu bestätigen.

    „Da brauchen Sie kein schlechtes Gewissen zu haben, Herr Hartung. Sie lügen ja nicht, Sie sagen nur nicht die ganze Wahrheit, das ist ein großer Unterschied.“ (Seite 56)

    Die Geschichte verselbständigt sich, Hartung wird zum Held erklärt und findet sogar eine Frau fürs Leben. Dennoch ist er damit nicht zufrieden, will auch kein Held sein, aber ein Ausweg scheint nicht in Sicht, denn zu viele Personen sind in diesen Betrug verwickelt, zu viel steht auf dem Spiel.

    Hartung war mir anfangs nicht sympathisch, aber im Laufe der Geschichte habe ich meine Meinung über ihn geändert. Ein Hochstapler wider Willen, der im Verlauf der Erzählung zu sich selbst findet. Der Humor ist großartig; ob West oder Ost, beide Seiten kriegen ihr Fett ab und das nicht zu knapp. Herrlich! Die Verwicklungen rund um die Lüge, die eigentlich nur aus einer Ausschmückung der Wahrheit resultiert, haben mich amüsiert, oft zum lachen gebracht und außergewöhnlich gut unterhalten. Ein wunderbares Buch über Freiheit und den Mut, das Richtige zu tun, das ich gerne verfilmt sehen würde. Von mir gibt es fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Bibliothekarin, 19.02.2022

    Als Buch bewertet

    Die Aufmachung des Buches ist hochwertig mit Schutzumschlag und praktischem Lesebändchen.
    Mich hat das Buch sehr gut unterhalten.
    Geschichten aus dem Osten faszinieren mich immer wieder. So auch diese Geschichte.
    Michael Hartung lebt in Berlin und hat schon viele seiner Arbeitsstellen wegen technischem Fortschritts verloren. Nun ist er Videothekenbesitzer und auch hier naht das Ende.
    Eines Tages betritt ein eifriger Journalist den Laden. Dieser hat in Stasiakten gewühlt um eine aufregende Geschichte zum 30.Jahrestag des Mauerfalls zuschreiben. Dabei ist er auf Hartung gestoßen, der 1983 ungewollt 127 Menschen die Flucht mit der S-Bahn nach Westberlin ermöglichte.
    Der Journalist möchte diese Geschichte groß herausbringen und für Geld stimmt Hartung natürlich zu. Doch sie bleiben nicht immer bei der Wahrheit und schon bald nimmt das Schicksal seinen Lauf. Aus kleinen Lügen werden schnell große Unwahrheiten und Hartung fühlt sich in seiner Haut nicht mehr wohl und überlegt das Ganze aufzudecken.
    Die turbulente Geschichte um Hartung hat mir sehr gut gefallen.
    Die Charaktere waren gut herausgearbeitet und Hartung war mir sehr sympathisch.
    Der Schreibstil von Maxim Leo ist bildhaft und witzig und brachte mich an manchen Stellen zum schmunzeln. Hier werden auch Klischees auf die Schippe genommen.
    Alles in Allem gibt es von mir eine klare Leseempfehlung!!

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  • 5 Sterne

    Katrin E., 21.02.2022

    Als Buch bewertet

    5 Minuten Ruhm

    Angeblich wollen wir die alle mal im Leben haben. Aber was ist, wenn diese auf einer Lüge aufbauen? Wie kommt man da wieder raus und was macht es mit einem?

    Völlig ungewollt geht es unserem Protagonisten Michael Hartung so. Durch ein Missverständnis (und ein bisschen Geld) wird er zu einem Helden, der bei einer Massenflucht aus der DDR, bei der 127 Menschen in einem S-Bahnzug am Bahnhof Friedrichstraße in den Westen gelangten geholfen haben soll.

    Dem Autor Maxim Leo gelingt es mit einer Mischung aus Humor, Ironie und dennoch einer gewissen Deutlichkeit den Leser in den Bann der Geschichte zu ziehen. Es werden Vorurteile aufgegriffen und verwoben, völliges Chaos trifft auf die Liebe und mittendrin ist Michael der plötzlich eine Aufmerksamkeit bekommt, die er eigentlich nie wollte. Der Wunsch nach dem persönlichem Glück und einer heilen Familienwelt haben ihn in ein Durcheinander trudeln lassen, aus dem er sich eigentlich nicht mehr befreien kann, ohne wieder als der dazustehen, der er am Anfang des Romans ist - ein erfolgloser und einsamer Videothekenbesitzer. Wies nun endet? Das muss und soll jeder Leser selbst entdecken.

    Für mich war es ein wunderbares und kurzweiliges Lesevergnügen. Gern hätte ich Michael noch ein bisschen länger begleitet. Zudem wird es nicht das letzte Buch von Maxim Leo für mich gewesen sein.

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  • 5 Sterne

    Nevena B., 11.02.2022

    Als Buch bewertet

    Eigentlich hat Michael Hartung nur die Befehle ausgeführt, als er in der DDR die Weiche umlegte. Dass dann eine Straßenbahn in Westdeutschland landen würde  das war nicht geplant, doch zum Glück hatte man ihn nicht allzusehr vestraft. Umso überraschter ist er, als ein Journalist in seiner leeren Videothek auftaucht und über seine "Heldentat" berichten möchte. Aber ein paar Beschönigungen hier und einige Dazudichtungen da können ja nicht schaden, vor allem, wenn für ihn auch noch eine schöne Geldsumme rausspringt... Doch ab da ist das Chaos nicht mehr aufzuhalten.

    Maxim Leo schafft es, dieses Chaos in allen Bereichen perfekt darzustellen. Dazu zählen nicht nur das Privatleben des Protagonisten sondern auch die Reaktion der Gesellschaft, der Medien und der Politik, die die ganze Situation noch aufbauschen. Zusätzlich zeigt der Autor die noch immer vorherrschende Diskepanz zwischen den Westdeutschen und den Ostdeutschen auf und wie sich diese im täglich Miteinander widerspiegelt.

    Durch die abwechselnden Erzählperspektiven bekommt man Einblick in alle Sichtweisen, sei es der überhebliche Journalist oder der ehemalige Stasi-Mitarbeiter.

    Was diese Lektüre zu einem Must-Read macht sind die vielen Pointen zwischen den Zeilen. Ein wahrer Genuss und Anregung zum Nachdenken über unsere heutige Gesellschaft, Denkweise und Vorurteile.

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  • 5 Sterne

    Christine K., 09.02.2022

    Als Buch bewertet

    Tragisch-komisch und macht nachdenklich

    Nachdem mich Maxim Leo im letzten Jahr schon mit seinem biografischen Familienroman „Wo wir zu Hause sind“ begeistert hat, stand das neue Werk von ihm direkt nach der Ankündigung auf der Wunschliste.

    Dieses Mal ist es eine fiktive Geschichte. Der Protagonist Michael Hartung – geboren und aufgewachsen in der DDR – ist recht glücklos durch sein Leben gestolpert. Irgendwie kam er bei allem zu spät. Die technischen und politischen Entwicklungen haben ihn überholt und zurückgelassen. Jetzt, 30 Jahre nach dem Mauerfall, betreibt er eine Videothek, die erwartungsgemäß mehr schlecht als recht läuft. Aber er hat sich damit arrangiert.

    Dann holt ihn aber seine Vergangenheit ein. Auf Grund eines Missgeschicks hatte er in den 80er Jahren, quasi Beihilfe bei der Flucht von 127 Menschen in den Westen geleistet. Dieser Zufall wird von einem Journalisten als große Heldentat aufgebauscht und damit steht der zurückgezogene Michael Hartung nun plötzlich im Rampenlicht der Öffentlichkeit.

    Diese tragisch-komische Geschichte ist unterhaltend und macht gleichzeitig nachdenklich. Sie greift die immer noch vorhandene Ost-West-Schieflage auf. Auch heute ist es leider noch relevant, wo man geboren und aufgewachsen ist.

    Für mich ein absolutes fünf Sternebuch und eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Lesemone, 27.01.2022

    Als eBook bewertet

    Videothekenbesitzer Michael Hartung gerät unfreiwillig in eine Spirale voller Lügen hinein und muss irgendwie zusehen, damit er da wieder rausfindet. Denn er hat sich verliebt und diese Liebe droht durch seine Schwindeleien zu zerbrechen. Wie schnell wird aus einer kleinen Unstimmigkeit, eine komplett andere Geschichte gestrickt. Zwar schlägt bei Protagonist Michael zu Beginn noch das Gewissen, doch mit ein bisschen Geld, setzt er sich ganz schnell über das eigene Gewissen hinweg. Es war klasse zu lesen, wie sich die ganze Geschichte verselbstständigte. Alles ging so schnell, dass Michael da gar nicht mehr hinterher kam. Einmal in der Welt, ist so eine Sache schwer wieder zu berichtigen. Vor allem die Lösung des Problems hat mich begeistert. Maxim Leo hat hier ein Szenario geschaffen, das unterhaltsam zu lesen war und mich an vielen Stellen schmunzeln ließ. Ein sehr tolles Buch, das sich mit dem Leben in der damaligen DDR beschäftigt. Die Charaktere sind gut gezeichnet. Hartung ist etwas schrullig und eigentlich glücklich in seiner Videothek, Journalist Landmann sehr zielstrebig und nach Aufmerksamkeit strebend und dann kommen noch die wirklichen Helden der DDR, die sich durch den neuen Helden am Himmel, auf die Füße getreten fühlen. Ein sehr unterhaltsames Buch, das ich gerne weiterempfehle!

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  • 5 Sterne

    bajü, 19.02.2022

    Als Buch bewertet

    Zwiespalt
    Eine sehr schöne Geschichte um Wahrheit, Erfolg und Ehrlichkeit.
    Der von dem Journalisten Alexander Landmann ernannte Held Michael Hartung wird durch Recherchen des Herrn Landmann,welcher Hartungs Geldnot ausnutzt, in eine schwierige Lage gebracht. So verstricken sich die beiden in ein Lügengeflecht. Doch im Verlauf der Geschichte plagen Hartung Gewissensbisse. Er muss sich für Wahrheit oder Lüge entscheiden, um sein durcheinandergeratenes Leben wieder in den Griff zu bekommen.
    Das Lesen der Geschichte hat viel Spass bereitet. Die Hauptcharactere sind sehr gut beschrieben. Man kann schnell erkennen, wie gutgläubig sich Michael durch seine Geldsorgen von dem sensationsgierigen Landmann um den Finger wickeln lässt, bis ihn das schlechte Gewissen plagt. Dies macht ihn gleich symphatisch.
    Gefallen fand ich auch an dem einfachen, sachlichen Schreibstil, in dem anschaulich die immer noch bestehenden Ost - West Unterschiede beschrieben sind.
    Sehr schön und total passend wirkt auch das bunte Cover mit dem Zug, mit dem Alles begann, auf den neugierigen Leser.
    War mein erstes Buch des Autors Maxim Leo bestimmt aber nicht mein letztes.

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  • 5 Sterne

    Herr Wieland, 20.03.2022

    Als Buch bewertet

    Ein bisschen wie »Schtonk!«. Aber eben nur ein bisschen. In Maxim Leos neuen Roman »Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße« will erst ein Journalist, dann sein Magazin und plötzlich das ganze Land unbedingt einen Helden. Der Auserkorene war das nie, die Heldentat im Heute war ein damaliges Versehen. Die sich daraus entwickelnde Lügengeschichte ist ungemein unterhaltsam.

    Es ist ein Roman über Ost und West, über Medien, über Politik, über Ehrlichkeit und über die »Wahrheit« im Blick auf die Historie. Große Themen, die beiläufig daherkommen, während klar gezeichnete Figuren miteinander in Beziehung treten und die Story des Buchs entwickeln. Keine Figur bleibt blass, alle bekommen ihren kurzen Scheinwerfer-Auftritt, alle werden in ihrem Handeln nachvollziehbar. Das führt dazu, dass die Erzählung nie oberflächlich daherkommt, obwohl sich die Handlung so schön leicht anfühlt. Dabei sorgen kurze Kapitel für Tempo. Die Geschichte fließt von Szene zu Szene, ohne jegliche Längen, ohne alles, was es nicht gebraucht hätte. Derart flott, dass sie auch einen unterhaltsamen Film abgeben würde. Ein bisschen wie »Schtonk!«. Aber eben nur ein bisschen.

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  • 4 Sterne

    Anne H., 11.02.2022

    Als Buch bewertet

    Held wider Willen und besseren Wissens

    Michael Hartung führt seit Jahren ein Leben ohne besondere Vorkommnisse. Hart ausgedrückt könnte man auch sagen: er ist gescheitert. Wohnt im Hinterzimmer seiner schlecht laufenden Videothek, zur Tochter besteht kein Kontakt, ein Sozialleben spielt sich zwischen dem Kiosk gegenüber und Begegnungen mit Nachbarin Beate ab. Irgendwie war es auch nie anders. Eine große Laufbahn war für ihn in der DDR nicht geplant, ein paar Jahre Stellwerksmeister, dann im Braunkohleabbau, schließlich die Videothek, kurz vor dem Aus. Michael führt sein Leben leidenschaftslos.
    Zum 30. Tag des Mauerfalls braucht ein aufstrebender Journalist nun eine Story, jenseits des drögen immer wieder gleichen Berichts zur Wiedervereinigung. So stößt Alexander Landmann auf eine Geschichte, die ihresgleichen sucht: eine Massenflucht in einem S-Bahn-Zug über den S-Bahnhof Berlin-Friedrichstraße. Hauptrolle: Michael Hartung. Der ist vollkommen konsterniert, als der Journalist ihm von seiner Heldentat berichtet. Selbstverständlich an den Zwischenfall kann er sich erinnern, nicht jedoch an seine heldenhafte Rolle in diesem Szenario. Letztlich lockt der finanzielle Anreiz, aber er hält sich vage. Dann jedoch gewinnt die ganze Sache eine aufhaltbare Eigendynamik. Die Story wird ohne weitere Absprache zum Aufmacher, denn auch Journalist Landmann hat sich in eine Situation manövriert aus der es kein Zurück mehr gibt. Die beiden kommen überein: Michael Hartung wird den Helden in dieser Geschichte spielen. Wider Erwarten ist dies jedoch keine Eintagsfliege und nimmt Fahrt auf: plötzlich steht der blasse Michael im Mittelpunkt des Interesses. Nicht nur seine Tochter meldet sich, Journalisten belagern sein Zuhause, Talkshow-Auftritte folgen, sogar eine Einladung zum Bundespräsidenten, er verliebt sich in eine Frau, die er unter normalen Umständen nie getroffen hätte. Sein Leben bekommt eine ganz andere Dynamik und doch steht er auch vor Problemen, die er nie zuvor hatte. Und selbstverständlich werden auch Nachforschungen angestellt, denn genauso selbstverständlich gibt es Menschen, die genau wie Michael Hartung wissen, was tatsächlich geschehen ist. Aber einen Helden vom Podest zu schubsen gibt selten gute Publicity…

    „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“ erzählt die zugleich anrührende als auch humorvolle Geschichte eines Helden wider Willen. Großartig ist die Darstellung der Dynamik, die eine Sache entwickelt, die unfreiwillig ins Rollen gebracht wurde, und fortan Einfluss auf nicht nur ein, sondern viele Leben hat. Michael Hartung ist der Prototyp des unauffälligen Normalverbrauchers, dessen Leben keinerlei Höhen mehr erfahren wird. Ja, diese eine merkwürdige Episode in der Vergangenheit, hat man ja selbst schon fast vergessen. Doch dadurch kommt letztlich sein Leben in Schwung, was ihm auf irgendeine Weise auch gut gefällt, vieles ändert sich für ihn zum Positiven. Gut dargestellt wird, wie in ihm das Gefühl wächst, ein Fremdkörper in seinem neuen Leben zu sein und das gerade, wenn er sich dieses neue Leben erhalten will, er das demontieren muss, was es erst ermöglicht hat und er die Lüge entlarven muss.
    Das alles unterhält, durch den flüssigen Stil der Erzählung, durch den feinen Humor, und berührt gleichzeitig durch die feine Psychologie dahinter. Leichtigkeit und Tiefe besitzen hier eine sehr ausgewogene und stimmige Koexistenz.

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  • 5 Sterne

    Daniela K., 07.02.2022

    Als Buch bewertet

    Eine Inhaltsbeschreibung werde ich hier nicht aufführen, dafür bitte den Klappentext lesen.
    Ich fand das Cover ansprechend gestaltet. Die Farbwahl lässt auf einen Feelgood-Roman schließen, welches sich meiner Meinung nach bestätigt hat. Der Schreibstil des Autors gefällt mir sehr gut, da sich die Geschichte flüssig lesen lässt und man nicht über verschachtelte Sätze stolpert. Es war amüsant zu lesen wir der Protagonist in seinem, aus Missverständnissen entstandenen, Lügenkonstrukt auflebt und versucht dieses zu lösen ohne seine neue Liebe zu verlieren. Aber:

    -----ACHTUNG SPOILER!!!-----

    Zum Ende des Buches fand ich die Auflösung sehr, sagen wir Mal, actionreich. Der Autor hat im Vorfeld gut vorgearbeitet um zu dem Schluss zu kommen wie zB dass der Bruder von Landmann gewalttätig ist oder die Tochter des Protagonisten eine Hackerin ist. Für meinen Geschmack waren das zu viele "Zufälle" der Personenkonstellation damit Michael Hartung die Situation auflösen kann.


    ----SPOILER ENDE----

    Mir hat das Buch dennoch gut gefallen und empfehle es als leichte Unterhaltskost.

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  • 5 Sterne

    CanYouSeeMe, 25.02.2022

    Als eBook bewertet

    Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße heißt Michael Hartung. Er wurde von Autor Maxim Leo wunderbar humorvoll und originell auf die Seiten dieses Buches gebannt. Ich habe nicht erwartet dieses Buch in so kurzer Zeit zu verschlingen, die Story hat mich völlig vereinnahmt und nicht mehr losgelassen. Das lag zum einem an dem sehr eingängigen und humorvollen Schreibstil, zum anderen an dem herrlich ehrlichen und sympathischen Protagonisten des Buches.
    Hartung ist ein angenehmer Hauptcharakter, dem ich seine Unwahrheiten gar nicht übel nehmen kann. Auch die weiteren Charaktere dieses Buches haben mir gefallen, wenngleich sie nicht sehr umfassend charaktersiert sind. Mir haben die aufgeführten moralischen Dilemma gefallen. Der dargestellte, weit nach der Wiedervereinigung bestehende Ost-West-Konflikt ist für mich, die die deutsche Teilung nie selbst erlebt hat, immer ein wenig mysteriös. Hier in dem Buch wurde er greifbarer.
    Besondere Erwähnung muss natürlich auch das liebevoll gestaltete und gut zu Buch und Titel passende Cover finden. Der Gesamteindruck ist sehr harmonisch.

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  • 5 Sterne

    Kathrin R., 31.01.2022

    Als Buch bewertet

    Grandios

    Maxim Leo hat ein grandioses Buch verfasst.

    Bereits das farbenfrohe, ausdrucksstarke Cover mit der Tänzerin hat mich sofort angesprochen.

    Auch hat der Autor ein Talent mich auf den ersten Seiten in den Bann zu ziehen und mich bis zur letzten Seite nicht mehr loszulassen.

    Gerade die Kombination aus Humor, Spannung und kraftvollem Inhalt haben mich begeistert.

    Der Schreibstil ist wunderbar mitreißend und zugleich hat er durch den Charme der Hauptfigur etwas Leichtes. Gleichzeitig ist im Buch so viel Wahres enthalten, was das Lesen auch noch in gewisser Weise emotional macht.

    Während des Lesens hatte ich ständig Bilder der Handlung im Kopf, wodurch die Handlung noch greifbarer wurde.

    Immer wieder wird das eigene Weltbild in Frage gestellt und dazu animiert, sich aus der eigenen Komfortzone zu wagen.

    Alles in allem ein Buch, welches ich sehr gerne gelesen habe und welches mich auf jeder einzelnen Seite überzeugt hat.
    Daher gibt es volle Punktzahl von mir und eine klare Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    katikatharinenhof, 10.02.2022

    Als Buch bewertet

    Die Macht (hinter) der Lüge

    Michael Hartung lebt mehr schlecht als recht von den Einnahmen seiner Videothek. Das ändert sich, als ein Reporter bei ihm anfragt, ob er seine Geschichte als Fluchthelfer zum Jahrestag des Mauerfalls veröffentlichen darf. Hartung, eigentlich eher bescheiden, ziert sich erst und gibt dann doch freiwillig Auskunft auf die Fragen des Journalisten. Aber was er dann in der Zeitung liest, entspricht so gar nicht dem, was vorgefallen ist. Es scheint niemand zu interessieren, dass der Artikel von vorne bis hinten erlogen ist, denn plötzlich ist Hartung ein Held....


    Maxim Leo erzählt vor dem Hintergrund des dreißigsten Jahrestages des Mauerfalls eine Geschichte, die die Macht der Lüge zeigt und wie sich die Sichtweise der Menschen verändert, wenn aus einem scheinbar unsichtbaren Mann ein Held des Alltags wird, der sogar Zeitgeschichte schreibt.

    Mit Michael Hartung ist ein echter Anti-Held in denn Seiten unterwegs, dessen Leben eher auf Scheitern als auf Erfolg gepolt ist. Beziehung im Eimer, kein Kontakt zur bereits erwachsenen Tochter, beruflich läuft es auch eher mau, aber Freunde, die hat Hartung.

    Erst als die große Lüge veröffentlicht wird, wendet sich das Blatt und Hartung wird zum Star. Von den Medien geliebt und hochgejubelt, lernt der bescheidene Mann die Sonnenseite des Lebens kennen. Wie oft habe ich mich gefragt, wann ihm die Lüge um die Ohren fliegt und dem Ganzen ein Ende setzt.

    Die Erzählung befasst sich mit der fiktiven Geschichte um eine gelungene Flucht aus der DDR und dem immer noch vorhandenen Schubladendenken zwischen Ost und West, auch wenn die Wiedervereinigung mehr als 30 Jahre her ist. Vorurteile lassen sich neben nicht einfach mal bei Seite wischen, erst recht nicht, wenn sie immer wieder von den Medien befeuert werden. Auch wird hier deutlich, wie sehr wir uns nach "Helden" sehnen, zu denen wir aufblicken und sie verehren können.

    Der Einblick in das Machtgefüge der Medienwelt gelingt Leo sehr gut, zeigt er doch seinen Leser:innen, wie einfach es ist, die Wahrheit sich so zurechtzubiegen, dass aus wenigen Worten einer Lüge ein großer Held geboren werden kann. Die Botschaft kommt an, denn wie oft lesen wir Schlagzeilen und hinterfragen sie nicht.

    Der Autor demonstriert sehr anschaulich,, wie leicht sich ein Mensch "lenken" lässt, wenn im Hintergrund Personen agieren, die die Fäden der Macht in den Händen halten.

    Aus dem Mann von nebenan wird im Handumdrehen ein Star, aber Hartung fühlt sich als Hochstapler nicht wohl und merkt, dass er so nicht weitermachen kann. Mit Wortwitz und Charme lässt der Autor seine Figur auf dem rutschigen Parkett von Politik und Medien auftreten, hält den Leser.innen einen gesellschaftskritischen Spiegel vor und zeigt, wie einfach es ist, mit den richtigen Mitteln Menschen zu manipulieren.

    Der Roman galoppiert leider am Ende etwas davon und es wirkt so, als ginge dem Schreibenden auf den letzten Metern die Puste aus, da sich hier die Ereignisse überschlagen. Ansonsten ein kurzweiliges Lesevergnügen.

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  • 5 Sterne

    Jürg K., 16.01.2022

    Als Buch bewertet

    Klapptext: Im September 2019 bekommt Michael Hartung Besuch von einem Journalisten. Der recherchiert über eine spektakuläre Massenflucht aus der DDR.
    Fazit: Michael Hartung betreibt einen kleinen Videoladen. Dieser floriert mehr schlecht als recht. Als er eines Tages Besuch eines Journalisten erhält. Dieser nennt ihn einen Helden. Er will keine Auskunft geben und streitet alles ab. Doch der Journalist kann ihn überzeugen. Es geht um eine Flucht von 127 Menschen aus der DDR. Die Beschreibung der Vorkommnisse sind so realistisch, dass man als Leser meint, dabei gewesen zu sein. Hartung war zu der Zeit Stellwerksmeister am Bahnhof Friedrichstrasse. Nach dem Artikel reissen sich die Medien um ihn. Hartung geniesst das Leben. Bis er Paula kennen lernt. Sie war als Kind in diesem S-Zug dabei. Der Leser merkt beim Lesen, dass Hartung verzweifelt einen Ausweg aus der Lüge finden muss. Das Buch ist sehr gut geschrieben und das Lesen ist sehr spannend. Deshalb gebe ich gerne eine Empfehlung ab.

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  • 5 Sterne

    Bücherwelt1967, 07.02.2022

    Als Buch bewertet

    Maxim Leo hat ein wunderbares Buch geschrieben. Im Mittelpunkt des Geschehens steht Michael Hartung. Finanziell läuft es bei Hartung gerade nicht so gut. Plötzlich taucht der Journalist Alexander Landmann auf und konfrontiert ihn damit, dass er zu DDR - Zeiten 127 Menschen zur Flucht verholfen haben soll. Als ehemaliger Stellwerksmeister soll er eine Weiche der S - Bahn manipuliert haben. Doch war es wirklich so? Nach einer großzügigen Zahlung bestätigt Hartung die Geschichte. Der Artikel wird ein sensationeller Erfolg, die Medien stürzen sich auf Hartung und das Schicksal nimmt seinen Lauf....
    Maxim Leo schreibt bildhaft und zuweilen amüsant. Der Roman liest sich flott. Ich fühlte mich bestens unterhalten. Positiv ist auch, dass der Inhalt ein bisschen zum Nachdenken anregt: sind die Dinge immer so wie sie zu sein scheinen?
    Der Roman hat Charme und Witz, ich empfehle ihn gern weiter.

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  • 5 Sterne

    M. Falkenberg, 15.02.2022

    Als Buch bewertet

    Michael Hartung, Ex-Eisenbahner aus DDR-Zeiten und Videothekenbesitzer kurz vor der Pleite, wird durch ein Missverständnis wider Willen zum Hochstapler und in eine turbulente Geschichte hineingezogen, die schon nach kurzer Zeit nicht mehr zu steuern ist, weder von ihm noch von dem Journalisten Alexander Landmann, der vermeintlich einer ganz großen Story auf der Spur ist. Das Buch ist auch eine schräge Ost-West-Komödie, die absolut hervorragend geschrieben ist, herrlich komisch und auch tragisch, aber nie platt. Viele Klischees werden genial auf die Schippe genommen (für den Namen Holger Röslein habe ich eine Weile gebraucht). Und doch ist es keine reine Satire. Möglicherweise erkennt man als „Ossi“ noch mehr darin. Fest steht, wer Der heilige Eddy von Jakob Arjouni geliebt hat, wird auch hier voll auf seine Kosten kommen. Fazit: Maxim Leo wird mit jedem Buch besser!

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  • 5 Sterne

    brauneye29, 10.02.2022

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt:
    Ein Journalist taucht bei Michael Hartung auf, der Journalist recherchiert über eine Massenflucht in der DDR, bei der Hartung den Drahtzieher der Aktion sieht. Hartung dementiert zunächst, ist nach Zahlung eines Honorars aber doch bereit die Geschichte zu bestätigen. Er fühlt sich wie ein Held und verstrickt sich immer mehr in die Geschichte.
    Meine Meinung:
    Die Geschichte hat einfach Charme. Wie Hartung sich in die Geschichte rein quatschen lässt und dann Probleme hat wieder raus zu kommen, hat echt Spaß gemacht beim Lesen. Ich fand die Protagonisten auch sehr interessant, gerade auch Hartung. Sehr lustig auch die wahre Erklärung für die Massenflucht, sehr amüsant. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, das Buch liest sich sehr flott weg. Mir hat es fehlten und ich würde es uneingeschränkt zur Lektüre empfehlen.
    Fazit:
    Sehr unterhaltsam

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  • 5 Sterne

    Edith S., 22.02.2022

    Als Buch bewertet

    Michael Hartung (hier immer nur Hartung) sitzt gelangweilt und alleine in seiner Videothek. Kaum Kundschaft, keine Einnahmen (und somit pleite), seinen gelernten Beruf gibt es so nicht mehr, die Familie hat ihn verlassen. Er fühlt sich, zu Recht, wie ein Verlierer. Da kommt - anlässlich des 30 jährigen Mauerfalls - ein Journalist in den Laden und will ihn als Drahtzieher einer Massenflucht interviewen. Hartung sieht sich nicht als Held, die Weichenstellung war ein Zufall. Aber das Geld womit der Journalist lockt, würde ihm aus der Schuldenfalle helfen. Und je öfter er die Geschichte erzählt, desto wahrhaftiger wird sie. Bis er sich verliebt ...

    Eine wirklich gute Geschichte um einen sympathischen Held wieder Willen. Sie liest sich flott und lässt einem das eigene Ost-West Verhalten überdenken.
    Das Cover sticht mit den bunten Farben ins Auge.

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  • 5 Sterne

    Lisa B., 14.03.2022

    Als Buch bewertet

    Maxim Leo schreibt in Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße heiter und humorvoll, ernst und empatisch eine tolle Geschichte unserer Zeit.

    Michael Hartung ist eine gescheiterte Existenz. Er besitzt einen Videoverleih der nicht gerade prächtig läuft. Überraschend erhält der Endfünziger Besuch von einem Journalisten der über ihn und seine Heldentat recherchiert hat. Hartu g soll 127 Menschen auf spektakuläre Art aus der DDR gerettet haben. Zunächst dementiert er alles,doch ist die Verlockung des Honoras zu groß und er sieht sich gezwungen das Missverständnis nicht aufzuklären und die Ereignisse überschlagen sich jäh.....
    Unglaublich klug und humorvoll wird hier in diesem Roman von einer längst vergangenen Zeit und ihren Folgen berichtet. Das Buch liest sich hervorragend leicht und macht wirklich sehr viel Spaß. Absolut gelungen und lesenswert.

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  • 4 Sterne

    Magineer, 08.03.2022

    Als Buch bewertet

    Ein deutsch-deutscher Schelmenroman

    Michael Hartung, Ex-Stellwerkarbeiter bei der ostdeutschen Bahn, später Stasi-Inhaftierter und nach der Wende in diversen Geschäften mehr oder minder erfolglos, hat in seiner mittlerweile mies laufenden Videothek "Moviestar" zwar, wie bei ihm üblich, den Trend der Zeit verschlafen, aber lebt sein Leben genügsam und alten Erinnerungen nachhängend inmitten längst vergessener Filmklassiker und den gelegentlichen Feierabend-Bierflaschen. Als eines Tages ein Reporter bei ihm auftaucht und ein über 35 Jahre zurückliegendes Missgeschick als heldenhafte DDR-Fluchthilfe neu interpretiert, gerät Hartung als Retter wider Willen ins gleißend helle Licht einer medialen Öffentlichkeit auf der Suche nach neuer Beute. Ein irrer Trip beginnt ...

    Maxim Leos "Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße" ist ein Stück neuer deutscher Literatur, das es sich mit unbeirrter Selbstsicherheit zwischen den sarkastischen Kalauer-Kladden auf den Bestsellerregalen der großen Buchhändler und der eher feinsinnigen Verschrobenheit eines Sven Regener gemütlich macht und seinen Antihelden Michael Hartung als moderne Kollage aus Münchhausen, Eulenspiegel und dem Simplicissimus anlegt. So wie die großen Vorbilder hält auch Hartung der deutsch-deutschen Wirklichkeit mit beißendem Spott einen Spiegel vor, demontiert die heutige Medienlandschaft ähnlich mitleidlos wie zuletzt Timur Vermes in "Er ist wieder da" und hat dabei einige sehr kluge Sätze zum Verhältnis der ehemals voneinander getrennten alten und neuen Bundesländer zu sagen. Letztendlich bleibt, abseits einer wirklich amüsanten Geschichte mit teils überzeichneten, aber (fast) immer sympathischen Figuren, die Erkenntnis eines gewollten Missverständnisses, mit dem sich die Öffentlichkeit ihr eigenes Bild von den Mentalitäten im geteilten Deutschland zurechtbastelt. Leo wird dieses Bild nicht geraderücken können, aber er lüpft gekonnt den Vorhang und legt den Finger auf alte Wunden, nostalgische Verklärung und verallgemeinerte Feindbilder gleichermaßen. Hüben wie drüben: Nicht alles war schlimm. Manches war schlimmer. Und einiges besser. Aber alles war anders.

    Derzeitiger Top-Tipp für Leser unterhaltsamer deutscher Gegenwartsliteratur. Maxim Leo hat's drauf!

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