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  • 5 Sterne

    19 von 26 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fuechslein, 26.02.2017

    Glück gibt es überall

    Wer kommt schon auf die Idee, seinen Sohn nach einem Beruhigungsmittel zu nennen? Walerians Mutter. Ihr verdankt er diesen ungewöhnlichen Vornamen. Ebenso, dass er die ersten elf Jahre seines Lebens bei den Großeltern in Polen aufwuchs, um danach von seiner merkwürdigen Mutter nach Wien entführt zu werden. Hier versucht der Junge, irgendwie klar zu kommen. Er lernt langsam Deutsch, weil seine Wiener Mitschüler auf der Sonderschule so langsam reden, dass ihm Zeit bleibt, jedes Wort im Wörterbuch nachzuschlagen. An der Handelsakademie perfektioniert er das Schulschwänzen und begegnet dem Leben täglich aufs Neue voller Staunen und Hoffnung. Wo andere klagen würden, erkennt Walerian für sich etwas Positives. So hat der junge naive Held ständig das Gefühl, sein Leben würde sich zum Besseren wenden, was es letztendlich auch tut. Jede Verbesserung nimmt er staunend und dankbar an. Darin liegt für mich der Zauber dieses Buches. Das Glück der kleinen Dinge erkennen wie ein Kind. Und wenn es nur der faszinierend schnell wachsende Schimmelfleck an der Wand ist. Lebten alle Menschen so, gäbe es mehr Freude in der Welt.

    Dieser Roman des polnischen Autors Radek Knapp trägt zumindest teilweise autobiografische Züge. Wie Walerian wuchs der Schriftsteller zunächst bei den Großeltern auf, bevor er mit 12 Jahren zu seiner Mutter nach Wien kam und dort u.a. auch die Handelsakademie besuchte.

    Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es lässt sich gut lesen, neben der Handlung erfahren wir viel über Walerians Gedankenwelt. Die ist keinesfalls langweilig, sondern macht, dass einem beim Lesen warm ums Herz wird. Was es mit dem seltsamen langen Titel des Buches auf sich hat, erfahren wir im Laufe der Erzählung.

    Fazit: Ein schönes, Herz wärmendes Buch. 5*****

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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    witchblade, 28.03.2017

    Das kleine, aber feine Büchlein von Radek Knapp hat mir sehr gut gefallen. Auf den ca. 130 Seiten wird die Geschichte von Walerian erzählt, der als Kind von seiner Mutter von Polen nach Wien mitgenommen wird.

    Es wird geschildert, mit welchen Problemen Walerian fernab seiner Heimat zu tun hat und wie er mit diesen umgeht. Er ist ein Stehaufmännchen und tut sich auch ohne richtige Schulausbildung überall so durch - über allem steht jedoch immer das eine wichtige Thema: was ist eigentlich Heimat.

    Auch wenn der Schreibstil eher humorvoll und locker wirkt, so ist dieses Buch doch intelligent und klug geschrieben und konnte mich vollkommen überzeugen! Radek Knapp hat mich mit diesem Buch auch sehr neugierig auf seine anderen Werke gemacht.

    Wann lässt du dein Boot fahren? Das ist für mich die wichtigste Message dieses Buches - sein Leben in die Hand nehmen, entscheiden, was für einen selbst das Beste ist, auch wenn man damit nicht unbedingt die Erwartungen Anderer erfüllt. Walerian ist hier das Paradebeispiel für ein unerschütterliches Stehaufmännchen, denn er weiß aus jeder Situation das Beste für ihn zu machen.

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  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Norma K., 18.02.2017 bei bewertet

    Dieses Buch, nein Büchlein, ist für mich wie die Entdeckung eines Schatzes. Der Inhalt ist schnell erzählt: Der 12-jährige Walerian, benannt nach einem Beruhigungsmittel, kommt mit seiner Mutter von Warschau nach Wien. Hinauswurf aus der Schule, Hinauswurf aus Gelegenheitsjobs, Hinauswurf aus der Wohnung der Mutter – so lernt Walerien als wesentliche Erkenntnis: „Der Einzige, auf den man sich verlassen kann, ist man selbst.“ Oder dass man den Aufenthaltsort während des Schuleschwänzens gut wählen musste. Museumsbesuche sind perfekt, Zooaufenthalte dagegen weniger, da man nicht durch eine zu gesunde Hautfarbe auffallen durfte. So wandert Walerian weiter auf dem Weg zum Erwachsenen, wohnt in einer Wohnung mit einem wandernden Schimmelpilz, begegnet einem Selbstmörder und Teresa, bis er endlich „sein Boot laufen lässt“.
    Der Titel des Buches sagt bereits alles aus über die Schreibweise des Autors. Die vielen kleinen geschilderten Episoden werden ganz lapidar und einfach erzählt und sind dabei oft zum Schreien komisch. Ich habe selten beim Lesen eines Buches so oft laut gelacht. Aber nur im Vordergrund sind die Ereignisse urkomisch, dahinter sind sie ganz versteckt ernst, fast tragisch. Das ist ganz große Kunst, so leichtfüßig heiter daher zu kommen und damit Großes zu sagen.
    Ich finde diesen Schriftsteller genial und das kleine Buch riesengroß!

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  • 5 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine, 22.02.2017

    Klappentext:
    In seinem einzigartigen Stil erzählt Radek Knapp von der unfreiwilligen Emigration des zwölfjährigen Walerian von Polen nach Wien. Seine Schulkarriere ist kurz und endet mit seinem Hinauswurf. Als ihn seine Mutter ebenfalls auf die Straße setzt, kostet er in seiner neuen Bleibe das Gefühl der Freiheit aus – und die Bekanntschaft mit Schimmelpilz. Er schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch und dringt in immer tiefere Schichten des Wiener Lebens vor. Dort stößt er auf wenig Sympathie für Menschen von jenseits der Grenze und lernt einiges über die Grenzen des guten Geschmacks und der Legalität. Irgendwann versteht er, dass „zuhause“ überall sein kann – wenn es ihm gelingt, seinen eigenen Weg zu finden.

    Der Titel hat mich dazu animiert, nach dem Buch zu schauen. Das Cover ist in der Einfachheit schon wieder besonders. Schon zu Beginn musste ich schmunzeln, als man erfährt, wie Walerian zu seinem Namen gekommen ist und woher der Name kommt. Die ersten Jahre hat er bei seinen Großeltern verbracht, bis seine Mutter ihn mit nach Wien nahm. Ohne Deutschkenntnisse muss er sich durchboxen. Und doch lernt er Wien, seine neue Heimat, kennen und lieben. Der Schreibstil gefällt mir. Ein bisschen bissig, zum Schmunzeln, ironisch, ja auf den Punkt gebracht. Der Autor lässt seinen Hauptakteur die menschliche Natur genau beobachten. Das Buch kommt ganz ohne Effekthascherei aus. Kein Spannungsbogen, nur ein "unaufgeregter" Schreibstil, aber genau das macht das Buch aus. Es lebt von so mancher "Situationskomik", und von seinem "Schlafmittel". Der Stil und die Geschichte hat mir gut gefallen.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 19.02.2017

    Erst lässt ihn seine Mutter nach der Geburt bei den Großeltern zurück, dann taucht sie plötzlich wieder auf und verpflanzt den Jungen von der polnischen Provinz in die österreichische Hauptstadt. Da er der neuen Sprache nicht mächtig ist, kommt er in eine Klasse mit anderen etwas langsamen Kindern, womit Walerian aber gut umgehen kann, es sind ohnehin nicht die Dinge der Lehrer, die man fürs Leben braucht. Die Schulzeit lässt sich so gut rumbringen. Auch die Handelsschule dient zur Vorbereitung auf das Leben - wenn man während der Unterrichtszeit das echte Leben außerhalb der Schule studiert. Dass die Chancen auf ein erfolgreiches Berufsleben für ihn so erst einmal nicht gut aussehen, liegt auf der Hand, aber ein cleverer Pole lässt sich davon nicht unterkriegen und weiß sich durchzuschlagen.

    Die Beschreibung des Buchs klang verlockend und interessant. Nach dem Lesen frage ich mich jedoch, was Radek Knapp eigentlich mitteilen oder erzählen wollte. Mir fehlt das Ziel des Buchs, die Aussage. Ja, ein zwangsweiser Emigrant, dem es gelingt, sich in der neuen Heimat durchzuschlagen - aber bei Walerian scheint vieles zufällig und nicht planmäßig zu geschehen, als Vorbild taugt das nicht. Auch wird er weder zum Aufsteiger noch kann er wirklich ein eigenes Ziel erreichen, weder beruflich noch privat. Beziehungen zwischen den Figuren tauchen auch nur rudimentär am Rande auf, das komplexe Verhältnis zu Mutter wird über die ersten zusammenfassenden Zeilen der jüngeren Kindheit nicht thematisiert.

    Gelungen fand ich die Passagen über Walerians Schulzeit, die nebenbei typische Versäumnisse der Integration offenlegt. Sein Berufs- und Erwachsenenleben hingegen konnte mich nicht überzeugen, zu belanglos bleiben die Episoden, zu wenig Aussagekraft, um mir als Leser etwas zu sagen. Der lockere Plauderton, der auch durchaus zum Protagonisten passt, verleiht dem Roman durchaus eine unterhaltsame Leichtigkeit beim Lesen, ist mir insgesamt aber zu wenig, um zu überzeugen.

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  • 5 Sterne

    6 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 21.02.2017

    Radek Knapp hat mit „Der Mann, der Luft zum Frühling aß“ eine schöne Erzählung mit einzigartigem Stil geschrieben, Es ist nicht gerade spannend aber trotzdem fesselnd.
    Der Titel und das Cover sind ansprechend.

    Der Protagonist Walerian erzählt sein Leben ab der Kindheit an. Der Stil ist besonders. teilweise ernst mit im Nachhinein witzigen Aspekten.
    Wie kann eine Mutter ihren Sohn nach einem Schlafmittel nennen.
    Und was er mit seiner Mutter erlebt ist Irre. Sie lässt ihren Sohn 12 Jahre bei ihren Eltern in Polen und dann reisst sie ihn Hals über Kopf aus seiner Umgebung und nimmt ihn nach Wien mit.

    Mir gefällt diese ruhige Erzählung besonders gut. Waleriams Versuche mit der fremden Sprache und den ganzen Ansprüchen ohne Hilfe der Mutter sein Leben zu meistern, werden besonders detailliert wieder gegeben.

    Immer wieder ist er mit seinem weiterkommen leicht zufrieden zu stellen, er arbeitet in mehreren Berufen und wurde mir immer sympatischer.

    Hier wird uns das Leben von den Emigranten nahe gebracht. Man denkt doh gleich an die Flüchtlinge, die die Sprache noch nicht kennen und nicht wissen wie ihr Leben weiter lebenswert wird und sie eine Heimat bekommen.

    Dieses dünne Büchlein besitzt einen besonderen Charme, mit einem Thema, das gerade aktuell ist.

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  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andrea T., 17.07.2017

    Was wirklich zählt im Leben

    Walerian wächst bei seinen Großeltern in Polen auf, als seine Mutter ihn plötzlich im Alter von 12 Jahren aus dieser Welt entreißt und ihn nach Wien entführt. „Entwurzelt“ und in einem ihm unbekannten Land, ohne Freunde, lernt er nur mühsam Deutsch auf der Hilfsschule und begegnet bei vielen Gelegenheitssjobs unterschiedlichen Typen und Wiener-Mentalitäten, die sein Leben prägen. Später auf der Handelsschule glänzt er vor allem durch Abwesenheit und wird schließlich von der Schule geschmissen und von seiner Mutter vor die Tür gesetzt. Walerian nimmt sein Leben und sein Glück in die Hand, lebt in einer Souterrain-Wohnung mit einem riesigen Schimmelpilz, den er fasziniert beim Wachsen beobachtet, und verdient sich zuerst als Würstchen-Verkäufer und später als Heizungsableser seinen Unterhalt. Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und einer Identität, aber vor allem nach einer Heimat, lernt Walerian, dass es die kleinen Dinge im Leben sind, die glücklich machen.

    Radek Knapp beschreibt in einer ironisch-überhöhten Art, unaufgeregt und kurzweilig die Geschichte eines Mannes auf der Suche nach einer Heimat. Ein auf den ersten Blick ernstes Thema, greift es doch auch aktuelle Themen auf, die so mancher Emigrant mit sich herumträgt, der hier eine neue Heimat sucht. Die Geschichte ist mit 123 Seiten recht kurz gehalten und liest sich mit einem erfrischenden Schreibstil auch schnell und sehr flüssig. Der Autor beweist eine ziemlich gute Beobachtungsgabe und Selbstironie, ja an manchen Stellen sogar kindliche Naivität, die sich in der Figur des Walerian manifestiert und sich auf ihn zentriert. Die anderen handelnden Figuren bleiben in ihrer Motivation und ihren persönlichen Biographien weitgehend Randfiguren, was ich persönlich sehr schade finde und dadurch aus meiner Sicht die ganze Geschichte auch abflachen lässt. Manche Beschreibungen der Personen kamen mir zudem ein wenig stereotypisch bzw. klischeehaft daher. Auch Walerian wirkte auf mich streckenweise nicht so richtig greifbar. Was für mich allerdings ein klares Manko ist, ist das abrupte Ende der Geschichte. Als Leser habe ich mich persönlich einfach aus der „Geschichte geworfen gefühlt“. Aber vielleicht ist es auch ein Stilmittel, dem Leser die Möglichkeit zu geben, sich hier einen eigenen Ausgang der Geschichte zu überlegen. Mein Stil ist es leider nicht. Dennoch konnte mich der Autor auch an vielen Stellen zum Lachen bringen, weil er Situationen beschreibt, die absurder nicht sein können. Im Kern trägt das Buch aber auch eine ernste Botschaft. Denn es sind manchmal die kleinen Situationen im Leben, die glücklich machen und einem das Gefühl von Heimat geben. Und um das zu vermitteln, braucht es keinen ausufernden Roman.

    Fazit: Eine kurzweilige, humorvolle Geschichte mit kleinen Mankos über die vielen Dinge im Leben, die wirklich wichtig sind.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lizz, 09.03.2017 bei bewertet

    Ernsthafte Themen gepaart mit viel Humor - eine Gewinnerkombination!

    "Wer in Halle A zur Welt gekommen und von der eigenen Mutter in Halle B entführt worden ist, für den wird alles zu einem überraschenden und unberechenbaren Abenteuer. Und der einzige, auf den man sich dabei verlassen kann, ist man selbst." (S. 12)

    Als Walerian ein Jahr alt ist, gibt seine Mutter ihn bei den Großeltern ab und verschwindet. Als er zwölf ist, taucht sie wieder auf und nimmt ihn ohne Vorwarnung von Polen mit nach Wien, wo sie fortan leben sollen. Der junge Bursche ist gezwungen, sich in einer völlig neuen Umgebung zurechtzufinden - dabei kann er nicht mal Deutsch.
    Wir begleiten ihn bis ins junge Erwachsenenalter auf seinem Lebensweg und bei seinem Versuch, herauszufinden, wo und was Heimat für ihn ist - bis er letztlich ankommt.

    Radek Knapp schreibt mit unglaublich viel Ironie und Humor, was den Roman sehr amüsant zu lesen macht - und doch behandelt er sehr ernsthafte und essentielle Themen: Auf was kommt es an im Leben? Welchen Weg soll ich gehen? Was bedeutet Heimat für mich? Diese Kombination aus Witz und ernsthaftem Inhalt ist für mich ein absoluter Gewinner.
    Der Roman ist sehr auf die Hauptfigur zentriert und andere Figuren kommen nur am Rande vor. Gerne hätte ich manchmal noch etwas mehr über sie und Walerians Beziehung zu oder Gefühle gegenüber ihnen erfahren, doch finde ich es absolut passend, dass diese nicht in den Vordergrund gerückt werden. Schließlich soll es hier um Walerians Selbstfindung gehen.
    Einzig den Buchtitel finde ich nicht ganz geschickt gewählt. Mit "Der Mann, der Luft zum Frühstück aß" assoziiert man doch etwas ganz anderes, als einen dann tatsächlich erwartet. Man erwartet eine ernsthafte Geschichte über den harten Überlebenskampf eines Mannes. Ich hätte mir daher stattdessen einen Titel gewünscht, der auf den ironischen Schreibstil des Autors anspielt - denn dieser ist wirklich ganz besonders.

    Ich möchte "Der Mann, der Luft zum Frühstück aß" unbedingt weiterempfehlen - vor allem, wenn man mal Lust hat, herzhaft zu lachen und sich dabei doch Inhalt mit Tiefe wünscht.
    Radek Knapp hat hier einen neuen Fan gewonnen und ich werde mir mit Sicherheit auch seine anderen Werke besorgen.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliomarie, 05.03.2017

    Was passiert, wenn ein Mensch entwurzelt wird? Genau damit muss Walerian klarkommen. Benannt nach einem Beruhigungsmittel, hat sich seine Mutter in seinem ersten Lebensjahrzehnt nicht groß um ihn gekümmert. Er wächst im ländlichen Polen auf, doch dann entreißt ihn seine Mutter seinem bisherigen Leben. Sie nimmt den 12jähren mit nach Wien, wo er auch wieder auf sich selbst gestellt ist. In einem fremden Land, mit einer unverständlichen Sprache und fremder Mentalität.
    Doch nach unentschlossenen Schulschwänzerjahren, wieder allein gelassen von der Mutter sucht er seinen Weg in ein eigentlich kleinbürgerliches Leben. Dabei meistert er viele skurrile Situation, die mich manchmal von weitem an einen modernen Schwejk erinnerten. Sicher auch durch die ganz besondere Wiener Mentalität, mit der Walerian sich erst anfreunden muss.
    Wie immer gelingt es Radek Knapp mit wenigen, aber pointierten Worten eine ganze Welt zu erschaffen. Wie ein Wurzelloser eine neue Heimat findet, das erzählt er mit einer ironischen, augenzwinkernden Distanz. Der Autor tritt ganz hinter seinen Protagonisten zurück und hat lässt Walerian schnell ganz lebendig und echt werden.
    Natürlich kann man das Buch auch ganz aktuell und zeitkritisch lesen, aber da die Geschichte schon einige Jahrzehnte früher angesiedelt ist, bleibt es jedem selbst überlassen, was er zwischen den Zeilen liest und aus diesem schmalen Bändchen mitnimmt.
    Seit „Herrn Kukas Empfehlungen“ lese ich Radek gern und bin auch dieses Mal wieder begeistert.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte B., 01.03.2017

    wirkt so unscheinbar und hat es faustdick hinter den Seiten

    Radek Knapp erzählt in „Der Mann, der Luft zum Frühstück aß“ die Geschichte des polnischen Jungen Walerian, dessen jugendliche Mutter ihn als er ein Jahr alt war bei den Großeltern abgegeben hat, ihn als er 12 Jahre alt war wiederholte und nach Wien entführte. Langsam erlernt er die Sprache, empfindet sich als Experte von Grenzen und ihren Überschreitungen und findet heraus, dass die wirklich interessanten Dinge nicht in der Schule sondern auf dem Weg dorthin gelehrt werden. Walerian erzählt, wie er nach sich selber und seiner Heimat sucht und sie letztendlich dort findet, wo er selber ist.

    Das kleine Büchlein erzählt diese scharfsinnige Geschichte auf 123 Seiten sprachlich wunderschön, mit viel Wortwitz und auch skurrilem Humor. Viele Abschnitte habe ich mehrfach gelesen, weil sie einfach so schön waren, einen Witz oder eine Weisheit so vortrefflich beschrieben.

    Mir hat dieses Büchlein so gut gefallen, dass ich es demnächst wohl noch einmal lesen und geniessen werde.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rei Shimura, 20.02.2017

    „Der Mann der Luft zum Frühstück aß“ erzählt die Geschichte von Walerian, der eigentlich Jan heißen sollte. Er wurde bereits früh zu seinen Großeltern abgeschoben, bis seine Mutter auf einmal beschloss mit ihm nach Wien zu ziehen. Aus seinem beschaulichen Leben gerissen und mit keinen Sprachkenntnissen schlägt Walerian sich durch seine Kindheit und Jugend. Geprägt ist diese Zeit von Sprachproblemen, Schulproblemen und der Frage was danach kommt.
    Nach Abbruch der Handelsschule wird Walerian von seiner Mutter aus der Wohnung geworfen und muss plötzlich auch eigenen Beinen stehen. Und so hangelt er sich von einem Job zum nächsten, von einer Wohnung zur nächsten. Und versucht irgendwie einen Platz in dieser Welt zu finden.

    Walerian hat es von Anfang an nicht besonders leicht im Leben. Trotz dieser widrigen Umstände schafft er es immer wieder auf die Füße zu kommen. Dies hat jedoch weniger mit seinem Ehrgeiz zu tun sondern mehr mit einer Verkettung von Zufällen und Glück. Einen richtigen Plan vom Leben, so erscheint es mir jedenfalls, hat Walerian nicht. Radek Knapp ist mit seinen Ausführungen ziemlich spärlich und überlässt viel der Vorstellungskraft des Lesers. Er gibt Rand- und Rahmenbedingungen vor um einen Eindruck von den Orten und den Personen zu haben ohne dabei alles bis ins kleinste Detail zu beschreiben. An manchen Stellen hätte ich mir mehr erwartet. Eine genauere Ausführung, einen tieferen Einblick ins Innere von Walerian.

    Eine wirkliche Spannungskurve ist nicht zu entdecken. Ganz im Gegenteil, eine Episode reiht sich an die andere. Dies erscheint fallweise ziemlich chaotisch, doch ergibt schlussendlich alles einen Sinn. Denn auch das reale Leben ist nicht immer geordnet und wir alle sind eine Summe unserer Erfahrungen. Aber auch hier bleibt teilweise das Gefühl zurück, dass uns Radek Knapp einiges vorenthält. Das er mehr aus der Geschichte herausholen hätte können. Andererseits schafft auch dies Raum um Walerians Leben und aufgrund dessen auch das eigene Leben zu hinterfragen.

    Phasenweise war das Buch äußerst amüsant, phasenweise aber auch nur skurril. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich zu Beginn ein wenig enttäuscht war. Durch die Lektüre der Leseprobe hatte ich mir einen durch die Bank komischen Roman erwartet. Bekommen habe ich eine 123 Seiten lange Erzählung. Aufgrund dessen handelt es sich hierbei um ein recht kurzweiliges Lesevergnügen.
    Ich habe mir selten bei einem Buch so schwer mit einer Einschätzung bzw. Beurteilung getan. Meine Erwartungen und die Realität passen hier nicht wirklich zusammen. Doch obwohl meine Erwartungen enttäuscht wurden, muss ich sagen das ich auf eine gewisse Art berührt und begeistert wurde. Ich denke, hier muss man sich selber ein Bild machen. Wobei ich persönlich den Preis von € 16,50 (bzw. € 16 in Deutschland) hier ein klein wenig überzogen finde auch wenn es sich um ein Hardcover Buch handelt.

    „Der Mann, der Luft zum Frühstück aß“ erscheint äußerlich so, als ob man es schnell zwischendurch Lesen könnte. Doch hier steckt einfach mehr unter der Oberfläche als es auf den ersten Blick den Anschein hat.

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  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Norma K., 18.02.2017 bei bewertet

    Dieses Buch, nein Büchlein, ist für mich wie die Entdeckung eines Schatzes. Der Inhalt ist schnell erzählt: Der 12-jährige Walerian, benannt nach einem Beruhigungsmittel, kommt mit seiner Mutter von Warschau nach Wien. Hinauswurf aus der Schule, Hinauswurf aus Gelegenheitsjobs, Hinauswurf aus der Wohnung der Mutter – so lernt Walerien als wesentliche Erkenntnis: „Der Einzige, auf den man sich verlassen kann, ist man selbst.“ Oder dass man den Aufenthaltsort während des Schuleschwänzens gut wählen musste. Museumsbesuche sind perfekt, Zooaufenthalte dagegen weniger, da man nicht durch eine zu gesunde Hautfarbe auffallen durfte. So wandert Walerian weiter auf dem Weg zum Erwachsenen, wohnt in einer Wohnung mit einem wandernden Schimmelpilz, begegnet einem Selbstmörder und Teresa, bis er endlich „sein Boot laufen lässt“.
    Der Titel des Buches sagt bereits alles aus über die Schreibweise des Autors. Die vielen kleinen geschilderten Episoden werden ganz lapidar und einfach erzählt und sind dabei oft zum Schreien komisch. Ich habe selten beim Lesen eines Buches so oft laut gelacht. Aber nur im Vordergrund sind die Ereignisse urkomisch, dahinter sind sie ganz versteckt ernst, fast tragisch. Das ist ganz große Kunst, so leichtfüßig heiter daher zu kommen und damit Großes zu sagen.
    Ich finde diesen Schriftsteller genial und das kleine Buch riesengroß!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    KH, 07.03.2017

    Kann man von Luft leben? Komische Frage, nicht wahr? Doch vielmehr sollte die Frage lauten, was man wirklich zum Leben braucht, was einen glücklich macht. Walerian (von seiner Mutter nach einem Schlafmittel benannt) wird in jungen Jahren zum unfreiwilligen Imigranten. Seine Mutter nimmt ihn von Polen nach Österreich mit, erhofft sich ein besseres Leben. Von da an muss der Junge sich in der neuen Welt zurechtfinden. Die Sprache ist kompliziert, das Gehabe der Menschen noch mehr. Langsam lernt der Junge, wird erwachsen und kämpft sich mit Glück und kleinen Jobs durchs Leben. Nicht so recht wissend, was er eigentlich will, findet er zunächst den Sinn des Lebens und auch einen Hauch Liebe. Und er lernt, das man weder Porsche noch hochbezahlten Beruf braucht, sondern viel mehr Mitgefühl und Menschenverstand.
    Das kleine Buch (größter Kritikpunkt: happiger Preis für gute 120 Seiten) bezaubert durch seine lockere Sprache, viel Humor und die ganz eigene Sicht des Helden auf seine Umwelt. Der polnische Glücksritter lässt die Probleme unserer Konsumgesellschaft klein erscheinen, rettet sogar ein Leben und beweist, das Menschlichkeit das höchste Gut ist. Ein tieferer Sinn in einem auf den ersten Blick vielleicht albern erscheinenden Roman verpackt, Mission gelungen. Ein kurzweiliges Vergnügen, das Hoffnung macht, wenn auch stellenweise etwas mehr Substanz angebracht gewesen wäre.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anja n., 16.04.2017

    Tatsächlich ist der Erzählstil auffallend kreativ. Die mitunter spezielle Wortwahl, die bildhaften Vergleiche und nicht vorhersagbaren Wendungen verleihen der Handlung Schwung, der durchweg anhält. Auf verschlungenen Wegen voran. Doch wohin eigentlich? Unser junger Held hat es nicht leicht und bleibt doch vorerst beneidenswert frei und vorurteilslos im Geiste, ist neugierig auf das Leben und die Menschen, die ihm begegnen. Doch so wird es nicht bleiben. So mancher fühlt sich berufen, ihn zu modellieren, obwohl er an sich genau richtig ist, wie er nun mal ist. Dies kommt einem Stutzen seiner Flügel gleich. Der Absturz ist lange nicht in Sicht, aber unvermeidlich. Jeder hat Pläne mit dem 14jährigen Walerian, vor allem seine Mutter. Doch er selbst versteht den Sinn nicht. Das zarte Flüggewerden wird so zu einer Art Stoß aus dem Nest. Wie wird er auf dem Boden des Lebens und der Tatsachen ankommen? Landesgrenzen überschreiten ist das eine, doch kommt man damit auch bei den dort lebenden Menschen an? Ist ein vermeintlich besseres Leben dort auch wirklich besser für einen selbst? Das Gehen wird zu einer Art Getriebenheit. Er selbst merkt erst sehr spät, dass er dabei auf der Strecke bleibt. Seine Welt wird dabei nicht größer, er selbst nicht freier. Grenzen überall, die erneut eigene Grenzen innehaben. Nicht jede sind allerdings zum Überschreiten da.
    Tragische Elemente wechseln sich mit komischen Situationen ab. So wird auch dem Leser gekonnt verschleiert, dass es in Wahrheit doch alles andere als gut ist, was andere mit gut gemeint so alles anrichten können, wenn es nicht das Eigene ist und nicht von einem selbst kommt. Walerian hat ein dickes Fell, doch was nützt dies, wenn es um ihn herum im übertragenen Sinne immer kälter wird? Die einzig beständige Komponente für sich ist er selbst. Doch er ist sich fremd geworden in der Fremde. Die Diskrepanz zwischen dem eigenen Wollen, den eigenen Lebensvorstellungen und der Tatsache, wie es eigentlich „läuft“, wie die anderen es zulassen, wird zusehends größer. Der eine schwimmt, um voran zu kommen, Walerian allerdings paddelt lange Zeit nur, um nicht unterzugehen.
    Vom Gehen in fremden Schuhen, dem Abwerfen und dem barfuß weitergehen, davon handelt diese diese Geschichte. Und sie hinterlässt Spuren beim Leser. Lehrstunden des Lebens.

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  • 5 Sterne

    8 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 05.03.2017 bei bewertet

    aktualisiert am 05.03.2017

    Eine Erzählung voller Sprachwitz
    Radek Knapp zeigt das Leben eines Jungen, der von Polen nach Wien kam und wie sich sein Leben entwickelte. Wie bei Emigranten-Kindern nicht selten, musste er mit Beschränkungen aufwachsen, z.B. die Defizite in der Sprache.

    Der Icherzähler und Protagonist wählt aber seinen eigenen Weg, mit wechselnden Jobs gelingt es ihm ein Leben aufzubauen. Er kann sich beruflich verbessern, eine gute Wohnung finden und baut eine Beziehung zu einer alten Freundin neu auf.
    Aber er ist auch froh, nicht den konservativen Weg der Spießer und Blender gegangen zu sein.

    Radek Knapp lässt Anekdote auf Anektode folgen. Das ist amüsant zu lesen. Ich kann auch Elke Heidenreichs Aussage auf dem Buch folgen, als sie „diesen fassungslosen Blick eines Heranwachsenden auf die Welt“ nennt.
    Immer ist auch die Entwicklung der Hauptfigur zu erkennen. Er spürt auch eine Unrast in sich, die sich in eine Art Stillstand äußert. Einen Richtungswechsel gibt es dann noch einmal für ihn, als er einen Suizidgefährdeten trifft. Ein Schlüsselerlebnis! Er kristalliesiert eine Message heraus, die vielleicht etwas platt daherkommt, aber auch nicht falsch ist.

    „Der Mann, der Luft zum Frühstück aß“ ist ein vergnügliches und kluges Buch, von dem sich der Leser wünschte, es hätte noch mehr Seiten. Doch immerhin, bei aller kürze, steckt doch viel in der Erzählung!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Norma K., 18.02.2017

    Dieses Buch, nein Büchlein, ist für mich wie die Entdeckung eines Schatzes. Der Inhalt ist schnell erzählt: Der 12-jährige Walerian, benannt nach einem Beruhigungsmittel, kommt mit seiner Mutter von Warschau nach Wien. Hinauswurf aus der Schule, Hinauswurf aus Gelegenheitsjobs, Hinauswurf aus der Wohnung der Mutter – so lernt Walerien als wesentliche Erkenntnis: „Der Einzige, auf den man sich verlassen kann, ist man selbst.“ Oder dass man den Aufenthaltsort während des Schuleschwänzens gut wählen musste. Museumsbesuche sind perfekt, Zooaufenthalte dagegen weniger, da man nicht durch eine zu gesunde Hautfarbe auffallen durfte. So wandert Walerian weiter auf dem Weg zum Erwachsenen, wohnt in einer Wohnung mit einem wandernden Schimmelpilz, begegnet einem Selbstmörder und Teresa, bis er endlich „sein Boot laufen lässt“.
    Der Titel des Buches sagt bereits alles aus über die Schreibweise des Autors. Die vielen kleinen geschilderten Episoden werden ganz lapidar und einfach erzählt und sind dabei oft zum Schreien komisch. Ich habe selten beim Lesen eines Buches so oft laut gelacht. Aber nur im Vordergrund sind die Ereignisse urkomisch, dahinter sind sie ganz versteckt ernst, fast tragisch. Das ist ganz große Kunst, so leichtfüßig heiter daher zu kommen und damit Großes zu sagen.
    Ich finde diesen Schriftsteller genial und das kleine Buch riesengroß!

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  • 5 Sterne

    8 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 21.02.2017 bei bewertet

    Radek Knapp hat mit „Der Mann, der Luft zum Frühling aß“ eine schöne Erzählung mit einzigartigem Stil geschrieben, Es ist nicht gerade spannend aber trotzdem fesselnd.
    Der Titel und das Cover sind ansprechend.

    Der Protagonist Walerian erzählt sein Leben ab der Kindheit an. Der Stil ist besonders. teilweise ernst mit im Nachhinein witzigen Aspekten.
    Wie kann eine Mutter ihren Sohn nach einem Schlafmittel nennen.
    Und was er mit seiner Mutter erlebt ist Irre. Sie lässt ihren Sohn 12 Jahre bei ihren Eltern in Polen und dann reisst sie ihn Hals über Kopf aus seiner Umgebung und nimmt ihn nach Wien mit.

    Mir gefällt diese ruhige Erzählung besonders gut. Waleriams Versuche mit der fremden Sprache und den ganzen Ansprüchen ohne Hilfe der Mutter sein Leben zu meistern, werden besonders detailliert wieder gegeben.

    Immer wieder ist er mit seinem weiterkommen leicht zufrieden zu stellen, er arbeitet in mehreren Berufen und wurde mir immer sympatischer.

    Hier wird uns das Leben von den Emigranten nahe gebracht. Man denkt doh gleich an die Flüchtlinge, die die Sprache noch nicht kennen und nicht wissen wie ihr Leben weiter lebenswert wird und sie eine Heimat bekommen.

    Dieses dünne Büchlein besitzt einen besonderen Charme, mit einem Thema, das gerade aktuell ist.

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  • 5 Sterne

    Ivonne G., 28.02.2017

    Das Buch ist recht schnell gelesen,.. der Stil gefällt mir sehr gut ,.. die Texte sind locker und schön zu lesen ,..
    In der Geschichte begleiten wir den Jungen Walerien aus Polen , der von seiner Mutter nach den ersten kindheitsjahren nach Wien verschleppt wird ,... dort angekommen ist er mehr oder weniger auf sich allein gestellt ,.. er muss sich mit Sprachproblemen und Verständigungsproblemen (Barrieren), Fremdenhass (er selbst ist dort aus Polen noch eine Seltenheit ) , schulabbruch , unzähligen Jobs und Beziehungen auseinander setzten und sein eigenes Leben neu ordnen und seinen Weg gehen,... irgendwann kommt er aber ans Ziel und findet sich selbst ;-)
    Die Geschichte ist heiter und humorvoll verpackt, dennoch stimmt sie nachdenklich und ist manchmal traurig ,.. eine perfekte Mischung für die Geschichte des Lebens von Walerien ;-)
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich konnte manchmal schmunzeln :-)

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  • 5 Sterne

    Tintenherz, 16.04.2017 bei bewertet

    Das Cover ist eindrucksvoll mit der sehr großen Titelschrift gestaltet, so dass es sofort dem Betrachter ins Auge fällt.
    Der Schreibstil ist leicht verständlich und angenehm flüssig zu lesen.
    Walerian unternimmt mit 12 Jahren unfreiwillig mit seiner Mutter eine Emigration von Polen nach Wien.
    Die Episoden des Lebenskünstlers Walerian werden locker und eher humorvoll mit einer Prise Sarkasmus und Zynismus erzählt. Die Probleme auf dem Weg zu seinem eigentlichen Ziel werden knapp erläutert, da die Kürze dieses Buches keine ausschweifenden Erkenntnisse erlauben, was meinerseits aber sehr schade ist, da ich gern mehr über Walerian gelesen hätte.

    Fazit:

    Eine kurze Erzählung mit einer großen Aussage!

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  • 4 Sterne

    Michaela E., 26.02.2017

    „Aber dann wurde er ohne Vorwarnung von seiner kindischen Mutter nach Wien entführt, und alles brach zusammen. Die Sprache war fremd und rau, die Leute hatten keine Seele, und er musste in Lichtgeschwindigkeit erwachsen werden.“ (S. 113)

    Walerian wuchs in einem kleinen Städtchen in Polen auf, bis ihn seine Mutter mit 12 Jahren aus einer Laune heraus nach Wien mitnahm, um ein neues Leben zu beginnen. Er muss eine neue Sprache lernen, kämpft sich durch die Schule und zieht schließlich schon mit 16 Zuhause aus, um selbständig zu werden.

    Was nach einer dramatischen Geschichte klingt, liest sich bei Radek Knapp leicht und locker. Selbst die tragischsten Zustände werden mit einem lachenden Auge und einem schmunzeln im Gesicht beschrieben. Und Walerian ist trotzdem auf die Sonnenseite des Lebens gefallen, denn er hat in den entscheidenden Augenblicken seines Lebens immer Glück.
    So kommt er zu seinem Job als Heizungsableser und dieser bringt ihm eine günstige Wohnung ein. Doch es plagt ihn eine innere Unruhe, der er auf den Grund gehen muss. Der Schlüssel liegt wohl in seiner Kindheit und in einem Moment der Eingebung begreift er, dass Heimat überall sein kann, wenn er nur seinem eigenen Weg folgt.

    Radek Kapp erzählt wie immer mit einer großen Portion Humor, Ironie und Wortwitz. Ich habe es genossen, Walerian in ein fremdes Land und ins Erwachsenenleben zu begleiten. Manch philosophisches Kleinod kann man sich von dieser Reise mitnehmen.

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