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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LindaRabbit, 12.11.2021

    Vögel und andere Lebewesen
    Buchumschlag: Drei Vögel, Mauersegler?, zwei in schwarz, einer in rot. Sie fliegen über den Titelumschlag. Dazu der in hellblau gehaltene Hintergrund. Optisch gut ausgewählt.

    Buchinhalt: Die Geschichte eines Mannes auf der Flucht, der andere Menschen, Frauen, trifft, die ebenfalls nicht unbedingt gesprächig sind.
    Prometheus (die Mutter, Hebamme, liebt griechische Mythologie; der andere Name, väterlicherseits gegeben, wird verschmäht. Wer will schon ein Marvin sein?) fährt mit seiner Arztdroschke, einem schwarzen Mercedes durch die Nacht bis zur dänischen Grenze.

    Stil: Der Eichborn Verlag steht für erstklassige Literatur. Die Autorin hat sich bereits in kurzer Zeit einen Namen gemacht, einen Namen, den es gilt sich zu merken. Denn wer von Mauersegler, Nackmulchen und Ähnlichem schreibt, der ist interessant! Es ist lebendig geschrieben und die beschriebenen Szenen lassen sich leicht vorstellen.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 21.08.2021 bei bewertet

    Von Schuld und Verlust

    Inhalt:
    Prometheus ist verzweifelt. Sein bester Freund Jakob ist tot, und er, der Arzt, hatte ihn nicht retten können. Er plagt sich mit Selbstvorwürfen und flieht nach Dänemark, wo er am Strand von zwei alten Frauen eingesammelt wird, die ihn bei sich aufnehmen, ohne Fragen zu stellen …

    Meine Meinung:
    Schon Jasmin Schreibers Debütroman „Marianengraben“ hat mich stark berührt und begeistert. Und „Der Mauersegler“ steht dem in nichts nach. Auch in ihrem neuen Roman spielt wieder der Tod eines geliebten Menschen eine zentrale Rolle. Die Autorin versteht es, bewegend und einfühlsam darüber zu schreiben, ohne jemals ins Sentimentale oder Kitschige abzudriften. Die inneren Seelenqualen des Protagonisten werden so eindringlich beschrieben, dass man einfach mitleiden muss.

    Besonders gut gefällt mir, dass immer wieder die Biologin durchbricht, die Jasmin Schreiber ist. Die Story ist gespickt mit vielen Beschreibungen aus der Natur, mit interessanten Details, die man nicht im Schulunterricht lernt und die einen begreifen lassen, dass der Mensch nur ein kleines Rädchen im großen Gefüge ist.

    Schreiber erzählt in einer wunderschönen, sanften Sprache mit vielen bildhaften Vergleichen. In Erinnerungen wird Prometheus’ Freund Jakob für die Leserschaft lebendig. Szenen aus der Kindheit, aus der Jugendzeit und aus dem Erwachsenenalter zeigen einen liebenswerten Menschen und treuen Freund. Prometheus’ große Trauer und Schuldgefühle werden dadurch greifbar und verständlich.

    Für mich ist Jasmin Schreiber ein Name, den man sich auf jeden Fall merken muss. Was sie schreibt, hat Hand und Fuß und dringt ganz tief ins Herz.

    Triggerwarnung (bei Bedarf bitte rückwärts lesen):
    SBERK, DIZIUS, DOTSDNIK

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sommer, 28.08.2021 bei bewertet

    Wie wird man mit Schuld fertig?

    Als ich hörte, dass die Autorin einen neuen Roman herausgebracht hat, war direkt klar, dass ich ihn lesen möchte. Mariannengraben war in meinen Augen herausragend , die Erwartungen waren daher recht hoch.

    Auch hier erwartet den Leser wieder eine emotionale Geschichte.
    Der Arzt Prometheus steht vor einer schweren Entscheidung, als sein langjähriger Freund Jakob an Krebs erkrankt. Die Hoffnung liegt auf ihm, er soll Jakob in seiner Studie unterbringen. Eine Alternativtherapie soll den erhofften Erfolg bringen, denn Jakob will Leben, nicht nur für sich, sondern auch für seine Frau und den Sohn, sowie das Ungeborene.
    Doch leider bringt die Therapie keine Erfolge, im Gegenteil, Jakob stirbt.
    Prometheus muss sich nun fragen, ob er diesen Tod zu verantworten hat und flieht nach Dänemark.

    Eine Geschichte voller Zweifel und Vorwürfen, wie sie das Leben halt manchmal bereithält. Eine Kombination aus dem Leidensweg des Freundes, Erinnerungen an die gute alte Zeit und die Schuld, die der Arzt empfindet, bietet ein komplexes und emotionales Werk. Es kam zwar in meinen Augen nicht ganz an den Vorgänger heran, aber es ist trotzdem ein tolles Werk.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elaine L., 28.10.2021

    Licht am Ende des Tunnels

    Wir alle treffen im Leben permanent Entscheidungen: Große und kleine, leichte und schwierige. Und auch manchmal welche, die das bisher gekannte Leben aus allen Fugen reißen und ein Gefühl von Schuld und "Was wäre wenn?" zurücklassen. Genau eine solche Entscheidung hat der der Arzt Prometheus in diesem Buch gestroffen, indem er sich überreden ließ seinen besten Freund zu einer Krebsstudie zuzulassen, bei der noch nicht klar war, wie die neue Therapie wirken würde. Als dieser die Studie nicht überlebt flieht Prometheus nach Dänemark und findet Unterschlupf bei zwei älteren Frauen, die noch mit spirituellen Traditionen der Vergangenheit verbunden sind und zum Beispiel das alte Ahnenfest Samhain begehen. Hier kann er nach und nach ankommen und sich seinen Schuldgefühlen stellen.
    Die Geschichte wird von der Autorin Jasmin Schreiber sehr lebendig und spannend erzählt und kann die Leser_innen tief im Herzen berühren. Auch die Anknüpfungen an das Verhalten von Mauerseglern passen gut und ermöglichen ein Gesamtbild.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    April1985, 03.11.2021

    Im freien Fall

    Jasmin Schreibers Debütroman Marianengraben steht ungelesen in meinem Bücherregal. Der Grund liegt nicht darin, dass der Roman mich nicht anspricht. Ganz im Gegenteil. Es war nur bis jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für mich, mich mit dem Thema Tod und Sterben auseinandersetzen. Dieser ist jetzt gekommen. Ich habe allerdings zu ihrem neuesten Roman gegriffen. Auch in Der Mauersegler schreibt die Autorin über Krankheit, Tod, Schuld und der Suche nach Vergebung. Es ist aber auch ein wundervolles Buch über eine innige Freundschaft und die heilende Kraft der Natur.

    Prometheus, der eigentlich Marvin heißt, arbeitet als Onkologe an einer Krebsstudie. Als Prometheus bester Freund Jakob an Blasenkrebs erkrankt, nimmt in dieser in die Studie auf. Besessen vom Erfolg der Behandlung ist Prometheus blind für die Wahrheit. Und Jakob stirbt. Prometheus, dem die Schuld zu erdrücken droht, sieht als einzigen Ausweg die Flucht in den Norden, wo er am dänischen Strand unerwartete Hilfe und eine Zuflucht findet.

    Jasmin Schreiber konnte mich richtig begeistern. Der Mauersegler ist berührend und traurig, liest bzw. hört sich aber mit einer unglaublichen Leichtigkeit. Die Autorin hat eine wunderbar lockere Art zu erzählen. Malerisch mit einem Hauch Poesie, aber auch einem ganz feinen Humor, der die ernste und bedrückende Thematik auflockert. Gekonnt verwebt sie Elemente aus der griechischen und nordischen Mythologie in ihrem Roman. Prometheus, der den Göttern das Feuer entwendet und den Menschen bringt und daraufhin einer qualvollen Götterstrafe ausgesetzt wird. Aber auch Helle und Aslaug, die beiden Damen, die Prometheus auf ihrem Pferdehof aufnehmen, haben ihre Namen und Charakterzüge der Sagenwelt zu verdanken. Die eine offenherzig und fröhlich, die andere resolut und mürrisch, führen eine ganz besondere Beziehung miteinander. Im Gegensatz zu Prometheus, der sich als schwieriger Protagonist entpuppt, habe ich Helle und Aslaug sofort ins Herz geschlossen.

    Prometheus hat viele Gefühle in mir ausgelöst. Ich wollte ihn wirklich nicht mögen und doch habe ich es getan. Die Autorin lässt ihren Protagonisten Prometheus nahezu am Tod seines besten Freundes zu Grunde gehen. Während Prometheus einen Kreislauf aus Wut, Angst und Schuldgefühlen durchlebt, erhalten wir durch Rückblenden in die Kindheit und nahe Vergangenheit von ihm und Jakob ein Bild der innigen Freundschaft. Wir erfahren aber auch nach und nach was sich tatsächlich zugetragen hat und welche Schuld sich Prometheus aufgeladen hat. Und ja, ich habe Prometheus tatsächlich verstanden, konnte seine Handlungen nachvollziehen. Verständnis hatte ich aber keines für ihn, habe ihn zwischendurch hart verurteilt. Und doch konnte ich ihm am Ende seine Fehler vergeben.

    Und auch die Natur spielt eine große Rolle. Jasmin Schreiber gibt selbst den Tieren und Pflanzen eine Stimme. So auch dem namensgebenden Mauersegler, der Prometheus und Jakob durchs ganze Leben begleitet. Mit ganz wunderbaren Metaphern und Vergleichen mit dem Verhalten und Leben des Mauerseglers, stimmt einem Jasmin Schreiber nachdenklich und verleiht dem ganzen einen philosophischen Ansatz.

    Absolute Leseempfehlung!

    Fazit
    Der Mauersegler ist ein sanfter und berührender Roman, der sich mit Krankheit, Tod, Schuld und der Suche nach Erlösung und Vergebung auseinandersetzt. Jasmin Schreiber hat einen unverkennbaren und einzigartigen Stil. Ernste Themen werden mit einer Klarheit und Leichtigkeit behandelt. Gleichzeitig ist Der Mauersegler aber auch sehr philosophisch. Für mich ein absolutes Lesehighlight und durch Jona Mues angenehme Stimme ein wahrer Hörgenuss.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anita, 31.08.2021

    Ein wunderbares und emotionales Buch.

    Worum geht es?
    Prometheus fährt ziellos umher, landet irgendwann an der Küste Dänemarks. Ohne Gepäck, ohne Plan, aber mit Wut und Trauer und Schuld beladen. Er findet Unterschlupf bei zwei Frauen, die ihm einfach seine Zeit geben, alles zu verarbeiten.

    Worum geht es wirklich?
    Schuld, Verlust und Vergebung.

    Lesenswert?
    Ja! Absolut! Oh, dieses Buch. Lange nicht mehr so ein emotionales Leseerlebnis gehabt. Prometheus strandet in Dänemark und wird von zwei Frauen mit zu ihrem Pferdehof genommen. Immer wieder denkt er an die Vergangenheit, an das was war. An seinen Freund. An das, was zerstört wurde. Er kämpft mit Schuld und Trauer und erst nach und nach erfährt man, was vorgefallen ist.
    Und während diese Vergangenheit sehr emotional und voller Sorge hinter ihm liegt, ist das Leben auf dem Hof eine Momentaufnahme. Die Natur, die Tiere, die beiden Frauen. Die Zeit scheint still zu stehen und Prometheus’ Gedanken nähern sich von der weit entfernten Vergangenheit immer mehr an den Punkt an, an dem er sich schuldig gemacht hat.
    Diese beiden unterschiedlichen Erzählgeschwindigkeiten sind so gegensätzlich und ziehen den*die Leser*in in die Geschichte. Die Zeit auf dem Hof ist alltäglich, voller Eindrücke des Lebens und voller Ruhe.
    Die Personen, die in Schreibers Geschichte im Mittelpunkt stehen, sind so real, so authentisch und so herzzerreißend. Trotz all der Traurigkeit, die in diesem Buch mitschwingt, all der Schwere, all den Tränen, die man möglicherweise beim Lesen vergießen wird, schafft sie es, auch Leichtigkeit und Humor in die Geschichte einzubringen. Es gab Szenen, bei denen ich gelacht und zugleich geweint habe. Wirklich berührend.
    Schreibers Umgang mit Trauer und deren Beschreibung sind packend und tiefgründig, so menschlich und echt. Ihre Darstellung davon fasziniert mich sehr - ging mir bei ihren anderen Büchern ähnlich.
    Ihre Sprache steht nicht so sehr im Mittelpunkt, eher wie sie Situationen und Gefühle in Worte fassen und hervorrufen kann. Ich liebe die kurzen melancholischen und poetischen Ausschweifungen zur Natur, die biologischen Erklärungen und wie sie ganz nebenbei Wissenschaft und Ethik in diese Geschichte einbaut.
    Dieser Roman ist keine leichte Lektüre, nicht leicht zu verarbeiten. Ich glaube, er hallt etwas nach. Wer aber etwas mit Tiefgang und Trauer als Thema sucht oder „erträgt“, für den ist dieses Buch genau richtig.
    Ich möchte bitte mehr von Jasmin Schreiber lesen!

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Daniela K., 16.08.2021

    Zuerst möchte ich betonen dass Jasmin Schreiber sich mit der Illustration der Umschlagsgestaltung selbst übertroffen hat. Es ist so ein wunderschönes Buch und die Prägungen auf den Buchdeckeln sind wirklich mit viel Liebe fürs Detail bedacht worden.
    Den Plot führe ich hier nicht extra auf, bitte aus der Inhaltsangabe entnehmen.
    Der Beginn der Geschichte lässt ein mulmiges Gefühl aufkommen dass etwas sehr Schlimmes geschehen ist und der Protagonist Prometheus daran maßgeblich beteiligt ist und er versucht diese überrollenden Schuld zu entkommen. Weiter wird in Abschnitten der Kapitel Rückblenden von gemeinsamen Erlebnissen aus der Kindheit von Prometheus und dessen besten Freund Jakob gezeichnet. Im Verlauf des Romans setzt die Autorin geschickt die Puzzleteile zusammen um den Grund der Flucht des Protagonisten erkennbar und fühlbar zu machen. Durch die immer wiederkehrenden Rückblenden der Kindheit, der Vergangenheit des dramatischen Vorfalls und der Gegenwart wird setzt sich ein komplettes Bild zu Prometheus und dessen Handlungen und Beziehungsgebilden zusammen. Die Autorin schafft es, dass ich Prometheus im Kontext seiner ärztlichen Tätigkeit als eher unsympathisch wahrnehme, er aber in der Beziehung und Freundschaft zu Jakob als sehr liebenswürdig und gütig empfinde. Ich finde den Schreibstil und die Kapitelaufteilung in dem oben beschriebene Stil als sehr angenehm und gut nachvollziehbar. Zudem werden durch die Schilderungen der botanischen Umgebung und der Tierwelt (natürlich u.a. über Mauersegler) die weitere Profession als Biologin von Frau Schreiber deutlich und für mich wird dieser Roman dadurch nur noch sympathischer, da dem/der LeserIn noch mehr "Lerninhalte" dargeboten werden.
    Da ich bereits die beiden erschienen Bücher der Autorin gelesen habe, war ich neugierig auf diesen Roman. Die Thematik der Trauer wird, wie bereits auch in "Marianengraben" zwischen sehr feinfühlig, schmerzhaft und metaphorisch behandelt.
    Ich kann nur eine klare Empfehlung für diesen wunderbaren Roman aussprechen, denn die Autorin schafft es überaus gut den/die LeserIn zum Mitfühlen zu bewegen.
    Ganz viel Liebe für "Der Mauersegler" !

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    holdesschaf, 05.09.2021

    Hoch geflogen - tief gefallen
    Prometheus ist bester Freund, Sohn, Arzt und auf der Flucht. Auf der Flucht vor seiner Trauer, Schuldgefühlen und den Menschen, die er enttäuscht hat. Wie er waren auch sie überzeugt, dass er seinen besten Freund Jakob retten könnte. Lange ist er hoch geflogen, wie ein Mauersegler, doch nun ist er tief gefallen und weiß nicht, wie er wieder hochkommen soll.

    Ich bin immer noch ganz ergriffen von diesem Roman, der unter die Haut geht. Befürchtete ich auf den ersten Seiten noch, es könnte wiedes so eine Geschichte sein, in der die Sprach- und Bildgewalt über dem Inhalt steht, stellte ich bald erleichtert fest, dass dem überhaupt nicht so war. Die Worte, die die Autorin findet sind wunderschön, die Beschreibung von Gefühlen authentisch und berührend. Man fühlt den Schmerz den Prometheus erleidet mit jeder Faser, man schwelgt mit ihm in den Erinnerungen einer Freundschaft, die es nur einmal im Leben gibt, schmunzelt über so manches Missgeschick der Freunde und fällt dann mit ihm wieder in ein Loch, wenn man versteht, warum ihm diese Erinnerung gerade jetzt heimsucht.

    Auf seiner Flucht landet Prometheus bei besonderen Menschen, die ihn nicht drängen, die selbst Geheimnisse in sich tragen, ihm aber dennoch Halt geben und ihm helfen. Fast möchte man selbst mal etwas Zeit auf dem Hof in Dänemark verbringen.

    Für mich ist dieses Buch, das sich mit einem schwierigen Thema mit einer gewissen Leichtigkeit und dennoch soviel Tiefe auseinandersetzt, ein Highlight, das ich so schnell nicht vergessen werde.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 15.08.2021

    Über Trauer, Verlust, Freundschaft und Hoffnung

    „Der Mauersegler“ ist nach „Marianengraben“ das zweite Roman der Autorin Jasmin Schreiber. Da mich ihr Debüt begeistert hat, war ich sehr gespannt auf dieses Buch.

    Prometheus ist Arzt und forscht im Bereich Immuntherapie im Kampf gegen Krebs. Nachdem sein bester Freund Jakob an Blasenkrebs erkrankt ist, bindet er diesen in seine Studien mit ein. Erfolglos, Jakob stirbt und Prometheus ist mit den Nerven am Ende. Er flüchtet nach Dänemark an den Strand. Dort lernt er zwei Frauen kennen, die ihre eigenen Geheimnisse haben.

    Die Thematik ist nicht einfach. Trotzdem gelingt es der Autorin einen gewissen Humor einzubauen, der dafür sorgt, dass man während des Lesens nicht schwermütig wird. Sehr ruhig und eindringlich schildert sie die Ereignisse und es dauert eine ganze Weile, bis klar wird was Prometheus gemacht hat. Seine Emotionen, sein innerer Zwiespalt werden gut dargestellt. Die kurzen Kapitel, der Wechsel zwischen den Zeiten, sorgen für Abwechslung und ich musste einfach weiterlesen um zu erfahren, was sich ereignet hat. Dabei haben mich die Freundschaft der Männer, die Rückblicke auf ihre gemeinsame Zeit ebenso wie Jakobs Krankengeschichte und Prometheus Flucht gefesselt.

    Die unterschiedlichsten Emotionen liegen hier nah beieinander und ich habe mehrfach gestaunt, wie es Jasmin Schreiber gelungen ist Tragik und Humor miteinander zu verbinden.

    Mir hat auch dieser Roman von Jasmin Schreiber sehr gut gefallen und ich bin gespannt auf weitere Werke der Autorin.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    forti, 29.08.2021

    In Jasmin Schreibers neuem und zweiten Roman "Mauersegler" geht es um gleich mehrere große Themen: Freundschaft, Familie, Tod, Schuld(gefühle). Das klingt jetzt vielleicht nach einer düsteren und überfrachteten Lektüre, aber wie schon in ihrem Erstling "Marianengraben" trifft die Autorin immer den richtigen, leichten Ton. Die Geschichte wird einfühlsam und berührend erzählt, aber es wird nie schwerfällig, nimmt die ernsten Themen aber auch nicht auf die leichte Schulter. Mir hat diese Geschichte rund um den Arzt Prometheus, der in einer persönlichen Krise auf einem Pferdehof in Dänemark landet, sehr sehr gut gefallen. Das gegensätzliche Personal ist gut gezeichnet, die Handlung auch aufgrund einiger Wechsel der Zeitebenen abwechslungsreich.
    Dazu viele Tiere, die sehr liebevoll immer wieder in die Handlung eingebunden werden. Ich fürchte ja, der eine oder die andere wird diese Beschreibungen etwas kindisch bis kitschig finden, aber mir haben sie sehr gefallen und mich zum schmunzeln gebracht.
    Ich fühlte mich sehr gut und intelligent unterhalten.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemaus 34, 19.09.2021

    Meine Meinung:
    Das erste Buch der Autorin zählt noch heute zu einem der Leseerlebnisse, die ich bis heute eben nicht vergessen kann, weil es so besonders und großartig war. Nun habe ich ihren neuen Roman gelesen und muss sagen, dieser ist nicht weniger großartig als ihr so hoch gelobter Debütroman.

    Auch in diesem Buch zeigt die Autorin welches Gespür sie für komplexe Emotionalität und Charaktere mitbringt, ein Talent, das für gute Schriftstellerinnen unabdingbar ist und dass mich jedes Mal aufs neue faszinieren kann.
    Während es in diesem Buch um Trauer geht, das versagen, Überforderungen und das Leben mit seinen ganzen Facetten, schafft es die Autorin eben diese Komplexität mitreißend zu schildern, berührende Bilder zu kreieren und Charaktere zu erschaffen, die dem Leser so schnell nicht mehr aus dem Gedächtnis gehen werden.

    Diese Geschichte hat mich ebenso berührt, wie die mich zum Nachdenken angeregt hat und am Ende... da habe ich die geliebt

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anonym, 21.08.2021

    Große Themen des Lebens ganz konzentriert
    Der Einstieg in den Roman ist voller Anspielungen. Das Bild des Mauerseglers gefällt mir. Und die Autorin als studierte Biologin, weiß wovon sie schreibt, wenn sie immer wieder Bezüge zu ihrem Fach herstellt und kann mich da beim Lesen mit Ihrem Fachwissen faszinieren.
    Diese Bilder aus der Natur werden im Buch neben die Geschichte eines Mannes gestellt, der auf der Flucht ist. Zunächst ist nicht ganz klar warum der mit seinem Auto gen Norden, nach Dänemark unterwegs ist. Aber nach und nach wird deutlich: er ist auf der Flucht, er hat Schuld auf sich geladen. Es geht um Leben und Tod. Was ist mit seinem Freund passiert? Bei einem lesbischen Pärchen findet er in Dänemark Unterschlupf. Die beiden, die helfen ihm mit seiner Schuld und seiner Angst umzugehen.
    Mir gefallen die großartigen Natur- und Sprachbilder, die die Jasmin Schreiber aufspannt. In satten Farbtönen klingt und riecht jeder Satz und bildet sich lebendig in meinem Kopf ab. Das ist eine große Stärke der Autorin. An manchen Stellen ist es aber auch etwas zu viel an Metaphorik. Warum muss sich der Arzt gerade Prometheus nennen. Immer wieder drängt sich mir auf, dass hier das ganz große Rad gedreht werden muss. Nicht ein kleines Bild, nein die großen Mythen müssen herhalten. Zusammengeballt auf gut 200 Seiten.
    Die großen Themen des Lebens scheinen von der Autorin alle zugleich bearbeitet zu werden: Freundschaft und Schuld, tiefe Verzweiflung und Vergebung und Tod alles wird hier zusammengequirlt. Vielleicht wäre ein wenig weniger mehr gewesen. Nichts desto trotz wird ein guter Spannungsbogen hergestellt und als Leser ist man hin und her und mitgerissen von der Story und gespannt wie sich die Geschichte weiterentwickelt und was uns zusammen mit ihm an Begegnungen und Erhellungen widerfährt.

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  • 5 Sterne

    gagamaus, 06.09.2021 bei bewertet

    Jasmin Schreiber schafft auch im zweiten Buch, das ich von ihr gelesen habe, dass ich mich bereichert und berührt fühle.

    Bereichert wegen der schönen nahbaren Sprache, der Kunst, tiefe Gefühle und tiefe Verzweiflung in wunderbaren Bildern einzufangen, die im Leser nachhallen und zum Nachdenken anregen. Berührt vom Schicksal des Hauptdarstellers und seinem schweren Weg aus einer Lebenskrise, in die er durch den Tod seine besten Freundes geschliddert ist.

    Fasziniert hat mich, dass die Autorin erneut eine Parallele gefunden hat zwischen dem Schicksal eines Menschen und seiner Umwelt. In diesem Fall ist es der kleine Mauersegler, dessen Lebenswelt scheinbar so ganz anders ist wie der unsere. Aber Jasmin Schreiber schafft ein Gleichnis zu finden, welches so unglaublich gut passt und so klug den Lebensweg von Prometheus beschreibt, dass dann auch klar wird, warum der Name des Mannes hier auch Programm ist.

    Hervorragende Lektüre.

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  • 5 Sterne

    Pusteblume85, 02.09.2021

    Sich selbst verzeihen - manchmal ist das gar nicht so einfach!

    Vor allem, wenn man einen Fehler gemacht hat, der einem geliebten Menschen und dessen Angehörigen erst große Hoffnung gemacht hat, aber dann das Undenkbare herausgefordert hat. Das Schicksal lässt sich eben nicht austricksen!

    Bereits "Der Marianengraben" von Jasmin Schreiber war ein großer Erfolg. Auch dieses neue Werk aus der Feder dieser begabten Autorin kommt voller Gefühl, Tiefsinnigkeit und Herz daher.

    Die Protagonisten sind einem gleich sympathisch, weil sie einfach menschlich beschrieben sind. Jeder Mensch hat seine Fehler, gute wie auch schlechte Seiten.
    Man findet sich direkt im Geschehen wieder und wird mitgerissen von der Geschichte.

    Nicht allein durch den mitreißenden Schreibstil, auch durch die spannende Handlung wird es zu einem Lieblingsbuch.

    Das wunderschöne Buchcover macht sich auch sehr gut in jedem Bücherregal!

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  • 5 Sterne

    Kokoloreslot, 05.10.2021

    Es geht um Prometheus und die Verarbeitung tiefer Gefühle, ausgelöst durch den Verlust seines Freundes Jakob, der an Krebs gestorben ist. Die Flucht vor den beängstigenden Auswirkungen ergreifend, reist er an das Meer nach Dänemark, wo menschliche Begegnung und die unmittelbare Natur, einen Heilungsprozess einleiten.

    Mir hat besonders die vielfältige, glaubhafte und berührende Erzählweise gefallen: Wissenswertes und bildliche Lebendigkeit über die Natur und ihre Tierwelt fließen in die Geschichte ein, genauso wie die authentische Gefühlswelt von Prometheus und die humoristische Wirkung, die der Tragik die Schwere nimmt, wenn die Sentimentalität droht, zu übermächtig zu werden. Besonders tröstlich und inspirierend ist der Vergleich mit unserer Umwelt, wie den Mauerseglern, die geschwächt nicht weiterfliegen können, und der Geschichte, die sich daraus entspinnt. Keine leichte Kost, jedoch sehr lesenswert!

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  • 4 Sterne

    Laura W., 30.08.2021 bei bewertet

    4.5 Sterne

    Prometheus ist verzweifelt, nachdem sein Freund Jakob an den Folgen einer Krebserkrankung stirbt. Er flieht nach Dänemark und ist bereit ins Meer zu fahren, da lernt er zwei ältere Frauen kennen, die einen landwirtschaftlichen Hof besitzen. Viel körperliche Arbeit und Gespräche helfen ihm. Und dennoch kann er sich nicht verzeihen...

    Das Buch wird in zwei Ebenen erzählt, in der Gegenwart flieht Prometheus nach Dänemark und lernt die beiden Frauen kennen, im Strang der Vergangenheit erfährt der Leser nach und nach warum sich Prometheus solche Vorwürfe macht und was genau passiert ist.

    "Mariannengraben" habe ich von der Autorin noch nicht gelesen, das Buch wurde jedoch sehr gefeiert. Nachdem ich das neueste Werk gelesen habe, kann ich diesen Hipe sehr gut verstehen. Die Autorin besitzt eine gewaltige Sprachkraft-und Intensität, obwohl das Buch nur 240 Seiten umfasst ist darin so viel enthalten! Der Schreibstil ist sehr besonders und wunderbar philosophisch, man vergisst ganz den Alltag um sich herum...

    Dennoch ist es mir erst einmal schwer gefallen ins Buch reinzufinden, die Handlung war nicht ganz meins, genauso wie der Protagonist. Leider war mit Prometheus sehr unsympathisch und erst mit der Zeit konnte ich ihn immer besser verstehen und nachvollziehen! Beginnt das Buch für mir relativ schleppend, wird es auch in der Handlung nach und nach immer besser und intensiver. Man ahnt als Leser die ganze Zeit schon das etwas schlimmes passiert sein muss, ich war aber dennoch schockiert als ich gelesen habe was genau Prometheus getan hat. Dennoch schreibt die Autorin einfühlsam und man hat als Leser trotz allem das Gefühl den Protagonisten verstehen zu können, auch wenn man nicht billigen kann was er getan hat.

    Das Buch behandelt düstere Themen wie Schuld und Krankheiten, dennoch hat das Ende etwas tröstliches. Obwohl einiges offen bleibt, hatte ich am Ende damit kein Problem und konnte das Buch mit gutem Gefühl abschließen.

    Fazit: Ein sehr sprachgewaltiges Buch, das auch inhaltlich mit der Zeit immer besser und intensiver wird. Ich spreche gern eine Leseempfehlung aus und muss nun auch unbedingt einmal "Mariannengraben" lesen!

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  • 4 Sterne

    Laura W., 30.08.2021

    4.5 Sterne

    Prometheus ist verzweifelt, nachdem sein Freund Jakob an den Folgen einer Krebserkrankung stirbt. Er flieht nach Dänemark und ist bereit ins Meer zu fahren, da lernt er zwei ältere Frauen kennen, die einen landwirtschaftlichen Hof besitzen. Viel körperliche Arbeit und Gespräche helfen ihm. Und dennoch kann er sich nicht verzeihen...

    Das Buch wird in zwei Ebenen erzählt, in der Gegenwart flieht Prometheus nach Dänemark und lernt die beiden Frauen kennen, im Strang der Vergangenheit erfährt der Leser nach und nach warum sich Prometheus solche Vorwürfe macht und was genau passiert ist.

    "Mariannengraben" habe ich von der Autorin noch nicht gelesen, das Buch wurde jedoch sehr gefeiert. Nachdem ich das neueste Werk gelesen habe, kann ich diesen Hipe sehr gut verstehen. Die Autorin besitzt eine gewaltige Sprachkraft-und Intensität, obwohl das Buch nur 240 Seiten umfasst ist darin so viel enthalten! Der Schreibstil ist sehr besonders und wunderbar philosophisch, man vergisst ganz den Alltag um sich herum...

    Dennoch ist es mir erst einmal schwer gefallen ins Buch reinzufinden, die Handlung war nicht ganz meins, genauso wie der Protagonist. Leider war mit Prometheus sehr unsympathisch und erst mit der Zeit konnte ich ihn immer besser verstehen und nachvollziehen! Beginnt das Buch für mir relativ schleppend, wird es auch in der Handlung nach und nach immer besser und intensiver. Man ahnt als Leser die ganze Zeit schon das etwas schlimmes passiert sein muss, ich war aber dennoch schockiert als ich gelesen habe was genau Prometheus getan hat. Dennoch schreibt die Autorin einfühlsam und man hat als Leser trotz allem das Gefühl den Protagonisten verstehen zu können, auch wenn man nicht billigen kann was er getan hat.

    Das Buch behandelt düstere Themen wie Schuld und Krankheiten, dennoch hat das Ende etwas tröstliches. Obwohl einiges offen bleibt, hatte ich am Ende damit kein Problem und konnte das Buch mit gutem Gefühl abschließen.

    Fazit: Ein sehr sprachgewaltiges Buch, das auch inhaltlich mit der Zeit immer besser und intensiver wird. Ich spreche gern eine Leseempfehlung aus und muss nun auch unbedingt einmal "Mariannengraben" lesen!

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  • 4 Sterne

    Nil_liest, 05.09.2021

    Eine tiefe Freundschaft

    Nachdem Jasmin Schreiber mit ihrem Debüt ‚Mariannengraben‘ brillierte und alle Welt begeistert war – ich kenne es noch nicht – wollte ich unbedingt ihr neustes Werk lesen: Der Mauersegler.
    Von Hause ist die Autorin Biologin und somit schon vertraut mit dem Sezieren von Vorgängen, schleichende und dramatische und setzt diese wieder grandios ins Verhältnis zur Welt.
    Prometheus ist Arzt und war felsenfest davon überzeugt seinen Freund Jakob retten zu können. Höhenflüge nahezu hatte er und dann kam der Tod und Prometheus war am Boden zerstört. Wir Leser:innen begleiten ihn als er rock bottom -unten aufschlägt und sich in Dänemark wiederfindet. Dort trifft er auf Menschen, die ihn einfach aufnehmen, selbst Geheimnisse hüten und ihm eine Zuflucht bieten. Es geht hier zwar um den Protagonisten Prometheus und seine Trauerbewältigung, aber im Vordergrund steht für mich ganz klar als großer thematischer Bogen die Freundschaft.
    Jasmin Schreiber hat einen sehr ergreifenden Schreibstil ohne Kitsch und ohne zu schwer zu werden. Sie geht das Thema Tod an und das in Kombination mit Freundschaft. Explosiv und sie spinnt eine Geschichte, die uns emotional berührt, erdet und wieder Wesentliches in den Mittelpunkt rückt.
    Selten schenke ich einem Buch selbst, also dem Gedruckten ein Kommentar, aber hier ist es mir dieses wert. Vom Mehrwert des haptischen Buches mal abgesehen ist hier erst der Schutzumschlag raffiniert über den Buchschnitt gefaltet und darunter (ja, ich mache den Schutzumschlag immer ab beim Lesen) kommt ein noch schöneres Buch zum Vorschein, dass sogar eine Vogelprägung hat. Sehr gelungen.
    Lesenswert ohne aber. Einfach zugreifen und trotz Tod und Leid eintauchen und gestärkt wieder auftauchen in die Lüfte mit dem Mauersegler und den eigenen Freunden.

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  • 4 Sterne

    Julia L., 27.11.2021 bei bewertet

    Die VErantwortung der Freundschaft

    Jasmin Schreiber hat ein Händchen dafür, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen und die verschiedenen Formen der Trauer in Worte zu kleiden.

    Während ihr Debutroman diese Themen mit Humor und Situationskomik aufgegriffen hat, wimdet sich "Der Mauersegler" diesen von einer eher ernsten Seite.

    Prometheus und Jakob sind seit ihrer Kindheit engste Freunde, die Freundschaft hat sich im Erwachsenenalter zwar verändert, ist jedoch nicht weniger stark. Als Jakob an Krebs erkrankt wendet er sich natürlich an Prometheus, schließlich ist er Arzt und leitet zur Zeit eine passende Studie. Wie sehr sich diese Entscheidung auf ihrer beider Leben auswirkt, erzählt die Geschichte.

    Das spannende dabei sind die immer wieder eingebundenen Rücklicke, man lernt die Freundschaft der beiden Männer von Kindesbeinen an kennen. Dabei bekommt man mehr und mehr das Gefühl, dass Jakob der emotional stärkere von beiden war und sich Prometheus Zeit seines Lebens immer auf ihn verlassen konnte.

    Umso tiefer trifft es den Leser, Prometheus mit seinem Kummer kämpfen zu sehen. Jasmin Schreiber schafft es auf sehr gelungene Art, Emotionen und tiefgehende Gefühle zu vermitteln und zum Ausdruck zu bringen. Dabei blitzt immer wieder ein sehr feiner Humor hervor, ohne das Ganze ins Lächerliche zu ziehen.

    Die Figuren gefallen mir immer wieder sehr, da sie nie eindimensional wirken. Niemand ist grundsätzlich gut oder schlecht. Auch wenn Prometheus auf den ersten Blick kein sonderlich sympathischer Mann zu sein scheint, lernt man doch im Laufe der Geschichte auch seine weiche Seite kennen und schließt ihn langsam ins Herz.

    Fazit:
    Auch wenn das Buch nicht allzu dick ist, besitzt die Geschichte einen emotional packenden Tiefgang und trifft mitten ins Herz.

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  • 4 Sterne

    Michaela E., 08.09.2021

    Prometheus ist auf der Flucht. Mit seiner schwarzen Arztkutsche rast er in den Norden, bis er am Strand in Dänemark nicht mehr weiterkommt. Ja, er wollte ins Meer fahren; der Sand hat seine Räder blockiert.

    Gefunden wird er von einer mürrischen, älteren Dame, die ihn erst mal mitnimmt auf ihren Hof, den sie gemeinsam mit ihrer Frau Helle betreibt. Sie haben außerdem eine kleine Pension und derzeit keine Gäste.

    Die beiden Frauen sehen Prometheus seine Verzweiflung an und stelle erstmal keine Fragen. In der Natur kann er seiner Trauer freien Lauf lassen und die Arbeit mit den Tieren gibt ihm wieder Halt unter den Füßen.

    Doch irgendwann muss sein Geheimnis an die Oberfläche und natürlich sind wir als Leser*innen auch gespannt, ob er sich nur die Schuld an Jakobs Tod gibt, oder tatsächlich auch schuldig ist.

    Wie schon in ihrem ersten Roman beschäftigt sich Jasmin Schreiber mit dem Tod eines nahestehenden Menschen. Doch wo "Marianengraben" durchzogen von feinsinnigem Humor war, findet sich hier nur Verzweiflung. Das Ganze ist zwar aufgelockert durch Erzählungen aus der Kindheit der beiden Freunde. Wir erfahren, wie sie sich kennenlernten, was sie miteinander erlebten und wie nahe sie sich immer standen.

    Die ganze Geschichte ist sehr berührend, aber Prometheus' Entscheidungen haben mich bei der Lektüre auch wütend gemacht und den Humor habe ich ganz klar vermisst. Trotzdem hat mir das Buch gefallen.

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