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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anyways, 16.10.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    1486 steht ein achtjähriger Junge in dem kleinen Ort Knittlingen im Kraichgau auf dem Marktflecken und schaut zu wie ein Trupp Gaukler am Simonis-Judae-Tag, dem Feiertag der beiden Apostel, in seine kleine Stadt zieht. Mit offenem Mund staunt er über die Jongleure, die Musikanten, die farbenfrohen Gewänder und über den Zauberer. Johann Georg, genannt „Faustus der Glückliche“ ist von dem Magier Tonio del Moravia sofort fasziniert, auch hat er ein wenig Angst vor dessen schwarzen stechenden Augen. Dabei ist es riskant zu dieser Zeit als kleiner Junge ohne Aufsicht durch die Stadt zu stromern, denn es verschwinde auf unerklärliche Weise Kinder. Vier Kinder im Laufe der letzten Wochen. Doch all das interessiert den kleinen Johann nicht, er verfolgt wie gebannt den Zauberkunststücken. Er darf sich sogar nach der Vorstellung mit Tonio unterhalten. Acht Jahre später sieht der nun schon fast erwachsene Johann Georg den Zauberer zum Apostelfeiertag wieder und diesmal begibt er sich mit ihm auf eine unheimliche und abenteuerliche Reise, die ihn weit weg von seiner Heimat bringen wird.

    Zeitreisen sind ja leider (noch) nicht möglich. Wie gerne würde ich mal durch die verschiedensten Jahrhunderte streifen, ja auch ins Mittelalter. Oliver Pötzsch schafft es fast mühelos diese Epoche in all seinen Romanen für den Leser erlebbar zu machen. Er legt dabei eine Fülle an Details vor ohne dass sie die eigentliche Geschichte erschweren. In „Der Spielmann“ nimmt er sich der wohl berühmtesten deutschen Sage an, die des Faust. Allen Schülern der neunten und zehnten Klasse Deutschunterricht wohl noch allzu bekannt. Nahm sich doch auch Johann Wolfgang von Goethe dieser Thematik an und beschert mit Faust I und II dem einen oder anderen Schüler seit vielen Jahren schlaflose Nächte. Ich bin, muss ich ehrlicherweise zugeben, nie warm geworden mit Goethes Faust. Pötzsch’s Faustus hingegen hat mich regelrecht gefesselt. Er kombiniert Teile der Faust-Sage mit dem wohl meistbeachteten Prozess in Frankreich Anfang des 15. Jahrhunderts. Er nimmt den Leser mit in die sagenhafte Welt der Gaukler, an die wohl bekanntesten Städte des Mittelalters, gibt dem Aberglauben der damaligen Bevölkerung ein Gesicht und kreiert damit einen Roman der eher als Mysterie-Thriller eingestuft werden könnte.
    Seit der „Henkerstochter“ verfolge ich die Werke des Autors, und schon immer konnte er mich sehr gut unterhalten. Ich freue mich jedes Mal über ein neues Buch, denn mit jedem neuen steigert er sich noch mehr. Die Romane werden dabei stetig umfangreicher lassen sich durch seine schöne Erzählkunst jedoch mühelos lesen.
    Ich möchte allen Lesern auch das Nachwort ans Herz legen. Hier beschreibt er auf eine sehr amüsante Weise die Entstehungsgeschichte des Faustus.

    Fazit: Ein ungemein fesselnder Mittelalterroman mit Mysterie-Charakter.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Carmen V., 10.10.2018

    Als Buch bewertet

    Knittlingen, 1486: Der junge Johann Georg ist das dritte Kind und irgendwie ganz anders als seine Geschwister. Wissen saugt er förmlich ein und seine Mutter sorgt dafür, dass er die Lateinschule besuchen darf. In der Gegend um Knittlingen verschwinden immer wieder Kinder und die Angst vor dem „schwarzen Mann“ geht um. Als Johanns Mutter plötzlich stirbt, bricht für Johann eine Welt zusammen. Nach einem Vorfall muss er die Stadt verlassen und von nun an alleine zurechtkommen. Der Spielmann und Magier Tonio del Moravia nimmt Johann auf und unterrichtet. Gemeinsam ziehen sie durch die Lande, doch Johanns Meister scheint mit dunklen Mächten im Bunde zu stehen. Johann flüchtet, doch kann er ihm wirklich jemals entkommen …?

    Oliver Pötzsch lässt in seiner zweibändigen Reihe das Leben von Johann Georg Faustus lebendig werden. Mit vielen authentischen Fakten, erzählt der Autor die Geschichte eines jungen wissbegierigen Mannes, der die Liebe seines Lebens verliert und ruhelos umherzieht, um mit dunklen Mächten in Berührung zu kommen. Sein Weg führt ihn dabei durch deutsche Lande, aber auch nach Italien. Als Leser ist man immer an Johanns Seite. Leidet, fürchtet, hofft und bangt mit ihm mit. Spürt, wie er die Hoffnung beinahe aufgibt und sich auf Wissen einlässt, dass ihn vom rechten Wege abführen könnte.

    Die Geschichte ist recht farbenprächtig, aber auch düster geschrieben. Gerade die dunklen Mächte werden spürbar vermittelt. Als Leser ahnt man, dass Johann abdriftet und kann dann doch nichts dagegen unternehmen.

    Aber auch so nahm mich die Geschichte gefangen und ich befand mich schnell in einem Lesesog. Dabei war nicht nur die Handlung interessant und spannend, auch die Experimente und das Wissen, dass sich Johann aneignete und dem Leser zu Teilen zugänglich war, konnte mich begeistern.

    Oliver Pötzsch konnte mich damals schon mit seiner Reihe um die Henkerstochter begeistern und dies ist ihm jetzt wieder gelungen. Mit plastischen Figuren, einer Handlung, die einen mitreißt und von der man sich nur schwer wieder lösen kann, warte ich nun gespannt darauf, wie es weiter gehen wird.

    Fazit:
    Keine leichte Lektüre, sondern ein fesselnder historischer Roman, der mit historischen Fakten angefüllt ist und den Leser in einen regelrechten Lesesog hineinversetzt, so dass man sich nur schwer von dem Buch lösen kann. Die Fortsetzung ist für Herbst 2019 angekündigt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    flieder, 27.09.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    1486 Knittlingen im Kraichgau. Die Sterne scheinen es gut zu meinen mit Johann Georg. Seine Mutter erzählte ihm, dass die Sternenkonstellation bei seiner Geburt etwas ganz besonders gewesen sei und sie nannte ihn deshalb Faustus der Glückliche. Das sein Leben nicht immer so glücklich sein wird musste er schmerzhaft erfahren als seine Mutter ihrer Krankheit erliegt. Seine großen Brüder übernehmen den Hof und für ihn und seinen kleinen Bruder Martin scheint kein Platz mehr zu sein. Die schützende Hand der Mutter fehlt überall. Als dann auch noch der kleine Martin, wie schon viele andere Kinder vor ihm, im Wald spurlos verschwindet jagt der Vater Johann vom Hof. Er schließt sich einem geheimnisvollen Magier an und zieht mit ihm durch die Lande. Tonio del Moravia bringt ihm vieles bei was er wie einen Schwamm in sich aufzieht. Doch die Lehren scheinen nicht immer harmlos zu sein denn der Meister scheint mit dunklen Mächten im Bunde zu stehen. Sein letzter Ausweg scheint die Flucht zu sein die ihn nach Italien führt. Auch hier erweitert er sein Wissen, dass ihm scheinbar unschlagbare Macht gibt. Längst fühlt er sich unangreifbar, doch sein alter Lehrmeister hat ihn noch nicht vergessen, zig Jahre später schließt sich der Kreis und Faustus muss wieder gegen dunkle Mächte kämpfen. Jetzt geht es um Leben und Tod.
    Bücher von Oliver Pötzsch sind immer wieder ein Garant für atemlose Spannung. Dieses Mal hat er es geschafft den alten Klassiker von Goethe in ein empfehlenswertes Buch zu verpacken. Jeder kennt die Geschichte rund um den Alchemisten Faust. Doch irgendwie fühlt man sich ihm in Der Spielmann viel näher. Tolle Beschreibungen der verschiedenen Wirkungsstätten, liebenswert ausgearbeitete Protagonisten und die immer wieder sehr hoch gehaltene Spannung machen dieses Buch zu einem besonderen Highlight. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung, die im Herbst 2019 erscheinen soll und kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Odenwaldwurm, 12.11.2018

    Als Buch bewertet

    Das älteste Spiel der Welt ist das Spiel um deine Seele.
    1486: Knittlingen ist ein ruhiger Ort im Kraichgau. Bis zu dem Tag, als die Gaukler in die Stadt kommen – und plötzlich Kinder verschwinden. Johann Georg, genannt „Faustus“, der Glückliche, kümmert das nicht. Ihn interessiert nur der Spielmann und Magier Tonio del Moravia: Von dem blassen Mann mit den stechend schwarzen Augen, der Johann eine große Zukunft als Gelehrter voraussagt, geht eine seltsame Faszination aus. Johann schließt sich ihm an, gemeinsam ziehen sie durch die deutschen Lande. Der junge Mann saugt alles auf, was Tonio ihm beibringt. Doch von Tonios Lehren geht eine ungeahnte Gefahr aus, und schon bald beschleicht Johann das Gefühl, dass sein Meister mit dunklen Mächten im Bunde steht. Mächte, die Johanns ganzes weiteres Leben bestimmen werden …
    Ein farbenprächtiges Abenteuer-Epos von Bestsellerautor Oliver Pötzsch (Klappcovertext vom Buch)
    Ich bin sehr gut in die historische Geschichte gekommen. Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Die Charaktere sind sehr gut und bildlich dargestellt, so dass ich in die alte Zeit gut eintauchen konnte. Die Spannung schwangt zwar, ist aber immer so viel da, das mich das Buch sehr gut unterhalten konnte. So habe ich das Buch, trotz der dicke, nie lange aus den Händen gelegt, da ich neugierig war wie die Story weiter geht. Der Anfang startet, als dem jungen Johann seine Mutter stirbt und sein Vater vor die Türe setzt. Ab da beginnt das neue Leben des Johannes Faustus. Er beginnt eine lehre bei dem Magier Tonio del Moravia, der ihn in die verschiedenen Künste einweiht. Faustus wird dabei auch nicht von den dunklen Künsten zurückschrecken und trotzdem ist mir die Person nicht ganz unsympathisch. Der Autor beschreibt sehr gut das hin und her, aber auch was wir sonst noch erfahren sehr gut. So dass es mir nicht langweilig bei lesen wurde. Hier ist dem Autor ein toller historischer Roman gelungen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
    Somit kann ich das Buch nur sehr empfehlen. Ein sehr schönes Buch für Liebhaber historischer Romane. Besonders wenn sie in Deutschland spielen, wie dieses Buch. 4,5 Sterne für das Buch.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Alexandra B., 01.11.2018

    Als Buch bewertet

    Faustus-Serie Band 1

    Das Cover ist sehr schön gestaltet und passt hervorragend zum Buch. Der Klappentext klingt interessant und ich war sehr gespannt auf den Auftakt dieses Werkes von Oliver Pötzsch.

    Klappentext:
    Das älteste Spiel der Welt ist das Spiel um deine Seele ...
    1486: Knittlingen ist ein ruhiger Ort im Kraichgau. Bis zu dem Tag, als die Gaukler in die Stadt kommen – und plötzlich Kinder verschwinden. Johann Georg, genannt „Faustus“, der Glückliche, kümmert das nicht. Ihn interessiert nur der Spielmann und Magier Tonio del Moravia: Von dem blassen Mann mit den stechend schwarzen Augen, der Johann eine große Zukunft als Gelehrter voraussagt, geht eine seltsame Faszination aus. Johann schließt sich ihm an, gemeinsam ziehen sie durch die deutschen Lande. Der junge Mann saugt alles auf, was Tonio ihm beibringt. Doch von Tonios Lehren geht eine ungeahnte Gefahr aus, und schon bald beschleicht Johann das Gefühl, dass sein Meister mit dunklen Mächten im Bunde steht. Mächte, die Johanns ganzes weiteres Leben bestimmen werden …
    Ein farbenprächtiges Abenteuer-Epos von Bestsellerautor Oliver Pötzsch


    Der Klappentext verspricht ein farbenprächtiges Abenteuer-Epos und genau das erhält man mit diesem Buch auch. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen. Die handelnden Personen und auch die Handlungsorte konnte ich mir dank der detaillierten Beschreibungen gut vorstellen und hatte beim Lesen ein klares Bild vor Augen. Auch in die damalige Zeit konnte ich mich dank der detaillierten Beschreibungen des Autors sehr gut zurückversetzen und hatte keine Probleme in die Handlung einzutauchen. Der Spannungsbogen kommt immer wieder mal auf, so dass es trotz seiner Länge von über 700 Seiten nicht langweilige wird.
    Für mich ein rundum gelungener Auftakt der Serie und ich freue mich schon jetzt auf Band 2, den ich auch auf jeden Fall lesen werde.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fornika, 30.10.2018

    Als Buch bewertet

    Der junge Johann versteht die Welt nicht mehr, denn nach dem plötzlichen Tod der Mutter setzt ihn der Vater einfach vor die Tür. Doch Johann würde nicht Der Glückliche genannt werden, würde er seinen Weg nicht finden. Dieser führt ihn in die Arme des Magiers Tonio del Moravia, der ihn bald als Lehrling mit den verschiedensten Künsten vertraut macht. Auch mit den dunklen.

    Der sagenumwobene Dr. Johannes Faust hat nicht nur Goethe und Marlowe inspiriert, sondern auch Oliver Pötzsch. Er hat dieser vielumschriebenen Persönlichkeit mit seinem historischen Roman noch einmal ganz neues Leben eingehaucht. Sein Faustus ist ein wissbegieriger, kluger Kopf, der jedoch auch vor den dunklen Künsten nicht zurückschreckt. Trotz dieser dunklen Seite war er mir schnell sympathisch, und man kann sein Denken und Handeln immer gut nachvollziehen. Dieses Hin und Her zwischen Gut und Böse macht einen großen Reiz der Geschichte aus, man drückt Faustus immer die Daumen, dass er letztendlich auf der richtigen Seite landen möge. Seine wissenschaftlichen Ausflüge fand ich ebenfalls sehr spannend, er bewegt sich zeitweilig unter den klügsten Köpfen seiner Zeit und so gibt es einiges zu lernen. Natürlich kenne ich Goethes Faust, und so war es immer wieder schön an ganz unverhofften Stellen Zitate daraus zu finden. Mir hat der Erzählstil unglaublich gut gefallen, der Autor beschreibt die Geschichte von Faustus in buntesten Farben, egal ob es sich dabei um die farbenfrohe Gauklertruppe oder die düstere Magie von Moravia handelt. Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich, ich habe mit Johann gebangt und gehofft, gelacht und gelernt. Ein toller Historienschmöker, der altbekanntem Stoff neues Leben einhaucht. Band Zwei wird schon jetzt sehnlichst erwartet.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lizzy C., 20.11.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wer kennt die Geschichte von Faust, dem Wissen und dem Teufel nicht? Kaum einer kann dies von sich behaupten, wurden wir doch alle mit dem Faust-Stoff in der Schule konfrontiert. In Knittlingen beginnt das Schauspiel mit dem jungen Johann, der von Zauber und Gaukelei fasziniert ist – und von der jungen Margareth, die er immer wieder zu beeindrucken versucht. Und dann ist da auch noch der faszinierende Tonio, der Johann ein Angebot macht, das er kaum ausschlagen kann.

    Zugegeben, ich hatte ziemlich hohe Erwartungen in den neuen Roman von Oliver Pötzsch – gerade weil er sich an den schwierigen, aber uns allen bekannten Faust-Stoff wagt. Ich war gespannt, wie er diese Geschichten und Legenden in ein unterhaltsames und lehhreiches Mittelalter-Werk zu packen gedenkt. Es ist ihm gelungen, so viel vor weg – mit dem ein oder anderen Wehrmutstropfen.
    Vom Anfang war ich gebannt. Ich hatte direkt das Gefühl, nach Knittlingen teleportiert zu werden und an Johanns Seite Kunststückchen vorzuführen oder nach Wissen zu gieren. Auch der Protagonist Johann brachte alles mit, um eine liebenswerte Figur auszumachen, der man über knapp 800 Seiten folgen mag. Pötzsch würzte Johanns Jugendzeit noch mit einer gehörigen Portion Spannung, einer Prise Liebe und einem Spritzer Esoterik – alles in allem ein gelungener Trank, der mich in seinen Bann zog. Ich war bereit, mit Johann Georg Faustus auf die Reise zu gehen. Das liegt nicht zuletzt an Pötzsch‘ Art und Weise zu Schreiben und die Szene gekonnt zu entwerfen. Ich sah beständig einen Film vor meinen Augen ablaufen und lag stundenlang auf meinem Sofa, ohne auf die Zeit zu achten. Einfach toll! So bin ioch es aber um der Wahrheit Genüge zu tun auch von Pötzsch gewöhnt.
    Jonglieren, Tricks und Schabernack, Hokuspokus und Horoskope gab es zur Genüge – und gerade diese Beschreibungen habe ich sehr genossen – Pötzsch beschreibt manche Tricks wirklich detailiert und farbenfroh – und mit einem amüsierten Augenzwinkern. Vieles war für mich neu – und gerade deshalb haben mich diese Abschnitte am besten unterhalten.

    Johann, den ich zunächst für einen liebenswürdigen Protagonisten gehalten hatte, verlor durch sein Handeln und seine Gedanken viel von meiner ihm anfänglich entgegengebrachten Sympathie – gewann aber auch an Vielschichtigkeit. Selbst jetzt bin ich noch ein bisschen am Hadern, ob ich ihn nun eigentlich mochte oder eben nicht. Die Nebenfiguren wie der junge Scolast oder Karl Wagner mochte ich deutlich lieber und mit ihnen habe ich auch mehr mitgefiebert um ehrlich zu sein.

    Johann verfolgte das gesamte Buch über der Okkultismus und die Teufelsanbetung – und ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob Pötzsch dem Buch einen magischen Touch verliehen hat oder ob er wirklich nur dem Aberglauben der damaligen Zeit und dem Stand der Forschung Rechnung getragen hat. Von beidem ein wenig, schätze ich mal. Für mich hat dieser Part nicht vollkommen hingehauen – vor allen Dingen ein Detail am Ende (nein, ich spoiler nicht!) war für mich ein wenig an den Haaren herbeigezogen, um Johann zu einer bestimmten Handlung zu verleiten.

    Alles in allen entführt uns „Der Spielmann“ von Oliver Pötzsch in eine Zeit des Umbruchs. Ihm gelingt es vor meinen Augen die Welt des Aberglaubens und der Wissenschaft wieder auferstehen zu lassen – und dafür zolle ich ihm höchsten Respekt. Trotzdem hat für mich nicht alles gestimmt – deshalb vier rabenkrächzende Sterne. Ich bin gespannt auf den zweiten und letzten Teil.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika T., 05.11.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Der 8jährige Johann Faustus lebt im Jahr 1486. Eines Tages kommen Gaukler in die Stadt und er ist total fasziniert von ihren Darbietungen. Besonders der Magier Tonio hat es dem kleinen Johann angetan. Während der Darbietung der Gaukler verschwinden mehrere Kinder, einer davon ist Johanns Bruder. Einige Jahre später trifft Johann erneut auf den Gaukler Tonio und schließt sich ihm auf seiner Reise an. Doch Johann kommt schon bald ein böser Verdacht, denn er hat bemerkt, dass Tonio ein Geheimnis hat.

    Ich habe schon viele Bücher von Oliver Pötsch gelesen und sein Schreibstil begeistert mich jedes Mal aufs Neue. Wie auch schon in den Büchern um die Henkerstochter beschreibt der Autor seine Charaktere sehr gut, so dass man immer ein Bild vor Augen hat. Obwohl das Buch so viele Seiten hat, ist der Roman sehr kurzweilig und angenehm zu lesen und hat mich durchweg gefesselt und fasziniert.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Iris H., 12.10.2018

    Als Buch bewertet

    Oliver Pötzsch hat mich schon mit einigen historischen Romanen begeistert, sowohl mit seiner Henkerstochter-Reihe als auch den Einzelbänden. Bei ihm gefällt mir die lebendige Figurenzeichnung und die Kombination aus Fiktion und recherchierten Fakten. Dr. Faustus ist eine schillernde Persönlichkeit und der Autor hat die historische Figur, auf der Goethes berühmter Faust beruht, in einer wunderbaren Geschichte lebendig gemacht. Wer den Goetheschen Faust gelesen hat, wird viele Zitate und Anspielungen wieder finden. Aber auch, wer den Roman nur als bildreichen historischen Roman genießt, wird nicht enttäuscht werden, sondern eine Geschichte eines außergewöhnlichen Jungen kennen lernen, der aus seiner kleinen dörflichen Welt ausbricht und Wissen, Magie, Liebe aber auch das Böse erlebt.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Archer N., 29.09.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    1478, Kraichgau, Knittlingen: Ein Junge wird geboren, unter einer besonderen Konstellation der Sterne. Das erzählt ihm später zumindest seine Mutter, und sie nennt ihn Faustus, der Glückliche. Johann fühlt sich meistens nicht besonders glücklich, ist er doch der dritte Sohn eines Großbauern, der für ihn nichts übrig hat. Überhaupt ist er so anders, dass ihn nur seine Mutter und Margarete, die hübsche Tochter eines der einflussreichsten Dörflers, mögen. Als eines Tages Spielleute und Gaukler in ihr Dorf kommen, ist er fasziniert von den Tricks - und von einem Mann, der sich Tonio nennt und unheimlich ist. Dass zur selben Zeit Kinder verschwinden, nimmt er nicht ernst. Bis eines Tages sein ganzes Leben in sich zusammenfällt und er vor einem Kreuzweg steht, der ihn dem Teufel selbst scheinbar in die Arme treibt.

    Ich mag die Krimis und Romane von Pötzsch, und hier hat er sich eine interessante literarische Figur vorgenommen, die wohl anscheinend wirklich gelebt hat. Trotzdem hat mich dieses Buch nicht bis zuletzt fesseln können, obwohl es wie üblich mit leichter Hand geschrieben war und viele Informationen über das 15. Jahrhundert bereithielt. Zum Teil mag das an Johnann Faustus selbst gelegen haben - ich mochte ihn nicht. Obwohl ständig erwähnt wird, was für ein heller Kopf er ist, reitet er sich von einer dummen Situation in die nächste und vor allem wiederholt sich irgendwie immer alles, nur an anderen Orten. Er ist - wie es sein Freund Valentin leider zu spät bemerkte - ein Egoist. Denkt immer nur an sich und das, was er will, andere spielen in seinen Überlegungen höchstens dann eine Rolle, wenn sie ihm nützlich sein können. Nicht einmal verschwundene Kinder berühren ihn wirklich. Zumindest war er in der Hinsicht konsequent. Ich hätte eine Straffung der Handlung für besser befunden, vor allem finde ich schade, dass es sich hierbei gerade mal um den ersten Teil einer anscheinend langwierigen Reihe handelt, was bedeutet, dass ich wohl noch länger auf Teil 3 der Schwarzen Musketiere warten muss. 3,5/5 Punkten.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Catelyn, 09.10.2018

    Als Buch bewertet

    Auf diesen ersten Band der Faust-Saga war ich gespannt. Ich mag die Henkers-Reihe von Oliver Pötzsch und auch in diesem Buch hat mich der Autor wieder auf einige spannende Geschichtsreihe mitgenommen. Wort- und bildgewaltig lässt mich der Autor in die Welt der Gaukler, Spielleute und Mystiker eintauchen.
    Johann ist anders als seine Geschwister und etwas ganz besonderes. Man lebt und leidet mit ihm. Es war eigentlich nicht seine Zeit in die er hinein geboren wurde. Er schließt sich daher Tonio an, der ihn seit ihrem ersten Treffen fasziniert.
    Wieder ist es ein Buch welches schonungslos das Leben im 15. Jahrhundert beschreibt und dies sehr detailliert. Ich freu mich bereits auf den nächsten Teil.

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  • 5 Sterne

    Heinz G., 27.03.2019

    Als eBook bewertet

    Eine interessante Geschichte zu Faust. Gut geschrieben und hat mich beeindruckt.

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  • 5 Sterne

    gerd K., 11.12.2018

    Als eBook bewertet

    Super super spannend .Sehr gut zu lesen

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ivonne B., 22.09.2018

    Als Buch bewertet

    Oliver Pötzsch erzählt in seinem neuen Roman die Geschichte des Johann Georg Faustus im 15. Jahrhundert in Knittlingen.
    Schon als kleiner Junge fühlt sich Johann zu Gauklern und Spielleuten hingezogen und bringt sich selbst erste Zaubertricks bei. Außerdem ist er verliebt in Margarethe. Doch seltsame Dinge passsieren in Knittlingen zu dieser Zeit. Kinder verschwinden und ein unheimlicher Magier hält sich in der Stadt auf. Als eines Tages bei einem Ausflug in den Wald Johanns kleiner Bruder verschwindet und auch Margarethe ein Leid geschieht ändert sich das Leben Johanns schlagartig. Er muss seine Heimat verlassen und mit dem rätselhaften Spielmann Tonio de Moravia umherziehen. Doch welches Geheimnis verbirgt Tonio und was hat er wirklich mit Johann vor?

    Der Roman ist von der ersten bis zur letzten Seite äußerst spannend. Die Handlung beruht auf der Legende von Johann Faust, der einen Pakt mit dem Teufel schloss. Sehr schön sind vor allem die Zitate aus Goethes Faust, die immer wieder geschickt in den Text eingebaut sind. Die Charaktere im Roman werden alle sehr anschaulich dargestellt. Man sieht sie regelrecht vor sich und erlebt all das Grauen aber auch die Freude mit, die sie empfinden.
    Alles in allem ein sehr gelungener Roman, den man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 26.09.2018

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    1486: Knittlingen ist ein ruhiger Ort im Kraichgau. Bis zu dem Tag, als die Gaukler in die Stadt kommen – und plötzlich Kinder verschwinden. Johann Georg, genannt „Faustus“, der Glückliche, kümmert das nicht. Ihn interessiert nur der Spielmann und Magier Tonio del Moravia.
    Meine Meinung:
    Mir war bis zu diesem Buch gar nicht bewusst, dass Faustus tatsächlich eine historische Person ist. Ich habe es immer für eine Romanfigur von Goethe gehalten, aber auch nicht mehr. Umso interessanter fand ich jetzt diesen Roman, der gekonnt historisches, viele Goethezitate und eben eine Erzählung miteinander verknüpft. Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig geschrieben, so dass trotz des gewaltigen Umfangs das Buch recht flott weg gelesen ist. Die Protagonisten und auch die Geschichte haben mir gut gefallen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung, die leider erst im Herbst 2019 erscheint.
    Fazit:
    Schöner historischer Roman.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anett H., 16.10.2018

    Als Buch bewertet

    „Der Spielmann“ von Oliver Pötzsch umfasst 784 Seiten, die in 5 Akte und 30 Kapitel aufgeteilt sind.
    Am Ende gibt es noch ein Nachwort und den Reiseführer auf Faust’s Spuren.
    Es ist ein sehr schön gestaltetes Buch, nicht nur der Einband ist wunderschön, auch die Bilder zu den einzelnen Akten sind teuflisch schön.
    Auf der ersten und letzten Umschlagseite ist eine Karte des Deutschen Reises um 1500 zu sehen.
    Die Handlung beginnt im Jahr 1486, als Johann acht Jahre alt war und endet 1513.

    1486 kommen Gaukler in die Stadt und Johann Georg Faustus, ist total fasziniert von ihnen. Aber die meisten Leute finden, dass es Teufelswerk ist. Da Johann eher ein zartes Kind ist, ist er dem Gespött des Vaters und der Brüder ausgesetzt. Nur seine Mutter glaubt an ihn und meint, dass er etwas ganz Besonderes ist, weil er am Tag des Propheten geboren ist. Als sie stirbt, bezahlt der Vater die Lateinschule nicht mehr, obwohl Johann sehr wissbegierig und schlau ist.
    Auch wenn sein Name der Glückliche bedeutet, ist Johann nicht vom Glück verfolgt. Acht Jahre später passiert etwas Schlimmes und Johann verlässt die Stadt. Er trifft den Gaukler Tonio wieder und schließt sich ihm an. Er lernt von ihm und ist fasziniert von dessen Wissen. Allerdings geschehen immer dort, wo sie gerade sind, sonderbare Dinge und Johann grübelt, ob Tonio etwas damit zu tun hat. Aber er kommt aus diesem Teufelskreis nicht mehr heraus.
    Nach einer mystischen oder auch teuflischen Zeremonie flieht Johann und schließt sich einer Gauklertruppe an, die nach Venedig zieht. Er merkt, dass er sich verändert hat und fragt sich, ob Tonio ihm eine dunkle Macht eingepflanzt hat.
    In Venedig begegnet ihm Signore Barbarese, der ihm seine Bibliothek mit vielen verbotenen Büchern zeigt. Das verändert Johann aber er merkt nicht, welch ein perfides Spiel mit ihm gespielt wird.

    Johann wächst zu einem wissbegierigen, aber auch jähzornigen jungen Mann heran, den eine dunkle Aura umweht. Die Liebe zu seiner Kinderfreundin Margarethe zieht sich durch das ganze Buch und der Gedanke an sie kann Johann oftmals beruhigen, aber auch antreiben. Er ist sein ganzes Leben lang auf der Suche nach sich selbst. Er will herausfinden, was es bedeutet, am Tag des Propheten geboren zu sein. Auch fühlt er sich stetig beobachtet und gerät immer wieder an falsche Leute und damit in Gefahr. Allerdings macht er sich mit seinem Wesen auch nicht nur Freunde. Als er hofft, eines seiner Ziele erreicht zu haben, verliert er seinen besten und einzigen Freund und gerät wieder in falsche Hände, was er beinah mit dem Leben bezahlt.

    Es ist ein eine sehr umfangreiche, spannende und tragische Geschichte, die sehr gut geschrieben ist und sich wunderbar lesen lässt. Man erfährt viel über die damalige Zeit, über Magie, Zauberei, Astrologie und einiges andere.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 23.09.2018

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung :
    Dies ist mein erstes Buch des Erfolgsautors Oliver Pötzsch und es ist sogleich das erste wahre Highlight im Genre der historischen Romane dieses Jahr.
    Pötzsch baut in seinem Plot die wahre Geschichte des Fausts rundum fiktive Szenen zu einem abenteuerlichen und stets spannenden Gerüst zusammen.
    Ganz nebenbei gelingt ihm eine fast schon magisch anmutende Atmosphäre, die den Leser in eine andere Zeit entführt und dies gelingt dem Autor spielerisch. Gerade in der Charakter- und Zeit gestaltenden Ausarbeitung liegt die Stärke des Buches, man vergisst als Leser die Gegenwart und versinkt in eine Geschichte, die spannender und interessanter kaum hätte erzählt werden können!

    Fazit :
    Für mich ein absolutes, welches wahre Historie spannend und interessant umsetzt!
    Ein absoluter Lesetipp!

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  • 5 Sterne

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    Bärbel K., 12.10.2018

    Als Buch bewertet

    1486 Johann Georg wächst im Kraichgau auf. Seine Mutter nennt ihn immer Faustus - der Glückliche. Als sie dann aber an Schwindsucht früh stirbt, bleiben Johann nur noch sein kleiner Bruder und Margarethe, seine Freundin von klein auf. Das Leben in den Weinbergen ist hart und eintönig. Um so mehr freuen sich die Leute über die Abwechslung durch Spielleute, die mit ihren Gaukler- und Zauberkunststücken, der Musik und dem bunten Treiben etwas Abwechslung und Lebensfreude in den Alltag bringen. Für Johann bestimmt die Begegnung mit den Spielleuten sein weiteres Schicksal....
    Johann ist im meinen Augen ein Getriebener. Denn getrieben wird er von seinem Wissensdurst, seiner Liebe zu Margarethe. Sein oft ihn beherrschender unbändigen Zorn steht ihm da oft im Wege. Das alles wird sein weiteres Schicksal bestimmen.
    Ja und dieses Schicksal wird vom Autor einfach wunderbar in Worte gefasst und zu einer spannenden, abwechslungsreichen Geschichte verwoben. Mir hat gefallen, wie uns noch heute bekannte Städte in der Handlung unter den damaligen zum Teil katastrophalen Lebensbedingungen beschrieben werden. Gleiches gilt auch für die Einbindung der historisch belegten Wissenschaftler und Philosophen. Schon erstaunlich, was alles zu den damaligen Studiengängen für Wissensgebiete belegt werden mussten. Die Handlung selbst ist spannend. Es ist nicht vorhersehbar welche Schicksalsschläge das Leben des Dr. Faustus noch nehmen wird. Ich denke, man merkt, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat und so kann ich es allen Liebhabern dieses Genres guten Gewissens weiterempfehlen. Von mir gibt's 5 Lese-Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 14.10.2018

    Als Buch bewertet

    Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Faust, der seine Seele dem Teufel verschreibt, um dafür mehr Wissen zu erlangen?

    Oliver Pötzsch, den meisten Lesern durch die Henkerstochter-Saga und die „Ludwig-Verschwörung“ bekannt, nimmt sich dieser schillernden Persönlichkeit an, die tatsächlich um 1486 in Knittlingen gelebt hat.

    Der Autor schildert das Leben des jungen Johann Georg, von seiner Mutter „Faustus“ genannt, der so gar nicht in die grobschlächtige Bauernfamilie hineinpasst. Faustus ist zart, feingliedrig, intelligent und wissbegierig. Damit ist er ein Außenseiter und wird von den meisten Leuten gemieden.

    „Manchmal kam es Johann so vor, als wäre er der Einzige, der nicht in dieses Weltgefüge passte.“ (S. 46)

    Nur das Nachbarsmädel Margarethe gibt sich mit ihm ab. Und genau das wird ihm zum Verhängnis. Faustus wird aus dem Dorf gejagt und schließt sich dem herumziehenden Schausteller Tonio del Moravia an, der das Potential, das in Faustus schlummert, erkennt.
    Faustus fühlt sich das erste Mal in seinem noch jungen Leben angekommen und übersieht, dass Tonio sein eigenes perfides Spiel mit ihm treibt.

    Meine Meinung:

    Oliver Pötzsch hat aus diesem wohlbekannten Stoff einen fesselnden historischen Roman gewoben. Wir erleben die dörfliche Enge, das Anderssein und reisen mit Tonio und Faustus kreuz und quer durch Europa.
    Die Charaktere sind detailliert und präzise ausgearbeitet. Tonio als Inbegriff des Bösen, der sich als „Seelenfänger“ versteht. Faustus, der ewig Suchende, rastlos und rücksichtslos, als er sein Ziel, Margarethe wieder zu finden, verfolgt. Allerdings wohnen „zwei Seelen in seiner Brust“: er ist auch ein Liebender, der sich über die Konventionen hinwegsetzt. Faustus schwankt stets zwischen Gut und Böse.

    Der Schreibstil ist wunderbar opulent, manchmal, der Zeit entsprechend, grausam und blutrünstig.
    Ich habe es sehr genossen, die Zitate aus Goethes Faust zu lesen, habe ich doch meine Maturaarbeit über den Faust-Stoff geschrieben und dabei Goethes Werke mit dem von Christopher Marlow verglichen.

    Oliver Pötzsch gelingt es perfekt, Fakten und Fiktion zu verbinden. Der Leser muss schon sehr gut aufpassen, das auseinander zu halten. Die wenigen historischen Quellen beschreiben den realen Faustus als Gelehrten, als Zauberer und manche als Betrüger – je nachdem von welcher Warte aus Faustus gesehen wird.

    Sehr interessant ist auch die Entstehungsgeschichte rund um dieses Buch. Der Autor streifte bei einem unfreiwilligen Zwischenstopp wegen des Ausfalls der Deutschen Bahn in Knittlingen herum. Da kann man sich bei der DB nur herzlich bedanken.

    Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band „Der Lehrmeister“, der voraussichtlich im Herbst 2019 erscheinen wird.

    Fazit:

    Ein opulentes Meisterwerk der Sprachkunst, dem ich 5 Sterne gebe.

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    Gabriele M., 17.10.2018

    Als Buch bewertet

    Endlich mal wieder ein Buch das man am liebsten in einem Rutsch lesen möchte.
    Geht aber nicht bei über 750 Seiten.
    Oliver Pötzsch beschreibt in "Der Spielmann" das Leben des Johann Georg Faustus.
    Es beginnt in Knittlingen, wo Johann aufwächst. Er ist sehr wissbegierig und
    lernt gerne. Besonders die Gaukler und Magiere haben es ihm angetan.
    Als sein Bruder verschwindet und Margarethe, die er liebt, nicht mehr
    ansprechbar ist, wird er von seinem Vater verstossen.
    Tonio del Moravia, Krakauer Magister liest ihn auf und nimmt ihn als Lehrling auf.
    Nun beginnt eine spannende aber auch schlimme Zeit für ihn.
    Was hat Tonio mit ihm vor?
    Das Buch ist nicht nur eine Erzählkunst, auch der Einband und Aufmachung
    sind sehr gelungen.
    Bitte mehr davon.

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