GRATIS¹ Geschenk für Sie!

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 5700922

Buch (Gebunden) 21.60
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    daniele b., 26.07.2018 bei bewertet

    Henning Mankell, einer meiner Lieblingsautoren, enttäuscht auch nicht in seinem ersten Roman. In "Der Sprengmeister" verbindet er die Lebensgeschichte des Oscar Johansson mit der Geschichte Schwedens vom 19. ins 20. Jahrhundert. Oscar stammt aus ärmlichen Verhältnissen, und hat vermeintlich das Glück Arbeit als Sprengmeister zu haben. Jedoch wird er Opfer eines Unfalls einer missglückten Sprengung. Erstaunlicherweise überlebt er schwer verletzt, und lebenslänglich gezeichnet. Er verliert seine Freundin, heiratet deren Schwester und hat trotz seiner Verletzung sogar eigene Kinder. In Zeitsprüngen beschreibt Mankell die gesellschaftlichen Veränderungen Schwedens vom Feudalstaat in eine Demokratie mittels der Lebenswelten der unteren Bevölkerungsschichten. Diese engagieren sich politisch und erreichen eine langfristige Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse, die bisher durch Mühen für wenig Lohn und noch weniger Bürgerrechte gekennzeichnet waren. Oscar, ein Zeitzeuge, ist einer derjenigen die dabei waren, und durch persönlichen Einsatz und Beharrlichkeit diesen Prozess mitgestaltet haben. Ein schöner Roman, mitfühlend doch nicht rührselig, ernst doch nicht bedrückend gelingt Henning Mankell ein glaubhaftes Portrait seines Landes und seiner Menschen. Dank gebührt auch den Übersetzerinnen Verena Reichel und Annika Ernst.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Judith H., 23.07.2018

    Ein Arbeiterleben auf knapp 200 Seiten zusammengefasst

    Ich kenne sowohl Henning Mankells Krimis als auch seine Afrikaromane und mag seine Schreibweise und seine Charaktere sehr. Daher war ich sehr gespannt auf einen Debütroman aus dem Jahr 1973, der erst jetzt ins Deutsche übersetzt wurde.

    Oskar Johansson ist Sprengmeister und überlebt mit 23 Jahren eine Sprengung aus nächster Nähe. Dabei verliert er das linke Auge und die rechte Hand; außerdem hat er schwere Verletzungen am und im Unterleib. Obwohl er so schwer verletzt ist und ihn seine Verlobte nach dem Unfall verlässt, gibt Oskar nicht auf, er arbeitet sogar wieder als Sprengmeister.

    Oskars Arbeiterleben wird aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Da gibt es einerseits den Erzähler und andererseits erzählt Oskar selbst Episoden aus seinem Leben. Die Reihenfolge dabei ist nicht chronologisch sondern richtet sich danach, was Oskar wann berichten mag.

    Die Sätze sind teils sehr knapp und fragmentiert, aber gerade deswegen sehr eindringlich.

    Ich finde es erstaunlich, dass Henning Mankell bereits mit 25 Jahren einen derart sozialkritischen Roman geschrieben hat. Anhand seines Protagonisten, dessen Leben und dessen politischen Einstellung, der Hoffnung auf eine Revolution und der damit einhergehenden Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Lebenssituation für die Arbeiterschicht werden die Verhältnisse der schwedischen Gesellschaft Anfang des 20. Jahrhunderts sehr eindringlich und anschaulich dargestellt.

    Der Sprengmeister ist ein stiller und ruhiger, aber sehr eindringlicher Roman.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike R., 23.07.2018

    Der Sprengmeister ist der Erstling von Henning Mankell, der jetzt posthum in deutscher Sprache erschienen ist.
    Mankell schildert das Leben des Oskar Johannson. Oskar wäre ein absolut unscheinbarer Mann in einem absolut alltäglichen Leben, wenn er nicht damals 1911 diesen schrecklichen Unfall überlebt hätte. Vor dem Unfall war Oskar Sprengmeister und danach. Das Mädchen, mit dem er damals ging, hielt die Verunstaltungen, die Oskar davon getragen nicht aus. Aber durch Zufall lernt Oskar später deren Schwester bei einer sozialistischen Parteiveranstaltung kennen und lieben. Oskar führt ein hartes und einfaches Leben. Viel setzt er nicht vom Leben voraus, schon als Junge war wie alle anderen, unscheinbar, durchschnittlich. Sprengmeister, Parteimitglied, so war es sein Leben
    Der Erzähler, der den alternden Oskar sommers in seiner Holzsauna auf einer Schäreninsel besucht, schildert uns dieses Leben. So wie Oskars Beruf das Sprengen war, so sind auch seine Erzählungen, Erinnerungen, versprengt, sprunghaft.
    Mankell hat mit seinem Debüt, geschrieben vor nahezu 45 Jahren, ein immer noch aktuelles, sozialkritisches Thema aufgegriffen. Nahegehend in seinen prägnant kurzen aber intensiven Sätzen. Ich bin dankbar, dass noch nach dem Todes diese großartigen Schriftsellers und Menschen seine Werke weiterleben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 14.07.2018 bei bewertet

    Ein Arbeiterleben in Schweden
    Henning Mankells „Der Sprengmeister“ ist sein erster Roman, der in Schweden 1997 heraus gegeben wurde. Geschrieben hat der Autor ihn noch 25 Jahre früher. Ins Deutsche Übersetzt haben ihn Verena Reichel und Annila Ernst. Dieser Roman erzählt ein ganzes Arbeiterleben in Schweden.

    Der Sprengmeister Oskar Johannsson Jahrgang 1888 überlebt 1911 einen Berufsunfall schwerverletzt. Er ist ein einfacher aber interessanter Mann. Trotz seiner Verletzung arbeitet er weiter in seinem Beruf.

    Henning Mankell stellt Oskar als sympatische Person dar, der sich für vieles interessiert und sich auch politisch betätigt. Er beobachtet das Weltgeschehen intensiv.

    Henning Mankells Romane sind einfach Klasse und gefallen mir noch besser wie die Wallander Serie. In diesem Roman erzählt Oskar aus seinen Empfindungen. Zwischendurch wird er vom Autor beobachtet.

    Ich hoffe noch auf mehr Roman des Autors.
    Den Roman Der Sprengmeister habe ich gerne gelesen, Mankells Schreibstil überzeugt mich und ich möchte ihn empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte S., 22.09.2018

    Das war Henning Mankells erster Roman von 1973, der erst jetzt ins Deutsche übersetzt wurde. Er ist sehr interressant und gut gelungen. Ein Buuch von geringen Umfang, doch sehr überzeugend, wie man es von Mankell gewohnt ist.
    Die Geschichte wird im Rückblick und von einen Bekannten erzählt.
    Der 23-jährige Oskar Johansson ist als Sprengmeister tätig. 1911 hatte er bei einer Fehlzündung einen sehr schweren Unfall mit schwersten Verletzungen. Trotz des Verlustes einer Hand und eines Auges bleibt er in seien Beruf tätig. Seine Verlobte Elly hat ihn verlassen und er heiratet später seine Schwester Elvira, mit der er drei Kinder hat. Die beiden führten ein entbehrungsreiches Leben.
    In den Buch geht es aber hauptsächlich um Oskar Johansson selbst und seinen Beruf. Er war ein einfacher Mensch, erlitt viele Schicksalsschläge und mußte damit fertig werden. Er war auch politisch aktiv.
    Es ist ein ernstes Buch, welches man am Ende zufrieden zur Seite legt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    inya, 20.07.2018

    Oskars Leben

    Eine Siedlung mit schönen Häusern und perfekten Familien in den 80er Jahren. Alles erscheint toll, die einen Kinder sind hochbegabt, die eine Mutter verwirklicht sich im Kunsthandwerk und die eine Tochter von den Nachbarn sieht nicht nur wunderschön aus, sondern singt auch noch wie die Callas. Eigentlich scheint die Welt perfekt zu sein. Doch leider nur von außen. Denn in den Familien sieht es ganz anders aus. Da ist die frustrierte Frau, die einen Schwächling als Mann hat und die schöne Nachbarin sehr attraktiv findet und sie aus ihrer Frustration heraus liebt und hasst. Die schöne Nachbarin wird von ihrem Mann vor ihren Kindern geschlagen, wofür ihre große Tochter sie verachtet. Eigentlich sind es interessante Geschichten, aber die Umsetzung finde ich nicht so ansprechend, da dieses hin und her zwischen den Erzählebenen nervte mich ein wenig.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 20.07.2018

    Meine Meinung: 
    Dies ist der erste Roman des schwedischen Schriftstellers Henning Mankell, dessen Romane wohl fast jeder Leser kennt. 
    Mankell beschreibt in diesem Buch das Leben eines Mannes, der ein wenig in jedem von steckt... Er erlebt die kleinen und großen Tragödien des Lebens, Dramen, tiefe Verzweiflung und auch das große Glück. Wir erlebe Gegenwart, und vergangenes so hausnah und so nahbar, dass einen diese Geschichte einfach nicht kalt lassen kann. 
    Ganz nebenbei und wie eigentlich in fast allen Romanen Mankells bringter auch die Politik in einen zentralen Punkt der Geschichte ein und ganz nebenbei wird der Leser verzaubert und einem werden auch ein wenig und ganz sanft die Augen geöffnet . 

    Fazit : 
    Lesen !

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    RES, 30.07.2018

    Toll - Leseempfehlung

    Der Roman ist eine interessante Erzählung darüber, wie die meisten Menschen in den Städten Europas in der Vergangenheit gelebt haben.
    Das Buch hat zwar nur knappe 200 Seiten, bietet aber sehr emotionalen Tiefgang - man muss bei der Sache sein, und kann es nicht nebenbei / zwischendurch lesen. Eine wirklich eindrucksvolle und sehr interessante Erzählung. Mit großer Empathie und Einfühlungsvermögen sind die Protagonisten vom Autor geschildert worden.
    Absolute Empfehlung von meiner Seite für diese Geschichte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sirimaus, 27.07.2018

    Debütroman - mit 45 Jahren Verspätung auch auf deutsch!
    Vorab - mich hat der Begriff „Mankells erster Roman“ zunächst ziemlich irritiert; selbst wenn man Roman und Krimi unterscheidet, bleibt doch zB der Sandmaler. Gleich auf der ersten Seite wurde dies aber geklärt: der Sprengmeister wurde bereits 1973 geschrieben und ist somit tatsächlich das erste Buch von Mankell, das aber erst 45 Jahre später ins Deutsche übersetzt wurde.
    In diesem Erstlingswerk zeigt Mankell, was er kann und warum er danach zu solch einem erfolgreichen Autor geworden ist. Allerdings in einem anderen Schreibstil, als man es von den späteren Werken gewohnt ist. Es wird viel in den Zeiten zwischen 1911 und 1969 gesprungen; der Stil wechselt zwischen wiedergegebenen Wortwechseln, allein stehenden Sätzen mit Erinnerungen und Passagen, in denen der Erzähler Ausschnitte aus dem Leben von Oskar Johansson nacherzählt.
    Mich persönlich hat dies zunächst nicht so angesprochen, da ich eher eine chronologisch aufgebaute, in ihrem Spannungsbogen gut nachvollziehbare und entsprechend fesselnde Geschichte erwartet hatte... aber dies hier ist anders. Es bleibt der Eindruck, dass Mankell gleich in seinem ersten Werk zeigen wollte, was er alles beherrscht : eine Figur erschaffen, die auf der einen Seite so durchschnittlich scheint, aber auf der anderen sehr besonders ist; und dem Leser immer wieder auf vielfältige Arten Informationen geben, die die Geschichte am Ende dann vollständig machen.
    Sehr anders als Wallander, also bitte die Erwartungen anpassen...

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Stella W., 11.02.2022 bei bewertet

    Henning Mankell ist einer meiner Lieblingsautoren. Schade das er schon tot ist. Aber aus dem Nachlass taucht immer noch was auf. Das Buch ist super. Auch wenn die Krimis mit Wallander besser finde.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth E., 01.08.2018

    etwas schwer zulesen,man findet sich nach einigen seiten aberzurecht,schnelle lieferung nach erscheinen in der filiale,buch wurde vorbestellt

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    bookloving, 28.07.2018 bei bewertet

    *Lesenswerter, gesellschaftskritischer Roman*
    Bei dem bereits 1973 veröffentlichte Debütroman „Der Sprengmeister“ des schwedischen Schriftstellers Henning Mankell, der nun endlich auch in deutscher Übersetzung vorliegt, handelt es sich um einen meisterlich komponierten, sehr stimmungsvollen und leisen Roman voller subtiler Gesellschaftskritik. Mankell ist in seinem Roman ein gelungenes, einfühlsames Portrait eines bewegten, harten Arbeiterlebens im Schweden des letzten Jahrhunderts gelungen am Beispiel des bescheidenen Sprengmeisters Oskar Johansson, der nach einem tragischen Arbeitsunfall als Invalide sein Schicksal meistern muss. Zugleich zeichnet er behutsam und anschaulich das spannende Bild einer sich schleichend wandelnden Gesellschaft im Laufe der politisch unruhigen Zeiten.
    Sehr außergewöhnlich ist der verwendete Erzählstil der Geschichte, die oftmals einen unfertigen, fragmentarischen Eindruck hinterlässt. Ein nicht näher benannter Erzähler widmet sich aus Sicht eines unbeteiligten Dritten Oskars interessanter, ereignisreicher Lebensgeschichte und gibt aus seiner neutralen Außenansicht immer mehr Details über diesen Menschen preis. Mankell versteht es, mit viel Feingespür und einem warmherzigen Blick Oskars Leben mit all seinen Enttäuschungen und Entbehrungen aber auch faszinierender Zufriedenheit und innerem Frieden nachzuzeichnen. Bisweilen kommt die Geschichte ohne viele Worte und Beschreibungen aus – vieles wird mit Stichworten, Aufzählungen oder Gegenüberstellungen nur notizenhaft skizziert und szenisch angerissen, so dass dem Leser viel Raum zur Deutung bleibt. Während die einfache Sprache zum eher schlichten, wortkargen Protagonisten hervorragend passt, haben mich seine sinnschweren, poetischen Gedanken zum Leben schnell gefangen genommen. Sehr gelungen ist auch das Ineinanderfließen der scheinbar ungeordneten Rückblenden, der neutralen, prägnanten Beschreibungen und Oskars nüchternen Betrachtungen aus der Gegenwart zu einem stimmigen Gesamtbild eingebettet in einen politischen Kontext. In seinem Nachwort geht der Autor noch kurz auf die Entstehungsgeschichte seines Debütromans in damals politisch sehr bewegten Zeiten ein. Auch wenn sich in den zurückliegenden Jahrzehnten viel ereignet hat, so hat sich die Situation für die Armen und Ausgebeuteten am Rande der Gesellschaft nicht wesentlich verbessert. Die Hoffnung auf ein Schweden mit einer modernen Industriegesellschaft ohne soziale Ungerechtigkeit ist leider ein Traum geblieben.
    FAZIT
    Mankells interessantes Debüt ist mit seinem gefühlvollen, berührenden Porträt eines Arbeiterlebens somit ein lesenswerter, gesellschaftskritischer Roman, der nichts an seiner Aussagekraft und Aktualität verloren hat. Einmal ein ganz anderer Mankell!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    dj79, 30.07.2018 bei bewertet

    Poetische Bruchstücke

    Das Cover zeigt den erfüllten Lebenstraum von Oskar Johansson, ein einsames Kleinod auf einer Schäre, ein winziges, spärlich eingerichtetes Saunahäuschen, losgelöst von der kapitalistischen Welt. Es bietet ein einfaches Leben, aber auch die Weite des Meeres und des Himmels. Hier verbringt der im Ruhestand befindliche Oskar seine Sommer.

    Als junger Mann überlebt Oskar nur knapp und mit bleibenden Schäden eine Fehlzündung bei Sprengarbeiten. Nachdem seine erste Freundin ihn aufgrund seines „unerträglichen“ Anblicks verlässt, lernt er während einer Demonstration deren Schwester Elvira kennen. Sie heiraten, bekommen drei Kinder, sie führen ein entbehrungsreiches Leben innerhalb der unteren sozialen Schicht. Als Sozialisten sind sie politisch engagiert, hoffen ihr ganzes Leben auf einen Wandel, sie glauben an die Revolution.

    Da man Oskar als gealterten Menschen kennenlernt, wirkt er oft schon ein wenig senil und starrköpfig. Er hat keine richtige Lust, sein Leben zu offenbaren. Manches hat er auch einfach verdrängt. Erstaunlich war für mich nach seinem Unfall die Rückkehr in seinen alten Beruf als Sprengmeister. Trotz seiner schweren Verletzung und der daraus resultierenden Eingeschränktheit hat Oskar nie aufgegeben, sich durchgebissen und sein ganzes Leben für seine Familie so viel wie möglich gearbeitet. Das hat mir stark imponiert.

    Der Schreibstil von Mankell ist hier sehr schön poetisch, trotzdem etwas gewöhnungsbedürftig, da Oskar’s Geschichte bruchstückhaft in Einzelteilen mit vielen, nicht chronologischen Rückblicken erzählt wird. Wie beim Kitten einer zerbrochenen Vase muss der Leser für die Einzelteile eine Ordnung finden, damit das große Ganze entsteht. Dadurch ist das Lesen recht anspruchsvoll. Aus meiner Sicht ist es eine kleine lohnenswerte Mühe.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    harakiri, 15.07.2018

    Wer ist Oskar Johansson?
    Bei einem Arbeitsunfall 1911 kommt Sprengmeister Oskar Johansson nur knapp mit dem Leben davon. Seine Freundin Elly wendet sich daraufhin von ihm ab und er heiratet ihre Schwester Elvira. Die beiden gründen eine Familie, werden zusammen alt und als Elvira stirbt, zieht Oskar in den Sommern in eine umgebaute Sauna auf den Schäreninseln, wo er dem Meer nahe ist.
    So weit, so einfach. Doch es wäre kein Roman von Mankell, wenn das Ganze nicht wesentlich tiefer gehen würde. Mankell erzählt in bewegenden Bildern das Leben des verwundeten Oskar Johansson, aber stets unaufgeregt und nahbar. Allerdings auch mit größeren Zeitsprüngen, die mich teilweise etwas verwirrt haben. So geht Oskar in Rente, im nächsten Absatz ist er aber arbeitslos und lernt mit Lindgren einen anderen Arbeitslosen kennen.
    Der Roman wird berichtet von einem Ich-Erzähler, auf den aber nicht näher eingegangen wird. Der Erzähler geht mit Oskar fischen und will ihm seine Lebensgeschichte entlocken. Doch Oskar gibt nicht viel preis, er lebt und redet auf seine eigene Art. Dennoch kommt er dem Leser langsam nahe.
    Gerne hätte ich mehr von Oskars Familienleben gelesen, als von der politischen Seite, die auch in ihm steckte. Aber da hält „Oskar“ sich eher bedeckt  Auch von seinem Unfall redet er nicht gern, dennoch fand ich den Prolog und auch die Szenen im Krankenhaus sehr emotional.
    Fazit: Mankell liest man nicht einfach, man muss sich auf ihn einlassen. Doch wenn einem das gelingt kann man wunderbar in dieses Buch eintauchen und auch ein wenig hinter die Fassade blicken.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    RHK, 25.07.2018

    'Der Sprengmeister' ist Henning Mankells erster Roman, den 1972 geschrieben hat. Er schildert darin auf knapp 200 Seiten ein Arbeiterleben in Schweden.
    Es beginnt mit dem missglückten Sprengauftrag, bei dem der junge Oskar Johansson zu schaden kommt. Die Zeitung meldet am nächsten Tag seinen Tod, doch er hat überlebt und liegt im Krankenhaus. Er hat keine Erinnerung an das Unglück und wird erst nach und nach von anderen darüber erfahren. Ihm fehlt eine Hand ganz und an der zweiten hat er nur noch Daumen und Zeigefinger, ebenso fehlt ein Auge, das er sich zunähen lässt.
    Die Geschichte springt in den Zeiten hin und her, d.h. es wird nicht in chronologischer Reihenfolge erzählt. Der Erzähler hat sich in Oskars letzten Jahren mehrmals mit ihm getroffen. Sie gingen gemeinsam fischen oder saßen vor Oskars Hütte. Dabei hat Oskar mal mehr mal weniger von sich preis gegeben.
    Oskar ist nicht unglücklich – er findet sich mit seinem Schicksal ab, arbeitet weiter als Sprengmeister, heiratet und führt eine zufriedene Ehe, aus der 2 Kinder entstehen. Seine Frau stirbt vor ihm und er lebt halbjährlich auf einer Insel und im Winter in der Stadt. Er hätte als kein anderer geboren werden wollen.
    Über Oskar sagt man:
    Ein lustiger Alter, der in einer Militärsauna lebt.
    Er winkt immer, wenn man vorbeifährt.
    Er hat nur ein Auge und eine Hand.
    Oskar ist ein feiner, alter Mann, der gut alleine zurecht kommt.
    Er hatte einen entsetzlichen Unfall, aber ist trotzdem guter Dinge.
    Ein nettes Buch von einem guten Schriftsteller, dass man sehr schnell gelesen hat.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Brigitte B., 05.08.2018 bei bewertet

    sozialkritisch und aktuell

    „Der Sprengmeister“, Mankells erster Roman, 1973 geschrieben, 1997 von ihm wiederentdeckt und geringfügig verändert, und nun auch ins Deutsche übersetzt, büßt über all die Jahre keinerlei Aktualität ein, denn eines der zentralen Themen dieses Romans ist die Kluft zwischen Arm und Reich.

    Erzählt wird die Lebensgeschichte des schwedischen Sprengmeisters Oskar Johannes Johansson (1888-1969), der bei einem Arbeitsunfall schwer verletzt wird und zum Erstaunen aller diesen Unfall überlebt. Sein bescheidenes Leben, in das er sich einschickt und mit dem er zufrieden ist, wird eher sachlich und mit etlichen Wiederholungen erzählt. Im Hintergrund liest man über Industrialisierung, Arbeiterunruhen, Entstehen der Gewerkschaft, Sozialismus, Aufkommen der Arbeiterparteien, dem beständigen Verändern der Welt... und doch bleibt es für die Arbeiter im Roman und die Ärmeren so, wie Johansson schon zu Beginn des Buches sagt : „Alles hat sich verändert, nur nicht für uns.“.
    Spannend zu lesen fand ich auch das Nachwort Mankells von 1997, in dem er berichtet, das sich in den 25 Jahren seit Schreiben des Romans für die Armen und Ausgebeuteten nicht viel verändert habe – außer, dass es nun am Rande schwedischer Großstädte Ghettos für die Armen gäbe.

    Der Roman umfaßt inklusive der Anmerkungen des Autors 180 Seiten ( beginnt mit S. 7); er läßt sich zügig lesen, bleibt genauso aktuell und berührend , wie andere sozialkritische Romane Mankells, wie seine Afrikaromane, beispielsweise „Ich sterbe, aber die Erinnerung lebt“.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte B., 05.08.2018

    sozialkritisch und aktuell

    „Der Sprengmeister“, Mankells erster Roman, 1973 geschrieben, 1997 von ihm wiederentdeckt und geringfügig verändert, und nun auch ins Deutsche übersetzt, büßt über all die Jahre keinerlei Aktualität ein, denn eines der zentralen Themen dieses Romans ist die Kluft zwischen Arm und Reich.

    Erzählt wird die Lebensgeschichte des schwedischen Sprengmeisters Oskar Johannes Johansson (1888-1969), der bei einem Arbeitsunfall schwer verletzt wird und zum Erstaunen aller diesen Unfall überlebt. Sein bescheidenes Leben, in das er sich einschickt und mit dem er zufrieden ist, wird eher sachlich und mit etlichen Wiederholungen erzählt. Im Hintergrund liest man über Industrialisierung, Arbeiterunruhen, Entstehen der Gewerkschaft, Sozialismus, Aufkommen der Arbeiterparteien, dem beständigen Verändern der Welt... und doch bleibt es für die Arbeiter im Roman und die Ärmeren so, wie Johansson schon zu Beginn des Buches sagt : „Alles hat sich verändert, nur nicht für uns.“.
    Spannend zu lesen fand ich auch das Nachwort Mankells von 1997, in dem er berichtet, das sich in den 25 Jahren seit Schreiben des Romans für die Armen und Ausgebeuteten nicht viel verändert habe – außer, dass es nun am Rande schwedischer Großstädte Ghettos für die Armen gäbe.

    Der Roman umfaßt inklusive der Anmerkungen des Autors 180 Seiten ( beginnt mit S. 7); er läßt sich zügig lesen, bleibt genauso aktuell und berührend , wie andere sozialkritische Romane Mankells, wie seine Afrikaromane, beispielsweise „Ich sterbe, aber die Erinnerung lebt“.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tine G., 14.07.2018

    Der Sprengmeister von Henning Mankell ist sein Debutroman den er mit 25 Jahren schreibt. Leider wurde er erst später in Deutschland veröffentlicht.

    Die Geschichte erzählt das Leben von Oskar Johansson der bei einem Arbeitsunfall im Jahre 1911 schwer verletzt wird. Oskar überlebt, verliert aber ein Auge und eine Hand. Seine Verlobte kann diesen Anblick nicht ertragen und verläßt ihn. Später heiratet er deren Schwester und gründet eine Familie. Als seine Frau stirbt verbringt er den Sommer in einer umgebauten Sauna auf einer Schäreninsel. Besuch bekommt der wortkarge Oskar ab und zu von seinem Bruder, der mit ihm angeln geht.

    Die Geschichte wird von einem Bekannten erzählt, der von dem wortkargen Oskar versucht einiges aus seinem Leben zu erfahren.

    Henning Mankell bietet mit seinem Roman Einblick in das schwedische Arbeiterleben. Sein Schreibstil ist kurz und einfühlsam. Allerdings muss man mit den Zeitsprüngen, die zum Teil sehr durcheinander sind, klar kommen.
    Dennoch ein sehr lesenswerter Roman.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anja O., 25.07.2018

    Dieses Buch ist 1973 das erste mal in Schweden erschienen und erst jetzt auf Deutsch erschienen. Es ist das Debüt von Henning Mankell und deswegen für mich ganz gut. Denn es ist das erste Buch was ich von ihm gelesen hab und wird sicher nicht das letzte sein.

    Erst einmal zu den oberflächlichen Kriterien. Das Cover ist unscheinbar und relativ nichts sagend. Den Preis finde ich mit 21 Euro für 190 Seiten schon ganz schon happig. Also oberflächlich wäre das Buch durchgefallen ABER inhaltlich hat es überzeugt.

    Es geht um den Sprengmeister Oskar der einen schweren Unfall erleidet. Danach geht es den Bach runter. Schlimmer kann es nicht werden. Wir begleiten ihn in seinem Leben.

    Das beeindruckende an diesem Buch ist dass man beziehungsweise ich mit vollen Gefühlen dabei war. Ich hatte das Gefühl ich bin Oskar.
    Deswegen ein wirklich besonderes Buch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Mathias L., 16.09.2018

    Jeder Profi ist darauf bedacht, seine Arbeit gut zu erledigen. Aus der gewissen Routine kann schnell ein Fehler entstehen, der fatale Auswirkungen hat. Sprengmeister Oskar zieht sich bei einer Sprengzündung, die an eine falsche Stelle geschieht, schwere Verletzungen zu. Von seiner aktuellen Freundin wird er sitzen gelassen. Zum Trost heiratet er ihre Schwester und die beiden leben bescheiden und entbehrungsreich. Dafür haben sie drei gemeinsame Kinder und sind sehr glücklich. Auch entdeckt Oskar eine neue Seite an sich. Er wird politisch aktiv, weil er an eine Revolution glaubt, die aber nie kommen wird. Nach dem Abbruch des Hauses, in dem Oskar bisher lebte, zieht er in ein selbstgekauftes Saunahäuschen.

    Wie ich finde, ist Oskars Leben ein Beispiel für ein typisches Arbeiterleben in der industriell geprägten Teil der Bevölkerung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein